Die Biden-Administration hat bereits Schritte eingeleitet die USA wieder in wichtigen Fragen als Partner ins Spiel zu bringen. Also, weniger isolatorische Politik hin zu partnerschaftlicher Haltung, sogar nach eigenem Verlauten zu eine Führungsmacht. Hier der Ökologie. Ich finde, dies ist schon lange keine Nische für Umweltaktivisten mehr. Im ideologischen Sinne.
Erfolge und Probleme in der Landwirtschaft (Versorgung+Verfügbarkeit/Preise), Städteplanung, Lieferketten, Flüchtlingsströme und Unruhen sind u.a. darauf zuzurückzuführen. Wenn die USA jetzt mehr darauf Wert legen, sind es, wie in den anderen Ländern eher sicherheitspolitische Interessen, denn ein "was sind wir gute Menschen und die Tiere sind unsere Freunde".
Der nicht von allen Seiten unumstrittene Noam Chomsky hat wie ich finde zurecht die Trump-Adminstration+Familie und Berater als die gefährlichste der US-Geschichte bezeichnet.
Noam Chomsky: "Die Trump-Regierung war die gefährlichste der Geschichte"
Der Intellektuelle findet, dass Trump im Prinzip gefährlicher als Hitler war. Er warnt vor einer Klimakatastrophe ebenso wie vor einem Atomkrieg
Noam Chomsky: Es fühlt sich gut an, diesen bösartigen Tumor los zu sein, der uns hätte zerstören können. Weitere vier Jahre Trump hätten uns vielleicht zu einem irreversiblen Kipppunkt gebracht. Die Trump-Regierung war die gefährlichste Regierung der Weltgeschichte.
STANDARD: Gefährlicher als Hitler?
Chomsky: Hitler war furchtbar, keine Frage. Er verkörperte vielleicht den tiefsten Punkt, an den die Menschheit jemals gesunken ist. Aber hat Hitler daran gearbeitet, die Möglichkeiten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören? Trump hat es getan!
Es gibt keine andere politische Figur in der Geschichte, die ihre Hauptanstrengungen dem Versuch gewidmet hat, die Aussichten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören. Nicht Dschingis Khan, nicht Attila der Hunne – niemand, der mir einfällt. Trump war einzigartig. Er hat sehr hart daran gearbeitet, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu maximieren und die Regulierungen zu beseitigen, die ihre Auswirkungen etwas abgemildert haben. Es war ein Wettlauf in die Katastrophe. Und die Trump-Regierung wusste genau, was sie tat. Das ist doch Irrsinn!
STANDARD: Trump hat sich wohl nicht um die Konsequenzen seiner Politik gekümmert. Aber war es sein Ziel, die Menschheit auszulöschen?
Chomsky: Ich glaube, dass es ihm egal war. Er wusste, was geschehen würde. Wir haben nur noch wenig Zeit, um die globale Erwärmung einzugrenzen. Vier Jahre, die die Krise beschleunigt haben, sind ein nie dagewesenes Verbrechen.
STANDARD: Wird mit dem neuen Präsidenten Joe Biden jetzt alles gut?
Chomsky: Bidens erste Schritte sind ermutigend. Aber es gibt viele Probleme, die zu bewältigen sind – und seine eigenen Programme reichen bei weitem nicht aus, um mit den beiden wichtigsten Problemen fertigzuwerden, die das Überleben unserer Spezies gefährden können: die wachsende Bedrohung durch einen Atomkrieg und die Umweltkatastrophe.
Im Grunde genommen ist alles andere unwichtig, wenn diese Probleme nicht angegangen werden. Und sie müssen bald in Angriff genommen werden. Die Bedrohung durch einen Atomkrieg hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Deshalb ist die Doomsday Clock, die Weltuntergangsuhr des Bulletin of the Atomic Scientists, jedes Jahr näher an Mitternacht gerückt.
STANDARD: Was hat einen Atomkrieg wahrscheinlicher gemacht?
Chomsky: Es gab ein Rüstungskontrollregime, das über fast 60 Jahre mühsam aufgebaut wurde. Aber Trump hat es demontiert. Es ist fast vollständig weg! Darüber hinaus haben Trump und andere Initiativen zur Entwicklung neuer und weitaus gefährlicherer Atomwaffen gestartet. Kombiniert mit provokativen Aktionen in vielen Teilen der Welt und einer Reihe von ungerechtfertigten Angriffen auf den Iran – Attentate, Sabotage, Cyberkrieg, Sanktionen –, hat dies die Gefahr eines Atomkriegs stark erhöht.
Chomsky: Ich schätze die Erfolgsaussichten für ein Impeachment nicht besonders hoch ein. Und das Einzige, was ein abgeschlossenes Impeachment erreichen würde, wäre, dass Trump keine öffentlichen Ämter mehr bekleiden dürfte. Das ist zwar immerhin etwas – aber wenn es nicht Trump sein wird, dann wird es jemand sein, der so ähnlich wie Trump ist.
STANDARD: Wird es Biden gelingen, das Land wieder zu vereinen?
Chomsky: Ich wünsche es mir, aber ich kann keine Anzeichen dafür erkennen. Die Republikaner sind heutzutage so extrem. Es gab eine Zeit, da gab es gemäßigte Republikaner. Aber dieser Teil der Partei ist fast verschwunden. Vor Biden hat der Demokrat Barack Obama versucht, das Land zu vereinen, zu versöhnen, aber er ist damit vollständig gescheitert. Wahrscheinlich wird auch Biden scheitern, weil die Republikaner keine Versöhnung wollen. Sie wollen an die Macht.
STANDARD: In Ihrem neuen Buch "Rebellion oder Untergang" beschreiben Sie die Erosion der Demokratie als die dritte große Gefahr für die Menschheit. Welche Rolle spielt Trump dabei?
Chomsky: Erosion der Demokratie klingt zunächst nicht so gefährlich wie die Gefahr eines Atomkriegs oder die Umweltkatastrophe. Aber sie ist gefährlich, denn nur eine lebendige Demokratie kann mit den ersten beiden Problemen klarkommen. Aber Trump hat die Regierung entkernt und in ein persönliches Lehen verwandelt. Früher war die Regierung ein funktionierendes System mit verschiedenen Stimmen. Aber Trump hat sie in einen unfassbaren Sumpf der Korruption verwandelt.
Das extremste Beispiel haben wir gerade gesehen. Er hat die Wahl nicht akzeptiert, weil er sie nicht gewonnen hat. Welche extremere Aushöhlung der Demokratie kann es geben? Er hat die Wählerbasis mitgerissen. Eine Mehrheit der republikanischen Wähler glaubt, dass die Wahl gestohlen wurde, weil Trump das gesagt hat. Das sind alles Symptome des Faschismus.
https://www.derstandard.at/story/200012 ... geschichte
Trump war vieles egal. Das macht die Sache nicht besser. Zumal er als US-Präsident einen Job hatte und Pflichten. Da geht es nicht nur um Angeberei und Bereicherung der Familie.
Die USA können die größer werdenden sicherheitspolitischen Probleme durch Umweltprobleme, nachweislich menschgemacht, nicht alleine in den Griff bekommen. Sie bedrohen auch die EU, den Nahen Osten, Afrika, Asien usw. Das sind keine lokalen Probleme, die man in Verhandlungen lösen kann, mit der Umwelt kann man eh nicht verhandeln oder einschüchtern. Trump war dahingehend die größte Bedrohung, größer als ein lokaler Kim oder Saddam Hussein. Was Trump womöglich für Folgeschäden hat, wird man sehen. Das ist mit seinem verschwinden nach Florida nicht eingestellt. Hört nicht auf. Sein Erbe wütet weiter und wenn die Welt Pech hat er mit Projekten weiter.
Die USA werden weiterhin ihr ureigensten Interessen vertreten. Auch gegen "Freunde". Aber man wird davon ausgehen können, daß die USA dies jetzt wieder nicht so radikal, mehr in Absprache und auch mal in gemeinsamen Interessen tun werden.
Die globale Herausforderung sind Umweltfragen. Pandemien gehören im Kontext der Lebensmittelversorung und Wirtschaft dazu. Die Spanische Grippe, Covid-19 usw. haben wir durch den Umgang mit der Tierwelt. Das wird zunehmend weniger eine Frage, wie lieb wir Tiere haben und ob das fies ist, wenn man viel davon ißt, sondern wie bedrohlich die durch diesen Umgang entstehenden Probleme werden.
Ökologische Herausforderungen sind keine verkopften Kuschelthemen für Uni-Nerds und Kiffer. Das sollten jetzt auch die Skeptiker in der jetzigen Pandemie merken. Trump und Friends war das herrlich egal. Das sollte und müsste jetzt wieder anders werden.