TV-Star Trump droht wieder einmal. Diesmal wieder der EU, allen voran Deutschland.
Trumps Botschafter droht Europa
Es ging um den transatlantischen Handel, um das Atomabkommen mit Iran, um das Verhältnis zu China - um Dinge also, über die Amerikaner und Europäer heftig streiten, seit Donald Trump US-Präsident ist. Sondland sei freundlich im Ton gewesen, "jedoch in der Sache hart und ohne Abweichen vom konfrontativen Kurs der Trump-Administration bei Streitthemen", meldete die deutsche Botschaft in Brüssel nach Berlin.
Im Brennpunkt von Sondlands Kritik standen wieder einmal: die Deutschen. Gegen das umstrittene deutsch-russische Gasprojekt Nord Stream 2 habe Sondland eine "unverhohlene Drohung" ausgestoßen, heißt es in dem Botschaftsbericht, der dem SPIEGEL vorliegt: Die USA würden "Widerstand gegen US-Interessen zuwiderlaufende Energieprojekte" leisten, und zwar auf diplomatischem Weg oder durch "stärkere Maßnahmen".
Ungeheuerlicher Vorgang?
In der EU sorgt der Auftritt des Trump-Gesandten für Irritation. Natürlich gehe es dem US-Präsidenten darum, "dass er mehr Gas verkaufen kann, und weniger darum, dass die Russen weniger verkaufen", meint Daniel Caspary, Chef der CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko spricht von einem "ungeheuerlichen Vorgang", sollte der Bericht über Sondlands Drohung zutreffen. "Die geplante millionenschwere Subventionierung von Terminals für das extrem klimaschädliche US-Fracking-Gas in Deutschland muss gestoppt werden." Sondland wollte den Vorgang auf Anfrage nicht kommentieren.
Dabei hatten Brüssel und Washington erst Ende Juli eine Art Burgfrieden geschlossen. Nach einem Besuch von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude bei Trump veröffentlichten beide eine gemeinsame Erklärung. Man wolle Zölle und andere Handelshemmnisse komplett abbauen, hieß es. Das Ziel sei nicht weniger als "eine neue Phase in den Beziehungen".
"Seine Geduld ist nicht grenzenlos"
Doch die warmen Worte sind längst verflogen, stattdessen nehmen die Drohungen aus den USA wieder an Schärfe zu. Trump wolle zwar nach wie vor "null Zölle, null nicht-tarifäre Handelsbarrieren, null Subventionen", erklärte Sondland dem SPIEGEL. "Aber seine Geduld ist nicht grenzenlos."
"Neue Phase der Beziehungen"? Was heißt das? Eine klare Befehlskette Trump -> EU? Und die Geduld dieses Komikers ist nicht grenzenlos? Erinnert an das Bild, das in den USA über Donald im Weissen Haus skizziert wurde. "Dickes Kind im Oval Office". Geht es nicht nach seinem Willen, dann wird er zum Trotzkopf.
Wäre das Gut oder Schlecht? Das ist wirklich nicht einfach zu beantworten.
Derweil versucht er sich als Allheilmittel weiterhin zu verkaufen.
Die erfundene Invasion
US-Präsident Donald Trump scheut keine Mittel, um den Kongresswahlkampf für die Republikaner zu entscheiden. Sein schlagkräftigstes Schlussplädoyer ist dabei der Dauerstreit um die Einwanderungs- und Grenzpolitik: Amerika, warnt er, werde von fremden Horden überrannt - und er allein könne und werde sie stoppen.
Die Dämonisierung von Einwanderern ist ein altbewährtes Mittel von Demagogen, das an die niedersten Instinkte appelliert und mit der Realität meist wenig zu tun hat. Diesmal könnte es aber nach hinten losgehen: Für die meisten US-Wähler sind die Wirtschaft oder die Gesundheitsversorgung zurzeit wichtiger.
Dieses Komiker ist sich noch nicht einmal zu Schade, obwohl er einen jüdischen Schwiegersohn hat (allerdings politisch als Nahostexperte inkompetent oder scheinbar voreingenommen) und eine Tochter, die eigens zum Judentum für die Heirat konvertiert ist und ebenfalls überfordert große Politik spielen darf, Verschwörungstheorien gegen das "internationale Judentum" zu befeuern. Ihm scheint als Narziß völlig egal zu sein, wenns selbst enge Familienmitglieder trifft. Donald in Reinkultur. Keiner soll glauben, das irgendeine Ergebenheit das Wohlwollen dieses großartigen Mannes sichern könnte. Übles Beispiel Guiliani.*
Schlimmer noch: Trump verbreitete eine Verschwörungstheorie weiter, wonach die "Karawane" vom - jüdischen - Milliardär George Soros finanziert werde. Einer, der sich im Internet dieser wirren These anschloss, war der mutmaßliche Attentäter, der jetzt in einer Synagoge in Pittsburgh elf Menschen erschoss.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 36023.html
Juden als Vernichter abendländischer, weißer Gesellschaften durch die Lenkung von Flüchtlingsströmen. Israel wird gerne auch so als Urknall für die Konflikte in Nahost thematisiert, der die muslimischen Horden stoßweise gen Westen nötigt. Trump bedient sich so etwas ganz bewußt. Tabubruch und "die Wahrheit" aussprechen kommen emotional viel wirkmächtiger an als intellektuelles "Gelabere".
*Guiliani sein toller Anwalt prostituiert sich politisch praktisch. Wie ein Fanboy. Der Dank für dieses kriecherische Verhalten?
“Rudy, you’re a baby,” Trump said loudly. “I’ve never seen a worse defense of me in my life. They took your diaper off right there. You’re like a little baby that needed to be changed. When are you going to be a man?”
https://www.washingtonpost.com/opinions ... 1e78f9d01d
Das muß allerdings für seine Anhänger runtergehen wie Öl. Bis man selbst mal sowas an den Kopf bekommt. Oder das eigene Kind einem erzählt was Donald für eine Meinung über dieses hat. Aber selbst dann greift wohl sowas wie das Stockholm Syndrom