streicher hat geschrieben:(26 Jan 2021, 20:13)
Ja, es eskaliert immer wieder. Und Afrika wird das Image nicht los, dass es seine eigenen Probleme nicht in den Griff bekommen kann (afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme), sondern das notfalls die großen Player von Außen in Afrika operieren, aber in erster Linie aus Eigeninteresse.
Die AU ist zwar eine kontinentweite Union, aber die zahlreichen kleineren regionalen Bündnisse spielen ihr auch nicht immer in die Hände. Und manch afrikanische Truppe hat in internationaler Mission oder Operation vor Ort schlimmen Schaden angerichtet, oder anders gesagt, Verbrechen begangen, die eigentlich gestoppt werden sollten. So muss dort in internationalen Operationen darauf geachtet werden, dass in den entsandten Truppen nicht Soldaten aus Feindesland auf Mission sein sollten.
Das Institute for Security Studies schreibt es:
Terrorism in Mozambique needs African solutions. Interessant, oder?
Und Mosambik?
->
Das ist kompliziert in Afrika und ich geb Dir Recht
Oft sind Regierungen in Afrika zu stolz um sich Hilfe zu holen bzw wollen nicht. Hat verschiedene Gründe. Größtenteils möchte man nicht dumm dastehen oder erwischt werden. Korruption ist eine Krankheit dort.
Grundsätzlich hat man alte Probleme nie gelöst. Es mangelt an Vertrauen in die Regierungen, vor allem in Ländern, die unter den Folgen eines Bürgerkriegs oder laufenden Konflikten& Katastrophen leiden. Die Menschen sind unzufrieden mit der Regierung. Es fehlt an Perspektive.
Nehmen wir die Regierung von Mosambik. Armes Land und eine nicht gerade kluge Regierung oder korrupt.
Beispiel dafür..
Vor einigen Jahren war vor der Küste Mosambiks eines der größten Gasfelder der Erde entdeckt worden. Im Landesinneren hatte man außerdem enorme Edelsteinvorkommen ausgemacht. Die Hoffnungen waren damals groß, dass es in der Region, die zu den ärmsten in Mosambik zählt, endlich aufwärtsgehen würde. Doch die Konzessionen für die Gasförderung und die Edelsteinminen vergab die Regierung in Maputo an ausländische Firmen. Bergarbeiter, die bisher in kleinem Stil Rubine geschürft hatten, wurden vertrieben, Bauern umgesiedelt, unter deren Feldern Edelstein führende Gesteinsschichten liegen.
Mittlerweile legen sagen wir mal Untersuchungen nah das es wegen Korruption so kam. Hätte die Regierung auf den IWF gehört hätte man das in Eigenregie ausgebeutet und mit den Menschen vor Ort in Kooperation gelöst. Natürlich dauert das länger, kostet Geld und Mühe.
Aber sowas entzieht jeder Regierung den Boden und das Vertrauen. Vor allem wenn bekannt wird es wurde geschmiert.
Gleichzeitig passierte in der mehrheitlich muslimischen Provinz dasselbe wie in anderen muslimischen Regionen Afrikas schon viele Jahre zuvor beobachtet worden ist. Prediger, die im Ausland – vorwiegend in Ostafrika – ihre religiöse Ausbildung bekommen hatten, bauten mit Spendengeldern aus dem Ausland neue Moscheen, griffen armen Familien unter die Arme und lehrten die Gläubigen, dass eine Gesellschaft unter der Scharia fairer sei. Sie verdrängten die lokalen Imame und sagten ihnen nach, mit der korrupten Machtelite rund um die seit der Unabhängigkeit 1975 regierende Frelimo-Partei gemeinsame Sache zu machen.
Warnungen und Maßnahmen der Regierung werden dann nicht befolgt, eben weil man ihr nicht traut. Zusätzlich gewinnt Terror an Boden.
Ich habe mal was mir kurz angeschaut. Das ist auch kein Wunder. Das Gebiet, das von dem Schutzmacht-Allerlei gesichert werden soll, ist größer als das Terrain der EU. Zudem sind die Minusma-Blauhelme vor allem mit ihrer eigenen Sicherheit beschäftigt. Gerade bei Corona. Was man bräuchte wären viel mehr Truppen und Hardware sowie Aufklärung. Aber hier spielt man seitens UN, EU Staaten nicht mit.
Der Einsatz kann so aber nicht funktionieren.
Die Afrikanische Union ist ja gut gemeint.Aber Ich seh nicht das viel möglich ist.
Ein dauerhafter Wandel hin zu demokratischer Stabilität wird in vielen Staaten in Afrika verhindert. Durch bewaffnete Konflikte, politische, religiöse und ethnische Spannungen zum Einen.
Dann Grenzstreitigkeiten und instabile staatliche Strukturen gefährdet. Auch Korruption, Kapitalflucht, Staatsverschuldung, Abhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten, internationaler Raubbau an natürlichen Rohstoffvorkommen, Abwanderung qualifizierter Fachkräfte und ungerechte Regelungen des Welthandels verlangsamen Fortschritte in den Bereichen Staat, Gesellschaft und Wirtschaft tun ihr übriges.
Darüber hinaus leben ca. 40 Prozent der Bevölkerung ohne ausreichende Wasserversorgung, knapp 70 Prozent ohne angemessene Sanitärversorgung. Von Medizinischen Diensten zu schweigen.
Es fehlt am Backbone um effektiv zu sein. Dazu sind Militär und Sicherheitskräfte nicht gut ausgebildet, ausgerüstet.
Mit diesen Truppen gegen Rebellen schwer. Es gibt einzelne Länder wo neue Ansätze versuchen. Unter anderem weiß Ich das weil mein Arbeitgeber da beteiligt ist und es ist nicht Top Secret.
Gibt verschiedene Möglichkeiten, Ansätze.
In Kenia versucht die Regierung in einigen Gebieten es so dezentral den Menschen zu ermöglichen, aber in kleineren Schritten Dörfer aufzubauen. Wasserversorgung, Abwasser Management, Agrar wird aufgebaut. Dann Schule, Medizinische Versorgung, Infrastruktur inklusive Strom mit neuen Technologien wie Pv. Aber immer nurin kleinen flexiblen Schritten.
Gleichzeitig trainierenwir die Polizei,Armee und Mhmmm Milizen im Dorf. Stellen Kräfte ab die zusätzlich für Sicherheit sorgen aber aus Afrika kommen. Am besten aus dem Land jeweils. Weil Ausländer die teilweise nicht sagen wir ihre Mentalität ablegen können sind manchmal schwierig im Umgang dort.
Um den zivilen Part kümmern sich NGOs oder auch Firmen. Ähnliche Modelle funktionieren in anderen Ländern auch mit Anpassungen. Aber das ist teuer, kkompliziert und komplex. Kostet Zeit. Dann muss man schädliche Einflüsse notfalls entfernen oder den Boden nehmen. Wehe es werden Rohstoffe gefunden. Den Behörden dann klarzustellen ihr müsst der örtlichen Bevölkerung was abgeben, ihren Nutzen in den Vordergrund stellen und die Aufsicht führen plus nicht bestechen lassen ist fordernd. Frustriert oft.
In der Regel kriegt man es einigermaßen hin. Aber nur ein Beispiel.
Du hast Rekruten die eigentlich nicht für das Vaterland gern kämpfen wollen, aber nix besseres machen können. Wenig bis gar keine Schulbildung. Dazu komplizierte Verhältnisse untereinander. Religion, Stämme ect.
Also erstmal Lesen und Basics beibringen. Teamwork Building. Dauert meistens ein Jahr. Natürlich lässt man einfließen schon Waffen Training usw., aber in der Regel braucht man 1,5 Jahre um Soldaten oder Polizisten zu haben die brauchbar sind. Die ihr Hirn benutzen vor allem und ihre Toleranz entwickeln konnten.
Neben der Ungeduld der jeweiligen Regierung ect. musst Du dann noch hinbekommen das die Einheiten zusammen bleiben oder nur wechseln in Einheiten wo das gleiche Training hatten. Ansonsten war die Hälfte für die Katz.
Den Behörden klar zu machen jemand eine Waffe in die Hand zu drücken und losziehen zu lassen ist idiotisch, das ist eine Herausforderung. Nur logisch wer ein bisschen anfangen hat zu Mhmmm Denken, sich zu entwickeln sagt auch mal was Er denkt. Was in den Armeen von Afrika nicht gut ankommt. Oder Regierung.
Es funktioniert im kleinen Kreis was da passiert. Aber es gibt oft Rückschläge.
Afrika muss eine wirtschaftliche Entwicklung hinbekommen mehr Sicherheit , mehr Bildung, mehr Grundlagen wie Wasser, Medizinische Versorgung und das schafft Perspektiven. Aber dazu gehört der Gedanke auch das wir dann teuer bezahlen in Europa auch oder mehr.
Billige Ausbeutung ist dann auch nicht mehr.
Das ist jetzt nur ein Teil der Dinge aus meiner Sicht. Soll bitte auch nicht arrogant gemeint sein wenn ich so was tippe. Aber so ein Chaos wie in Afrika und Komplexität der Strukturen in Problemen war für mich nicht unbedingt am Anfang nachvollziehbar.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
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