Mit 100.000 Volt für Europa

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Brainiac
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Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Brainiac »

Bei der Europawahl 2019 hat Volt, die bislang einzige echte transnationale Wählerliste mit europaweit einheitlichem Programm, bereits einen Sitz im Europäischen Parlament errungen. Nun tritt der deutsche Ableger, Volt Deutschland, auch zu deutschen Wahlen an, auf allen Ebenen. So konnte bei der Kommunalwahl in München Anfang dieses Jahres mit 1,8% der Wählerstimmen ein Stadtratsmandat erzielt werden. Man tritt überall an, wo man sich Aussichten verspricht, naturgemäß vor allem in den Großstädten - aber auch zur Bundestagswahl im nächsten Jahr.

Inhaltlich steht Volt eindeutig für die weitere europäische Integration ein, unter anderem mit folgenden Schwerpunkten:
  • Stärkung des Europäischen Parlaments (ua. Initiativrecht, Wahlverfahren)
  • Eigenes EU-Budget und eigene EU-Steuern
  • Ausbau EU-Kommission zu einer echten EU-Regierung
Dass derzeit die allgemeine Tendenz in Europa nicht gerade integrationsfreundlich ausschaut, sondern die nationalistischen Tendenzen zunehmen, hält Volt von dieser Linie nicht ab. :) Manchmal muss man sich für die richtigen Ziele eben gegen den Zeitgeist stemmen. Die Partei ist stark von jüngeren Mitgliedern dominiert, mit weiterhin rasanten Zuwächsen, ein paar ältere finden sich aber auch. Viele aus der Pulse of Europe-Bewegung sind zu Volt gewechselt. Wikipedia sagt dazu: "Parteienforscher gehen davon aus, dass es ein Wählerpotential gebe, dessen proeuropäische Haltung von dem bisherigen Parteiensystem nicht ausreichend abgebildet werde". Mein Reden - warum wohl bekam Martin Schulz 2017 anfangs so hohe Zustimmungsquoten? Weil er für den europäischen Gedanken stand. Leider haben die SPD und er es dann vermasselt.

Volt hat europaweit einheitliche Grundsätze formuliert, die in der Amsterdam-Declaration und der Mapping of Policies niedergelegt sind. Innerhalb dieses Rahmens sind die jeweiligen nationalen Ableger frei, lokale Schwerpunkte zu setzen. Man darf gespannt sein, wei sich das in Deutschland entwickeln wird. Hier das Grundsatzprogramm für Deutschland (noch weitgehend deckungsgleich mit den Mapping of Policies): https://assets.volteuropa.org/inline-im ... 1Vhz2M.pdf

Neben der proeuropäischen Haltung finden sich die Schwerpunkte der Partei in Positionen, die man sehr grob als eine pragmatische Mischung aus Positionen von SPD, Grünen, Piraten und FDP bezeichnen könnte. Falls so etwas überhaupt möglich ist. ;) Auffallend und angenehm ist die pragmatische und ideologiefreie Sprache in den verlinkten Programmen. Soziale und Umweltthemen spielen eine wichtige Rolle, Bürgerrechte ebenso, aber auch wirtschaftliche Zusammenhänge werden gesehen und behandelt, das Unternehmertum soll gefördert werden, und es wird nicht in einem fort der neoliberale Teufel an die Wand gemalt. Ein starker Fokus liegt auf Digitalisierung, insbesondere Digitale Verwaltung und Smart State.

In Summe eine Partei, mit der ich sehr viel anfangen kann - ich hoffe und glaube, dass sie nicht so schnell wieder untergehen wird.
Wie sehen das die Mitforisten?
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Brainiac hat geschrieben:Mein Reden - warum wohl bekam Martin Schulz 2017 anfangs so hohe Zustimmungsquoten? Weil er für den europäischen Gedanken stand. Leider haben die SPD und er es dann vermasselt.
Wie sehen das die Mitforisten?
Ich finde, Volt sollte mit Martin Schulz nochmal an den Start gehen, um die Richtigkeit ihrer Aussagen zu untermauern. :)
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Brainiac
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Brainiac »

Martin Schulz ist heute natürlich erledigt. Damals - 2017 - war er alles andere als erledigt, und mit ihm lag die SPD zeitweise gleichauf mit der Union. Woran das wohl gelegen haben könnte?
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Tom Bombadil
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn ich dieses behämmerte Gendersternchen sehe, habe ich schon keine Lust mehr, das Ding zu lesen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Elmar Brok »

Ich denke nicht, dass Volt eine realistische Chance hat, sich bei um die 5% zu etablieren. Vor der Europawahl hatte Volt durchaus einen "Hype" hier in Hamburg. Vor allem unter Studenten. Aber selbst in einer Stadt, die perfekte Bedingungen für eine Partei wie Volt bietet, kamen sie nicht über 1,3(?)%. Sie müsste auch ältere Menschen ansprechen, um erfolgreich zu sein. Unter jungen Menschen mögen bis zu 5% möglich sein, dass reicht aber nicht und einen Großteil der jungen Menschen wird sie auch nicht hinter sich vereinen können. Dafür ist die Konkurrenz durch Grüne, FDP, Die Partei und andere viel zu groß. Sie müsste für weitere Bevölkerungsgruppen attraktiv sein, das sehe ich aber wie gesagt bisher nicht.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Senexx »

Null Chancen.

Europa ist ein Randthema.
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Brainiac
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Brainiac »

Elmar Brok hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:19)

Ich denke nicht, dass Volt eine realistische Chance hat, sich bei um die 5% zu etablieren. Vor der Europawahl hatte Volt durchaus einen "Hype" hier in Hamburg. Vor allem unter Studenten. Aber selbst in einer Stadt, die perfekte Bedingungen für eine Partei wie Volt bietet, kamen sie nicht über 1,3(?)%. Sie müsste auch ältere Menschen ansprechen, um erfolgreich zu sein. Unter jungen Menschen mögen bis zu 5% möglich sein, dass reicht aber nicht und einen Großteil der jungen Menschen wird sie auch nicht hinter sich vereinen können. Dafür ist die Konkurrenz durch Grüne, FDP, Die Partei und andere viel zu groß. Sie müsste für weitere Bevölkerungsgruppen attraktiv sein, das sehe ich aber wie gesagt bisher nicht.
Ja, kann sein.

Wie bei allen jungen Parteien wird es aber auch und vor allem eine Glücksfrage sein. Welche Themen sind im Wahljahr en vogue? Das kann niemand vorhersagen. Absolut möglich, dass die Themen (zB. Klima) Volt in die Karten spielen werden.

Die Außenkommunikation der Partei ist erst noch im Werden. Welche Bevölkerungsgruppen dann erreicht werden können, wird sich zeigen. Proeuropäer finden sich definitiv nicht nur unter Studenten, und was andere Parteien zu dem Thema anzubieten haben, überzeugt nicht sonderlich.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Brainiac »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:14)

Wenn ich dieses behämmerte Gendersternchen sehe, habe ich schon keine Lust mehr, das Ding zu lesen.
Das ist natürlich ein NoGo und ein hinreichender Grund, nicht weiter zu lesen, was will man auch mit Inhalten.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Brainiac »

Senexx hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:28)

Null Chancen.

Europa ist ein Randthema.
Wir sprechen uns dann im Oktober 2021.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Elmar Brok hat geschrieben: Ich denke nicht, dass Volt eine realistische Chance hat, sich bei um die 5% zu etablieren.
Umso wichtiger das Volt antritt, um Grünen+SPD bis zu 5% der Stimmen abzunehmen, damit diese im Nirvana verschwinden.
eine andere Klientel kann und wird diesem "weiter so" in der Migrationspolitik nicht zustimmen.
Brainiac hat geschrieben:Proeuropäer finden sich definitiv nicht nur unter Studenten, und was andere Parteien zu dem Thema anzubieten haben, überzeugt nicht sonderlich.
ja, genau. CDU + SPD, also die parteien die die EU erschaffen haben, überzeugen nicht sonderlich. :p
das kann man wirklich nur jungen hüpfern weismachen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Brainiac »

Lenny hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:48)

ja, genau. CDU + SPD, also die parteien die die EU erschaffen haben, überzeugen nicht sonderlich. :p
das kann man wirklich nur jungen hüpfern weismachen.
Das nehme ich mal als Kompliment. :cool:

Nein, die Aussagen dieser Parteien zur Weiterentwicklung der EU überzeugen nicht sonderlich. ZB. wenn man sich das letzte BT-Wahlprogramm der Union 2017 anschaut, dann findet sich dort praktisch nichts dazu. Das überzeugt wirklich nicht sonderlich, falls du mir folgen kannst.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Elmar Brok »

Lenny hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:48)

Umso wichtiger das Volt antritt, um Grünen+SPD bis zu 5% der Stimmen abzunehmen, damit diese im Nirvana verschwinden.
eine andere Klientel kann und wird diesem "weiter so" in der Migrationspolitik nicht zustimmen.



ja, genau. CDU + SPD, also die parteien die die EU erschaffen haben, überzeugen nicht sonderlich. :p
das kann man wirklich nur jungen hüpfern weismachen.
Das Wählerpotential von Volt würde ich vor allem bei potentiellen FDP-Wählern sehen, sollte die FDP sich (weiter) nach rechts bewegen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Brainiac hat geschrieben: Das nehme ich mal als Kompliment. :cool:

Nein, die Aussagen dieser Parteien zur Weiterentwicklung der EU überzeugen nicht sonderlich. ZB. wenn man sich das letzte BT-Wahlprogramm der Union 2017 anschaut, dann findet sich dort praktisch nichts dazu. Das überzeugt nicht sonderlich, falls du mir folgen kannst.
Also wie gesagt, ich finde es gut, wenn sich das rot/grüne lager weiter aufspaltet.

Volt is also eine Partei die gerne mehr EU-Staat will. Mehr Zentralistisch orientiert ist, über lokale Traditionen und Strukturen hinweg entscheiden, mehr Ideologie als Pragmatismus.
Mit einer entwurzelten Jugend die nicht mehr weiß wo oben noch unten ist lässt sich da doch was machen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Elmar Brok hat geschrieben: Das Wählerpotential von Volt würde ich vor allem bei potentiellen FDP-Wählern sehen, sollte die FDP sich (weiter) nach rechts bewegen.
Dieses "nach rechts bewegen" erfinden Linke regelmäßig, um politisch Stimmung zu machen.

Hat man das erstmal durchschaut, fällt einem auf, wie armselig das eigentlich ist. :)
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Brainiac »

Lenny hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:59)

Also wie gesagt, ich finde es gut, wenn sich das rot/grüne lager weiter aufspaltet.

Volt is also eine Partei die gerne mehr EU-Staat will. Mehr Zentralistisch orientiert ist, über lokale Traditionen und Strukturen hinweg entscheiden, mehr Ideologie als Pragmatismus.
Mit einer entwurzelten Jugend die nicht mehr weiß wo oben noch unten ist lässt sich da doch was machen.
Das ist ein Irrtum. Volt tritt eindeutig für ein föderales Europa ein, in dem das Subsidiaritätsprinzip gilt und alles was besser lokal / regional geregelt werden kann, auch dort geregelt wird. Bis auf gewisseThemen (zB. Außen- und Sicherheitspolitik, Klimaschutz etc.), wo dies erwiesenermaßen nicht der Fall ist.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Elmar Brok »

Brainiac hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:43)

Ja, kann sein.

Wie bei allen jungen Parteien wird es aber auch und vor allem eine Glücksfrage sein. Welche Themen sind im Wahljahr en vogue? Das kann niemand vorhersagen. Absolut möglich, dass die Themen (zB. Klima) Volt in die Karten spielen werden.

Die Außenkommunikation der Partei ist erst noch im Werden. Welche Bevölkerungsgruppen dann erreicht werden können, wird sich zeigen. Proeuropäer finden sich definitiv nicht nur unter Studenten, und was andere Parteien zu dem Thema anzubieten haben, überzeugt nicht sonderlich.
Volt fehlt die mediale Aufmerksamkeit. Ich mag falsch liegen, aber bei der Gründung der AFD waren das ganz andere Dimensionen medialer und gesellschaftlicher Aufmerksamkeit. Auch die Piraten waren deutlich präsenter. In bestimmten Milieus dürfte Volt durchaus ein präsentes Thema sein, aber außerhalb dieser ist Volt völlig unbekannt. Ich sehe den „Hype“ von Volt eher wieder zurück gehen. Aber das ist nur ein subjektiver Eindruck, ohne sich intensiv mit Volt zu beschäftigen. Was ihnen mMn fehlt ist „Establishment“, in Form von bekannten Politikern oder renommierten Wissenschaftlern, die sich Öffentlichkeitswirksam für Volt einsetzen. Geld könnte auch ein Problem werden.

Vom Inhaltlichen habe ich wenig an Volt auszusetzen. Ich stimme dir zu, dass die Inhalte viele Menschen ansprechen könnten. Ich sehe aber noch nicht, wie sich die Partei etablieren kann. Am ehesten könnte dazu (Aus meiner Sicht) ein Bruch innerhalb der FDP führen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Elmar Brok »

Lenny hat geschrieben:(25 Jul 2020, 22:01)

Dieses "nach rechts bewegen" erfinden Linke regelmäßig, um politisch Stimmung zu machen.

Hat man das erstmal durchschaut, fällt einem auf, wie armselig das eigentlich ist. :)
Es ist erstmal nichts schlimmes daran, rechts zu sein. Auch die FDP kann sich in eine dieser Richtungen bewegen. Was soll daran armselig sein?
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Elmar Brok hat geschrieben: Es ist erstmal nichts schlimmes daran, rechts zu sein. Auch die FDP kann sich in eine dieser Richtungen bewegen. Was soll daran armselig sein?
Es ist nichts armselig daran, nicht auf rot/grünen quatsch hereinzufallen.

aber das hatte ich ja auch nicht geschrieben.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Elmar Brok »

Lenny hat geschrieben:(25 Jul 2020, 22:10)

Es ist nichts armselig daran, nicht auf rot/grünen quatsch hereinzufallen.

aber das hatte ich ja auch nicht geschrieben.
Dann frage ich mich, was das mit dem Strang-Thema „Volt“ zu tun hat. Es ging ja ums Wählerpotential von Volt und nicht um irgendeinen angeblichen rotgrünen Quatsch.
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Tom Bombadil
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:44)

Das ist natürlich ein NoGo und ein hinreichender Grund, nicht weiter zu lesen, was will man auch mit Inhalten.
Das ist auch ein Inhalt, der transportiert wird. Ich bleibe dann bei der FDP.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Senexx »

Brainiac hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:46)

Wir sprechen uns dann im Oktober 2021.
Ist die Wahl nicht im September?
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Elmar Brok hat geschrieben: Dann frage ich mich, was das mit dem Strang-Thema „Volt“ zu tun hat. Es ging ja ums Wählerpotential von Volt und nicht um irgendeinen angeblichen rotgrünen Quatsch.
Nun, sie hatten doch von "nach rechts bewegen" gesprochen, das heißt wenn die FDP sich für (z.b.) eine reform des asylrechts einsetzt, dann rückt sich nach ihrer meinung nach "rechts".

und schlussfolgerungen dieser art meine ich mit rot/grünem quatsch, nach rechts bewegt man sich immer nur von der linksaußen perspektive :)

ich persönlich sehe null potenzial für volt bei fdp wählern.

volt ist einfach nur unnötig.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Teeernte »

Brainiac hat geschrieben:(25 Jul 2020, 22:05)

Das ist ein Irrtum. Volt tritt eindeutig für ein föderales Europa ein, in dem das Subsidiaritätsprinzip gilt und alles was besser lokal / regional geregelt werden kann, auch dort geregelt wird. Bis auf gewisseThemen (zB. Außen- und Sicherheitspolitik, Klimaschutz etc.), wo dies erwiesenermaßen nicht der Fall ist.

Nun - was wollen die Einwohner eines "Ziel" Europa ?

Glechheit, gleiches Recht, - .....einheiliches Steuersystem...., einheitliches Handels- Grundstücks- Bau - Recht.....einheitliches Renten und Sozialsystem...

Eine Person - eine Stimme - GLEICHE unter Gleichen.

Regional ? Ähmmm >> Sprache ?
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Elmar Brok »

Lenny hat geschrieben:(25 Jul 2020, 22:41)

Nun, sie hatten doch von "nach rechts bewegen" gesprochen, das heißt wenn die FDP sich für (z.b.) eine reform des asylrechts einsetzt, dann rückt sich nach ihrer meinung nach "rechts".

und schlussfolgerungen dieser art meine ich mit rot/grünem quatsch, nach rechts bewegt man sich immer nur von der linksaußen perspektive :)

ich persönlich sehe null potenzial für volt bei fdp wählern.

volt ist einfach nur unnötig.
Qualifizierter Kommentar.

Nein, ich habe keine Aussage darüber getroffen, inwiefern die FDP nach links oder rechts rutscht, wenn sie sich für eine Reform des Asylrechts einsetzt (Ganz abgesehen davon, dass eine Reform zu ungefähr alles bedeuten kann). Auch die Behauptung, etwas könne sich nur nach rechts bewegen, wenn man selbst linksaußen ist, halte ich für quatsch. Diese Aussage ergibt noch weniger Sinn.

Also besonders unter Sozialliberalen FDPlern war und ist Volt durchaus beliebt und eine Option. Worauf du also die Aussage stützt, dass Volt "null" Potential bei FDP-Wählern hätte, würde mich schon interessieren.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Elmar Brok hat geschrieben:
Also besonders unter Sozialliberalen FDPlern war und ist Volt durchaus beliebt und eine Option.
Für die sind auch SPD und Grüne eine Option.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von H2O »

Das Parteiprogramm sieht sehr deutsch aus. Ist es etwa an anderen europäischen Völkern vorbei entwickelt worden? Gibt es eine europäische Entsprechung für Frankreich oder Italien oder Polen? Ist es überhaupt sinnvoll, ein solches Programm ohne Mitwirkung der übrigen Europaregierungen auf den Weg zu bringen?

Das Programm muß hin und her abgeglichen werden. Wie soll eine qualifizierte Mehrheit im EU-Parlament bei 1 Mensch = 1 Svtimme entstehen?

Soll der äußere Grenzschutz ohne Mitwirkung der nationalen Staatsregierungen durchgeführt worden?
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:14)

Wenn ich dieses behämmerte Gendersternchen sehe, habe ich schon keine Lust mehr, das Ding zu lesen.
Wenn ich solche Kommentare lese, vergeht mir immer mehr die Lust, hier zu schreiben.

Das bezieht sich auch darauf, dass jedes Thema über kurz oder lang auf Migranten bzw. Flüchtlinge kommt.
Es sollte doch möglich sein, ein durchaus interessantes Thema ohne solche Störfeuer zu diskutieren.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(25 Jul 2020, 23:40)

Wenn ich solche Kommentare lese, vergeht mir immer mehr die Lust, hier zu schreiben.
Das macht mich sehr betroffen.
Das bezieht sich auch darauf, dass jedes Thema über kurz oder lang auf Migranten bzw. Flüchtlinge kommt.
Warum lenkst du das Thema denn jetzt darauf? Allerdings gibt es ja auch einen solchen Programmpunkt, das kann man dann wohl auch kaum aus der Diskussion ausschließen.
Es sollte doch möglich sein, ein durchaus interessantes Thema ohne solche Störfeuer zu diskutieren.
"Störfeuer" :D Echt blöd, dass nicht jeder das Gendersternchen total toll findet.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2020, 23:38)

Das Parteiprogramm sieht sehr deutsch aus. Ist es etwa an anderen europäischen Völkern vorbei entwickelt worden?
Im Gegenteil, siehe erster Beitrag:
Volt hat europaweit einheitliche Grundsätze formuliert, die in der Amsterdam-Declaration und der Mapping of Policies niedergelegt sind. Innerhalb dieses Rahmens sind die jeweiligen nationalen Ableger frei, lokale Schwerpunkte zu setzen. Man darf gespannt sein, wei sich das in Deutschland entwickeln wird. Hier das Grundsatzprogramm für Deutschland (noch weitgehend deckungsgleich mit den Mapping of Policies)
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Skeptiker »

Brainiac hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:44)
Das ist natürlich ein NoGo und ein hinreichender Grund, nicht weiter zu lesen, was will man auch mit Inhalten.
Weiterlesen sollte man schon. Allerdings ist es auch ein politisches Statement sein Grundsatzprogramm zu genderisieren - immerhin entgegen der offiziellen Rechtschreibung, die das Gendersternchen nicht beinhaltet.

Du magst das als lächerlich ansehen, aber was machen wir, wenn Volt sich einfallen lässt aus Rücksicht vor Bürgern anderer Länder bei jeder Nennung einer Person eine symbolisierte Europafahne an das Wort zu hängen? Dann kommen die Veganer und fordern hinter jeder Nennung eines Fleischgerichtes ein kleines Kreuz zum Gedenken an die Tiere zu machen - und dann die People of color, die sich nach jeder Nennung einer Person ein YingYang wünschen, als Ausdruck der Akzeptanz jeder Hautfarbe.

Moralisten und Aktivisten sollen aufhören die Menschen über Sprache und Rechtschreibung zu terrorisieren. So lange sie das nicht tun, dürfen Menschen sich auch das Recht nehmen einen Kniefall vor diesen Leuten als eindeutiges politisches Signal zu verstehen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Teeernte »

Brainiac hat geschrieben:(25 Jul 2020, 21:44)

Das ist natürlich ein NoGo und ein hinreichender Grund, nicht weiter zu lesen, was will man auch mit Inhalten.
IST da irgendwas drin was nicht aus EDEL grüner Feder ist ?
...die Förderung des Anlegens von Blumenstreifen, Hecken und Re-Naturierungsvorhaben. Die Anzahl der Insekten in Deutschland...


>> „Dieser Keks wird kein weicher sein, dieser Keks ist steinig und schwer“

Die Frage ist

- REICHER STAAT - Arme Steuerzahler .....(Mittelalter) oder
Reiche Einwohner - armer Staat (Italien)

Mehr EIGENVerantwortung ODER mehr NannyEU ?
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Jul 2020, 00:09)

Weiterlesen sollte man schon.
Ein bisschen querbeet habe ich gelesen, wenn auch ohne große Lust.

Sind halt viele Wunschträume dabei, die an den Realitäten zerschellen werden, zB. "Unternehmen dazu bewegen, einen größeren Anteil ihrer Mitarbeiter*innen am Gewinn zu beteiligen, um den allgemeinen Unternehmergeist zu stärken und die Produktivität zu erhöhen" Heißt das dann im Umkehrschluss auch, dass Mitarbeiter*innen an Verlusten beteiligt werden, sprich, dass sie anteilig auf Gehalt verzichten?

Oder: "...bis hin zur Verteidigung eines freien und fairen internationalen Handels"
So ein internationaler Handel muss erst noch geschaffen werden.

Vieles ist auch nur ganz kurz schlagwortartig angerissen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Senexx »

Das übliche Bla-Bla.

Genauso überflüssig wie seiner Zeit die AfD.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2020, 23:52)

Im Gegenteil, siehe erster Beitrag:
Volt hat europaweit einheitliche Grundsätze formuliert, die in der Amsterdam-Declaration und der Mapping of Policies niedergelegt sind. Innerhalb dieses Rahmens sind die jeweiligen nationalen Ableger frei, lokale Schwerpunkte zu setzen. Man darf gespannt sein, wei sich das in Deutschland entwickeln wird. Hier das Grundsatzprogramm für Deutschland (noch weitgehend deckungsgleich mit den Mapping of Policies)
Dann würde ich gern die italienische, französische und polnische Entsprechung sehen wollen. Denn in der gemeinsamen Zielsetzung müßte ja auch mit diesen Partnern Einigkeit bestehen. Und dort müßten damit auch Zustimmungen errungen werden.

Ja, das Europa der zwei Geschwindigkeiten habe ich auch gefunden, auch wenn es nicht unbedingt als Ziel gepriesen wird... wer geht da mit?

@Skeptiker: Die Gendersymbole haben mich auch zum Schmunzeln gebracht. Aber ich wollte ja erst einmal die wesentlichen Anliegen dieses Versuchs kennen lernen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(26 Jul 2020, 00:09)

Weiterlesen sollte man schon. Allerdings ist es auch ein politisches Statement sein Grundsatzprogramm zu genderisieren - immerhin entgegen der offiziellen Rechtschreibung, die das Gendersternchen nicht beinhaltet.

Du magst das als lächerlich ansehen, aber was machen wir, wenn Volt sich einfallen lässt aus Rücksicht vor Bürgern anderer Länder bei jeder Nennung einer Person eine symbolisierte Europafahne an das Wort zu hängen? Dann kommen die Veganer und fordern hinter jeder Nennung eines Fleischgerichtes ein kleines Kreuz zum Gedenken an die Tiere zu machen - und dann die People of color, die sich nach jeder Nennung einer Person ein YingYang wünschen, als Ausdruck der Akzeptanz jeder Hautfarbe.

Moralisten und Aktivisten sollen aufhören die Menschen über Sprache und Rechtschreibung zu terrorisieren. So lange sie das nicht tun, dürfen Menschen sich auch das Recht nehmen einen Kniefall vor diesen Leuten als eindeutiges politisches Signal zu verstehen.
Du bist nicht ganz auf dem neuesten Stand, daher Lesefutter:
https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfd ... eibung.pdf

Volt lässt sich nichts einfallen, Volt praktiziert, was sich mehr und mehr durchsetzt, weil sich die Welt weiterdreht.
Wobei das Hauptanliegen dieser Partei sich wohl kaum auf das Gendersternchen reduzieren lässt. Aber bitte, chacun à son goût.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2020, 00:22)

Ein bisschen querbeet habe ich gelesen, wenn auch ohne große Lust.

Sind halt viele Wunschträume dabei, die an den Realitäten zerschellen werden, zB. "Unternehmen dazu bewegen, einen größeren Anteil ihrer Mitarbeiter*innen am Gewinn zu beteiligen, um den allgemeinen Unternehmergeist zu stärken und die Produktivität zu erhöhen"
Viele, besonders große Firmen, machen das doch längst über Aktienprogramme, Einmalauszahlungen etc.
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H2O
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von H2O »

Vieles ist auch nur ganz kurz schlagwortartig angerissen.
Oft genug auch mit bewußter Leerstelle. "Volt wird dazu einen Vorschlag ausarbeiten".
Das finde ich ganz in Ordnung. Niemand kann verlangen, daß eine vergleichsweise sehr junge Partei schon zu sämtlichen Fragen unseres Daseins gut überlegte Antworten bereit hält. Den DIE GRÜNEN hat man auch viele Jahre vorgehalten, daß dort außer Öko und "gegen Atomkraftwerke" nichts zu finden war.

Es lohnt sich vielleicht nach zu prüfen, wo sich Volt erkennbar von grünen Positionen absetzt.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben:(26 Jul 2020, 00:38)

Oft genug auch mit bewußter Leerstelle. "Volt wird dazu einen Vorschlag ausarbeiten".
Das finde ich ganz in Ordnung. Niemand kann verlangen, daß eine vergleichsweise sehr junge Partei schon zu sämtlichen Fragen unseres Daseins gut überlegte Antworten bereit hält. Den DIE GRÜNEN hat man auch viele Jahre vorgehalten, daß dort außer Öko und "gegen Atomkraftwerke" nichts zu finden war.

Es lohnt sich vielleicht nach zu prüfen, wo sich Volt erkennbar von grünen Positionen absetzt.
Sie können sich ja hier mal durchklicken, der Punkt "Globaler Ausgleich" ähnelt grünen Positionen sehr.
https://www.voltdeutschland.org/herausforderungen
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(26 Jul 2020, 00:28)

Dann würde ich gern die italienische, französische und polnische Entsprechung sehen wollen. Denn in der gemeinsamen Zielsetzung müßte ja auch mit diesen Partnern Einigkeit bestehen. Und dort müßten damit auch Zustimmungen errungen werden.

.
Der WICHTIGSTE neue Teil ist DER , den Brainiac hervorgehoben hat.
Stärkung des Europäischen Parlaments (ua. Initiativrecht, Wahlverfahren)
Eigenes EU-Budget und eigene EU-Steuern
Ausbau EU-Kommission zu einer echten EU-Regierung
Eine Kampfansage GEGEN jede nationale REGIERUNG , deren Abgeordnete und Staatschefs.

Hier geht es um die Machtübernahme . NAtional also mit keiner Partei zu führen.

Dazu braucht MANN dieses "ES".

Volt ist somit Grundgesetzfeindlich.
Das Verhältnis zwischen EU-Recht und Grundgesetz kann bis auf den heutigen Tag als nicht eindeutig geklärt bezeichnet werden. Obwohl das europ. Recht prinzipiell Anwendungsvorrang gegenüber nationalem Recht genießt (auch gegenüber dem nationalen Verfassungsrecht), steht es nicht »über« dem Grundgesetz.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(26 Jul 2020, 00:28)
Du bist nicht ganz auf dem neuesten Stand, daher Lesefutter:
https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfd ... eibung.pdf

Volt lässt sich nichts einfallen, Volt praktiziert, was sich mehr und mehr durchsetzt, weil sich die Welt weiterdreht.
Wobei das Hauptanliegen dieser Partei sich wohl kaum auf das Gendersternchen reduzieren lässt. Aber bitte, chacun à son goût.
Ich hatte geschrieben, dass es keine offizielle Rechtschreibung ist. Dein Artikel ist ein Bericht, der Empfehlungen enthält.

In Wikipedia wird zum Thema eine klare Aussage getroffen:
Der Umgang mit dem Genderstern ist im Jahr 2020 nicht Bestandteil der offiziellen Rechtschreibregeln. Im November 2018 hatte der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR) auch die Vorkommen des Gendersternchens in Textsorten und dazu bestehende Leitlinien analysiert und zunächst im Vergleich zum Binnen-I festgestellt: „die Frequenz dieser Form ist immer noch um den Faktor 15 größer als die des Asterisks. […] Mit der Frequenzsteigerung des Asterisks geht im Gegenzug die geschlechtergerechte Schreibung mit Paarformen zurück.“[19] In seinem Bericht wollte der Rat noch keine Empfehlung für die Aufnahme in die amtliche Rechtschreibung aussprechen, erklärt aber, ...
usw. usf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Genderste ... schreibung

Ja, klar, Wikipedia ist da kein Gesetzeswerk. Aber bevor mir dazu ein Beschluss vorgelegt wird der gegenteilig ist, halte ich das für glaubhaft.

Das Gendersternchen und der Bereich der aktivistischen Sprachbeugung, wäre sicher ein eigenes Thema wert. Hier ist es off topic.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von H2O »

Obwohl das europ. Recht prinzipiell Anwendungsvorrang gegenüber nationalem Recht genießt (auch gegenüber dem nationalen Verfassungsrecht), steht es nicht »über« dem Grundgesetz.
Ich sehe darin keinen Widerspruch. Die Punkte mit "Ewigkeitscharakter", etwa Menschenrechte/ Menschenwürde, können nicht durch ein "höheres Gesetz" entkräftet werden. Andere Punkte sind gestaltbar. Auch unser Grundgesetz wird von Zeit zu Zeit der gesellschaftlichen Wirklichkeit angeglichen. Bisher ist es aber so, daß die EU als Wertegemeinschaft diese Werte mit "Ewigkeitscharakter" teilt.

Derzeit haut die EU Polen und Ungarn die Gewaltenteilung um die Ohren. Ich glaube nicht, daß ernsthaft daran gedacht ist, auf EU-Ebene diese Grundsätze zu schleifen.

Mit anderen Worten: Das Grundgesetz ist im wesentlichen Bestandteil der europäischen Verfassung, weil andere Partner auch die Menschenrechte und Menschenwürde in ihren Verfassungen verankert haben.

Ich glaube aber nicht, daß die Gemeinschaft festlegen darf, wie unser Parlament seine wirtschaftlichen Mittel aus zu geben hat, etwa daß unser Land sich für Partner verschulden soll. Das geht ohne Zustimmung des Bundestags nicht durch. Der BREXIT zeigt, daß es da Grenzen gibt, die besser nicht überschritten werden sollten.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(26 Jul 2020, 01:19)

Ich sehe darin keinen Widerspruch. Die Punkte mit "Ewigkeitscharakter", etwa Menschenrechte/ Menschenwürde, können nicht durch ein "höheres Gesetz" entkräftet werden. Andere Punkte sind gestaltbar. Auch unser Grundgesetz wird von Zeit zu Zeit der gesellschaftlichen Wirklichkeit angeglichen. Bisher ist es aber so, daß die EU als Wertegemeinschaft diese Werte mit "Ewigkeitscharakter" teilt.

Derzeit haut die EU Polen und Ungarn die Gewaltenteilung um die Ohren. Ich glaube nicht, daß ernsthaft daran gedacht ist, auf EU-Ebene diese Grundsätze zu schleifen.

Mit anderen Worten: Das Grundgesetz ist im wesentlichen Bestandteil der europäischen Verfassung, weil andere Partner auch die Menschenrechte und Menschenwürde in ihren Verfassungen verankert haben.

Ich glaube aber nicht, daß die Gemeinschaft festlegen darf, wie unser Parlament seine wirtschaftlichen Mittel aus zu geben hat, etwa daß unser Land sich für Partner verschulden soll. Das geht ohne Zustimmung des Bundestags nicht durch. Der BREXIT zeigt, daß es da Grenzen gibt, die besser nicht überschritten werden sollten.
Sortier doch einfach die Propaganda bei Volt weg - übrig bleibt ->> die MACHT - Konzentration in der EU.

Die PROPAGANDA-VERPACKUNG mal weggelassen - sobald der EU GESETZGEBER die MACHT gegenüber einer Regierung mittels ABGEORDNETEN hat ist der Nationalstaat "tot".

Die Frage ist doch einfach - wer REGIERT - der EU Abgeordnete oder das Mitglied des Bundestages .

Im Moment ist es klar - der MDB.

Unser GG gibt auch mehr als die Propaganda der VOLT her.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(26 Jul 2020, 01:30)

Sortier doch einfach die Propaganda bei Volt weg - übrig bleibt ->> die MACHT - Konzentration in der EU.

Die PROPAGANDA-VERPACKUNG mal weggelassen - sobald der EU GESETZGEBER die MACHT gegenüber einer Regierung mittels ABGEORDNETEN hat ist der Nationalstaat "tot".

Die Frage ist doch einfach - wer REGIERT - der EU Abgeordnete oder das Mitglied des Bundestages .

Im Moment ist es klar - der MDB.

Unser GG gibt auch mehr als die Propaganda der VOLT her.
Für mich ist dieser Versuch der VOLT nichts übermäßig Aufregendes. Wir kommen in unserem bundesstaatlichen System doch auch ganz wunderbar mit Kommunen, Landtagen und Bundestag zurecht. Dann wird eine gemeinsame Entscheidungsebene darüber aufgebaut... wenn man diese Gemeinschaft anstrebt. Ich will diese größere Gemeinschaft fördern, weil ich unseren Partnern politisch vertraue. Die werden schon keinen gemeinschaftlichen Mist gegen uns anrichten... ansonsten DEXIT.

Das werden Sie anders empfinden, und deshalb wird auch über solche Entwicklungen in Parlamenten und Wahlen gestritten und am Ende auch entschieden. Ihr Schreckgespenst ist also mein Traumziel.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Lenny »

Volt ist einfach nur der jämmerlich grüne versuch über das thema europa evtl. bei besonders naiven zeitgenossen stimmen abzugreifen.

vorgehensweise: man schaut wo sich noch schnittmengen mit anderen parteien ergeben und versucht nun mitels "innovativer parteien" dort stimmen für den grünen block im euro-parlament abzugreifen.

europa klingt schick, klingt groß, aber am ende isses doch nur ein maroder bau, für desen kern-renovierung man entweder regelmäßig einen massiven kredit aufnimmt, weil es halt immer ins dach regnet und die statik eigentlich scheiße ist, am ende aber doch nur flickschusterei ist -

andere würden lieber gestern als morgen abreissen und neu bauen
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(26 Jul 2020, 01:40)

Für mich ist dieser Versuch der VOLT nichts übermäßig Aufregendes. Wir kommen in unserem bundesstaatlichen System doch auch ganz wunderbar mit Kommunen, Landtagen und Bundestag zurecht. Dann wird eine gemeinsame Entscheidungsebene darüber aufgebaut... wenn man diese Gemeinschaft anstrebt. Ich will diese größere Gemeinschaft fördern, weil ich unseren Partnern politisch vertraue. Die werden schon keinen gemeinschaftlichen Mist gegen uns anrichten... ansonsten DEXIT.

Das werden Sie anders empfinden, und deshalb wird auch über solche Entwicklungen in Parlamenten und Wahlen gestritten und am Ende auch entschieden. Ihr Schreckgespenst ist also mein Traumziel.
Ihr Schreckgespenst ? Wer woo was..... ?

Ich hab nen Schreckgespenst ? - davon wüßt ich aber.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von H2O »

Na, wenn die Vereinigten Staaten von Europa nicht Ihr Schreckgespenst sind... umso besser! Darauf läuft bei Volt die Sache nämlich unmißverständlich hinaus. Nur frage ich mich, weshalb sich dazu DIE GRÜNEN in Deutschland zweimal aufstellen wollen.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2020, 23:38)

Das Parteiprogramm sieht sehr deutsch aus. Ist es etwa an anderen europäischen Völkern vorbei entwickelt worden? Gibt es eine europäische Entsprechung für Frankreich oder Italien oder Polen? Ist es überhaupt sinnvoll, ein solches Programm ohne Mitwirkung der übrigen Europaregierungen auf den Weg zu bringen?

Das Programm muß hin und her abgeglichen werden. Wie soll eine qualifizierte Mehrheit im EU-Parlament bei 1 Mensch = 1 Svtimme entstehen?

Soll der äußere Grenzschutz ohne Mitwirkung der nationalen Staatsregierungen durchgeführt worden?
Sieht nach dem verlängerten Arm von Pulse of Europe aus, also nichts Neues und wohl nichts Weltbewegendes.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Jul 2020, 02:06)

Sieht nach dem verlängerten Arm von Pulse of Europe aus, also nichts Neues und wohl nichts Weltbewegendes.
Die Frage ist eben, ob "Pulse of Europe" alias VOLT genug politische Substanz hat, um über Deutschland hinaus Wähler für die Vereinigten Staaten von Europa gewinnen zu können, oder ob wir da mehr oder weniger eine Versammlung von glühenden Europäern haben, denen die Parteiarbeit für eine der bestehenden europafreundlichen Parteien zu erdverbunden ist. Einen politischer Erfolg in Bundestagswahlen sehe ich da nicht voraus.
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Perkeo »

Wir brauchen eine echte Demokratiebewegung für Europa. Was Volt da vorschlägt ist zwar richtig, aber viel zu wenig und auch viel zu zaghaft formuliert.
Kein Land würde in die EU aufgenommen, das so ein Demokratiedefizit hat.
Meine Forderungen wären:
1) Keine Kompetenz-Kompetenz auf EU-Ebene. Alle Macht die nicht einstimmig delegiert ist, verbleibt bei den Mitgliedstaaten.
2) Sofortige Abschaffung des Anhörungsverfahrens. Das Parlament hat ein Veto in allen Gesetzen.
3) Sofortiges Initiativrecht für das Parlament
4) Aufheben der Personalunion von Regierung und EU-Ratssitzung. Da könnte Deutschland einen Alleingang machen und den Ratssitz einem vom Volk direkt gewählten Bundespräsidenten verleihen.
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Tom Bombadil
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Re: Mit 100.000 Volt für Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Schnitter hat geschrieben:(26 Jul 2020, 00:30)

Viele, besonders große Firmen, machen das doch längst über Aktienprogramme, Einmalauszahlungen etc.
Die können sich das ja auch leisten, weil im Export massenhaft Geld verdient wird. Im Mittelstand, den Volt ja stärken will, sieht das schon anders aus. Wenn man dort höhere Gewinne will, die an den AN ausgeschüttet werden sollen, dann müssen die Preise erhöht werden oder man spart Kosten, der größte Kostenblock sind die Lohnkosten, aber das wird Volt nicht wollen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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