Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

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Realist2014
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(21 Jan 2020, 14:50)

Besser als nichts, aber 70 Tsd. ist auch noch viel zu niedrig. Da kann man ja nicht von Besser- oder Spitzenverdienern sprechen. Da kratzt ja schon ein Berufseinsteiger als Lehrer in Berlin dran. Voll die Wirtschaftselite und so. Haben vermutlich alle Villen im Tessin. :|

wenn man die "oberen 5%" der AN als Besserverdiener titilieren möchte, dann müsste dieser Grenzsteuersatz bei ca 100tsd Euro beginnen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Ein Terraner
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von Ein Terraner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(21 Jan 2020, 14:38)

In Ergänzung zum obigen Beitrag sei nun erwähnt, dass der Vorschlag der Linken zu begrüßen sei, die Anmerkung dass der Spitzensteuersatz schon ab dem 1,5-fachen des Durschnittseinkommens fällig ist aber populistischer Unsinn ist. Denn der Spitzensteuersatz liegt bei 45% und fällt erst bei über 260k€ an.
Schau dir mal diese Tabelle an,
https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommen ... _seit_1958

Es ist kein Populistischer Unsinn, es ist eine klare Unterscheidung damit man weiß von was jemand redet.
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firlefanz11
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben:(21 Jan 2020, 14:50)

Besser als nichts, aber 70 Tsd. ist auch noch viel zu niedrig. Da kann man ja nicht von Besser- oder Spitzenverdienern sprechen. Da kratzt ja schon ein Berufseinsteiger als Lehrer in Berlin dran. Voll die Wirtschaftselite und so. Haben vermutlich alle Villen im Tessin. :|
Klar ist 70tsd immer noch zu niedrig gegriffen... 100.000-120.000 wäre da schon realistischer aber es wäre mal ein Anfang bzw. Signal von der Politik, dass man verstanden hat, und in die richtige Richtung geht...
Letztendlich wäre das auch ein wichtiger Schritt um private Altersvorsorge überhaupt mal in einem brauchbaren Rahmen möglich zu machen...
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3x schwarzer Kater
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

BlueMonday hat geschrieben:(21 Jan 2020, 14:52)

Oder dass es auch das Phänomen der Steuerüberwälzung gibt. Real wird immer die Masse die Masse der Staatslast tragen.
Das ist natürlich eng verbunden mit der Frage, wer denn überhaupt Steuern zahlt. Und wenn man das mal auf das Wesentliche herunter bricht dann erkennt man sehr schnell, dass überhaupt nur diejenigen Steuern zahlen können, die etwas produzieren und das zum Tausch anbieten. Denn nur dort kann der Staat auch etwas wegnehmen um es letztendlich auf andere zu verteilen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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3x schwarzer Kater
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ein Terraner hat geschrieben:(21 Jan 2020, 15:06)

Schau dir mal diese Tabelle an,
https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommen ... _seit_1958

Es ist kein Populistischer Unsinn, es ist eine klare Unterscheidung damit man weiß von was jemand redet.
Leider wurde mein umfangreicher, höchst kompetenter und lehrreicher Beitrag zum diesem Thema von der Moderation im Zuge der Bereingungsarbeiten in die Ablage verschoben. Schade drum. Ich werde es aber hier nicht nochmal ausführen.
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BenJohn

Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von BenJohn »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Jan 2020, 13:17)

Ich bevorzuge die Verwendung der korrekten Begriffe, wie sie im Gesetzestext stehen.

Ist auch eine Frage der Kompetenz und vermeidet Verwirrungen.

Wenn man den Begriff "Spitzensteuersatz" korrekt verwendet, dann beträgt der ja sogar über 48% ( inklusive Soli)
Du hast Recht. Aber für dieses Forum kann man ja eine Ausnahme machen.

Was sagst du denn zum Vorstoss der Linken? Ich bin überrascht.
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Realist2014
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von Realist2014 »

BenJohn hat geschrieben:(21 Jan 2020, 15:24)

Du hast Recht. Aber für dieses Forum kann man ja eine Ausnahme machen.

Was sagst du denn zum Vorstoss der Linken? Ich bin überrascht.

Es fehlt der Teil des Zieles des SED-Nachfolger, den tatsächlichen Spitzensteuersatz dann massiv anzuheben... ( > 70%)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von grün »

Nicht umsonst sind linke Parteien diejenigen mit dem höchsten Mitgliedsbeitrag. Linke Geringverdiener scheinen nicht erwünscht zu sein. Da kann man getrost Politik für die Hummeresser machen.
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imp
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von imp »

grün hat geschrieben:(08 Feb 2020, 21:52)

Nicht umsonst sind linke Parteien diejenigen mit dem höchsten Mitgliedsbeitrag. Linke Geringverdiener scheinen nicht erwünscht zu sein. Da kann man getrost Politik für die Hummeresser machen.
Grünkreuz, pöbel hier nicht rum. Der Mindestbeitrag für die FDP ist € 10 / Monat. Der Mindestbeitrag Die Linke ist 1,50 für Einkommenslose und 3 Euro für Geringstverdiener.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von grün »

Du musst schon mal auf die Grammatik gucken. "Parteien" ist Plural. Die FDP ist auch vergleichsweise teuer, ja. Natürlich hat aber auch sie einen ermäßigten Beitragssatz, wenn man sich die 10 Euro nicht leisten kann. Bei der KPD zahlen Normalverdiener (netto ab 1.500 Euro p.m.) übrigens bereits 19,50 Euro im Monat, bei der MLPD auch schon satte 13 Euro. Dagegen sind die 10 Euro der FDP noch human.
Warum auch immer du gerade die als Beispiel nimmst.
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imp
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von imp »

grün hat geschrieben:(08 Feb 2020, 22:16)

Du musst schon mal auf die Grammatik gucken. "Parteien" ist Plural. Die FDP ist auch vergleichsweise teuer, ja. Natürlich hat aber auch sie einen ermäßigten Beitragssatz, wenn man sich die 10 Euro nicht leisten kann. Bei der KPD zahlen Normalverdiener (netto ab 1.500 Euro p.m.) übrigens bereits 19,50 Euro im Monat, bei der MLPD auch schon satte 13 Euro. Dagegen sind die 10 Euro der FDP noch human.
Warum auch immer du gerade die als Beispiel nimmst.
Ich habe einfach zwei Parteien rausgegriffen. Gekröse wie die "KPD", die zuletzt um die 100 Mitglieder gehabt haben soll, nehme ich als Partei nicht ernst.
Aber wenn du magst: Die Grünen wollen 1% vom Nettoeinkommen, die Regelungen für Einkommenslose sind den Kreisverbänden überlassen. Der Mindestbeitrag in der CDU ist 6 Euro, bei 2500 Brutto möchte die CDU gern 15 Euro. Der Mindestbeitrag der CDU ist 62 Euro im Jahr oder ungefähr 5 Euro im Monat. Auf Antrag ist ein verminderter Beitrag von 50 Euro im Jahr (reichlich 4 Euro im Monat) möglich. Bei einem Jahresbrutto von 40.000 möchte die CSU gern 10 Euro im Monat sehen. Der Mitgliedsbeitrag der SPD geht ab 5 Euro los. Bei 2000 Euro Monatsnetto hätten sie gern 30 Euro.

Alle Parteien setzen beim Beitrag auf die Ehrlichkeit der Mitglieder in der Selbsteinordnung.

Bei den Rechtsextremen kostet der Mindestbeitrag der AFD 10 Euro im Monat, ansonsten 1 % vom Monatsnetto. Bei der Schwesterpartei NPD kostet der sogenannte "Ermäßigte Beitrag" 8 Euro und der Normalbeitrag 12 Euro.

Also wer wirklich gar kein Geld hat, fährt mit den Linken billiger.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von grün »

imp hat geschrieben:Aber wenn du magst: Die Grünen wollen 1% vom Nettoeinkommen
1% von meinen beispielhaften 1.500 Euro sind 15 Euro. Das sind mehr als 10. (Nun kann man darüber diskutieren, ob die Grünen als links durchgehen. Meines Erachtens nicht.)
imp hat geschrieben:Bei den Rechtsextremen kostet der Mindestbeitrag der AFD 10 Euro im Monat
Puh, deine Extremismusgrenze ist echt im Eimer.
imp hat geschrieben:Also wer wirklich gar kein Geld hat, fährt mit den Linken billiger.
Wer wirklich gar kein Geld hat, der lässt das mit der Parteimitgliedschaft lieber bleiben. ;)
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von imp »

grün hat geschrieben:(08 Feb 2020, 22:48)

1% von meinen beispielhaften 1.500 Euro sind 15 Euro. Das sind mehr als 10. (Nun kann man darüber diskutieren, ob die Grünen als links durchgehen. Meines Erachtens nicht.)
Das sind so Fragen. Die meisten tun es irgendwie aus Tradition oder weil sie das gut oder schlecht finden.
Puh, deine Extremismusgrenze ist echt im Eimer.
Ich bin da ziemlich strikt. AFD, SAV, das ist für mich so far out, so weit weg von realen Dingen.
Wer wirklich gar kein Geld hat, der lässt das mit der Parteimitgliedschaft lieber bleiben. ;)
Das ist ja nun seine Sache. Ich würde grundsätzlich zur Vorsicht raten was Parteien angeht. Da tritt man in eine Anti-Euro-Partei ein und wenn man nach ein paar Jahren Goa-Urlaub wiederkommt, ist das Haar schütter, der persönliche Euro weg, aber die Partei hat plötzlich so komische Ziele. Neenee, lieber vorsichtig mit Parteien.

Hier ging es doch gerade um Mindestpreise. Das sind nicht die paar Münzen. Parteien kosten unglaublich viel Lebenszeit und Nerven.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von harry52 »

firlefanz11 hat geschrieben:Dass ICH mal mit einem Politiker der LINKEN einer Meinung bin... Es wär fast zum lachen, wenn es nicht so zum heulen wäre, dass die politische Mitte sich seit Jahrzehnten damit zufrieden gibt die Mittelschicht auszubeuten...
Im letzten Jahr also 2019 wurde zum ersten Mal die 1 Millionmarke bei den SUVs geknackt. Außerdem gab es einen Rekord beim Verpackungsmüll, einen Rekord bei den Flugreisen bei Anzahl und KM, sowie einen Rekord bei den Kreuzfahrten, .... 83% sagten, dass sie mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden sind.

Und jetzt kommst Du und die Linke und behaupten,
die Mitte würde ausgebeutet und bräuchte dringend deutlich mehr Geld. Das kannst Du nicht ernst meinen. Shoppen, mehr Shoppen und noch mehr Shoppen.... das Lebensziel aller Linken. Gewerkschafter und Linke nennen das gerne "Stärkung der Binnenkonjunktur". Gemeint ist Shoppen. Mal ein Vorschlag: Lest mehr, tut was für eure Bildung und versaut weniger die Umwelt.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von NicMan »

harry52 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 23:04)

Im letzten Jahr also 2019 wurde zum ersten Mal die 1 Millionmarke bei den SUVs geknackt. Außerdem gab es einen Rekord beim Verpackungsmüll, einen Rekord bei den Flugreisen bei Anzahl und KM, sowie einen Rekord bei den Kreuzfahrten, .... 83% sagten, dass sie mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden sind.

Und jetzt kommst Du und die Linke und behaupten,
die Mitte würde ausgebeutet und bräuchte dringend deutlich mehr Geld. Das kannst Du nicht ernst meinen. Shoppen, mehr Shoppen und noch mehr Shoppen.... das Lebensziel aller Linken. Gewerkschafter und Linke nennen das gerne "Stärkung der Binnenkonjunktur". Gemeint ist Shoppen. Mal ein Vorschlag: Lest mehr, tut was für eure Bildung und versaut weniger die Umwelt.
Das die Mitte kein Geld hat liegt daran, dass die Leute von Finanzen keine Ahnung haben und alles verkonsumieren oder Schulden machen, statt zu investieren. Mit einem überdurchschnittlichen Einkommen kann man durch Sparen und investieren mit 40-45 Jahren in Rente gehen - man muss halt wissen wie es geht.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von imp »

NicMan hat geschrieben:(08 Feb 2020, 23:13)

Das die Mitte kein Geld hat liegt daran, dass die Leute von Finanzen keine Ahnung haben und alles verkonsumieren oder Schulden machen, statt zu investieren. Mit einem überdurchschnittlichen Einkommen kann man durch Sparen und investieren mit 40-45 Jahren in Rente gehen - man muss halt wissen wie es geht.
Die Mitte hat das überdurchschnittliche Einkommen?
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von NicMan »

imp hat geschrieben:(09 Feb 2020, 15:13)

Die Mitte hat das überdurchschnittliche Einkommen?
Die vielleicht nicht, aber schauen sie sich mal an wie viele Leute mit 80 bis 120 K im Jahr sich zur „Mitte“ (die kenne eben nicht die Einkommensverteilung im Land) zählen und trotzdem über ihre Ausgaben klagen. Dabei sind die einfach nur zu dumm zum investieren. Mir soll es recht sein, ich habe schon während des Studiums 20 K angespart anstatt Schulden zu machen.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von imp »

NicMan hat geschrieben:(09 Feb 2020, 17:23)

Die vielleicht nicht, aber schauen sie sich mal an wie viele Leute mit 80 bis 120 K im Jahr sich zur „Mitte“ (die kenne eben nicht die Einkommensverteilung im Land) zählen und trotzdem über ihre Ausgaben klagen. Dabei sind die einfach nur zu dumm zum investieren. Mir soll es recht sein, ich habe schon während des Studiums 20 K angespart anstatt Schulden zu machen.
Man muss da auch immer sehen, wie das leben ist. Der eine hat vielleicht früher als er wollte ein schlecht gepflegtes Familiengeschäft übernommen, der andere hat früh Kinder oder teure Sport/Hobby. Beim aktuellen Zinssatz auf alles was halbwegs sicher ist würde ich heute auch nicht übermäßig sparen als Student. Zumal, ob man bei heutigen Mieten und Kosten wirklich groß was auf die Seite legen kann, dürfte auch sehr individuell von den Umständen abhängen. Es gibt auch viele Berufe, in denen man erstmal ordentlich Geld versenkt oder manche Jahre warten muss, bis was rumkommt (Jura, Medizin)

Das Durchschnittsnetto aller AN inkl Teilzeitberufe dürfte knapp um 1900 im Monat liegen. Der Median dürfte noch mal knapp drunter sein. Das ist dann die Mitte und untere Mitte, die es in nennenswerter Zahl gibt. Richtig arm gibt es auch, das sind dann nochmal deutlich bescheidenere Lebensumstände - das gehört dann nicht mehr zum Thema Mitte und ist in Deutschland auch gar nicht so zahlreich. Wenn die Linken etwas für die untere Mitte anbieten wollen, ist das strategisch nachvollziehbar.

Nicht betrachtet: Rentner und Pensionäre.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von NicMan »

imp hat geschrieben:(09 Feb 2020, 17:42)

Man muss da auch immer sehen, wie das leben ist. Der eine hat vielleicht früher als er wollte ein schlecht gepflegtes Familiengeschäft übernommen, der andere hat früh Kinder oder teure Sport/Hobby. Beim aktuellen Zinssatz auf alles was halbwegs sicher ist würde ich heute auch nicht übermäßig sparen als Student. Zumal, ob man bei heutigen Mieten und Kosten wirklich groß was auf die Seite legen kann, dürfte auch sehr individuell von den Umständen abhängen. Es gibt auch viele Berufe, in denen man erstmal ordentlich Geld versenkt oder manche Jahre warten muss, bis was rumkommt (Jura, Medizin)

Das Durchschnittsnetto aller AN inkl Teilzeitberufe dürfte knapp um 1900 im Monat liegen. Der Median dürfte noch mal knapp drunter sein. Das ist dann die Mitte und untere Mitte, die es in nennenswerter Zahl gibt. Richtig arm gibt es auch, das sind dann nochmal deutlich bescheidenere Lebensumstände - das gehört dann nicht mehr zum Thema Mitte und ist in Deutschland auch gar nicht so zahlreich. Wenn die Linken etwas für die untere Mitte anbieten wollen, ist das strategisch nachvollziehbar.

Nicht betrachtet: Rentner und Pensionäre.
Einverstanden. Aber halten sich denn wirklich die angesprochenen 1900 Median-Netto Leute für die „Mitte“? Wenn über einen zu hohen Steuersatz für Facharbeiter mit 55 K im Jahr geklagt wird scheinen diese Menschen zu vergessen, dass sie schon über der Mitte stehen. Ich betrachte das bei meinem Vater. 180 K Brutto, als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. Früher Sozialdemokrat, heute klagt er über die hohen Steuern. Das viele Geld muss aber natürlich ständig für Urlaub, Eigenheim und sonstigen Unsinn verplempert werden. Mit dem Geld hätte ich schon ein Millionenvermögen aufgebaut.

Nicht falsch verstehen. Jeder soll mit seinem Geld machen, was er für richtig hält. Aber dann bitte auch die Konsequenzen übernehmen.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von imp »

NicMan hat geschrieben:(09 Feb 2020, 17:52)

Einverstanden. Aber halten sich denn wirklich die angesprochenen 1900 Median-Netto Leute für die „Mitte“? Wenn über einen zu hohen Steuersatz für Facharbeiter mit 55 K im Jahr geklagt wird scheinen diese Menschen zu vergessen, dass sie schon über der Mitte stehen. Ich betrachte das bei meinem Vater. 180 K Brutto, als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. Früher Sozialdemokrat, heute klagt er über die hohen Steuern. Das viele Geld muss aber natürlich ständig für Urlaub, Eigenheim und sonstigen Unsinn verplempert werden. Mit dem Geld hätte ich schon ein Millionenvermögen aufgebaut.

Nicht falsch verstehen. Jeder soll mit seinem Geld machen, was er für richtig hält. Aber dann bitte auch die Konsequenzen übernehmen.
Es sei ihm vergönnt, er hat ja auch was dafür getan. Mitte der Gesellschaft sind eher AN und Kleinuntenehmer. Mittelständische Unternehmer bzw deren Spitzenkräfte mit Millionenumsätzen und hundert oder mehr Angestellten sind in meinen Augen eher obere Mitte bzw Oberschicht - auch letztere kennt einige Spreizung.

Man muss aufpassen, dass man nicht immer nur Verantwortung und Kosten beim Privatbudget der Normalos ablädt, wenn sie gleichzeitig für den gewollten, gelebten Sozialstaat eine tragende Rolle als Einzahler spielen.
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von Liberty »

Die Jugendorganisation der Linken feierte gestern wieder einmal die Bombardierung Dresdens und fordert in den sozialen Netzwerken "Bomber Harris, do it again."
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Re: Linke fordert Entlastung der Mittelschicht

Beitrag von grün »

Hätte mir gewünscht, das hätte echt mal einer gemacht, während sie selbst dort sind.
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