Seltsamer Weise gilt die SPD als die älteste Partei Deutschlands. Aus einem Zusammenschluß des 1863 gegründeten "Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein" (ADAV) und der 1869 gegründeten "Sozialdemokratischen Arbeiterpartei" (SDAP) ging 1875 die "Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands" (SAP) hervor. Diese benannte sich 1890 in "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" (SPD) um.
Die "Christlich Demokratische Union Deutschlands" (CDU) wurde 1945 als überkonfessionelle christliche Partei gegründet - ihre Schwesterpartei, die "Christlich-Soziale Union" (CSU) gibt es als christlich-konservative politische Partei ebenfalls seit 1945 - aber nur in Bayern.
Diese drei Parteien, respektive: Fraktionen bildeten nach 1945 den Bundestag. Nach der Bundestagswahl 1983 zogen erstmals "Die Grünen" in den Bundestag. Die Partei "Die Grünen" entstammten weitgehend der Anti-Atomkraft- und Umweltbewegung. Sie wurde als Partei 1980 in Karlsruhe gegründet und vereinigte sich 1989/90 mit einem Großteil der Bürgerbewegung der ehemaligen DDR zu "Bündnis 90/Die Grünen".
Die linke politische Partei "Die Linke" entstand 2007 (infolge der Hartz-Gesetze) durch Verschmelzung der SPD-Abspaltung "WASG" mit der "Linkspartei.PDS".
Es ist ein Grundrecht eines jeden Bundesbürger, eine Partei zu gründen (Art 21 - GG) - es bedarf dabei auch keines konstitutiven staatlichen Aktes. Horst Schlämmer hat es zumindest fiktional getan und Ex-Titanic-Chef Sonneborn real-satirisch. Zur Wahl zugelassen werden allerdings nur die wenigsten. Zudem ist es hilfreich, wenn der Name der neuen Partei sich von bereits vorhandenen Parteien deutlich unterscheidet und längere Namen sich gut abkürzen lassen. So könnte sich die Partei für "Wirtschaft, Arbeit, Recht, Umwelt und Mehr" kurz zur "Warum"-Partei nennen oder eine für "Frieden, Arbeit, Kultur und Transparenz" hieße dann: die "Fakt"-Partei. Obwohl sie wohl wenig Aussicht haben, in das jeweilige Parlament einzuziehen, gibt es trotzdem immer noch recht viele Parteien, die bei jeder Wahl antreten. Regierungsbeteiligung ist dabei fast immer und erst recht aussichtslos. Wer von Schwarz-Rot-Gelb-Grün genug hat, der gerät leicht ins Schwärmen. Wie wär’s mit Ocker? Türkis? Oder einem Lindgrün? Farben helfen fast immer - es geht über's Imaginäre.
>>>> andere Baustelle <<<<
Toni Geller war ein hervorragender politischer Büttenredner im Kölner Karneval. Zwischen 1952 und 1995 stellte er sich dem Festkomitee und dem karnevalistischen Publikum als "Ländlicher Wahlkandidat" der von ihm neugegründeten "Blauen Partei" vor. Er verkörperte dabei einen Abgeordneten und sprach immer davon, daß der Vorstand "voll hinter seinen Kandidaten und Abgeordneten" steht.
- ... wobei er das "voll" immer sehr betonte.
- "Wir von der Blauen Partei versprechen nichts ‐ aber das halten wir auch."
Es dürfte allerdings kein Wunder sein, daß die "Blaue Partei" bislang an keiner Wahl teilnahm - denn vielleicht erinnern sich die älteren Mitwähler noch an Toni Geller und seiner erdachten Fraktion "Blaue Partei" und halten Petrys Partei ebenfalls für Realsatire. Gut, in Ostdeutschland dürfte Petrys Erfolg etwas üppiger sein, denn dort dürfte Toni Geller weniger bekannt sein. Schließlich heißt dort in sächsischem Sprech ARD und ZDF:
- Zweites Deutsche Fernsehen - Außer Raum Dresden
- ... immerhin gehen uns langsam die Farben aus.