Misterfritz hat geschrieben:(10 Feb 2019, 18:35)
Ich weiss nicht, ob der Wähler die Aktion der SPD gutheissen würde, von daher denke ich: Egal, was die SPD macht, sie wird weiter abstürzen.
Allerdings präferiere ich immer noch* eine Minderheitsregierung, weil lange Koalitionsverhandlungen eh' nichts bringen würden.
(* hatte ich schon nach der Wahl präferiert)
Ich glaube zwar, dass die SPD in der Lage wäre, das Land politisch wieder einigermaßen in Balance zu bringen, nur scheint es nach anderthalb Jahrzehnten bar jeder Einsicht erwiesen, sie dazu nicht bereit ist. Der Niedergang der SPD liegt für mich vor allem in der Agenda 2010 begründet, dass der Niedergang aktuell zunimmt, könnte mit dem Bekenntnis zum bedingungslosen Bekenntnis zum "Weiter so" mit dem Multikulti liegen. Auch Bürgern, die nicht der AFD zusprechen, wird der aktuelle Trend langsam unheimlich. Sie sagen es nicht offen, aber die Stimmzettel dokumentieren die politische Desorientierung in aller Deutlichkeit.
Schulz war während seiner Kandidatur zur Kanzlerschaft nahe dran, als er versprach, sich die Agenda 2010 hart vornehmen zu wollen. Als dann aber deutlich wurde, was genau er darunter verstand, nämlich das Arbeitslosengeld für besonders Alte zu verlängern, was nichts anderes war als der Versuch, einen Teil der Wähler zu kaufen, war sein Schicksal besiegelt. Zum Glück möchte man angesichts der späteren antisemitischen Attitüden sagen. Mittlerweile dürfte ein klares Bekenntnis seitens der SPD, gegen die Agenda 2010, die Wahlergebnisse womöglich ein Stück weit aufpolieren, zum Sieg, und der ist durchaus möglich, wird ein solches Wahlversprechen m. M. nach nicht mehr reichen! Es würde nach rund 14 Jahren mangelnder Einsicht nicht geglaubt. Deshalb wären deutliche Vorleistungen dringend nötig!
Nicht die ewig gleichen politischen Versprechen machen den Gewinner, sondern die Tat und der Politiker, der von sich sagen kann, seht zurück, ich habe bereits angefangen und werden mein Werk vollenden, sobald die Wähler mir den Auftrag geben. Versprechen ab dem Tage der Wahlkampferöffnung sind auch deshalb witzlos, weil die Wähler mit Verstand sich natürlich fragen täten, und warum habt ihr während der letzten Regierungszeiten als neue deutsche Einheitspartei nichts getan, wenn euch die Ungerechtigkeit doch so sehr auf der Selle lag! Noch wenige Jahre und es ist eine Generation Wähler herangewachsen, welche die Sozialdemokraten als einstige Partei der Arbeitnehmer nicht mal mehr erinnert. Dann könnte es für eine Rückkehr zur Sozialdemokratie zu spät sein. Dafür werden die anderen Parteien schon sorgen. Sie werden die Sozialdemokratie ebenso verteufeln wie alle anderen aufsteigenden Wettbewerbsparteien, um die von ihrer traditionellen Macht fern zu halten. Meiner Meinung nach ist es für die SPD kaum noch eine halbe Minute vor Zwölf. Egal wen sie in die erste Reihe stellen. Eine Neuwahl aus dem Stand mit Versprechen, die in keiner Weise mit der bisherigen Regierungsarbeit in Beziehung stehen, wird der heutigen SPD wohl eher nicht gut bekommen.
Schade, aber schon deshalb ist eine Neuwahl uninteressant. So hat Deutschland noch etwas Zeit, sich auf das Kommende, was immer das sein wird, vorzubereiten.