Die Grünen in der Abwärtsspirale?

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Fliege
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Fliege »

jorikke hat geschrieben:(20 Sep 2018, 16:07)
Wir wollen hier keine homöopathische Diskussion. Die Kommis in Bayer lassen wir mal außen vor.
Die Überläufer von der SPD sind ein Argument. Allerdings lassen sich die 17% der Grünen damit bei Weitem nicht erklären.
Die haben weit stärker bei der CSU abgegriffen. Die Analyse der Wählerwanderungen nach der LW wird sicher hoch interessant sein.
Ich fürchte da werden sich nicht Wenige von ihren liebgewonnenen Vorurteilen verabschieden müsse.
Von der CSU könnten Herz-Jesu-Sozialisten zu den Grünen wechseln, während Ex-SPD-Wähler direkt zur AfD gehen. Unterm Strich, und da stimme ich dir gern bei, wird die Analyse der Wählerwanderungen nach der Wahl von gehobenem Interesse sein.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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JJazzGold
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(20 Sep 2018, 15:54)

Du kennst dich in der bayerischen Landespolitik naturgemäß viel besser aus als ich.
Deshalb lasse ich es lieber nicht auf einen Disput ankommen.
Für mich, als Aussenstehendem bleibt eine Frage aber im Raum.
Warum, um alles in der Welt, beurteilt der gescheite bayerische Wähler die Grünen so positiv, mal an den letzten Umfragen festgemacht?
Zuwenig Landbewohner und zu viel Isar Tsunamis ?
Die Grünen sammeln ihre Stimmen in den Städten, nicht auf dem Land, von einer Handvoll Ökobauern abgesehen. Das hast du schon richtig erkannt. Weshalb ich auch die Umfrageergebnisse bis zur Landtagswahl mit Fragezeichen versehe.

Anteilig dürfte es sich, ich weiß, reine Spekulation, tatsächlich um Proteststimmen handeln. Protest, der sich aus der Vorgehensweise der CSU speist. Der sich aufgrund der in Bayern andauernden Schwäche der SPD, dem Verschwinden der FDP vom Markt, dem Unwillen, die Die Linke im Maximilianeum Platz nehmen zu lassen und der mit viel zu viel Bandbreite ausgestattete FW am einfachsten bei den Grünen unterbringen lässt. Weil er nicht nur das Ärgern der CSU beinhaltet, sondern auch darauf baut, dass die CSU sich nicht auf das Glatteis einer schwarz-grünen Koalition einlassen wird.

Dabei unterschätze ich durchaus nicht, dass die Grünen in Bayern auch anteilig Wechselwähler oder Neuwähler zu ihren Neukunden zählen können. Wo sollte der links geneigte bayerische Wähler auch sonst seine Stimme anbringen, nachdem die SPD alles daran setzt, unglaubwürdig zu wirken? Betrachte, wo die SPD bisher stark war, in den Städten. Diesen Anteil wird zudem das Konzept der Grünen überzeugen.



...weil Bienenkörbe auf Hochhausdächern so niedlich aussehen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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jorikke
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Sep 2018, 16:38)

Die Grünen sammeln ihre Stimmen in den Städten, nicht auf dem Land, von einer Handvoll Ökobauern abgesehen. Das hast du schon richtig erkannt. Weshalb ich auch die Umfrageergebnisse bis zur Landtagswahl mit Fragezeichen versehe.

Anteilig dürfte es sich, ich weiß, reine Spekulation, tatsächlich um Proteststimmen handeln. Protest, der sich aus der Vorgehensweise der CSU speist. Der sich aufgrund der in Bayern andauernden Schwäche der SPD, dem Verschwinden der FDP vom Markt, dem Unwillen, die Die Linke im Maximilianeum Platz nehmen zu lassen und der mit viel zu viel Bandbreite ausgestattete FW am einfachsten bei den Grünen unterbringen lässt. Weil er nicht nur das Ärgern der CSU beinhaltet, sondern auch darauf baut, dass die CSU sich nicht auf das Glatteis einer schwarz-grünen Koalition einlassen wird.

Dabei unterschätze ich durchaus nicht, dass die Grünen in Bayern auch anteilig Wechselwähler oder Neuwähler zu ihren Neukunden zählen können. Wo sollte der links geneigte bayerische Wähler auch sonst seine Stimme anbringen, nachdem die SPD alles daran setzt, unglaubwürdig zu wirken? Betrachte, wo die SPD bisher stark war, in den Städten. Diesen Anteil wird zudem das Konzept der Grünen überzeugen.



...weil Bienenkörbe auf Hochhausdächern so niedlich aussehen.
Die Grünen lernen von der Natur.
Bienenvölker die in der Stadt angesiedelt sind, bringen ein Vielfaches an Honigausbeute als gleichgroße Völker im ländlichem Raum.
Verblüffend aber wahr.
Die Erklärung ist einfach, in der Stadt gibt es keine CSU Bauern mit Giftspritzen.
Gut, überspitzt, das mit dem Gift stimmt, mit den CSU Bauern nur dort wo sie in der Überzahl sind, die Kollegen anderer politischer Ausrichtung spritzen auch.
Das mit den Proteststimmen müsste man mal genauer überdenken.
Wenn Wähler die Partei wechseln, muss es dann immer Protest sein?
Es kann doch schlicht ein besseres Angebot sein. Wenn ich meinen BMW (hatte ich noch nie, leider) abgebe und mir einen neuen Mercedes kaufe, hat das doch nichts mit Protest gegen BMW zu tun.
Die Karre gefällt mir einfach besser.
Ähnlich ist es in der Politik auch. Nicht immer, aber immer...du weißt schon.
Überraschend für mich ist es, wie viele Wähler bereit sind sich neu auszurichten.
Der Stammwähler ist wohl ein Relikt von gestern.
Nachdem wir in BW damit gut gefahren sind, besteht auch für die bayerische Landbevölkerung noch Hoffnung.
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JJazzGold
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(20 Sep 2018, 17:11)

Die Grünen lernen von der Natur.
Bienenvölker die in der Stadt angesiedelt sind, bringen ein Vielfaches an Honigausbeute als gleichgroße Völker im ländlichem Raum.
Verblüffend aber wahr.
Die Erklärung ist einfach, in der Stadt gibt es keine CSU Bauern mit Giftspritzen.
Gut, überspitzt, das mit dem Gift stimmt, mit den CSU Bauern nur dort wo sie in der Überzahl sind, die Kollegen anderer politischer Ausrichtung spritzen auch.
Das mit den Proteststimmen müsste man mal genauer überdenken.
Wenn Wähler die Partei wechseln, muss es dann immer Protest sein?
Es kann doch schlicht ein besseres Angebot sein. Wenn ich meinen BMW (hatte ich noch nie, leider) abgebe und mir einen neuen Mercedes kaufe, hat das doch nichts mit Protest gegen BMW zu tun.
Die Karre gefällt mir einfach besser.
Ähnlich ist es in der Politik auch. Nicht immer, aber immer...du weißt schon.
Überraschend für mich ist es, wie viele Wähler bereit sind sich neu auszurichten.
Der Stammwähler ist wohl ein Relikt von gestern.
Nachdem wir in BW damit gut gefahren sind, besteht auch für die bayerische Landbevölkerung noch Hoffnung.
In der Stadt gibt es Abgase und Feinstaub, weitaus mehr als auf dem Land, und die landen im Honig.

Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht, zwischen Protestwähler und Wechselwähler/Neukunde anteilig zu unterscheiden und du versuchst schon wieder, mir den Grünenumfragewähler per se als begeisterten Konzeptüberzeugten zu verkaufen. Und das noch mit Verweis auf B-W, wo sich die Stimmen der Grünen anteilig aus CDU/SPD Protestwählern, nebst Neckartsunamibefürchtern speisten.

Mit solcher Art der Wahlwerbung wird das nichts bei der gescheiten bayerischen Landbevölkerung.
Das grüne Los müsst ihr in B-W schon ganz alleine ertragen. Soweit geht die Nachbarschaftshilfe dann auch wieder nicht, dass wir euch als Entschuldigung dienen würden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Sep 2018, 17:24)

In der Stadt gibt es Abgase und Feinstaub, weitaus mehr als auf dem Land, und die landen im Honig.

Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht, zwischen Protestwähler und Wechselwähler/Neukunde anteilig zu unterscheiden und du versuchst schon wieder, mir den Grünenumfragewähler per se als begeisterten Konzeptüberzeugten zu verkaufen. Und das noch mit Verweis auf B-W, wo sich die Stimmen der Grünen anteilig aus CDU/SPD Protestwählern, nebst Neckartsunamibefürchtern speisten.

Mit solcher Art der Wahlwerbung wird das nichts bei der gescheiten bayerischen Landbevölkerung.
Das grüne Los müsst ihr in B-W schon ganz alleine ertragen. Soweit geht die Nachbarschaftshilfe dann auch wieder nicht, dass wir euch als Entschuldigung dienen würden.
Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Momentan sind das nicht die Grünen.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(20 Sep 2018, 18:12)

Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Momentan sind das nicht die Grünen.
Du sagst es, momentan. :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von sunny.crockett »

Was passiert, wenn die Grünen ein Land regieren? Sichtbar wird das in Baden-Württemberg.

Nachdem man dort schon im Bildungsranking in den letzten Jahren massiv abgestüzt war (Änderung Bildungssystem durch Grün-Rot), merkt die Wirtschaft jetzt auch massiv die grüne Regierungsarbeit
Die aktuelle Bundesländer-Rangliste offenbart, dass ausgerechnet das erfolgsverwöhnte Baden-Württemberg beim Wirtschaftswachstum abrutscht.
So findet sich das Land, das Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit einer grün-schwarzen Koalition regiert, keineswegs in der Spitzengruppe, sondern blieb im ersten Halbjahr 2018 mit einer auf das Gesamtjahr hochgerechneten Wachstumsrate seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,6 Prozent sogar unter dem Bundesdurchschnitt von knapp zwei Prozent. Die Nachbarn Bayern und Rheinland-Pfalz waren hingegen mit 2,8 Prozent beziehungsweise 3,3 Prozent BIP-Steigerung erheblich dynamischer.
Und weil schon das Wachstum der baden-württembergischen Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren recht mau war, scheint es sich inzwischen um mehr als bloß eine kurzfristige Verschnaufpause zu handeln. So lag Baden-Württemberg 2017 mit einer Rate von 2,3 Prozent nur knapp über dem bundesdeutschen Durchschnitt und 2016 mit 1,2 Prozent Wachstum sogar deutlich darunter.

Und vor allem die Bayern erweisen sich auf vielen Feldern längst als überlegen. So zieht der Freistaat mehr Fachkräfte als jedes andere Bundesland aus dem Ausland an. Mittlerweile arbeiten 17 Prozent der hiesigen Erwerbstätigen in Bayern. Nur im größten Flächenstaat NRW sind es mit 21 Prozent noch mehr.
Baden-Württemberg stagniert seit 2010 bei rund 14 Prozent.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... rueck.html

Interessant ist auch, dass ausländische Fachkräfte wohl lieber in das rechte CSU-Land, als in das bunte Grünen-Land kommen wollen. Und diese Stagnation gibt es schon die ganze Grünen-Regierungszeit.
Aber mal schauen, was die Grünen in BaWü in den nächsten Jahren noch so alles runterwirtschaften können.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Alpha Centauri »

sunny.crockett hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:22)

Was passiert, wenn die Grünen ein Land regieren? Sichtbar wird das in Baden-Württemberg.

Nachdem man dort schon im Bildungsranking in den letzten Jahren massiv abgestüzt war (Änderung Bildungssystem durch Grün-Rot), merkt die Wirtschaft jetz


https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... rueck.html

Interessant ist auch, dass ausländische Fachkräfte wohl lieber in das rechte CSU-Land, als in das bunte Grünen-Land kommen wollen. Und diese Stagnation gibt es schon die ganze Grünen-Regierungszeit.
Aber mal schauen, was die Grünen in BaWü in den nächsten Jahren noch so alles runterwirtschaften können.
Die CSU in Bayern hat politisch abgewirtschaftet ( was in den Umfragen deutlich wird) nur noch 35% gegenüber 47% Prozent zur letzten Landtagswahl

Und auch im Bund die GoKo Parteien verlieren Profiteure sind vor allem AFD (18%) und Grüne (15%)
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von ThorsHamar »

jorikke hat geschrieben:(20 Sep 2018, 17:11)

Die Grünen lernen von der Natur.
Bienenvölker die in der Stadt angesiedelt sind, bringen ein Vielfaches an Honigausbeute als gleichgroße Völker im ländlichem Raum.
Verblüffend aber wahr. ...
Also das ist Beste, was ich hier seit Jahren gelesen habe ....Danke. :p
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Wolverine »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:32)

Die CSU in Bayern hat politisch abgewirtschaftet ( was in den Umfragen deutlich wird) nur noch 35% gegenüber 47% Prozent zur letzten Landtagswahl

Und auch im Bund die GoKo Parteien verlieren Profiteure sind vor allem AFD (18%) und Grüne (15%)
Ich bin überzeugter Nichtwähler und werde es auch bleiben. Die Grünen sind im Vergleich zu ihren Anfängen nur noch ein Schatten ihrer selbst.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von sunny.crockett »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:32)

Die CSU in Bayern hat politisch abgewirtschaftet ( was in den Umfragen deutlich wird) nur noch 35% gegenüber 47% Prozent zur letzten Landtagswahl

Und auch im Bund die GoKo Parteien verlieren Profiteure sind vor allem AFD (18%) und Grüne (15%)
Du meinst, weil die CSU in Bayern politisch abgewirtschaftet hat, ist das bildungstechnische und wirtschaftliche Abwirtschaften durch die Grünen in BaWü nicht zu kritisieren?

Ich denke, in Bayern könnte durch Austausch der Spitzenleute (ungeliebter Franke weg) ggf. wieder ein positiver Kurs geschafft werden. Dagegen hängt in BaWü doch vieles an dem realtiv qualifizierten Kretschmann, wenn man da die "Standard-Grünen-Politiker" ran läßt, dürfte es ganz düster werden, dann könnte der größte Arbeitgeber (Daimler) wohl auswandern.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von SirToby »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:26)

Die "Industriegesellschaft" ist ein Auslaufmodell bzw. eine Zwischenstufe zwischen "Agrargesellschaft" und "DIenstleistungsgesellschaft". Und Deutschland ist längst keine "Industriegesellschaft" mehr. 2/3 aller Menschen sind im tertiären Sektor beschäftigt und dieser erzeugt eine höhere Wertschöpfung als der industrielle Bereich. Der Umschlagpunkt, also der Zeitpunkt, als mehr Menschen in diesem tertären Sektor arbeiteten als im Industriebereich war etwa Mitte, Ende der 80er. Also vor gut 30 Jahren. Mensch, das müsste sich doch mal so langsam herumgesprochen haben ...

In diesem Zusammenhang ist der langsame, aber stetige Niedergang der SPD ja auch verständlich. Der Niedergang der Grünen - wenn er denn tatsächlich stattfindet - dürfte Ursachen haben, die viel jüngeren Datums sind.
Mein lieber Herr, ich glaube über so etwas weiss ich besser Bescheid als Sie:

Ich denke, Sie wissen auch sehr genau, was ich mit einer Industriegesellschaft gemeint habe, nämlich die Gesellschaft in einem Industrieland.

https://www.vimentis.ch/d/lexikon/171/I ... eland.html
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von firlefanz11 »

sunny.crockett hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:22)
So zieht der Freistaat mehr Fachkräfte als jedes andere Bundesland aus dem Ausland an.
Oktoberfest ;)
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von schokoschendrezki »

SirToby hat geschrieben:(26 Sep 2018, 14:57)

Mein lieber Herr, ich glaube über so etwas weiss ich besser Bescheid als Sie:

Ich denke, Sie wissen auch sehr genau, was ich mit einer Industriegesellschaft gemeint habe, nämlich die Gesellschaft in einem Industrieland.

https://www.vimentis.ch/d/lexikon/171/I ... eland.html
Das weiß ich überhaupt nicht! Sie haben Industriegesellschaft geschrieben und nicht "Gesellschaft in einem Industrieland". Woher um alles in der Welt soll ich wissen, dass jemand 47 meint, wenn er 26 schreibt.

Und abgesehen davon. Bitte nicht übel nehmen: Aber ich kann es nicht ausstehen, wenn jemand kevinistisch-chantalistisch "über so etwas" statt "darüber" schreibt, nicht weiß, wo man ein Komma setzt und nicht weiß, wann man ß und wann man doppel-s verwendet (wenn er denn an einer Tastatur mit ß sitzt).
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von JJazzGold »

Da ist es sie wieder, die grüne Vorstellung von Diktatur, sei es Bürger oder Wirtschaft betreffend.
Sollte demnächst Viskose auf Anregung der Grünen verboten werden, dann kann ich darauf setzen, dass Frau Baerbock sich auf die Gesetzeslage eines anderen Staates beruft, um die deutschen Hersteller und Vertreiber meiner Kleidung mittels monetärer Strafzahlungen dazu zu zwingen, mir den Inhalt meines Kleiderschrankes, egal wie alt und egal wie gesetzlich legitim damalig produziert und vertrieben, zu eigenen Lasten ersetzt.

Grüne Vollpfostendiktatur hat einen neuen Namen, Annalena Baerbock.


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 22115.html
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Zunder »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Oct 2018, 10:30)

Da ist es sie wieder, die grüne Vorstellung von Diktatur, sei es Bürger oder Wirtschaft betreffend.
Sollte demnächst Viskose auf Anregung der Grünen verboten werden, dann kann ich darauf setzen, dass Frau Baerbock sich auf die Gesetzeslage eines anderen Staates beruft, um die deutschen Hersteller und Vertreiber meiner Kleidung mittels monetärer Strafzahlungen dazu zu zwingen, mir den Inhalt meines Kleiderschrankes, egal wie alt und egal wie gesetzlich legitim damalig produziert und vertrieben, zu eigenen Lasten ersetzt.

Grüne Vollpfostendiktatur hat einen neuen Namen, Annalena Baerbock.


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 22115.html
Sorry, aber das ist ziemlich daneben.

"Das Kraftfahrt-Bundesamt vertritt die Auffassung, dass es sich bei der in diesen Fahrzeugen verwendeten Software um eine unzulässige Abschalteinrichtung handelt."
https://web.archive.org/web/20151108111 ... ?nn=456892

Von einer legalen Einrichtung kann offensichtlich keine Rede sein. Und das nachträgliche Software-Upgrade ändert am ursprünglichen Betrug gar nichts.
Deshalb gibt es ja auch eine Sammelklage.

"Durch das Aufspielen des Updates seien die Schadensersatzansprüche allerdings nicht verloren. "Viele Fahrzeughalter haben das Update nur aufspielen lassen, weil ihnen sonst der Verlust der Zulassung gedroht hätte. Die Verantwortung für den Mangel trägt aber der Hersteller, der Fahrzeuge in den Verkehr gebracht hat, die gar keine Betriebserlaubnis hätten erhalten dürfen. Bei Kenntnis der Abgasmanipulationen hätten viele Verbraucher diese Fahrzeuge erst gar nicht gekauft und können nun aufgrund vorsätzlicher sittenwidriger Täuschung Schadensersatzansprüche auf Minderung des Kaufpreises bzw. Rückabwicklung des Kaufvertrags geltend machen. Viele Gerichte entscheiden inzwischen verbraucherfreundlich", so Cäsar-Preller."
https://www.anwalt24.de/fachartikel/sch ... echt/52918

Warum bezahlt VW eine Milliarde Euro an Niedersachsen, wenn doch angeblich alles in Ordnung ist?
Warum sitzt eigentlich Rupert Stadler in Untersuchungshaft?

Ferdinand Dudenhöffer kann froh sein, daß nur die etwas naive Annalena Baerbock bei Maybrit Illner saß und nicht z.B. ein Jürgen Trittin.
Der hätte ihn nach dem dreisten Vorwurf der Demagogie ein bißchen rund gemacht.

Auch die Bundeskanzlerin spricht unmißverständlich von Betrug:
Kanzlerin Angela Merkel hat die deutsche Autoindustrie wegen der Dieselkrise scharf kritisiert. Es sei dort in der Diskussion um Schadstoffreduzierungen gelogen und betrogen worden, sagte die CDU-Vorsitzende auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Kiel. Etliche in der Autoindustrie hätten sich "sehr schuldig gemacht und Vertrauen verspielt".
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Merkel-u ... 57791.html
Eulenwoelfchen

Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Interessant ist aber andererseits, dass weder die Regierung, noch sonstwer die Autoindustrie rechtlich zur Nachbesserung zwingen kann. Sowohl das kostenlose Software-Update war eine freiwillige Leistung als
auch gewisse Zugeständnisse und Angebote der Autoindustrie wie Beteiligung beim nachträglichen Einbau von Dieselfiltern oder Neukauf-Prämien sind als freiwillig. Das wird auch seitens der
Bundesregierung offenkundig nicht bestritten. Demnach wäre - aufgrund der damals bestehenden für D geltenden Vorschriften und Abgasregeln kein Verstoß seitens der Autohersteller vorgelegen. Sondern alles nach den
geltenden damaligen Bestimmungen geschehen. Die ausdrücklich eine solche Software nicht verboten hatten, für die alleine relevanten Labortests, die die Autohersteller nach den gültigen Regeln erfüllten, deshalb im juristischen Sinnekeinen Betrug darstellten.

Wenn man so will, war es die laxe Haltung des Gesetzgebers inclusive der für die Umsetzung und Einhaltung der zulässigen Grenzwerte zuständigen Ämter und Behörden und deren Kontroll- bzw. Prüfverfahren, die
den legalen "Betrug" am Kunden nicht nur möglich machten, sondern sogar juristisch absicherten.

Davon ab bleibt natürlich der nicht widerlegbare Geruch eines Werbe- und Produktverprechens der Autohersteller gegenüber den Verbrauchern, diese Autos seine alle sehr sauber. Aber ganz ehrlich, wer vor drei Jahren an den Auspuffrohren seines achso sauberen Diesels kurz roch und dann noch den Werbescheiss der Autohersteller vom sauberen Diesel glaubte, der war und ist selbst nicht ganz sauber. Mit Verlaub.

Das Märchen von sauberen Autos, egal ob Benziner oder Diesel, ist und war schon immer dämlich und vor allem: nie wahr.
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Zunder
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Zunder »

Wenn es sich laut KBA um eine "unzulässige Abschalteinrichtung handelt", kann von Rechtmäßigkeit nicht ernsthaft die Rede sein.
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H2O
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von H2O »

Also, gestern meldeten die Umfragen der "Sonntagsfrage" DIE GRÜNEN auf Bundesebene zwischen 16% und 18%, nachdem sie in der Bundestagswahl etwa 9% errungen hatten. Natürlich könnte das Zwischenergebnis besser sein, aber von "Abwärtsspirale" kann derzeit doch gar keine Rede sein.

In Bayern liegen DIE GRÜNEN derzeit bei 18% Zustimmung auf Landesebene; zur Bundestagswahl hatten sie es in Bayern auf etwa 10% gebracht. Das ist doch ganz ordentlich!
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(08 Oct 2018, 00:12)

Sorry, aber das ist ziemlich daneben.

"Das Kraftfahrt-Bundesamt vertritt die Auffassung, dass es sich bei der in diesen Fahrzeugen verwendeten Software um eine unzulässige Abschalteinrichtung handelt."
https://web.archive.org/web/20151108111 ... ?nn=456892

Von einer legalen Einrichtung kann offensichtlich keine Rede sein. Und das nachträgliche Software-Upgrade ändert am ursprünglichen Betrug gar nichts.
Deshalb gibt es ja auch eine Sammelklage.

"Durch das Aufspielen des Updates seien die Schadensersatzansprüche allerdings nicht verloren. "Viele Fahrzeughalter haben das Update nur aufspielen lassen, weil ihnen sonst der Verlust der Zulassung gedroht hätte. Die Verantwortung für den Mangel trägt aber der Hersteller, der Fahrzeuge in den Verkehr gebracht hat, die gar keine Betriebserlaubnis hätten erhalten dürfen. Bei Kenntnis der Abgasmanipulationen hätten viele Verbraucher diese Fahrzeuge erst gar nicht gekauft und können nun aufgrund vorsätzlicher sittenwidriger Täuschung Schadensersatzansprüche auf Minderung des Kaufpreises bzw. Rückabwicklung des Kaufvertrags geltend machen. Viele Gerichte entscheiden inzwischen verbraucherfreundlich", so Cäsar-Preller."
https://www.anwalt24.de/fachartikel/sch ... echt/52918

Warum bezahlt VW eine Milliarde Euro an Niedersachsen, wenn doch angeblich alles in Ordnung ist?
Warum sitzt eigentlich Rupert Stadler in Untersuchungshaft?

Ferdinand Dudenhöffer kann froh sein, daß nur die etwas naive Annalena Baerbock bei Maybrit Illner saß und nicht z.B. ein Jürgen Trittin.
Der hätte ihn nach dem dreisten Vorwurf der Demagogie ein bißchen rund gemacht.

Auch die Bundeskanzlerin spricht unmißverständlich von Betrug:
Kanzlerin Angela Merkel hat die deutsche Autoindustrie wegen der Dieselkrise scharf kritisiert. Es sei dort in der Diskussion um Schadstoffreduzierungen gelogen und betrogen worden, sagte die CDU-Vorsitzende auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Kiel. Etliche in der Autoindustrie hätten sich "sehr schuldig gemacht und Vertrauen verspielt".
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Merkel-u ... 57791.html

Wenn es lt. Baerbock nur der Anwendung von US Rechts bedarf, um die Hersteller in Deutschland zu zwingen die Umrüstung aller Diesel zu finanzieren, egal ob älteren Datums oder mit Schadsoftware ausgerüstet, weshalb ist dann die derzeitige Regierung nicht in der Lage, dies umzusetzen?

Das ist die erste Frage, die man sich angesichts Frau Baerbocks Behauptung stellen muss.
Die Antwort darauf ist Ihnen und mir bekannt. US Recht lässt sich in Deutschland nicht anwenden.
Man sollte eigentlich voraussetzen dürfen, dass dies Frau Baerbock ebenso bekannt ist. Falls ja, weshalb vermittelt sie dann, es wäre?

Die zweite Frage muss lauten, welche gesetzlich Grundlage die Grünen schaffen wollen, um die Hersteller und Vertreiber mittels monetärer Strafe zu zwingen Diesel älteren Datums, die zu ihrer Zeit unter legaler gesetzlicher Bedingung produziert, vertrieben und gekauft wurden nachzurüsten?

Denn das war die Aussage von Frau Baerbock, die sich mitnichten nur auf Diesel mit Schadsoftware reduzierte.
Hier wird dem Verbraucher suggeriert, dass der Konsument, würde er nur die Grünen wählen, sich darauf verlassen kann, dass er sein älteres Fahrzeug problemlos weiterhin nutzen kann, weil die Grünen nicht nur dafür Sorge tragen werden, dass ihm die Umrüstung fremdfinananziert wird, sondern dies sogar mittels gesetzlich angewiesener Strafzahlungen auf offensichtlich noch zu schaffender Gesetzeslage erzwingen werden. Was den damals legal Produzierenden gleich zweifach finanziell belasten würde.

Insofern halte ich sowohl mein Beispiel, im Bezug auf zukünftig zu erwartende grüne Irrwege, als auch meine Kritik an dieser grünen Polemik im Bezug auf die Dieseldiskussion für angebracht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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McKnee
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von McKnee »

Die Umfragen sprechen für die Grünen.

In der Realpolitik brechen leider immer wieder irrationale Vorstellungen und Haltungen durch.

Was bei Frau Künast beweissichere Festnahmen nach Vergewaltigung waren (sie hat immer noch nicht erklärt, wie das aussehen soll) ist heute die innere Distanz gegen Gewalt der Frau Göring-Eckardt die als "offener" Protest ausreichend ist (so lange es nicht um rechte Gewalt geht)
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(08 Oct 2018, 01:44)

Also, gestern meldeten die Umfragen der "Sonntagsfrage" DIE GRÜNEN auf Bundesebene zwischen 16% und 18%, nachdem sie in der Bundestagswahl etwa 9% errungen hatten. Natürlich könnte das Zwischenergebnis besser sein, aber von "Abwärtsspirale" kann derzeit doch gar keine Rede sein.

In Bayern liegen DIE GRÜNEN derzeit bei 18% Zustimmung auf Landesebene; zur Bundestagswahl hatten sie es in Bayern auf etwa 10% gebracht. Das ist doch ganz ordentlich!
Wobei die Umfrageergebnisse zu den unmittelbar bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen aussagekräftiger sind, als die zur Bundestagswahl 2021.
Allerdings: es ist absehbar, dass wir in den nächsten Jahren in Sachen Folgen des Klimawandels teilweise sehr große Probleme bekommen werden. Und gegenüber diesen Problemen ist die Flüchtlingskrise von 2015 eine Kleinigkeit.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von zollagent »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Oct 2018, 09:50)

Wobei die Umfrageergebnisse zu den unmittelbar bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen aussagekräftiger sind, als die zur Bundestagswahl 2021.
Allerdings: es ist absehbar, dass wir in den nächsten Jahren in Sachen Folgen des Klimawandels teilweise sehr große Probleme bekommen werden. Und gegenüber diesen Problemen ist die Flüchtlingskrise von 2015 eine Kleinigkeit.
Das sehe ich anders. Diese "Kleinigkeit" wird wachsen.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(08 Oct 2018, 09:55)

Das sehe ich anders. Diese "Kleinigkeit" wird wachsen.
Nein; sie wird allenfalls wachsen, dann und nur dann, wenn die EU den Aufbau der Frontex verstolpert. Möglich ist das, aber nicht sehr wahrscheinlich. Da geht es um Sein oder Nicht-Sein der EU.
Zuletzt geändert von H2O am Mo 8. Okt 2018, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von H2O »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Oct 2018, 09:50)

Wobei die Umfrageergebnisse zu den unmittelbar bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen aussagekräftiger sind, als die zur Bundestagswahl 2021.
Allerdings: es ist absehbar, dass wir in den nächsten Jahren in Sachen Folgen des Klimawandels teilweise sehr große Probleme bekommen werden. Und gegenüber diesen Problemen ist die Flüchtlingskrise von 2015 eine Kleinigkeit.
Ja, wenn ein Erlebnis "Fukishima hoch 3" uns beuteln sollte, dann gibt es für DIE GRÜNEN kein Halten mehr. Dann haben alle Wutbürger schon immer gewußt, daß es so kommen würde.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von sünnerklaas »

zollagent hat geschrieben:(08 Oct 2018, 09:55)

Das sehe ich anders. Diese "Kleinigkeit" wird wachsen.
Naturkatastrophen größeren Ausmaßes sollte man politisch nicht unterschätzen. Und da werden in den nächsten Jahren richtige Hammer auf uns zukommen. Zur Erinnerung: das Elbhochwasser 2002 war wahlentscheidend.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von zollagent »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Oct 2018, 10:36)

Naturkatastrophen größeren Ausmaßes sollte man politisch nicht unterschätzen. Und da werden in den nächsten Jahren richtige Hammer auf uns zukommen. Zur Erinnerung: das Elbhochwasser 2002 war wahlentscheidend.
Wenn die einzige Reaktion auf solche Dinge Abschottung ist, ist die Krise bereits vorprogrammiert.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Europa2050 »

zollagent hat geschrieben:(08 Oct 2018, 10:44)

Wenn die einzige Reaktion auf solche Dinge Abschottung ist, ist die Krise bereits vorprogrammiert.
Nationalismus ist keine Lösung für die drei Wesentlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte:

- Vermeidung eines (atomaren) Weltkrieges
- Vermeidung eine ökologischen Katastrophe
- Demokratiegefährdung durch AI und Biotech

Aber er ist eine hervorragende Lösung, davon abzulenken.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von firlefanz11 »

Europa2050 hat geschrieben:(08 Oct 2018, 12:37)

Demokratiegefährdung durch AI und Biotech
*LOL* DAS führ mal bitte näher aus! :D *malebenpopcornhol*
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Europa2050 »

firlefanz11 hat geschrieben:(08 Oct 2018, 18:01)

*LOL* DAS führ mal bitte näher aus! :D *malebenpopcornhol*
Prinzipiell wäre das wohl eher bei Technologie oder Philosophie angebracht, deshalb in aller Kürze:

Wenn wir mit Biotech feststellen, dass der ominöse „freie Wille“ nur ein Haufen chemischer Rekaktionen in einem Allgorithmus sind und wir diese erforscht und analysiert haben und AI wesentlich leistungsfähigere Allgorithmen bietet, werden andere Gesellschaftsmodelle den Liberalismus da schlagen, so wie er historisch Monarchie, Faschismus und Kommunismus geschlagen hat - mit höherer Qualität und Kontinuität seiner Entscheidungen.

Siehst Du da nicht mindestens eine Sinnkrise des Liberalismus kommen? Keine freien Menschen mehr, sondern ein Haufen veralteter chemischer Prozesse? Als Krone der Schöpfung?

Und könnte man das mit dem Modell eines abgeschotteten Nationalstaates lösen, wenn die nicht mehr Liberalen Nachbarn die schnelleren, besseren Entscheidungen, den größeren Wohlstand und die besseren Waffen haben?

Wohl nicht.

Oder eher in Einklang mit Menschen und Umwelt? Ohne auf die anderen Geschöpfe, die auch nur chemische Prozesse sind, herabzuschauen? Ich bin jetzt auch kein Vegetarier, dazu esse ich zu gerne Fleisch, aber ich kann deren Weltbild voll und ganz akzeptieren, vielleicht sind sie schon weiter als wir. Und bei anderen grünen Kernthemen geht es mir ähnlich.

Schmeckt Dir Dein Popcorn noch? Ein paar Jahre wird es nämlich noch dauern, bis Dir Biotech auch Verzehr die Illusion des Popcorns direkt vermitteln kann.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Zunder »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Oct 2018, 07:58)

Wenn es lt. Baerbock nur der Anwendung von US Rechts bedarf, um die Hersteller in Deutschland zu zwingen die Umrüstung aller Diesel zu finanzieren, egal ob älteren Datums oder mit Schadsoftware ausgerüstet, weshalb ist dann die derzeitige Regierung nicht in der Lage, dies umzusetzen?

Das ist die erste Frage, die man sich angesichts Frau Baerbocks Behauptung stellen muss.
Die Antwort darauf ist Ihnen und mir bekannt. US Recht lässt sich in Deutschland nicht anwenden.
Man sollte eigentlich voraussetzen dürfen, dass dies Frau Baerbock ebenso bekannt ist. Falls ja, weshalb vermittelt sie dann, es wäre?

Die zweite Frage muss lauten, welche gesetzlich Grundlage die Grünen schaffen wollen, um die Hersteller und Vertreiber mittels monetärer Strafe zu zwingen Diesel älteren Datums, die zu ihrer Zeit unter legaler gesetzlicher Bedingung produziert, vertrieben und gekauft wurden nachzurüsten?

Denn das war die Aussage von Frau Baerbock, die sich mitnichten nur auf Diesel mit Schadsoftware reduzierte.
Hier wird dem Verbraucher suggeriert, dass der Konsument, würde er nur die Grünen wählen, sich darauf verlassen kann, dass er sein älteres Fahrzeug problemlos weiterhin nutzen kann, weil die Grünen nicht nur dafür Sorge tragen werden, dass ihm die Umrüstung fremdfinananziert wird, sondern dies sogar mittels gesetzlich angewiesener Strafzahlungen auf offensichtlich noch zu schaffender Gesetzeslage erzwingen werden. Was den damals legal Produzierenden gleich zweifach finanziell belasten würde.

Insofern halte ich sowohl mein Beispiel, im Bezug auf zukünftig zu erwartende grüne Irrwege, als auch meine Kritik an dieser grünen Polemik im Bezug auf die Dieseldiskussion für angebracht.
Baerbock hat nirgendwo behauptet, daß US-Recht angewendet werden soll, kann oder muß.
Das ist doch Käse. Da fragt man sich schon, für wie blöd die FAZ eigentlich ihre Leser hält.

Sie hat darauf bestanden, daß mit geltenden Gesetzen die Automobilindustrie zu Nachrüstungen gezwungen werden kann. So abwegig, wie Dudenhöffer das darzustellen versucht, ist das nicht. Immerhin hat VW den vom KBA festgestellten Verstoß gegen die gesetzlichen Vorgaben anerkannt und ein Software-Upgrade nachgeliefert, was ja nichts anderes als das Eingeständnis des Betruges bedeutet. Außerdem hat VW eine Milliarde Euro Bußgeld bezahlt. Warum wohl? Weil an den Vorwürfen nichts dran ist? Aus caritativen Gründen? Oder weil die Herrschaften glauben, sich auf die billige Tour freikaufen zu können (was meinem Eindruck nach tatsächlich zu verfangen scheint)?

Man kann diesbezüglich unterschiedlicher Meinung sein. Das rechtfertigt aber nicht den Vorwurf der Demagogie. Es ist offensichtlich, daß Dudenhöffer, die FAZ und die Userin JJazzGold ein bißchen Stimmung (also Wahlkampf) gegen die Grünen machen.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(09 Oct 2018, 00:00)

Baerbock hat nirgendwo behauptet, daß US-Recht angewendet werden soll, kann oder muß.
Das ist doch Käse. Da fragt man sich schon, für wie blöd die FAZ eigentlich ihre Leser hält.

Sie hat darauf bestanden, daß mit geltenden Gesetzen die Automobilindustrie zu Nachrüstungen gezwungen werden kann. So abwegig, wie Dudenhöffer das darzustellen versucht, ist das nicht. Immerhin hat VW den vom KBA festgestellten Verstoß gegen die gesetzlichen Vorgaben anerkannt und ein Software-Upgrade nachgeliefert, was ja nichts anderes als das Eingeständnis des Betruges bedeutet. Außerdem hat VW eine Milliarde Euro Bußgeld bezahlt. Warum wohl? Weil an den Vorwürfen nichts dran ist? Aus caritativen Gründen? Oder weil die Herrschaften glauben, sich auf die billige Tour freikaufen zu können (was meinem Eindruck nach tatsächlich zu verfangen scheint)?

Man kann diesbezüglich unterschiedlicher Meinung sein. Das rechtfertigt aber nicht den Vorwurf der Demagogie. Es ist offensichtlich, daß Dudenhöffer, die FAZ und die Userin JJazzGold ein bißchen Stimmung (also Wahlkampf) gegen die Grünen machen.
So ein Schmarrn.
Wenn Sie nicht wahrnehmen wollen, dass sich Baerbock mit ihrer Forderung eben nicht nur auf Diesel mit Schadsoftware beschränkte, dann haben Sie die Sendung nicht verfolgt.

Dass ich persönlich die Grünen u.a. wegen solcher Taktik des falschen Suggerierens und deren Hang zum Erzwingen gründlich ablehne und zwar seit Jahrzehnten, das müsste Ihnen seit meinem Beitritt in diesem Forum durch das Lesen meiner Beiträge eigentlich vermittelt worden sein. Das hat mit Wahlkampf nichts zu tun. Aber die haben Sie wahrscheinlich ebenso flüchtig gelesen, wie den FAZ Artikel.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Zunder »

Sie hat eine allgemeine Nachrüstung gefordert.
Daß sie sich dabei auf US-Recht berufen haben soll, ist einfach nur eine Lüge, um sie als Demagogin denunzieren zu können. Total daneben.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Wolverine »

Zunder hat geschrieben:(09 Oct 2018, 11:56)

Sie hat eine allgemeine Nachrüstung gefordert.
Daß sie sich dabei auf US-Recht berufen haben soll, ist einfach nur eine Lüge, um sie als Demagogin denunzieren zu können. Total daneben.
Zum Thema. Ich sehe keine Abwärtsspirale. Wo bitte kann man das nachlesen? Was ich lese sind Zugewinne.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine hat geschrieben:(09 Oct 2018, 14:15)

Zum Thema. Ich sehe keine Abwärtsspirale. Wo bitte kann man das nachlesen? Was ich lese sind Zugewinne.
Kann man wohl so sagen. Gegenüber den letzten Bundestagswahlen 2017 (8.9%) sehen aktuelle Umfragen die Grünen bei 12.5% bis 18%. Mehr relativen Zugewinn als bei jeder anderen Partei.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von firlefanz11 »

Europa2050 hat geschrieben:(08 Oct 2018, 20:01)
Wenn wir mit Biotech feststellen, dass der ominöse „freie Wille“ nur ein Haufen chemischer Rekaktionen in einem Allgorithmus sind ...
Keine freien Menschen mehr, sondern ein Haufen veralteter chemischer Prozesse? Als Krone der Schöpfung?
Davon gehe ich eh aus. Und?
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Alpha Centauri »

zollagent hat geschrieben:(08 Oct 2018, 09:55)

Das sehe ich anders. Diese "Kleinigkeit" wird wachsen.

Vor allem eben auch dadurch dass besagter Menschen gemachte Klimawandel bzw Erderwärmung den globalen Flüchtlingsstrom (Klimaflüchtlinge) noch verstärken wobei auch hier wieder diejenigen die am wenigsten Schuld haben die Zeche für den Energie intensiven und Klima schädlichen Lebensstil und Wirtschaften der Wohlstandsländer ( Industrienationen) zahlen.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Nightrain »

Zunder hat geschrieben:(09 Oct 2018, 11:56)
Sie hat eine allgemeine Nachrüstung gefordert.
Sie hat gesagt, dass eine Hardwarenachrüstung gesetzlich durchgesetzt werden kann. Aufgrund welcher Rechtslage, hat Sie aber nicht sagen wollen. Wenn die per Software manipulierten Fahrzeuge nach einem Update ohne Schummelsoftware die damals gültigen Prüfkriterien erfüllen, sind die Fahrzeuge rechtlich völlig in Ordnung.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Oct 2018, 14:44)

Kann man wohl so sagen. Gegenüber den letzten Bundestagswahlen 2017 (8.9%) sehen aktuelle Umfragen die Grünen bei 12.5% bis 18%. Mehr relativen Zugewinn als bei jeder anderen Partei.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/
Gegenüber der Bundestagswahl 2013 hatten die Grünen bereits bei der letzten Bundestagswahl zugelegt. Nach der letzten Bundestagswahl sorgte u.a. der Dieselskandal für das weitere Plus. Jetzt kommen noch die Debatten um den Klimawandel und die Sache mit dem Hambacher Forst als Gründe für ein weiteres deutliches Plus dazu.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von schokoschendrezki »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Oct 2018, 09:34)

Gegenüber der Bundestagswahl 2013 hatten die Grünen bereits bei der letzten Bundestagswahl zugelegt. Nach der letzten Bundestagswahl sorgte u.a. der Dieselskandal für das weitere Plus. Jetzt kommen noch die Debatten um den Klimawandel und die Sache mit dem Hambacher Forst als Gründe für ein weiteres deutliches Plus dazu.
Ich sehe da vor allem die "Verbürgerlichung" der Partei selbst als Grund. Und den weitergehenden Wandel der Bundesrepublik von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Der Protest gegen schärfere Autoabgasnormen und pro Autoindustrie in der EU kommt bezeichnenderweise nicht mehr so sehr aus Richtung Wolfsburg oder Ingolstadt sondern aus Osteuropa.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2018, 09:43)

Ich sehe da vor allem die "Verbürgerlichung" der Partei selbst als Grund. Und den weitergehenden Wandel der Bundesrepublik von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Der Protest gegen schärfere Autoabgasnormen und pro Autoindustrie in der EU kommt bezeichnenderweise nicht mehr so sehr aus Richtung Wolfsburg oder Ingolstadt sondern aus Osteuropa.
In Osteuropa kann man sich keine neuen Autos leisten - es sei denn, man ist Oligarch. Die einheimische Wirtschaft dort ist in Sachen Innovation und eigenständige Technologieentwicklung extrem schwach aufgestellt. Wer in Polen gute Ideen hat, geht erst einmal nach D, F, GB oder Benelux, bevor er überhaupt anfängt eine Innovation dem Markt zu präsentieren. Die osteuropäischen Länder sind nicht in der Lage, ihre eigenen Leute mit hohem Potenzial im Lande zu halten und entsprechend zu fördern.

Die osteuropäischen Länder haben da ein strukturelles Problem.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von schokoschendrezki »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Oct 2018, 10:01)

In Osteuropa kann man sich keine neuen Autos leisten - es sei denn, man ist Oligarch. Die einheimische Wirtschaft dort ist in Sachen Innovation und eigenständige Technologieentwicklung extrem schwach aufgestellt. Wer in Polen gute Ideen hat, geht erst einmal nach D, F, GB oder Benelux, bevor er überhaupt anfängt eine Innovation dem Markt zu präsentieren. Die osteuropäischen Länder sind nicht in der Lage, ihre eigenen Leute mit hohem Potenzial im Lande zu halten und entsprechend zu fördern.

Die osteuropäischen Länder haben da ein strukturelles Problem.
Die Abwanderungsquote ist ein großes Problem. Aber Autos werden dort natürlich nicht nur gekauft sondern gebaut und entwickelt. Zunehmend sogar. Kleine Nachhfilfe und nur als Beispiel: Sämtliche Motoren für Audi werden nicht nur in Ungarn gebaut sondern von ungarischen Ingenieuren entwickelt.

Anlass für meine Einwendung waren aktuelle Meldungen eben zu jenen EU-Abgasnormverschärfungen und Protesten von seiten Osteuropas. Denn dort befinden sich mittlerweile die großen Autoindustriecluster. Pro Kopf arbeiten in Tschechien ein ganzes Stück mehr Menschen in der Autoindustrie als in Deutschland (lässt sich leicht nachrecherchieren. Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, dass diese Industriestandortverlagerung seit Jahren stattfindet. Und politisch wird sich das in einem Schwund von traditionell indsutriefreundlichen Parteien widerspiegeln.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2018, 10:21)

Die Abwanderungsquote ist ein großes Problem. Aber Autos werden dort natürlich nicht nur gekauft sondern gebaut und entwickelt. Zunehmend sogar. Kleine Nachhfilfe und nur als Beispiel: Sämtliche Motoren für Audi werden nicht nur in Ungarn gebaut sondern von ungarischen Ingenieuren entwickelt.
Kleine Präzisierung meinerseits: Audi ist kein ungarisches Unternehmen, sondern ein deutsches, also ein ausländisches. Ohne Geld ausländischer Investoren läuft in diesen Ländern nichts. Genau das ist das Problem dieser Länder.
Anlass für meine Einwendung waren aktuelle Meldungen eben zu jenen EU-Abgasnormverschärfungen und Protesten von seiten Osteuropas. Denn dort befinden sich mittlerweile die großen Autoindustriecluster. Pro Kopf arbeiten in Tschechien ein ganzes Stück mehr Menschen in der Autoindustrie als in Deutschland (lässt sich leicht nachrecherchieren. Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, dass diese Industriestandortverlagerung seit Jahren stattfindet. Und politisch wird sich das in einem Schwund von traditionell indsutriefreundlichen Parteien widerspiegeln.
Daraus ergibt sich sogar eine doppelte Abhängigkeit in Osteuropa: zum einen ist das Lohngefüge in den Ländern deutlich niedriger - in Polen wären schon lange Lohnerhöhungen von 25% und mehr erforderlich. Das bedeutet: in der ortsansässigen Bevölkerung hat man berechtigte Angst, den Anschluss in Sachen Lebensstandard zu verlieren. Gleichzeitig unterliegen die politischen Parteien dort der direkten Einflussnahme von großen, ausländischen Konzernen und Investoren. Von denen ist man politischerseits abhängig. In Ländern, in denen das demokratische System noch nicht gefestigt ist, kann das fatale Folgen haben.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von schokoschendrezki »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Oct 2018, 10:42)

Kleine Präzisierung meinerseits: Audi ist kein ungarisches Unternehmen, sondern ein deutsches, also ein ausländisches. Ohne Geld ausländischer Investoren läuft in diesen Ländern nichts. Genau das ist das Problem dieser Länder.



Daraus ergibt sich sogar eine doppelte Abhängigkeit in Osteuropa: zum einen ist das Lohngefüge in den Ländern deutlich niedriger - in Polen wären schon lange Lohnerhöhungen von 25% und mehr erforderlich. Das bedeutet: in der ortsansässigen Bevölkerung hat man berechtigte Angst, den Anschluss in Sachen Lebensstandard zu verlieren. Gleichzeitig unterliegen die politischen Parteien dort der direkten Einflussnahme von großen, ausländischen Konzernen und Investoren. Von denen ist man politischerseits abhängig. In Ländern, in denen das demokratische System noch nicht gefestigt ist, kann das fatale Folgen haben.
Die Fragen Wirtschaftsstandortauslagerung, Osteuropa etc. wurden und werden in einem anderen Thread ausführlich diskutiert. Nur der eine Punkt: Audi ist - wie so viele andere der Großen - ein internationales Unternehmen. Wer diesen ganz grundsätzlichen Wandel in der Ökonomie, der nicht erst seit ein paar Jahren stattfindet, nicht versteht, sondern nach wie vor wie im 20. Jahrhundert von rein national organisierter Wirtschaft ausgeht, wird kaum etwas von den weltpolitischen Prozessen verstehen.

Wichtig für das Thema scheint mir: Neben Dienstleistungen sind es vor allem die sogenannten Hidden Champions, die in Deutschland für Prosperität sorgen. Während sich große Autofabriken und überhaupt großindustrielle Komplexe mehr und mehr woanders hin verlagern. Politisch-kulturell ist damit für verbürgerlicht-gemäßigte grüne Parteien in einem Land wie Deutschland sicher noch einiges möglich. Wenn die Schlote irgendwoanders rauchen und man selbst in Büros, an Computern und an Reagenzgläsern arbeitet. Das mal ganz ohne Wertung.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von imp »

https://www.merkur.de/politik/hofreiter ... 8.amp.html

Offenbar träumen manche Grüns immer noch vom Kommunismus.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Alpha Centauri »

Das Märchen von der rein linksaußen Ökopartei hat sich ja seit gestern als Fata Morgana entlarvt, denn diese Zuwächse der Grünen in Bayern samt erfolgreicher Wählerabwerbung von SPD und CSU zeigt die "VERBÜRGERLICHUNG" der Grünen was ihre Wählerklientel betrifft offenkundig.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Alexyessin »

Alpha Centauri hat geschrieben:(15 Oct 2018, 22:54)

Das Märchen von der rein linksaußen Ökopartei hat sich ja seit gestern als Fata Morgana entlarvt, denn diese Zuwächse der Grünen in Bayern samt erfolgreicher Wählerabwerbung von SPD und CSU zeigt die "VERBÜRGERLICHUNG" der Grünen was ihre Wählerklientel betrifft offenkundig.
Seit gestern? Ich denk, das ist seit 1994 schon so.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Alpha Centauri »

[quote="Alexyessin"](16 Oct 2018, 13:18)

Seit gestern? Ich denk, das ist seit 1994 schon so.[/quot

Das Märchen wie aber gerne heute noch von konservativen bis bürgerlichen ( selbst ernannt bürgerlichen ) Kreisen vehement verbreitet, obwohl die Zahlen eine andere Sprache sprechen.
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Alexyessin »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Oct 2018, 09:32)


Das Märchen wie aber gerne heute noch von konservativen bis bürgerlichen ( selbst ernannt bürgerlichen ) Kreisen vehement verbreitet, obwohl die Zahlen eine andere Sprache sprechen.
Welches Märchen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Grünen in der Abwärtsspirale?

Beitrag von Alpha Centauri »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Oct 2018, 09:35)

Welches Märchen?

Der linksaußen Ökopartei
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