Mir ist nicht klar, was es der SPD in diesem desolaten Zustand bringen sollte, auf ein bis etliche Legislaturperioden auf die Oppositionsstühle zu gehen und auf ebenso lange Zeit darauf hoffen zu müssen, von Grünen Gnaden vielleicht als Juniorpartner in Erwägung gezogen zu werden.Kohlhaas hat geschrieben:(25 Apr 2021, 17:14)
Es wäre eine GroKo mit einem weiteren Juniorpartner. Aber okay, ich formuliere es anders: Ich bin überzeugt davon, dass sich die SPD auf absehbare Zeit nicht mehr auf eine Koalition mit der CDU/CSU einlassen wird. Egal wer da vielleicht sonst noch dazu gehört.
Die Zugeständnisse an nur einen Partner haben doch schon ausgereicht, um die Bundesregierung praktisch zu paralysieren. Deutschland hat doch zuletzt seine Rolle in Europa gar nicht mehr wahrgenommen, weil sich SPD und Union nicht darüber einig werden konnten, welche Rolle Deutschland in Europa überhaupt spielen soll. An der Stelle sehe ich das größte Defizit der GroKo. Die Außenpolitik ist voll auf den Hund gekommen. Heiko Maas ist die personifizierte Bankrotterklärung der deutschen Außenpolitik. Und das liegt auch wieder daran, dass es "geübte Praxis" ist, dass in einer Koalition der kleinere Partner das Außenamt bekommt. So kommen dann leicht mal Vollversager auf wichtige Posten...
Innenpolitisch? Ja, da hätte natürlich mehr passieren können. Aber das ist bei jeder denkbaren Regierung immer so. Innenpolitisch werfe ich der amtierenden Regierung nicht viel vor. Es hätte besser laufen können, aber es war so schon in Ordnung. Keine schlechte Arbeit. Note: drei minus
Darauf wollte ich hinaus! Auch die SPD hat nämlich inzwischen gelernt, wie man es nicht machen sollte. Die jetzt amtierende GroKo ist aus guter Absicht entstanden. Das war damals auch richtig so. Besser diese unerwünschte GroKo als eine Lähmung der deutschen Politik. Aber rückblickend betrachtet, war es ein schwerer Fehler. Die SPD-Basis hat sich schon damals sehr schwer getan, dieser Entscheidung zuzustimmen. Ich verwette mein letztes Hemd darauf, dass es für diese Entscheidung auf lange Zeit keine Zustimmung mehr geben wird.
Wie ich jetzt mehrfach geschrieben habe: Ich denke, dass eine Regierung aus SPD, Linken und Grünen ganz furchtbar wäre. Deshalb werde ich bei der nächsten Wahl auch nicht mehr SPD wählen. Erstmals in meinem Leben.
Mag sein, dass das jetzige SPD Personal das vorzieht. Ich kann das nicht nachvollziehen.
Das größte As im Ärmel hat die SPD leichtfertig verbrannt, indem sie von ihrer Haltung im Bund, "nicht mit der Die Linke", Abstand nahm, was Ihnen nicht nur Sie als Wähler nimmt.
Insofern kann der SPD eigentlich gar nichts Besseres passieren, als sich als ebenso koalitionsfähig mit der Union, ggfls in einer Dreierkoaltion, wie die Grünen darzustellen. Aber nun ja, ich war schon immer Pragmatikerin to the core und da ist für Ideologie kein Platz.