Was wollen die Grünen?

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JJazzGold
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Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

Nachdem die Grünen gemäß eigener Aussage in der Sondierung bis über die Schmerzgrenze die Forderungen ihres zehn Punkte Plans aufgegeben oder revidiert haben, bleibt was genau davon noch übrig?

https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/10 ... ieren.html

Dazu kommt die auf dem Parteitag erkenntliche Differenz bezüglich der zukünftigen Ausrichtung der Partei.

Özdemir will im liberalen Becken fischen.
Trittin will die Partei deutlich nach links rücken.
Ein paar Alt-Grüne wollen die Grünen im bürgerlichen Lager als zukünftig verfügbarer Koalitionspartner der CDU verorten.

Welches sind noch eindeutig identifizierbare Grüne Inhalte und wohin werden die Grünen driften?

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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jorikke
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:29)

Nachdem die Grünen gemäß eigener Aussage in der Sondierung bis über die Schmerzgrenze die Forderungen ihres zehn Punkte Plans aufgegeben oder revidiert haben, bleibt was genau davon noch übrig?

https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/10 ... ieren.html

Dazu kommt die auf dem Parteitag erkenntliche Differenz bezüglich der zukünftigen Ausrichtung der Partei.

Özdemir will im liberalen Becken fischen.
Trittin will die Partei deutlich nach links rücken.
Ein paar Alt-Grüne wollen die Grünen im bürgerlichen Lager als zukünftig verfügbarer Koalitionspartner der CDU verorten.

Welches sind noch eindeutig identifizierbare Grüne Inhalte und wohin werden die Grünen driften?

Wer vielen etwas bringt, wird manchem etwas bringen.
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Provokateur
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Provokateur »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:29)

[...] wohin werden die Grünen driften?

Ich denke mal, in die Bedeutungslosigkeit. Umweltschutz ist Mainstream. Linke Parteien gibt es genug. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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H2O
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

Provokateur hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:38)

Ich denke mal, in die Bedeutungslosigkeit. Umweltschutz ist Mainstream. Linke Parteien gibt es genug. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal.
Das sind die Träume der Leute, denen dieses quirlige Völkchen auf die Nerven geht. Es ist richtig, daß etliche politische Parteien von Umweltschutz und Bewahrung der Schöpfung reden. In der Realität werden dann Fahrzeuge zugelassen, deren Schadstoffausstoß 13-fach über den Zulassungsdaten liegen, werden Arbeitsplätze gerettet, die ohnehin und auf lange Sicht nicht gerettet werden können, wird das Grundwasser mit Nitrat und Arzneimittelrückständen verseucht und doch weiter riesige Mastanstalten aufgebaut mit allen schlimmen Folgen hier und in Übersee. Zur Ankurbelung der Wirtschaft werden weiter riesige Bodenflächen versiegelt... oder bröckeln am Ende als "Industriedenkmäler" einige Jahrhunderte vor sich hin.

Die Volkskrankheit Adipositas und Folgeerkrankungen am Knochengerüst und an lebenswichtigen inneren Organen bekämpft keine andere Partei; nur DIE GRÜNEN machen sich lächerlich mit ihrem Veggieday und und anderen niederträchtigen Ernährungsvorschlägen... oder etwa einer deftigen Zuckersteuer.

Dagegen stehen politisch allein DIE GRÜNEN, mit der Gefahr, genau deshalb als Spaßbremsen unwählbar zu sein. So verstehe ich hier einige neunmalkluge Beiträge.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Ebiker »

H2O hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:54)

Zur Ankurbelung der Wirtschaft werden weiter riesige Bodenflächen versiegelt... oder bröckeln am Ende als "Industriedenkmäler" einige Jahrhunderte vor sich hin.
Kritisiert man das bei den von Grünen gehätschelten Windrädern spielt das auf einmal keine Rolle mehr. Genau wie tote Greifvögel, durch Biogasanlagen verseuchte Bäche und Flüsse, Fungizide aus Wärmedämmung, ungelöste Entsorgung von WKA- Anlagen, Lithium- Akkus, ESL . Waldbrandgefahr durch WKA in Naturschutzgebieten, Lebensgefahr bei Solaranlagen im Brandfall für Feuerwehren ....

Aber die Grünen wollen ja eher bei Vögeln, Bienen und Schmetterlingen bekannt sein, ein vernünftiger Mensch wählt anders.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Danke-Parteitag der Grünen hat sich selbst frenetisch gefeiert. Man sei gestärkt, mutig, kompromissfähig und doch prinzipientreu. Die verschüttete Milch, die eher ernüchternde Zukunft der nächsten Jahre, will man vorerst nicht sehen.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist schon gegeben - die Klientschaftspolitik für Schmetterlinge und einen Teil des saturierten Bürgertums.

Jamaika wäre der etwas größere Wurf gewesen, doch dieser Kelch ging jetzt erstmal vorüber.
>>We’ll always have Paris<<
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JJazzGold
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:36)

Wer vielen etwas bringt, wird manchem etwas bringen.
;)
Das hilft mir jetzt nicht wirklich weiter. Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass die nächste GroKo scheitert, ein Restrisiko ist vorhanden. Nachdem die CDU eine Minderheitsregierung ausgeschlossen hat, blieben nur die unbeliebten Neuwahlen.

Nachdem mir angedient wurde, mich als Wähler in dem Fall parteilich neu zu orientieren, fange ich bei den Grünen an. Bei der SPD liegt ja momentan noch das volle Programm auf dem Tisch.

Deshalb meine Fragen, wohin will die Partei der Grünen und mit welchen Restinhalten?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

Ebiker hat geschrieben:(27 Nov 2017, 09:09)

Kritisiert man das bei den von Grünen gehätschelten Windrädern spielt das auf einmal keine Rolle mehr. Genau wie tote Greifvögel, durch Biogasanlagen verseuchte Bäche und Flüsse, Fungizide aus Wärmedämmung, ungelöste Entsorgung von WKA- Anlagen, Lithium- Akkus, ESL . Waldbrandgefahr durch WKA in Naturschutzgebieten, Lebensgefahr bei Solaranlagen im Brandfall für Feuerwehren ....

Aber die Grünen wollen ja eher bei Vögeln, Bienen und Schmetterlingen bekannt sein, ein vernünftiger Mensch wählt anders.
Wenn Fehler gemacht werden, dann werden bekannt gewordene Fehler auch beseitigt. Natürlich geht von Hochenergieanlagen immer eine Gefahr aus; geradezu lächerlich, das zu erwähnen: Viele kW "ernten" oder verbrauchen, das ist doch kein Kinderspiel!

Aber Sie haben Recht: "Vernünftige Menschen" dieser Art könnten sich am liebsten in den Allerwertesten beißen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2017, 09:16)

Der Danke-Parteitag der Grünen hat sich selbst frenetisch gefeiert. Man sei gestärkt, mutig, kompromissfähig und doch prinzipientreu. Die verschüttete Milch, die eher ernüchternde Zukunft der nächsten Jahre, will man vorerst nicht sehen.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist schon gegeben - die Klientschaftspolitik für Schmetterlinge und einen Teil des saturierten Bürgertums.

Jamaika wäre der etwas größere Wurf gewesen, doch dieser Kelch ging jetzt erstmal vorüber.
Oooch, so nett vielleicht ein Jamaika-Verschnitt im Bund gewesen wäre... so gibt es doch 16 Bundesländer, in denen politische Arbeit notwendig ist. Die langfristigen Aussichten der DIE GRÜNEN sind gut, denn natürlich geht nach derzeitiger Erkenntnis Zukunft nur mit erneuerbaren Energien, vernünftigen Verkehrskonzepten, vernünftiger Raumplanung, zeitgemäßer Bildung und Ausbildung, bodenständiger Sozialpolitik. Unser Land hat soeben etwas Zeit verloren; das kann schon einmal vorkommen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Alexyessin »

Ebiker hat geschrieben:(27 Nov 2017, 09:09)

Kritisiert man das bei den von Grünen gehätschelten Windrädern spielt das auf einmal keine Rolle mehr. Genau wie tote Greifvögel, durch Biogasanlagen verseuchte Bäche und Flüsse, Fungizide aus Wärmedämmung, ungelöste Entsorgung von WKA- Anlagen, Lithium- Akkus, ESL . Waldbrandgefahr durch WKA in Naturschutzgebieten, Lebensgefahr bei Solaranlagen im Brandfall für Feuerwehren ....
Und was ist bitte mit den vorherigen Unfällen? Sorry, wenn ich Tschernobyl nicht noch mal erleben mag, oder Braunkohlesmog, dann ist der ein oder andere Greifvogel zu verschmerzen - vor allem gäbe es die meisten ohne die Grünen eh nicht mehr.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Ger9374 »

Die Grünen werden zu einer reinen Saure Gurken Truppe. Hier mal etwas Erdogan Kritik, dort es sterben die Bienen, der klare Weg ist abhanden
gekommen. Wer und warum sollte in zukunft diese Partei noch brauchen?!
Kohle ausstieg vielleicht noch?
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JJazzGold
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2017, 09:16)

Der Danke-Parteitag der Grünen hat sich selbst frenetisch gefeiert. Man sei gestärkt, mutig, kompromissfähig und doch prinzipientreu. Die verschüttete Milch, die eher ernüchternde Zukunft der nächsten Jahre, will man vorerst nicht sehen.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist schon gegeben - die Klientschaftspolitik für Schmetterlinge und einen Teil des saturierten Bürgertums.

Jamaika wäre der etwas größere Wurf gewesen, doch dieser Kelch ging jetzt erstmal vorüber.

Der Kelch ist nicht vorbeigegangen, das scheint nur so.

Bezüglich der Abschaltung der Kohlekraftwerke war man bereits von der Maximalforderung abgewichen. Was eine Abweichung von der Forderung, die Klimaschutzziele 2020 zu erreichen, darstellt.
Die Forderung nach Zulassung von nur noch abgafreien Autos ab 2030 ist gestorben.

Das betrifft die Themen Verkehr, Klima und Umwelt.

Die CSU Höchstgrenze für zukünftige Flüchtlinge hatten die Grünen akzeptiert.

Nachdem man sich anscheinend auf einen Finanzplan unter Einhaltung der schwarzen Null geeinigt hatte, haben die Grünen auf ihre Forderung nach Verzicht auf eine Erhöhung des Wehretats verzichtet.

Was von den Forderungen der Grünen bezüglich Landwirtschaft übrig geblieben ist, ist nicht bekannt.

Das sind grob zusammengefasst die Inhalte des Kelchs, den die Grünen in der Sondierung geleert haben.

Deshalb meine Frage, auf welche verlässlichen Restinhalte sich der zukünftige Wähler der Grünen noch beziehen kann.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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H2O
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:11)

Der Kelch ist nicht vorbeigegangen, das scheint nur so.

Bezüglich der Abschaltung der Kohlekraftwerke war man bereits von der Maximalforderung abgewichen. Was eine Abweichung von der Forderung, die Klimaschutzziele 2020 zu erreichen, darstellt.
Die Forderung nach Zulassung von nur noch abgafreien Autos ab 2030 ist gestorben.

Das betrifft die Themen Verkehr, Klima und Umwelt.

Die CSU Höchstgrenze für zukünftige Flüchtlinge hatten die Grünen akzeptiert.

Nachdem man sich anscheinend auf einen Finanzplan unter Einhaltung der schwarzen Null geeinigt hatte, haben die Grünen auf ihre Forderung nach Verzicht auf eine Erhöhung des Wehretats verzichtet.

Was von den Forderungen der Grünen bezüglich Landwirtschaft übrig geblieben ist, ist nicht bekannt.

Das sind grob zusammengefasst die Inhalte des Kelchs, den die Grünen in der Sondierung geleert haben.

Deshalb meine Frage, auf welche verlässlichen Restinhalte sich der zukünftige Wähler der Grünen noch beziehen kann.
Die Sache ist doch höchst einfach zu überlegen: Wenn wir eine grüne Alleinregierung bekämen, dann würde die das volle Programm abarbeiten ohne Einschränkungen. Wenn man sich die politische Macht mit mehreren Partnern teilt, dann geht es darum, möglichst viel eigene Ziele an zu steuern, oder ihnen möglichst näher zu kommen. Am Ende von Verhandlungen prüft man dann, ob der Anteil eigener Politik ausreicht oder nicht. Was soll denn ansonsten eine Partei machen, die 8,7% Zustimmung erreicht hat? Von vornherein auf Mitgestaltung pfeifen und die reine Lehre verkünden?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von yogi61 »

Zunächt ist einmal der Kelch an der Grünen vorbeigegangen sich kontrovers auf der Bundesdelegiertenkonferenz zu den Ergebnissen, die es jetzt ja nicht gibt, äussern zu müssen.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Positiv Denkender »

H2O hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:20)

Die Sache ist doch höchst einfach zu überlegen: Wenn wir eine grüne Alleinregierung bekämen, dann würde die das volle Programm abarbeiten ohne Einschränkungen. Wenn man sich die politische Macht mit mehreren Partnern teilt, dann geht es darum, möglichst viel eigene Ziele an zu steuern, oder ihnen möglichst näher zu kommen. Am Ende von Verhandlungen prüft man dann, ob der Anteil eigener Politik ausreicht oder nicht. Was soll denn ansonsten eine Partei machen, die 8,7% Zustimmung erreicht hat? Von vornherein auf Mitgestaltung pfeifen und die reine Lehre verkünden?
Der Kelch das Grüne mitregieren ist glücklicher Weise an uns vorbeigegangen . Wer in einem BL mit grüner Regierungsbeteiligung lebt kann das Scheitern
von Jamaika als positiv betrachten . Der überhastete Ausstieg aus der Kernenergie hat den deutschen Verbraucher genügend gekostet .
Schön das diese 7-8 % Partei nicht länger andere Parteien erpressen kann .
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jorikke
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von jorikke »

Positiv Denkender hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:27)

Der Kelch das Grüne mitregieren ist glücklicher Weise an uns vorbeigegangen . Wer in einem BL mit grüner Regierungsbeteiligung lebt kann das Scheitern
von Jamaika als positiv betrachten . Der überhastete Ausstieg aus der Kernenergie hat den deutschen Verbraucher genügend gekostet .
Schön das diese 7-8 % Partei nicht länger andere Parteien erpressen kann .
Ich lebe in einem Bundesland in dem die Grünen nicht nur an der Regierung beteiligt sind.
Sie sind die Regierung und stellen den Ministerpräsidenten.
Auch deine politischen Weisheiten haben die Qualität von Klimpergeld.
Die Bevölkerung ist hier ausgesprochen zufrieden mit der Regierung.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Yossarian »

jorikke hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:32)

Ich lebe in einem Bundesland in dem die Grünen nicht nur an der Regierung beteiligt sind.
Sie sind die Regierung und stellen den Ministerpräsidenten.
Auch deine politischen Weisheiten haben die Qualität von Klimpergeld.
Die Bevölkerung ist hier ausgesprochen zufrieden mit der Regierung.
Weil der Gute eher an Seehofer erinnert als an Trittin......
Als Beispiel für die Partei in der Gesamtheit kann er sicher nicht dienen.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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JJazzGold
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:20)

Die Sache ist doch höchst einfach zu überlegen: Wenn wir eine grüne Alleinregierung bekämen, dann würde die das volle Programm abarbeiten ohne Einschränkungen. Wenn man sich die politische Macht mit mehreren Partnern teilt, dann geht es darum, möglichst viel eigene Ziele an zu steuern, oder ihnen möglichst näher zu kommen. Am Ende von Verhandlungen prüft man dann, ob der Anteil eigener Politik ausreicht oder nicht. Was soll denn ansonsten eine Partei machen, die 8,7% Zustimmung erreicht hat? Von vornherein auf Mitgestaltung pfeifen und die reine Lehre verkünden?
Eine korrekte Darstellung, die aber meine Frage, welche Inhalte der Grünen nach der Sondierung noch verlässlich vorhanden sind, nicht beantwortet. Ebenso wenig meine Frage nach dem zukünftigen politischen Kurs.

Trittin will die Grünen Richtung Kompromissfähigkeit mit Linksaussen führen, Bütikofer will die Grünen Richtung schwarz-grün erhalten,
Özdemir will die Grünen liberal aufstellen.

Wohin der Kurs der Grünen zukünftig geht, ist die Kernfrage, denn daraus rekrutieren sich die benötigten neuen Inhalte.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

Positiv Denkender hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:27)

Der Kelch das Grüne mitregieren ist glücklicher Weise an uns vorbeigegangen . Wer in einem BL mit grüner Regierungsbeteiligung lebt kann das Scheitern
von Jamaika als positiv betrachten . Der überhastete Ausstieg aus der Kernenergie hat den deutschen Verbraucher genügend gekostet .
Schön das diese 7-8 % Partei nicht länger andere Parteien erpressen kann .
Gibt Ihnen denn nicht zu denken, daß in 10 von 16 Bundesländern Grüne mitregieren, und dennoch ist in Mitteleuropa der Weltuntergang bisher ausgeblieben? Eine schlaffe Truppe, nääch?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:36)

Eine korrekte Darstellung, die aber meine Frage, welche Inhalte der Grünen nach der Sondierung noch verlässlich vorhanden sind, nicht beantwortet. Ebenso wenig meine Frage nach dem zukünftigen politischen Kurs.

Trittin will die Grünen Richtung Kompromissfähigkeit mit Linksaussen führen, Bütikofer will die Grünen Richtung schwarz-grün erhalten,
Özdemir will die Grünen liberal aufstellen.

Wohin der Kurs der Grünen zukünftig geht, ist die Kernfrage, denn daraus rekrutieren sich die benötigten neuen Inhalte.
Nein, da machen Sie sich die Sache zu leicht. Zunächst ist erkennbar, daß DIE GRÜNEN unsere Politik mitgestalten wollen. Nun kommt es aber darauf an, welcher Verbund oder welche Partei die Zustimmung der Wähler in Richtung Mehrheit gewinnt. An diesen Wahlsieger muß man dann anschlußfähig sein, wenn man sich nicht ganz abmelden möchte. Das können Sie so doch auch in den erfolgreicheren Bundesländern besichtigen. Meine Sicht: Demokratisch verfaßte Parteien müssen immer zur Zusammenarbeit bereit sein. Es sei denn, daß da einer meint, nur er habe zu bestimmen, wo die Reise hin gehen darf. Dann "Gute Reise".
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:47)

Nein, da machen Sie sich die Sache zu leicht. Zunächst ist erkennbar, daß DIE GRÜNEN unsere Politik mitgestalten wollen. Nun kommt es aber darauf an, welcher Verbund oder welche Partei die Zustimmung der Wähler in Richtung Mehrheit gewinnt. An diesen Wahlsieger muß man dann anschlußfähig sein, wenn man sich nicht ganz abmelden möchte. Das können Sie so doch auch in den erfolgreicheren Bundesländern besichtigen. Meine Sicht: Demokratisch verfaßte Parteien müssen immer zur Zusammenarbeit bereit sein. Es sei denn, daß da einer meint, nur er habe zu bestimmen, wo die Reise hin gehen darf. Dann "Gute Reise".
Die Phase Anschlussfähigkeit ist vorbei und hat gezeigt, welche ihrer Inhalte und Forderungen die Grünen ad acta gelegt haben.
Muss ich als mündiger Bürger und Wähler davon ausgehen, dass von den zehn Punkten zukünftig nur noch die Hälfte im Angebot ist und diese bei zukünftigen Verhandlungen zur Disposition gestellt werden?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:59)

Die Phase Anschlussfähigkeit ist vorbei und hat gezeigt, welche ihrer Inhalte und Forderungen die Grünen ad acta gelegt haben.
Muss ich als mündiger Bürger und Wähler davon ausgehen, dass von den zehn Punkten zukünftig nur noch die Hälfte im Angebot ist und diese bei zukünftigen Verhandlungen zur Disposition gestellt werden?
Als Wähler einer absehbar nicht führenden Partei muss man damit rechnen, dass es Kompromisse gibt und dass diese manchmal nicht "ein wenig von allem" sondern "das, aber nicht das" lauten - bei vier Partnern kann das schon mal karg aussehen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(27 Nov 2017, 11:39)

Als Wähler einer absehbar nicht führenden Partei muss man damit rechnen, dass es Kompromisse gibt und dass diese manchmal nicht "ein wenig von allem" sondern "das, aber nicht das" lauten - bei vier Partnern kann das schon mal karg aussehen.
Das hatte ich H2O bereits bestätigt. Das ist die Vergangenheit. Wie sieht die Zukunft aus, die für den Wähler interessanter sein dürfte?

Ich wiederhole gerne noch einmal die Fragen, die ich anfänglich gestellt habe, in welche politische Richtung bewegt sich zukünftig die Partei der Grünen und mit welchen Rest-, oder neuen Themen? Zumindest eine Vermutung dazu wird es doch wohl geben, zumindest für Diejenigen, die den Parteitag verfolgt haben, für diejenigen Wähler, die die Grünen halten, oder dazugewinnen wollen.

Oder hält man sich seitens der Grünen bedeckt, solange noch die vage Aussicht auf eine schwarz-grüne Minderkoalition besteht?
Was nichts daran ändert, dass die Grünen reichlich von Themen und Forderungen Abstand genommen haben?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 12:15)

Das hatte ich H2O bereits bestätigt. Das ist die Vergangenheit. Wie sieht die Zukunft aus, die für den Wähler interessanter sein dürfte?

Ich wiederhole gerne noch einmal die Fragen, die ich anfänglich gestellt habe, in welche politische Richtung bewegt sich zukünftig die Partei der Grünen und mit welchen Rest-, oder neuen Themen? Zumindest eine Vermutung dazu wird es doch wohl geben, zumindest für Diejenigen, die den Parteitag verfolgt haben, für diejenigen Wähler, die die Grünen halten, oder dazugewinnen wollen.

Oder hält man sich seitens der Grünen bedeckt, solange noch die vage Aussicht auf eine schwarz-grüne Minderkoalition besteht?
Was nichts daran ändert, dass die Grünen reichlich von Themen und Forderungen Abstand genommen haben?
Mir ist kein grünes Thema bekannt, von dem sie Abstand genommen hätten in den letzten 12 Jahren. Natürlich kommen in einer Koalition vorrangig die Themen zur Sprache, die auch umgesetzt werden. Das Plus ist Thema für Wahlkampf und Opposition, bis man einen neuen Partner findet, mit dem sich dieses machen lässt. Das ist nicht zu verwechseln mit einer politischen Wende.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:59)

Die Phase Anschlussfähigkeit ist vorbei und hat gezeigt, welche ihrer Inhalte und Forderungen die Grünen ad acta gelegt haben.
Muss ich als mündiger Bürger und Wähler davon ausgehen, dass von den zehn Punkten zukünftig nur noch die Hälfte im Angebot ist und diese bei zukünftigen Verhandlungen zur Disposition gestellt werden?
Hinter solchen ausgesprochenen Vermutungen wittere ich grundsätzliche Ablehnung dieser politischen Gruppierung... kaum Inhaltliches!

Um als vergleichsweise kleine Partei überhaupt eine Gelegenheit zur Mitgestaltung und Verfolgung grundsätzlicher Ziele zu haben, muß eine solche Partei sich dort bescheiden, wo der Widerstand der übrigen Partner zu stark wird. Entweder die reine Lehre in der Opposition, oder aber als Teil eines politischen Bündnisses auf Zeit einige Kröten schlucken, dafür aber Ziele wenigstens teilweise erreichen. Wer das so nicht will, der gibt den aufrechten Lindner.

Das hatte ich Ihnen mit anderen Worten schon einmal auf gedröselt. Die Ziele der DIE GRÜNEN sind in ihrem Programm aufgeschrieben. Je nach zufälligem Partner werden dann Schwerpunkte gesetzt und Teilergebnisse angesteuert. So geht Koalitionsregierung.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Nov 2017, 12:36)

Hinter solchen ausgesprochenen Vermutungen wittere ich grundsätzliche Ablehnung dieser politischen Gruppierung... kaum Inhaltliches!

Um als vergleichsweise kleine Partei überhaupt eine Gelegenheit zur Mitgestaltung und Verfolgung grundsätzlicher Ziele zu haben, muß eine solche Partei sich dort bescheiden, wo der Widerstand der übrigen Partner zu stark wird. Entweder die reine Lehre in der Opposition, oder aber als Teil eines politischen Bündnisses auf Zeit einige Kröten schlucken, dafür aber Ziele wenigstens teilweise erreichen. Wer das so nicht will, der gibt den aufrechten Lindner.

Das hatte ich Ihnen mit anderen Worten schon einmal auf gedröselt. Die Ziele der DIE GRÜNEN sind in ihrem Programm aufgeschrieben. Je nach zufälligem Partner werden dann Schwerpunkte gesetzt und Teilergebnisse angesteuert. So geht Koalitionsregierung.
Ich habe meinen präzisen Fragen bewusst nicht mit meinen Vermutungen ergänzt, um den Verdacht, “sowieso nur ein Grünenhasser zu sein“, siehe Kollege Brainiac, nicht aufkommen zu lassen, sondern in der Erwartung sachlicher und konkreter Antworten und um eine Plattform für die Diskussion, was von den Grünen zu erwarten ist oder erwartet wird, zu bieten.

Wenn bereits die sachlichen Fragen die Witterung, das sei verdecktes Grünenbashing, generieren, dann werde ich wohl davon ausgehen müssen, dass diese präventive Schutzhaltung verbergen soll, dass selbst der beständige Wähler der Grünen keine Antworten darauf hat.
Denn dass der zehn Punkte Plan der Grünen gravierende Einbußen erfahren hat, dass kann niemandem verborgen geblieben sein, der die Tagespresse verfolgt hat, ebenso wenig, dass die politische Ausrichtung nach dem Parteitag völlig unklar ist.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Ebiker »

Alexyessin hat geschrieben:(27 Nov 2017, 09:56)

Und was ist bitte mit den vorherigen Unfällen? Sorry, wenn ich Tschernobyl nicht noch mal erleben mag, oder Braunkohlesmog, dann ist der ein oder andere Greifvogel zu verschmerzen - vor allem gäbe es die meisten ohne die Grünen eh nicht mehr.
Du hast doch Tschernobyl gar nicht erlebt. Braunkohlesmog ok, gabs hier im Osten auch genug. Die Grünen waren wichtig und vieles auch richtig. Aber sie hören nicht auf, gefährden den Industriestandort D. Und das wollen die wenigsten Menschen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 13:37)


... Denn dass der zehn Punkte Plan der Grünen gravierende Einbußen erfahren hat, dass kann niemandem verborgen geblieben sein, der die Tagespresse verfolgt hat, ebenso wenig, dass die politische Ausrichtung nach dem Parteitag völlig unklar ist.
Das ist richtig erkannt. Wobei ich allerdings meine, dass die politische Ausrichtung schon seit längerer Zeit völlig unklar ist, wenn es denn überhaupt jemals eine solche gab!
Ich kenne die Grünen seit den End-70ern und die waren schon immer eine Kombination von linken Antis in der Führung und naiven, jugendlichen Pros als Fussvolk.
So, wie das Einkommen und das soziale Settlement der Protagonisten stieg, sank das linke Grün .... :cool:
Heute haben wir eine Partei, die sich, wie alle anderen auch, im sachzwangbedingten Machtvolumen etabliert hat und dort auch bleiben will.
Politische Inhalte sind dazu gar nicht mehr notwendig....
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Alexyessin »

Ebiker hat geschrieben:(27 Nov 2017, 14:01)

Du hast doch Tschernobyl gar nicht erlebt.
Aha, woher weißt du das? Glaskugel wieder schlecht abgewischt, was?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 13:37)

Ich habe meinen präzisen Fragen bewusst nicht mit meinen Vermutungen ergänzt, um den Verdacht, “sowieso nur ein Grünenhasser zu sein“, siehe Kollege Brainiac, nicht aufkommen zu lassen, sondern in der Erwartung sachlicher und konkreter Antworten und um eine Plattform für die Diskussion, was von den Grünen zu erwarten ist oder erwartet wird, zu bieten.

Wenn bereits die sachlichen Fragen die Witterung, das sei verdecktes Grünenbashing, generieren, dann werde ich wohl davon ausgehen müssen, dass diese präventive Schutzhaltung verbergen soll, dass selbst der beständige Wähler der Grünen keine Antworten darauf hat.
Denn dass der zehn Punkte Plan der Grünen gravierende Einbußen erfahren hat, dass kann niemandem verborgen geblieben sein, der die Tagespresse verfolgt hat, ebenso wenig, dass die politische Ausrichtung nach dem Parteitag völlig unklar ist.
Sie setzen eine Behauptung in die Welt, nämlich eine programmatische Rücknahme von politischen Zielen der DIE GRÜNEN. Dann kommen Gesprächsteilnehmer und sagen Ihnen, daß das keineswegs so ist, sondern daß Kompromisse geschlossen wurden in Vorverhandlungen, um überhaupt ein Verhandlungsergebnis zu Stande zu bringen... und Sie machen daraus dann erneut das viel umfassendere Parteiprogramm.

Nö, so geht Diskussion jedenfalls nicht; auf Beschimpfungen und Herabsetzungen muß ich bei so klaren Sachverhalten sicher nicht eingehen!
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

Ebiker hat geschrieben:(27 Nov 2017, 14:01)

Du hast doch Tschernobyl gar nicht erlebt. Braunkohlesmog ok, gabs hier im Osten auch genug. Die Grünen waren wichtig und vieles auch richtig. Aber sie hören nicht auf, gefährden den Industriestandort D. Und das wollen die wenigsten Menschen.
Hier höre ich etwas ganz anderes erklingen: Im Osten (im fernen Westen ist das nicht anders!) sind einige bis jetzt erfolgreiche industrielle Erwerbsquellen erhalten geblieben, die inzwischen aber als besonders umweltgefährdend erkannt wurden... woran auch durch noch so viele Filtermaßnahmen nichts zu machen ist. CO2- Ausstoß in unfassbaren Mengen bei der Verstromung in wahren Höllenfeuern. Die damit befaßten Menschen sehen in diesem Tun ihre Lebensgrundlage, die ihnen jetzt Schritt für Schritt entzogen wird.

Damit werden weitaus umfassendere Themen angesprochen: Der technische Wandel, die Vernichtung natürlicher Lebensgrundlagen und auch die Veränderungen der internationalen Arbeitsteilung (Globalisierung).

Unsere punktuelle Abwehr ändert daran wenig; vielleicht könnte einige wenige Jahre die Zeit angehalten werden. Dann müßte aber sofort ein Umdenken und eine industrielle Anpassung durch Politik und Innovation und Standortsteuerung mit Macht einsetzen. Daran läßt es unsere Politik leider fehlen, oder sie ist darin weitgehend erfolglos, weil dort Elemente einer Planwirtschaft wirksam werden. Dann also lieber Ideen- und Planlosigkeit. Die könnte man der Politik vorhalten beim "Wiederaufbau Ost", und leider müssen wir uns heute auch eingestehen, daß ein "Wiederaufbau West" von ähnlichem Kaliber in die Hose gegangen ist.

Ohne solche Pläne und Regionalplanungen überfällt uns das Versäumnis umso schlimmer, Ich kann völlig verstehen, wie Familienvätern und kleinen Gemeinden zu Mute ist, wenn sie vor solchen Veränderungen stehen. Am Ende bleibt die Auswanderung, riesige Industriebrachen, und nicht mehr einsetzbare Frührentner. Ich staune auch, daß Politik durch Gesetze sinnvoll festlegt "Raus aus der Kohle" und im übrigen auf die Anpassungsfähigkeit der betroffenen Menschen baut. Und die wandern ab dorthin, wo gerade Arbeit angeboten wird, mit wuchernden Vorstädten, nicht bezahlbarem Wohnraum und wahnsinnigen Verkehrsströmen.

Aber das ist ein viel umfassenderes Thema. Das wird vermutlich in wenigen Jahrzehnten von einer Trümmertruppe aufgeräumt werden müssen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Woppadaq »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Nov 2017, 14:09)

Das ist richtig erkannt. Wobei ich allerdings meine, dass die politische Ausrichtung schon seit längerer Zeit völlig unklar ist, wenn es denn überhaupt jemals eine solche gab!
Es gab bei den Grünen schon immer eine programmatische Ausrichtung, und die hat sich bis heute kaum geändert, gestreitet wird nur darüber, mit welchen Mitteln dieses Ziel erreicht werden kann. In meinen Augen zeigt auch das rege Grünen-Bashing, dass sie wirklich ernsthaft etwas tun, anstatt sich nur auf ihren Image auszuruhen, wie das so viele andere Parteien tun - auch die Linken.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Nov 2017, 14:09)

Das ist richtig erkannt. Wobei ich allerdings meine, dass die politische Ausrichtung schon seit längerer Zeit völlig unklar ist, wenn es denn überhaupt jemals eine solche gab!
Ich kenne die Grünen seit den End-70ern und die waren schon immer eine Kombination von linken Antis in der Führung und naiven, jugendlichen Pros als Fussvolk.
So, wie das Einkommen und das soziale Settlement der Protagonisten stieg, sank das linke Grün .... :cool:
Heute haben wir eine Partei, die sich, wie alle anderen auch, im sachzwangbedingten Machtvolumen etabliert hat und dort auch bleiben will.
Politische Inhalte sind dazu gar nicht mehr notwendig....

Die Wanderung der Grünen von Marx bis Mitte war unübersehbar. Die Frage ist, ob sie jetzt wieder nach links rutschen, oder versuchen mittig positioniert zu bleiben. Das macht sie zwar für schwarz-grün attraktiv, beinhaltet aber, so wie Trittin und Gefolgsleute am Parteitag auftraten, weitere Flügelkämpfe, da diese sich eindeutig für ein Zurück nach links positioniert haben. Mir fehlt momentan eine klare Linie, an der ich erkennen kann, welcher politischen Richtung ich die Grünen zuordnen kann. Was die die Gefahr birgt, statt erwartetem schwarz-grün überraschender Weise mit RRG konfrontiert zu werden, keine angenehme Aussicht.

Was die deutliche Reduzierung der Forderungen, sprich Inhalte, betrifft frage ich mich nach wie vor, ob dies von der grünen Basis abgenickt worden wäre. Ich werde es nie erfahren. ;)
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Woppadaq »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 17:09)

Die Wanderung der Grünen von Marx bis Mitte war unübersehbar. Die Frage ist, ob sie jetzt wieder nach links rutschen, oder versuchen mittig positioniert zu bleiben. Das macht sie zwar für schwarz-grün attraktiv, beinhaltet aber, so wie Trittin und Gefolgsleute am Parteitag auftraten, weitere Flügelkämpfe, da diese sich eindeutig für ein Zurück nach links positioniert haben. Mir fehlt momentan eine klare Linie, an der ich erkennen kann, welcher politischen Richtung ich die Grünen zuordnen kann. Was die die Gefahr birgt, statt erwartetem schwarz-grün überraschender Weise mit RRG konfrontiert zu werden, keine angenehme Aussicht.

Ich frag mich, was dich die Richtung der Grünen interessiert, wenn du sie sowieso ablehnst. Die Grünen waren schon immer links und werden es auch bleiben, und anders als die FDP sind sie keine Abnickerpartei. Genaus deshalb sind sie ja bei ihren Gegnern so unbeliebt. Und programmatisch waren die Grünen nie Marx, sondern immer Toleranz, Marxisten gabs da genauso wie Personen a la Vera Lengsfeld. Zudem haben die Sondierungen eines gezeigt: die Grünen stehen zu ihren Positionen und kämpfen auch darum. Die Frage ist weniger, mit wem sich die Grünen einlassen, als vielmehr, wer bereit ist, sich mit ihnen einzulassen - und wie weit.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

Woppadaq hat geschrieben:(27 Nov 2017, 17:46)

Ich frag mich, was dich die Richtung der Grünen interessiert, wenn du sie sowieso ablehnst. Die Grünen waren schon immer links und werden es auch bleiben, und anders als die FDP sind sie keine Abnickerpartei. Genaus deshalb sind sie ja bei ihren Gegnern so unbeliebt. Und programmatisch waren die Grünen nie Marx, sondern immer Toleranz, Marxisten gabs da genauso wie Personen a la Vera Lengsfeld. Zudem haben die Sondierungen eines gezeigt: die Grünen stehen zu ihren Positionen und kämpfen auch darum. Die Frage ist weniger, mit wem sich die Grünen einlassen, als vielmehr, wer bereit ist, sich mit ihnen einzulassen - und wie weit.
Mich interessiert Politik und politische Diskussion. Deshalb schreibe und lese ich in diesem Forum.
Und Sie?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Uffzach »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:29)
Welches sind noch eindeutig identifizierbare Grüne Inhalte und wohin werden die Grünen driften?
Ein eindeutig identifizierbares Ziel der Grünen ist: Soviel Einwanderung aus anderen Kulturkreisen wie möglich.

Warum das für die Grünen so ein wichtiges Ziel ist, darüber kann man nur spekulieren. Ich habe meine Hypothese dazu.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von krone »

Irgendwas wollen sie mit Bienen und Schmetterlingen machen.

Wie ich verstanden habe wollen sie die Vögeln.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Woppadaq »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 17:56)

Mich interessiert Politik und politische Diskussion. Deshalb schreibe und lese ich in diesem Forum.
Und Sie?
Ich auch. Deshalb frag ich ja meine Fragen. Und wenn man es ohnehin unappetitlich findet, die Grünen in der Regierung zu haben, ist der Unterschied zwischen Schwarzrün und Rotrotgrün doch eigentlich unerheblich, oder? Zumindest, solange die Grünen nicht anfangen, neoliberal zu werden.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

Woppadaq hat geschrieben:(27 Nov 2017, 18:22)

Ich auch. Deshalb frag ich ja meine Fragen. Und wenn man es ohnehin unappetitlich findet, die Grünen in der Regierung zu haben, ist der Unterschied zwischen Schwarzrün und Rotrotgrün doch eigentlich unerheblich, oder? Zumindest, solange die Grünen nicht anfangen, neoliberal zu werden.
Für mich ist der Unterschied schwarz-grün zu RRG im Bund ein erheblicher.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Woppadaq »

Uffzach hat geschrieben:(27 Nov 2017, 18:14)

Ein eindeutig identifizierbares Ziel der Grünen ist: Soviel Einwanderung aus anderen Kulturkreisen wie möglich.

Warum das für die Grünen so ein wichtiges Ziel ist, darüber kann man nur spekulieren.
Es sei denn, man ist ein Grüner und wählt sie deswegen.

Es gibt dutzende Gründe, die dafür sprechen: demographischer Faktor, Toleranz, Belebung durch andere Kulturen, Rückdrängung der Fremdenfeindlichkeit, Opposition gegen Deutschfanatismus, um jetzt nur einige zu nennen.

Jeder wählt halt, was er für richtig hält.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Woppadaq »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 18:24)

Für mich ist der Unterschied schwarz-grün zu RRG im Bund ein erheblicher.
Das hattest du geäussert, aber nicht, warum das ein Unterschied für dich macht. Am ende gehts hier doch um eine Partei, die du sowieso nicht wählst.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

Woppadaq hat geschrieben:(27 Nov 2017, 18:32)

Das hattest du geäussert, aber nicht, warum das ein Unterschied für dich macht. Am ende gehts hier doch um eine Partei, die du sowieso nicht wählst.
Ich bin ein Erst- und Zweitstimme von 61,5 Wahlberechtigten.
Wie die anderen Wahlberechtigten wählen, ist mir aus gutem Grund nicht bekannt.
Interessant ist das Ergebnis und welche Koalitionskonstellationen sich daraus ergeben könnten und letztendlich ergeben werden.
Das wird mein Leben maßgeblich beeinflussen.

Wollen Sie mir das Recht absprechen, mich dafür zu interessieren, wie mein Leben, wie auch das Leben meiner Angehörigen, politisch und gesellschaftlich durch die Entscheidungen von möglichen Regierungskoalitionen beeinflusst werden könnte?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Uffzach »

Woppadaq hat geschrieben:(27 Nov 2017, 18:31)
Jeder wählt halt, was er für richtig hält.
Das würde ich nicht so ausdrücken, weil man auch taktisch wählen kann, was man nicht für richtig hält. Allerdings im Kontext der Taktik ist es dann wieder richtig. ;)
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Woppadaq »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 18:51)

Wollen Sie mir das Recht absprechen, mich dafür zu interessieren, wie mein Leben, wie auch das Leben meiner Angehörigen, politisch und gesellschaftlich durch die Entscheidungen von möglichen Regierungskoalitionen beeinflusst werden könnte?
Ich hab eine ganz normale Frage gestellt. Ich weiss nicht, warum man daraus gleich einen Diktatorenanspruch machen muss.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Laertes »

jorikke hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:32)

Ich lebe in einem Bundesland in dem die Grünen nicht nur an der Regierung beteiligt sind.
Sie sind die Regierung und stellen den Ministerpräsidenten.
Auch deine politischen Weisheiten haben die Qualität von Klimpergeld.
Die Bevölkerung ist hier ausgesprochen zufrieden mit der Regierung.
Da leb' ich auch. Akut kann ich mich jetzt über nichts lauthals beklagen. Die katastrophale Bilanz der Bildungspolitik ist eher eine Hinterlassenschaft grün-roter Experimente und das Ergebnis der Merkel'schen Flüchtlingspolitik. Kann natürlich sein, das grün-schwarz gerade langfristige Strukturänderungen betreibt, die sich erst in ein paar Jahren nachteilig auswirken werden, aber nichts was mir ins Auge spränge.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(27 Nov 2017, 09:53)

Oooch, so nett vielleicht ein Jamaika-Verschnitt im Bund gewesen wäre... so gibt es doch 16 Bundesländer, in denen politische Arbeit notwendig ist. Die langfristigen Aussichten der DIE GRÜNEN sind gut, denn natürlich geht nach derzeitiger Erkenntnis Zukunft nur mit erneuerbaren Energien, vernünftigen Verkehrskonzepten, vernünftiger Raumplanung, zeitgemäßer Bildung und Ausbildung, bodenständiger Sozialpolitik. Unser Land hat soeben etwas Zeit verloren; das kann schon einmal vorkommen.
Der Weg ist halt der falsche, denn er beruht wenig erfindungsreich auf schlichter Umverteilung. Konkret heißt das, vom Konto der Bafög-Studenten und Rentner gehen Beträge auf das Konto eines Windkraft-Investors. Das ist im Prinzip alles.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Woppadaq »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2017, 05:18)

Der Weg ist halt der falsche, denn er beruht wenig erfindungsreich auf schlichter Umverteilung. Konkret heißt das, vom Konto der Bafög-Studenten und Rentner gehen Beträge auf das Konto eines Windkraft-Investors. Das ist im Prinzip alles.
Ist das nicht eine etwas populistische Verengung des Grünen-Programmpunktes "Green New Deal"?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Laertes »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2017, 05:18)

Der Weg ist halt der falsche, denn er beruht wenig erfindungsreich auf schlichter Umverteilung.
Das ist aber nichts, was man speziell den Grünen vorwerfen könnte. Ich habe mir angewöhnt bei jedem politischen Programmpunkt jeder Partei immer zuallerst zu fragen:
Und wem wollt ihr was (Geld, Freiheiten) wegnehmen, um eure Idee zu realisieren?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

Woppadaq hat geschrieben:(27 Nov 2017, 20:08)

Ich hab eine ganz normale Frage gestellt. Ich weiss nicht, warum man daraus gleich einen Diktatorenanspruch machen muss.
Ich habe zwei ganz normale Fragen gestellt. Ich weiß nicht, warum man daraus gleich Beleidigung und Verbot machen muss.


Quote Robert Habeck auf dem Parteitag

"Was und wie und wer wollen wir als Partei sein?"

Unquote


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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

Laertes hat geschrieben:(27 Nov 2017, 20:17)

Da leb' ich auch. Akut kann ich mich jetzt über nichts lauthals beklagen. Die katastrophale Bilanz der Bildungspolitik ist eher eine Hinterlassenschaft grün-roter Experimente und das Ergebnis der Merkel'schen Flüchtlingspolitik. Kann natürlich sein, das grün-schwarz gerade langfristige Strukturänderungen betreibt, die sich erst in ein paar Jahren nachteilig auswirken werden, aber nichts was mir ins Auge spränge.
Das könnte, meinem Blick über die Landesgrenze geschuldet, daran liegen, dass Kretschmann “never change a winning economical system“ in Kombination mit einem anteiligen Kurs rechts der CDU regiert. Da fallen minimale grüne Korrekturen nicht mehr auf.

Der heutige Biss in den goldenen Windbeutel wird ihn allenfalls kurz belästigen.
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