Warum wählen die Leute jetzt FDP?

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firlefanz11
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von firlefanz11 »

jorikke hat geschrieben:(14 Dec 2018, 11:32)
Also schnattert sie wild drauf los, gebärdet sich besserwisserisch und fällt jedem ins Wort.
Ist diese dämliche Schnattergans nicht ein Zögling vom Tritt Ihn? Von daher wäre diese Art nicht weiter verwunderlich... :rolleyes:
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firlefanz11
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(14 Dec 2018, 12:51)
Höchst unglaubwürdig dass Lindner auch nur ansatzweise Interesse am Klimawandel hat. Er hat nur gemerkt dass die Grünen damit punkten.
Lindner ist Vorsitzender einer Lobbyisten-Partei für Reiche und Unternehmer, das steht Umweltschutz und Klima nicht zur Debatte.
Die Leute können abhauen wenn alles hier zum Himmel stinkt. Keine Sorge, mit "grünen" Themen auf der Agenda braucht sich keiner Sorgen über eine Beteiligung der FDP an Koalitionsverhandlungen machen, die wird's nicht geben, dieses Thema nimmt der FDP (fast) keiner ab.
Ich entschuldige mich für den Gebrauch der Worte ideologische Scheuklappen. Bei Dir wäre es angebrachter zu schreiben: ideologische Augenbinde... :rolleyes:
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Klopfer
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Dec 2018, 14:42)

Vielleicht solltest Du Deine ideologischen Scheuklappen mal absetzen, und das Ergebnis der letzten Bundestagswahl noch mal nachlesen... :rolleyes:
Sagt es und bezeichnet missliebige Politiker gleich darauf als Schnattergans. Ideologischer geht's ja wohl kaum. :thumbup:
Übrigens, gerade ohne Scheuklappen und Augenbinde sieht man was hinter der FDP steckt. Und das verheisst nichts Gutes.
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firlefanz11
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von firlefanz11 »

Klopfer hat geschrieben:(14 Dec 2018, 16:51)

Sagt es und bezeichnet missliebige Politiker gleich darauf als Schnattergans. Ideologischer geht's ja wohl kaum. :thumbup:
Daran ist gar nichts ideologisch denn wer Anderen ständig ins Wort fällt, und jegliche Diskussionskultur vermissen lässt ist nun mal nichts Anderes...
Du hingegen basierst Deine Hasstiraden gegen Merz nur auf Deiner Abneigung gegen seine Person und herbeiphantasierten Weltuntergangsszenarien wenn der jemals an die Macht kommen sollte...
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Selina
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Dec 2018, 14:20)

Hallo Selina, genau das wollte ich mit meinem zarten Hinweis, "Allerdings in einem anderen Thread.", vermeiden, dass es sich wieder nur um die Die Linke dreht, die angeblich zur politischen Mitte gehört und es doch nicht tut. Keine Floskel, sondern eine realistische Betrachtung der politischen Skala in Deutschland, wo die Die Linke und die AfD nun einmal die Ränder der Skala darstellen. Zu ihrem Besten, denn würden sie versuchen sich mittig anzugleichen, wäre das existenzgefährdend. Beide leben quasi davon, dass sie nicht die Mitte darstellen und somit einen prozentual überschaubaren Anteil an entsprechendem Wählerklientel abgreifen können.

In der Mitte befinden sich von links betrachtet anteilig überschneidend Grüne, SPD, Union und FDP. Wobei die FDP nach wie vor das einzig liberale politische Element im Reinformat darstellt. Eine singuläre Position, die ihr ebenfalls einen überschaubaren Anteil sichert, na ja, meistens jedenfalls. Die FDP tut gut daran, an ihrem neoliberalen Kurs, ganz im Sinne der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs, festzuhalten. Denn das ist ist, was wir heute im Umfeld von linken und zunehmend rechts außen angesiedeltem politischen und gesellschaftlichen illiberalem Gedankengut als stabilisierenden Faktor benötigen. Um den Menschen zu zeigen, dass die sozialen Rahmenbedingungen gegeben sind, es aber nach wie vor Jedermann selbst überlassen bleiben muss, sich freiheitlich innerhalb dieses Rahmens bewegen zu können. Von Anspruchsdenken des gesetzlich verordneten sozialem Pampering bis zur vorgeschriebenen Gartemperatur der in den Mund fliegenden Tauben halte ich gar nichts, denn das macht den Menschen letztendlich zum Sklaven, sowohl psychisch, als auch physisch, und nicht zum Freien.

Alles klar. Trotzdem sollte man vor lauter Links-Rechts-Gleichsetzung (Stichwort "Ränder") nicht vergessen, dass gegenwärtig eine reale Gefahr für die Demokratie von Rechts ausgeht und nicht von Links. Der Rechtsruck in der Gesellschaft einschließlich Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nimmt im Moment Ausmaße an, die schon bedenklich stimmen. Und da sind temporäre Bündnisse zwischen allen Demokraten - darunter auch Liberaldemokraten und Linke - nötiger denn je. Ansonsten finden wir uns demnächst in einem politischen Umfeld wieder, das nichts mehr mit Demokratie, Liberalität und Offenheit zu tun hat. Was Sie sicher genauso wenig wollen wie ich.

Und ja, genau das alles gehört in diesen Thread und zur Frage, warum die Leute unter anderem auch FDP wählen (sollten) ;)
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JJazzGold
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(14 Dec 2018, 18:33)

Alles klar. Trotzdem sollte man vor lauter Links-Rechts-Gleichsetzung (Stichwort "Ränder") nicht vergessen, dass gegenwärtig eine reale Gefahr für die Demokratie von Rechts ausgeht und nicht von Links. Der Rechtsruck in der Gesellschaft einschließlich Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nimmt im Moment Ausmaße an, die schon bedenklich stimmen. Und da sind temporäre Bündnisse zwischen allen Demokraten - darunter auch Liberaldemokraten und Linke - nötiger denn je. Ansonsten finden wir uns demnächst in einem politischen Umfeld wieder, das nichts mehr mit Demokratie, Liberalität und Offenheit zu tun hat. Was Sie sicher genauso wenig wollen wie ich.

Und ja, genau das alles gehört in diesen Thread und zur Frage, warum die Leute unter anderem auch FDP wählen (sollten) ;)
Wie sagte Lindner letztes Jahr noch mal? Sinngemäß, die FDP ist die intelligente Alternative. ;)
Wenn ich die Aktionen der AfD Dummköpfe im Bundestag betrachte, dann kann ich ihm vollumfänglich zustimmen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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jorikke
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Dec 2018, 18:55)

Wie sagte Lindner letztes Jahr noch mal? Sinngemäß, die FDP ist die intelligente Alternative. ;)
Wenn ich die Aktionen der AfD Dummköpfe im Bundestag betrachte, dann kann ich ihm vollumfänglich zustimmen.
Och nee, muss man wirklich betonen, die FDP sei intelligenter als die AfD ?
Arme FDP, das hast du wirklich nicht verdient.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von BlueMonday »

Naja, in Sachen Lächerlichkeit nehmen sich doch wohl alle Parteien im Bundestag nichts, gerade die Etablierten nicht.
Dass die FDP für das "reine" liberale Prinzip stehen soll, ist auch ne gewagte These. Da hat es der Liberalismus ja noch nicht einmal in den Namen geschafft. Freidemokratie? Was soll das sein? Klingt eher wie Feigheit vor dem Feind, so ein verkleinerter, verkleckerter Anspruch im Namen. Und tatsächlich ist die FDP auch kaum mehr als eine opportunistische Liberalala-Truppe, bei der es einem Liberalen schwerfällt, die nun als "kleinstes Übel" unter den Etatisten zu wählen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(14 Dec 2018, 20:47)

Och nee, muss man wirklich betonen, die FDP sei intelligenter als die AfD ?
Arme FDP, das hast du wirklich nicht verdient.
Nutzt bei AfD Wählern ohnehin nichts.
Aber offensichtlich war es ihm einen Versuch vor der Wahl wert.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

BlueMonday hat geschrieben:(14 Dec 2018, 21:07)

Naja, in Sachen Lächerlichkeit nehmen sich doch wohl alle Parteien im Bundestag nichts, gerade die Etablierten nicht.
Dass die FDP für das "reine" liberale Prinzip stehen soll, ist auch ne gewagte These. Da hat es der Liberalismus ja noch nicht einmal in den Namen geschafft. Freidemokratie? Was soll das sein? Klingt eher wie Feigheit vor dem Feind, so ein verkleinerter, verkleckerter Anspruch im Namen. Und tatsächlich ist die FDP auch kaum mehr als eine opportunistische Liberalala-Truppe, bei der es einem Liberalen schwerfällt, die nun als "kleinstes Übel" unter den Etatisten zu wählen.
Da muss ich Ihnen zustimmen. Woher soll der Wähler auch wissen, dass die FDP eine Partei der liberalen Werte und Interessenvertretung ist, wenn das “liberalis“ nicht im Parteinamen auftaucht. Aber, wer beherrscht heutzutage schon noch Latein?
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »


Ein vernünftiger Vorschlag zum EU Wahlkampf. Ich war sowohl in meiner Schüler-, als auch Studienzeit jeweils in einem Auslandsaufenthaltprogramm und habe enorm davon profitiert.



http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 5-amp.html
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Alpha Centauri »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Dec 2018, 21:58)

Nutzt bei AfD Wählern ohnehin nichts.
Aber offensichtlich war es ihm einen Versuch vor der Wahl wert.

Dass ist richtig für Hardcore Afdler sind alle anderen ( die FDP eben auch) " linke Kartellparteien"
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

Bevor hier wieder die Beschwerde auftaucht, von der FDP höre und sehe man allenfalls alle vierzehn Tage mal was und auch das nur auf Anregung ;), hier die Themenpakete, die die FDP u.a. im Jahr 2019 anpacken will.


Die Liberalen wollen 2019 eine Reihe von Themen aufrufen – aktive Sterbehilfe, nichtkommerzielle Leihmutterschaft, Änderungen beim Doppelpass oder neue Modelle für Verantwortungsgemeinschaften von Menschen. Hier sucht die FDP nach Wegen, wie der Staat auch bei Nicht-Eheleuten die verlässliche Übernahme von Verantwortung durch verbriefte Rechte unterstützen kann. Erbschafts- und Rentenfragen inklusive.

Neue Themen, andere Themen? Im Interview mit FOCUS Online machte Lindner da schon mal den Anfang.

FOCUS Online: Herr Lindner, was ist Ihr politischer Weihnachtswunsch für 2018?

Christian Lindner: Ich wünsche mir eine Nachdenkpause für die gesamte politische Öffentlichkeit in Deutschland. Die würde uns wirklich guttun. Dann können wir nicht nur in Ruhe über die inhaltlichen Ziele fürs nächste Jahr nachdenken, sondern auch darüber, ob der Stil der Auseinandersetzung in unserer Demokratie zeitgemäß ist.“

https://amp.focus.de/politik/deutschlan ... 87926.html
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Dec 2018, 14:20)

Hallo Selina, genau das wollte ich mit meinem zarten Hinweis, "Allerdings in einem anderen Thread.", vermeiden, dass es sich wieder nur um die Die Linke dreht, die angeblich zur politischen Mitte gehört und es doch nicht tut. Keine Floskel, sondern eine realistische Betrachtung der politischen Skala in Deutschland, wo die Die Linke und die AfD nun einmal die Ränder der Skala darstellen. Zu ihrem Besten, denn würden sie versuchen sich mittig anzugleichen, wäre das existenzgefährdend. Beide leben quasi davon, dass sie nicht die Mitte darstellen und somit einen prozentual überschaubaren Anteil an entsprechendem Wählerklientel abgreifen können.

In der Mitte befinden sich von links betrachtet anteilig überschneidend Grüne, SPD, Union und FDP. Wobei die FDP nach wie vor das einzig liberale politische Element im Reinformat darstellt. Eine singuläre Position, die ihr ebenfalls einen überschaubaren Anteil sichert, na ja, meistens jedenfalls. Die FDP tut gut daran, an ihrem neoliberalen Kurs, ganz im Sinne der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs, festzuhalten. Denn das ist ist, was wir heute im Umfeld von linken und zunehmend rechts außen angesiedeltem politischen und gesellschaftlichen illiberalem Gedankengut als stabilisierenden Faktor benötigen. Um den Menschen zu zeigen, dass die sozialen Rahmenbedingungen gegeben sind, es aber nach wie vor Jedermann selbst überlassen bleiben muss, sich freiheitlich innerhalb dieses Rahmens bewegen zu können. Von Anspruchsdenken des gesetzlich verordneten sozialem Pampering bis zur vorgeschriebenen Gartemperatur der in den Mund fliegenden Tauben halte ich gar nichts, denn das macht den Menschen letztendlich zum Sklaven, sowohl psychisch, als auch physisch, und nicht zum Freien.


Das ist jetzt nicht böse gemeint. Aber jeder möchte gerne zur Mitte dazugehören. Die Bürgerliche Mitte ist eigentlich rechts von der Mitte. Das ist in diesem Fall die FDP.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(24 Dec 2018, 11:26)

Das ist jetzt nicht böse gemeint. Aber jeder möchte gerne zur Mitte dazugehören. Die Bürgerliche Mitte ist eigentlich rechts von der Mitte. Das ist in diesem Fall die FDP.
Das müssen Sie mir genauer erklären, da ich nicht wissen kann, wie Ihre persönliche politische Skala aussieht.
Beschreiben Sie diese doch mal anhand der Parteien von links aussen bis rechts aussen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Dec 2018, 11:52)

Das müssen Sie mir genauer erklären, da ich nicht wissen kann, wie Ihre persönliche politische Skala aussieht.
Beschreiben Sie diese doch mal anhand der Parteien von links aussen bis rechts aussen.

Ja Gerne...Es geht ja auch um die ökonomische und gesellschaftliche politische Einstellung.


Also ganz links ist natürlich die Linke. Dann wird es schon kniffiger...Ich würde mit Bauchschmerzen schon die Grünen dazu nehmen. Gesellschaftlich sowieso, ökonomisch ist es aber nicht so klar. Da kommt es auch auf das jeweilige Bundesland an. In der Mitte sehe ich die Großparteien SPD CDU.....Mit der FDP sehe ich ein kleinen Dreher nach rechts. Die CSU und die AFD ist auf jeden Fall rechts.

Warum die FDP mitte rechts ist? (meine Meinung)

In gesellschaflichen Fragen ist sie progressiv (z.B. Homoehe), dennoch sehe ich in der ökonomischen Zuordnung eine soziale Ungleichheit (ohne Wertung). Das Leistungsprinzip wird hervorgehoben und auch die Verteidigung des Privateigentums. Auch die Selektion des Bildungssystems (Ich weiß inzwischen dass die FDP sich da durchaus offener zeigt) spricht auch für sich.

Ich muss mich korrigieren die Union ist natürlich auch nicht wirklich anders.

Ich halte mich eher an die französische Zuordnung (obwohl mir bewusst ist, dass sie durchaus veraltet ist). Die Könige und der Adel verteidigt die aktuelle Situation der gesellschaftlichen Spaltung (rechts). Die Arbeiter und die Minderheiten kämpfen um ihre Rechte (links).

Das mit diesem Adel ist normalerweise Strukturkonservativ und die Union ist eigentlich auch in dem Sinne Mitte Rechts.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Alpha Centauri »

lili hat geschrieben:(24 Dec 2018, 12:17)

Ja Gerne...Es geht ja auch um die ökonomische und gesellschaftliche politische Einstellung.


Also ganz links ist natürlich die Linke. Dann wird es schon kniffiger...Ich würde mit Bauchschmerzen schon die Grünen dazu nehmen. Gesellschaftlich sowieso, ökonomisch ist es aber nicht so klar. Da kommt es auch auf das jeweilige Bundesland an. In der Mitte sehe ich die Großparteien SPD CDU.....Mit der FDP sehe ich ein kleinen Dreher nach rechts. Die CSU und die AFD ist auf jeden Fall rechts.

Warum die FDP mitte rechts ist? (meine Meinung)

In gesellschaflichen Fragen ist sie progressiv (z.B. Homoehe), dennoch sehe ich in der ökonomischen Zuordnung eine soziale Ungleichheit (ohne Wertung). Das Leistungsprinzip wird hervorgehoben und auch die Verteidigung des Privateigentums. Auch die Selektion des Bildungssystems (Ich weiß inzwischen dass die FDP sich da durchaus offener zeigt) spricht auch für sich.

Ich muss mich korrigieren die Union ist natürlich auch nicht wirklich anders.

Ich halte mich eher an die französische Zuordnung (obwohl mir bewusst ist, dass sie durchaus veraltet ist). Die Könige und der Adel verteidigt die aktuelle Situation der gesellschaftlichen Spaltung (rechts). Die Arbeiter und die Minderheiten kämpfen um ihre Rechte (links).

Das mit diesem Adel ist normalerweise Strukturkonservativ und die Union ist eigentlich auch in dem Sinne Mitte Rechts.
Ich halte die LINKEN auch für ganz links ,CSU und AFD klar rechts, bei der Zuordnung wird vor allem bei CDU, FDP und Grünen schon kompliziert.

Die Bannbreite der CDU reicht von AFD nahe und äußerst Wert Konservativ ( Kretschma in Sachsen bis hin sehr linksliberal Daniel Günther in Schleswig Holstein)

Das klassische Lager denken ( da bürgerliches Union,FDP dort linkes Lager SPD,LINKE ,GRÜNE) halte ich ohnehin aus der Zeit gefallen

Schaut man sich an wer z.b.die Grünen wählt sieht man dass die Grünen bis hinein ins bürgerliche Milieu ( was teils auch für die AFD gilt) gewählt wurde , also längst keine rein linke Ökopartei mehr ist von der Wählerschaft her, gut 20% lassen sich mit links sein alleine ja nicht erklären.

Die FDP ist in Gesellschaftspolitischen Fragen näher bei den Grünen als bei der Union ( oder gar AFD ) ( Homo Ehe, Werbeverbot für Abtreibungen, Drittes Geschlecht usw.)

In der Wirtschafts - und Sozialpolitik genau umgekehrt von daher ist es mitunter schwierig mit einer genauen politisch- inhaltlichen Einordungen so mancher Parteien.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Europa2050 »

lili hat geschrieben:(24 Dec 2018, 12:17)

Ja Gerne...Es geht ja auch um die ökonomische und gesellschaftliche politische Einstellung.


Also ganz links ist natürlich die Linke. Dann wird es schon kniffiger...Ich würde mit Bauchschmerzen schon die Grünen dazu nehmen. Gesellschaftlich sowieso, ökonomisch ist es aber nicht so klar. Da kommt es auch auf das jeweilige Bundesland an. In der Mitte sehe ich die Großparteien SPD CDU.....Mit der FDP sehe ich ein kleinen Dreher nach rechts. Die CSU und die AFD ist auf jeden Fall rechts.

Warum die FDP mitte rechts ist? (meine Meinung)

In gesellschaflichen Fragen ist sie progressiv (z.B. Homoehe), dennoch sehe ich in der ökonomischen Zuordnung eine soziale Ungleichheit (ohne Wertung). Das Leistungsprinzip wird hervorgehoben und auch die Verteidigung des Privateigentums. Auch die Selektion des Bildungssystems (Ich weiß inzwischen dass die FDP sich da durchaus offener zeigt) spricht auch für sich.

Ich muss mich korrigieren die Union ist natürlich auch nicht wirklich anders.

Ich halte mich eher an die französische Zuordnung (obwohl mir bewusst ist, dass sie durchaus veraltet ist). Die Könige und der Adel verteidigt die aktuelle Situation der gesellschaftlichen Spaltung (rechts). Die Arbeiter und die Minderheiten kämpfen um ihre Rechte (links).

Das mit diesem Adel ist normalerweise Strukturkonservativ und die Union ist eigentlich auch in dem Sinne Mitte Rechts.
Ich denke, das eindimensionale rechts-links-Schema ist heute kaum noch verwendbar.
Ich bevorzuge da eher ein zweidimensionales System, bei dem die eine Dimension den Grad der Individualität (vs. Kollektivismus) bezeichnet und die andre Dimension den Grad der Gleichberechtigung der Menschen (vs. „Natürliche Höherstellung“)

In der Ecke mit geringer Individualität und geringer Gleichberechtigung sehe ich AfD und ihre faschistische Verwandschaft

In der Ecke mit großer Individualität und geringer Gleichberechtigung die CDU/CSU und den Konservativismus

In der Ecke mit geringer Individualität und großer Gleichberechtigung die SPD, Linke und das gesamte Linke Lager

Und in der Ecke mit großer Individualität und großer Gleichheit die FDP und den Liberalismus.

Dieses Schema kann man als erste Näherung sehr gut an alle innenpolitischen Themen anlegen, von Gesellschafts- über Wirtschaftspolitk, aber auch das Flüchtlingsthema.
Aussenpolitisch ist die Sache allerdings zu komplex für so ein Schema.

Allerdings haben sich alle Parteien aus ihren Ecken auf die Mitte zubewegt, am meisten die Grünen, aber auch „Merkel-CDU“ und SPD - schon alleine um miteinander gesprächsfähig zu sein.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Dec 2018, 07:17)

Ich denke, das eindimensionale rechts-links-Schema ist heute kaum noch verwendbar.
Ich bevorzuge da eher ein zweidimensionales System, bei dem die eine Dimension den Grad der Individualität (vs. Kollektivismus) bezeichnet und die andre Dimension den Grad der Gleichberechtigung der Menschen (vs. „Natürliche Höherstellung“)

In der Ecke mit geringer Individualität und geringer Gleichberechtigung sehe ich AfD und ihre faschistische Verwandschaft

In der Ecke mit großer Individualität und geringer Gleichberechtigung die CDU/CSU und den Konservativismus

In der Ecke mit geringer Individualität und großer Gleichberechtigung die SPD, Linke und das gesamte Linke Lager

Und in der Ecke mit großer Individualität und großer Gleichheit die FDP und den Liberalismus.

Dieses Schema kann man als erste Näherung sehr gut an alle innenpolitischen Themen anlegen, von Gesellschafts- über Wirtschaftspolitk, aber auch das Flüchtlingsthema.
Aussenpolitisch ist die Sache allerdings zu komplex für so ein Schema.

Allerdings haben sich alle Parteien aus ihren Ecken auf die Mitte zubewegt, am meisten die Grünen, aber auch „Merkel-CDU“ und SPD - schon alleine um miteinander gesprächsfähig zu sein.
Die moderne Linke steht längst nicht mehr für Kollektivismus und "geringe Individualität". Hab ich an vielen Stellen schon ausführlich erläutert, wieso das nicht mehr der Fall ist und in einigen linken Kreisen auch noch nie der Fall gewesen ist. Und die politischen Richtungen "links", "rechts" und "Mitte" existieren durchaus noch. Man muss heute nur etwas genauer hinschauen, wenn man sie sehen will. Aber vorhanden sind sie auf alle Fälle. Die verbale Verwischung der Links-Rechts-Grenzen wird gerne von der bürgerlichen Mitte vorgenommen, was unter anderem mit ihrer Urangst vor linker "Enteignung" und vor irgendeiner Art von Systemsturz oder Systemwechsel zusammenhängt. Kann man recht gut verstehen, stimmt aber eben so nicht. Diese Links-Rechts-Mitte-Grenzen verlaufen nur nicht immer so haarscharf zwischen den Parteien. So gibt es linke Sozialdemokraten und linke Grüne, aber eben auch Sozis und Grüne, die deutlich zum Mitte-Feld gehören. Einige von ihnen haben sich sogar ganz nach rechts bewegt. Selbst einige Linke taten das. Und so weiter und so fort.

Frohes Fest im Übrigen ;)
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Dec 2018, 23:47)

Ich halte die LINKEN auch für ganz links ,CSU und AFD klar rechts, bei der Zuordnung wird vor allem bei CDU, FDP und Grünen schon kompliziert.

Die Bannbreite der CDU reicht von AFD nahe und äußerst Wert Konservativ ( Kretschma in Sachsen bis hin sehr linksliberal Daniel Günther in Schleswig Holstein)

Das klassische Lager denken ( da bürgerliches Union,FDP dort linkes Lager SPD,LINKE ,GRÜNE) halte ich ohnehin aus der Zeit gefallen

Schaut man sich an wer z.b.die Grünen wählt sieht man dass die Grünen bis hinein ins bürgerliche Milieu ( was teils auch für die AFD gilt) gewählt wurde , also längst keine rein linke Ökopartei mehr ist von der Wählerschaft her, gut 20% lassen sich mit links sein alleine ja nicht erklären.

Die FDP ist in Gesellschaftspolitischen Fragen näher bei den Grünen als bei der Union ( oder gar AFD ) ( Homo Ehe, Werbeverbot für Abtreibungen, Drittes Geschlecht usw.)

In der Wirtschafts - und Sozialpolitik genau umgekehrt von daher ist es mitunter schwierig mit einer genauen politisch- inhaltlichen Einordungen so mancher Parteien.

Ja aber gerade in der Wirtschaft ist die FDP eher rechts. Gerade bei der französischen Einteilung ging es ja um das Privateigentum. Ich habe auch in der Einteilung gelesen, dass die FDP rechts von der Mitte zugeordnet werden. Die gesellschaftliche Position verursacht ja, dass man die FDP nicht ganz rechts zuordnet.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Dec 2018, 07:17)

Ich denke, das eindimensionale rechts-links-Schema ist heute kaum noch verwendbar.
Ich bevorzuge da eher ein zweidimensionales System, bei dem die eine Dimension den Grad der Individualität (vs. Kollektivismus) bezeichnet und die andre Dimension den Grad der Gleichberechtigung der Menschen (vs. „Natürliche Höherstellung“)

In der Ecke mit geringer Individualität und geringer Gleichberechtigung sehe ich AfD und ihre faschistische Verwandschaft

In der Ecke mit großer Individualität und geringer Gleichberechtigung die CDU/CSU und den Konservativismus

In der Ecke mit geringer Individualität und großer Gleichberechtigung die SPD, Linke und das gesamte Linke Lager

Und in der Ecke mit großer Individualität und großer Gleichheit die FDP und den Liberalismus.

Dieses Schema kann man als erste Näherung sehr gut an alle innenpolitischen Themen anlegen, von Gesellschafts- über Wirtschaftspolitk, aber auch das Flüchtlingsthema.
Aussenpolitisch ist die Sache allerdings zu komplex für so ein Schema.

Allerdings haben sich alle Parteien aus ihren Ecken auf die Mitte zubewegt, am meisten die Grünen, aber auch „Merkel-CDU“ und SPD - schon alleine um miteinander gesprächsfähig zu sein.

Inwiefern sorgt die FDP für Gleichheit? Die FDP war jahrelang für ein differenziertes Bildungssystem. Unter der FDP gibt es doch eine ökonomische Ungleichheit?
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Progressiver »

Ich kann hier nur von der Situation in Baden-Württemberg berichten. Hier sitzen eigentlich nur konservative Parteien im Parlament. Die Grünen unter Kretschmann sind vor allem eine wertekonservative Partei. Diese koalieren mit der CDU, die sich ansonsten nur durch das Thema innere Sicherheit profilieren wollen. Auch die FDP vertritt hier eher konservative Positionen, die vom Wirtschaftsflügel der CDU kommen könnten.

Im Südwestrundfunk wurde mal der FDP-Chef gefragt, warum er gegen Tempolimits auf deutschen Autobahnen ist. Die Antwort lautete: Diese sind schlecht für das Wirtschaftswachstum. Der Zuschauer sollte wohl verklickert bekommen, dass das Wirtschaftswachstum steigt, je höher der Anteil der Raser auf unseren Autobahnen ist. Da frage ich mich: Wodurch steigt das Wirtschaftswachstum? Verdienen die Leichenbestatter dann mehr? Jeder vernünftige Mensch konnte erkennen, dass diese Aussage Bullshit ist. Hier wurden zwei Variablen in Zusammhang gesetzt, die miteinander nichts zu tun haben. Mir ist es folglich ebenfalls ein Rätsel, warum aufgrund solcher Aussagen die Leute FDP wählen wollen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Dec 2018, 07:17)

Ich denke, das eindimensionale rechts-links-Schema ist heute kaum noch verwendbar.
Ich bevorzuge da eher ein zweidimensionales System, bei dem die eine Dimension den Grad der Individualität (vs. Kollektivismus) bezeichnet und die andre Dimension den Grad der Gleichberechtigung der Menschen (vs. „Natürliche Höherstellung“)

In der Ecke mit geringer Individualität und geringer Gleichberechtigung sehe ich AfD und ihre faschistische Verwandschaft

In der Ecke mit großer Individualität und geringer Gleichberechtigung die CDU/CSU und den Konservativismus

In der Ecke mit geringer Individualität und großer Gleichberechtigung die SPD, Linke und das gesamte Linke Lager

Und in der Ecke mit großer Individualität und großer Gleichheit die FDP und den Liberalismus.

Dieses Schema kann man als erste Näherung sehr gut an alle innenpolitischen Themen anlegen, von Gesellschafts- über Wirtschaftspolitk, aber auch das Flüchtlingsthema.
Aussenpolitisch ist die Sache allerdings zu komplex für so ein Schema.

Allerdings haben sich alle Parteien aus ihren Ecken auf die Mitte zubewegt, am meisten die Grünen, aber auch „Merkel-CDU“ und SPD - schon alleine um miteinander gesprächsfähig zu sein.
Hi, wohl zu fett gegessen? :thumbup: Die FDP und Gleichheit...die Besserverdienerpartei...die Antisozialen... die jeder ist seines Glückes Schmied...trink nen Schnaps. :thumbup:
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Alpha Centauri »

Progressiver hat geschrieben:(25 Dec 2018, 12:08)

Ich kann hier nur von der Situation in Baden-Württemberg berichten. Hier sitzen eigentlich nur konservative Parteien im Parlament. Die Grünen unter Kretschmann sind vor allem eine wertekonservative Partei. Diese koalieren mit der CDU, die sich ansonsten nur durch das Thema innere Sicherheit profilieren wollen. Auch die FDP vertritt hier eher konservative Positionen, die vom Wirtschaftsflügel der CDU kommen könnten.

Im Südwestrundfunk wurde mal der FDP-Chef gefragt, warum er gegen Tempolimits auf deutschen Autobahnen ist. Die Antwort lautete: Diese sind schlecht für das Wirtschaftswachstum. Der Zuschauer sollte wohl verklickert bekommen, dass das Wirtschaftswachstum steigt, je höher der Anteil der Raser auf unseren Autobahnen ist. Da frage ich mich: Wodurch steigt das Wirtschaftswachstum? Verdienen die Leichenbestatter dann mehr? Jeder vernünftige Mensch konnte erkennen, dass diese Aussage Bullshit ist. Hier wurden zwei Variablen in Zusammhang gesetzt, die miteinander nichts zu tun haben. Mir ist es folglich ebenfalls ein Rätsel, warum aufgrund solcher Aussagen die Leute FDP wählen wollen.
Man muss nicht jedes Argument und jede Position der FDP obwohl man liberal denkt (wie ich ) teilen, (Bsp bedinungsloses Grundeinkommen ist für mich auch liberaler Gedanke) und der Satz jeder ist einzig seines eigen Glückes Schmied greift in der Realität freilich auch kurz und macht vieles zu einfach , dennoch braucht es eine Freiheit liebende und liberale ( nicht nur Wirtschaftsliberale) Partei also FDP.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Progressiver »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Dec 2018, 13:57)

Man muss nicht jedes Argument und jede Position der FDP obwohl man liberal denkt (wie ich ) teilen, (Bsp bedinungsloses Grundeinkommen ist für mich auch liberaler Gedanke) und der Satz jeder ist einzig seines eigen Glückes Schmied greift in der Realität freilich auch kurz und macht vieles zu einfach , dennoch braucht es eine Freiheit liebende und liberale ( nicht nur Wirtschaftsliberale) Partei also FDP.
Man muss da vermutlich zwischen den liberalen Gedanken und der real existierenden FDP unterscheiden. Der von mir sinngemäß zitierte Politiker heißt Hans-Ulrich Rülke und ist immerhin Fraktionschef der Landes-FDP in Baden-Württemberg. Wenn er sich gegen Tempolimits ausspricht, weil das angeblich den Wohlstand gefährden solle, dann vertritt er vor allem die Parole "Freie Fahrt für freie Bürger". Also jeder soll so viel rasen dürfen, wie er will. Egal, was die Experten zu den Themen Umweltschutz oder Verkehrssicherheit dazu sagen. Und diese Einstellung zeugt meines Erachtens doch sehr von einem sogenannten Liberalismus, der auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt. Wer entsprechend viel PS aufbringen kann, soll das Recht haben, sich auf den Autobahnen auszutoben, egal wieviele Tote er dabei produziert. So eine Einstellung ist verantwortungslos. Und irgendwie auch ein Relikt aus den 1980ern. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Denn in den 1970ern war die FDP wirklich mal liberal. Aber das nur am Rande. FDP-Fraktionschef Rülke jedenfalls ist evangelisch. Und auch von einer Trennung von Staat und Kirche will diese Partei nichts mehr wissen. Nur das ewige Mantra der "notwendigen Steuersenkungen" etc. klingt immer noch in den Ohren.

Würde die FDP wirklich auch in gesellschaftlicher Hinsicht liberal denken, müsste sie einsehen, dass nur eine sozialliberale Einstellung der Mehrzahl der Bürger mehr Freiheiten bringen würde. Nach dem Motto: Freiheiten für viele, anstatt nur für diejenigen, die sich das leisten können. Darüber hinaus möchte ich zu bedenken geben, dass nicht jede Freiheit auch etwas Gutes hat. Wenn die Klimaerwärmung durch die uneingeschränkte Reisefreiheit und den abnormen Flugverkehr weiter angeheizt wird, verwandelt sich der Planet Erde bald in einen Kochtopf. Notwendig wären da eine viel höhere Kerosinsteuer. Aber höhere Steuern sind ja mit der FDP nicht zu machen. Was also fehlt, ist eine wirklich liberale Partei, die zugleich humanistisch und ethisch verantwortungsvoll agiert. Außerdem kann man den Liberalismus auch intellektuell viel besser begründen, wenn man sich beispielsweise mit einem John Rawls beschäftigt. Aber die windschnittigen FDP-Leute von heute haben es nicht so sehr mit einer intellektuellen Begründung ihrer Positionen. Auch Karl Popper wäre zu nennen, wenn es um die Verteidigung der offenen Gesellschaft gegenüber ihren Feinden geht. Von den FDP-Granden hört man aber eher Thesen zur Austerität und zu Steuersenkungen.

Dieses intellektuelle Ausbluten fand aber selbstverständlich nicht nur in der FDP statt. In Zeiten der "Basta"-Kanzler und der Kanzlerin der sogenannten Alternativlosigkeit sehe ich auch sonst kaum eine Partei, die fähig wäre, die Wähler intellektuell zu überzeugen und emotional mitzureißen. Diese blutleeren Technokraten versuchen es auch gar nicht mehr. Deswegen stürzen in den Wahlumfragen ja auch die ehemaligen Volksparteien ab. Die FDP teilt mit ihnen den Punkt, dass auch sie eine Vergangenheit hat, aber keine wirklichen Pläne für die Zukunft.

Von daher wundere ich mich, dass sie trotzdem gewählt wird. Vermutlich sind das sowieso nur noch die Leute, die freie Fahrt für Porschebesitzer wollen bzw. immer noch meinen, dass sie in Deutschland zu hohe Steuern zahlen müssen.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(25 Dec 2018, 08:29)

Die moderne Linke steht längst nicht mehr für Kollektivismus und "geringe Individualität". Hab ich an vielen Stellen schon ausführlich erläutert, wieso das nicht mehr der Fall ist und in einigen linken Kreisen auch noch nie der Fall gewesen ist. Und die politischen Richtungen "links", "rechts" und "Mitte" existieren durchaus noch. Man muss heute nur etwas genauer hinschauen, wenn man sie sehen will. Aber vorhanden sind sie auf alle Fälle. Die verbale Verwischung der Links-Rechts-Grenzen wird gerne von der bürgerlichen Mitte vorgenommen, was unter anderem mit ihrer Urangst vor linker "Enteignung" und vor irgendeiner Art von Systemsturz oder Systemwechsel zusammenhängt. Kann man recht gut verstehen, stimmt aber eben so nicht. Diese Links-Rechts-Mitte-Grenzen verlaufen nur nicht immer so haarscharf zwischen den Parteien. So gibt es linke Sozialdemokraten und linke Grüne, aber eben auch Sozis und Grüne, die deutlich zum Mitte-Feld gehören. Einige von ihnen haben sich sogar ganz nach rechts bewegt. Selbst einige Linke taten das. Und so weiter und so fort.

Frohes Fest im Übrigen ;)
Natürlich stehen die heutigen Vertreter der Richtungen nicht mehr da, wo sie vor ein bis zwei Jahrhunderten standen. Und so steht die Linke für mich glaubhaft nicht mehr für Kollektivismus a la Stalin und Mao, die CDU will keinen Gottkaiser und die AfD marschiert nicht in Fantasieuniformen in den Bundestag. Und auch die FDP hat sich vom Liberalismus der industriellen Revolution auch getrennt.
Aber bei einem Zielkonflikt ist bei der Linken dann doch eher das „wir wissen schon, was für alle am Besten ist“ stärker als das „Leben und Leben lassen“, wie es ein Liberaler sehen würde.

Und nochmal: Ich für mich habe da meine Präferenz auf größtmögliche Freiheit gesetzt, akzeptiere aber jederzeit auch andere Ansichten.

Und wünsche natürlich auch Dir und allen anderen Mitdiskutanten noch ein schönes Weihnachtsfest.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Europa2050 »

Klopfer hat geschrieben:(25 Dec 2018, 13:49)

Hi, wohl zu fett gegessen? :thumbup: Die FDP und Gleichheit...die Besserverdienerpartei...die Antisozialen... die jeder ist seines Glückes Schmied...trink nen Schnaps. :thumbup:
Wenn wir schon beim ad personam sind - wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal ...

Der Liberalismus ermöglicht Dir Gleichheit vor dem Gesetz - egal ob du adlig oder gemein, reich oder arm, evangelisch, katholisch, jüdisch oder Muslim oder atheistisch bist, hetero- oder homosexuell oder was auch immer. Einfach, weil Du Mensch bist.

Du kannst - wenn Du meinst, dass Dir nach Gesetz Unrecht geschieht - jederzeit gegen den Staat oder jeden anderen Bürger klagen, mach das mal in den historischen oder gängigen monarchistischen, faschistischen oder sozialistischen Politikmodellen. Da haste ganz schnell ein Problem und bist Mensch zweiter Klasse.

Mehr Gleichheit vor dem Gesetz als im Liberalismus gibt es gar nicht.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Alpha Centauri »

Ja das ist völlig richtig. In Putin Russland , Xi Jinpings China, in Hitler Germany oder Stalins Sowjetunion oder der DDR, steht bzw. stand ein Urteil von vornherein immer schon politisch fest , der Prozess an sich war dann nur noch eine Show , eine Art Alibi Veranstaltung. Kein Vergleich zu einem demokratischen Rechtsstaat.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Dec 2018, 22:55)

Wenn wir schon beim ad personam sind - wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal ...

Der Liberalismus ermöglicht Dir Gleichheit vor dem Gesetz - egal ob du adlig oder gemein, reich oder arm, evangelisch, katholisch, jüdisch oder Muslim oder atheistisch bist, hetero- oder homosexuell oder was auch immer. Einfach, weil Du Mensch bist.

Du kannst - wenn Du meinst, dass Dir nach Gesetz Unrecht geschieht - jederzeit gegen den Staat oder jeden anderen Bürger klagen, mach das mal in den historischen oder gängigen monarchistischen, faschistischen oder sozialistischen Politikmodellen. Da haste ganz schnell ein Problem und bist Mensch zweiter Klasse.

Mehr Gleichheit vor dem Gesetz als im Liberalismus gibt es gar nicht.
Komm' mir doch hier nicht mit Binsen und versuch' der FDP die grundgesetzliche Gleichheit anzuheften.
Keine andere Partei steht für mehr soziale Ungleichheit als die FDP! Nicht der "Liberalismus", mit dem die FDP ja dann nichts zu tun hat, sondern die grundgesetzliche Garantie gewährleistet die Gleichheit vor dem Recht.
Mit Gleichheit hat und hatte die FDP nie etwas am Hut. Also erzähl' hier keine Geschichte und gib' den Schlauen!
Die FDP ist eine Günstlings- und Lobbyistenpartei, daher wird sie auch immer zwischen 4% und 11% herumgeistern, mehr ist bei dem Programm nicht drin. So blöd sind die Menschen nun auch wieder nicht.
Dieses gehype wirtschaftsliberaler Parteien und Ansichten hier geht mir gehörig auf den Senkel. Da kommt das Anliegen der Platform schon gehörig durch.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Dec 2018, 10:10)

Ja das ist völlig richtig. In Putin Russland , Xi Jinpings China, in Hitler Germany oder Stalins Sowjetunion oder der DDR, steht bzw. stand ein Urteil von vornherein immer schon politisch fest , der Prozess an sich war dann nur noch eine Show , eine Art Alibi Veranstaltung. Kein Vergleich zu einem demokratischen Rechtsstaat.
So? Und was hat das mit dem Thread oder der FDP zu tun?
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

Progressiver hat geschrieben:(25 Dec 2018, 22:43)

Man muss da vermutlich zwischen den liberalen Gedanken und der real existierenden FDP unterscheiden. Der von mir sinngemäß zitierte Politiker heißt Hans-Ulrich Rülke und ist immerhin Fraktionschef der Landes-FDP in Baden-Württemberg. Wenn er sich gegen Tempolimits ausspricht, weil das angeblich den Wohlstand gefährden solle, dann vertritt er vor allem die Parole "Freie Fahrt für freie Bürger". Also jeder soll so viel rasen dürfen, wie er will. Egal, was die Experten zu den Themen Umweltschutz oder Verkehrssicherheit dazu sagen. Und diese Einstellung zeugt meines Erachtens doch sehr von einem sogenannten Liberalismus, der auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt. Wer entsprechend viel PS aufbringen kann, soll das Recht haben, sich auf den Autobahnen auszutoben, egal wieviele Tote er dabei produziert. So eine Einstellung ist verantwortungslos. Und irgendwie auch ein Relikt aus den 1980ern. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Denn in den 1970ern war die FDP wirklich mal liberal. Aber das nur am Rande. FDP-Fraktionschef Rülke jedenfalls ist evangelisch. Und auch von einer Trennung von Staat und Kirche will diese Partei nichts mehr wissen. Nur das ewige Mantra der "notwendigen Steuersenkungen" etc. klingt immer noch in den Ohren.

Würde die FDP wirklich auch in gesellschaftlicher Hinsicht liberal denken, müsste sie einsehen, dass nur eine sozialliberale Einstellung der Mehrzahl der Bürger mehr Freiheiten bringen würde. Nach dem Motto: Freiheiten für viele, anstatt nur für diejenigen, die sich das leisten können. Darüber hinaus möchte ich zu bedenken geben, dass nicht jede Freiheit auch etwas Gutes hat. Wenn die Klimaerwärmung durch die uneingeschränkte Reisefreiheit und den abnormen Flugverkehr weiter angeheizt wird, verwandelt sich der Planet Erde bald in einen Kochtopf. Notwendig wären da eine viel höhere Kerosinsteuer. Aber höhere Steuern sind ja mit der FDP nicht zu machen. Was also fehlt, ist eine wirklich liberale Partei, die zugleich humanistisch und ethisch verantwortungsvoll agiert. Außerdem kann man den Liberalismus auch intellektuell viel besser begründen, wenn man sich beispielsweise mit einem John Rawls beschäftigt. Aber die windschnittigen FDP-Leute von heute haben es nicht so sehr mit einer intellektuellen Begründung ihrer Positionen. Auch Karl Popper wäre zu nennen, wenn es um die Verteidigung der offenen Gesellschaft gegenüber ihren Feinden geht. Von den FDP-Granden hört man aber eher Thesen zur Austerität und zu Steuersenkungen.

Dieses intellektuelle Ausbluten fand aber selbstverständlich nicht nur in der FDP statt. In Zeiten der "Basta"-Kanzler und der Kanzlerin der sogenannten Alternativlosigkeit sehe ich auch sonst kaum eine Partei, die fähig wäre, die Wähler intellektuell zu überzeugen und emotional mitzureißen. Diese blutleeren Technokraten versuchen es auch gar nicht mehr. Deswegen stürzen in den Wahlumfragen ja auch die ehemaligen Volksparteien ab. Die FDP teilt mit ihnen den Punkt, dass auch sie eine Vergangenheit hat, aber keine wirklichen Pläne für die Zukunft.

Von daher wundere ich mich, dass sie trotzdem gewählt wird. Vermutlich sind das sowieso nur noch die Leute, die freie Fahrt für Porschebesitzer wollen bzw. immer noch meinen, dass sie in Deutschland zu hohe Steuern zahlen müssen.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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Selina
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Dec 2018, 22:45)

Natürlich stehen die heutigen Vertreter der Richtungen nicht mehr da, wo sie vor ein bis zwei Jahrhunderten standen. Und so steht die Linke für mich glaubhaft nicht mehr für Kollektivismus a la Stalin und Mao, die CDU will keinen Gottkaiser und die AfD marschiert nicht in Fantasieuniformen in den Bundestag. Und auch die FDP hat sich vom Liberalismus der industriellen Revolution auch getrennt.
Aber bei einem Zielkonflikt ist bei der Linken dann doch eher das „wir wissen schon, was für alle am Besten ist“ stärker als das „Leben und Leben lassen“, wie es ein Liberaler sehen würde.

Und nochmal: Ich für mich habe da meine Präferenz auf größtmögliche Freiheit gesetzt, akzeptiere aber jederzeit auch andere Ansichten.

Und wünsche natürlich auch Dir und allen anderen Mitdiskutanten noch ein schönes Weihnachtsfest.
"Wir wissen schon, was für alle am Besten ist", so denkt kein einziger Linker. Zumindest nicht die, die ich kenne. Und das sind etliche. Der Linken geht es um die Überwindung dieser großen Arm-Reich-Kluft und vor allem um die Abschaffung von Kinder- und Altersarmut, die es bekanntlich in diesem reichen Land in wachsendem Maße gibt. Und ich frag mich, welche Initiativen von der FDP wohl ausgehen, um die unwürdige Kinderarmut schnellstens zu beseitigen oder auch Armutsrenten abzuschaffen, die es in etlichen Landesteilen (vor allem im Osten, aber auch in einigen westlichen Regionen) in Folge der neoliberalen Politik der letzten Jahrzehnte mit einem gewachsenen Niedriglohnsektor gibt. Was kommt da von den Liberaldemokraten? Mal ganz zu schweigen davon, dass die eine Hälfte des Globus auf Kosten der anderen lebt... auf allen Gebieten. Was kommt da vom Liberalismus?
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von gugel »

Nicht die wunderbare Gedankenwelt des Liberalismus ist das Problem, sondern das Individuum heute. Nicht umsonst war das eine Weihnachtsbotschaft :

Die Kommunen fordern eine tiefgreifende Reform des Sozialstaats. “In Deutschland hat sich eine Form der Vollkaskomentalität ausgebildet, wonach der Staat alles und überall leisten kann und für jedes individuelle Problem eine Lösung bereit halten muss”, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds,
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(24 Dec 2018, 12:17)

Ja Gerne...Es geht ja auch um die ökonomische und gesellschaftliche politische Einstellung.


Also ganz links ist natürlich die Linke. Dann wird es schon kniffiger...Ich würde mit Bauchschmerzen schon die Grünen dazu nehmen. Gesellschaftlich sowieso, ökonomisch ist es aber nicht so klar. Da kommt es auch auf das jeweilige Bundesland an. In der Mitte sehe ich die Großparteien SPD CDU.....Mit der FDP sehe ich ein kleinen Dreher nach rechts. Die CSU und die AFD ist auf jeden Fall rechts.

Warum die FDP mitte rechts ist? (meine Meinung)

In gesellschaflichen Fragen ist sie progressiv (z.B. Homoehe), dennoch sehe ich in der ökonomischen Zuordnung eine soziale Ungleichheit (ohne Wertung). Das Leistungsprinzip wird hervorgehoben und auch die Verteidigung des Privateigentums. Auch die Selektion des Bildungssystems (Ich weiß inzwischen dass die FDP sich da durchaus offener zeigt) spricht auch für sich.

Ich muss mich korrigieren die Union ist natürlich auch nicht wirklich anders.

Ich halte mich eher an die französische Zuordnung (obwohl mir bewusst ist, dass sie durchaus veraltet ist). Die Könige und der Adel verteidigt die aktuelle Situation der gesellschaftlichen Spaltung (rechts). Die Arbeiter und die Minderheiten kämpfen um ihre Rechte (links).

Das mit diesem Adel ist normalerweise Strukturkonservativ und die Union ist eigentlich auch in dem Sinne Mitte Rechts.
Danke :)
Dachte ich mir schon, dass wir in der Beurteilung der einzelnen Parteien nicht konform gehen.
Mir verursacht es z.B. keinerlei Bauchschmerzen, die Grünen anteilig überschneidend der äußeren linken Seite zuzuordnen, da beide massiv auf Ver- und Gebote zur Einschränkung setzen, sowohl gesellschaftlich, als auch wirtschaftlich. Die Grünen versuchen es nur subtiler zu verpacken.

Das Kontrastprogramm dazu stellt die FDP Dar, wobei der Kontrast diese nicht zwangsläufig auf die Rechte Seite rückt.
Der Rahmen der Möglichkeiten zur Entwicklung, gesellschaftlich, wie wirtschaftlich, ist nur am weitesten von allen Parteien gesteckt und beinhaltet diverse Entwicklungsmöglichkeiten, siehe z.B. das Thema Bildung, bei gleichzeitig höchstem Schutz der Privatsphäre, einschließlich Datenschutz.
Geholfen wird dort, wo dem Individuum einfach nicht gegeben ist, sich eigenständig erfolgreich zu entwickeln.
Links wie rechts ist der Rahmen wesentlich enger gesteckt, was letztendlich zu größeren staatlichen Eingriffen zu Lasten Aller führen muss. Weshalb ich die FDP als singulär in der Parteien Landschaft betrachte, die sich an rechts links orientiert. Womit sie sich zwangsläufig nicht bei einer dieser Kategorien einordnen lässt.

Ich persönlich möchte gerne in einem Staat leben, in dem meine persönliche Leistung Anerkennung generiert, statt ein sofortiges Einkassieren meiner Leistung zu generieren. In einem Staat, der nicht versucht mittels zunehmender Steuerflut mein Verhalten zu steuern und letztendlich durch ständig neu erfundene Abgaben alle gleich arm zu machen. Einem Staat dessen Datenerhebung nicht die ständige Beobachtung und Bewertung auch noch der letzten Zelle meines Körpers gestattet. Der mich frei entscheiden lässt, wie ich mein Leben führe, statt zu versuchen, mich monetär zu zwingen zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen und mich noch dazu (in Bayern) unter das christliche Kreuz zu zwingen.

Bei dieser Weltanschauung bleibt bei einem Blick auf Parteien und Inhalte für mich nichts anderes übrig, als den weitest gesteckten Rahmen, in dem ich mich so frei wie möglich bewegen kann, zu wählen. Denn wenn ich auch immer schon gewillt war “den Zehnt“ abzugeben, “den fünffachen Zehnt“, oder Alles im Gegenzug für einen Wintermantel alle fünf Jahre (BGE) verweigere ich, die weder dem Adel, noch den Armen zuzurechnen ist.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(26 Dec 2018, 11:35)

"Wir wissen schon, was für alle am Besten ist", so denkt kein einziger Linker. Zumindest nicht die, die ich kenne. Und das sind etliche. Der Linken geht es um die Überwindung dieser großen Arm-Reich-Kluft und vor allem um die Abschaffung von Kinder- und Altersarmut, die es bekanntlich in diesem reichen Land in wachsendem Maße gibt. Und ich frag mich, welche Initiativen von der FDP wohl ausgehen, um die unwürdige Kinderarmut schnellstens zu beseitigen oder auch Armutsrenten abzuschaffen, die es in etlichen Landesteilen (vor allem im Osten, aber auch in einigen westlichen Regionen) in Folge der neoliberalen Politik der letzten Jahrzehnte mit einem gewachsenen Niedriglohnsektor gibt. Was kommt da von den Liberaldemokraten? Mal ganz zu schweigen davon, dass die eine Hälfte des Globus auf Kosten der anderen lebt... auf allen Gebieten. Was kommt da vom Liberalismus?
Kindergeld 2.0
Bildung

https://www.fdp.de/wp-modul/btw17-wp-a-153

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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Europa2050 »

Klopfer hat geschrieben:(26 Dec 2018, 10:35)

Komm' mir doch hier nicht mit Binsen und versuch' der FDP die grundgesetzliche Gleichheit anzuheften.
Keine andere Partei steht für mehr soziale Ungleichheit als die FDP! Nicht der "Liberalismus", mit dem die FDP ja dann nichts zu tun hat, sondern die grundgesetzliche Garantie gewährleistet die Gleichheit vor dem Recht.
Mit Gleichheit hat und hatte die FDP nie etwas am Hut. Also erzähl' hier keine Geschichte und gib' den Schlauen!
Die FDP ist eine Günstlings- und Lobbyistenpartei, daher wird sie auch immer zwischen 4% und 11% herumgeistern, mehr ist bei dem Programm nicht drin. So blöd sind die Menschen nun auch wieder nicht.
Dieses gehype wirtschaftsliberaler Parteien und Ansichten hier geht mir gehörig auf den Senkel. Da kommt das Anliegen der Platform schon gehörig durch.
Dann suche doch diese Binse im religiös-konservativen Iran, im faschistischen Russland oder im sozialistischen Venezuela. Eines haben die nämlich gemein - im Zweifelsfall geht die „Idee“ immer vor den Menschen und seine Rechte. Und wer auf der richtigen Seite steht ist „gleicher“ als die anderen.

Nein, diese Grundgesetzliche Gleichheit, die kommt nicht aus dem nichts. Die schenkt uns kein Kaiser, kein Führer und kein Zentralkomitee.
Die haben liberale Männer und Frauen erkämpft - und verteidigt - ob die nun namentlich „Liberal“ waren oder den Vorgängern oder in den letzten 75 Jahren der FDP angehört haben, ist nachrangig.
Männer und Frauen, die erkannt haben, das vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind und das individuelle Streben nach Glück ein Menschenrecht ist.

Sicher steht die FDP nicht immer so für diese Ziele, auch da menschelt manchmal (wird auch Pragmatismus genannt), aber aus dem ganzen Angebot ist sie ihnen am nächsten, und deshalb für Menschen, die Ihr Leben selbstverantwortlich leben wollen und denen es an der nötigen Portion Neid mangelt, erste Wahl.

Solltest Du aber wirklich interessiert an einer Auseinandersetzung der -Ismen (inkl. Religionen) sein, kann ich dir die „Kurze Geschichte der Menscheit“ von Harari empfehlen, da sind alle Stärken und Schwächen der Ideologien recht objektiv erläutert.
Damit Du mich nicht mehr für schlau halten musst ...
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Klopfer »

Europa2050 hat geschrieben:(26 Dec 2018, 16:19)

Dann suche doch diese Binse im religiös-konservativen Iran, im faschistischen Russland oder im sozialistischen Venezuela. Eines haben die nämlich gemein - im Zweifelsfall geht die „Idee“ immer vor den Menschen und seine Rechte. Und wer auf der richtigen Seite steht ist „gleicher“ als die anderen.

Nein, diese Grundgesetzliche Gleichheit, die kommt nicht aus dem nichts. Die schenkt uns kein Kaiser, kein Führer und kein Zentralkomitee.
Die haben liberale Männer und Frauen erkämpft - und verteidigt - ob die nun namentlich „Liberal“ waren oder den Vorgängern oder in den letzten 75 Jahren der FDP angehört haben, ist nachrangig.
Männer und Frauen, die erkannt haben, das vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind und das individuelle Streben nach Glück ein Menschenrecht ist.

Sicher steht die FDP nicht immer so für diese Ziele, auch da menschelt manchmal (wird auch Pragmatismus genannt), aber aus dem ganzen Angebot ist sie ihnen am nächsten, und deshalb für Menschen, die Ihr Leben selbstverantwortlich leben wollen und denen es an der nötigen Portion Neid mangelt, erste Wahl.

Solltest Du aber wirklich interessiert an einer Auseinandersetzung der -Ismen (inkl. Religionen) sein, kann ich dir die „Kurze Geschichte der Menscheit“ von Harari empfehlen, da sind alle Stärken und Schwächen der Ideologien recht objektiv erläutert.
Damit Du mich nicht mehr für schlau halten musst ...
Das ist doch ausgemachter Blödsinn, hier geht es weder um den Iran noch um Venzuela sondern um die FDP und deine Aussage sie wäre die Partei mit der meisten Gleichheit, was wiederum absoluter Blödsinn ist. Mir dann auch noch arrogant und überheblich mit einer Buchempfehlung zu kommen, tssss....
Fakt ist keine andere Partei steht dermassen für soziale und gesellschaftliche Ungleichheit wie die FDP.
Und was soll der schlau gemeinte Spruch mit "der nötigen Portion Neid", wenn die Portion Neid nötig ist und es den Menschen deiner Wahl daran mangelt sollte es ein Mangel sein, da die Portion Neid deiner schlau gemeinten Bemerkung nach ja nötig ist. Das aber nur nebenbei.
Und nein, ich halte dich keineswegs für schlau, davon darfst du ausgehen. Keine Angst, die FDP ist meilenweit vom "Menscheln" entfernt, niemand kommt kälter und gefühlloser daher als FDP-Politiker, ausser vielleicht Merz.
Selbstverantwortlich ist nur ein Synonym für Rücksichtslosigkeit und Willkür.
Übrigens, die Thesen von Harari zur industriellen Massentierhaltung dürften deinen Freunden von der FDP kaum gefallen.
lili
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Dec 2018, 12:29)

Danke :)
Dachte ich mir schon, dass wir in der Beurteilung der einzelnen Parteien nicht konform gehen.
Mir verursacht es z.B. keinerlei Bauchschmerzen, die Grünen anteilig überschneidend der äußeren linken Seite zuzuordnen, da beide massiv auf Ver- und Gebote zur Einschränkung setzen, sowohl gesellschaftlich, als auch wirtschaftlich. Die Grünen versuchen es nur subtiler zu verpacken.

Das Kontrastprogramm dazu stellt die FDP Dar, wobei der Kontrast diese nicht zwangsläufig auf die Rechte Seite rückt.
Der Rahmen der Möglichkeiten zur Entwicklung, gesellschaftlich, wie wirtschaftlich, ist nur am weitesten von allen Parteien gesteckt und beinhaltet diverse Entwicklungsmöglichkeiten, siehe z.B. das Thema Bildung, bei gleichzeitig höchstem Schutz der Privatsphäre, einschließlich Datenschutz.
Geholfen wird dort, wo dem Individuum einfach nicht gegeben ist, sich eigenständig erfolgreich zu entwickeln.
Links wie rechts ist der Rahmen wesentlich enger gesteckt, was letztendlich zu größeren staatlichen Eingriffen zu Lasten Aller führen muss. Weshalb ich die FDP als singulär in der Parteien Landschaft betrachte, die sich an rechts links orientiert. Womit sie sich zwangsläufig nicht bei einer dieser Kategorien einordnen lässt.

Ich persönlich möchte gerne in einem Staat leben, in dem meine persönliche Leistung Anerkennung generiert, statt ein sofortiges Einkassieren meiner Leistung zu generieren. In einem Staat, der nicht versucht mittels zunehmender Steuerflut mein Verhalten zu steuern und letztendlich durch ständig neu erfundene Abgaben alle gleich arm zu machen. Einem Staat dessen Datenerhebung nicht die ständige Beobachtung und Bewertung auch noch der letzten Zelle meines Körpers gestattet. Der mich frei entscheiden lässt, wie ich mein Leben führe, statt zu versuchen, mich monetär zu zwingen zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen und mich noch dazu (in Bayern) unter das christliche Kreuz zu zwingen.

Bei dieser Weltanschauung bleibt bei einem Blick auf Parteien und Inhalte für mich nichts anderes übrig, als den weitest gesteckten Rahmen, in dem ich mich so frei wie möglich bewegen kann, zu wählen. Denn wenn ich auch immer schon gewillt war “den Zehnt“ abzugeben, “den fünffachen Zehnt“, oder Alles im Gegenzug für einen Wintermantel alle fünf Jahre (BGE) verweigere ich, die weder dem Adel, noch den Armen zuzurechnen ist.

Ich möchte keinen beeinflussen. Ich bin auch für den Schutz der Privatsphäre u.s.w. Nur wenn ich an die FDP denke dann verbinde ich eher das Recht des Stärkeren. Der jenige der bereits oben ist profitiert von dieser Partei am meisten (elitär). Das Problem ist ja, dass die bürgerliche Mitte als mitterechts einsortiert wird. Andere sagen wiederum dazu Mitte. Es ist sowieso schwierig das Wort Freiheit politisch umzusetzten, weil jeder darunter etwas anderes versteht.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von Progressiver »

Europa2050 hat geschrieben:(26 Dec 2018, 16:19)

Nein, diese Grundgesetzliche Gleichheit, die kommt nicht aus dem nichts. Die schenkt uns kein Kaiser, kein Führer und kein Zentralkomitee.
Die haben liberale Männer und Frauen erkämpft - und verteidigt - ob die nun namentlich „Liberal“ waren oder den Vorgängern oder in den letzten 75 Jahren der FDP angehört haben, ist nachrangig.
Männer und Frauen, die erkannt haben, das vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind und das individuelle Streben nach Glück ein Menschenrecht ist.
Hierzu ein paar Worte. Den Rest des Postings habe ich weggekürzt, da er für meine Antwort unerheblich ist.

Die grundgesetzliche (Rechts-)Gleichheit hat uns selbstverständlich keiner der oben genannten Personen oder Organisationen geschenkt. Es war aber auch kein herausragendes Ergebnis einer edlen FDP, die das den Deutschen erkämpft hat.

1948/49 war Deutschland besetzt und in Trümmern. Die Alliierten zwangen die Westdeutschen, eine Art Verfassung zu schaffen, in der die Menschenrechte aller Menschen gleichermaßen geachtet werden. Freiwillig waren die Deutschen dazu vorher nicht imstande, da sie bis 1945 für den Endsieg des mörderischen Dritten Reichs gekämpft hatten. Es fanden sich dann aber doch ein paar Leute, die im Angesicht vergangener Verbrechen ein Grundgesetz entwickeln wollten, das solche Menschenrechtsverstöße wie in den Jahren bis 1945 schon im Keim ersticken würden. Im Endeffekt durften alle Parteien der westlichen Besatzungszone, die mit dem Faschismus brechen wollten, daran mitarbeiten. Zugestimmt haben von der CDU bis zur KPD im Westen fast alle dem Grundgesetz. Die KPD war damals noch nicht verboten. Die einzige Partei, die gegen das Grundgesetz stimmte, war die CSU. Es ist also mitnichten ein Sieg irgendwelcher FDP-Leute, dass wir so etwas wie einen Rechtsstaat und eine Demokratie haben, sondern dieser musste den Deutschen von außen aufgezwungen werden. Aufgezwungen deshalb, weil das Deutschland der Nazis vorher dazu weder bereit noch fähig war. Die obersten Naziverbrecher wurden meistens in den Nürnberger Prozessen verurteilt, wenn sie sich nicht vorher selbst töteten oder aber über die "Rattenlinie" nach Südamerika flohen. Und ich betone: Wären die Alliierten 1946 oder 1947 wieder aus Deutschland abgezogen, hätten die damaligen Deutschen es sicher nicht geschafft, ein solch fortschrittliches Grundgesetz zu entwickeln. Grundgesetz im übrigen deswegen, weil es eigentlich nur als Provisorium gedacht war, bis Deutschland als Ganzes wiedervereinigt werden würde.

In einem wiedervereinigten Deutschland wollte man dann eine richtige Verfassung schaffen. Dies hätte man 1990 oder 1991 im Übrigen sicher machen können. Dass die Wiedervereinigung dann so stattfand, dass den östlichen Bundesländern das -im übrigen sehr fortschrittliche- Grundgesetz übergestülpt wurde, war sicher in Ordnung. Andererseits war es aber auch ein Zeichen westlicher Arroganz gegenüber den DDR-Bürgern, die vielleicht andere Vorstellungen von Demokratie und Sozialstaat hatten. Wären die westlichen Parteien bereit gewesen, die im Grundgesetz verbrieften Rechte auszubauen und eventuell um einige sozialen Themen zu erweitern, um dann 1991 in einem Volksentscheid alle deutschen Staatsbürger zu befragen, wäre dieses Manko vielleicht aus der Welt zu schaffen gewesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ostdeutschen direkt nach der Wiedervereinigung viel weiter links standen als man das heute an den Wahlerfolgen der AfD sehen könnte. So aber, wie die Dinge gelaufen sind, wundere ich mich nicht, dass bei vielen Ostdeutschen anscheinend der Eindruck besteht, sie wären nur eine Kolonie des Westens, die nie gefragt wurde, wie man sich das Zusammenleben so vorstellt. Wenn 1991 das Grundgesetz in einem Volksentscheid diskutiert und zur Abstimmung gestellt worden wäre, bin ich sicher, dass es heute nicht viel anders aussehen würde, da es eine sehr große Mehrheit der Deutschen hinter sich gehabt hätte. Der AfD von heute und ihren Anhängern von heute wäre die Legitimation entzogen, dass sie im Osten doch nur arme Wendeverlierer seien, die man nie gefragt habe. Heute dagegen ist es zu spät, durch einen Volksentscheid über eine deutsche Verfassung die Demokratie revitalisieren zu wollen. Wenn alle Parteien bis zur AfD da mitmachen dürften, an einer neuen Verfassung zu arbeiten, dann wäre das Ergebnis weit rückschrittlicher als das, was die Väter und Mütter des Grundgesetzes 1949 auf die Beine gestellt haben. Dieses Zeitfenster ist zu. Und die FDP von 2018 wäre auch heute nicht in der Lage, eine Verfassung zu erkämpfen, die den Bürgern mehr freiheitliche sowie soziale Rechte gewährt als wir es sowieso schon im Grundgesetz stehen haben.

Ich weiß nicht, ob eine wahrhaft liberale Partei 1991 bereit oder fähig gewesen wäre, Helmut Kohl anzuklagen und dem deutschen Volk eine noch freiheitlichere Verfassung per Volksentscheid zur Wahl zu stellen. Die FDP von 1991 war jedoch nicht bereit und fähig, über ihren Schatten zu springen. Sie wollte lieber mit dem "Bimbeskanzler" Helmut Kohl regieren bis zum bitteren Ende. Den zur Schau gestellten Scheinliberalismus der FDP halte ich folglich für eine leere Worthülse bzw. für eine Nebelkerze. Sie ist auch nicht daran interessiert, mehr Demokratie zu erkämpfen als die anderen Parteien es erstreben. Und weniger korrupt ist die real existierende FDP schon lange nicht.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(26 Dec 2018, 20:23)

Ich möchte keinen beeinflussen. Ich bin auch für den Schutz der Privatsphäre u.s.w. Nur wenn ich an die FDP denke dann verbinde ich eher das Recht des Stärkeren. Der jenige der bereits oben ist profitiert von dieser Partei am meisten (elitär). Das Problem ist ja, dass die bürgerliche Mitte als mitterechts einsortiert wird. Andere sagen wiederum dazu Mitte. Es ist sowieso schwierig das Wort Freiheit politisch umzusetzten, weil jeder darunter etwas anderes versteht.
Das ist ja nett. Aber keine Bedenken, mich kann man nicht mehr parteilich beeinflussen. Das ist zum Teil der Erkenntnis und zum Teil einsetzender Alterssturheit geschuldet. ;)

Was den sog. Stärkeren betrifft, das Fell des Bären kann man nur verteilen, wenn er zuvor erlegt wurde. Ergo erscheint es mir sinnvoll möglichst Vielen den Weg zum Starken zu ermöglichen und diese zu unterstützen. Dann gibt es auch viele Bärenfelle, die verteilt werden können.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Dec 2018, 23:12)

Das ist ja nett. Aber keine Bedenken, mich kann man nicht mehr parteilich beeinflussen. Das ist zum Teil der Erkenntnis und zum Teil einsetzender Alterssturheit geschuldet. ;)

Was den sog. Stärkeren betrifft, das Fell des Bären kann man nur verteilen, wenn er zuvor erlegt wurde. Ergo erscheint es mir sinnvoll möglichst Vielen den Weg zum Starken zu ermöglichen und diese zu unterstützen. Dann gibt es auch viele Bärenfelle, die verteilt werden können.
Ich möchte den Stärkeren nicht schwächen (wie einige Linke das wollen). Ich will den Schwachen stärken. Das sehe ich weder bei den Linken noch bei der FDP.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(26 Dec 2018, 23:30)

Ich möchte den Stärkeren nicht schwächen (wie einige Linke das wollen). Ich will den Schwachen stärken. Das sehe ich weder bei den Linken noch bei der FDP.
Wer den Schwachen auf Dauer stärken will, der muss bei den Kindern anfangen. Da ist die FDP thematisch besser, sprich gezielter, aufgestellt, als alle anderen Parteien. Zudem fördert sie Qualifikation auch auf dem zweiten und dritten Bildungsweg.

Den Schwachen stärkt man nicht, indem man sein mageres Einkommen durch das zusätzliche Einführen von Steuern und Abgaben weiter verringert und den Wert seines Vorhandenen minimiert, ergo fallen die Grünen schon mal raus aus “die Schwachen stärken“.

Vielleicht die SPD? Die bemüht sich zumindest redlich Wunschvorstellung und Realität abzugleichen, auch wenn sie das eine Gratwanderung und einige kluge Köpfe kostet, weshalb sie jetzt selbst zu den Schwachen zählt.

Die Konservativen, CDU und CSU, für die ausschließlich die klassischen Familie zur Kategorie “Schwache stärken“ zählt, ein Auslaufmodell, klammere ich aus.

Wen halten Sie für am besten geeignet, den Schwachen zu stärken?
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Dec 2018, 07:43)

Wer den Schwachen auf Dauer stärken will, der muss bei den Kindern anfangen. Da ist die FDP thematisch besser, sprich gezielter, aufgestellt, als alle anderen Parteien. Zudem fördert sie Qualifikation auch auf dem zweiten und dritten Bildungsweg.

Den Schwachen stärkt man nicht, indem man sein mageres Einkommen durch das zusätzliche Einführen von Steuern und Abgaben weiter verringert und den Wert seines Vorhandenen minimiert, ergo fallen die Grünen schon mal raus aus “die Schwachen stärken“.

Vielleicht die SPD? Die bemüht sich zumindest redlich Wunschvorstellung und Realität abzugleichen, auch wenn sie das eine Gratwanderung und einige kluge Köpfe kostet, weshalb sie jetzt selbst zu den Schwachen zählt.

Die Konservativen, CDU und CSU, für die ausschließlich die klassischen Familie zur Kategorie “Schwache stärken“ zählt, ein Auslaufmodell, klammere ich aus.

Wen halten Sie für am besten geeignet, den Schwachen zu stärken?

Ich finde das Bildungssystem ziemlich kontraproduktiv. Die indiviuelle Förderung ist nicht wirklich gegeben. Das Problem ist dass gute Bildung nicht automatisch gute Arbeit bedeutet. Es gibt auch gut ausgebildete die im Niedriglohnsektor verweilen.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

lili hat geschrieben:(27 Dec 2018, 10:49)

Ich finde das Bildungssystem ziemlich kontraproduktiv. Die indiviuelle Förderung ist nicht wirklich gegeben. Das Problem ist dass gute Bildung nicht automatisch gute Arbeit bedeutet. Es gibt auch gut ausgebildete die im Niedriglohnsektor verweilen.
Ich bin für mehr Selbstbestimmung...
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

[quote="lili"](27 Dec 2018, 10:49)

Ich finde das Bildungssystem ziemlich kontraproduktiv. Die indiviuelle Förderung ist nicht wirklich gegeben. Das Problem ist dass gute Bildung nicht automatisch gute Arbeit bedeutet. Es gibt auch gut ausgebildete die im Niedriglohnsektor verweilen.

Das heutige Bildungssystem ist in der Tat dringend reformbedürftig. Das hat meines Erachtens die FDP erkannt, weshalb sie nicht nur einen Schwerpunkt auf ein mehrgliedriges Bildungssystem mit diversen Schnittstellen legt, sondern auch auf Digitalisierung.
Wir sind uns doch wahrscheinlich darin einig, dass eine gute Bildung/Ausbildung die Grundlage für zukünftige Beschäftigung bietet?
Was hilft es Goethe zitieren zu können, wenn zur Recherche nicht einmal der unterstützende Umgang mit digitalen Instrumenten beherrscht wird, oder mit dem Steckschlüssel und Federwaage ohne Nutzung vorhandener, unterstützender Elektronik Autos reparieren zu wollen?

Aber man muss sich als Betrieb Ausbildung auch leisten können. Meine Friseurin in Hessen hat mehrfach erwogen auszubilden. Im Endeffekt war es ihr schlichtweg zu teuer. Um sich Ausbildung leisten zu können, hätte sie ihre Preise drastisch erhöhen müssen und dann wäre ihr ein Teil der Kundschaft weggebrochen. Wie das halt so ist, wenn das Anspruchsdenken, offensichtlich nicht nur bei Auszubildenden, sondern auch bei Parteien und Regierungen, weitaus höher ist, als die von der Schule mitgebrachten Kenntnisse.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Dec 2018, 12:00)

ja gute Bildung setzt höhere Berufschancen voraus. Mir geht es nur darum, dass man auch in Richtung Erwerbsarbeit etwas verändern müsste. Ich weiß auch nicht wie es in Zukunft mit der Arbeitswelt weitergeht.

Aktuell mache ich z.B. eine berufliche Weiterbildung. Neben dieser Instuition gibt es eine Bäckerei und dort ist es bereits so, dass die Bäckereifachverkäuferin den Kuchen dem Kunden gibt. Das Geld muss man schon in einem Automaten reingeben und wenn man zu viel Geld gibt, dann kommt automatisch die Restsumme raus. Mit der modernen Technik braucht man nicht so viele Arbeitskräfte.

Ich bin da etwas skeptisch wie wir (damit meine ich die Gesellschaft) dass schaffen wollen?

Ich bin mir bewusst, dass die FDP (besonders Christian Lindner) den Optimismus betont. Da bin ich wahrscheinlich zu pessimistisch für die FDP.
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(27 Dec 2018, 15:41)

ja gute Bildung setzt höhere Berufschancen voraus. Mir geht es nur darum, dass man auch in Richtung Erwerbsarbeit etwas verändern müsste. Ich weiß auch nicht wie es in Zukunft mit der Arbeitswelt weitergeht.

Aktuell mache ich z.B. eine berufliche Weiterbildung. Neben dieser Instuition gibt es eine Bäckerei und dort ist es bereits so, dass die Bäckereifachverkäuferin den Kuchen dem Kunden gibt. Das Geld muss man schon in einem Automaten reingeben und wenn man zu viel Geld gibt, dann kommt automatisch die Restsumme raus. Mit der modernen Technik braucht man nicht so viele Arbeitskräfte.

Ich bin da etwas skeptisch wie wir (damit meine ich die Gesellschaft) dass schaffen wollen?

Ich bin mir bewusst, dass die FDP (besonders Christian Lindner) den Optimismus betont. Da bin ich wahrscheinlich zu pessimistisch für die FDP.
Wenn Sie eine berufliche Weiterbildung machen, dann doch sicher nicht aufgrund von Pessimismus. ;)
Finde ich gut, dass Sie sich beruflich weiterentwickeln.

Wir, die Menschheit, sind jetzt schon ein paar Millionen Jahre auf dieser Welt und haben immer eine Lösung gefunden. Weshalb sollte das jetzt anders sein? Mehr Menschen bedeutet auch mehr Lösungsfinder. Sicher, es wird diverse Lösungsansätze geben, die alle auf Durchführbarkeit und langfristige Auswirkungen hin überprüft werden müssen, wir werden auch sicher wieder den einen oder anderen Irrweg einschlagen, aber letztendlich werden anstehende Probleme bewältigt werden. Ich glaube nicht an 20 Millionen Arbeitslose, nur weil sich die Arbeitswelt verändert. Denn mit jedem neuen Projekt tun sich neue Arbeitsfelder auf, die besetzt werden müssen. Aber dazu müssen wir bereit sein Chancen zu ergreifen und das kann nur mit Optimismus gelingen. Optimismus ist ein Treiber, Pessimismus ist Stagnation.

Deshalb müssen aber nicht FDP wählen. Den Teufel werde ich tun, Sie dahingehend beeinflussen zu wollen.
Andere Parteien, andere Lösungsansätze. Zu irgendeinem Zeitpunkt wird sich herausstellen, welcher Weg, zumindest bis zur nächsten großen Veränderung, der best greifende ist. Dann nehmen wir den, auch wenn wir mit den vorherigen auf die Nase gefallen sind.



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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Dec 2018, 18:22)

Wenn Sie eine berufliche Weiterbildung machen, dann doch sicher nicht aufgrund von Pessimismus. ;)
Finde ich gut, dass Sie sich beruflich weiterentwickeln.

Wir, die Menschheit, sind jetzt schon ein paar Millionen Jahre auf dieser Welt und haben immer eine Lösung gefunden. Weshalb sollte das jetzt anders sein? Mehr Menschen bedeutet auch mehr Lösungsfinder. Sicher, es wird diverse Lösungsansätze geben, die alle auf Durchführbarkeit und langfristige Auswirkungen hin überprüft werden müssen, wir werden auch sicher wieder den einen oder anderen Irrweg einschlagen, aber letztendlich werden anstehende Probleme bewältigt werden. Ich glaube nicht an 20 Millionen Arbeitslose, nur weil sich die Arbeitswelt verändert. Denn mit jedem neuen Projekt tun sich neue Arbeitsfelder auf, die besetzt werden müssen. Aber dazu müssen wir bereit sein Chancen zu ergreifen und das kann nur mit Optimismus gelingen. Optimismus ist ein Treiber, Pessimismus ist Stagnation.

Deshalb müssen aber nicht FDP wählen. Den Teufel werde ich tun, Sie dahingehend beeinflussen zu wollen.
Andere Parteien, andere Lösungsansätze. Zu irgendeinem Zeitpunkt wird sich herausstellen, welcher Weg, zumindest bis zur nächsten großen Veränderung, der best greifende ist. Dann nehmen wir den, auch wenn wir mit den vorherigen auf die Nase gefallen sind.



Ich denke eher dass sich einige Leute von der Erwerbsarbeit verabschieden wollen. So nach dem Motto: Der Roboter macht das und wir brauchen nicht so viele Menschen.

Aktuell bin ich politisch obdachlos. (Leider :( )
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(27 Dec 2018, 18:28)

Ich denke eher dass sich einige Leute von der Erwerbsarbeit verabschieden wollen. So nach dem Motto: Der Roboter macht das und wir brauchen nicht so viele Menschen.

Aktuell bin ich politisch obdachlos. (Leider :( )
Sich von der Erwerbstätigkeit auf Kosten Anderer zu verabschieden, wird nicht funktionieren, es sei denn, man begnügt sich mit der Diogenes'schen Tonne, weil ansonsten zügig Ebbe in der Staatskasse ist. Ergo ist es vernünftiger, sich von Anfang an Richtung zukunftsträchtige Branche zu orientieren, will man nicht konstant gesagt bekommen, “solange du deine Füße unter den von mir finanzierten Tisch stellst....“

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann befürworten Sie das BGE. Dann wären Sie bei den Grünen gut aufgehoben. Allerdings würde ich Ihnen empfehlen zu warten, bis die Grünen den dazu langfristig funktionierenden Finanzierungsplan veröffentlicht haben und das wird dauern und dauern und dauern und dauern.......
;)
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Re: Warum wählen die Leute jetzt FDP?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Dec 2018, 10:17)

Sich von der Erwerbstätigkeit auf Kosten Anderer zu verabschieden, wird nicht funktionieren, es sei denn, man begnügt sich mit der Diogenes'schen Tonne, weil ansonsten zügig Ebbe in der Staatskasse ist. Ergo ist es vernünftiger, sich von Anfang an Richtung zukunftsträchtige Branche zu orientieren, will man nicht konstant gesagt bekommen, “solange du deine Füße unter den von mir finanzierten Tisch stellst....“

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann befürworten Sie das BGE. Dann wären Sie bei den Grünen gut aufgehoben. Allerdings würde ich Ihnen empfehlen zu warten, bis die Grünen den dazu langfristig funktionierenden Finanzierungsplan veröffentlicht haben und das wird dauern und dauern und dauern und dauern.......
;)


Die Grünen sind aber nicht für ein BGE. Sondern für ein sanktionsfreies Hartz 4. Laut den Grünen wird es weiterhin eine Bedürftigkeitsprüfung geben. Außerdem halte ich die Flüchtlingspolitik für unhaltbar und ich finde die Grüne generell unglaubwürdig. Der Herr Habeck hat das mal in einer Live Sendung gesagt er möchte nicht, dass die Abgehängten weiterhin irgendwelchen Populisten hinterherlaufen. Außerdem war sie damals mit der SPD für die Agenda 2010 verantwortlich. Aber was will man denn machen, wenn es zu wenig Arbeitsplätze gibt? Maschinen sind doch schneller und viel effizienter.
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