Die Zukunft der SPD

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Wähler
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

Welt 4. Juni 2016 Ist die SPD noch zu retten?
https://www.welt.de/print/die_welt/deba ... etten.html
"Überzeugende Antworten auf die Megatrends Globalisierung, Migration und Digitalisierung fehlen. Das zeigt sich vor allem beim Thema Sicherheit. Die Bürger definieren Sicherheit heute umfassender als früher: ökonomisch, sozial und innen- und außenpolitisch...
Die besseren Kümmerer sind die Kommunen. Ihre Eigenverantwortung durch eine Politik der intelligenten Subsidiarität und Dezentralität zu stärken, ist moderne Heimatpolitik. Ziel sind gleichartige, nicht gleiche Lebensverhältnisse."

Denke europäisch, vergleiche national, handle regional und lokal. Vielleicht hilft der SPD eine Nachdenkpause in der Opposition.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Kohlhaas
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

Wähler hat geschrieben:(21 Jan 2021, 17:16)

Welt 4. Juni 2016 Ist die SPD noch zu retten?
https://www.welt.de/print/die_welt/deba ... etten.html
"Überzeugende Antworten auf die Megatrends Globalisierung, Migration und Digitalisierung fehlen. Das zeigt sich vor allem beim Thema Sicherheit. Die Bürger definieren Sicherheit heute umfassender als früher: ökonomisch, sozial und innen- und außenpolitisch...
Die besseren Kümmerer sind die Kommunen. Ihre Eigenverantwortung durch eine Politik der intelligenten Subsidiarität und Dezentralität zu stärken, ist moderne Heimatpolitik. Ziel sind gleichartige, nicht gleiche Lebensverhältnisse."

Denke europäisch, vergleiche national, handle regional und lokal. Vielleicht hilft der SPD eine Nachdenkpause in der Opposition.
Puhhhh....

Ich mag ja eigentlich die "Welt". Aber dieser Essay ist definitiv kein Glanzstück. Wenn man nicht mal eine Überschrift, die aus nur sechs Worten besteht, fehlerfrei hinkriegt, dann lässt das für den folgenden Text nichts Gutes hoffen. So kam es dann auch....

Lauter in sich widersprüchliche Aussagen. Und dann so Plattheiten wie "Die besseren Kümmerer sind die Kommunen". Sehr erhellend. Auf der Ebene der Kommunen hat die SPD doch gar kein Problem. Sie ist auf der Ebene der Bundespolitik ins Bodenlose abgerutscht. Was soll da der Hinweis auf angeblich mangelnde Rücksicht auf "lokale Fragen"? Und das auch noch garniert mit der Vorbemerkung, dass die Bürger auch AUßENPOLITISCH überzeugendere Antworten wollen???

Recht hat der Autor insofern, dass die Partei innerlich zerrissen ist, sich jetzt in der Opposition regenerieren sollte und ganz dringend nach Personen/Charakteren suchen sollte, die einigermaßen kompetent und glaubwürdig sind. Mir fällt an der Stelle immer wieder unser Außenminister ein. Der Posten des Außenministers war in der Vergangenheit immer so eine Art "Freibrief", ganz abgehoben von innerdeutschem Gezänkt "glänzen" zu können. Und was macht Maas? Glänzt der etwa? Mein Gott, der ist fast so schlimm wie Scheuer. Auch das sagt einiges über den heutigen Zustand der SPD aus.
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Cobra9
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 Jan 2021, 17:52)

Puhhhh....

Ich mag ja eigentlich die "Welt". Aber dieser Essay ist definitiv kein Glanzstück. Wenn man nicht mal eine Überschrift, die aus nur sechs Worten besteht, fehlerfrei hinkriegt, dann lässt das für den folgenden Text nichts Gutes hoffen. So kam es dann auch....

Lauter in sich widersprüchliche Aussagen. Und dann so Plattheiten wie "Die besseren Kümmerer sind die Kommunen". Sehr erhellend. Auf der Ebene der Kommunen hat die SPD doch gar kein Problem. Sie ist auf der Ebene der Bundespolitik ins Bodenlose abgerutscht. Was soll da der Hinweis auf angeblich mangelnde Rücksicht auf "lokale Fragen"? Und das auch noch garniert mit der Vorbemerkung, dass die Bürger auch AUßENPOLITISCH überzeugendere Antworten wollen???

Recht hat der Autor insofern, dass die Partei innerlich zerrissen ist, sich jetzt in der Opposition regenerieren sollte und ganz dringend nach Personen/Charakteren suchen sollte, die einigermaßen kompetent und glaubwürdig sind. Mir fällt an der Stelle immer wieder unser Außenminister ein. Der Posten des Außenministers war in der Vergangenheit immer so eine Art "Freibrief", ganz abgehoben von innerdeutschem Gezänkt "glänzen" zu können. Und was macht Maas? Glänzt der etwa? Mein Gott, der ist fast so schlimm wie Scheuer. Auch das sagt einiges über den heutigen Zustand der SPD aus.

Leider korrekt. Ich finde einfach die SPD müsste grundsätzlich sich neu aufstellen
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Jan 2021, 18:25)

Leider korrekt. Ich finde einfach die SPD müsste grundsätzlich sich neu aufstellen
Genau. Und sie müsste das insbesondere im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik tun. Welchen Bedarf es dafür gibt, hat seinerzeit die Kandidatur von Martin Schulz gezeigt. Auf einmal war die SPD fast gleichauf mit der CDU. Da ging es nicht um lokale Themen. Da ging es um Europa. Mit dem gleichen "Thema" ist Macron Präsident in Frankreich geworden.

Auf kommunaler, lokaler Ebene hat die SPD überhaupt kein Defizit. Da kennt jeder Wähler jeden Wählbaren persönlich. Da geht es dann auch nur grenzweise um das "Parteibuch". Da hat man bestenfalls Voreingenommenheiten, aber keine Parteibuchwahl. Jedenfalls nicht in der SPD. Auf Bundesebene habe ich nie CDU gewählt, auf lokaler Ebene aber schon. Das ist einfach was anderes.

Ja, ich stimme Dir zu. Die SPD muss sich neu aufstellen. Dazu muss sie erstmal aus der GroKo raus. Das beseitigt dann zumindest schonmal die innerparteilichen Streitigkeiten zwischen Befürwortern und Gegnern der GroKo. Dann muss aus der Opposition heraus sowas wie eine "innere Nabelschau" erfolgen. Zur Ruhe kommen, den eigenen Weg wiederfinden. Ich denke, dass die SPD das auch schaffen wird. Jedenfalls wäre es mehr als tragisch, wenn so eine traditionsreiche Partei, die so viel erreicht hat, auf das Niveau z.B. der FDP verkommen würde. FDP. Die Abkürzung für "Fast Drei Prozent"
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:26)

Genau. Und sie müsste das insbesondere im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik tun. Welchen Bedarf es dafür gibt, hat seinerzeit die Kandidatur von Martin Schulz gezeigt. Auf einmal war die SPD fast gleichauf mit der CDU. Da ging es nicht um lokale Themen. Da ging es um Europa. Mit dem gleichen "Thema" ist Macron Präsident in Frankreich geworden.

Auf kommunaler, lokaler Ebene hat die SPD überhaupt kein Defizit. Da kennt jeder Wähler jeden Wählbaren persönlich. Da geht es dann auch nur grenzweise um das "Parteibuch". Da hat man bestenfalls Voreingenommenheiten, aber keine Parteibuchwahl. Jedenfalls nicht in der SPD. Auf Bundesebene habe ich nie CDU gewählt, auf lokaler Ebene aber schon. Das ist einfach was anderes.

Ja, ich stimme Dir zu. Die SPD muss sich neu aufstellen. Dazu muss sie erstmal aus der GroKo raus. Das beseitigt dann zumindest schonmal die innerparteilichen Streitigkeiten zwischen Befürwortern und Gegnern der GroKo. Dann muss aus der Opposition heraus sowas wie eine "innere Nabelschau" erfolgen. Zur Ruhe kommen, den eigenen Weg wiederfinden. Ich denke, dass die SPD das auch schaffen wird. Jedenfalls wäre es mehr als tragisch, wenn so eine traditionsreiche Partei, die so viel erreicht hat, auf das Niveau z.B. der FDP verkommen würde. FDP. Die Abkürzung für "Fast Drei Prozent"
Ich finde die SPD bzw ihre ursprüngliche Richtung /Idee gar nicht schlecht. Aber ich hab nicht deinen Optimismus generell.

Ich muss aber tatsächlich auch erwähnen das es tatsächlich gute SPD Politiker noch gibt.



Siemtje Möller hebe Ich heraus. Sie hat sich Zeit genommen, zugehört und war informiert über die Bundeswehr ect.

Natürlich ergaben sich auch Standpunkte die nicht kompatibel waren. Trotzdem es war ein respektvoller, guter Austausch.

Damit habe Ich dann auch keine Probleme das man teilweise unterschiedliche Meinungen hat. Weil diese Frau bemüht sich tatsächlich ihren Job zu machen.

Ich bin überzeugt es gibt mehr als nur so Eine :)

Davon braucht die Partei mehr.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von olli »

Kohlhaas hat geschrieben:Ja, ich stimme Dir zu. Die SPD muss sich neu aufstellen.
Seit wieviel Jahren wird das nun beschwört ? Seit wieviel Jahren wird angemahnt das die SPD zu ihrer linken Basis zurückfinden muss ? Und seit wieviel Jahren ignoriert das Präsidium die Forderungen, stellt immer wieder neoliberale Schröder-Jünger als Kanzlerkandidat auf ? Nahles hat doch nicht umsonst die Fleppen hingeschmissen. Die Zukunft der SPD liegt bei weniger als 5% und das ist berechtigt. Ich kann es nicht mehr ertragen wenn SPD-Anhänger immer noch von einer Volkspartei fabulieren. Das sind sie schon lange nicht mehr und ich hoffe das bei der nächsten Wahl das reinigende Gewitter über die SPD hereinbricht. Diese Pöstchenlecker denen es reicht das sie mit Pfründen versorgt werden und denen es nur um ihren eigenen Vorteil geht kann ich nicht mehr ausstehen. Keine 5%, das ist das einzige was dieses tote Pferd verdient.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:26)

Genau. Und sie müsste das insbesondere im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik tun. Welchen Bedarf es dafür gibt, hat seinerzeit die Kandidatur von Martin Schulz gezeigt. Auf einmal war die SPD fast gleichauf mit der CDU. Da ging es nicht um lokale Themen. Da ging es um Europa. Mit dem gleichen "Thema" ist Macron Präsident in Frankreich geworden.

Auf kommunaler, lokaler Ebene hat die SPD überhaupt kein Defizit. Da kennt jeder Wähler jeden Wählbaren persönlich. Da geht es dann auch nur grenzweise um das "Parteibuch". Da hat man bestenfalls Voreingenommenheiten, aber keine Parteibuchwahl. Jedenfalls nicht in der SPD. Auf Bundesebene habe ich nie CDU gewählt, auf lokaler Ebene aber schon. Das ist einfach was anderes.

Ja, ich stimme Dir zu. Die SPD muss sich neu aufstellen. Dazu muss sie erstmal aus der GroKo raus. Das beseitigt dann zumindest schonmal die innerparteilichen Streitigkeiten zwischen Befürwortern und Gegnern der GroKo. Dann muss aus der Opposition heraus sowas wie eine "innere Nabelschau" erfolgen. Zur Ruhe kommen, den eigenen Weg wiederfinden. Ich denke, dass die SPD das auch schaffen wird. Jedenfalls wäre es mehr als tragisch, wenn so eine traditionsreiche Partei, die so viel erreicht hat, auf das Niveau z.B. der FDP verkommen würde. FDP. Die Abkürzung für "Fast Drei Prozent"

Mir fällt dazu immer :

[youtube][/youtube]

ein.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Realist2014 »

olli hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:44)

Seit wieviel Jahren wird das nun beschwört ? Seit wieviel Jahren wird angemahnt das die SPD zu ihrer linken Basis zurückfinden muss ? nt.

Links gibt es schon die SED-Nachfolger.

Die zukunft ist nicht links
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Jan 2021, 20:03)

Links gibt es schon die SED-Nachfolger.

Die zukunft ist nicht links
SPD - war mal die Partei der Werktätigen....früher ...wo man die noch wählen konnte.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

olli hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:44)

Seit wieviel Jahren wird das nun beschwört ? Seit wieviel Jahren wird angemahnt das die SPD zu ihrer linken Basis zurückfinden muss ? Und seit wieviel Jahren ignoriert das Präsidium die Forderungen, stellt immer wieder neoliberale Schröder-Jünger als Kanzlerkandidat auf ? Nahles hat doch nicht umsonst die Fleppen hingeschmissen. Die Zukunft der SPD liegt bei weniger als 5% und das ist berechtigt. Ich kann es nicht mehr ertragen wenn SPD-Anhänger immer noch von einer Volkspartei fabulieren. Das sind sie schon lange nicht mehr und ich hoffe das bei der nächsten Wahl das reinigende Gewitter über die SPD hereinbricht. Diese Pöstchenlecker denen es reicht das sie mit Pfründen versorgt werden und denen es nur um ihren eigenen Vorteil geht kann ich nicht mehr ausstehen. Keine 5%, das ist das einzige was dieses tote Pferd verdient.
Da wurde nichts "beschwört". Da ist vielleicht dann und wann mal was "beschworen" worden.

Ich habe kein Problem damit, wenn jemand die SPD für überflüssig hält. Ich denke nur nach wie vor, dass es die traditionsreichste Partei in Deutschland ist. Darüber hinaus die einzige, die in unmenschlichen Zeiten ihre Ehre bewahrt hat. Und schließlich die Partei, die sichergestellt hat, dass die meisten Menschen in Deutschland heute in Würde leben können. Ja, sie hätte mehr tun können, die alte SPD. Aber es gibt sonst niemanden, der auch nur annhähernd so viel getan hätte. Ohne diese Partei würde es uns heute vermutlich ziemlich dreckig gehen in diesem Land.

Wie auch immer: Die heutige SPD mag ich gar nicht. Die muss sich ganz dringend ändern.
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Cobra9
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Die SPD kann sich auch umtaufen in Russland Zäpfchen 2.0


https://www.rnd.de/politik/spd-politike ... ZDXHA.html

Eventuell hat man dann sugar mehr Wähler. Putin gefällt doch einigen Menschen.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Eulenwoelfchen

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Jan 2021, 05:39)

Die SPD kann sich auch umtaufen in Russland Zäpfchen 2.0


https://www.rnd.de/politik/spd-politike ... ZDXHA.html

Eventuell hat man dann sugar mehr Wähler. Putin gefällt doch einigen Menschen.
Matthias Platzek ist nicht die SPD. Er war mal kurz Vorsitzender der Partei und strich dann schnell die Segel. Persönlich und politisch überfordert.

Seinen Irrweg einer völlig abstrusen EU-Sicherheitsarchitektur mit Rußland als Sicherheitspartner und -garanten kann man genauso einordnen wie die Rolle des SPD-Mitglieds Gas-Gerd, der Putin nachwievor als lupenreinen Demokraten ansieht oder zumindest als solchen hierzulande notorisch-verharmlosend verkaufen will.

Die persönlichen Motive der beiden mögen unterschiedlich sein, dafür in der politischen Konsequenz umso realitätsverdrängender und wirrer. Wie auch immer man diese beiden
Putinisten in ihren fragwürdigen politischen Positionen bewerten will.

Sie sind aber nicht die SPD.

Die Partei ist meiner Meinung nach - besonders an der Basis - tief gespalten in ihrer Haltung und Position gegenüber Putin und der Kremlmafia.

Auch wenn eine Pro-Putin Apologetin Schwesig derzeit den öffentlichen Kurs der SPD mit ihrer scheinheiligen Nordstream2-Befürwortung eher in Richtung Platzek befeuert, ist das nicht die SPD. Sondern allenfalls Ausdruck jenes Teils der Partei, der schon immer rußlandaffin war.

Sprich, dem kleinen Irrsinn anhängt, mit den jeweiligen Regimen dieses Landes könne es nach WWII eine bessere, europäische, sicherheitspolitische Antwort geben als innerhalb der Nato und unserem nachwievor unumstittenen Sicherheits- und Friedensgaranten USA.

Diese persönliche Platzek-Sondermeinung und die aktuelle, scheinheiige Schwesig'sche (wirtschaftspolitische) Appeasementpolitik gegenüber der Kremlmafia wird nur noch von den Nato-Austrittsforderungen der notorischen Iwanpartei "Die Linke" übertroffen. Allerdigs mit dem Unterschied, daß Letztere einen parteipolitischen, antiamerikanischen und prorussischen Gesamtkurs repräsentiert, den auch die Basis in großer Mehrheit gouttiert und präferiert.
Etwaige Restbedenken werden dann vom advocato diavolo Gysi rhetorisch-lustig weggekaspert.

Und das ist in der SPD nicht so. Die Partei als Ganzes ist sicher nicht das "Rußlandzäpfchen 2.0".
Senexx

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Welche Stimmen in der SPD widersprechen den denn hier von Ihnen namentlich erwähnten Putinfreunden und -appeasern, so dass Sie mit Fug und Recht behaupten können, die SPD sei in dieser Frage gespalten?
Eulenwoelfchen

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(22 Jan 2021, 08:21)

Welche Stimmen in der SPD widersprechen den denn hier von Ihnen namentlich erwähnten Putinfreunden und -appeasern, so dass Sie mit Fug und Recht behaupten können, die SPD sei in dieser Frage gespalten?
Wieso sollte ich ausgerechnet Ihnen antworten? - Da kann ich ja gleich eine Betonwand anbellen. ;)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Teeernte »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jan 2021, 07:47)

Matthias Platzek ist nicht die SPD. Er war mal kurz Vorsitzender der Partei und strich dann schnell die Segel. Persönlich und politisch überfordert.

.
Das ewige Schauspiel : Don Camillo und Peppone ...

Liegt nur daran - dass die SPD immer noch einer "Art" Fernziel des Sozialismus // Kommunismus hinterherhinkt - und nicht bemerkt hat- das es für solch Art Gesellschaft NIE die Menschen geschweige eine Mehrheit geben wird.

Das Märchen ist in alten Liedern gut besungen. Wenn Du Siegmar auch singen hören willst ??

Solange die Partei es nicht schafft Nah - und Fernziel und den Personenkreis , für den Sie eintritt zu benennen -----

..bleibt es beim Märchen von Lenin....dargestellt im Film als Peppone - die SPD in Realität - macht daraus als Selbstdarsteller ein Trauerspiel.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jan 2021, 08:29)

Wieso sollte ich ausgerechnet Ihnen antworten? - Da kann ich ja gleich eine Betonwand anbellen. ;)
Weil ich höflich gefragt habe.

Ich wäre erleichtert, wenn ich annehmen könnte, die SPD sei noch nicht ganz im Putin-Lager.

Der Mensch braucht auf Hoffnung.
Eulenwoelfchen

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(22 Jan 2021, 08:38)

Weil ich höflich gefragt habe.

Ich wäre erleichtert, wenn ich annehmen könnte, die SPD sei noch nicht ganz im Putin-Lager.

Der Mensch braucht auf Hoffnung.
Auch wenn Löwe in Schafffell kleidet, man erkennt an Beinen. ;)
Eulenwoelfchen

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Teeernte hat geschrieben:(22 Jan 2021, 08:30)

Das ewige Schauspiel : Don Camillo und Peppone ...

Liegt nur daran - dass die SPD immer noch einer "Art" Fernziel des Sozialismus // Kommunismus hinterherhinkt - und nicht bemerkt hat- das es für solch Art Gesellschaft NIE die Menschen geschweige eine Mehrheit geben wird.

Das Märchen ist in alten Liedern gut besungen. Wenn Du Siegmar auch singen hören willst ??

Solange die Partei es nicht schafft Nah - und Fernziel und den Personenkreis , für den Sie eintritt zu benennen -----

..bleibt es beim Märchen von Lenin....dargestellt im Film als Peppone - die SPD in Realität - macht daraus als Selbstdarsteller ein Trauerspiel.
Kann man so sehen. :D
Zusammengefasst: Dafür wird die Gesamtpartei SPD aber auch massiv abgestraft. Ja, auch zurecht. ;) - Das Dilemma ist halt, dass die Alternativen - für mich zumindest - durchgängig (in deutlichen Ablehnungsstufen bis zum braunen AfD-Ende hin) nicht gerade prickelnd sind. Mild formuliert in ziemlich üblen Krötenschluckversuchen enden.

Das werfe ich der SPD - was mich angeht - vor: Sie verdammt mich schon länger zum Nichtwählen. Interessiert zwar niemanden>>>eidruff. Gell. ;)
Senexx

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Vor einer Woche hat die SPD-Bundestagsfraktion wohl eine Erklärung zur Verteidigung von Nordstream 2 veröffentlicht

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 45492.html
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jan 2021, 07:47)

Matthias Platzek ist nicht die SPD. Er war mal kurz Vorsitzender der Partei und strich dann schnell die Segel. Persönlich und politisch überfordert.

Seinen Irrweg einer völlig abstrusen EU-Sicherheitsarchitektur mit Rußland als Sicherheitspartner und -garanten kann man genauso einordnen wie die Rolle des SPD-Mitglieds Gas-Gerd, der Putin nachwievor als lupenreinen Demokraten ansieht oder zumindest als solchen hierzulande notorisch-verharmlosend verkaufen will.

Die persönlichen Motive der beiden mögen unterschiedlich sein, dafür in der politischen Konsequenz umso realitätsverdrängender und wirrer. Wie auch immer man diese beiden
Putinisten in ihren fragwürdigen politischen Positionen bewerten will.

Sie sind aber nicht die SPD.

Die Partei ist meiner Meinung nach - besonders an der Basis - tief gespalten in ihrer Haltung und Position gegenüber Putin und der Kremlmafia.

Auch wenn eine Pro-Putin Apologetin Schwesig derzeit den öffentlichen Kurs der SPD mit ihrer scheinheiligen Nordstream2-Befürwortung eher in Richtung Platzek befeuert, ist das nicht die SPD. Sondern allenfalls Ausdruck jenes Teils der Partei, der schon immer rußlandaffin war.

Sprich, dem kleinen Irrsinn anhängt, mit den jeweiligen Regimen dieses Landes könne es nach WWII eine bessere, europäische, sicherheitspolitische Antwort geben als innerhalb der Nato und unserem nachwievor unumstittenen Sicherheits- und Friedensgaranten USA.

Diese persönliche Platzek-Sondermeinung und die aktuelle, scheinheiige Schwesig'sche (wirtschaftspolitische) Appeasementpolitik gegenüber der Kremlmafia wird nur noch von den Nato-Austrittsforderungen der notorischen Iwanpartei "Die Linke" übertroffen. Allerdigs mit dem Unterschied, daß Letztere einen parteipolitischen, antiamerikanischen und prorussischen Gesamtkurs repräsentiert, den auch die Basis in großer Mehrheit gouttiert und präferiert.
Etwaige Restbedenken werden dann vom advocato diavolo Gysi rhetorisch-lustig weggekaspert.

Und das ist in der SPD nicht so. Die Partei als Ganzes ist sicher nicht das "Rußlandzäpfchen 2.0".
Rund 50 der Mitglieder wo höhere Politik machen agieren ähnlich wie Platzeck. Ich habe davon die Nase voll.

Ich habe ein Beispiel genannt.
Diese Dame ist für Mich was die SPD braucht obwohl Ich ihre Meinung nicht immer teilen möchte. Auch im Russland Fragen. Tut mir leid aber gewisse Struktur muss wieder anders werden.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Jan 2021, 09:59)

Rund 50 der Mitglieder wo höhere Politik machen agieren ähnlich wie Platzeck. Ich habe davon die Nase voll.

Ich habe ein Beispiel genannt.
Diese Dame ist für Mich was die SPD braucht obwohl Ich ihre Meinung nicht immer teilen möchte. Auch im Russland Fragen. Tut mir leid aber gewisse Struktur muss wieder anders werden.
Den SPD-Frust kann ich ja verstehen. Und auch Ihr positives Beispiel jener SPD-Politikerin, das Sie anführten, entging mir nicht. Die Dame ist Mitglied im Seeheimer Kreis, der Atlantikbrücke usw. - Durchaus beachtlich. Aber sie ist zudem als verteidigungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion eben auch ein "kleiner" Beleg dafür, dass Äusserungen eines M. Platzek nicht unbedingt den Titel "Putinzäpfchen 2.0" so pauschal für die gesamte SPD rechtfertigen.
Mehr wollte ich dazu gar nicht anmerken.

Die politische Grundsatzposition von S. Möller zu Putin und Rußland kenne ich nicht wirklich, gehe aber anhand ihrer Mitgliedschaften in diversen Organisationen, die ich nannte, davon aus, daß sie sicherheitspolitisch die Einbindung innerhalb der NATO befürwortet und weniger Schulterschlüssen mit Putins Kremlmafia als tragender europäischer Sicherheitsarchitektur der Zukunft anhängt, wie dieses Platzek in ihren Link anträumt.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Tom Bombadil »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Jan 2021, 05:39)

Die SPD kann sich auch umtaufen in Russland Zäpfchen 2.0
https://www.rnd.de/politik/spd-politike ... ZDXHA.html
Prinzipiell hat Platzeck recht, die Voraussetzung für eine neue Partnerschaft ist aber die Rückgabe der Krim an die Ukraine und eine Hinwendung zu mehr Demokratie. Da ist Putin in der Bringschuld.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2021, 10:41)

Prinzipiell hat Platzeck recht, die Voraussetzung für eine neue Partnerschaft ist aber die Rückgabe der Krim an die Ukraine und eine Hinwendung zu mehr Demokratie. Da ist Putin in der Bringschuld.
Russland heute hat mit Sozialismus soviel zu tun wie ein Leichengräber.

SPD und Russland ? NEUE Partner ? Worin ? Den Mond anheulen ? >> Kommen die Genossen ohne PutinDollar nicht mehr an Nahrungsmittel ?

Was für eine BRING-"Schuld" ?

Fragen über Fragen.. Libysche Verhältnisse in Russland - ALS Demokratie-ERSATZ ?

Es geht erstmal nicht anders mit Russland. Aber die Aussenpolitik muss D insgesamt fürhen - es gibt keine SPD EXTRA ...gespülte Aussenpolitik...

(SPD als bezahltes Freudenmädel in Russlands Diensten ?)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jan 2021, 07:47)

Matthias Platzek ist nicht die SPD. Er war mal kurz Vorsitzender der Partei und strich dann schnell die Segel. Persönlich und politisch überfordert.

Seinen Irrweg einer völlig abstrusen EU-Sicherheitsarchitektur mit Rußland als Sicherheitspartner und -garanten kann man genauso einordnen wie die Rolle des SPD-Mitglieds Gas-Gerd, der Putin nachwievor als lupenreinen Demokraten ansieht oder zumindest als solchen hierzulande notorisch-verharmlosend verkaufen will.
Ist das wirklich ein Irrweg? Von einem "Garanten" hat Platzek meines Wissens auch nicht geredet. Er hat darauf verwiesen, dass Deutschland schonmal vor einer ähnlichen politischen Gesamtlage stand. Als Brandt und Bahr damals ihre Ostpolitik einleiteten, wurden die Sozialdemokraten nicht als "Zäpfen" beschimpft. Sie wurden als Landesverräter bezeichnet, und es wurde Verfassungsklage gegen die Ostverträge erhoben. Dabei sind wir uns doch wohl einig, dass jene Ostverträge neben der Westeinbindung durch Adenauer der zweite ganz große Wurf der deutschen Nachkriegsgeschichte waren, oder?

Damals ist in einer weitaus feindeligeren Grundstimmung eine "Annäherung" gelungen, die für die Weltpolitik gut war und letztlich den Frieden gesichert und zum Fall des Eisernen Vorhangs geführt hat. Ich habe das Buch von Platzek nicht gelesen. Was er in dem Interview gesagt hat, kann ich aber gar nicht so auslegen, als würde die SPD jetzt die Kapitulation Deutschlands vor Putin fordern. Im Gegenteil. Er fordert dazu auf, selbstbewusst mit Putin zu reden - aber auf jeden Fall erstmal wieder mit ihm zu reden! Wie damals mit Breschnew. Da ging das doch auch, und der war nun ganz sicher noch viel schlimmer und gefährlicher als Putin.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2021, 10:41)

Prinzipiell hat Platzeck recht, die Voraussetzung für eine neue Partnerschaft ist aber die Rückgabe der Krim an die Ukraine und eine Hinwendung zu mehr Demokratie. Da ist Putin in der Bringschuld.
Ich habe immer geschrieben wenn Russland mies agiert böse hart reagieren.

Mittlerweile ist die Zeit für Verständnis rum. Aber auch natürlich wenn Russland sich wieder an gewisse grundsätzliche Dinge hält wie Friedlicher Umgang, Rechtsstaat.. ...

Dann jederzeit gern quatschen über neue gute Beziehungen. Aber ob Russland tatsächlich das will :rolleyes:


Aber Platzeck, Schröder ect. gehören für Mich zu der Art SPD Politiker die ein zu großes Pro Russland Verständnis haben und viel zu oft wegsehen.

Was ich persönlich als Arsch kriechen bewerte in vielen Fällen. Natürlich gibt's andere. Aber viel zu wenige.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(22 Jan 2021, 10:25)

Den SPD-Frust kann ich ja verstehen. Und auch Ihr positives Beispiel jener SPD-Politikerin, das Sie anführten, entging mir nicht. Die Dame ist Mitglied im Seeheimer Kreis, der Atlantikbrücke usw. - Durchaus beachtlich. Aber sie ist zudem als verteidigungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion eben auch ein "kleiner" Beleg dafür, dass Äusserungen eines M. Platzek nicht unbedingt den Titel "Putinzäpfchen 2.0" so pauschal für die gesamte SPD rechtfertigen.
Mehr wollte ich dazu gar nicht anmerken.

Die politische Grundsatzposition von S. Möller zu Putin und Rußland kenne ich nicht wirklich, gehe aber anhand ihrer Mitgliedschaften in diversen Organisationen, die ich nannte, davon aus, daß sie sicherheitspolitisch die Einbindung innerhalb der NATO befürwortet und weniger Schulterschlüssen mit Putins Kremlmafia als tragender europäischer Sicherheitsarchitektur der Zukunft anhängt, wie dieses Platzek in ihren Link anträumt.

Die SPD ist leider für Mich von zu vielen Pro Russland Verständnis und Politikern geprägt. Gerade in Einflussreichen Regionen des Personal.

Das ist für Mich falsch und Platzeck hab ich insgesamt bewertet. Da bleibt mir nur zu sagen Zäpfchen.

In der SPD gibt es auch zuviel Spaltung, zuviel verschiedene Interessen. Die Einigkeit fehlt, teilweise werden wie von Mützenich untragbare Handlungen getroffen.

Stichwort Wehrbeauftragter, Umgang mit der Truppe ect.

Ich habe es satt. Getroffene Entscheidungen plötzlich nicht mehr verbindlich.

Aber wundern wenn man sich umdreht und nicht die Hand gibt.

In vielen zentralen inhaltlichen Punkten scheint es nicht eine, sondern mindestens zwei Sozialdemokratien zu geben. Die einen sind stolz auf die Wirkung der Agenda- Politik, die anderen verdammen Hartz IV. Ein Beispiel nur.

Nur noch wenige Menschen, gerade Unternehmer trauen der SPD die Probleme des Landes zu lösen. Sehr dramatisch ist es um die Wirtschaftskompetenz bestellt. Man schwadroniert über das neue Sozialstaatskonzept und Korrekturen bei Hartz IV, sicher ein wichtiges Thema und ein Trauma der SPD.

Aber die Themen Wirtschaft und Innovation geht unter.

Auf mich wirkt es strange. die Wirtschaft und den Mittelstand quasi zum Gegner zu erklären. So empfinde ich es. Die SPD war mal die Zukunfts- und Innovationspartei, davon verabschiedet sie sich gerade immer mehr. Das Sie dazu auch bei Soldaten, Polizei und so weiter eher abgelehnt wird ist auch spürbar.

Ich persönlich glaube nicht das die Koalition der SPD gut tut.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Eulenwoelfchen

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Kohlhaas hat geschrieben:(22 Jan 2021, 14:11)
...Er hat darauf verwiesen, dass Deutschland schonmal vor einer ähnlichen politischen Gesamtlage stand. ...
Genau das ist eine völlig irrige und auch falsche Beurteilung der damaligen politischen Gesamtausgangslage. Deutschland West war klar und eindeutig in der NATO und deren
Sicherheits- und Schutzarchitektur eingebunden. Ohne wenn und aber. Und aus dieser Position der Stärke heraus konnte man eine Politik der Verständigung einleiten und darüber sprechen, ob es nicht auch für die SU besser wäre, zu deeskalieren und Lösungen zu finden, die Spannungen abbauen, statt die Spirale der Gewalt und Bedrohung weiter zu drehen.

Was die SU sowieso wirtschaftlich auf Dauer nicht durchhalten konnte.

Und genau das wissen auch Putin bzw. seine Kremlins. Vor allem, dass dies heute für Rußland genauso gilt. Deshalb versucht man auch, eine Spaltung der Nato, der EU und des Westens, indem man z.B. das zahlungskräftige Deutschland als Sonderpartner aus der Sicherheitsgemeinschaft herausmeißeln will. Eine Partnerschaft, die aber nichts anderes für Rußland ist, als die Möglichkeit, Abhängigkeiten zu schaffen, die RUS dringend nötigte Einnahmen sichert. Und politisches Erpressungspotential...

Ausserdem: Ohne das verläßlich sprudelnde Geld und das finanzielle Potential Europas (incl. GB), besonders aber von D, kann sich Putin seine kostspielige Aggressions- und Bedrohungspolitik nicht leisten.

Platzek ist einfach ein russophiler Tagträumer, der weder die geänderte neue Militärdoktrin Rußlands der 2010-er Jahre sehen will, noch die darauf aufbauende Politik der Spaltung der EU und der NATO-Sicherheitsarchitektur.

Kohlhaas hat geschrieben:(22 Jan 2021, 14:11)
...
Wie damals mit Breschnew. Da ging das doch auch, und der war nun ganz sicher noch viel schlimmer und gefährlicher als Putin.
Ob der Kreml damals gefährlicher war, ist ihre Ansicht. Sagen wir so, im Gegenzug war dafür die Einigkeit der NATO incl. der besonderen Verlässlichkeit von D-West als Partner an der Seite der USA und der NATO auch genauso stark und umissverständlich. Für die SU und den Warschauer Pakt ebenso gefährlicher als heutzutage die recht zahme und defensive NATO für Rußland.
Das Märchen der besonderen Bedrohung von RUS durch die NATO ist ja realpolitisch nur ein reines Fake-Narrativ des Kreml im eigenen Land und ebenso aussenpolitisch.

Im Kern dazu da, Putin und seine Kremlmafia an der Macht zu halten, in dem man eine nationale Bedrohungslage Rußlands behauptet und damit eine Politik begründen kann, die eine demokratische Öffnung hin zu einem freien Rußland verhindert. Denn wer würde schon glauben, sowohl in RUS als auch ausserhalb, das man einen demokratischen Rechtsstaat Rußland von Seiten des ebenso demokratischen Westens aus militärisch bedrohen oder "okkupieren" wolle?

Statt friedlich zusammenzuarbeiten in einer auch wirtschaftlichen win-win-Situation, von der auch das gesamte russische Volk etwas hätte ...und nicht nur ein paar Oligarchenmafiosi und ihr Pate Putin.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

Das kannst Du gern so sehen. Meiner Erinnerung nach hat die SPD ihre Ostpolitik zu einer Zeit eingeleitet, als sich Warschauer Pakt und Nato waffenstarrend mit mit den Fingern an den Feuerknöpfen gegenüberstanden. Die SU hat da zu keinem Zeitpunkt vor der Geschlossenheit der Nato gezittert. Das war der Kalte Krieg, der mehrfach kurz davor stand, in einen sehr heißen Krieg umzuschlagen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 13:40)

Das kannst Du gern so sehen. Meiner Erinnerung nach hat die SPD ihre Ostpolitik zu einer Zeit eingeleitet, als sich Warschauer Pakt und Nato waffenstarrend mit mit den Fingern an den Feuerknöpfen gegenüberstanden. Die SU hat da zu keinem Zeitpunkt vor der Geschlossenheit der Nato gezittert. Das war der Kalte Krieg, der mehrfach kurz davor stand, in einen sehr heißen Krieg umzuschlagen.
Sie hatten aber schon gelesen, was ich dazu geschrieben hatte? Speziell zu der zitierten Behauptung von Ihnen,
Er hat darauf verwiesen, dass Deutschland schonmal vor einer ähnlichen politischen Gesamtlage stand
die ich als sachlich falsch korrigierte und begründete.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(23 Jan 2021, 14:12)

Sie hatten aber schon gelesen, was ich dazu geschrieben hatte? Speziell zu der zitierten Behauptung von Ihnen,

die ich als sachlich falsch korrigierte und begründete.

Okay, dann zitiere ich die Begründung nochmal und gehe konkret darauf ein:
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(23 Jan 2021, 00:34)

Genau das ist eine völlig irrige und auch falsche Beurteilung der damaligen politischen Gesamtausgangslage. Deutschland West war klar und eindeutig in der NATO und deren
Sicherheits- und Schutzarchitektur eingebunden. Ohne wenn und aber. Und aus dieser Position der Stärke heraus konnte man eine Politik der Verständigung einleiten und darüber sprechen, ob es nicht auch für die SU besser wäre, zu deeskalieren und Lösungen zu finden, die Spannungen abbauen, statt die Spirale der Gewalt und Bedrohung weiter zu drehen.

Was die SU sowieso wirtschaftlich auf Dauer nicht durchhalten konnte.

Und genau das wissen auch Putin bzw. seine Kremlins. Vor allem, dass dies heute für Rußland genauso gilt. Deshalb versucht man auch, eine Spaltung der Nato, der EU und des Westens, indem man z.B. das zahlungskräftige Deutschland als Sonderpartner aus der Sicherheitsgemeinschaft herausmeißeln will. Eine Partnerschaft, die aber nichts anderes für Rußland ist, als die Möglichkeit, Abhängigkeiten zu schaffen, die RUS dringend nötigte Einnahmen sichert. Und politisches Erpressungspotential...

Ausserdem: Ohne das verläßlich sprudelnde Geld und das finanzielle Potential Europas (incl. GB), besonders aber von D, kann sich Putin seine kostspielige Aggressions- und Bedrohungspolitik nicht leisten.
Deutschland ist auch heute noch klar und eindeutig in die Nato und die westliche Sicherheitsarchitektur eingebunden. Immer noch ohne wenn und aber. Die militärische Stärke der Nato ist auch nicht wesentlich gesunken. Russland hingegen hat bei weitem nicht mehr die Macht, die damals die UDSSR hatte. Also kann man auch heute aus einer Position der Stärke heraus verhandeln und Putin klar machen, dass es besser wäre, zu deeskalieren. Sogar überzeugender. An einem Abbau von Spannungen müssen wir heute erneut hohes eigenes Interesse haben, denn die Spirale der Bedrohungen und der Aufrüstung dreht sich bereits wieder. Dabei ist zu beachten, dass Russland nach wie vor Atommacht ist und in der jüngsten Zeit deutlich aggressiver vorgegangen ist (Syrien, aber auch Cyberangriffe seien hier beispielhaft genannt).

Ebenso wie damals die UDSSR hat Russland heute wieder keine Chance, den Konflikt auf Dauer wirtschaftlich durchzuhalten. Selbstverständlich hat Moskau den Wunsch Einnahmequellen zu erschließen und vielleicht ein wichtiges Land wie Deutschland "von der Nato zu trennen". Das ist aber damals schon nicht gelungen und das ist heute noch unwahrscheinlicher.

Ja, auf Initiative der SPD sind damals wirtschaftliche Abhängkeiten entstanden. Die gibt es heute wieder. Das war damals wie heute aber genau das Ziel der Aktion! Gegenseitige Abhängigkeiten sichern den Frieden! Die Milliardensummen, die die BRD damals in die DDR gepumpt hat, haben die DDR nämlich abhängig von westlichen Devisen gemacht. Genauso ist Russland heute abhängig von den Einnahmen aus dem Gasverkauf. Wie wollte Putin denn den Staat am Laufen halten, wenn er diese Einnahmen nicht mehr hätte?

Als die SPD damals ihre Ostpolitik eingeleitet hat, war die politische Gesamtlage also sehr wohl ähnlich wie heute. Auch damals hat Deutschland - abweichend von den vorherrschenden Kräften im westlichen Bündnis - also auf einen Kurs der Entspannung und des Dialogs gesetzt. Deshalb wird Platzek heute wieder der "Zäpfchen-Vorwurf" gemacht, so wie der SPD damals gar Landesverrat nachgesagt wurde. Platzek hat nur die Ansicht vertreten, dass es auch heute wieder möglich wäre und im deutschen Interesse liegen sollte, auf Entspannung zu setzen. Denn: Die USA "verhandeln" mit Russland aus einer ganz anderen Position heraus. Es liegen Ozeane zwischen den beiden Kontrahenten. Für Deutschland gilt heute wie damals: Ein möglicher Konflikt würde in unserem Land ausgetragen, nicht in den USA.

Um das noch hinzuzufügen: Platzek hat auch darauf hingewiesen, dass die Sanktionspolitik (die ja durchaus ihre berechtigten Gründe hatte und hat!) nicht zu einer Entspannung geführt hat. Im Gegenteil. Also wäre es nicht klug, jetzt ausschließlich weiter auf Sanktionen zu setzen. Es müssen wieder Gespräche aufgenommen und Schritte zur Entspannung unternommen werden. Das geht nur, wenn man mit Putin redet. Und das kann man nicht davon abhängig machen, dass Putin erstmal die Demokratie einführt. Sowenig wie man es damals davon abhängig machen konnte, dass Breschnew erstmal den Eisernen Vorhang niederreißen müsse.

Ich stimme Platzeks Meinung im Grundsatz zu. Aber man muss sie ja nicht teilen...
Slava Ukraini
Eulenwoelfchen

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 17:14)
...
Ich stimme Platzeks Meinung im Grundsatz zu. Aber man muss sie ja nicht teilen...
Ich nicht. Absolut nicht.
Weder nüchtern noch nach einigen - zugegeben - sauleckeren Wodkas. :)

Ich zitiere hier nochmals aus dem RND-Interview mit Platzek:
Und das ist dann der große Wurf?
Das ist ein Schritt in diese Richtung, aber der zentrale Punkt ist die Arbeit an einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur mit Russland auf Augenhöhe.


Und genau das ist als Fernziel ein Ersatz der bestehenden Sicherheitsarchitektur, die die NATO und vor allem die USA durch Rußland als deutschem (und EU?) Sicherheitspartner ersetzen will.

Dies ist im übrigen nicht mit jener Ostpolitik Brandts zu vergleichen, die definitiv nicht als langfristiges Ziel hatte, die Einbettung Deutschlands in der NATO und einer besonderen Sicherheitspartnerschaft mit den USA abzulösen, um diese durch eine Sicherheitspartnerschaft "auf Augenhöhe" mit der Sowjetunion zu ersetzen.

Sie sollten schon anhand der Faktenlage diskutieren und wenn's geht, vielleicht doch die Unterschiede sehen wollen, die sich sowohl damals als auch heute als faktische und zudem unterschiedliche Ausgangslagen darstellten.

Platzek ist einfach ein (gefährlicher) politischer Träumer und einer jener SPD-"influencer" im Hintergrund, die leider auch noch schlicht und naiv in ihrer politischen Wahrnehmung sind. Und sicher auch mit ein Grund dafür, dass diese Partei für viele Menschen immer unwählbarer wird.

Nochmals:
Wer wie Platzek für so einen politischen Wahnsinn plädiert...
"der zentrale Punkt ist die Arbeit an einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur mit Russland auf Augenhöhe"

...hat sichtbar nicht mehr alle politischen Tassen im Schrank. Um es deutlich zu sagen.
Kohlhaas
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(23 Jan 2021, 18:10)

Ich nicht. Absolut nicht.
Weder nüchtern noch nach einigen - zugegeben - sauleckeren Wodkas. :)
Diesbezüglich bin ich ein fanatischer Anhäger der Westbindung. Whiskey! Kein Vodka!
Ich zitiere hier nochmals aus dem RND-Interview mit Platzek:
Und das ist dann der große Wurf?
Das ist ein Schritt in diese Richtung, aber der zentrale Punkt ist die Arbeit an einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur mit Russland auf Augenhöhe.


Und genau das ist als Fernziel ein Ersatz der bestehenden Sicherheitsarchitektur, die die NATO und vor allem die USA durch Rußland als deutschem (und EU?) Sicherheitspartner ersetzen will.
Ich habe mir erlaubt, Deinem Zitat eine aus meiner Sicht wichtige Hervorhebung hinzuzufügen. Was er gesagt hat, widerspricht in keiner Weise der "Nato-Doktrin". Die Nato selbst hat seinerzeit einen Nato-Russland-Rat initiiert. Da ging es genau um das, was Platzek jetzt gefordert hat: Aufbau einer Sicherheitspartnerschaft.

Deutschland und Europa werden einfach nicht darum herumkommen, irgendwie mit Russland umzugehen. Denn Russland ist schlicht da. Das Land existiert in unserer direkten Nachbarschaft.

Ich spreche mich nicht gegen Sanktionen aus. Ich halte es lediglich für richtig, dass man mit Russland wieder reden sollte, und zwar ohne die Vorbedingung dass Putin erstmal die Demokratie einführen oder abdanken muss.

Selbstverständlich versucht Putin dann, Deutschland aus der Nato herauszulösen. Der Versuch ist aber schonmal schiefgegangen.
Dies ist im übrigen nicht mit jener Ostpolitik Brandts zu vergleichen, die definitiv nicht als langfristiges Ziel hatte, die Einbettung Deutschlands in der NATO und einer besonderen Sicherheitspartnerschaft mit den USA abzulösen, um diese durch eine Sicherheitspartnerschaft "auf Augenhöhe" mit der Sowjetunion zu ersetzen.
Mir scheint, dass an dieser Stelle der Unterschied in der Bewertung der Angelegenheit liegt. Ich kann nicht erkennen, dass Platzek auch nur andeutungsweise von einem möglichen Austritt Deutschlands aus der Nato gesprochen hätte. Die Westbindung wird da nicht infrage gestellt. Er verweist nur darauf, dass die Verengung des Umgangs mit Russland auf Sanktionen zu nichts geführt hat und überdacht werden sollte.

Ein Prinzip der deutschen Außenpolitik war es immer (also seit 1945 ;) ), so eine Art "Vermittlerrolle" zwischen Russland und dem westlichen Bündnis zu spielen. Gesprächskanäle offen zu halten. Deshalb hatte Berlin immer einen besseren Draht nach Moskau als z.B. Whashington. Oder Paris. Oder London. Whashington, Paris, London haben genauz diesen besseren Draht immer gern genutzt. Die Schweiz spielt oft eine ganz ähnliche Rolle.

Es geht hier nicht um Abkehr von der Nato und Unterwerfung gegenüber Putin. Es geht darum, dass die vorwiegend konfrontative Politik gegenüber Russland nichts gebracht hat. Schau Dir nur mal die Diskussion hier im Forum an. Hier wurde schon dafür plädiert, sämtliche Wirtschaftsbeziehungen abzubrechen. Damit würde Russland nur weiter in eine "Anti-Haltung" gedrängt werden. Denen würde doch gar kein anderer Ausweg mehr bleiben.

Um mal eine militärische Metapher zu wählen: Wenn Du eine feindliche Armee dermaßen in die Enge drängst, dass ihr keine Fluchtmöglichkeit mehr bleibt, dann wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erbittert bis zur letzen Patrone kämpfen.
Wer wie Platzek für so einen politischen Wahnsinn plädiert...
"der zentrale Punkt ist die Arbeit an einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur mit Russland auf Augenhöhe"

...hat sichtbar nicht mehr alle politischen Tassen im Schrank. Um es deutlich zu sagen.
Tja, Meinungsfreiheit. Meiner Ansicht nach wäre es politischer Wahnsinn, Russland in eine Feind-Rolle zu drängen, aus der es keinen Ausweg gibt. Wie schonmal angesprochen: Die Nato selbst hat versucht, so eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur zu schaffen, indem sie den Nato-Russland-Rat ins Leben gerufen hat. Dann gab es Krach. Russland flog da raus. Russland flog aus der G8-Gruppe raus... Und was hat es gebracht? Nahezu alle Abrüstungsvereinbarungen, die mal geschlossen worden sind, haben keine Gültigkeit mehr. Der Rüstungswettlauf hat erneut begonnen und wir haben schon fast einen neuen kalten Krieg.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Meruem »

Olaf Scholz macht den Wahlkampfaufschlag: " Scholz fordert in der FAZ eine höhere Wertschätzung und spürbare bessere Bezahlung für Tätige in systemrelevanten Berufen ( Pfleger, Erzieher, Krankenhauspersonal ,Polizisten) dass müsse aus der Sicht von Scholz eines der Top Thenen in Bundestagswahlkampf sein die Viruspandemie hat offensichtlich gezeigt , dass da hierzulande einiges im Argen liegt" .
Kohlhaas
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Kohlhaas »

Meruem hat geschrieben:(23 Jan 2021, 19:06)

Olaf Scholz macht den Wahlkampfaufschlag: " Scholz fordert in der FAZ eine höhere Wertschätzung und spürbare bessere Bezahlung für Tätige in systemrelevanten Berufen ( Pfleger, Erzieher, Krankenhauspersonal ,Polizisten) dass müsse aus der Sicht von Scholz eines der Top Thenen in Bundestagswahlkampf sein die Viruspandemie hat offensichtlich gezeigt , dass da hierzulande einiges im Argen liegt" .
Recht hat er. Genau sowas ist schon vor einem halben Jahr von fast allen Parteien verkündet worden. Passiert ist wieder mal nichts.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(23 Jan 2021, 19:06)

Olaf Scholz macht den Wahlkampfaufschlag: " Scholz fordert in der FAZ eine höhere Wertschätzung und spürbare bessere Bezahlung für Tätige in systemrelevanten Berufen ( Pfleger, Erzieher, Krankenhauspersonal ,Polizisten) dass müsse aus der Sicht von Scholz eines der Top Thenen in Bundestagswahlkampf sein die Viruspandemie hat offensichtlich gezeigt , dass da hierzulande einiges im Argen liegt" .
Hat er auch gesagt, was das für Folgen auf die Beiträge zur GKV und zur Pflegeversicherung hat? Und die Beiträge für Kitas?

Wobei es sicher hilfreich ist, sich die tatsächlichen Gehälter der Pflegefachkräfte usw.a mal anzuschauen.

(Wobei Polizisten ja aus Steuermittel bezahlt werden.)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Meruem »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Jan 2021, 20:13)

Hat er auch gesagt, was das für Folgen auf die Beiträge zur GKV und zur Pflegeversicherung hat? Und die Beiträge für Kitas?

Wobei es sicher hilfreich ist, sich die tatsächlichen Gehälter der Pflegefachkräfte usw.a mal anzuschauen.

(Wobei Polizisten ja aus Steuermittel bezahlt werden.)
.


Da musst schon Olaf Scholz selbst fragen, wobei solche Forderung kommen ja nichts zum ersten Mal ( und auch nicht nur von Politikern Sozen sondern quasi von Vertretern aus eigentlichen allen Bundestagsparteien immer mal wieder. ) populäres Wahlkampfgetöse und in Pandemie Zeiten ohnehin.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Da ist er wieder. GasGerd. Ich glaube der würde auch noch die Großmutter dem Teufel verkaufen.


https://m.tagesspiegel.de/politik/strei ... 67292.html
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Tom Bombadil »

Furchtbar, dass ein ehemaliger deutscher Bundeskanzler so tief sinken kann.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jan 2021, 13:08)

Furchtbar, dass ein ehemaliger deutscher Bundeskanzler so tief sinken kann.
Er war schon vorher tief gesunken. Oder anders gesagt: Er hat schon immer im Sumpf gewatet.

Er war in der Kanzlei, die dem Hell's Angels-Chef Handlangerdienste geleistet hat.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(30 Jan 2021, 13:14)

Er war in der Kanzlei, die dem Hell's Angels-Chef Handlangerdienste geleistet hat.
Bist du hier nicht mal wieder Belege schuldig?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Ammianus »

Senexx hat geschrieben:(30 Jan 2021, 13:14)

Er war schon vorher tief gesunken. Oder anders gesagt: Er hat schon immer im Sumpf gewatet.

Er war in der Kanzlei, die dem Hell's Angels-Chef Handlangerdienste geleistet hat.
Preisfrage:

Welche 3 Suchworte bei Google bringen ein Ergebnis, dass nicht allzu sehr verwundert?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Tom Bombadil »

schröder kanzlei hells angels

Ob man diesen "Friedensschluss" als Handlangerdienste bezeichnen will, kann man diskutieren.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Ammianus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(31 Jan 2021, 16:03)

schröder kanzlei hells angels

Ob man diesen "Friedensschluss" als Handlangerdienste bezeichnen will, kann man diskutieren.
"Schröder Hells Angels" hat gereicht. Es gibt zu der Problematik mehrere Artikel in als seriös zu bewertenden Zeitungen. Einfach komplett lesen. Das mit dem "Friedensschluss" ist nur der Aufhänger. Was ich da gelesen habe wusste ich vorher nicht, es hat mich aber auch nicht verwundert. Schröder und das sonstige Drum und Dran war für mich in den Nullern der Grund, warum ich das erste Mal in meinem Leben CDU gewählt habe.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Schröder ist ja der typische sich nach oben geboxt habende Aufsteiger aus proletarischen Verhältnissen.

Da kennt man nix, sondern geht hemdsärmelig und ohne Sentimentalitäten und ohne Glacéhandschuhe und ohne Berührungsängste vor.

Da spielen dann auch moralische Bedenken keine Rolle.

"The winner takes it all".
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Ein SPD-Jungbonze ist doch tatsächlich zurückgetreten, nachdem er öffentlich Mordphantasien gesponnen hatte

https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html

Anfangs sah es danach aus, als würde man das achselzuckend hinnehmen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Billie Holiday »

Senexx hat geschrieben:(07 Feb 2021, 18:09)

Ein SPD-Jungbonze ist doch tatsächlich zurückgetreten, nachdem er öffentlich Mordphantasien gesponnen hatte

https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html

Anfangs sah es danach aus, als würde man das achselzuckend hinnehmen.
Erschießungsfantasien und Freude an Sprengstoffanschlägen gegen die Richtigen. Ganz schön krasse Gewaltfantasien. Könnte Psychiater interessieren.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wormser »

Schröder hat 2005 immerhin noch knapp 35 Prozent für die SPD geholt, trotz seiner Agenda 2010. Der Absturz der SPD setzte erst danach, in den nun gefühlt 16 Jahren der Großen Koalition ein.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Cobra9 »

Na da haut der best Buddy von GasGerd aber ein bisschen was raus. Opfer des 2 Wk in der Sowjetunion nur Russland zuzuschlagen ist mies.

So liest sich das für mich aber. Es ist in der Tat auch unpassend, gegenüber den Kritikern von Nordstream 2 in Osteuropa ausgerechnet die Überfälle der Wehrmacht als Argument zu bringen, denen auch diese osteuropäischen Nachbarn zum Opfer fielen. Das ist insbesondere deshalb unklug gewesen, weil gerade Polen zuerst Opfer eines gemeinsam von Deutschem Reich und Sowjetunion unternommenen Raubzuges wurden.



https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... er-ukraine
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist absolut unfassbar geschichtsvergessen, was der Steinmeier da erzählt. Gerade Polen, das Baltikum, die Ukraine und Weißrussland haben am stärksten unter dem deutschen Angriff und der Besatzung gelitten. Mit einem Teil dieser Nationen sind wir verbündet und die bekommen vom deutschen Staatsoberhaupt jetzt so einen Schlag ins Gesicht. Meine Fresse, was haben wir katastrophale Politiker :dead:
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Senexx

Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Feb 2021, 09:58)

Das ist absolut unfassbar geschichtsvergessen, was der Steinmeier da erzählt. Gerade Polen, das Baltikum, die Ukraine und Weißrussland haben am stärksten unter dem deutschen Angriff und der Besatzung gelitten. Mit einem Teil dieser Nationen sind wir verbündet und die bekommen vom deutschen Staatsoberhaupt jetzt so einen Schlag ins Gesicht. Meine Fresse, was haben wir katastrophale Politiker :dead:
Von Steinmeier ist man doch vieles gewöhnt: Der legt ja Kränze an Arafats Grab nieder und kuschelt mit Abbas.

Sein Geschichtsrevisionismus muss da niemanden überraschen.
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