Meruem hat geschrieben:(29 Sep 2021, 18:22)
Was soll sich den noch rächen für die Union da Schaden ist doch schon da? 24% -9 % zu 2017, vogelwildes Machtgekämpfe innerhalb der Partei, tja das Erbe von 16 Jahren Merkel, ich bin ohnehin mal abseits davon der Meinung es braucht dringend eine Amtszeitbegrenzung für Kanzler/innen wie in den USA 2 Wahlperioden von mir aus, dass hierzulande die gleichen Kanzler und Kanzlerinnen über 15 Jahre lang regieren ist unmöglich dass sage ich hier ganz offen, war übrigens mit ein Grund weshalb die Jungen FDP und Grüne mehrheitlich gewählt haben, die hatten einfach genug von der GroKo mäßigen Merkelzeit.
Na, so schlimm scheint die GroKo und die Amtszeit von Merkel ja nicht gewesen zu sein. Wäre das alles so katastrophal gewesen, wie es von Kritikern manchmal dargestellt wird, hätten bei dieser Wahl die politischen Ränder gewinnen müssen. Linke und AfD haben aber verloren. Gestärkt wurde die politische Mitte. Das war aus meiner Sicht übrigens das schönste Ergebnis dieser Wahl!
In der politischen Mitte verschieben sich jetzt lediglich die Gewichte. Mehr ist es nicht. Und ich zweifele sogar daran, dass diese Verschiebung "dauerhaft" ist. Viele Menschen hatten einfach die Faxen dick mit dieser GroKo und der Dominanz der CDU unter Teflon-Merkel. Deshalb ist die Wahl so ausgegangen. Die Union hat sehr stark an die Nichtwähler verloren, auch stark an die SPD. Die SPD konnte demgegenüber aus dem "Reservoire" der Nichtwähler viele Stimmen mobilisieren. Das kann bei der nächsten Wahl alles schon wieder ganz anders aussehen. Hängt von der Politik der nächsten vier Jahre ab. "Im Trend" geblieben sind nur die FDP und die Grünen. Die FDP stagniert, die Grünen werden immer stärker.
Was die verfügbaren Koalitionsoptionen betrifft, bin ich mir unsicher.
Meine Vermutung:
Sollten FDP und Grüne jetzt aus ihrer gefühlten Machtpositionen zu viel verlangen, ist es gut möglich, dass CDU und SPD eine neue GroKo auflegen. Die kennen sich gut, die wissen wie sie miteinander umgehen müssen. Und wenn Scholz Kanzler ist, wird es in der SPD auch keinen fanatischen Widerstand dagegen geben.
Zweite Option ist die Ampel. Ich habe SPD gewählt, aus alter Tradition. Aber wenn ich Leute wie Esken und Nowabo sehe, dann graust es mich. Ich traue der SPD (noch) nicht. Besonders nicht im Bereich von Außen- und Sicherheitspolitik. Echt gruselig, was man da befürchten muss!
Jamaika? Das wird nur funktionieren, wenn in der Union ein grundlegender Umbruch stattfindet. Vor allem personell. Mit der jetzigen Belegschaft läuft das nicht. Söder? Der schafft es, in jeden zweiten seiner Sätze die Phrase "...wir in Bayern..." einzuflechten. Was soll der im Bund? Außerdem ist er ein Intrigant. Merz? In einer Dreierkoalition wird dieser Dinosaurier prähistorischer Unions-Herrlichkeit ganz sicher nicht Wirtschafts- oder Finanzminister. Da werden weder die Grünen noch die FDP mitspielen. Insofern sind die vogelwilden Machtkämpfe in der Union vielleicht sogar reinigend. Die Union muss jetzt ihre Mumien endlich würdig bestatten. Das passiert nun wohl auch.
Unter dem Strich halte ich Jamaika im Moment für die wahrscheinlichste Koalition. Mit der entsprechenden personellen Aufstellung wäre das vielleicht auch gar nicht schlecht.
Die entscheidende Frage wird jetzt aber sein, wie sich die Grünen zu SPD oder CDU positionieren. Die Grünen sind die eigentlichen Königsmacher. Die FDP ist nur ein schwächelnder Mehrheitsbeschaffer. Die können jetzt nur Fehler machen. Torpediert Lindner erneut die Koalitionsverhandlungen, sind er und seine Partei endgültig unten durch. Eine Zukunft hat die FDP nur, wenn sie in die nächste Regierung geht und dort keine Katastrophen anrichtet.