schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Feb 2021, 22:14)
Es gibt die seltene Anomalie der "Polydaktylie". Menschen haben zum Beispiel sechs statt fünf Finger. Und es zeigt sich, dass diese Menschen damit eigentlich besser ausgestattet sind, nützlichere Hönde haben als die gewöhnlichen fünffingrigen. Warum die Evolution bei allen Wirbeltieren alles andere als Fünffingrigkeit aber aussortiert hat ... vielleicht gar kein so einfaches Problem. Mit den physikalischen Bewegungsfähigkeiten hat es vermutlich nicht nur zu tun. Sondern auch mit der Abbildung dieser Fünffingrigkeit im Gehirn. Die Planbarkeit von Bewegungsabläufen ist bei zwei mal fünf möglicherweise besser als bei zwei mal sechs. Auch trotz der übersichtlicheren Teilbarkeiten bei 3,4,6,12,16. Es könnte zum Beispiel sein dass "zweimal fünf" einfach einen optimale Lösung zwischen Einfachheit und Komplexität im Zusammenspiel zwischen Gehirn und Extremitäten ist.
Das stimmt meines Erachtens nicht.
Der Homunkulus ist nicht etwa vererbt.
Er entwickelt sich im Wesentlichen in der Embryonalzeit,
im kleineren Stil nach der Geburt.
Dies geschieht durch Verstärkung und Abschwächung.
Kann man sich in etwa so vorstellen
Körper-Nozizeptoren - Axone - Spinalganglien - Axone - Gehirn-Neuronen
Hier ein geordnetes System:
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
X ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´X
Stell dir das am Anfang chaotisch und wirr vor (nach dem Zufallsprinzip verteilt).
Dann kommt es wiederholt zu taktilen Signalen aus eng benachbarten Körperregionen.
Dies geschieht durch viele Berührungsreize benachbarter Nozizeptoren in der Embryonalzeit.
Das bewirkt in der Strukturierung im Homunkulus eine Verstärkung also Verknüpfung.
Bleiben benachbarte Reize aus, so kommt es zur Abschwächung und die Verknüpfungen werden abgebaut.
Das kann ja auch nur so sein,
denn selbst ein Apoplex im Homunkulus kann bei ausreichender neuronaler Plasitizität,
nochmal in benachbarten gesunden Hirnzentren zu einem Ersatzzentrum führen,
welches die Sensibilität und die Bewegung teilweise wieder herstellt.
Soweit ist weiß, geht die Polydaktylie meist einher mit weiteren Organschädigungen durch die Mutation.
So war es zumindest bei meiner früheren Freundin, sie hatte bei Geburt 6 Finger und erst vor kurzem wurde festgestellt,
dass sie ein sehr seltenes Syndrom hat (zu wenig Wachstumshormone, zusammengewachsene Mittelfußknochen und weiteres).
Mein Onkel hingegen kam 1940 mit 6 Fingern zur Welt.
Damals war mit der Entfernung eile Geboten, im Naziregime hätten die das Baby sonst gleich umgebracht.
Er hat allerdings keine weiteren Schädigungen.