@omg
Mit jedem Beitrag hier und auch zu anderen Themen wird mir klar, warum sich das was veränderbar wäre, nicht tatsächlich aufgegriffen wird. Wer in D Politik macht, kann relativ fest darauf vertrauen - was genaueres - nahezu zu jedem Anlass der sich bietet, weiß jedenfalls die Mehrheit derer welche die Wahl haben, meist nicht. Auch nicht über das was sie mittelbar betrifft oder je nach Lebenslage schon "morgen" treffen kann
Wen erreicht die sog. "Aufklärung"
Wer klärt da auf
Wieviel dieser "Aufklärung" wird mit der Absicht "gelenkt", der eigenen Vorstellung / Zielsetzung "dienlich" zu sein
Du bist jedenfalls ehrlich was Deinen Wissensstand angeht.
Das sollte der Anfang jeder Recherche sein - was weiß ich überhaupt zu einem Sachverhalt X ? Was ist OBJEKTIV der Fall ? Was ist meine subjektive Meinung dazu ? Wie realistisch ist objektiv der Wunsch nach Veränderung ?
Spätestens hier sollte - auch wenn es schwer fällt, das Mögliche vom eher Unmöglichen getrennt werden. Sicher klinkt gut was Hermann Hesse zugeschrieben wird :
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Von ihm stammt auch :
Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt.
Wenn schon Zitate in diesem Zusammenhang dann scheint mir die Erkenntnis eines !Franz von Assisi" die bessere Handlungsanweisung :
Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst Du das Unmögliche
Was ist notwendig um "Kirchensubventionen stoppen" (zu können) ? Zu erst muss vollkommenen juristische Klarheit erlangt werden, was ist tatsächlich veränderbar - was ist "nur" wünschenswert, aber auf Grund der juristischen Zusammenhänge ohne aktuelle Chance (wie z.B. das "Reichskonkordat"). Deine Erfahrungen mit Menschen aus dem Bekanntenkreis sind eher "der Normalzustand".
Der Wunschtraum einer echten Trennung von Kirche und Staat, wird schon deswegen nicht realisierbar,
weil zahlreiche Politiker selbst "religiös" sind und das als "Norm"-alzustand betrachten. Wer aus diesem Kreis in der Vergangenheit mittelbar oder unmittelbar "die Weichen für die Zukunft gestellt hat", war in seinem Sinn klug und clever genug, "den Weg zurück" derart juristisch und sachlich zu verunmöglichen. Man muss all diesen Leuten attestieren, sie haben das gut gemacht. Clever, durchdacht und nur äußerst schwierig veränderbar.
Will man - Partei oder einzelner Mensch nicht gegen Vorsatz : "Pacta sunt servanda" - Vertragstreue im öffentlichen und privaten Recht - verstoßen, im eigenen Interesse ! - sind bestehende Verträge schlicht unveränderbar -
besonders alle Verträge, welche entweder keiner zeitlichen Laufzeitbeschränkung unterliegen und oder eine Veränderung nur unter Einhaltung bestimmter Klauseln überhaupt möglich sind. Beispiel wie ein hoffnungsloser Wunsch formuliert wird, liefert
That's me hat geschrieben:Leider nicht, aber man könnte und sollte sie deshalb komplett aus den Gesetzen und dem GG herausnehmen, die Anerkennung als Körperschaften des öff. Rechtes abschaffen.
Man müsste - man könnte, beinhaltet eine Wunsch, eine Vorstellung die in ihrer "Globalität" schlicht vollkommen aussichtslos ist.
Es ist durch darauf spezialisierte Juristen (Kirchenrecht, Staatsrecht usw.) zu PRÜFEN, welche Teilbereiche überhaupt verhandelbar sind und und für welche jeglicher juristischer Hebel fehlt. Die bloße Forderung "was besser wäre usw. usf." ist wie der Wunsch nach besserem Wetter, wobei hier schon zwei Personen wenigstens drei Vorstellungen haben was sie für "besser" hielten.
Woher kommen all diese zum Teil konträr unterschiedlichen Vorstellungen ? Einerseits benötigen "wir" um überhaupt in Gemeinschaften über ~ 150 Menschen einigermaßen "auskömmlich" zusammenleben zu können, gemeinsame "Mythen". Die ältesten sind nun mal "religiöse Mythen". Da unsere kognitiven Fähigkeiten nur gemeinschaftlich Sinn machen, schaffen "wir uns" durchaus voneinander abweichende Mythen. Das Problem ist dieser Mix aus Mythos, nicht nachprüfbares, also eher der kollektiven Glauben an eine erdachte Wirklichkeit oder Wahrheit. Aus Wissen - z.B. historische Zusammenhänge, Naturwissenschaft vs. Glaubenslehre.
Auch wenn sich einige daran stoßen oder einfach ignorieren - Staaten - davon Rechtsstaaten basieren auf gemeinsamen "juristischen Mythen". Nur so ist es möglich, dass zwei vollkommen fremde Anwälte effektiv kooperieren können, weil sie beide die Existenz von Recht, Gesetz und Menschenrechten glauben.
Wer in der gemeinsamen "intersubjektiven Wirklichkeit" lebt, kann diese nicht einfach mal beliebig außer Kraft setzen.
Geradezu lächerlich wirkt es, wenn man für besseres Verständnis, wenigstens aber um mehr Klarheit bemüht betrachtet, diese Versuche sich von Religion abzugrenzen unter diesem Aspekt betrachtet :
Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt.
(zitiert aus "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari, weil ich das ebenfalls so sehe) Anders formuliert, was nicht auf überprüfbarem Wissen "existiert", gibt es nur als "Erzählung" - Wissen dagegen kann erklärt werden - sprachliche Darlegung seiner logischen und kausalen naturwissenschaftlicher Zusammenhänge.
Dagegen fußen alle politischen und juristischen Zusammenhänge, eben nicht auf mehr, als auf im Detail durchaus logischen Erklärungen, die aber allesamt nicht naturwissenschaftlich begründbar sind. Warum funktioniert das ? Weil sie unserer jeweiligen " intersubjektiven Wirklichkeit" entspricht. Wer Religion - meist einhergehend mit dem "Schöpfungsgedanken" - Gott der Schöpfer - wir seine Subjekte - ablehnt, ersetzt diesen Mythos lediglich durch einen anderen. Humanisten stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Das mag ja für viele die einzig akzeptable Lösung sein, aber auch diesem Mythos fehlt jegliche wissenschaftliche Begründung.
In einer "Demokratie" (von der es durchaus abweichende "Spielarten" gibt) sollen so unterschiedliche Vorstellungen wie "Religion" und "Humanismus" gleichberechtigt miteinander auskommen. Da auch "Demokratie" - "Menschenrechte" nichts als " intersubjektiven Wirklichkeit" sind und nur dort funktionieren, wo eben Menschen in der selben " intersubjektiven Wirklichkeit" auch die unvermeidbaren "Brüche" solche Kombinationen akzeptieren, sind "Sonderwünsche" eben nur durchsetzbar, wenn eine " intersubjektiven Mehrheit" sich darüber einigt. Jeder Versuch, etwas ohne eine Mehrheit davon zu überzeugen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Was dieses Thema angeht, erst müssen von der Notwendigkeit etwas ändern zu wollen, eine "Mindestmenge" an Personen dafür "gewonnen" werden, die es sich zu ihrer " intersubjektiven Wirklichkeit" macht, etwas zu verändern.
Die Argumente müssen eine tatsächliche Alternative auch für eher religiös eingestellte Menschen beinhalten.
Warum sonst sollten sie etwas verändern wollen, das im weitesten Sinn ihrem Mythos wie diese Welt funktioniert entspricht ? Nur, weil Agnostiker usw. die "Gottesvorstellung" als ihre " intersubjektiven Wirklichkeit" ablehnen, wirkt dies für "gottgläubige Menschen" keineswegs "sinnstiftend". Objektiv betrachtet bedingt eine andere Geldverteilung im Staatshaushalt gewiss nicht nur positive Ergebnisse.
Der pure "Glaube" eine Veränderung sein vorteilhaft, genügt nur dem, der das nicht begründen muss. In Zeiten postfaktischer Gefühlsduselei mag das ja der richtige Ansatz sein
Doch wer glaubt, einen gültigen völkerrechtlichen Vertrag - und das ist in der weltweiten " intersubjektiven Wirklichkeit" - dieses "Reichskonkordat von 1933" nun einmal - einfach einseitig aufkündigen zu können, sollte sich dann auch nicht wundern, wenn anderer Kräfte (Staaten, "Interessengruppen", Religionsgemeinschaften usw.) ihrerseits sich nicht mehr an solche Verträge gebunden sehen. Landesgrenzen z.B. existieren eben auch nur in der " intersubjektiven Wirklichkeit".
Was die offensichtlich Verquickung von Staat und Religion angeht, sollte sich eine Mehrheit zunächst darum kümmern, das diese nicht noch durch weitere hinzukommende Religionen ausgeweitet wird. Es wird schon schwierig genug den gegenwärtigen Status quo in Sachen Islam zu halten und abzusichern. Der Status quo ante - also vor der großzahligen Anwerbung türkischer Arbeitskräfte, die nun einmal in ihrer Mehrheit dem sunnitischen Zweig des Islam angehören, ist eher unmöglich herzustellen. "Gefühlt" - "postfaktisch" - leben 20 Millionen Muslime in D. Tatsächlich sind es
Quelle hat geschrieben:Nach einer neuen Hochrechnung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz (DIK) lebten am 31. Dezember 2015 in Deutschland zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime.
Bei einer Einwohnerzahl von insgesamt 82,2 Millionen Personen in Deutschland ergibt sich, dass der Anteil der Muslime zwischen 5,4 % und 5,7 % liegt.
Wenn sich nicht eine "beachtenswerte Mehrheit" darum kümmert, wird D neben den bereits existierenden "Verflechtungen" mit den bekannte 4 religiösen Vertragspartnern, zukünftig auch noch ein fünfte Religion auf die "übliche Art alimentieren". Das macht mir angesichts der "Natur" dieser Religion gegenwärtig deutlich mehr Sorgen, als die zum Teil nicht veränderbaren Verbindungen der "abendländischen Religionen" bis tief in unseren Staat hinein.
Unabhängig von meinen Vorstellungen die durchaus für eine größere "mögliche" Trennung von Kirche und Staat ausgehen, die geschichtlichen und kulturellen Verknüpfungen sind Fakten, die schlicht in einer nunmehr 2tausendjährigen "Tradition" fußen. Als beachtenswertes Beispiel möchte ich die ehemalige "DDR" anführen. Die dortigen "Bemühungen" einer lupenreinen Diktatur, konnten nur sehr oberflächliche "Erfolge" erzielen. Kaum war das Gebilde obsolet, wurde nahezu der religiöse Status quo ante erreicht.
Soviel zu einem wirklich ernsthaften Versuch Religion "in die Schranken zu verweisen"...