Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 20:46 hat geschrieben:
Ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Bevölkerung ist gegen den Euro, gegen den ESM, gegen die ständige Übertragung von nationalen Hohenheitsrechten nach die zentralistische Bürokratie in Brüssel etc.
Dieser "nicht unerhebliche" Teil der Bevölkerung repräsentiert a) nicht die Mehrheit und hat b) nicht die geringste Ahnung Einflussfaktoren auf die Wirtschaft, sondern folgt einem "Bauchgefühl", weil ihnen dieses und jenes nicht gefällt.
Repräsentieren damit die Mehrheit, haben Berater, die sich mit Wirtschaft, deren Funktionieren und den Einflussfaktoren auskennen und vor allem langfristig denken.
Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 20:46 hat geschrieben:Was ist schlecht daran, wenn es ausnahmsweise auch mal eine Partei im Bundestag geben würde, die diesen ganzen Wahnsinn ablehnt und damit einen recht grossen Teil der Bevölkerung repräsentieren würde?
Wie ich bereits schrieb, es handelt sich um eine populistische Gruppierung, die sich die momentane Unzufriedenheit von Teilen der Bevölkerung zunutze macht, diese instrumentalisiert.
Einheitliche Märkte, ohne freie Wechselkurse, Ein- und Ausfuhrzölle etc, sind nun mal Wirtschaftsfaktoren, von denen insbesondere eine exportorientierte Wirtschaft, wie die deutsche, profitiert. Einheitliche/gemeinsame Normen, Sicherheitsbestimmungen und-standards etc tragen ein Weiteres dazu bei, auch wenn deren Aufstellung und Umsetzung Jahre dauert, weil die Befindlichkeiten der einzelnen Mitgliedsstaaten berücksichtigt werden müssen. Dergleichen sieht sehen aber Otto und Lieschen Normalbürger nicht. Die sehen nur momentan Krise und Deutschland zahlt.
Deutschland existiert aber nicht im luftleeren Raum, sondern ist abhängig und eingebunden in die europäische Wirtschaft. Nicht nur durch die Exportorientierung, sondern auch durch mannigfaltige Verflechtungen.
Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 20:46 hat geschrieben:Sicher, für einen dauerhaften Erfolg bräuchte so eine Partei ein breiteres Profil über verschiedene Politikfelder. Eine Ein-Themen-Partei wird sich nicht auf Dauer halten.
Genau das hat eine populistische Gruppierung/Partei nicht und will es auch nicht erreichen. Mit Antihaltungen ist kein Staat zu regieren und auch keine Wirtschaft "am Laufen" zu halten.
Populistische Parteien, wie die "Alternative für Deutschland" SIND Ein-Themen-Parteien, die die gegenwärtige Unzufriedenheit auszunutzen trachten, die aber kein tragfähiges Programm haben.
Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 20:46 hat geschrieben:Es wäre natürlich super, wenn einige bekannte Gesichter zu dieser Partei übertreten würden. Ich denke da etwa an Peter Gauweiler, Wolfgang Bosbach oder Frank Scheffler. Für einen Wahlkampf wäre sowas extrem wichtig.
Genau das werden die Genannten aber nicht tun, eben WEIL sie Politiker sind und wissen, worauf es in der Politik ankommt, WEIL sie wissen, dass alles im jeweiligen Kontext betrachtet und langfristig gedacht werden muss.
Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 20:46 hat geschrieben:Ansonsten verfügt diese Partei schon über den geballten wirtschaftlichen und juristischen Sachverstand um ein hervorragendes Programm aufzustellen.
Über diesen Sachverstand verfügt diese Partei offensichtlich nicht oder ihre Mitglieder nutzen diesen Sachverstand nicht, sonst wären sie sich über die Folgen solchen Handelns im Klaren.
Sachverstand bedeutet nämlich nicht nur, über theoretisches Wissen zu verfügen, wie eine Wirtschaft funktionieren könnte und sollte und dieses Wissen an einer Uni zu lehren, Sachverstand bedeutet auch, die Praxis zu kennen.
Und genau über diesen Sachverstand, der sich in der Praxis bewähren muss und bewährt, verfügen die Leute die die Wirtschaft leiten.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen