Das ist nicht mein Mehrheitsprinzip, sondern das Wesen der Demokratie. Sonst wäre es keine Demokratie. Das ist der Unterschied der Demokratie vom Autoritarismus.
Demokratie heißt Volksherrschaft. Das Volk besteht aber aus Individuen, aus einzelnen Bürgern. Was privat ist, ist privat. Es betrifft niemanden auf der Straße, welche Hausschuhe ich zu Hause trage. Also ist diese Angelegenheit kein Gegenstand der demokratischen Entscheidungen.
Es gibt aber viele Fragen, die irgendwie gemeinsam gelöst werden müssen, wenn schon Menschen zusammen in der Gesellschaft leben. Aber wie? Entweder demokratisch (es gibt eine Mehrheit dafür), oder nicht demokratisch (es gibt keine Mehrheit dafür).
Beispiel:
In einem Land wurde die Todesstrafe abgeschafft. War es der ausdrückliche Wille der Mehrheit des Volkes, dann war die Abschaffung demokratisch.
Irgendwo werden Straßen umbenannt. Ist das wirklich der ausdrückliche Wille der Mehrheit des Volkes bzw. der Anwohner, oder versuchen irgendwelche widerlichen Aktivisten ihren Willen dem Volk aufzuzwingen? Das ist die Frage der Demokratie.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007