Befassen wir uns erst nochmal mit Putin & Co. ...
. Für ihn sei klar, dass der Konflikt militärisch nicht zu lösen sei. Letztlich müsse das syrische Volk selbst über sein Schicksal bestimmen, sagte Putin.
Klarere Äußerungen als aus dem Außenministerium
Vor wenigen Tagen noch hatte der Kreml bekräftigt, dass Russland fest an der Seite Assads stehe. Diese Botschaft war nötig geworden, nachdem Äußerungen von Vize-Außenminister Michail Bogdanow für Verwirrung gesorgt hatten. Er hatte eingeräumt, dass ein Sieg der Assad-Gegner nicht mehr auszuschließen sei. Wenig später äußerte sich Außenminister Sergej Lawrow ähnlich. Eine deutliche Position bezogen beide jedoch nicht.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-12/putin-unterstuetzung-assadAlso, "militärisch nicht zu lösen" heißt, El Presidente sieht keine Chance mehr, Assad zu halten. Und du sagst ja selbst, Teheran sei der Meinung, Assad könne "freiwillig" gehen.
Und irgendwo muss er ja hin, der Assad dann - entweder nach Lateinamerika ausfliegen oder sich in Luft auflösen.
Sodann kommt eine Nachfolge-Regierung ins Spiel und die kann eigentlich nur von Leuten der Syrischen Nationakoalition besetzt werden.
Noch scheint unklar, zu welchen Zugeständnissen Ahmed Muas al Chatib bereit ist - ob man etwa den Russen den Verbleib der Marinebasis in Tartus garantieren will oder nicht.
Chatib war mehrfach als Dissident im Gefängnis, ist Geologe, sunnitischer Imam und Autor einiger Schriften über gesellschaftspolitische Fragen. Er gilt als Pluralist, Demokrat und setzt sich für Toleranz und die Rechte von Minderheiten ein.
Ein größerer Gegensatz zum Assad-Regime könnte kaum bestehen.
Kaum im Amt und auf internationalem Parkett erstmals aktiv, verkündete er auch schon, Auslandshilfe sei nicht mehr nötig und das Regime könne Kapitulationsangebote unterbreiten. Das spricht für Nervenstärke und ein gehöriges Selbstbewußtsein. Auch das wohl ein starker Kontrast zu dem eher blass und führungsschwach wirkenden Assad.
Die nächsten Wochen und Monate werden sicher interessant, Sylv.