Alles mit Ausbeutung von Bodenschätzen finanziert.
Lebenerwartung:
http://www.berlin-institut.org/typo3tem ... c66bb6.png
Sektor Arbeit:
http://www.mmegi.bw/index.php?sid=1&aid ... Wednesday5
Gras wächst nach, Farbe blättert ab, Der Wind weht wieder Dreck auf die Strassen und irgendwann in 60 Jahren ist das Diamantengeld weg. Das wird nichts, solange Fachkräfte, die die Infrastruktur bauen und die städtischen Einrichtungen am Laufen halten aus dem Ausland kommen.
Da hilfts auch nicht ein Beschäftigungsprogramm zu bejubeln, das einfache Deppenjobs wie Gras schneiden oder Strassenfegen die nichtmal Anlernen bedürfen die mit Diamantengeld bezahlt werden. Es hilft auch nichts auf die glitzernden Fassaden der Industrieeinrichtungen der de Beers und die darum schön gebauten Zufahrtstrassen hinzuweisen. Das große Problem sind trotz einbrechender Lebenserwartung die massiv steigenden Einwohnerzahlen in den Städten die zum Teil auch aus Einwanderung aus ausländischen Krisengebieten resultieren. Die "Homogenität" der Botswana ist inwischen Makulatur. Das was da geschildert wird ist warscheinlich Milderung der anwachsenden sozialen Probleme. Der Diamantenkonzern will seineseits keine Unruhen oder instabile Verhältnisse haben. Da werden Brotkrumen verteilt damit die größten sozialen Risiken gemindert werden. Und ein Politiker kann den Wohltäter und seine kleine Macht spielen.
Erst wenn ein massives Programm für Ausbildung inländischer Fachkräfte gestemmt wird und man sich von Diamantindustrie unabhängig gemacht hat und die grassierende Seuche AIDS (23% Prävalenz, Rate konstant) beherrscht wird, darf man getrost von Fortschritt reden. Vorher nicht.
Der Fallstrick ist, dass Botswana inzwischen 75% seines Haushalts aus Geschäften mit Bodenschätzen bestreitet. D.h. dieser Staat und der Arbeitssektor ist auch erheblich vom Handel mit Diamanten abhängig. Wenn zum Beispiel de Beers seine Produktion wie vor 5 Jahren geschehen kurzfristig um 90% reduziert, hat das einen deutlichen Einbruch im BIP zur folge. Das ist nicht gesund.
2005:
GDP $10 billion,
davon 38% Mining => $ 6,2 million Grundsockel restliche Wirtschaft
Alleine Diamanten $3,3 billion von $3,8 billion durch Mining
Staatshaushalt 2,8 $ billion
50% des Staatshaushaltes durch Mining.
2012:
GDP $17 billion.
De Beers CEO Phillippe Mellier estimates that $6 billion worth of diamonds will now flow through Botswana.
Staatshaushalt $6 billion.
D.h. der Staatshaushalt stützt sich immer weniger auf die sonstige Wirtschaft. Als de Beers nun seinen Handel von London nach Botswana verlegt hat wurde das von unsere Privatmedien als Erfolg für Botswana dargestellt. Umgekehrt könnte man auch böswillig behaupten, Botswana ist inzwischen von Diamantfirmen gekauft.
http://en.wikipedia.org/wiki/Mining_ind ... f_Botswana
Sowas wird lieber ausgeblendet:
http://www.netzwerk-regenbogen.de/kungbo120510.html
Weiterhin:
"Im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lehnten CDU/CSU und FDP einen entsprechenden Antrag ab, der die Ratifizierung der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO 169) vorsah."
D.h. die Bundesrepublik Deutschland hat eine seit 33 Jahren bestehende internationale Übereinkunft für den Schutz indigener Völker nicht ratifiziert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum