Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

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Misterfritz
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Misterfritz »

franzmannzini hat geschrieben:(16 Oct 2021, 20:38)

Also ist der Artikel nicht zur Diskussion gedacht. Danke.
Doch,
aber wie soll ich Zahlen, die ich nicht habe, diskutieren?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

Liebe Ungeimpfte aus Hessen, macht Euch keine Sorgen um Eure Lebensmitteleinkäufe !
https://www.hvhessen.de/neuigkeiten-han ... itzumfrage
Aus unserer Blitzumfrage geht deutlich hervor, dass für alle teilgenommenen
Händlerinnen und Händler aus der Lebensmittelbranche eine 2G Option keine Lösung ist.
Natürlich stellt sich in dem Zusammenhang die Frage ob die 3G-Regel eine Lösung wäre. :)

Momentan ist im Lebensmittelhandel (auch restlicher Einzelhandel und Großhandel) für die Kunden nur das Tragen einer Maske verordnet.
So finde ich es schon äußerst interessant, das ständig Informationen darüber heraus posaunt werden, ob hier und da nicht auch XG möglich wäre.
In Hessen aufgrund eines Urteils für einen Grill- und Grillzubehör Verkaufer, man o man, es ist Oktober. :)

2G dient ja in z.B. der Gastronomie dazu die Innenräume stärker mit geimpften und genesenen Maskenlosen zu füllen.
Wie sähe das im Einzelhandel aus ? Bei 2G keine Maskenpflicht mehr, dafür am Eingang ein Kontrollmechanismus ?
Da ich zwar geimpft bin, mich aber grundsätzlich nicht (gerne) anstelle, besonders nicht für den Konsum, würde ich wohl solche
Geschäfte meiden.

Ich will nicht sagen, daß mir das Tragen einer Maske, bei ausgedehnten Shopping-Exzessen nicht auf den Sack*innen geht,
aber wenn ich wählen sollte zwischen Einlasskontrollen im Einzelhandel und vielleicht damit verbundenen Anstehen,
dann bleibe ich wohl eher bei der Maske.
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

3Gplus im Stadion:
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Waru ... 68480.html
In Frankfurt gibt es wegen der geltenden 3G-Plus-Regelung gar einen kompletten Boykott. Um dennoch die erlaubten 40.000 Fans ins Stadion zu bekommen,
bezuschussen die Hessen die PCR-Tests aller nachweislich nicht impffähigen Anhänger mit 50 Euro.
Warum wohl, abgesehen von anderen Faktoren (Wetter, knappe Börse, usw)...
Ganz einfach:
Etwas neidisch werden die großen Klubs auf den Drittligisten 1. FC Saarbrücken blicken. Das Bundesliga-Gründungsmitglied darf als erste deutsche Profimannschaft sein Stadion ohne jegliche Einschränkungen voll auslasten. Gemäß der ab dem 29. Oktober gültigen Corona-Verordnung der saarländischen Landesregierung ist bei Freiluftveranstaltungen keine Einhaltung der 3G-Regelung mehr erforderlich.
Wie schon seit mehr als anderthalb Jahren, scheint es keine wirklich gesicherten wissenschaftlichen Begründungen für bestimmte Verordnungen zu geben,
alle Entscheidungen scheinen der jeweiligen Laune des Landesfürsten und seinen Höflingen zu unterliegen.

So hat das Ludwigsparkstadion (1.FC Saarbrücken) 16.000 Plätze die voll genutzt werden können, ohne Einschränkungen.

https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2021 ... 2g-3g.html
Das Stadion Alte Försterei (1.FC Union) hat 22.000 Plätze, davon dürfen aber nur 50% genutzt werden mit 3G.

So muß es wohl einen Unterschied geben, zwischen Zuschauern verschiedener Ligen.
Der Kutscher

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Der Kutscher »

Skeptiker hat geschrieben:(09 Oct 2021, 20:26)
Wie sieht es denn aber mit der Lohnfortzahlung für staatlich angeordnete Quaratäne aus (die im übrigen für Geimpfte ebenfalls so angeordnet würde)? Geimpfte ja, Ungeimpfte nein?
Wo kann ich das nachlesen? MWn gibt es derzeit keine Quarantäne für geimpfte Kontaktpersonen, zumindest solange diese keine Symptome zeigen, aber dann fällt das eh unter „krank“ und nicht unter „angeordnet“.
https://coronavirus.nrw/quarantaenerege ... angepasst/
Wenn das also noch so stimmt wie in dem Link nachzulesen dann gibt es eine Quarantäneanordnung nur für Ungeimpfte und das haben die dann eben ohne Lohnersatzleistung hinzunehmen.
discipula
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von discipula »

Der Kutscher hat geschrieben:(19 Oct 2021, 07:26)
Wenn das also noch so stimmt wie in dem Link nachzulesen dann gibt es eine Quarantäneanordnung nur für Ungeimpfte und das haben die dann eben ohne Lohnersatzleistung hinzunehmen.
da wäre ich ja sehr erstaunt, wenn dies mit der Verfassung in Einklang zu bringen wäre...

vielleicht klagt ja mal wer.
Der Kutscher

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Der Kutscher »

discipula hat geschrieben:(19 Oct 2021, 07:31)
vielleicht klagt ja mal wer.
Welchen Verfassungsgrundsatz sehen Sie verletzt? Der Rechtsweg steht Jedem offen.
discipula
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von discipula »

Der Kutscher hat geschrieben:(19 Oct 2021, 08:24)

Welchen Verfassungsgrundsatz sehen Sie verletzt? Der Rechtsweg steht Jedem offen.
ich bin nicht Juristin, aber mir scheint es selbstverständlich, dass, wenn man vom Staat das Arbeiten verboten kriegt, der Staat auch für die Kosten dieses seines Verbots aufkommen muss.

Ebenso haben die meisten Verfassungen der sogenannt freien, demokratischen, westlichen Welt Themen drin wie Selbstbestimmung über den eigenen Körper, Diskriminierungsverbote, und die Pflicht zur Verhältnismässigkeit politisch verfügter Massnahmen.

Wie das alles zusammenpasst mit "Quarantäne, aber nicht bezahlt für Ungeimpfte" ist mir ein Rätsel.
Stoner

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Stoner »

discipula hat geschrieben:(19 Oct 2021, 08:35)

ich bin nicht Juristin, aber mir scheint es selbstverständlich, dass, wenn man vom Staat das Arbeiten verboten kriegt, der Staat auch für die Kosten dieses seines Verbots aufkommen muss.

Ebenso haben die meisten Verfassungen der sogenannt freien, demokratischen, westlichen Welt Themen drin wie Selbstbestimmung über den eigenen Körper, Diskriminierungsverbote, und die Pflicht zur Verhältnismässigkeit politisch verfügter Massnahmen.

Wie das alles zusammenpasst mit "Quarantäne, aber nicht bezahlt für Ungeimpfte" ist mir ein Rätsel.
Der Staat verbietet niemand das Arbeiten. Es gibt auch keinen Rechtsanspruch auf einen bestimmten Arbeitsplatz. Wer sich nicht impfen lassen möchte, muss sich eben einen Arbeitsplatz suchen, bei dem das Impfen keine Voraussetzung ist. Ihre Freiheit, sich nicht impfen zu lassen, Ihre Selbstbestimmung über den eigenen Körper, besteht also in vollem Umfang.

Gleiches gilt bei Quarantäne. Es ist Ihre freie Entscheidung, Ihre Selbstbestimmung über Ihren Körper, Ihre persönliche Präferenz.

Es ist doch auch ganz einfach. Menschen ticken grundsätzlich so, dass sie Neid oder besser Missgunst entwickeln, wenn andere das Unangenehme, das sie selbst erfahren haben (also das Impfen), vermeiden möchten. Dann sinkt bei denen, die es auf sich genommen haben, die Bereitschaft, den anderen zu unterstützen oder ihm etwas zu gönnen. Und genau diesen menschlich-allzumenschlichen Reflexen trägt die Politik mit dem Impfdruck gewissermaßen Rechnung.

Unabhängig davon, was so alles falsch lief in Sachen Corona: Mehr noch als die Politik geht mir inzwischen das Jammern auf den Geist. Wer frei sein will, der darf das, aber dann sollte er seinen Risikoappetit nicht auf fremde Kosten abfedern lassen.
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

Muß man erst ein Kimmich sein, damit man merkt wie stark
der öffentliche Impfdruck ist ?
https://www.zdf.de/politik/berlin-direk ... n-100.html
Sogar ein Herr Precht ist der Meinung daß das etwas zu weit geht, besonders dann wenn Politiker
auch noch ihren Senf dazu abgeben müssen.
Wie ist das mit den ganzen anderen Millionen Kimmichs, die vielleicht auch nur auf einen anderen
Impfstoff warten ?
Ist das nur bei Herrn Kimmich nicht in Ordnung, oder auch bei allen anderen ?
Und ich füge noch ein:
How dare you ?
hinten an.
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

über Scholz und sein Umfeld:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... f0716407d4
Scholz selbst scheut vor zu viel Druck auf Ungeimpfte zurück. Die Leute dürften nicht misstrauisch gegenüber dem Staat werden,
heißt es in seinem Umfeld, es dürfe gar nicht erst der Anschein von Zwang entstehen, sonst verliere man die Leute.
Manchmal läßt mich das Gefühl nicht los, daß ich in einer anderen Welt lebe,
als Herr Scholz und sein Umfeld.
Die merken gar nicht, wenn ein Zug schon abgefahren ist und bei der nächsten Station angekommen ist.
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Fliege
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Fliege »

franzmannzini hat geschrieben:(16 Oct 2021, 21:07)

Liebe Ungeimpfte aus Hessen, macht Euch keine Sorgen um Eure Lebensmitteleinkäufe !
https://www.hvhessen.de/neuigkeiten-han ... itzumfrage
Ob es GG wäre, Menschen verhungern zu lassen? Ich fürchte, das wäre es - selbst in Hessen - nicht.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
PeterK
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von PeterK »

franzmannzini hat geschrieben:(31 Oct 2021, 20:28)
Die merken gar nicht, wenn ein Zug schon abgefahren ist und bei der nächsten Station angekommen ist.
... die sich auffällig häufig Intensivstation nennt.
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

PeterK hat geschrieben:(31 Oct 2021, 21:10)

... die sich auffällig häufig Intensivstation nennt.
Auffällig häufig = kumuliert, übers Jahrzehnt gerechnet, pro Tag, Anteil wovon, exponantiell ?
PeterK
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von PeterK »

franzmannzini hat geschrieben:(31 Oct 2021, 21:16)
Auffällig häufig = kumuliert, übers Jahrzehnt gerechnet, pro Tag, Anteil wovon, exponantiell ?
In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Menschen, die mit einer Covid-19-Erkrankung in eine Klinik eingewiesen wurden, kontinuierlich gestiegen, und die Situation spitze sich wieder zu, warnte das hessische Sozialministerium am Donnerstag in Wiesbaden. Auf den Intensivstationen werden derzeit 167 Patienten gesichert oder zumindest mit Verdacht auf eine Corona-Infektion behandelt - der weit überwiegende Teil ist demnach ungeimpft.
(sueddeutsche.de, 28.10.2021)
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conscience
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von conscience »

Wer sich im pflege- bzw. medizinischen Bereich nicht impfen lassen will, hat in dem Geschäft nichts zu suchen — falscher Job.
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

PeterK hat geschrieben:(31 Oct 2021, 21:27)

(sueddeutsche.de, 28.10.2021)
Ein Artikel wie viele andere auch, es ist etwas angestiegen, es befinden sich momentan, also am 28.10 oder davor, 167 Personen mit gesicherter oder dem Verdacht
Corona-Infektion auf den Intensivstationen und davon ist ein "weit überwiegender" Teil ungeimpft.
Recht Beliebig wie ich finde und auch irgend wie erwartbar in der Saison.
Abgesehen davon das man vielleicht das Zahlenwerk etwas vervollständigen sollte,
ist ja weiterin die Frage in wie fern der Impfdruck verstärkt
werden müßte um diesen Vorkommnissen zu begegnen, und ob dieser dann auch in die richtige Richtung wirkt.
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

conscience hat geschrieben:(31 Oct 2021, 21:45)

Wer sich im pflege- bzw. medizinischen Bereich nicht impfen lassen will, hat in dem Geschäft nichts zu suchen — falscher Job.
Das Problem ist doch schnell gelöst, einfach alle kündigen, dann muß man auch die Überlastung nicht ständig herbeireden, oder darauf warten.
PeterK
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von PeterK »

franzmannzini hat geschrieben:(31 Oct 2021, 21:45)
ist ja weiterin die Frage in wie fern der Impfdruck verstärkt ...
Welcher "Impfdruck"? Wird auf Dich "Impfdruck" ausgeübt?
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

PeterK hat geschrieben:(31 Oct 2021, 21:57)

Welcher "Impfdruck"? Wird auf Dich "Impfdruck" ausgeübt?
Mich beschleicht das Gefühl daß Du gar nicht ernsthaft darüber diskutieren willst.
Hier im Strang hatte ich schon ausgeführt warum ich mich für eine Impfung entschieden hab, die Angst vor einer Infektion war es nicht,
sondern eher eine Argumentationsgrundlage meines Rechtsbeistandes für die Wiedererlangung eines bestimmten Grundrechts.
Aber scheinbar ist es wohl auch hier wichtig nicht (mehr) betroffen zu sein, um dann festzustellen daß es keinen Impfdruck gibt.
So gibt es wohl auch keine Wohnungsnot in Berlin, denn ich habe ja eine. :)
PeterK
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von PeterK »

franzmannzini hat geschrieben:(31 Oct 2021, 22:08)
Aber scheinbar ist es wohl auch hier wichtig nicht (mehr) betroffen zu sein ...
Also wurde auf Dich "Impfdruck" ausgeübt? Mich interessiert, wie diejenigen, die "Impfdruck" verspüren oder verspürt haben, den Begriff definieren und konkret beschreiben.
franzmannzini

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von franzmannzini »

PeterK hat geschrieben:(31 Oct 2021, 22:26)

Also wurde auf Dich "Impfdruck" ausgeübt? Mich interessiert, wie diejenigen, die "Impfdruck" verspüren oder verspürt haben, den Begriff definieren und konkret beschreiben.
Es reicht mir schon wenn ich an dauernt gefragt werde, ob ich schon geimpft bin, als wenn es das Wichtigste der Welt wäre,
als wenn es überhaupt nichts Anderes gäbe.
Manchmal beantworte ich diese Frage sogar mit nein, weil es für mich höchst unterhaltsam ist, wie auch plötzlich augesetze Masken,
oder mir dann ewig abgedroschene Phrasen entgegengeplappert werden, manchmal löse ich zwischendurch dann auf,
und dann geht es erst richtig los.
Wenn ich dann zwischendurch Fragen zu Eckdaten zur Pandemie mit einflechte, dann gibt es in Deutschland 10k bis 200k Corona-Tote, das RKI ist häufig unbekannt,
wer ist Drosten u.s.w..
Mein ursprünglicher Plan war meine Impfung im 4.Quartal, weil ich davon ausging, das die Auswahl an Impfstoffen hier reichhaltiger sein würde,
und das Impfen im "vorbei gehen" erledigt werden könne. So entschieden, aufgrund meiner Lebensweise.
Allerdings wurde sie nötig, bevor ich überhaupt berechtigt war, diese zu empfangen, weil es nur damit möglich war einen wichtigen Teilaspekt meines Lebens fortzuführen.
Von diesem Teilaspekt waren "nur" 80k Berliner betroffen, also auch wieder eine unwichtige Minderheit über die man mit dem Kamm scheren kann.
Somit betreffen mich momentan keine der Maßnahmen gegen "ungeimpft sein" und ich könnte mich zurück lehnen und sagen: Is mir doch scheißegal.
Ist es aber nicht und wird es auch nie sein.
So bleibt Impfdruck für mich das was es ist, ein Mangel an Überredungskunst und Vertrauen schaffen, ergebnisorientiert kompensiert mit sozialer Ächtung, gestützt durch die
Politik und damit auch wieder der Gesellschaft und dann überkompensiert durch Maßnahmen die das soziale Zusammenleben stören und auseinanderdividieren.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von discipula »

PeterK hat geschrieben:(31 Oct 2021, 22:26)

Also wurde auf Dich "Impfdruck" ausgeübt? Mich interessiert, wie diejenigen, die "Impfdruck" verspüren oder verspürt haben, den Begriff definieren und konkret beschreiben.
nun ja.

Mit dieser Zertfiziererei wird das Leben doch bedeutend eingeschränkter, teurer und komplizierter für Ungeimpfte.

und ja, ich bin so ein Weichei, dass ich gerne im Winter, wenn es regnet oder schneit oder stürmt, gern einfach ins nächste Café sitzen will und mich im Trockenen gemütlich wärmen will. Sprich, da sind die Optionen entweder "mehrfach wöchentlich auf eigene Kosten testen" oder halt eben "Impfung, und erst mal ist gut".

ja das empfinde ich als starken Druck, der auf mich ausgeübt wird.
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jorikke
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von jorikke »

discipula hat geschrieben:(01 Nov 2021, 07:33)

nun ja.

Mit dieser Zertfiziererei wird das Leben doch bedeutend eingeschränkter, teurer und komplizierter für Ungeimpfte.

und ja, ich bin so ein Weichei, dass ich gerne im Winter, wenn es regnet oder schneit oder stürmt, gern einfach ins nächste Café sitzen will und mich im Trockenen gemütlich wärmen will. Sprich, da sind die Optionen entweder "mehrfach wöchentlich auf eigene Kosten testen" oder halt eben "Impfung, und erst mal ist gut".

ja das empfinde ich als starken Druck, der auf mich ausgeübt wird.
Du empfindest das völlig richtig.
Das ist ja auch der Sinn der Maßnahmen.
Statt dich über Freiheitsbeschränkungen und Impfdruck zu beklagen nimm doch einfach die andere Freiheit in Anspruch.
Nämlich die, sich impfen zu lassen.
... und schon ist dem ganzen Lamentieren die Grundlage entzogen.
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JJazzGold
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

discipula hat geschrieben:(01 Nov 2021, 07:33)

nun ja.

Mit dieser Zertfiziererei wird das Leben doch bedeutend eingeschränkter, teurer und komplizierter für Ungeimpfte.

und ja, ich bin so ein Weichei, dass ich gerne im Winter, wenn es regnet oder schneit oder stürmt, gern einfach ins nächste Café sitzen will und mich im Trockenen gemütlich wärmen will. Sprich, da sind die Optionen entweder "mehrfach wöchentlich auf eigene Kosten testen" oder halt eben "Impfung, und erst mal ist gut".

ja das empfinde ich als starken Druck, der auf mich ausgeübt wird.
Das ist alles?
Nur wegen a bisserl im Kaffeehaussitzen fühlen Sie sich unter Impfdruck gesetzt?

Ich hätte ja noch so einen Restbestand an Verständnis dafür, wenn durch die Impfvorgabe das Ausüben der beruflichen Tätigkeit eingeschränkt ist oder unmöglich ist, wenn sich das komplette soziale Umfeld verweigert, wenn Reisen unmöglich ist, etc. und man sich deshalb einem Impfdruck ausgesetzt sieht.

Aber wegen eines Kaffeehausbesuchs zu jammern, dass die Kosten für den Test selbst getragen werden müssen, nicht von der Allgemeinheit, und sich deshalb “Impfdruck“ ausgesetzt zu sehen, das lässt mich kalt.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Space_X »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 07:55)

Ich hätte ja noch so einen Restbestand an Verständnis dafür, wenn durch die Impfvorgabe das Ausüben der beruflichen Tätigkeit eingeschränkt ist oder unmöglich ist
An vielen Unis ist das schon so. Zutritt nur mit 3G.
Wer nicht geimpft ist, zahlt.

Ich persönlich finde das bedenklich.

Und hier handelt es sich um Zugang zu Bildung, Chancengleichheit etc.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von discipula »

jorikke hat geschrieben:(01 Nov 2021, 07:44)
Statt dich über Freiheitsbeschränkungen und Impfdruck zu beklagen nimm doch einfach die andere Freiheit in Anspruch.
Nämlich die, sich impfen zu lassen.
... und schon ist dem ganzen Lamentieren die Grundlage entzogen.
Die "Freiheit", micht gute anderthalb Monate über sinnlose und belastende Nebenwirkungen der Impfung zu ärgern, ist dabei leider inbegriffen. :(

Es ist ja nicht so, dass man da ein paar bunte Smarties bekommt, sondern das ist ein potenter Stoff, der reichlich schräge Dinge anstellt im Organismus.

noch ein drittes Mal mache ich das nicht mit, zwei Mal reicht mehr als genug :mad2: es ist eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von discipula »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 07:55)
Nur wegen a bisserl im Kaffeehaussitzen fühlen Sie sich unter Impfdruck gesetzt?
Es geht ja nicht nur um "Kaffeehaus", es geht darum, dass ich nicht mein normales Leben führen kann ohne ewige Testerei.

nein, ich bin nicht Krösus
nein, ich habe nicht unbegrenzt Zeit.

und doch, im Winter, wenn ich ständig unterwegs bin in der Kälte, ist die Möglichkeit, sich kurz im Trockenen und im Sitzen aufzuwärmen, gerne mit einem Getränk, ein grosses Stück Lebensqualität, bzw der Mangel davon schmerzhaft zu fühlen.

Ich hätte ja noch so einen Restbestand an Verständnis dafür, wenn durch die Impfvorgabe das Ausüben der beruflichen Tätigkeit eingeschränkt ist oder unmöglich ist, wenn sich das komplette soziale Umfeld verweigert, wenn Reisen unmöglich ist, etc. und man sich deshalb einem Impfdruck ausgesetzt sieht.
ist es ja. :s das spielt alles mit rein.

ins Café gehe ich ja, wenn ich aus beruflichen Gründen unterwegs bin und ev. vor einem Termin noch eine Wartezeit habe. Wenn es um privaten Kaffeeklatsch geht, den kann ich auch zuhause halten.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Space_X hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:10)

An vielen Unis ist das schon so. Zutritt nur mit 3G.
Wer nicht geimpft ist, zahlt.

Ich persönlich finde das bedenklich.

Und hier handelt es sich um Zugang zu Bildung, Chancengleichheit etc.
Bildung ist ein Angebot. Das kann man wahrnehmen, oder es sein lassen.
Was einem das Bildungsangebot wert ist, einschließlich Impfung oder Test, das entscheidet Jede/r für sich.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Skeptiker »

jorikke hat geschrieben:(01 Nov 2021, 07:44)
...
Statt dich über Freiheitsbeschränkungen und Impfdruck zu beklagen nimm doch einfach die andere Freiheit in Anspruch.
Nämlich die, sich impfen zu lassen.
...
Schauen wir doch mal was "Freiheit" bedeutet:
Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit

Die Freiheit endet also beim Zwang. Nun kann es kein Zusammenleben von Menschen geben, in dem jeder Mensch vollkommen frei ist, weil bekanntermaßen meine Freiheiten bei den Freiheiten des Anderen enden. Dennoch wäre es ein Etikettenschwindel bei einer beschränkenden gesetzlichen Regelung von "anderer Seite der Freiheit" zu reden.

Sinn dieses Stranges ist es einen milden Zwang (Impfdruck) von einem starken und direkten Zwang (Impfpflicht) zu unterscheiden. Dabei ist es wenig überraschend, dass diejenigen, die ohnehin gerne geimpft sind, die Impfung nicht als Freiheitseinschränkung betrachten. Klar, wenn ich mich mein Leben nicht vom Sofa rühre, dann ist auch ein Gefängnis keine Freiheitseinschränkung. Es geht aber um diejenigen, die das NICHT wollen. Nein, die können mit der "andere Seite der Freiheit", oder sollen wir es besser "alternative Freiheit" nennen, nichts anfangen. Natürlich nicht - es ist ja deren Gegenteil.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Space_X »

discipula hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:15)
Die "Freiheit", micht gute anderthalb Monate über sinnlose und belastende Nebenwirkungen der Impfung zu ärgern, ist dabei leider inbegriffen. :(
Ehrlicherweise muss man aber dazu sagen, das sämtliche belastenden "Nebenwirkungen" bei einer tatsächlichen Corona-Infektion ohne Impfung deutlich stärker zutage treten würden.
Und da die Wahrscheinlichkeit sich irgendwann mit Corona zu infizieren bei jedem Menschen, der am Leben teilnimmt, bei 1 liegt - ist man mit der Impfung dennoch auf der sicheren Seite.

Viele Menschen glauben daran das sie dem Virus ausweichen können, aber dem ist nicht so.

Wenn ihnen die Ipmpfung schon zu schaffen gemacht hat, ist die Chance hoch, das eine Corona Infektion deutlich unangenehmer gewesen wäre.
Der Unterschied ist halt das man die Impfung (+ potenzielle Nebenwirkungen), sofern man sich dazu entschieden hat, zu 100% bekommt, und viele denken die Wahrscheinlichkeit Corona zu bekommen liegt deutlich niedriger als 100%.
Aber ob die sich da mal nicht täuschen. ;)

Ich persönlich fühle mich mit 2 Impfungen + durchgemachter Infektion aber auch ausreichend geschützt, so das ich auf eine 3te Impfung zumindest die nächsten 12+ Monate verzichten werde. :)
Zuletzt geändert von Space_X am Mo 1. Nov 2021, 08:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

discipula hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:17)

Es geht ja nicht nur um "Kaffeehaus", es geht darum, dass ich nicht mein normales Leben führen kann ohne ewige Testerei.

nein, ich bin nicht Krösus
nein, ich habe nicht unbegrenzt Zeit.

und doch, im Winter, wenn ich ständig unterwegs bin in der Kälte, ist die Möglichkeit, sich kurz im Trockenen und im Sitzen aufzuwärmen, gerne mit einem Getränk, ein grosses Stück Lebensqualität, bzw der Mangel davon schmerzhaft zu fühlen.




ist es ja. :s das spielt alles mit rein.

ins Café gehe ich ja, wenn ich aus beruflichen Gründen unterwegs bin und ev. vor einem Termin noch eine Wartezeit habe. Wenn es um privaten Kaffeeklatsch geht, den kann ich auch zuhause halten.
Schaffen Sie sich eine Thermoskanne an, dann haben Sie mit einer einmaligen Ausgabe allzeit ein heißes Getränk und sparen sich die Test Kosten. Trocken und halbwegs warm sitzen können Sie kostenfrei in S- und U-Bahnhöfen.

Oder Sie lassen sich testen, oder Sie lassen sich impfen.
Es ist Ihre Wahl.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Skeptiker »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:21)
Bildung ist ein Angebot. Das kann man wahrnehmen, oder es sein lassen.
Was einem das Bildungsangebot wert ist, einschließlich Impfung oder Test, das entscheidet Jede/r für sich.
Ist auch das Nahrungsangebot nur ein Angebot? In die Richtung geht es doch schon bei der Erlaubnis der Bundesländer, dass Lebensmittelläden auf 2G (!!! nicht 3G) umstellen dürfen.

Zentraler Punkt dieses Stranges ist die Abgrenzung eines Drucks von einer Pflicht. Meinst du die Wahrnehmung von Grundrechten sollte nach belieben vom Staat unter Bedingungen gestellt werden dürfen?

Wärst du immernoch frei, wenn Blonde nur jeden zweiten Tag einkaufen dürften, weil - hey - man kann sich doch auch die Haare färben? Keinerlei Zwang, oder? Und nein, es geht nicht um Verhältnismäßigkeiten - die werden auch beim Coronathema offensichtlich weder beachtet noch diskutiert. Es wird einfach festgelegt - warum dann nicht auch einfach Bewegungsfreiheit für Blonde regulieren?

Wo ist die Grenze?
Space_X
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Space_X »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:21)
Bildung ist ein Angebot. Das kann man wahrnehmen, oder es sein lassen.
Was einem das Bildungsangebot wert ist, einschließlich Impfung oder Test, das entscheidet Jede/r für sich.
So einfach sollte man sich das nicht machen.
odiug

Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:28)

Ist auch das Nahrungsangebot nur ein Angebot? In die Richtung geht es doch schon bei der Erlaubnis der Bundesländer, dass Lebensmittelläden auf 2G (!!! nicht 3G) umstellen dürfen.

Zentraler Punkt dieses Stranges ist die Abgrenzung eines Drucks von einer Pflicht. Meinst du die Wahrnehmung von Grundrechten sollte nach belieben vom Staat unter Bedingungen gestellt werden dürfen?

Wärst du immernoch frei, wenn Blonde nur jeden zweiten Tag einkaufen dürften, weil - hey - man kann sich doch auch die Haare färben? Keinerlei Zwang, oder? Und nein, es geht nicht um Verhältnismäßigkeiten - die werden auch beim Coronathema offensichtlich weder beachtet noch diskutiert. Es wird einfach festgelegt - warum dann nicht auch einfach Bewegungsfreiheit für Blonde regulieren?

Wo ist die Grenze?
Die Grenze liegt in der Gefährdung anderer.
Was ist daran so schwer zu verstehen ?
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JJazzGold
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Skeptiker hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:22)

Schauen wir doch mal was "Freiheit" bedeutet:

“Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können.“
Korrekt.
Die unterschiedlichen Möglichkeiten sind

Genesen
Geimpft
Getestet
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Space_X hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:30)

So einfach sollte man sich das nicht machen.
Eigenverantwortung zu übernehmen und soziale Kompetenz zu erlangen ist selten einfach.
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jorikke
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von jorikke »

Skeptiker hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:22)

Schauen wir doch mal was "Freiheit" bedeutet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit

Die Freiheit endet also beim Zwang. Nun kann es kein Zusammenleben von Menschen geben, in dem jeder Mensch vollkommen frei ist, weil bekanntermaßen meine Freiheiten bei den Freiheiten des Anderen enden. Dennoch wäre es ein Etikettenschwindel bei einer beschränkenden gesetzlichen Regelung von "anderer Seite der Freiheit" zu reden.

Sinn dieses Stranges ist es einen milden Zwang (Impfdruck) von einem starken und direkten Zwang (Impfpflicht) zu unterscheiden. Dabei ist es wenig überraschend, dass diejenigen, die ohnehin gerne geimpft sind, die Impfung nicht als Freiheitseinschränkung betrachten. Klar, wenn ich mich mein Leben nicht vom Sofa rühre, dann ist auch ein Gefängnis keine Freiheitseinschränkung. Es geht aber um diejenigen, die das NICHT wollen. Nein, die können mit der "andere Seite der Freiheit", oder sollen wir es besser "alternative Freiheit" nennen, nichts anfangen. Natürlich nicht - es ist ja deren Gegenteil.

"Die Freiheit endet also beim Zwang."
Völlig richtig.
In diesem Fall hat jeder die Freiheit sich so zu entscheiden (Impfung), dass es nicht zum Zwang kommt.
Zwang ohnehin nicht, es sind max. unangenehme Nebenwirkungen.
Will man Ergebnisse erzielen, in diesem Fall Eindämmung der Pandemie, sind konkrete Maßnahmen gefragt. Ins philosophische abzudriften ist nicht zielführend.
Meint man aber darauf nicht verzichten zu können, regt es sicherlich zum Nachdenken an die kürzlich unter dem Titel "Von der Pflicht" erschienenen Betrachtungen von R. D. Precht zu lesen.
Sie zeigen ganz gut die anderen Aspekte dieser, von manchen so empfundenen, Freiheitseinschränkungen auf.
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Tom Bombadil
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:21)

Bildung ist ein Angebot. Das kann man wahrnehmen, oder es sein lassen.
Das ist aber sehr kurz gedacht. Wer das Angebot nicht annimmt, der muss nachher höchstwahrscheinlich von der Gesellschaft ausgehalten werden, da ist es dann schon fatal, es jemand, der sich weiterbilden will, schwer zu machen. Auch 3G (oder sogar 2G) in Geschäften des täglichen Bedarfs halte ich für nicht in Ordnung. Ich weiß auch nicht, wie man die Leute dazu bringen kann, sich impfen zu lassen, aber von solchen indirekten Zwaengen halte ich auch nicht wirklich etwas.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Skeptiker hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:28)

Ist auch das Nahrungsangebot nur ein Angebot? In die Richtung geht es doch schon bei der Erlaubnis der Bundesländer, dass Lebensmittelläden auf 2G (!!! nicht 3G) umstellen dürfen.

Zentraler Punkt dieses Stranges ist die Abgrenzung eines Drucks von einer Pflicht. Meinst du die Wahrnehmung von Grundrechten sollte nach belieben vom Staat unter Bedingungen gestellt werden dürfen?
“Dürfen“ ist kein Zwang. Zwang wäre, wenn Lebensmittelläden auf 2G gesetzlich vorgegeben umgestellt werden müssten. Das ist nicht der Fall.

Drei Auswahlmöglichkeiten zum Betreten zu haben ist ebenfalls kein Zwang. Zwang wäre eine Impfpflicht.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:46)

Zwang wäre, wenn Lebensmittelläden auf 2G gesetzlich vorgegeben umgestellt werden müssten.
Und wenn alle Lebensmittelläden freiwillig auf 2G umsteigen? Dann sollen die ungeimpften und nicht genesenen Menschen verhungern?
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:41)

Das ist aber sehr kurz gedacht. Wer das Angebot nicht annimmt, der muss nachher höchstwahrscheinlich von der Gesellschaft ausgehalten werden, da ist es dann schon fatal, es jemand, der sich weiterbilden will, schwer zu machen. Auch 3G (oder sogar 2G) in Geschäften des täglichen Bedarfs halte ich für nicht in Ordnung. Ich weiß auch nicht, wie man die Leute dazu bringen kann, sich impfen zu lassen, aber von solchen indirekten Zwaengen halte ich auch nicht wirklich etwas.
Es ist weder an mir, noch am Staat, die Menschen zur Wahrnehmung des umfassenden Bildungsangebots zu zwingen. Wir haben in Deutschland eine Schulpflicht, die ist meines Erachtens ausreichend, um den eigenverantwortlichen Umgang mit Bildung zu erlernen.
Wer es in diesen Jahren nicht schafft, das Angebot zu schätzen, dem steht das Angebot eines zweiten Bildungswegs offen.

Impfen ist ebenfalls nur ein Angebot. Wer das nicht wahrnimmt, dem steht der Test zur Verfügung.

Wer ungetestet und ungeimpfte bleiben will, der muss analog zum nicht wahrgenommenen Bildungsangebot Einschränkungen inkauf nehmen.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:49)

Und wenn alle Lebensmittelläden freiwillig auf 2G umsteigen? Dann sollen die ungeimpften und nicht genesenen Menschen verhungern?
Steigen sie doch nicht, siehe die veröffentlichte Entscheidung z.B. der Discounter.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von discipula »

Space_X hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:23)

Ehrlicherweise muss man aber dazu sagen, das sämtliche belastenden "Nebenwirkungen" bei einer tatsächlichen Corona-Infektion ohne Impfung deutlich stärker zutage treten würden.
meine persönliche und nicht repräsentative Studie sn mir selbst


- anderthalb Jahre Coronazeit ungeimpft, dabei fleissig den öffentlichen Verkehr genutzt, sprich bestimmt mehrfache Kontaktemit dem Virus gehabt: Null Symptome. gar nichts. Immunsystem funktioniert offenbar.

- Impfung gemacht, Resultat: diverse Nebenwirkungen, die unter anderem das Atmen erschweren, das allgemeine Energieniveau senken und Lustlosigkeit mit sich bringen, fiebriges Gefühl, Übelkeit bei Hunger.... wtf.

zum Glück ist das Fieber endlich richtig ausgebrochen und hat aufgeräumt, seither gehts besser. sprich endlich wieder so wie vorher.

nein, eine natürliche Infektion wäre kaum so lang gegangen.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 08:56)

Es ist weder an mir, noch am Staat, die Menschen zur Wahrnehmung des umfassenden Bildungsangebots zu zwingen.
Du, ich, wir, der Staat, müssen dann aber im Fall des Falles für diese Menschen aufkommen. Ich bin für ein selbstbestimmtes Leben, das kann man aber nicht führen, wenn man überall ausgesperrt wird wie ein räudiger Hund. Und nein, ich bin doppelt geimpft, nicht dass da noch was falsch verstanden wird.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Nov 2021, 09:05)

Du, ich, wir, der Staat, müssen dann aber im Fall des Falles für diese Menschen aufkommen. Ich bin für ein selbstbestimmtes Leben, das kann man aber nicht führen, wenn man überall ausgesperrt wird wie ein räudiger Hund. Und nein, ich bin doppelt geimpft, nicht dass da noch was falsch verstanden wird.
Wo wird man mit gültigem Test ausgesperrt?
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von discipula »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 09:18)

Wo wird man mit gültigem Test ausgesperrt?
Wer das Geld nicht hat für Tests, wird sehr wohl sehr stark zur Impfung gedrängt. am expliziten Zwang schrammt das nur haarscharf vorbei.

und wie immer haben es die Reichen leichter, sich drum rum zu schlängeln. sozial ist das nicht.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

discipula hat geschrieben:(01 Nov 2021, 09:32)

Wer das Geld nicht hat für Tests, wird sehr wohl sehr stark zur Impfung gedrängt. am expliziten Zwang schrammt das nur haarscharf vorbei.

und wie immer haben es die Reichen leichter, sich drum rum zu schlängeln. sozial ist das nicht.
Wer sich den Test nicht leisten kann, der kann sich auch keine täglichen Kaffeehausbesuche leisten.
Einkaufen gehen kann man ohne Test.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 1. Nov 2021, 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 09:18)

Wo wird man mit gültigem Test ausgesperrt?
Ist halt eine Frage des Einkommens. Ich heiße es nicht gut, dass sich Leute nicht impfen lassen und verstehe es auch nicht, man sollte sie aber auch nicht ausschließen, die Gesellschaft ist schon tief genug gespalten. Man muss mMn. weiter aufklären, alternativen Fakten entgegentreten und diesen Mensch so niedrigschwellige Impfangebote machen wie nur möglich, zB. Impfbusse an belebten Orten aufzustellen halte ich für eine gute Idee.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Nov 2021, 09:55)

Ist halt eine Frage des Einkommens. Ich heiße es nicht gut, dass sich Leute nicht impfen lassen und verstehe es auch nicht, man sollte sie aber auch nicht ausschließen, die Gesellschaft ist schon tief genug gespalten. Man muss mMn. weiter aufklären, alternativen Fakten entgegentreten und diesen Mensch so niedrigschwellige Impfangebote machen wie nur möglich, zB. Impfbusse an belebten Orten aufzustellen halte ich für eine gute Idee.
Das scheint nicht wirklich durchschlagenden Erfolg zu haben. Aber es sollte trotzdem weiter geführt zu werden. Wenn ich allein das Argument höre, “man habe bisher keine Zeit gehabt, oder sich diese nicht nehmen wollen, um sich impfen zu lassen“. Das verbuche ich unter “Selbstabspaltung“.
Aber, wie gesagt, dem Nichtgenesenen oder Nichtgeimpften steht nach wie vor der Test zur Verfügung, sowie auch ein Krankenbett.
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Re: Unterschied Impfdruck zu Impfpflicht

Beitrag von Skeptiker »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Nov 2021, 09:18)
Wo wird man mit gültigem Test ausgesperrt?
Überall, wo 2G-Regeln eingeführt wurden. Nun auch mit staatlicher Erlaubnis bei der Lebensmittelversorgung.

Ganz offensichtlich ist die Sichtweise dessen was noch Freiheit und was schon Zwang ist, bei manchen stark von dem Gedanken getragen, es wäre gesellschaftlich notwendig und sinnvoll sich impfen zu lassen. Der Meinung bin ich im Grundsatz ja auch. Dennoch sollte man ebenso akzeptieren, dass es Menschen gibt, die das anders sehen. Deren Gründe sind übriges auch nicht immer aus der Luft gegriffen.

Ich bin mir sicher, dass es einen Sturmlauf der Entrüstung geben würde, wenn NUR FRAUEN einen BMI-Test machen müssten um Frisörläden betreten zu dürfen. Das würde als erheblicher Eingriff in die Freiheiten verstanden werden. Wieso eigentlich? Nach deiner Logik kann Frau doch frei entscheiden den BMI ermitteln zu lassen, und dann kann man doch zum Frisör. Und wenn sie nicht will, naja, an hässlichem Haar ist noch niemand gestorben. Wieso also die Aufregung? Weil du es als unnötige und offensichtliche Diskriminierung einstufen würdest! Und genau das sehen Impfskeptiker halt genauso - sie sehen sich UNNÖTIG DISKRIMINIERT. Und es gibt übrigens auch durchaus Hinweise dafür, dass diese Einschätzung so nicht grundsätzlich falsch ist.

Aktuell ist Precht meiner auch schon verkündeten Linie beigesprungen, dass es keine Notwendigkeit für Einschränkungen mehr gibt. Das werden übrigens immer mehr.

Zudem gibt es klare Anzeichen, dass Kinderkliniken aktuell massiv überlastet sind, EBEN AUFGRUND DER KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN, weil die dazu geführt haben, dass das Immunsystem nicht ausreichend trainiert wurde (wie von Impfskeptikern immer wieder betont). Hier dazu die Infos:
https://www.welt.de/wissenschaft/video2 ... rifft.html
https://www.welt.de/gesundheit/video234 ... Virus.html
https://www.welt.de/regionales/bayern/a ... -voll.html

Ich finde also, dass auch die Gruppe der Impfbefürworter ein wenig von dem hohen Ross herunterkommen sollte, und Einschränkungen in den Freiheiten von Impfskeptikern nicht einfach durchwinken sollte, nur weil es "die Anderen" trifft.
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