schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 05:03)
Und das gilt für alle anderen internationalen Konfliktherde auch. Konflikte und Begehrlichkeiten sind grundsätzlich nicht mehr durch Militäroperationen entscheidbar.
Das ist aber - entgegen dem was viele im Westen glauben und sich damit in (meines Erachtens) falscher Sicherheit wiegen, kein unabänderliches Naturgesetz. Sondern liegt vor allem daran, das
-die allgemeine Vorstellung von dem "was man machen darf" sich sehr gewandelt hat. Und unter unseren heutigen Vorstellungen von Moral und Anstand - ja, da sind Kriege
so tatsächlich nicht mehr zu gewinnen. Kann man positiv sehen - ist es wohl auch. Nur wurde den Staaten damit eine "Problemlösung" aus der Hand geschlagen, offensichtlich ohne das eine Alternative gefunden (oder vielleicht einfach nur nicht akzeptiert) wurde.
-der zweite Punkt, der gewonnene, "konventionelle" Kriege recht effektiv verhindert ist, das man die damit verbundenen Opfer einfach nicht mehr bringen will. Demokratien schon gar nicht. Vor Sedan beispielsweise hat das deutsche Kaiserreich im 19.Jhdt. mal eben in wenigen Tagen
mehrere hunderttausend Soldaten mobilisiert, ausgerüstet und an die deutsch-französische Grenze geworfen. Komm mal heute einem demokratisch gewählten Politiker damit, "nur" hunderttausend Soldaten irgendwohin zu schicken. Der Mann würde entweder gleich einen Herzschlag kriegen, oder gar nicht mehr aufhören, zu lachen. Aber die Vorstellung, ein größeres Gebiet mit ein par tausend Mann nicht nur einnehmen (das geht sogar), sondern auch
dauerhaft kontrollieren zu können, war genau das was in Afghanistan (u.a.) komplett gescheitert ist, meines Wissens.
schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Aug 2021, 05:03)Bei China muss man vor allem schauen, ob die KP tatsächlich eine gewaltsame Einverleibung Taiwans riskiert. Das wäre vermutlich wirklich ein Wendepunkt im Verlauf der Weltgeschichte.
Das Problem ist, das China von genau den obigen Punkten nicht gehindert wird. Ihnen ist unsere westliche Moral vollkommen egal, sie müssen keine Rücksichten auf irgendwelche Wähler nehmen und sie haben nicht nur ein par tausend Soldaten in einer kaputt gesparten Armee, sondern tatsächlich die Mannstärke und Ausrüstung für jede Operation die sie starten wollen. Allerdings hätten wir es dann mit einem Szenario des offenen Angriffs auf US-Streitkräfte zu tun. Darauf
müßten die USA reagieren - und ich persönlich glaube ehrlicherweise nicht, das China diese Reaktion jemals vergessen würde. China auch nicht. Deswegen gibt es Taiwan noch.
Michael Alexander hat geschrieben:(03 Sep 2021, 20:38)
Natürlich können diese Leute nun nicht abgeschoben werden, und sehr wahrscheinlich kann man sie auch nur begrenzt einsperren.
Warum sollte man sie nicht solange einsperren
können, bis die Lage in Afghanistan sich geklärt hat und Abschiebungen wieder möglich sind?
Aber ja, man
will es wahrscheinlich nicht, stimmt schon...