Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

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JJazzGold
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:28)

Und hast dabei uns was von den sich aufopfernden Angehörigen aufgetischt :rolleyes:
Und was auf den Tisch kommt, das wirst du auch essen.
Vor allem dann, wenn du es selbst servierst :x
Also lass das mit dem Geheuchel ... dann schmeckt es dir vielleicht auch besser.
Mir ist dieser Fall persönlich bekannt.
Selbstverständlich werde ich gerne im anstehenden Wahlkampf deine grüne Reaktion darauf verwenden, ebenso wie deine grüne Einstellung, dass Erben generell nichts leisten. :)
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(31 Jul 2021, 12:32)


Ausnahmen für Betriebsvermögen finden sich auch im Vorschlag der Grünen.
n.
was genau ist denn die Definition von "Betriebsvermögen"?

Das Vermögen eines Unternehmens ( also was im Unternehmen steckt?

Oder der Wert eines Unternehmens ?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:33)

Mir ist dieser Fall persönlich bekannt.
Selbstverständlich werde ich gerne im anstehenden Wahlkampf deine grüne Reaktion darauf verwenden, ebenso wie deine grüne Einstellung, dass Erben generell nichts leisten. :)
Erben ist numal keine Leistung.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

Klopfer hat geschrieben:(31 Jul 2021, 09:15)

Natürlich ungerecht, da immer weniger Bundesbürger über nennenswerte Vermögen verfügen.
Diese Aussage ist natürlich falsch.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von JJazzGold »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:32)

Das kannst du doch sicher mit seriösen Quellen belegen, wer das sein soll- speziell auch wie dieses "Pressen" überhaupt ablaufen soll.
Die Grünen, unter anderem, denn in deren Wahlprogramm steht nichts davon, dass Privatisierung und daraus evtl entstehender Profit im Gesundheitswesen abgeschafft werden sollen. Ganz im Gegenteil, die Privatisierung, einschließlich die Erwirtschaftung von Profiten wird vorausgesetzt. Allenfalls soll der Höhe des Profits eine gesetzliche Grenze gesetzt werden. Wie auch immer sich die Grünen das gesetzlich vorstellen. Ergo - in die Tonne kloppen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:36)

was genau ist denn die Definition von "Betriebsvermögen"?

Das Vermögen eines Unternehmens ( also was im Unternehmen steckt?

Oder der Wert eines Unternehmens ?
Der Wert kann ja nur bestimmt werden, wenn das Unternehmen verkauft wird.
Wir reden ja nicht über Aktien, sondern über Unternehmen und deren Eigentümer.
Aktien kannst du ja ohne Probleme verkaufen um deine Steuerschuld zu begleichen ... ist ja das schöne an Aktien ;)
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:40)

Erben ist numal keine Leistung.
Nein, ist aber gemäß der Verfassung korrekt.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:47)

Der Wert kann ja nur bestimmt werden, wenn das Unternehmen verkauft wird.
Du glänzt wieder mit Unwissen.
Das FA verwendet die Ertragswertberechnung....
Wir reden ja nicht über Aktien, sondern über Unternehmen und deren Eigentümer.
Das betrifft auch Unternehmen als Kapitalgesellschaften....
Aktien kannst du ja ohne Probleme verkaufen um deine Steuerschuld zu begleichen ... ist ja das schöne an Aktien ;)
Siehe oben.
"Betriebsvermögen" kann ja nicht von der Unternehmensform abhängig sein...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:47)

Nein, ist aber gemäß der Verfassung korrekt.
T'ja und ?
Lottogewinne werden das erste Jahr nicht besteuert.
Aber danach bist'e d'ran.
Vererbter Reichtum ist die Triebfeder der sozialen Ungerechtigkeit.
Und ich bin schon für großzügige Freibeträge ... von mir aus auch weit über 500.000.
Wohlstandmehrung der Bevölkerung auch über Generationen hinweg ist ein wichtiges, politisches Ziel.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:59)

T'ja und ?
Lottogewinne werden das erste Jahr nicht besteuert.
Aber danach bist'e d'ran.
Nö.
Wenn du 20 Mio im Lottot gewinnst- was "passiert" denn dann im 2. Jahr, wenn das immer noch 20 Mio sind?
Vererbter Reichtum ist die Triebfeder der sozialen Ungerechtigkeit.
Das sahen die Verfasser unseres GG offensichtlich anders..
Und ist auc in allen anderen demokratischen Ländern nicht anders als bei uns...
Und ich bin schon für großzügige Freibeträge ... von mir aus auch weit über 500.000.
Wohlstandmehrung der Bevölkerung auch über Generationen hinweg ist ein wichtiges, politisches Ziel.
Außer durch erben oder Lottogewinn bildet man Vermögen über die Zeit durch "Nichtkonsum" eines Teils des eigenen Einkommens.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:50)

Du glänzt wieder mit Unwissen.
Das FA verwendet die Ertragswertberechnung....


Das betrifft auch Unternehmen als Kapitalgesellschaften....

Siehe oben.
"Betriebsvermögen" kann ja nicht von der Unternehmensform abhängig sein...
Wenn du die Antwort schon weißt, warum fragst du dann einen Laien wie mich ?
Ich bin mir sicher, dass die Grundlagen für die Berechnung der Erbschaftssteuer auch heute schon rechtssicher gegeben sind.
Wie hoch die ausfällt, also welchen Anteil der Fiskus sich krallt, ändert ja nichts an den Berechnungsgrundlagen für die Bewertung des Vermögens des Verstorbenen.
Und doch ... ich finde schon, dass man einem Mittestländler, der ja oft in Familienbetrieben auch noch Mit-Betriebsführer ist, unterschiedlich behandeln sollte, wie einen Aktionär, der ein paar Papiere im Schließfach rum liegen hat.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(31 Jul 2021, 19:44)


Und doch ... ich finde schon, dass man einem Mittestländler, der ja oft in Familienbetrieben auch noch Mit-Betriebsführer ist, unterschiedlich behandeln sollte, wie einen Aktionär, der ein paar Papiere im Schließfach rum liegen hat.
Wenn nun der Mittelständler als Unternehmensform "Aktiengesellschaft" gewählt hat- was dann?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 20:21)

Wenn nun der Mittelständler als Unternehmensform "Aktiengesellschaft" gewählt hat- was dann?
Ich verstehe auch nicht, warum die Anführungszeichen ?
Wir schreiben ja kein politisches Sachbuch hier :p
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von o0Julia0o »

Klopfer hat geschrieben:(31 Jul 2021, 09:10)

Das sollte sie alles nicht interessieren, sie wählen eh nicht grün.
Ich möchte mich aber über viele Seiten informieren. Vielleicht kann man den ein oder anderen Punkt ja erklären, und er mach dann doch Sinn.
lemonitor
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

An sich ist das einfach: Wer Vermögen hat, besitzt dieses als Immobilien oder/und Wertpapieren, egal welcher Art.
Angaben über das Vermögen sind freiwillig- aber wer Vermögen nicht angibt und erwischt wird, zahlt die hinterzogene Steuer
mit einem Aufschlag von 10% im ersten Fall bis 100% im Wiederholungsfall.
Übrigens:
Das "Schonvermögen" bei Grundsicherung im Alter liegt bei 5.000 Euro pro Person, bei HarzIV - Alter ab 20 Jahre 3100,00 , bis 65 Jahre 9750.00.
Wer also 2 Millionen Vermögen Steuerfrei besitzen darf, der wird bestimmt nicht sein "Häuschen" verkaufen müssen wenn er Vermögensteier
zu zahlen hat.

Eine Steueränderung jedoch sollte vorgenommen werden:
In Unternehmen angelegtes Vermögen bleibt solange steuerfrei als es im Unternehmen verbleibt und damit dem Wohle der Allgemeinheit dient.
Alle Entnahmen von Vermögen aus Unternehmen jedoch werden in vollem Umfang dem privaten Vermögen zugerechnet- und unterliegen somit
der Vermögensteuerpflicht.

Wer sein Vermögen senken will, der könnte zB. sein privat genutztes Grundstück an die Kommune verkaufen- mit dem Recht, die darauf stehende
Immobilie lebenslang steuerfrei nutzen zu können. Erben können sich dann das Nutzungsrecht bei der Kommune kaufen. :-))
Maikel
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Maikel »

lemonitor hat geschrieben:(02 Aug 2021, 13:43)
An sich ist das einfach: Wer Vermögen hat, besitzt dieses als Immobilien oder/und Wertpapieren, egal welcher Art.
[...]
Eine Steueränderung jedoch sollte vorgenommen werden:
In Unternehmen angelegtes Vermögen bleibt solange steuerfrei als es im Unternehmen verbleibt und damit dem Wohle der Allgemeinheit dient.
Die meisten Wertpapiere, also Unternehmensanleihen und Aktien sind auch "in Unternehmen angelegtes Vermögen"; meintest du das so?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
lemonitor
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

Maikel hat geschrieben:(02 Aug 2021, 13:52)

Die meisten Wertpapiere, also Unternehmensanleihen und Aktien sind auch "in Unternehmen angelegtes Vermögen"; meintest du das so?
Nicht alle Wertpapiere sind Aktien- und damit als "Kapital" in Untenehmen angelegt. Viele Wertpapiere sind schlichtweg spekulativ "finazmarktbasierte"
Geldanlagen. Diese Vermögenswerte sollen als privates Vermögen gelten- und damit der Vermögensteuer unterliegen.
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Captain Einsicht
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Captain Einsicht »

odiug hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:59)

T'ja und ?
Lottogewinne werden das erste Jahr nicht besteuert.
Aber danach bist'e d'ran.
Lottogeinne sind steuerfrei.
Egal wieviel man gewinnt...

Aber interressant wäre es zu wissen woher dieses Gerücht kommt...
Den Irrglauben mit dem Jahr habe ich schon öfter gehört.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Maikel »

lemonitor hat geschrieben:(02 Aug 2021, 14:10)

Nicht alle Wertpapiere sind Aktien- und damit als "Kapital" in Untenehmen angelegt.
Deshalb schrieb ich ja auch "die meisten".
Viele Wertpapiere sind schlichtweg spekulativ "finazmarktbasierte" Geldanlagen. Diese Vermögenswerte sollen als privates Vermögen gelten- und damit der Vermögensteuer unterliegen.
Also bleiben nach deinem Modell Aktien und Unternehmensanleihen vermögenssteuerfrei?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Maikel »

lemonitor hat geschrieben:(02 Aug 2021, 13:43)

An sich ist das einfach: Wer Vermögen hat, besitzt dieses als Immobilien oder/und Wertpapieren, egal welcher Art.
[...]
Eine Steueränderung jedoch sollte vorgenommen werden:
In Unternehmen angelegtes Vermögen bleibt solange steuerfrei als es im Unternehmen verbleibt und damit dem Wohle der Allgemeinheit dient.
Immobilien sind idR. entweder selbstgenutzt (sollen die besteuert werden?) oder vermietet. Im letzteren Fall dienen sie auch "dem Wohle der Allgemeinheit"; müßten also analog ebenfalls befreit sein.

Scheinbar bleibt da für die V.Steuer nicht viel mehr als der private Rembrandt über dem Kamin.
Zuletzt geändert von Maikel am Mo 2. Aug 2021, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Maikel hat geschrieben:(02 Aug 2021, 16:12)
.

Scheinbar bleibt da für die V.Steuer nicht viel mehr als der private Rembrandt über dem Kamin.
Und da stellt sich die Frage, wieviel der wohl wert ist?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

Maikel hat geschrieben:(02 Aug 2021, 16:07)

Deshalb schrieb ich ja auch "die meisten".

Also bleiben nach deinem Modell Aktien und Unternehmensanleihen vermögenssteuerfrei?
Unser Grundgesetz hat einen schwerwiegenden Fehler: Es trennt nicht zwischen privatem Eigentum und dem Eigentum, welches primär
für das Wohl der Allgemeinheit eingesetzt wird. Die Allgemeinwohlverpflichtung des Vermögens ist derart lasch, dass es selbst in einem
der reichsten Länder dieser Erde zu sozialen Schieflagen kommen konnte, die auf Lange Sicht den sozialen Frieden gefährden.

Primär ist Kapital (als in Produktionseinheiten investiertes Geld) notwendig zum erzeugen von Gütern und Dienstleistungen, wenn die
Allgmeinheit oder Teile davon der Ansicht sind, einen Zuwachs an Wohlergehen beim Konsum der erzeugten Güter und Dienstleistungen
zu haben. Solange also Vermögen dem Wohle der Allgemeinheit dient soll das Vermögen als Kapital frei von Vermögenstteuer sein.
Damit ist auch die Frage der Besteuerung von vererbbarem Kapital vom Tisch: Solange Geld als Pruduktivvermögen investiert bleibt,
solange fallen weder Erbschafts- noch Vermögensteuer an.

Privates Vermögen von 2 Millionen (egal wie sich das Zusammensetzt) reicht aus, um absolut sorgenfrei leben zu können. Wer jedoch
darüber hinaus privat Vermögen anhäuft, tut das nicht zum Wohle der Allgemeinheit - und erst recht nicht in deren Namen. Damit ist
eine Abgabe von 2% auf privates Vermögen de facto nichts anderes als eine andere Form der Einkommensteuer.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

Es geht um Vermögen- und die Unterscheidung, welchem Zweck Vermögen dient: Dem Wohle der Allgemeinheit
in Form von Kapital- oder ausschließlich dem privaten Nutzen.
Das Wohl der Allgemeinheit ist mindestens so schützenswert wie das private Eigentum. So steht es übrigens
auch im Grundgesetz.(Art. 14, Art 20)
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Teeernte »

lemonitor hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:23)

Unser Grundgesetz hat einen schwerwiegenden Fehler: Es trennt nicht zwischen privatem Eigentum und dem Eigentum,.
Die Faulheit mancher ist unermesslich...


Manche haben Geld...andere Arbeitskraft .....und keiner wills der Allgemeinheit "spenden". :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Kohlhaas »

lemonitor hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:39)

Es geht um Vermögen- und die Unterscheidung, welchem Zweck Vermögen dient: Dem Wohle der Allgemeinheit
in Form von Kapital- oder ausschließlich dem privaten Nutzen.
Das Wohl der Allgemeinheit ist mindestens so schützenswert wie das private Eigentum. So steht es übrigens
auch im Grundgesetz.(Art. 14, Art 20)
Das stimmt so nicht. Weder in Artikel 14 noch in Artikel 20 steht irgendetwas drin, was man so deuten kann, dass Vermögen nicht privatem Nutzen dienen dürfe. Da steht lediglich drin, dass die private Nutzung von Vermögen der Allgemeinheit zumindest nicht schaden darf. Wie wir wissen, wird diese Bedingung durchaus nicht immer befolgt. Aber das ist ein anderes Thema...

Zurück zu den Grünen: Die verweisen darauf, dass es große private Vermögen gibt. Und sie erheben die Forderung, diese Vermögen zu besteuern. Was ist dagegen grundsätzlich einzuwenden? Z.B. in der Pandemie hat die Allgemeinheit durch Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld doch private Vermögen mit hohem finanziellen Aufwand geschützt. Was spricht denn jetzt grundsätzlich dagegen, die Vermögenden auch an den Kosten zu beteiligen? Abgesehen von der Illusion mancher Diskussionsteilnehmer, dass es gar keine Kosten gegeben hat... :D

Es wäre doch nicht der erste Fall in Deutschland, dass Vermögen "besteuert" worden wäre. Ich verweise nur auf den Begriff "Lastenausgleich". Hatten wir doch alles schon nach 1945. Was war oder ist dagegen einzuwenden? Was die Grünen genau wollen, ist doch bislang gar nicht genau dargelegt worden. Sie haben nur gesagt, DASS sie das wollen. Ob ihre Lösungen dann verfassungskonform sind, mag im Zweifel das Verfassungsgericht entscheiden. Witzig ist es aber, wenn hier schon wieder bestimmte Leute verkünden, dass das niemals verfassungskonform sein könne und sowieso unnötig wäre, weil die Pandemie gar keine Kosten verursacht habe... :cool:
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:09)

Das stimmt so nicht. Weder in Artikel 14 noch in Artikel 20 steht irgendetwas drin, was man so deuten kann, dass Vermögen nicht privatem Nutzen dienen dürfe. Da steht lediglich drin, dass die private Nutzung von Vermögen der Allgemeinheit zumindest nicht schaden darf. Wie wir wissen, wird diese Bedingung durchaus nicht immer befolgt. Aber das ist ein anderes Thema...

Zurück zu den Grünen: Die verweisen darauf, dass es große private Vermögen gibt. Und sie erheben die Forderung, diese Vermögen zu besteuern. Was ist dagegen grundsätzlich einzuwenden? Z.B. in der Pandemie hat die Allgemeinheit durch Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld doch private Vermögen mit hohem finanziellen Aufwand geschützt. Was spricht denn jetzt grundsätzlich dagegen, die Vermögenden auch an den Kosten zu beteiligen? Abgesehen von der Illusion mancher Diskussionsteilnehmer, dass es gar keine Kosten gegeben hat... :D

Es wäre doch nicht der erste Fall in Deutschland, dass Vermögen "besteuert" worden wäre. Ich verweise nur auf den Begriff "Lastenausgleich". Hatten wir doch alles schon nach 1945. Was war oder ist dagegen einzuwenden? Was die Grünen genau wollen, ist doch bislang gar nicht genau dargelegt worden. Sie haben nur gesagt, DASS sie das wollen. Ob ihre Lösungen dann verfassungskonform sind, mag im Zweifel das Verfassungsgericht entscheiden. Witzig ist es aber, wenn hier schon wieder bestimmte Leute verkünden, dass das niemals verfassungskonform sein könne und sowieso unnötig wäre, weil die Pandemie gar keine Kosten verursacht habe... :cool:
Neues Gesetz "Sollte" ja dann - (treu und Glauben) - für "Altes" Geld dann nicht gelten ?

Es ist ja bereits im Einkommen versteuert worden. Doppelt darf ja nich...

Einige haben das Geld verfressen....andere Investiert... Kommen die Kalorieninvestoren dann auch auf die Waage ?

Wie werden Brustimplantate versteuert ? ...ist das Invest oder Vermögen ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Kohlhaas »

Teeernte hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:19)

Neues Gesetz "Sollte" ja dann - (treu und Glauben) - für "Altes" Geld dann nicht gelten ?
Ähhh, worüber reden wir hier?

"Einkommensteuer" betrifft "neues Geld". Jede Art von "Vermögenssteuer" betrifft zwangsläufig "altes Geld".

Gibt es in unserem Land etwa keine Erbschaftssteuer? Auch die betrifft "altes Geld". Nichts und niemand hindert den Staat daran, Vermögen zu besteuern. Sowas gab es schonmal. Es muss nur verfassungskonform sein. Und dass der Wunsch der Grünen von vornherein nicht verfassungskonform ist, erscheint mir doch SEHR unglaubwürdig. So sieht das wohl auch das Bundesverfassungsgericht. Das hat 1995 eben NICHT geurteilt, dass eine Vermögenssteuer verfassungswidrig sei. Das Gericht hat lediglich geurteilt, dass die DAMALS VORGESCHLAGENE FORM einer Vermögenssteuer nicht verfassungsgemäß sei.

Das Verfassungsgericht hat nie geurteilt, dass es in Deutschland keine Vermögenssteuer geben darf!

Grund für diese Entscheidung des Verfassungsgerichts war übrigens die Einstellung der Richter, dass Immobilienvermögen nicht besser gestellt werden dürfe als anderes Vermögen. Das würde dem Gleichheitsgrundsatz widersprechen, meinten die Richter damals. Also kein "besonderer Schutz" von Immobilienvermögen! Aber das kennen wir ja auch schon aus dem Erbrecht...
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:45)

Ähhh, worüber reden wir hier?

"Einkommensteuer" betrifft "neues Geld". Jede Art von "Vermögenssteuer" betrifft zwangsläufig "altes Geld".

Gibt es in unserem Land etwa keine Erbschaftssteuer? Auch die betrifft "altes Geld". Nichts und niemand hindert den Staat daran, Vermögen zu besteuern. Sowas gab es schonmal. Es muss nur verfassungskonform sein. Und dass der Wunsch der Grünen von vornherein nicht verfassungskonform ist, erscheint mir doch SEHR unglaubwürdig. So sieht das wohl auch das Bundesverfassungsgericht. Das hat 1995 eben NICHT geurteilt, dass eine Vermögenssteuer verfassungswidrig sei. Das Gericht hat lediglich geurteilt, dass die DAMALS VORGESCHLAGENE FORM einer Vermögenssteuer nicht verfassungsgemäß sei.

Das Verfassungsgericht hat nie geurteilt, dass es in Deutschland keine Vermögenssteuer geben darf!
Eine Vertrauensfrage.

Hätt man das bei "Einkommen" //Erbschaft gewusst - mit dem "Vermögen" - hätt manns auf ne schweizer Bank gebracht.

So aber in eine Produktionsanlage//Sozialwohnungen//Krankenhaus//altersgerechtes Wohnen.... (Windkraft//Solarpark//Kabelnetz)

Die soll also nun besteuert werden.......

Da werden viele an die Chinesen verkaufen....und das Gold in CH BUNKERN - . :D :D :D
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Kohlhaas »

Teeernte hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:57)

Eine Vertrauensfrage.
Mit Vertrauen hat das gar nichts zu tun. Das Verfassungsgericht richtet sich nicht nach Vertrauen sondern nach dem Grundgesetz.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 19:21)

Mit Vertrauen hat das gar nichts zu tun. Das Verfassungsgericht richtet sich nicht nach Vertrauen sondern nach dem Grundgesetz.
ich mein den Wähler (Steuerzahler)....nicht Rechtsverdreher.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von o0Julia0o »

Zählen Immobilien im Ausland auch zum Vermögen dann?
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denkmal
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 18:36)

was genau ist denn die Definition von "Betriebsvermögen"?

Das Vermögen eines Unternehmens ( also was im Unternehmen steckt?

Oder der Wert eines Unternehmens ?
Meiner laienhaften Kenntnis wegen mal in dieser Quelle nachgesehen...
Betriebsvermögen
Definition: Was ist "Betriebsvermögen"?

Der Begriff Betriebsvermögen ist gesetzlich nicht definiert. Unter Betriebsvermögen wird die Summe aller dem Unternehmer zuzurechnenden Wirtschaftsgüter verstanden, die in einem tatsächlichen oder wirtschaftlichen Förderungszusammenhang zum Betrieb gestellt sind. Die Betriebsvermögeneigenschaft ist für jedes einzelne Wirtschaftsgut gesondert zu prüfen.
Damit geht's ja schon mal los...
Schön einfach auch das mindmap am Ende des Artikels...
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
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denkmal
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

lemonitor hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:23)

... wenn die Allgmeinheit oder Teile davon der Ansicht sind, einen Zuwachs an Wohlergehen beim Konsum der erzeugten Güter und Dienstleistungen
zu haben. Solange also Vermögen dem Wohle der Allgemeinheit dient soll das Vermögen als Kapital frei von Vermögenstteuer sein.
...
Wer soll das denn wie festlegen?
Meine (fiktiven) Dienstbote wären sicher erfreut, wenn ich aus meinem Vermögen ihre Löhne bezahle. :)
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denkmal
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

o0Julia0o hat geschrieben:(02 Aug 2021, 20:54)

Zählen Immobilien im Ausland auch zum Vermögen dann?
Könnte mir das analog zur Erbschafts(- und Schenkungs)steuer leider durchaus vorstellen.
...Danach besteht eine grundsätzlich unbeschränkte Steuerpflicht für den Erwerb aus einer Erbschaft, wenn der Erblasser oder der Erwerber zum Zeitpunkt des Erbfalls ein so genannter Steuer-Inländer waren.

Als Steuer-Inländer gelten Personen zunächst dann, wenn sie einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Eine dauerhafte Nutzung des Wohnsitzes ist für die Entstehung der Erbschaftsteuer dabei nicht erforderlich. Die Rechtsprechung ist bei der Annahme eines Wohnsitzes sehr großzügig. So kann bei festem Wohnsitz im Ausland bereits das Anmieten einer Wohnung in Deutschland zur Begründung eines – inländischen – (Zweit-) Wohnsitzes und damit zur Steuerpflicht führen.
...
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Atue001
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Wollen die Grünen wirklich eine 2%-Vermögenssteuer?

Beitrag von Atue001 »

Kurze Nachfrage in die Runde:
Wollen die Grünen tatsächlich eine Vermögenssteuer von 2%?
Wo genau wird denn der Gesinnungswandel beschrieben?
Ich habe im Wahlprogramm und ein wenig mehr hin und her gesucht - regelmäßig steht dort nur was von 1%......

Im Wahlprogramm der Grünen lautet es so auf Seite 92:
Die Einführung einer neuen Vermögensteuer für die Länder ist unser bevorzugtes Instrument. Die Länder sollten die Einnahmen dieser Steuer für die Finanzierung der wachsenden Bildungsaufgaben einsetzen. Die Vermögensteuer sollte für Vermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person gelten und jährlich 1 Prozent betragen. Begünstigungen für Betriebsvermögen werden wir im verfassungsrechtlich erlaubten und wirtschaftlich gebotenen Umfang einführen.
Quelle: https://cms.gruene.de/uploads/documents ... refrei.pdf

Könnte mir da jemand eine Quelle für die 2% nennen? Oder reden wir dann ab jetzt doch wieder über die 1% ab 2 Millionen Vermögen und unter Begünstigungen für Betriebsvermögen......
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von o0Julia0o »

Dann sind es wohhl 1% ab 2 Millionen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

denkmal hat geschrieben:(04 Aug 2021, 11:00)

Meiner laienhaften Kenntnis wegen mal in dieser Quelle nachgesehen...


Damit geht's ja schon mal los...
Schön einfach auch das mindmap am Ende des Artikels...
Letztendlich werden Rücklagen - z.B. für Investitionen - nicht unter die Vermögenssteuer fallen. Überhaupt sind Firmen aus meiner Sicht bei der Vermögenssteuer weitgehend nicht betroffen, auch die allermeisten Immobilienbesitzer können sich entspannt zurücklehnen.
Betroffen wären nach meiner Lesart nur "ruhende" Vermögen, bei denen sich das Geld quasi von selbst vermehrt, wo also nur Geld abgeholt wird. Max Mustermann und Lieschen Müller werden genausowenig betroffen sein, wie die allermeisten Unternehmen.
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denkmal
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 14:40)

Letztendlich werden Rücklagen - z.B. für Investitionen - nicht unter die Vermögenssteuer fallen. Überhaupt sind Firmen aus meiner Sicht bei der Vermögenssteuer weitgehend nicht betroffen, auch die allermeisten Immobilienbesitzer können sich entspannt zurücklehnen.
Betroffen wären nach meiner Lesart nur "ruhende" Vermögen, bei denen sich das Geld quasi von selbst vermehrt, wo also nur Geld abgeholt wird. Max Mustermann und Lieschen Müller werden genausowenig betroffen sein, wie die allermeisten Unternehmen.
Ich bin wohl auch nicht selber betroffen, aber die Art, wie das Vorgehen ("Gerechtigkeit") propagiert wird, stört mich doch. Eine Akkumulation kann doch auch durch eine sinnvolle Einkommenssteuerreform reduziert werden, oder?

Wäre die Vermögenssteur dann eigentlich als gewinnschmälernde Ausgabe anrechenbar? :)

Und wie ist das jetzt mit den Sachwerten? Deren Bewertung?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

denkmal hat geschrieben:(05 Aug 2021, 14:59)

Ich bin wohl auch nicht selber betroffen, aber die Art, wie das Vorgehen ("Gerechtigkeit") propagiert wird, stört mich doch. Eine Akkumulation kann doch auch durch eine sinnvolle Einkommenssteuerreform reduziert werden, oder?

Wäre die Vermögenssteur dann eigentlich als gewinnschmälernde Ausgabe anrechenbar? :)

Und wie ist das jetzt mit den Sachwerten? Deren Bewertung?
Auf Sachwerte wird man das kaum erheben. Sachwerte an sich erwirtschaften erst einmal nichts. Man kann Sachwerte besitzen, die auf dem Papier einen großen Wert besitzen - und trotzdem kann man dort am Existenzminimum nagen. Waldbesitzer können davon ein Lied singen.
Entscheidend ist das, was man erwirtschaftet und was dann als reines Geldvermögen abseits notwendiger Rücklagen übrig bleibt. Und direkte Firmenbeteiligungen dürften auch kaum darunterfallen.
Eine Untergrenze von 2 Millionen für rein private Geldvermögen, die sich von selbst vermehren, ist schon ein großer Freibetrag.
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denkmal
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:10)

Auf Sachwerte wird man das kaum erheben. Sachwerte an sich erwirtschaften erst einmal nichts. Man kann Sachwerte besitzen, die auf dem Papier einen großen Wert besitzen - und trotzdem kann man dort am Existenzminimum nagen. Waldbesitzer können davon ein Lied singen.
Entscheidend ist das, was man erwirtschaftet und was dann als reines Geldvermögen abseits notwendiger Rücklagen übrig bleibt. Und direkte Firmenbeteiligungen dürften auch kaum darunterfallen.
Eine Untergrenze von 2 Millionen für rein private Geldvermögen, die sich von selbst vermehren, ist schon ein großer Freibetrag.
Aber war nicht gerade die Ungleichbehandlung von Immobilienwerten (Sachen?) Anlass für das BVerfG Urteil? Du meinst, Vermögenssteuer würde jetzt generell NICHT auf Sachwerte erhoben?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:10)

Auf Sachwerte wird man das kaum erheben.
Dann ist es sowieso hinfällig, weil nicht verfassungskonform.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

denkmal hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:14)

Aber war nicht gerade die Ungleichbehandlung von Immobilienwerten (Sachen?) Anlass für das BVerfG Urteil? Du meinst, Vermögenssteuer würde jetzt generell NICHT auf Sachwerte erhoben?
Wenn ich eine Immobilie - auch als Wertanlage - besitze, muss ich sie entsprechend unterhalten. Nicht vermietet bringt sie rein gar nichts ein, sondern produziert nur eines: Kosten für den Besitzer.
Wenn eine Immobilie ein reines Investment ist, könnte man sie durchaus besteuern. Aber auch da sind dem enge Grenzen gesetzt. Auch da entstehen dem Besitzer - hier: Investor - nicht unerhebliche Kosten, für die Rücklagen zu bilden sind und die man jetzt nicht als "Vermögen" ansehen kann. Die dort lagernden Finanzmittel sind zweckgebunden.
Auf die Einnahmen ist Einkommenssteuer zu zahlen. Solange das nicht in privaten Geldanlagen landet, wird man kaum etwas machen können.
Wie gesagt: einen Sachwert allein kann man weder essen, noch kann man sich dafür etwas kaufen - es sei denn, man verkäuft ihn - oder vermietet ihn.

500 ha Wald können ein Millionenvermögen sein. Aber dazu muss man ihn erst einmal bewirtschaften. Und da muss man selber erst mal in Vorleistung gehen. Und wenn die Holzpreise im Keller sind, ist man schwuppdiwupp am Existenzminimum. Selbst als Besitzer eines Millionenvermögens. Das Millionenvermögen existiert nur auf dem Papier.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:36)

Wenn ich eine Immobilie - auch als Wertanlage - besitze, muss ich sie entsprechend unterhalten. Nicht vermietet bringt sie rein gar nichts ein, sondern produziert nur eines: Kosten für den Besitzer.
Wenn eine Immobilie ein reines Investment ist, könnte man sie durchaus besteuern. Aber auch da sind dem enge Grenzen gesetzt. Auch da entstehen dem Besitzer - hier: Investor - nicht unerhebliche Kosten, für die Rücklagen zu bilden sind und die man jetzt nicht als "Vermögen" ansehen kann. Die dort lagernden Finanzmittel sind zweckgebunden.
Auf die Einnahmen ist Einkommenssteuer zu zahlen. Solange das nicht in privaten Geldanlagen landet, wird man kaum etwas machen können.
Wie gesagt: einen Sachwert allein kann man weder essen, noch kann man sich dafür etwas kaufen - es sei denn, man verkäuft ihn - oder vermietet ihn.

500 ha Wald können ein Millionenvermögen sein. Aber dazu muss man ihn erst einmal bewirtschaften. Und da muss man selber erst mal in Vorleistung gehen. Und wenn die Holzpreise im Keller sind, ist man schwuppdiwupp am Existenzminimum. Selbst als Besitzer eines Millionenvermögens. Das Millionenvermögen existiert nur auf dem Papier.
Trotzdem ist sowohl der Wald als auch die Immobilie Vermögen und somit Bemessungsgrundlage für die Vermögenssteuer. Sollte doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:33)

Dann ist es sowieso hinfällig, weil nicht verfassungskonform.
Ich halte die ganze Angelegenheit mit den zu versteuernden Sachwerten für hoch problematisch.
Es gibt sehr oft eine große Diskrepanz zwischen dem (fiktiven) Sachwert auf dem Papier und dem tatsächlichen Marktwert des bewerteten Guts.
Ein Waldbesitz kann vom Papier her zig Millionen Euro wert sein - wenn die Holzpreise und auch die Grundstückspreise für Wald am Boden sind, nützt das dem Besitzer wenig.
Und es kann nicht sein, dass man Besitzer von Sachwerten mit fiktiven Bewertungen, die nichts mit der Realität zu tun haben, in den Ruin treibt.
Was bringt es, wenn der Fiskus das ganze dann zwangsversteigern lässt und bei der Zwangsversteigerung nur ein Bruchteil der Steuerschuld eingetrieben werden kann?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:42)

Ich halte die ganze Angelegenheit mit den zu versteuernden Sachwerten für hoch problematisch.
Es gibt sehr oft eine große Diskrepanz zwischen dem (fiktiven) Sachwert auf dem Papier und dem tatsächlichen Marktwert des bewerteten Guts.
Ein Waldbesitz kann vom Papier her zig Millionen Euro wert sein - wenn die Holzpreise und auch die Grundstückspreise für Wald am Boden sind, nützt das dem Besitzer wenig.
Und es kann nicht sein, dass man Besitzer von Sachwerten mit fiktiven Bewertungen, die nichts mit der Realität zu tun haben, in den Ruin treibt.
Was bringt es, wenn der Fiskus das ganze dann zwangsversteigern lässt und bei der Zwangsversteigerung nur ein Bruchteil der Steuerschuld eingetrieben werden kann?

Dann willkommen im Club derjenigen die Vermögenssteuer ablehnen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:52)

Dann willkommen im Club derjenigen die Vermögenssteuer ablehnen.
Ja.
Meine Gründe habe ich dargestellt.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 17:34)

Ja.
Meine Gründe habe ich dargestellt.
Die sind auch vollkommen korrekt und nachvollziehbar. Viele denken allerdings nicht soweit.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Michael Alexander »

Es ist durchaus möglich, eine Vermögenssteuer zu erheben. Sinnvoll finde ich es allerdings nicht, weil es mit einem grossen bürokratischen Aufwand verbunden ist.

Vor allem aber müsste sich die Belastung in Grenzen halten, indem woanders ein Ausgleich geschaffen wird, etwa bei der Einkommensteuer oder der Kapitalertragsteuer. Da dies nicht geplant ist, würde die Einführung der Vermögensteuer Deutschland nur noch unattraktiver für die Wohlhabenderen machen, die eben einen grossen Anteil an den Leistungsträgern der deutschen Gesellschaft haben.

Ist der Politik klar, dass diese Leute nicht in Deutschland bleiben müssen? Auch ihre Arbeitsplätze können zu einem bestimmten Teil ins Ausland verlagert werden.

Was für viele überraschend sein dürfte, ist, dass es in der ansonsten so liberalen Schweiz eine Vermögenssteuer gibt, die sich allerdings je nach Kanton unterscheidet. Während die Freibeträge dafür gar nicht so hoch sind - einige Zehntausend Franken - sind die Sätze allerdings sehr viel niedriger als in Deutschland angedacht.

Vor allem aber muss man die Schweizer Vermögenssteuer im Kontext des gesamten Steuer- und Sozialsystems sehen. Beispielsweise zahlt man in der Schweiz keine Steuern auf Veräusserungsgewinne durch Aktien, während man in Deutschland nach Überschreiten des sehr niedrigen Freibetrages 26,375% der Kursdifferenz bezahlt. Auch ist die Einkommenssteuer in der Schweiz im Schnitt deutlich niedriger als in Deutschland, und für Wohlhabende ist auch die Krankenversicherung deutlich günstiger, weil sie nicht solidarisch, sondern als Kopfprämie organisiert ist. Der Aufbau grosser Vermögen ist deswegen (und aufgrund der viel höheren Löhne) in der Schweiz deutlich einfacher als in Deutschland, und die Vermögenssteuer ist nur ein kleiner Wermutstropfen.

Auch in den USA gibt es so etwas Ähnliches wie eine Vermögenssteuer: Die property tax. Je nach Staat kann diese ganz schön happig sein. Allerdings wird dies an anderer Stelle wieder mehr als ausgeglichen, insbesondere durch die deutlich höheren Löhne, die in den USA im Vergleich zu Deutschland (und auch der Schweiz) bezahlt werden.

Der Hauptunterschied zwischen den USA und der Schweiz auf der einen Seite und Deutschland auf der anderen Seite ist wohl, dass in jenen Ländern eine Mehrheit der Bevölkerung diese Steuern entrichtet, auch und gerade viele Angehörige der Mittelschicht. In Deutschland scheint es vor allem um ein Konzept zu gehen, den Neid der Unterschicht und unteren Mittelschicht für Wahlkampfzwecke zu nutzen. Man will wieder einmal die kleine Minderheit der Reichen als die Bösen darstellen, und die eigene Partei als Wohltäterin, die den Reichen nimmt und den Armen gibt.
franzmannzini

Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von franzmannzini »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:42)

Ich halte die ganze Angelegenheit mit den zu versteuernden Sachwerten für hoch problematisch.
Es gibt sehr oft eine große Diskrepanz zwischen dem (fiktiven) Sachwert auf dem Papier und dem tatsächlichen Marktwert des bewerteten Guts.
Ein Waldbesitz kann vom Papier her zig Millionen Euro wert sein - wenn die Holzpreise und auch die Grundstückspreise für Wald am Boden sind, nützt das dem Besitzer wenig.
Und es kann nicht sein, dass man Besitzer von Sachwerten mit fiktiven Bewertungen, die nichts mit der Realität zu tun haben, in den Ruin treibt.
Was bringt es, wenn der Fiskus das ganze dann zwangsversteigern lässt und bei der Zwangsversteigerung nur ein Bruchteil der Steuerschuld eingetrieben werden kann?
Das ist so ähnlich wie bei der Bewertung meiner geerbten Briefmarkensammlung durch eine Versicherung, diese wollte den Wert der Sammlung
nach dem Wert im Michel berechnen, was aber nicht mal annähernd dem Marktwert entsprach, es wurden abstruse Versicherungsbeiträge errechnet,
die über das Jahr vielleicht dem Preis beim vollständigen Verkauf überstiegen.
Michael Alexander
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Re: Wollen die Grünen wirklich eine 2%-Vermögenssteuer?

Beitrag von Michael Alexander »

Atue001 hat geschrieben:(04 Aug 2021, 23:14)

Kurze Nachfrage in die Runde:
Wollen die Grünen tatsächlich eine Vermögenssteuer von 2%?
Wo genau wird denn der Gesinnungswandel beschrieben?
Ich habe im Wahlprogramm und ein wenig mehr hin und her gesucht - regelmäßig steht dort nur was von 1%......

Im Wahlprogramm der Grünen lautet es so auf Seite 92:


Quelle: https://cms.gruene.de/uploads/documents ... refrei.pdf

Könnte mir da jemand eine Quelle für die 2% nennen? Oder reden wir dann ab jetzt doch wieder über die 1% ab 2 Millionen Vermögen und unter Begünstigungen für Betriebsvermögen......
o0Julia0o hat geschrieben:(05 Aug 2021, 14:18)

Dann sind es wohhl 1% ab 2 Millionen.
Ist es möglich, die Zahl im Strangtitel zu korrigieren?

Sowohl 1% als auch 2% sind sehr hohe Sätze für eine Vermögensteuer, aber 2% halt doch noch wesentlich mehr als 1%. Im Programm der Grünen habe ich wie Atue001 1%, und nicht 2%, gelesen.
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