Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

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Wie siehst du die Anschuldigungen gegen Annalena Baerbock?

Sie ist eine Hochstaplerin. That's it.
24
27%
Nicht alles ist ganz sauber bei ihr gelaufen. Entsprechende Anschuldigungen sind gerechtfertigt.
39
43%
Es war vielleicht nicht alles ganz sauber, aber die Reaktionen sind übertrieben und klassisches Wahlkampfgetöse.
22
24%
Sie ist Opfer eine Kampagne. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
5
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 90
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sünnerklaas
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(10 Jul 2021, 15:05)

Es wird eine Prüfung beauftragt: "Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat nach Angaben einer Sprecherin die parteinahe Heinrich-Böll-Stiftung darum gebeten, einen "nunmehr knapp zehn Jahre zurückliegenden Sachverhalt" im Zusammenhang mit einem damaligen Promotionsstipendium der Stiftung "noch einmal zu betrachten"." und

""Frau Baerbocks Hauptfokus lag in diesen Jahren auf der Arbeit an ihrem Promotionsvorhaben, das parteipolitische, im Kern ehrenamtliche Engagement fand insbesondere in den Abendstunden und an Wochenenden statt", erklärte die Sprecherin weiter. Ihren Pflichten als Stipendiatin sei sie - "auch nach Auskunft der Heinrich-Böll-Stiftung" - während der Förderung nachgekommen. "Zudem ist darauf hinzuweisen, dass das Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung neben dem Promotionsvorhaben ausdrücklich intensives gesellschaftspolitisches Engagement erwartet, dies gehört zu den zentralen Auswahlkriterien.""

https://www.sueddeutsche.de/politik/bun ... -1.5342297
Wird herauskommen, dass alles korrekt war.
Aber das wird dann wohl nicht akzeptiert werden. Bei der Störchin ist man ja schon weiter: Geldwäsche bei den Grünen.
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sünnerklaas
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Zunder hat geschrieben:(10 Jul 2021, 15:21)

Wolfgang Kubicki macht nicht den Eindruck, als wäre ein trockener Alkoholiker.
Vielleicht qualifiziert ihn das für das Bundeskanzleramt.
Leider ist der FDP-Bundestagsabgeordnete Detlef Kleinert schon 2016 verstorben.
Der wäre der perfekte Kanzler! :cool:
Edit: sollten wir nicht Exhumierung und Wiederbelebung veranlassen? So für Kleinert for Kanzler?

[youtube][/youtube]
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d'Artagnan
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von d'Artagnan »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Jul 2021, 14:15)

Das britische Hochschulwesen wurde in den Nullerjahren von zahlreichen deutschen Politikern aus UNION und FDP lautstark angepriesen. Hohe Studiengebühren sollten abschreckend wirken. An den Top-Universitäten in GB könne eben nicht jeder studieren. Aber gleichzeitig wären die Studenten eben "Kunden" und die Profs und die Uni "Dienstleister". Und überhaupt: in GB hätte es weder die Aufklärung gegeben, noch Humboldt'sche Reformen, noch Alt-68er, die alles kaputt gemacht hätten. Ralf Dahrendorf war 2008 voll des Lobes über das britische System (Quelle)
Seit der causa Baerbock will man davon nichts mehr wissen. Man wäre getäuscht worden, hätte sich geirrt, hätte das alles ja nicht ahnen können. Jetzt bekommt man die Medizin zu schmecken, die man anderen verabreichen wollte. Und sie schmeckt nicht nur nicht, man ist empört.
Ah so, danke für die Klarstellung. Mit "aus dieser Ecke" meintest Du die Neoliberalen, insbesondere in der noch immer sehr rührigen INSM. Du hast allerdings noch die Bertelsmannstiftung vergessen. Mit der kuscheln mittlerweile alle, egal ob Union oder SPD. Die Bertelsmannstiftung war eine der aktivsten Trommlerinnen für die Privatisierung der Bildung. (Übrigens auch des Gesundheitswesens und eigentlich allem sonstigen...) Für Menschen aus ärmeren Schichten ist Bildung sicher nicht einfacher geworden. Für Leute wie ALB (oder auch Ziemiack oder Hanns) geben sich so aber Möglichkeiten, die sie früher nie gehabt hätten.
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

d'Artagnan hat geschrieben:(10 Jul 2021, 16:53)

Ah so, danke für die Klarstellung. Mit "aus dieser Ecke" meintest Du die Neoliberalen, insbesondere in der noch immer sehr rührigen INSM. Du hast allerdings noch die Bertelsmannstiftung vergessen. Mit der kuscheln mittlerweile alle, egal ob Union oder SPD. Die Bertelsmannstiftung war eine der aktivsten Trommlerinnen für die Privatisierung der Bildung.
Ganz genau. Das Darendorf-Interview ist in dem Zusammenhang von besonderer Wichtigkeit. Das waren seinerzeit Denkweisen, die die UNION, die FDP und die Seeheimer in der SPD tief geprägt haben.
Noch bemerkenswerter ist der zeitliche Kontext: Darendorf gab das Spiegelinterview just zu einer Zeit, in der Annalena Baerbock an der LSE studiert hat. Und aus damaliger Sicht war auch in Sachen Baerbock alles paletti: Junge Frau aus gut betuchtem Haus studiert an der teuren London School of Economics. Das machte ordentlich was her. Ich habe Leute kennen gelernt, die irgendwelche teuren Kurse bei Havard absolviert haben. Denen ging es nicht ums Fachliche, da ging es darum, eine Havard-Urkunde zu haben. Die hing sehr gut sichtbar für alle Gäste im Büro an der Wand.
Und damit wären wir bei einem Grundproblem: private Hochschulen werden meist von Stiftungen betrieben. Und leztztendlich ist man gezwungen, Geld zu verdienen. Und das Geld bringen die "Kunden" - sprich: die Studenten, die dort gegen Geld studieren. Keine private Hochschule kann es sich erlauben, gut betuchte, zahlungswillige Studenten durch zu hohe Anforderungen zu vergaulen. Das wäre ihr Ende. Und das führt dann letztendlich zu dem Problem, dass zwischen der Qualität der Forschung und der der Lehre z.T. große Diskrepanzen herrschen.
Zu meiner Studienzeit wurde uns übrigens davon abgeraten, die Auslandssemester in Großbritannien oder den USA zu machen. Das war in den 1990er Jahren. Man sollte dorthin gehen, wo ähnliche Standards herrschten und wo man am besten noch eine Sprache lerne, die die meisten anderen überhaupt nicht können: also nach Japan, Südkorea, nach Russland oder Skandinavien.
(Übrigens auch des Gesundheitswesens und eigentlich allem sonstigen...) Für Menschen aus ärmeren Schichten ist Bildung sicher nicht einfacher geworden. Für Leute wie ALB (oder auch Ziemiack oder Hanns) geben sich so aber Möglichkeiten, die sie früher nie gehabt hätten.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich den Abschluss eben kaufen. Genau da liegt das Problem und das ist die Kehrseite von Studiengebühren. Der öffentlich-rechtliche Weg, den wir hier in Deutschland haben, ist zumindest in Sachen Qualität der Lehre der definitiv bessere. Auch wenn er viel kostet. Und trotz Bologna. Ich bin der Meinung, darüber sollte einmal dringend geredet werden . Wir hätten jetzt die Gelegenheit - dummerweise wird aber genau das verweigert. Und zwar auch und vor allem von den Baerbock-Kritikern. Wenn die Frage kommt, welche konkreten Folgerungen da zu ziehen wären, rennen alle plötzlich weg.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von d'Artagnan »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Jul 2021, 17:45)
(...)Keine private Hochschule kann es sich erlauben, gut betuchte, zahlungswillige Studenten durch zu hohe Anforderungen zu vergaulen. Das wäre ihr Ende. Und das führt dann letztendlich zu dem Problem, dass zwischen der Qualität der Forschung und der der Lehre z.T. große Diskrepanzen herrschen.
Exakt.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich den Abschluss eben kaufen. Genau da liegt das Problem und das ist die Kehrseite von Studiengebühren. Der öffentlich-rechtliche Weg, den wir hier in Deutschland haben, ist zumindest in Sachen Qualität der Lehre der definitiv bessere. Auch wenn er viel kostet. Und trotz Bologna. Ich bin der Meinung, darüber sollte einmal dringend geredet werden .
Auch damit bin ich d'accord.
Wir hätten jetzt die Gelegenheit - dummerweise wird aber genau das verweigert. Und zwar auch und vor allem von den Baerbock-Kritikern. Wenn die Frage kommt, welche konkreten Folgerungen da zu ziehen wären, rennen alle plötzlich weg.
Wenn die Wenigen die von dieser ich nenn sie mal in Ermangelung eines anderen Wortes "Amerikanisierung" des Bildungswesens profitieren auch die politischen Führungsschichten stellen, dann verwundert deren Diskussionsverweigerungshaltung nicht. Am Ende des Tages wird stets der Eigenprofitgedanke im Vordergrund stehen. Integre Personen die darüber stehen, waren in der Politik schon immer rar. In der heutigen politischen Landschaft scheinen sie noch rarer als sonst, meiner Meinung nach.* Baerbock vermittelt jedenfalls wirklich nicht den Eindruck als ob sie zur Gruppe der "Uneigennützigen" gehört, welche sich gegen das System auflehnen wird das sie groß gemacht hat.
*Dazu noch ein ketzerischer Gedanke - welche Art von Politikern werden den Einflüsterungen von Investoren eher erlegen: Hochintelligente Schaffer, oder mittelmäßige Schaumschläger?
Und welchen der beiden Typen werden daher wohl die Förderer überwiegend unterstützen um ihre Ziele umzusetzen?
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von DarkLightbringer »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Jul 2021, 14:28)

Die Generation Praktikum war deshalb Generation Praktikum, weil man ihr massiv misstraut hat und auch immer noch misstraut. Dass man mit unbezahlten Praktikanten ordentlich Geld gespart hat, war eben nicht der alleinige Grund.
Und jetzt rutscht die Generation Praktikum in Staatsämter und lässt diejenigen die Suppe auslöffeln, die sie sich selber eingebrockt haben. Und die Suppe schmeckt nicht, man wird zum Suppenkasper.
Generation Stipendium alias Annalena Baerbock verliert derzeit jedenfalls das Vertrauen.
Grüne fallen unter 20 Prozent, Baerbock verliert an Zustimmung
https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 98522.html
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Jul 2021, 21:48)

Generation Stipendium alias Annalena Baerbock verliert derzeit jedenfalls das Vertrauen.

https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 98522.html
Das mag sein. Meine Stimme bekommt eh Olaf Scholz.
Allerdings: auch bei den Kühnerts, Amthors und Ziemiaks finden wir diese Leute wieder.
Der Kanzlerkandidat der UNION hat Klausurergebnisse ausgewürfelt und nichts dabei gefunden.

Ich glaube, wir müssen wirklich mal über einige grundsätzliche Dinge hier im Land reden.
Dazu gehört für mich auch eine Auseinandersetzung mit der Bildungs- und Hochschulpolitik der Nuller Jahre. Nicht umsonst fällt das von mir hier bereits mehrfach verlinkte Interview des Spiegels mit Lord Darendorf genau in die Zeit, als Annalena Baerbock an der LSE studierte. Darendorf bekam für sein Loblied auf das britische Hochschulwesen 2008 sehr viel Beifall, obwohl das britische und US-amerikanische Hochschulwesen in Sachen Lehre schon lange in der Kritik stand.
Mir persönlich wäre es auch wichtig, dass einfach einmal klare Standards benannt werden müssen, welche beruflichen Qualifikationen zur Ausübung der Kanzlerschaft, aber auch eines Ministeramtes erforderlich sind und nachgewiesen werden müssen. Es nervt mich schon lange, dass z.B. aktuell eine Hotelfachfrau für Bildung zuständig ist, ein Bankkaufmann für Gesundheit, eine Religionslehrerin für Landwirtschaft und ein Jurist für Verkehr. Die Ergebnisse sehen wir ja: sie sind hanebüchend.
Und mal ehrlich gesagt: ich finde es bemerkenswert, wie schnell hier einige Foristen, die ansonsten zu eher hysterischen Reaktionen neigen, wenn allein das Thema auf die Grünen kommt, bei der Konkretisierung des Themas abtauchen. Und das ist nicht nur hier im Forum der Fall, ich beobachte das auch anderswo.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Sören74 hat geschrieben:(10 Jul 2021, 12:19)

Was Du sicher auch belegen kannst, dass das an der London School of Economics and Political Science schon der Fall war. :)
Die London School of Economics and Political Science ist nicht billig, insbesondere nicht fuer internationale Studenten. Hinzukommen die Lebenshaltungskosten fuer Unterkunft usw in London, was bekanntlich ein teures Pflaster ist. Wer dort studieren will der braucht tiefe Taschen bzw die tiefen Taschen der Eltern oder ein internationales Stipendium, wie Road Scholars und das setzt asgezeichnete akademische Grade voraus.

Man kann von einer Elite Institution ausgehen.

Haette gerne dort ein degree in International Economics absolviert aber nicht gut genug fuer ein Stipendium und meine Eltern nicht reich genug um es zu finanzieren. Macht nichts habe trotzdem meinen Weg in der freien Wirtschaft im internationalen Bereich gemacht.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(11 Jul 2021, 02:03)

Die London School of Economics and Political Science ist nicht billig, insbesondere nicht fuer internationale Studenten. Hinzukommen die Lebenshaltungskosten fuer Unterkunft usw in London, was bekanntlich ein teures Pflaster ist. Wer dort studieren will der braucht tiefe Taschen bzw die tiefen Taschen der Eltern oder ein internationales Stipendium, wie Road Scholars und das setzt asgezeichnete akademische Grade voraus.

Man kann von einer Elite Institution ausgehen.
Private Universitäten unterliegen großen ökonomischen Zwängen. Sie sind darauf angewiesen, dass die Studenten in Scharen kommen und sehr viel Geld da lassen. Man kann es sich einfach nicht erlauben, zahlungskräftige Stundenten zu verprellen. PR wird mit der Forschung gemacht, ein sündhaft teures Studium ist ein Statussymbol. Wer eine Urkunde von der LSE, von Havard, Yale oder Oxbridge hat, hängt sie, für seine Klienten deutlich sichtbar, im Büro auf. Sowas macht Eindruck.
Das Problem: sehr oft kann die Qualität der Lehre an diesen Privat-Universitäten eben aus den genannten ökonomischen Zwängen bei weitem nicht mit der Qualität an deutschen, schweizerischen, japanischen oder südkoreanischen Universitäten mithalten. Einer der Gründe ist auch grundsätzlicher struktureller Natur - wie 2008 von Ralf Dahrendorf beschrieben: in GB gibt es nicht die in Mitteleuropa vorherrschende Einheit von Forschung und Lehre.
Haette gerne dort ein degree in International Economics absolviert aber nicht gut genug fuer ein Stipendium und meine Eltern nicht reich genug um es zu finanzieren. Macht nichts habe trotzdem meinen Weg in der freien Wirtschaft im internationalen Bereich gemacht.
Einen vergleichbaren Abschluss hättest Du auch in Deutschland oder in der Schweiz machen können. Da hättest Du definitiv für deutlich weniger Geld sehr viel mehr bekommen.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sungawakan »

Das Ganze ist gerade Thema im Presseclub.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 12:01)

Private Universitäten unterliegen großen ökonomischen Zwängen. Sie sind darauf angewiesen, dass die Studenten in Scharen kommen und sehr viel Geld da lassen. Man kann es sich einfach nicht erlauben, zahlungskräftige Stundenten zu verprellen. PR wird mit der Forschung gemacht, ein sündhaft teures Studium ist ein Statussymbol. Wer eine Urkunde von der LSE, von Havard, Yale oder Oxbridge hat, hängt sie, für seine Klienten deutlich sichtbar, im Büro auf. Sowas macht Eindruck.
Das Problem: sehr oft kann die Qualität der Lehre an diesen Privat-Universitäten eben aus den genannten ökonomischen Zwängen bei weitem nicht mit der Qualität an deutschen, schweizerischen, japanischen oder südkoreanischen Universitäten mithalten. Einer der Gründe ist auch grundsätzlicher struktureller Natur - wie 2008 von Ralf Dahrendorf beschrieben: in GB gibt es nicht die in Mitteleuropa vorherrschende Einheit von Forschung und Lehre.



Einen vergleichbaren Abschluss hättest Du auch in Deutschland oder in der Schweiz machen können. Da hättest Du definitiv für deutlich weniger Geld sehr viel mehr bekommen.
Private Unis sind sehrwohl an der Qualitaet von Studenten interessiert. Die LSE insbesondere ist in der Qualitaet vielen Universitaeten mit derselben Ausrichtung ueberlegen. Aber auch ja, mit einem Diplom von Havard, Yale oder LSE hat man bessere Berufsaussichten als mit einem vergleichbaren Diplom einer deutschen Uni.

Kenne 2 Franzosen, die an der LSE in internationalem Handelsrecht abgeschlossen haben, beide in Top Positionen bei einer internationalen Unternehmungsberatung. viel unterwegs! New York, singapore, Tokyo, Sydney usw und Traumgehaelter.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 12:01)

Das Problem: sehr oft kann die Qualität der Lehre an diesen Privat-Universitäten eben aus den genannten ökonomischen Zwängen bei weitem nicht mit der Qualität an deutschen, schweizerischen, japanischen oder südkoreanischen Universitäten mithalten.
Gibt es dazu verlässliche Daten?
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2021, 12:57)

Gibt es dazu verlässliche Daten?
Müsste es geben. Und zwar über die Anerkennung von Leistungen, die deutsche Studenten im Rahmen von teilweise per Prüfungsordnung vorgeschriebenen Auslandssemestern erworben haben. Das Problem sind zum Teil gänzlich unterschiedliche formale und fachliche Standards in den verschiedenen Staaten. Was in Land A als bestanden gilt, gilt in Land B als "durchgefallen". Diese bestehenden Unterschiede hat man leider bei der Bologna-Reform nicht beachtet.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Sungawakan hat geschrieben:(11 Jul 2021, 12:06)

Das Ganze ist gerade Thema im Presseclub.
Und fand ich persönlich recht interessant. Es zeigt auch, die Ansichten, wer nun der bessere Kandidat sei, ist sehr gespalten und nicht einheitlich. Was ich sogar als gutes Zeichen sehe, denn es zeigt, es gibt nicht nur die eine Wahrnehmung, die richtig ist.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 13:08)

Müsste es geben.
Der Antwort entnehme ich, dass du über diese Daten nicht verfügst.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Wähler »

Sungawakan hat geschrieben:(11 Jul 2021, 12:06)
Das Ganze ist gerade Thema im Presseclub.
Der Bildjournalist hat Schleichwerbung für seine Investigative Recherche gemacht und die Spiegel-Journalistin hat deren Vorgehen kritisiert. Der Journalist vom Globalist hat sich als einziger darum bemüht, auch Sachthemen vermehrt anzusprechen. Die TAZ-Journalistin hat zugegeben, dass es fast ausschließlich um die Person von Frau Baerbock geht.
In der Nachfragerunde haben verschiedene Zuschauer und Zuhörer die Medien für das überlange Hochkochen der Affäre kritisiert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von lili »

Das habe ich auch gesehen und ich bin auch der Meinung wie die meisten Zuschauer. Die Debatte wird meiner Meinung nach hochgekocht. Während es keine Inhaltlichen Debatten darüber gibt.5
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2021, 14:38)

Der Antwort entnehme ich, dass du über diese Daten nicht verfügst.
Die dürften unschwer zu beschaffen sein. Dass es teilweise enorme qualitative Unterschiede bei der Lehre gibt, vor allem mit Blick nach Großbritannien, ist allseits seit Jahrzehnten bekannt. Großbritannien galt lange Zeit als "Trick 17", um auch als intellektuell einfacher Gestrickter, aber zahlungskräftiger Kunde zuverlässig an einen gut angesehenen Studienabschluss zu kommen. Interessiert hat das - bis zum Fall Baerbock und deren Studium an der LSE - niemanden. Im Gegenteil: es galt als ausgesprochen clever.
Deshalb sollte man den Fall zum Anlass nehmen, die britischen Abschlüsse einmal einer genauen Qualitätskontrolle zu unterziehen und ihnen, sollten die Untersuchungen gravierende Mängel und Abweichungen von den hier geltenden Standards nachweislich an den Tag legen, die Anerkennung als Berufsabschluss entziehen bzw. sie zu einer Nachqualifikation zu verpflichten.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:20)

Die dürften unschwer zu beschaffen sein.
Dann freue ich mich über dein bald kommendes, mit verlässlichen Daten belegtes posting :thumbup:
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael Alexander »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:20)

Die dürften unschwer zu beschaffen sein. Dass es teilweise enorme qualitative Unterschiede bei der Lehre gibt, vor allem mit Blick nach Großbritannien, ist allseits seit Jahrzehnten bekannt. Großbritannien galt lange Zeit als "Trick 17", um auch als intellektuell einfacher Gestrickter, aber zahlungskräftiger Kunde zuverlässig an einen gut angesehenen Studienabschluss zu kommen.
Die Qualität der Lehre ist in Grossbritannien und den Vereinigten Staaten viel heterogener als in Deutschland. Sie ist teilweise sehr, sehr gut, und teilweise eben mehr Schein als Sein - wobei viele Teilnehmer der Studiengänge auch nichts anderes erwarten. Deutschland ist dagegen viel homogener.

Es gibt in einem Land wie Grossbritannien eine grosse Variabilität zwischen (1) den Universitäten und (2) den Abschlüssen an diesen Universitäten. Gerade Postgraduierten-Abschlüsse werden teilweise auch einer zahlungskräftigen Klientel angeboten, die ihren Lebenslauf aufhübschen möchten, oder die sich ein Netzwerk erschliessen möchten. In solchen Studiengängen sitzt man dann häufig zusammen mit dem Söhnchen des Vorstandsvorsitzenden eines grossen Automobilkonzerns und dem Töchterchen einer orientalischen Majestät. Es gibt aber auch sehr gute Studiengänge, die den Studenten sehr viel abverlangen und in denen rigoros geprüft wird.

Ebenso gibt es grosse Unterschiede zwischen Studiengängen, die eher auf Seminaren und Vorlesungen beruhen (also verschult sind), und solchen, in denen eine tatsächliche originale Forschungsarbeit über mehrere Monate erwartet wird (und die also sehr wissenschaftlich orientiert sind).

Die Preisfrage ist: Um was für einen Studiengang handelte es sich bei demjenigen, den Baerbock belegt hat?
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(11 Jul 2021, 20:17)

Die Qualität der Lehre ist in Grossbritannien und den Vereinigten Staaten viel heterogener als in Deutschland. Sie ist teilweise sehr, sehr gut, und teilweise eben mehr Schein als Sein - wobei viele Teilnehmer der Studiengänge auch nichts anderes erwarten. Deutschland ist dagegen viel homogener.
"Es gibt in einem Land wie Grossbritannien eine grosse Variabilität zwischen (1) den Universitäten und (2) den Abschlüssen an diesen Universitäten. Gerade Postgraduierten-Abschlüsse werden teilweise auch einer zahlungskräftigen Klientel angeboten, die ihren Lebenslauf aufhübschen möchten, oder die sich ein Netzwerk erschliessen möchten. In solchen Studiengängen sitzt man dann häufig zusammen mit dem Söhnchen des Vorstandsvorsitzenden eines grossen Automobilkonzerns und dem Töchterchen einer orientalischen Majestät."

Mit solchen Studiengängen verdienen die Universitäten ihr Geld. Die allermeisten sind Stiftungen, man ist zwar nicht gezwungen, Gewinne zu erwirtschaften, ist aber auf Einnahmen zwingend angewiesen um den Betrieb und vor allem das Renommee aufrecht zu erhalten. Daraus ergibt sich eine ökonomische Zwangslage: weil man das Geld braucht und die Kundschaft durch zu strenge Anforderung nicht vergraulen kann, ist man gezwungen, da so einiges durchgehen lassen zu müssen. Problematisch wird es, wenn man mit so einem Abschluss z.B. hier in D ungesehen zur Promotion zugelassen werden kann. Genau da gehört ein Augenmerk drauf, da muss überprüft und ggf. nachgebessert werden.

"Es gibt aber auch sehr gute Studiengänge, die den Studenten sehr viel abverlangen und in denen rigoros geprüft wird."
Diese Studiengänge werden von doppelten Idealisten geleitet: die zum einen für ihre Profession brennen, zum anderen aber auch für die Lehre und die solide ausgebildeten akademischen Nachwuchs sorgen wollen und das auch tun. Bei einer Überprüfung britischer Studienabschlüsse würde man die Solidität der Ausbildung an solchen Studiengängen sofort nachweisen können.


"Ebenso gibt es grosse Unterschiede zwischen Studiengängen, die eher auf Seminaren und Vorlesungen beruhen (also verschult sind), und solchen, in denen eine tatsächliche originale Forschungsarbeit über mehrere Monate erwartet wird (und die also sehr wissenschaftlich orientiert sind). "

Es kommt da auf die Professoren an. In GB braucht man als Forscher nicht zwingendermaßen auch selber zu lehren, wie es z.B. im mitteleuropäischen Raum der Fall ist. Ralf Dahrendorf fand das für ihn in GB besser, ihm lag das Lehren im späteren Alter nicht, daraus hat er nie einen Hehl gemacht. In Deutschland wäre er als Professor dazu verdonnert gewesen.
Trotzdem: es ist definitiv immer besser, als Student in einem Institut zu studieren, in dem man von Anfang an engen Kontakt zur Forschung und zu den Forschungsprojekten hat und den Betrieb von der Pieke auf kennen lernt. Viele vergessen, dass zu einer soliden akademischen Ausbildung eben nicht nur das Fachliche gehört, sondern auch das Handwerkliche.

"Die Preisfrage ist: Um was für einen Studiengang handelte es sich bei demjenigen, den Baerbock belegt hat?"

Da taucht ein nicht ganz unwichtiges Problem auf: der Abschluss ist 12 Jahre alt. Möglicherweise kann man dazu nicht mehr wirklich etwas sagen, weil keine Unterlagen mehr da sind, weil Professoren emeritiert, inzwischen senil oder gar verstorben sind. Man wird also auch über international verbindliche Dokumentations- und Auskunftspflichten im Bologna-Raum reden müssen.
Es wird mal Zeit, dass da Nägel mit Köpfen gemacht wird. Manche Dinge sind schon seit Jahrzehnten ein großes Ärgernis.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Adam Smith »

Baerbock hat nicht nur plagiiert, sondern auch noch einen Bock geschossen.

Sie schreibt Berlin-Ludwigsfelde, dabei ist Ludwigsfelde eine eigenständige Stadt.
Anmerkung des Korrektors: „Ludwigsfelde ist eine selbstständige Stadt in Brandenburg, es gehört also nicht zu Berlin. Es gehört zu dem Bundestagswahlkreis 61, in dem Annalena Baerbock kandidiert.“
https://m-bild-de.cdn.ampproject.org/v/ ... .bild.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundest ... %A4ming_II
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 20:49)

"Es gibt in einem Land wie Grossbritannien eine grosse Variabilität zwischen (1) den Universitäten und (2) den Abschlüssen an diesen Universitäten. Gerade Postgraduierten-Abschlüsse werden teilweise auch einer zahlungskräftigen Klientel angeboten, die ihren Lebenslauf aufhübschen möchten, oder die sich ein Netzwerk erschliessen möchten. In solchen Studiengängen sitzt man dann häufig zusammen mit dem Söhnchen des Vorstandsvorsitzenden eines grossen Automobilkonzerns und dem Töchterchen einer orientalischen Majestät."

.
Universitaeten wie Oxford, Cambridge und London sind nicht Uni von Ouagadougou .

Postgraduate Abschluesse macht man nicht um sein Buero damit zu schmuecken und nicht neben Toechterchen von orientalischen Majestaeten (was fuer ein Kokolores), sondern akademische Ausbildung nachzuholen wenn man bereits im Berufsleben steht.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

Wähler hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:26)

Der Form halber noch einmal das Zitat. Damit ist die Sache für mich erledigt.
SZ 8. Juli 2021 Windige Behauptungen
https://www.sueddeutsche.de/politik/ann ... duced=true
"Ich habe Annalena Baerbock nie getroffen, ich habe nie mit Annalena Baerbock gesprochen und ich habe nie mit oder für Annalena Baerbock gearbeitet", schreibt Garavoglia. Für ihn seien die Behauptungen "das übliche 'kreative Phantasiegebilde', das sogenannte 'Journalisten' im Rahmen von Hetzkampagnen vor einer Wahl erfinden". Auch der zuständige Doktorvater, der Politologe Thomas Risse, hält eine heimliche Zusammenarbeit seines früheren Doktoranden mit Baerbock für abwegig. "Es gibt überhaupt keine Hinweise auf eine gemeinsame Arbeit", sagte Risse der Süddeutschen Zeitung."
Schreib ich eigentlich auf Chinesisch?

Ich habe sinngemäß geschrieben:
Ein User Schrieb: Der Titel von Baerbocks Doktor-Arbeit stimmt exakt mit dem einer abgeschlossenen Doktorarbeit überein (nur der eine Titel auf Deutsch, der andere auf Englisch).

Jetzt kommst du daher mit einem Artikel über windige Behauptungen, Baerbock hätte mit dem anderen Doktoranden zusammengearbeitet. Das habe ich nie behauptet und der andere User auch nicht.

Deutsche Sprache, schweeere Sprache, nix gut verstehen, immer falsch verstehen. :D
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sunny.crockett
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sunny.crockett »

Baerbocks Buch enthält aber nicht nur Plagiate. Sondern auch Fehler. In einer frischen Rezension in der „FAZ“ heißt es dazu:

„An anderer Stelle beschäftigt sich Baerbock mit den Schengener Abkommen. Es wurde 1985 im luxemburgischen Grenzort Schengen geschlossen. Baerbock meint fälschlicherweise, dass Spanien und Portugal bei den ersten Ländern dabei gewesen sind und verlegt das historische Treffen ein Jahrzehnt nach hinten. Zugleich schreibt sie, dass dadurch die Grenzkontrollen in der ’EU‘ wegfielen. Die EU gab es aber im Jahr 1985 noch nicht, damals waren es die ‘Europäischen Gemeinschaften‘. Sie meint, George Bush Senior habe Deutschland 1991 ein ‘Partners in Leadership‘ angeboten, das war aber schon 1989, und zwar vor dem Mauerfall. Das Ermächtigungsgesetz wurde auch nicht im Reichstagsgebäude beschlossen, wie Baerbock suggeriert, sondern in der Krolloper, da das Reichstagsgebäude nach dem Reichstagsbrand nicht benutzt werden konnte.“

Kein Wunder, dass der FAZ-Rezensent zu folgender Schlussfolgerung kommt: „Im Werbetext des Buches heißt es, dass Baerbock für ‘Veränderungen mit Leidenschaft und Sachverstand‘ kämpft. Leidenschaft kann man ihr nicht absprechen. Beim Sachverstand muss sie noch nachlegen.“ Das tut weh.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 87291.html

Mit dem Fachwissen ist es eh bei Annalena nicht so weit her. Neben Kobolden in Batterien dient bei ihr auch das Netz selbst als Stromspeicher...hat sie anscheinend schon 2018 ausgerechnet...
Annalena Baerbock erklärte im Deutschlandfunk-Gespräch, dass das Problem der Stromspeicherung in Deutschland gelöst sei
"In Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet."
https://www.heise.de/tp/features/Gruene ... 55792.html
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Teeernte »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Jul 2021, 08:19)

Universitaeten wie Oxford, Cambridge und London sind nicht Uni von Ouagadougou .

Postgraduate Abschluesse macht man nicht um sein Buero damit zu schmuecken und nicht neben Toechterchen von orientalischen Majestaeten (was fuer ein Kokolores), sondern akademische Ausbildung nachzuholen wenn man bereits im Berufsleben steht.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Ammianus »

Teeernte hat geschrieben:(12 Jul 2021, 14:33)

Ghost writer - offiziell am markt

https://ug-gwc1.de/?utm_term=dissertati ... cvEALw_wcB
Die Seite scheint irgendwie keine Satire zu sein.
Wie geht so was?
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Ammianus hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:09)

Die Seite scheint irgendwie keine Satire zu sein.
Wie geht so was?
Konsequenzen wurden auf Seiten der Hochschulen aus den Fällen Guttenberg&Co. nicht gezogen. Im Gegenteil: auf die Forderungen nach Konsequenzen wird hochgradig nervös bis hysterisch reagiert - ganz besonders im liberal-konservativen Millieu.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Vongole »

sünnerklaas hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:12)

Konsequenzen wurden auf Seiten der Hochschulen aus den Fällen Guttenberg&Co. nicht gezogen. Im Gegenteil: auf die Forderungen nach Konsequenzen wird hochgradig nervös bis hysterisch reagiert - ganz besonders im liberal-konservativen Millieu.
Dann wende dich doch an Hochschulen, ans zuständige Ministerium oder an die Presse! Wir können das hier lediglich kritisieren, aber nicht ändern.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Ammianus »

Na ja, die Leute, die Doktorarbeiten überprüfen sind auch nur Menschen. Manche mögen schludrig sein, manche überarbeitet oder sie können oder wollen sich nicht vorstellen, dass ihr Kandidat ein billiger Bescheißer ist. Der Fall Guttenberg wird jedenfalls vielen Möchtegernblendern ein Warnung gewesen sein. Natürlich nicht allen. Das typische "mich erwischt man schon nicht" findet sich halt in allen Kreisen. Hier ist ja auch der Schulz-Hype wieder erwähnt worden. Das der kein Abitur hatte wusste ich nicht mal und hätte mich auch nicht gestört. Für mich war Schluss, als seine erbärmliche Rumtrickserei mit den Anwesenheitsgeldern ans Licht kam.
Möchte nicht wissen, wie viele Träger eines Doktortitels jetzt Schlafstörungen haben, wenn sie an die Möglichkeit denken, dass jemand markante Sätze ihrer Arbeit durch Google jagt.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Laertes »

Zum Glück hat ALB ja noch andere Karriereoptionen:

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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:15)

Dann wende dich doch an Hochschulen, ans zuständige Ministerium oder an die Presse! Wir können das hier lediglich kritisieren, aber nicht ändern.
Das klingt aber sehr nach Frustration und Aufgabe.
Das Thema ist seit Jahren in Arbeit.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Vongole »

sünnerklaas hat geschrieben:(12 Jul 2021, 22:14)

Das klingt aber sehr nach Frustration und Aufgabe.
Das Thema ist seit Jahren in Arbeit.
Nö, ich mache mir nur keine Illussionen darüber, was eine Diskussion im Forum erreichen kann - und was nicht.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

sünnerklaas hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:12)

Konsequenzen wurden auf Seiten der Hochschulen aus den Fällen Guttenberg&Co. nicht gezogen. Im Gegenteil: auf die Forderungen nach Konsequenzen wird hochgradig nervös bis hysterisch reagiert - ganz besonders im liberal-konservativen Millieu.


Also darum geht es ! Politische Ausrichtung!

Nur das ALB im links gruenen Spektrum zu Hause ist und sich fleisig ghost writers und Copy & Paste bedient.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Tom Bombadil »

Hier eine kontroverse Meinung zum Doktortitel: https://www.zeit.de/2021/02/promotionsv ... uerokratie
Publikation schlägt Promotion.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Jul 2021, 02:34)

[/b]

Also darum geht es ! Politische Ausrichtung!

Nur das ALB im links gruenen Spektrum zu Hause ist und sich fleisig ghost writers und Copy & Paste bedient.
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass die schärfsten Kritiker Baerbocks just jene sind, die sich am vehementesten mit Händen und Füßen gegen notwendige Konsequenzen wehren.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jul 2021, 09:14)

Hier eine kontroverse Meinung zum Doktortitel: https://www.zeit.de/2021/02/promotionsv ... uerokratie
Publikation schlägt Promotion.
Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Man hat einen Haufen von Bürokraten und Erbsenzählern.
Und weil der Namensdoktor in der Berufspolitik eine sehr hohe Wertigkeit hat, wird halt viel Schmuh mit den Dissertationen getrieben. Interessanterweise schafft genau das dann neue Bürokratie: die Plagiatsprüfer. Darauf aufbauend wird sich auf absehbarer Zeit sicherlich die Zunft der Plagiatsprüfer-Prüfer entwickeln, die die Plagiatsprüfer prüft und anschließend zertifiziert. Gibt ein amtliches Prüfsiegel. :D
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Jul 2021, 11:07)

Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Man hat einen Haufen von Bürokraten und Erbsenzählern.
Und weil der Namensdoktor in der Berufspolitik eine sehr hohe Wertigkeit hat, wird halt viel Schmuh mit den Dissertationen getrieben. Interessanterweise schafft genau das dann neue Bürokratie: die Plagiatsprüfer. Darauf aufbauend wird sich auf absehbarer Zeit sicherlich die Zunft der Plagiatsprüfer-Prüfer entwickeln, die die Plagiatsprüfer prüft und anschließend zertifiziert. Gibt ein amtliches Prüfsiegel. :D
Wieviele Doktoranten gehen eigentlich in die Politik bei euch.

Wieso hat ein Phd eine sehr hohe Wertigkeit wenn es um Politik in D geht? Ist das Waehlervok titelgeil? Die Landsleute die ich kenne sind es nicht. Bei uns ist es fast unwichtig. Man hat die akademischen Erugenschaften auf der Visitenkarte aber niemand kaeme auf den Gedanken das ein PHD in der Berufspolitik eine hohe Wertigkeit hat.

Das Problem sind die Politiker die aus welchen Gruenden auch immer, Minderwertigkeitskomplex, das Uebertuenschen von Mittelmaessigkeit, Groessenwahn usw, mehr scheinen als sein wollen. Solche Individuen sind armseelige Pretenders und wahlunwuerdig.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Michael_B hat geschrieben:(12 Jul 2021, 13:11)

Ich habe sinngemäß geschrieben:
Ein User Schrieb: Der Titel von Baerbocks Doktor-Arbeit stimmt exakt mit dem einer abgeschlossenen Doktorarbeit überein (nur der eine Titel auf Deutsch, der andere auf Englisch).
Diese Behauptung ist falsch. Die Titel lauteten "Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe im Völkerrecht" und "Humanitarian Aid and Natural Disasters: A Study of Selected European Countries". Neben der unterschiedlichen Sprache sehe da keine exakte Übereinstimmung der beiden Titel.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von firlefanz11 »

Und jetzt bringt Baerbocks Mann auch noch eine Familie um 15.500 EUR...! :eek: ;)
https://www.n-tv.de/leute/tv/WWM-Abstur ... 77935.html
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Jul 2021, 11:07)

Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Man hat einen Haufen von Bürokraten und Erbsenzählern.
Und weil der Namensdoktor in der Berufspolitik eine sehr hohe Wertigkeit hat, wird halt viel Schmuh mit den Dissertationen getrieben. Interessanterweise schafft genau das dann neue Bürokratie: die Plagiatsprüfer. Darauf aufbauend wird sich auf absehbarer Zeit sicherlich die Zunft der Plagiatsprüfer-Prüfer entwickeln, die die Plagiatsprüfer prüft und anschließend zertifiziert. Gibt ein amtliches Prüfsiegel. :D
Das ist ungefähr so, als wenn man die Abschaffung sportlicher Wettkämpfe fordert, damit es keine Dopingvergehen mehr gibt. Es ist im Leben immer so, bei jeder guten Sache gibt es Bemühungen, diese entweder zu unterwandern oder die realen Aufwendungen zu umgehen. Die Antwort darauf lautet dann nicht "Aufgabe", sondern "Anpassung".
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

Sören74 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:03)

Diese Behauptung ist falsch. Die Titel lauteten "Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe im Völkerrecht" und "Humanitarian Aid and Natural Disasters: A Study of Selected European Countries". Neben der unterschiedlichen Sprache sehe da keine exakte Übereinstimmung der beiden Titel.
Na OK, dann waren die anderen Zitate verkürzt/ vereinfacht. Danke für die Info.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Michael_B hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:12)

Na OK, dann waren die anderen Zitate verkürzt/ vereinfacht. Danke für die Info.
Das eine ist der Titel einer fertigen und angenommenen Dissertation, das andere ist der Arbeitstitel einer sich noch in Erstellung befindlichen Dissertation.
Entscheidend ist aber nicht der Titel, sondern die Fragestellung, die einer Dissertation zugrunde liegt.
Es kommt sogar vor, dass die Dieesertation eines Anderen und deren Fragestellung Thema in einer weiteren Dissertation ist. Etwa, wenn es Aspekte gibt, die in der Ursprungsdissertation nicht berücksichtigt wurden. Sei es, weil der Verfasser der Ursprungsdissertation und sein Doktorvater die Aspekte einfach nicht auf dem Schirm hatten - oder weil es bei den Methoden und den verwandten Technologien bei der wissenschaftlichen Untersuchung Quantensprünge gegeben hat.
Manchmal ist es nur ein einziger Schritt weiter, der genügt zu bahnbrechenden Entdeckungen zu kommen.
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Zunder
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

Baerbock hat ihre Promotion im Fachbereich Rechtswissenschaften begonnen.
Garavoglia hat im Fachbereich Politische Wissenschaften promoviert.

Daß sie nichts miteinander zu tun hatten, ist sehr wahrscheinlich.
Michael_B
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

Zunder hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:57)

Baerbock hat ihre Promotion im Fachbereich Rechtswissenschaften begonnen.
Garavoglia hat im Fachbereich Politische Wissenschaften promoviert.

Daß sie nichts miteinander zu tun hatten, ist sehr wahrscheinlich.
Umso schlimmer die gezielte Verleumdung durch die Schreiberlinge, denn da hieß es ja "sogar an der gleichen Uni". Verschwiegen wurde also, "aber in zwei verschiedenen Fachbereichen".
Wirklich traurig, diese Clickbait- und Schmutzkampagnen-Schei$$e!
Fazit: Traue keinem Artikel, den du nicht von vorn bis hinten durchgelesen hast inkl. Quellen-Check.
Zuletzt geändert von Michael_B am Di 13. Jul 2021, 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

d'Artagnan hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:39)

[...]

Ihr Dissertationsthema beschrieb sie noch im Jahr 2013 als "Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe" [1].
Dabei wurde dieses Thema bereits 2012 von einem anderen Promovenden erfolgreich verteidigt und veröffentlicht. Wohlgemerkt an der gleichen Uni!
"Humanitarian Aid and Natural Disasters" [2]

Quellen:
[1]: https://www.tagesspiegel.de/politik/ann ... 57572.html
[2]: https://refubium.fu-berlin.de/bitstream ... sAllowed=y

In der Danksagung taucht ihr Name nicht auf, obwohl sie ja angeblich! an der gleichen Uni am gleichen Thema arbeitete.
Und noch ein Jahr nach der erfolgreichen Promotion des Kollegen Garavoglia zum gleichen Thema gab sie in besagtem Interview zu Protokoll sie sei kurz vor der Fertigstellung. Dort bringt sie auch das Fallbeispiel, welches Garavoglia als case study analysierte: den Zyklon in Myanmar, der im Jahr 2008 rund 80.000 Menschen das Leben gekostet hat.
Ein wenig viel an Zufall!

Und so ergibt sich ein Muster:
[...]

Ja. Selbst bei der taz [...]
Hier bin ich offenbar auf die Faktenverdrehung eines d'Artagnan hereingefallen.

Insofern muss ich zugeben: Hier hatten die Baerbock-Verteidiger Recht mit den windigen Behauptungen und auch noch in zweierlei Hinsicht:

A) fälschliches Suggerieren einer Zusammenarbeit der beiden Doktoranden
B) fälschliches Suggerieren eines gleichen Arbeitstitels an der gleichen Uni und (suggeriert) im gleichen Fach
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

Michael_B hat geschrieben:(13 Jul 2021, 19:56)

Umso schlimmer die gezielte Verleumdung durch die Schreiberlinge, denn da hieß es ja "sogar an der gleichen Uni". Verschwiegen wurde also, "aber in zwei verschiedenen Fachbereichen".
Wirklich traurig, diese Clickbait- und Schmutzkampagnen-Schei$$e!
Fazit: Traue keinem Artikel, den du nicht von vorn bis hinten durchgelesen hast inkl. Quellen-Check.
Da wird noch mehr Unsinn behauptet.
d'Artagnan hat geschrieben:(09 Jul 2021, 21:28)
Sie gab also zu mehr als 50% ihrer Arbeitszeit ("weit überwiegende Arbeitskraft") für anderes aufzuwenden, als ihre Promotion.
In der Folge bekam sie 63.800,00 Euro pro Jahr. Und zwar zusätzlich zum Stipendium, welches sie anderen Promovenden wegnahm, die wahrscheinlich ehrlichere Absichten hatten zu promovieren.
Ebiker hat geschrieben:(09 Jul 2021, 22:31)

2011 hat der landesverband Braqndenburg beschlossen die ehrenamtliche Tätigkeit der Landesvorsitzenden in eine vergütete umzuwandeln. Jahressalär über 60 000 Euro . Schon damit ist ein Stipendium der Böll- Stiftung ausgeschlossen.
Diese Weisheiten stammen von "Tichys Einblick". Autor ist ein gewisser Air Türkis.

Tatsächlich wurde im Haushaltsplan des Jahres 2013 der Grünen Brandenburg ein Gehalt von 63.800,00 € für die Landesvorsitzenden veranschlagt.
Daraus wird gefolgert, daß Annalena Baerbock dieses Geld neben ihrem Stipendium erhalten hätte. Das ist in mehrerlei Hinsicht falsch.
- Das Stipendium hat Annalen Baerbock nur bis 2012 erhalten.
- Landesvorsitzende gab es zwei: neben Baerbock noch Benjamin Raschke.
- Annalena Baerbock wurde 2013 Bundestagsabgeordnete, so daß sie den Landesvorsitz im selben Jahr aufgab.

Offensichtlich reicht es bestimmten Kreisen nicht, das zu kritisieren, was zu kritisieren ist.
Ohne Dreckschleuderei kommen Tichy und Fangemeinde nicht aus.
Sören74

Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Michael_B hat geschrieben:(13 Jul 2021, 20:08)

Hier bin ich offenbar auf die Faktenverdrehung eines d'Artagnan hereingefallen.
Tja, eine Grundregel von mir, wenn jemand mit "Fakten" kommt und ich diese verwenden will, prüfe ich sie gegen. Egal ob bei "Freund" oder "Feind". Nebeneffekt, ich lerne mehr über das Thema, weil ich mir verschiedene Quellen anschauen muss.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Zunder hat geschrieben:(13 Jul 2021, 22:54)

Da wird noch mehr Unsinn behauptet.





Diese Weisheiten stammen von "Tichys Einblick". Autor ist ein gewisser Air Türkis.

Tatsächlich wurde im Haushaltsplan des Jahres 2013 der Grünen Brandenburg ein Gehalt von 63.800,00 € für die Landesvorsitzenden veranschlagt.
Daraus wird gefolgert, daß Annalena Baerbock dieses Geld neben ihrem Stipendium erhalten hätte. Das ist in mehrerlei Hinsicht falsch.
- Das Stipendium hat Annalen Baerbock nur bis 2012 erhalten.
- Landesvorsitzende gab es zwei: neben Baerbock noch Benjamin Raschke.
- Annalena Baerbock wurde 2013 Bundestagsabgeordnete, so daß sie den Landesvorsitz im selben Jahr aufgab.

Offensichtlich reicht es bestimmten Kreisen nicht, das zu kritisieren, was zu kritisieren ist.
Ohne Dreckschleuderei kommen Tichy und Fangemeinde nicht aus.
Es wird halt immer kindischer mit den Vorwürfen.
Am lustigsten wird es, wenn man den Leuten aus dem Umfeld dann mal mit den aus ihren Forderungen und Anschuldigungen heraus zu ziehenden Konsequenzen konfrontiert... Dann ist aber Tango, dann gibt es Veitstänze und das Aufführen von Rumpelstilzchen. Einer wollte sich bei Yad Vashem beschweren. Er ließe sich nicht sein - angeblich - mit viel Geld bei Havard erworbenes Studium überprüfen. Kurz zuvor hatte er noch Baerbock vorgeworfen, sich ihren Master gekauft zu haben. Da drehen Leute richtig ab.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Jul 2021, 23:31)

Es wird halt immer kindischer mit den Vorwürfen.
Am lustigsten wird es, wenn man den Leuten aus dem Umfeld dann mal mit den aus ihren Forderungen und Anschuldigungen heraus zu ziehenden Konsequenzen konfrontiert... Dann ist aber Tango, dann gibt es Veitstänze und das Aufführen von Rumpelstilzchen. Einer wollte sich bei Yad Vashem beschweren. Er ließe sich nicht sein - angeblich - mit viel Geld bei Havard erworbenes Studium überprüfen. Kurz zuvor hatte er noch Baerbock vorgeworfen, sich ihren Master gekauft zu haben. Da drehen Leute richtig ab.
Das kommt aber nur davon wenn man nicht ganz koscher agiert hat!

Haette ALB nicht getuerkt, nicht Einkommen verschwiegen, nicht copy & paste Buchauthor praktiziert muesste sie sich nicht gegen berechtigte und unberechtigte Vorwuerfe rechtfertigen.
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