Ampelkoalition

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PersonalFreedom
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Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

Als langjähriges Mitglied der FDP und mittelalter Sozialliberaler bin ich dieser Option nie so abgeneigt gewesen wie seinerzeit die "Alten", die in der FDP den natürlichen Partner der CDU sahen. Nach 16 Jahren Kohl war das natürlich auch fest eingegraben, allerdings nicht so zementiert.

Für mich wäre es ein erfreuliches Zeichen, weil ich hinter vielen traditionell eher von links formulierten Zielen stehe, aber nicht hinter den vorgeschlagenen Lösungen. Es wäre z.B. wünschenswert, wenn man für den Klimaschutz auch einmal Lösungen anbieten würde, die nicht einen Verlust großer Teile der Lebensqualität bedeuten. Vezicht ist nämlich durchaus nicht der einzige Weg. Auch die klassischen "Verbotslösungen" der Grünen oder "Umverteilungen" der SPD dienen ja vorgeblich Zielen, die an sich nicht verkehrt sind.

In der aktuellen sehr polarisierten Weltpolitik, hier denke ich vor allem an Cancel Culture links und Fake News War rechts, ist ein starkes Deutschland mit den Werten der Freiheit ein möglicher Gegenentwurf, wie man auch wieder zurück zu einer echten Debatte kommen kann.

Wie seht Ihr das?
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Ebiker »

Man müßte die Ampel neu denken.
Folgen sie den Anweisungen
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yogi61
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von yogi61 »

Ebiker hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:36)

Man müßte die Ampel neu denken.
Ohne "Grün", was? :D
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Ebiker »

yogi61 hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:41)

Ohne "Grün", was? :D
und ohne rot
Folgen sie den Anweisungen
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Skull
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Skull »

Also eine Ampel, die dann nur gelbes Blinklicht zu bieten hat. :p

Macht bestimmt Sinn... :?:

mfg
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yogi61
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von yogi61 »

Skull hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:44)

Also eine Ampel, die dann nur gelbes Blinklicht zu bieten hat. :p

Macht Sinn... :?:

mfg
Nachts ist das hier manchmal so. Also gute Nacht. :)
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Schnitter »

Ebiker hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:36)

Man müßte die Ampel neu denken.
Braun ist keine geeignete Signalfarbe.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Skull »

yogi61 hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:45)

Nachts ist das hier manchmal so. Also gute Nacht. :)
Ich verstehe ehe die ganze „Aufgeregheit“ nicht.

Eine SPD mit knapp 10 Prozent in BaWü feiert den gestrigen Tag als grossen Sieg und Perspektive für den Bund.
In R-P praktisch eine Personenwahl mit gerade mal Mitte 30 Prozent für die SPD.
Eine FDP die vor dreieinhalb Jahren vor Verantwortung den Schwanz einzog, will jetzt mit jedem ins Bett.
Die Grünen, die Ihre Ergebnisse stabilisieren und eine Linke die in beiden Parlamenten nicht einzieht.
Und eine AfD, die sich konsolidiert und deren Hype erstmal endet.

Und die Presse spekuliert über grosse Veränderungen sind möglich. :D

Ich sehe das alles nicht (so) richtungsweisend oder dramatisch.

mfg
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Meruem »

Skull hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:56)

Ich verstehe ehe die ganze „Aufgeregheit“ nicht.

Eine SPD mit knapp 10 Prozent in BaWü feiert den gestrigen Tag als grossen Sieg und Perspektive für den Bund.
In R-P praktisch eine Personenwahl mit gerade mal Mitte 30 Prozent für die SPD.
Eine FDP die vor dreieinhalb Jahren vor Verantwortung den Schwanz einzog, will jetzt mit jedem ins Bett.
Die Grünen, die Ihre Ergebnisse stabilisieren und eine Linke die in beiden Parlamenten nicht einzieht.
Und eine AfD, die sich konsolidiert und deren Hype erstmal endet.

Und die Presse spekuliert über grosse Veränderungen sind möglich. :D

Ich sehe das alles nicht (so) richtungsweisend oder dramatisch.

mfg
Ich sehe dass ganz ähnlich und kann den jetzigen Hype um eine spekulative Ampelkoalition (die ich im Bund nicht sehe) auch nicht abgewinnen.

Die SPD hat in beiden Ländern gestern prozentuale Verluste eingefahren, die,Sozen sollten sich da von der Personenwahl von Dreyer in Rheinland Pfalz nicht mehr blenden lassen, generell fällt mir persönlich seit 2 - 3 Jahren zusehens auf, dass nichr mehr vordergründig Parteien und Programme sondern Personen gewählt werden, aber dass nur mal am Rande erwähnt.
Was mich persönlich schon sehr freut sind die enormen Stimmenverluste in Baden Württemberg und Rheinland Pfalz von CDU und AFD. Das desaströse Abschneiden der CDU erklärt sich von selbst ( Corona Politik, dann die Maskendeals) und auch der Höhenflug der Blaubraunen von der AFD scheint im Westen zumindest vorerst beendet zu sein , zumal die AFD von den Schwäche der CDU überhaupt nicht profitieren konnte, was wieder einmal beweist mehr als Flüchtlinge können und kennen die nicht.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Maikel »

Ebiker hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:36)
Man müßte die Ampel neu denken.
In Düsseldorf und anderen Städten gibt es seit einiger Zeit an einigen Stellen Blau als zusätzliche Ampelfarbe :D

(s.z.B. https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/neue- ... d-26689913)
Ich nehme an, die Erfinder haben dabei nicht an mögliche politische Auswirkungen gedacht.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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PersonalFreedom
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

Meruem hat geschrieben:(15 Mar 2021, 14:08)
Ich sehe dass ganz ähnlich und kann den jetzigen Hype um eine spekulative Ampelkoalition (die ich im Bund nicht sehe) auch nicht abgewinnen.

Die SPD hat in beiden Ländern gestern prozentuale Verluste eingefahren, die,Sozen sollten sich da von der Personenwahl von Dreyer in Rheinland Pfalz nicht mehr blenden lassen, generell fällt mir persönlich seit 2 - 3 Jahren zusehens auf, dass nichr mehr vordergründig Parteien und Programme sondern Personen gewählt werden, aber dass nur mal am Rande erwähnt.
Ich sehe das ähnlich, aber komme zum gegenteiligen Schluss! Die Leute sehnen sich nach großen Leitfiguren, die inspirieren. Malu Dreyer ist sympathisch, regiert moderierend und ist offen für "Input" auf Augenhöhe. Trotzdem schafft sie es, ihr Gesamtpaket zu repräsentieren.

Die Diskussion um "Identitätspolitik" wurde in der SPD ja nun abgewürgt. Früher hätte man beliebte Personen wie Dreyer analysiert und für den Bund aufgebaut, das nachrückende Personal entsprechend gewählt. Die SPD hat mit der aktuellen Spitze aber Anhänger der Cancel Culture-Fraktion gewählt, die nur noch die universitären Sparte des Klientels bedient.
Ich glaube nicht, dass das gut geht.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Meruem »

PersonalFreedom hat geschrieben:(15 Mar 2021, 14:32)

Ich sehe das ähnlich, aber komme zum gegenteiligen Schluss! Die Leute sehnen sich nach großen Leitfiguren, die inspirieren. Malu Dreyer ist sympathisch, regiert moderierend und ist offen für "Input" auf Augenhöhe. Trotzdem schafft sie es, ihr Gesamtpaket zu repräsentieren.

Die Diskussion um "Identitätspolitik" wurde in der SPD ja nun abgewürgt. Früher hätte man beliebte Personen wie Dreyer analysiert und für den Bund aufgebaut, das nachrückende Personal entsprechend gewählt. Die SPD hat mit der aktuellen Spitze aber Anhänger der Cancel Culture-Fraktion gewählt, die nur noch die universitären Sparte des Klientels bedient.
Ich glaube nicht, dass das gut geht.
Naja mal ganz ehrlich nur noch eine verschwindend geringe Zahl von Wählern hat den Nerv und die Muße sich durch ellenlange Seiten von Parteiprogrammen zu lesen ( die dann ohnehin in einer Demonratie nie zu 100% in Reinform umgesetzt werden) dass ist ein völlig antiquierte Bild vom Wähler im 21 Jhr. Es werden zusehens keine Programme oder Parteien vom Wahlvolk vordergründig gewählt sondern Personen, die zwischenmenschliche Komponete kommt immer mehr zum Tragen gestern hat man es doch wunderbar gesehen Bsp: Baden Württemberg die CDU kann dort gegen einen Kretschmann aufstellen wenn sie will sie hat keine Chance , Kretschmann verkörpert dieses Landesvater Image nahezu perfekt im Ländle und dann sieht man sich das traurige Gegenstücke die CDU Kanidatin Eisenmann an, die selbst unter CDU Wählern in BaWü nicht wirklich "beliebt" ist.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Uffzach »

PersonalFreedom hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:20)

Als langjähriges Mitglied der FDP und mittelalter Sozialliberaler bin ich dieser Option nie so abgeneigt gewesen wie seinerzeit die "Alten", die in der FDP den natürlichen Partner der CDU sahen. Nach 16 Jahren Kohl war das natürlich auch fest eingegraben, allerdings nicht so zementiert.

Für mich wäre es ein erfreuliches Zeichen, weil ich hinter vielen traditionell eher von links formulierten Zielen stehe, aber nicht hinter den vorgeschlagenen Lösungen. Es wäre z.B. wünschenswert, wenn man für den Klimaschutz auch einmal Lösungen anbieten würde, die nicht einen Verlust großer Teile der Lebensqualität bedeuten. Vezicht ist nämlich durchaus nicht der einzige Weg. Auch die klassischen "Verbotslösungen" der Grünen oder "Umverteilungen" der SPD dienen ja vorgeblich Zielen, die an sich nicht verkehrt sind.

In der aktuellen sehr polarisierten Weltpolitik, hier denke ich vor allem an Cancel Culture links und Fake News War rechts, ist ein starkes Deutschland mit den Werten der Freiheit ein möglicher Gegenentwurf, wie man auch wieder zurück zu einer echten Debatte kommen kann.

Wie seht Ihr das?
Ohne jetzt explizit für eine Ampel zu sein, kann ich deine Gedanken nachvollziehen.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Wähler »

Meruem hat geschrieben:(15 Mar 2021, 14:56)
Naja mal ganz ehrlich nur noch eine verschwindend geringe Zahl von Wählern hat den Nerv und die Muße sich durch ellenlange Seiten von Parteiprogrammen zu lesen ( die dann ohnehin in einer Demonratie nie zu 100% in Reinform umgesetzt werden) dass ist ein völlig antiquierte Bild vom Wähler im 21 Jhr. Es werden zusehens keine Programme oder Parteien vom Wahlvolk vordergründig gewählt sondern Personen, die zwischenmenschliche Komponete kommt immer mehr zum Tragen gestern hat man es doch wunderbar gesehen Bsp: Baden Württemberg die CDU kann dort gegen einen Kretschmann aufstellen wenn sie will sie hat keine Chance , Kretschmann verkörpert dieses Landesvater Image nahezu perfekt im Ländle und dann sieht man sich das traurige Gegenstücke die CDU Kanidatin Eisenmann an, die selbst unter CDU Wählern in BaWü nicht wirklich "beliebt" ist.
Aber ohne programmatische Schwerpunkte geht es auch nicht. Gelb ist für weniger Staat, Grün-Rot hat da eine erheblich andere Position. Das muss sich auch in den Aussagen der Politiker wiederspiegeln, sonst ist es nur ein Spiel um Sympathiewerte.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Sören74 »

Meruem hat geschrieben:(15 Mar 2021, 14:08)

Ich sehe dass ganz ähnlich und kann den jetzigen Hype um eine spekulative Ampelkoalition (die ich im Bund nicht sehe) auch nicht abgewinnen.

Die SPD hat in beiden Ländern gestern prozentuale Verluste eingefahren, die,Sozen sollten sich da von der Personenwahl von Dreyer in Rheinland Pfalz nicht mehr blenden lassen, generell fällt mir persönlich seit 2 - 3 Jahren zusehens auf, dass nichr mehr vordergründig Parteien und Programme sondern Personen gewählt werden, aber dass nur mal am Rande erwähnt.
Wenn das der Fall ist, dann zeigt das eigentlich deutlich, in welchem Dilemma da eigentlich die CDU steckt, die nicht mehr den Amtsbonus hat. Nicht wenige haben die CDU nicht wegen der Partei, sondern wegen Merkel gewählt.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

Meruem hat geschrieben:(15 Mar 2021, 14:56) Kretschmann verkörpert dieses Landesvater Image nahezu perfekt im Ländle und dann sieht man sich das traurige Gegenstücke die CDU Kanidatin Eisenmann an, die selbst unter CDU Wählern in BaWü nicht wirklich "beliebt" ist.
Das, und auch der Erfolg von Malu Dreyer, würden aber der Beobachtung widersprechen, dass die Leute eher nach Parteien statt Personen wählen. Und @Sören74 s Beobachtung ist auch belegbar, d.h. Merkel ist die Person, die die CDU "über Wasser hält".

Ich glaube beides stimmt, die Menschen sehnen sich geradezu nach charismatischen Persönlichkeiten. Jemand wie ein deutscher Obama oder seinerzeit ein Strauß oder Wehner, von denen man klar sagen konnte, was sie machen würden, wenn man sie lässt.

Ein CDU-Wähler hätte nicht einen Gedanken daran verschwendet, dass sein Kandidat den Atomausstieg beschließt.
Ein SPD-Wähler hätte nicht einen Gedanken daran verschwendet, dass sein Kandidat das Sozialsystem demontiert wie Rot-Grün das getan hat.

Dazu kommt diese in meinen Augen unselige, gefährliche Identitätspolitik. Da hat man die Gendersternchenpinsler auf der einen Seite und die immer nationaler werdenden Pegidaner auf der anderen Seite. In Frankreich wird dieser Konflikt noch deutlicher als hier. Wer ein begeisterter Identitärer ist, wird auch grün oder links wählen, wenn das Personal eher blass aussieht (so wie jetzt in jeder Partei).
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

Wähler hat geschrieben:(15 Mar 2021, 16:49)
Aber ohne programmatische Schwerpunkte geht es auch nicht. Gelb ist für weniger Staat, Grün-Rot hat da eine erheblich andere Position. Das muss sich auch in den Aussagen der Politiker wiederspiegeln, sonst ist es nur ein Spiel um Sympathiewerte.
Ein guter Punkt, wenn man genauer in RLP hinsieht, sieht man ja die möglichen Spannungslinien, aber eben auch gemeinsame Ziele und Projekte. Gerade bei der Energiewende sehe ich die FDP viel ambitionierter als die CDU oder SPD. Im Gegensatz zu den Grünen sind sie aber nicht technologiefeindlich und glauben auch nicht, dass staatliche Subventionen die Lösung bringen (SolarWorld lässt grüßen).

Wenn Freiheit nicht mehr primär unternehmerische Freiheit und Deregulierung bedeutet, sondern Rahmenbedingung für freie Entfaltung (der Unternehmen und Menschen), passen soziale (nicht extrem-linke) und grüne Punkte ausgezeichnet zusammen.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von JJazzGold »

PersonalFreedom hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:20)

Als langjähriges Mitglied der FDP und mittelalter Sozialliberaler bin ich dieser Option nie so abgeneigt gewesen wie seinerzeit die "Alten", die in der FDP den natürlichen Partner der CDU sahen. Nach 16 Jahren Kohl war das natürlich auch fest eingegraben, allerdings nicht so zementiert.

Für mich wäre es ein erfreuliches Zeichen, weil ich hinter vielen traditionell eher von links formulierten Zielen stehe, aber nicht hinter den vorgeschlagenen Lösungen. Es wäre z.B. wünschenswert, wenn man für den Klimaschutz auch einmal Lösungen anbieten würde, die nicht einen Verlust großer Teile der Lebensqualität bedeuten. Vezicht ist nämlich durchaus nicht der einzige Weg. Auch die klassischen "Verbotslösungen" der Grünen oder "Umverteilungen" der SPD dienen ja vorgeblich Zielen, die an sich nicht verkehrt sind.

In der aktuellen sehr polarisierten Weltpolitik, hier denke ich vor allem an Cancel Culture links und Fake News War rechts, ist ein starkes Deutschland mit den Werten der Freiheit ein möglicher Gegenentwurf, wie man auch wieder zurück zu einer echten Debatte kommen kann.

Wie seht Ihr das?
Was im Land funktioniert muss nicht zwangsläufig im Bund funktionieren. Nur weil die Ampel in R-P anscheinend eine Fortsetzung erfährt, schnuppert die SPD Morgenluft. Ohne Grundlage, denn die Umfragewerte geben eine Ampel im Bund nicht her. Zudem will die SPD keine Ampel unter Führung der Grünen. Insofern räume ich einer Ampel im Bund keine Chance ein.

Fragt sich zudem, wie viele Abstriche die SPD und die Grünen gewillt wären hinzunehmen, denn eine reine Steigbügelhalterfunktion ist unattraktiv und letztendlich rufschädigend. Wäre die FDP stärker, dann liesse sich ggfls sondieren. Aber das ist sie nicht und ich kann mir auch schwerlich vorstellen, dass sich die FDP auf eine Gratwanderung einlässt, die die hohe Option birgt ergebnislos abgebrochen zu werden. Selbstverständlich wird man sich nicht jetzt schon in das enge Korsett, “nur mit der Union“, zwängen, sondern sich Gesprächsoptionen vorhalten. Nur kann ich mir angesichts der Wahlprogramme von SPD und Grünen nicht vorstellen, wie die benötigte Schnittmenge herzustellen wäre.


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Re: Ampelkoalition

Beitrag von firlefanz11 »

Skull hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:56)
Eine SPD mit knapp 10 Prozent in BaWü feiert den gestrigen Tag als grossen Sieg und Perspektive für den Bund.
Joa, 10% sehe ich für die SPD im Bund auch als Perspektive... :thumbup: :D
und eine Linke die in beiden Parlamenten nicht einzieht.
In das ist gut so meine Damen u. Herren! :thumbup:
Und eine AfD, die sich konsolidiert und deren Hype erstmal endet.
Selbst die größten Honks merken irgendwann, dass der Verein fürn Ar... ist...
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Di 16. Mär 2021, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:06)
Nur kann ich mir angesichts der Wahlprogramme von SPD und Grünen nicht vorstellen, wie die benötigte Schnittmenge herzustellen wäre.
Dabei wäre eine Ampel mit einer starken FDP durchaus wünschenswert, welche dann zum Einen im Wirtschaftsressort den Mittelstand stärkt und zum Anderen insgesamt eine regulierende Funktion ausübt, sodass die Sozialpolitik der SPD nicht völlig aus dem Ruder läuft, und auch die Grünen im Zaum hält...
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Meruem »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:06)

Was im Land funktioniert muss nicht zwangsläufig im Bund funktionieren. Nur weil die Ampel in R-P anscheinend eine Fortsetzung erfährt, schnuppert die SPD Morgenluft. Ohne Grundlage, denn die Umfragewerte geben eine Ampel im Bund nicht her. Zudem will die SPD keine Ampel unter Führung der Grünen. Insofern räume ich einer Ampel im Bund keine Chance ein.

Fragt sich zudem, wie viele Abstriche die SPD und die Grünen gewillt wären hinzunehmen, denn eine reine Steigbügelhalterfunktion ist unattraktiv und letztendlich rufschädigend. Wäre die FDP stärker, dann liesse sich ggfls sondieren. Aber das ist sie nicht und ich kann mir auch schwerlich vorstellen, dass sich die FDP auf eine Gratwanderung einlässt, die die hohe Option birgt ergebnislos abgebrochen zu werden. Selbstverständlich wird man sich nicht jetzt schon in das enge Korsett, “nur mit der Union“, zwängen, sondern sich Gesprächsoptionen vorhalten. Nur kann ich mir angesichts der Wahlprogramme von SPD und Grünen nicht vorstellen, wie die benötigte Schnittmenge herzustellen wäre.


Auch ich sehe im Bund keine Ampelkoalition schon gar nicht federführend unter der SPD aber es ist ebenngenauso gut und erfrischend dass zumindest auf Länderebene es Mehrheiteb jenseits,der CDU bzw Union gibt auch würde endlich mal eine unionsfreie Regierung sehen wollen , die Union ist schon zu lange an der Macht und dass sich die FDP ähnlich wie die Grünen potenziell mehrere tendenziell durchaus mögliche Machtoptionen in unterschiedlichen Regierungskonstellationen ( auch im Bund) grundsätzlich offen hält ist doch nur zu begrüßen und zeigt die Eigenständigkeit der FDP und dass sie endlich mehr sein will als Mehrheitsbeschaffer und "Bückstück" der Union.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:31)

Dabei wäre eine Ampel mit einer starken FDP durchaus wünschenswert, welche dann zum Einen im Wirtschaftsressort den Mittelstand stärkt und zum Anderen insgesamt eine regulierende Funktion ausübt, sodass die Sozialpolitik der SPD nicht völlig aus dem Ruder läuft, und auch die Grünen im Zaum hält...
Mit einer starken FDP hätte ich auch weniger Vorbehalte. Das müsste aber ein Wert >10% sein. Ausser bei Insa sehe ich den nicht. ;)
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2021, 11:00)

Mit einer starken FDP hätte ich auch weniger Vorbehalte. Das müsste aber ein Wert >10% sein. Ausser bei Insa sehe ich den nicht. ;)
Ist ja noch n bissie hin bis zur Wahl. ;)
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von JJazzGold »

Meruem hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:55)

Auch ich sehe im Bund keine Ampelkoalition schon gar nicht federführend unter der SPD aber es ist ebenngenauso gut und erfrischend dass zumindest auf Länderebene es Mehrheiteb jenseits,der CDU bzw Union gibt auch würde endlich mal eine unionsfreie Regierung sehen wollen , die Union ist schon zu lange an der Macht und dass sich die FDP ähnlich wie die Grünen potenziell mehrere tendenziell durchaus mögliche Machtoptionen in unterschiedlichen Regierungskonstellationen ( auch im Bund) grundsätzlich offen hält ist doch nur zu begrüßen und zeigt die Eigenständigkeit der FDP und dass sie endlich mehr sein will als Mehrheitsbeschaffer und "Bückstück" der Union.
Die Ampel wäre, nicht nur für die SPD, ein Ausweg aus dem mehrheitlich unbeliebten RRG oder GRR. Kein Wunder also, dass sich die SPD momentan geradezu darauf stürzt. Ein wenig voreilig, wie ich meine.
Es ist nicht so, dass ich ihr grundsätzlich ablehnend gegenüber stehe. Nur geben es die Werte schlichtweg nicht her.
Als eher sozialliberal Geprägte könnte ich ihr etwas abgewinnen, allerdings unter der Voraussetzung, dass die FDP stark genug wäre, um zügelnd mitwirken zu können. Nur um die Union abzulösen, dafür würde ich die FDP nicht opfern. Die sich im Übrigen auch schon vor der letzten BT Wahl nicht mehr auf die Union festlegte, sondern bei entsprechender Konstellation Gesprächsbereitschaft mit der SPD signalisierte.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(16 Mar 2021, 11:06)

Ist ja noch n bissie hin bis zur Wahl. ;)

Ein halbes Jahr, das ist nicht viel. Hilfreich könnte sein, dass sich die Medien zurzeit mit an SPD ähnlicher Begeisterung auf das Modell Ampel stürzen und die CDU nach den beiden Landtagswahlen zu sehr zuckt. ;)
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Meruem »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2021, 11:12)


Ein halbes Jahr, das ist nicht viel. Hilfreich könnte sein, dass sich die Medien zurzeit mit an SPD ähnlicher Begeisterung auf das Modell Ampel stürzen und die CDU nach den beiden Landtagswahlen zu sehr zuckt. ;)

Momentan nach den Landtagswahlen im Südwesten der Republik herrscht bei den Schwarzen schon eine gewisse Angst vor der Oppositionsbank (auch im Bund obwohl derzeit weder GRR noch eine Ampel da eine Mehrheit hätten) geht der Abwärtstrend für die Union so weiter dann wer weiß schon, dass,Dauerabo aufs Bundeskanzleramt ist jedenfalls bedroht weil nun potenziell auch gegen die Union regiert werden kann bzw könnte alleine dass reicht aus um Ängste zu schüren man siehe etwa Interview von Röttgen. Die SPD indess wittert nun völlig ( auch aus meiner Sicht viel zu voreilig und verfrüht) Morgenluft, feuchte Gedankenspiele eines SPD Kanzlers unter einer SPD/GRÜNE/FDP Bundesregierung entbehren zurzeit jeder berechtigten Grundlage.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Sören74 »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:06)

Was im Land funktioniert muss nicht zwangsläufig im Bund funktionieren. Nur weil die Ampel in R-P anscheinend eine Fortsetzung erfährt, schnuppert die SPD Morgenluft. Ohne Grundlage, denn die Umfragewerte geben eine Ampel im Bund nicht her. Zudem will die SPD keine Ampel unter Führung der Grünen. Insofern räume ich einer Ampel im Bund keine Chance ein.
Wir sprechen hier auch von bundesweiten Umfragen vor dem Maskenskandal.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2021, 11:00)

Mit einer starken FDP hätte ich auch weniger Vorbehalte. Das müsste aber ein Wert >10% sein.
Ja, das wäre dann machbar. Vor allen Dingen wäre es wichtig, eine liberale FDP zu haben, die bei zu starken Einschnitten in die persönliche Freiheit und den wildwuchernden rot-grünen Verbotsfantasien auf die Barrikaden geht. Aber ich denke, dass es am Ende schwarz-grün wird, bis September ist noch viel Zeit und die Maskenaffäre ist bis dahin vergessen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
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Sören74

Re: Ampelkoalition

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 11:53)

Ja, das wäre dann machbar. Vor allen Dingen wäre es wichtig, eine liberale FDP zu haben, die bei zu starken Einschnitten in die persönliche Freiheit und den wildwuchernden rot-grünen Verbotsfantasien auf die Barrikaden geht. Aber ich denke, dass es am Ende schwarz-grün wird, bis September ist noch viel Zeit und die Maskenaffäre ist bis dahin vergessen.
Wenn nicht noch mehr zum Vorschein kommt. Gerade mit der Erklärung aller CDU/CSU-Abgeordneten, sich nicht persönlich bereichert zu haben, wäre die Fallhöhe besonders hoch. Und den Fall Amthor sehe ich noch nicht als ausgestanden an.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:06)
Was im Land funktioniert muss nicht zwangsläufig im Bund funktionieren. Nur weil die Ampel in R-P anscheinend eine Fortsetzung erfährt, schnuppert die SPD Morgenluft. Ohne Grundlage, denn die Umfragewerte geben eine Ampel im Bund nicht her. Zudem will die SPD keine Ampel unter Führung der Grünen. Insofern räume ich einer Ampel im Bund keine Chance ein.


Es sieht momentan nicht nach der wahrscheinlichsten Option aus, aber das ändert sich täglich. Man müsste wie gesagt überlegen, ob man für die gemeinsamen Ziele - etwa der Grünen - andere Lösungen hat, die nicht Verbot und Verzicht heißen. Die gibt es und auch schon probate / kreative Ideen dazu.

Genauso müsste man auf FDP-Seite schauen, ob "schlanker Staat" nur bedeuten kann, dass die Wirtschaft total dereguliert ist und alle privat gemacht wird. Auch das ist keinesfalls in Stein gemeißelt und bei genauerem Hinsehen zeigen sich schnell Bereiche, die der Staat tatsächlich besser kann.

Bahnnetz z.B.: privatwirtschaftlich betrieben lohnen sich viele Strecken nicht und profitabel ist nur der überfüllte Kurzkarren, der morgens alle in die Stadt pfercht und abend zurück.
Betrachtet man die Bahn / die Busse allerdings als Teil er Infrastruktur des Staates, zu dem auch kleinste Dörfchen gehören, die zügig, eng getaktet und v.a. auch spät nachts noch in die Stadt angebunden würden, dann hat man auf vielen Strecken natürlich Verluste, auch insgesamt wahrscheinlich, könnte allerdings die Effekte (kostenlos!) nutzen, die man sonst noch viel teurer bekämpfen müsste (Landflucht, Verknappung städt. Wohnraums, Mietpreisexplosion usw.).

Selbstverständlich wird man sich nicht jetzt schon in das enge Korsett, “nur mit der Union“, zwängen, sondern sich Gesprächsoptionen vorhalten. Nur kann ich mir angesichts der Wahlprogramme von SPD und Grünen nicht vorstellen, wie die benötigte Schnittmenge herzustellen wäre.
Siehe oben, man muss sich dann mal pragmatisch fragen, ob man seine Ziele auch anders erreichen kann. Ggf. stellt man Programmpunkte hintenan, die gar nicht vereinbar sind oder löst es halt anders.

Eine grüne Partei, die nicht Verzicht und Verbote predigt, hätte Potential zur Volkspartei mit 50+%, sofern sie halt auch liefert.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von SillyWalks »

PersonalFreedom hat geschrieben:(16 Mar 2021, 13:58)
Bereiche, die der Staat tatsächlich besser kann.
Das muss ein armseliger Begriff von "besser" sein.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

SillyWalks hat geschrieben:(16 Mar 2021, 19:43)
Das muss ein armseliger Begriff von "besser" sein.
Werde deutlicher!
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von SillyWalks »

PersonalFreedom hat geschrieben:(16 Mar 2021, 20:28)
Werde deutlicher!
Lass mal auf einen Maßstab einigen, nach dem wir "besser" beurteilen. Beispielsweise leuchtet in Deinem Beispiel nicht ein, warum es "besser" sein soll, unrentable Strecken zu betreiben. Wer deshalb teurere Tickets kaufen muss, findet das vielleicht sogar "schlechter".
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von sünnerklaas »

SillyWalks hat geschrieben:(16 Mar 2021, 19:43)

Das muss ein armseliger Begriff von "besser" sein.
Es gibt Bereiche, in denen es besser ist, bestenfalls mit Schwarzer Null zu rechnen, weil Gewinnerzielung nicht möglich ist.
Ein schönes Beispiel dafür sind die drei Fähren in Bremen-Nord. Alle drei waren urpsprünglich in der Hand privater Fährpächter. Die konnten den Betrieb zwar aufrecht erhalten und auch ganz gut davon leben, nur: neue Schiffe, die den gestiegenen Anforderungen der Massenmotorisierung gerecht wurden, konnten sie sich nicht leisten. Die Folge war, dass ab den 1960er Jahren alle drei Betriebe schrittweise kommunalisiert wurden, weil anders ein leistungsfähiger Betrieb - eine Fährstell ist ein Bundesstraßenübergang - nicht möglich gewesen wäre. Und man ist bei der Kommunalisierung sehr geschickt vorgegangen: natürlich hatten die alten, erfahrenen Pächter einen Platz in der neuen kommunalen Gesellschaft. Und dieses kommunale Unternehmen erwirtschaftet Überschuss - und der wiederum wird darin investiert, indem u.a. neue Schiffe alternative Antriebe haben - z.B. Hybridmotoren, bei denen die Abgase bei Verbrennungsbetrieb dazu genutzt werden, Fahrzeugdeck und Aufbauten zu heizen. Und die Möglichkeit, das Fahrzeugdeck zu heizen ist ein Riesensegen. Ich habe ja selber im Studium in den sehr kalten Wintern 1995/96 und 1997/98 auch nachts an Deck gestanden und kassiert. Das Stahldeck der Lemwerder wurde nachts ganz schnell spiegelglatt. Mit Salz war da - aus Korrosionsgründen - nichts zu machen. Dazu kam, dass bei Niedrigwasser und einem 4-Meter-Tidenhub PKW und LKW eine spiegelglatte Betonrampe herunterrutschen mussten, um dann auf einem noch glatteren Stahldeck zu landen... Aus solchen Erfahrungen sind die heutigen Schiffe und Rampen entwickelt worden. Aber ein Privatunternehmen hätte das nie leisten können.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von peterkneter »

Im Moment sind die drei Parteien tatsächlich noch weit entfernt von einer möglichen Koalition. Die SPD die sich ja versucht wieder weiter links anzuordnen wird es mit einer FDP, die eigentlich im Bund seit der Kohl-Ära noch immer nicht verändert hat, schwer haben. Die "Reichensteuer" wird es mit der FDP nicht geben. Natürlich hält sich die FDP formal alles offen, damit sie mit der CDU besser pokern kann - mehr ist nicht dahinter.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

SillyWalks hat geschrieben:(16 Mar 2021, 22:09)
Lass mal auf einen Maßstab einigen, nach dem wir "besser" beurteilen. Beispielsweise leuchtet in Deinem Beispiel nicht ein, warum es "besser" sein soll, unrentable Strecken zu betreiben. Wer deshalb teurere Tickets kaufen muss, findet das vielleicht sogar "schlechter".
Wir sind nicht Papst, sondern wir sind Staat. Insofern bedeutet besser eine Verbesserung der Lebensqualität für möglichst viele im Staat.

Bleiben wir beim Beispiel: wir gehen von einem staatlichen Anbieter (Bahn, alle Busse) aus und kennen den Marktpreis für jede Strecke (km-Preis für Auto). Wenn der Staat unrentable Strecken finanziert und man auf jeder Strecke maximal diesen km-Preis bezahlt, auch wo sich theoretisch höhere Preise erzielen ließen, würde der Staat - also alle - natürlich draufzahlen.
Je mehr Leute das Angebot nutzen, desto weniger natürlich, aber es bliebe - zunächst - ein Minusgeschäft.

Kann man sich aber bei der Planung anderer Dinge, Hauskauf / Wohnortwahl, Logistik-Design, Geschäftseröffnung, etc. darauf verlassen, dass der Ort gut angebunden ist, hat das positive Auswirkungen auf andere Felder, die ich auch genannt hatte.

Gut sehen kann man das am Zwischenstopp Montabaur. Ein eigentlich unbedeutendes Nest zwischen Köln und Frankfurt, die mit dem schnellen ICE verbunden sind, der in Montabaur aber hält. Seither ist es möglich, in der Stadt und ihrer Umgebung zu wohnen, und in Köln / Frankfurt zu arbeiten, ohne dort mit dem Auto einpendeln zu müssen (ein Krampf, weiß ich aus eigener Betrachtung!).

In dem Städtchen selbst haben sich schließlich auch Firmen angesiedelt, die Bekannteste ist 1&1. Gut nach FFM und K angebunden, aber noch ganz bezahlbarer Raum für die Rechenzentren in der Nähe. Wenn man dann die Gewerbesteuer nicht erhöht (Versuchung ist groß), stellt man fest, dass die Leute irgendwann auch gar nicht mehr unbedingt nach FFM un K fahren, um auszugehen, weil sich lokal entsprechende Läden ansiedeln.

Gleichzeitig geht der Verkehr in die Großstädte zurück und der Wohnraum wird attraktiver, folglich leben dort wieder mehr Menschen und Freizeitaktivitäten werden geschaffen, was die Städte auch für dort Arbeitende attraktiver macht.

Ist alles gut erprobt, aber man muss von der Denke weg, dass Öffi-Infrastruktur profitabel sein muss.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

peterkneter hat geschrieben:(17 Mar 2021, 07:58)Im Moment sind die drei Parteien tatsächlich noch weit entfernt von einer möglichen Koalition. Die SPD die sich ja versucht wieder weiter links anzuordnen wird es mit einer FDP, die eigentlich im Bund seit der Kohl-Ära noch immer nicht verändert hat, schwer haben. Die "Reichensteuer" wird es mit der FDP nicht geben. Natürlich hält sich die FDP formal alles offen, damit sie mit der CDU besser pokern kann - mehr ist nicht dahinter.
Den letzten Aussagen widerspreche ich - aus eigener Anschauung - ganz massiv. Selbst vor 10 Jahren war das nur teilweise wahr. Gerade bei den Jüngeren ist die FDP aber von vielen konservativen Positionen abgerückt oder hinterfragt sie gerade.

Eine "Reichensteuer" ist eine Maßnahme, die schon nahe an sozialistischer Enteignung ist und natürlich wird sie von einer liberalen Partei in der geforderten Form abgelehnt. Wenn man aber das Ziel, absolute Armut zu bekämpfen, durchaus teilt, gibt es viele andere Möglichkeiten.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Meruem »

Naja es kommt drauf an was man unter liberal versteht die FDP hat kein alleiniges Patent auf diesen Begriff. Bsp zunehmend auseinander drifftende ungleiche Vermögensverteilung hierzulande, Liberale wissen genau dass zu extreme Ungleichheit stets potenziell sozialen Sprengstoff in sich birgt. Auch das Thema bedingungsloses Grundeinkommen/ Grundsicherung wäre auch im Grundsatz nicht bzw weniger links sondern eher liberal ( weniger Bürokratie, mehr Entfaltungsmöglichkeit des Indivduums) Die PARTEI Neue Liberale ist da auch so ein Beispiel.
Zuletzt geändert von Meruem am Mi 17. Mär 2021, 12:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

Meruem hat geschrieben:(17 Mar 2021, 11:28)Naja es kommt drauf an was man unter liberal versteht sie FDP hat kein alleiniges Patent auf diesen Begriff. Bsp zunehmend auseinander drifftende ungleiche Vermögensverteilung hierzulande, Liberaleywissen genau dass zu extreme Ungleichheit stets potenziell sozialen Sprebgstoffe in sich birgt. Auch das Thema bedingungsloses Grundeinkommen/ Grundsicherung wäre auch im Grundsatz nicht bzw weniger links sondern eher liberal ( weniger Bürokratie, mehr Entfaltungsmöglichkeit des Indivduums) Die PARTEI Neue Liberale ist da auch so ein Beispiel.
Du sprichst mit dem BGE ein Thema an, bei dem ich auch überrascht war, dass es früher vor allem bei "uns" diskutiert wurde, jetzt aber vor allem Linke es gut finden.
Liberal ist wirklich ein weit gefasster Begriff mit vielen Unterausprägungen. "Libertär" ist schon politologisch definiert. Die "Schere" zwischen arm und reich sehe ich jetzt aber weniger kritisch, solange das "untere Ende" nicht absolute Armut bedeutet. Wenn 5000 Leute einen Porsche Cayenne haben und einer einen schwarzen Ferrari, wäre das nach mancher Definition schon eine "Armutsgesellschaft".

Wichtig fände ich, dass selbst der Ärmste noch alles hat, was er nicht nur zum (Über)leben braucht, sondern auch alle Mittel bereitstehen, dass er von alleine etwas aus sich machen kann. Bildung allen voran, aber auch Möglichkeiten zur Privatinsolvenz etc.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von peterkneter »

PersonalFreedom hat geschrieben:(17 Mar 2021, 09:51)

Den letzten Aussagen widerspreche ich - aus eigener Anschauung - ganz massiv. Selbst vor 10 Jahren war das nur teilweise wahr. Gerade bei den Jüngeren ist die FDP aber von vielen konservativen Positionen abgerückt oder hinterfragt sie gerade.

Eine "Reichensteuer" ist eine Maßnahme, die schon nahe an sozialistischer Enteignung ist und natürlich wird sie von einer liberalen Partei in der geforderten Form abgelehnt. Wenn man aber das Ziel, absolute Armut zu bekämpfen, durchaus teilt, gibt es viele andere Möglichkeiten.

mag sein, dass sie es anders sehen, auch dass es vielleicht viele junge in der FDP gibt, die schon offener denken, dass es auf Länderebene auch teilweise funktioniert (s. Rheinland-Pfalz). Allerdings ist das, was aus Berlin kommt immer noch was anderes.
Ich erinnere nur an den Schlinger-Kurs von Lindner nach der Thüringen-wahl. Da hat er sich nach einer 180-Grad-Wende gerade noch
einmal im Sattel gehalten. Hätte eigentlich zurücktreten müssen. Ich sehe in der Bundes-FDP niemanden nach einer Ampel rufen.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von PersonalFreedom »

peterkneter hat geschrieben:(17 Mar 2021, 12:35)
mag sein, dass sie es anders sehen, auch dass es vielleicht viele junge in der FDP gibt, die schon offener denken, dass es auf Länderebene auch teilweise funktioniert (s. Rheinland-Pfalz). Allerdings ist das, was aus Berlin kommt immer noch was anderes.
Ich erinnere nur an den Schlinger-Kurs von Lindner nach der Thüringen-wahl. Da hat er sich nach einer 180-Grad-Wende gerade noch
einmal im Sattel gehalten. Hätte eigentlich zurücktreten müssen. Ich sehe in der Bundes-FDP niemanden nach einer Ampel rufen.
Der neue Generalsekretär der (Bundes-)FDP ist eine ausgewiesene "Ampelkarriere". Lindner wurde zuletzt nicht müde, die Vorzüge dieser Koalition und ihre Erfolge zu feiern. "Rufen" würde ich das nicht nennen, aber ein starkes Statement dafür, dass es eine Option ist, die mehr als nur Gewicht in der Verhandlungswaagschale bedeutet.
Das würde strategisch auch gar keinen Sinn ergeben, weil die Union wahrscheinlich nicht stark genug werden wird, um mit der FDP alleine zu regieren. Zugleich werden leider die Grünen wohl so stark werden, dass sie mit der Union alleine arbeiten könnten.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Sören74 »

Eine realistische Regierungsoption hat die FDP nur mit der Ampel. Für Schwarz+Gelb wird es nicht reichen. Jamaika wird überflüssig werden, wenn Union und Grüne schon die Mehrheit erzielen. Wenn man nicht bis 2025 Oppositionspartei bleiben will, muss man sich mit dem Gedanken der Ampel zumindest von liberaler Seite mal auseinandersetzen.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von SillyWalks »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Mar 2021, 22:37)
Es gibt Bereiche, in denen es besser ist, bestenfalls mit Schwarzer Null zu rechnen, weil Gewinnerzielung nicht möglich ist.
Wer findet denn besser, mit schwarzer Null zu rechnen?
sünnerklaas hat geschrieben:(16 Mar 2021, 22:37)
Ein schönes Beispiel dafür sind die drei Fähren in Bremen-Nord.
Sie drei hätten sich auch zusammentun oder ihre Unternehmen abgeben können. Die kommunale Lösung heißt, dass alle für etwas zahlen, das viele vorher nicht genutzt haben.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von SillyWalks »

PersonalFreedom hat geschrieben:(17 Mar 2021, 09:46)
Wir sind nicht Papst, sondern wir sind Staat.
Oh, wir sind uns schon sehr früh in der Kette von Annahmen uneinig.
PersonalFreedom hat geschrieben:(17 Mar 2021, 09:46)
Kann man sich aber bei der Planung anderer Dinge, Hauskauf / Wohnortwahl, Logistik-Design, Geschäftseröffnung, etc. darauf verlassen, dass der Ort gut angebunden ist
Anders ausgedrückt: Kann man sich darauf verlassen, dass andere Leute für diese Dinge aufkommen.
PersonalFreedom hat geschrieben:(17 Mar 2021, 09:46)
Ist alles gut erprobt, aber man muss von der Denke weg, dass Öffi-Infrastruktur profitabel sein muss.
Wer von dieser "Denke weg" will, verzichtet auf eine wichtige Information: den Preis. Der macht sich an anderer Stelle bemerkbar.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-12/ ... is-fliegen
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(17 Mar 2021, 14:02)

Eine realistische Regierungsoption hat die FDP nur mit der Ampel. Für Schwarz+Gelb wird es nicht reichen. Jamaika wird überflüssig werden, wenn Union und Grüne schon die Mehrheit erzielen. Wenn man nicht bis 2025 Oppositionspartei bleiben will, muss man sich mit dem Gedanken der Ampel zumindest von liberaler Seite mal auseinandersetzen.
Was will grün gelb mit ner weiteren 5%Partei ??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von sünnerklaas »

SillyWalks hat geschrieben:(17 Mar 2021, 18:49)

Wer findet denn besser, mit schwarzer Null zu rechnen?



Sie drei hätten sich auch zusammentun oder ihre Unternehmen abgeben können. Die kommunale Lösung heißt, dass alle für etwas zahlen, das viele vorher nicht genutzt haben.
Nein - der Kommunalbetrieb arbeitet nicht nur kostendeckend, es wird sogar ein Überschuss erwirtschaftet. Und genau aus dem Überschuss heraus wird weiter modernisiert. Und zwar mit innovativen Technologien.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(17 Mar 2021, 14:02)

Eine realistische Regierungsoption hat die FDP nur mit der Ampel. Für Schwarz+Gelb wird es nicht reichen. Jamaika wird überflüssig werden, wenn Union und Grüne schon die Mehrheit erzielen. Wenn man nicht bis 2025 Oppositionspartei bleiben will, muss man sich mit dem Gedanken der Ampel zumindest von liberaler Seite mal auseinandersetzen.
Christian Lindner hat heute in einem Interview mit der FAZ sinngemäß gesagt, dass ihm eine ambitionslose UNION lieber sei, als ambitionierte SPD und Grüne. Oder, um es einmal anders auszudrücken: einer ängstlich in der Ecke hockenden UNION, die vor allem panische Angst hat und noch mehr Angst davo das Kanzleramt zu verlieren, kann man leichter den eigenen Stempel aufdrücken.
Allerdings halte ich das für einen fatalen Irrtum: die FDP flog 2013 aus dem Bundestag, weil es die Liberalen waren, denen der Wähler die alleinige Schuld für die katastrophale Bilanz von Schwarz/Gelb unter Merkel/Westerwelle gab. Dabei waren es fast durchgängig Leute aus der UNION, die wegen irgendwelcher Skandale oder erwiesener Unfähigkeit - ich erinnere hier nur an den wahrhaft grandiosen Franz-Josef Jung - zurücktreten mussten.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Mar 2021, 19:32)

Allerdings halte ich das für einen fatalen Irrtum: die FDP flog 2013 aus dem Bundestag, weil es die Liberalen waren, denen der Wähler die alleinige Schuld für die katastrophale Bilanz von Schwarz/Gelb unter Merkel/Westerwelle gab. Dabei waren es fast durchgängig Leute aus der UNION, die wegen irgendwelcher Skandale oder erwiesener Unfähigkeit - ich erinnere hier nur an den wahrhaft grandiosen Franz-Josef Jung - zurücktreten mussten.
Die FdP versprach "Junge Leute" - >> es kam Brüderle.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von SillyWalks »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Mar 2021, 19:24)
Nein - der Kommunalbetrieb arbeitet nicht nur kostendeckend, es wird sogar ein Überschuss erwirtschaftet.
Das ist schön. Problematisch daran ist, dass diejenigen, die das Kapital gegeben haben, vorher nicht gefragt wurden und vermutlich auch keine Dividende dafür bekommen.
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Re: Ampelkoalition

Beitrag von sünnerklaas »

SillyWalks hat geschrieben:(17 Mar 2021, 19:48)

Das ist schön. Problematisch daran ist, dass diejenigen, die das Kapital gegeben haben, vorher nicht gefragt wurden und vermutlich auch keine Dividende dafür bekommen.
Es hätte die Alternative Verkehrseinstellung gegeben - dazu rund 60 km Umweg inkl. Fahrt über die schon damals im Berufsverkehr chronisch verstopften und stauträchtigen Weserbrücken in Bremen-Stadt und die ebenfalls überlastete Stromer Landstraße.
Und es gab erheblichen Druck aus der Öffentlichkeit auf beiden Seiten der Weser. Auf der niedersächsischen Seite gibt es selbst heute noch vier Großwerften; Hegemann, Fassmer, Lürssen und Abeking&Rasmussen, Lürssen ist auch auf der bremischen Seite auf dem ehemaligen Vulkan-Gelände aktiv. Dazu gibt es an der Stromkaje in Bremen-Blumenthal nicht unerheblichen Hafenumschlag. Auf der niedersächsischen Seite gab es bis in die 2000er Jahre hinein noch einen Werksflughafen und ein Airbus-Werk - vorher Weserflug, danach VfW-Fokker. Von dem funktionierenden Fährbetrieb sind selbst heute mehrere tausend Arbeitsplätze abhängig. Hinzu kommt, dass der Raum Lemwerder/Bardenfleth am Mittelzentrum Vegesack hängt und dazu sich in Bremen-Vegesack auch der Bahnhof befindet, der den Raum mit Bremen verbindet.
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