Es ist nicht gleich wieviel Impfstoff da ist - ich teile nur nicht die Ansicht, dass das der Engpass ist. Prinzipiell ist genug bestellt worden, und wenn Moderna jetzt hochfährt, Astrazeneca kommt, und dann noch der Johnson&Johnson-Impfstoff geliefert wird, dann passt das auch noch von der Taktung ziemlich gut. Was nicht passt sind 40% weniger Impfungen als Impfstoff da ist.Skeptiker hat geschrieben:(13 Jan 2021, 22:34)
Ja, ich sehe das auch sehr pessimistisch, allerdings nicht unter dem Aspekt "ganz gleich wieviel Impfstoff da ist". Denn wenn genug da wäre und wir entsprechend einer nationalen Notlage impfen würden, dann würden wir diese Krise eben binnen weniger Monate lösen können. Ohne ausreichend Impfstoffe oder mit dysfunktionaler Applikationsinfrastruktur - incl. völlig fehlender Informationskampagne - wird das natürlich nichts.
Derzeit werden so im Schnitt 60.000 Menschen je Tag in der BRD geimpft. Wenn wir davon ausgehen, dass wir bis zur Jahresmitte ca. 60% von 83 Mio. geimpft haben wollen, dann müssen wir auf mehr als 250.000 Impfungen je Tag kommen, wobei die ggf. notwendigen Zweitimpfungen darüber hinaus gestemmt werden müssen. Im Schnitt. DAFÜR würde derzeit der vorhandene Impfstoff (noch) nicht reichen - hier liegen wir derzeit noch eher bei nur möglichen 100.000 Impfungen je Tag.
Die fehlende Imformationskampagne ist dabei das kleinste Problem. An Impfwilligen wird es noch Monate nicht fehlen, und je mehr Menschen schon ohne all zu viel Nebenwirkungen geimpft sind, desto weniger Ängste werden bei denen bleiben, die nicht prinzipiell Impfgegner sind. Mundpropaganda ist da wichtiger. Dazu dann noch wieder mehr Freiheiten für die, die geimpft sind - dann passt das schon auch ohne zu viel TamTam zum jetzigen Zeitpunkt.
Der wäre nur störend - jetzt schon wollen mehr Menschen einen Termin, als ihn derzeit bekommen können.
Derzeit ist der Erwartungswert bis zur Herdenimmunität tendenziell bei mehr als einem Jahr.....das ist zu langsam.