relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 10:00)
Für mich ist das keine Angstmacherrei. Ich bin überzeugt davon, daß die Regierungsmitglieder und andere Protagonisten von ihren Argumenten und Vorschlägen überzeugt sind. Da die Faktenlage bei diesem Virus nicht genau ist und sich Neuerungen und Bekämpfung dieses Virus häufig geändert haben, entsteht hier der Eindruck des Chaos. Natürlich werden in diesen Szenario auch Fehler begangen, was dies für Aussenstehende noch schlimmer macht. Ich finde man sollte hier fein Unterscheiden was und wofür man kritisiert. Diese "Karnickelrundumschläge" wie zur Zeit gefallen mir nicht und ich empfinde sie auch als teilweise ungerecht und kontraproduktiv. Aber natürlich muss man auch damit leben , denn so ist Menschen halt auch.
Ich kann ja nur davon ausgehen, was ich bei einem Teil der Bürger beobachte, auch in meinem privaten Umfeld.
Mittlerweile neigen einige Menschen zu zwanghaften Verhaltensweisen, aus Angst vor dem Tod durch Covid.
All das was einige dort machen, schadet ihnen mehr, als es nutzt. Glücklicherweise kann ein Großteil der Bürger mit
der Angst umgehen (Verdrängung) und findet wieder in ein (den Umständen entsprechend) normales Sozialverhalten zurück.
Aber das kann sich auch schnell wieder ändern, falls sich ein neuer Trigger etablieren läßt.
relativ hat geschrieben:Wieso redet man dann von Angsmacherrei. Das ist doch eine Übertreibung.
Ich rede von Angstmacherrei, weil keine Minute vergeht, in der Presse, einige Politiker und einige Experten ohne
Unterlass Szenarien konstruieren, absichtlich oder unabsichtlich, in welchen die Wahrscheinlichkeit des Todes an Corona
wieder als steigend, vom Bürger angenommen werden kann.
Mutationen und Verknappung/Wirksamkeit von Impfstoff ist momentan gerade in Mode, obwohl
die eigentliche Faktenlage diese Schlüsse meines Erachtens nicht zuläßt.
relativ hat geschrieben:Nunja , daß Problem ist ja das hier wohl eher, daß jeder ein wenig anders die Wahrheit interpretiert.
Die Art der Kommunikation ist ziemlich wirr, da hat die Politik m.M. im Allgemeinen einen ziemlich hohen Nachholbedarf. Der Bürger ist nicht mehr so uninformiert, oder uninteressiert wie z.B. noch vor 20 Jahren. Darauf muss die Politik reagieren und ihre Kommunikation mit dem Bürger Grundsätzlich verbessern bzw. verändern und zwar auch dort, wo ein Großteil der jüngeren Bürger sich aufhalten.
Natürlich ist der Bürger nicht mehr so uninformiert wie vor 20 Jahren, er hat heute die Möglichkeit sich über alle Maßen
zu informieren, das Informationsangebot ist leider aber so groß, das er sich zwischen einer Unzahl an Informationen
entscheiden muß, oder er benutzt eine vorsortierte Informationsauswahl wie z.B. Google News, welche ein Großteil der
Bürger wohl auch nutzt.
Damit hat er dann aber auch nur die Informationen, welche diese Portale für wichtig halten, oder was eben alle lesen,
und ist somit zwar nicht vielleicht uninformiert, aber eben einseitig/begrenzt informiert.
An der Politikverdrossenheit hat sich meines Erachtens in den letzten 20 Jahren überhaupt nichts geändert,
sie ist eher noch größer geworden. In einem Politikforum läßt sich so etwas natürlich nicht messen.
Und Wahrheit sollte nicht interpretierbar sein, wie in der Mathematik.
relativ hat geschrieben:Stellt sich die Frage , woher weisst du denn jetzt, daß dies alles so Übertrieben dargestellt wird. Nochmal ich bin davon überzeugt, daß die zur Zeit regierenden von der Gefährlichkeit des Virus für unsere Gesellschaft überzeugt sind. Inwiefern wird und wurde da übertrieben?
Da könnte ich entgegnen: "Ich glaube Dir das Du das glaubst", aber dann ist ein Diskurs nicht notwendig.
Wenn die Regierenden überzeugt sind, daß der Virus gefährlich für unsere Gesellschaft ist, dann müssen
sie auch darlegen warum, ebenso müssen sie darlegen warum die getroffenen Maßnahmen nicht viel gefährlicher
für unsere Gesellschaft sind, als der Virus selbst.
Hier ist noch viel Potential, welches statt der Verbreitung von Hiobsbotschaften genutzt werden kann,
davon haben sie aber ein Jahr nur wenig Gebrauch gemacht.
Und ganz genau deshalb funktionieren die Maßnahmen auch nicht, weil die Glaubwürdigkeit der Politiker und der Medien
in großem Maße beschädigt ist.
Vielleicht zähle ich hier mal die Übertreibungen von März 2020 bis Januar 2021 auf, wenn ich Zeit habe.
relativ hat geschrieben:Evtl liegt das auch daran, das die Experten oder die die sich dafür halten in der gesamten Pandemie eben auch häufig andere Meinung waren und warum waren sie anderer Meinung? Weil sie das Virus noch nicht so kannten um klare und eindeutige Fakten zu äußern. Das ganze Zahlenwirrwar was dazukam, war für mich wieder ein eher unzureichende Versuch die Bevölkerung aufzuklären, bzw. zu Informieren, aber eine vielzahl der Bürger durch ihre Komplxität eher verwirrt und verunsichert hat.
Natürlich sind die Bürger verunsichert und verwirrt durch die Berichterstattung und die Eigenmächtigkeiten/Profilierungsversuche
der Politiker.
Das liegt aber immer noch daran, das sich die Entscheider (Politiker, Experten aller Richtungen, verschiedene Medien) nicht an einen Tisch setzen, diskutieren, Konsens "erstreiten" und dann "nach außen" eine gemeinsame Linie fahren.
relativ hat geschrieben:Fazit. Ich beneide mom. die Politiker die Entscheidungen treffen muessen nicht, denn es ist in dieser Lage fast unmöglich da gut auszusehen, es sei denn man stellt sein Fähnchen jetzt schon in den Kritikerwind, wie es zur Zeit ein gewisser Herr Söder tut.
Niemand beneidet die Politiker im Moment, wenn ich Politiker wäre, hätten mich die Bürger aufgrund meiner
Entscheidungen, schon lange aufgeknüpft.