Die thueringische Stadt Eisenach gibt unter Oberbuergermeisterin Katja Wolf (Linke) die Kreisfreiheit auf. Die Stadt hatte unter den Buergermeistern Brodhun und Schneider (beide CDU) erhebliche Schulden aufgenommen und gilt seit rund zehn Jahren als praktisch insolvent. Fuer den Beitritt zum Wartburgkreis gibt das rotrot regierte Land Thueringen der Stadtkasse einen erheblichen Entschuldungsbeitrag. Der Wartburgkreis rueckt damit nach Einwohnerzahl an die Spitze der Thueringer Landkreise. Auch die stark schrumpfende Pleitestadt Gera bekam Entschuldungsangebote. Da die Stadt eine Fusion mit dem umgebenden Landkreis Greiz jedoch ablehnt, konnte keine Entschuldung durchgefuehrt werden. Zuletzt hat das Land Thueringen unter MP Ramelow (Linke) der buergerlich regierten Otto-Dix-Stadt die kommunale Wohngesellschaft abgekauft.
Ist die Reorganisation finanziell schwacher kreisfreier Staedte der richtige Weg?
Eisenach gibt Kreisfreiheit auf
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Eisenach gibt Kreisfreiheit auf
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Eisenach gibt Kreisfreiheit auf
Irgendwas machen die falsch.
Bremen und Griechenland sind auch noch selbständig.
Bremen und Griechenland sind auch noch selbständig.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Die Größe machts, so ist es einfach wirtschaftlicher.
Ich wurde sagen ja, das Problem in Deutschland sind ja vielfach allgemein die viel zu kleinen Verwaltungseinheiten.imp hat geschrieben:(15 Sep 2019, 13:44)
Ist die Reorganisation finanziell schwacher kreisfreier Staedte der richtige Weg?
Da sollte viel häufiger fusioniert werden.
Zumal je nach Bundesland auch unterschiedliche Regelungen bzgl. Größe angeht, bei verschiedenen Dingen, wie eben Kreisfreiheit, aber auch was ist ein Mittelzentrum oder ein Oberzentrum, hierbei gibt es keine einheitlichen deutsche Regelungen, was in Bayern ein Oberzentrum ist, wäre in Baden-Württemberg nur ein Mittelzentrum.
So muss man in Baden-Württenberg für eine kreisfreie Stadt min. 100.000 Einwohner haben, in Bayern reichen glaube ich schon 50.000 Einwohner.
Aber eben erst ab einer gewissen Größe der Einwohneranzahl kann man eigentlich überhaupt wirtschatlich als kreisfreie Stadt funktionieren. Wo hierbei genau die Grenze liegt, gute Frage, wohl höchst umstritten, bzw. da könnte man auch berechnen und vereinheitlichen.
Der Verwaltungsapparat steigt halt und somit auch die Kosten, weil man dann im Grunde manches Stellen, Büros nun doppelt besetzen muss, einmal für den Kreis und ein zweites mal für die Stadt selbst, daher es hat beides Vor- und Nachteile. Die Stadt macht sich unabhängiger von Kreis, was politische Entscheidungen angeht, sei es bei der Müllabfuhr, oder dem Infrastrukturausbau..., eben fasst alles. Jedoch wie gesagt braucht man dann in manchen Dingen nun Doppelstrukturen und diese können erst ab einer gewissen Größe bzw. in Anspruchnahme auch wirtschafltich arbeiten, ohne ständig Verlust zu machen. Da erzeugt man sonst, Däumchen drehende Verwaltungsangestellte, teilweise sogar ganze unrentable Abteilungen.
Auch Bundesländer sollten in Deutschland meist wesentlich größer sein Um heutzutage verwaltungstechnisch wirtschaftlich gesund als Bundesland agieren zu können, hat man mal als Faustregel mal berechnet, bräuchte es etwa 10 Mio Einwohner, natürlich gibt es da auch Ausnahmen davon, aber dies ist eigentlich eine gute Richtgröße.
Da sollten in der Zukunft eigentlich sehr viele Länder fusonieren und die Stadtstaaten sich eigentlich ganz auflösen, Deutschland wurde dies sehr helfen und ein paar Milliarden Euro jährlich einsparen. Allerdings ob dies geschieht, wohl eher nicht, denn dazu müssten ja nicht nur viele Verwaltungsangestellte ihren Schreibtisch räumen, sondern auch viele Politiker, da man sie dann ebenfalls nicht mehr in Doppelter oder Dreifacher Ausführung braucht.
BadenWürttemberg ist ja auch ein so zusammengeschusstertes Land, was aus 3 Bundesländern zusammengesetzt wurde, aus politischen Druck von Ganz oben, wo die Fusion am Ende dann doch recht gut geklappt hat. Die Rivalitäten und Machtkämpfe der früheren Länder: Baden, Württemberg und Hohenzollern heute eine meist nur noch geringe Bedeutung haben bzw. eher bewitzelt werden, anstatt als wirklich handfeste Streitereien wie in der Anfangszeit.
Re: Die Größe machts, so ist es einfach wirtschaftlicher.
Bundeslaender sind politische Einheiten, Kreise und kreisangehoerige Gemeinden sind Verwaltungsgliederungen. Laender haben ein Parlament, Stadtraete dagegen sind kein Parlament sondern Hilfsorgane der Verwaltung. Die Gliederung der Laender ist nicht ohne weiteres zu aendern, die Gliederung der Gemeinden kann vom Landtag in der Regel einfach beschlossen werden. Dass Sachsen mit seinem Top-Haushalt nicht gut aufgestellt sei, ist so nicht haltbar. Umgekehrt hat der Stadtstaat Berlin mehr Einwohner als die drei geringsten Laender Bremen, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Hamburg gilt als vergleichsweise reich, ist aber viel kleiner als Berlin. Viele Bundeslaender kooperieren und unterhalten Einrichtungen wie Gefaengnisse gemeinsam.Jo33 hat geschrieben:(26 Sep 2019, 12:48)
Auch Bundesländer sollten in Deutschland meist wesentlich größer sein Um heutzutage verwaltungstechnisch wirtschaftlich gesund als Bundesland agieren zu können, hat man mal als Faustregel mal berechnet, bräuchte es etwa 10 Mio Einwohner, natürlich gibt es da auch Ausnahmen davon, aber dies ist eigentlich eine gute Richtgröße.
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Re: Eisenach gibt Kreisfreiheit auf
Das mit Bremen hat auch seinen Grund. Daimler und BMW können sich eben nicht vorstellen, ihre Krebsschleudern wie Hannibal über die Alpen zu transportieren.Quatschki hat geschrieben:(15 Sep 2019, 14:20)
Irgendwas machen die falsch.
Bremen und Griechenland sind auch noch selbständig.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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