Sozialliberal
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Sozialliberal
Hallo was ist für euch Sozialliberal?
Ich kenne zwei unterschiedliche Varianten:
Ist das eher eine zahme FDP oder geht mehr um die positiven Freiheitsrechte wie z.B. Selbstverwirklichung und Leute die eher Künstler oder Musiker werden wollen.
Ich habe eigentlich eher an die zweite Variante gedacht und wie würdet ihr das sehen?
Ich kenne zwei unterschiedliche Varianten:
Ist das eher eine zahme FDP oder geht mehr um die positiven Freiheitsrechte wie z.B. Selbstverwirklichung und Leute die eher Künstler oder Musiker werden wollen.
Ich habe eigentlich eher an die zweite Variante gedacht und wie würdet ihr das sehen?
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Henry David Thoreau
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Re: Sozialliberal
Völlig richtig, Liberalismus ist nicht gleichzusetzen mit dem Wirtschaftsliberalismus der FDP die letztlich nur die Freiheit der Märkte meint, die Deregulierung der Märkte und mit dem eigentlichen Liberalismus gar nichts mehr zu tun hat.;lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 11:45)
Hallo was ist für euch Sozialliberal?
Ich kenne zwei unterschiedliche Varianten:
Ist das eher eine zahme FDP oder geht mehr um die positiven Freiheitsrechte wie z.B. Selbstverwirklichung und Leute die eher Künstler oder Musiker werden wollen.
Ich habe eigentlich eher an die zweite Variante gedacht und wie würdet ihr das sehen?
Liberalismus aber meint die individuelle Freiheit des Menschen und die Schaffung von Regularien, damit nicht der Markt das menschliche Leben bestimmt sondern der Mensch selbst ,um sich zu verwirklichen. Zudem steht der soziale Liberalismus für die Förderung genossenschaftlicher Organisationen und einen Staat der, durch landeseigene Wohnungen beispielsweise ein Gegengewicht zum freien Markt, zum Kapitalismus anbieten kann. Zudem gehört staatlich gefördertes Bildungswesen dazu un der Erhalt der sozialen Marktwirtschaft.
Im Prinzip das was die Sozialdemokraten mal ausmachte als sie noch eine sozialdemokratische Partei nicht nur dem Namen nach war.
Parteipolitisch sind derzeit nur die Grünen wohl am ehesten geeignet links oder sozialliberal genannt zu werden.
Ansonsten steht sozialliberal auch für die sozialliberale Koalition in den 70ern, eine Zeit in der die Bundesrepublik durch entscheidende Reformen zu einem modernen Wohlfahrtsstaat wurde.
Bsp. Familienrechtsreform, Emanzipation, Ostverträge.
le chaim !
Re: Sozialliberal
Sozialliberal ist am ehesten die Politik unter Helmut Kohl oder Angela Merkel. Ein klarer Kontrapunkt zu Autoritärparteien wie etwa Die Grünen oder AfD.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 11:45)
Hallo was ist für euch Sozialliberal?
Ich kenne zwei unterschiedliche Varianten:
Ist das eher eine zahme FDP oder geht mehr um die positiven Freiheitsrechte wie z.B. Selbstverwirklichung und Leute die eher Künstler oder Musiker werden wollen.
Ich habe eigentlich eher an die zweite Variante gedacht und wie würdet ihr das sehen?
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Re: Sozialliberal
blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:11)
Völlig richtig, Liberalismus ist nicht gleichzusetzen mit dem Wirtschaftsliberalismus der FDP die letztlich nur die Freiheit der Märkte meint, die Deregulierung der Märkte und mit dem eigentlichen Liberalismus gar nichts mehr zu tun hat.;
Liberalismus aber meint die individuelle Freiheit des Menschen und die Schaffung von Regularien, damit nicht der Markt das menschliche Leben bestimmt sondern der Mensch selbst ,um sich zu verwirklichen. Zudem steht der soziale Liberalismus für die Förderung genossenschaftlicher Organisationen und einen Staat der, durch landeseigene Wohnungen beispielsweise ein Gegengewicht zum freien Markt, zum Kapitalismus anbieten kann. Zudem gehört staatlich gefördertes Bildungswesen dazu un der Erhalt der sozialen Marktwirtschaft.
Im Prinzip das was die Sozialdemokraten mal ausmachte als sie noch eine sozialdemokratische Partei nicht nur dem Namen nach war.
Parteipolitisch sind derzeit nur die Grünen wohl am ehesten geeignet links oder sozialliberal genannt zu werden.
Ansonsten steht sozialliberal auch für die sozialliberale Koalition in den 70ern, eine Zeit in der die Bundesrepublik durch entscheidende Reformen zu einem modernen Wohlfahrtsstaat wurde.
Bsp. Familienrechtsreform, Emanzipation, Ostverträge.
Ok Danke....da finde ich mich sogar wieder.
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Re: Sozialliberal
Helmut Kohl ist doch eher konservativ und Angela Merkel ist doch Wirtschaftsliberal.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:13)
Sozialliberal ist am ehesten die Politik unter Helmut Kohl oder Angela Merkel. Ein klarer Kontrapunkt zu Autoritärparteien wie etwa Die Grünen oder AfD.
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Re: Sozialliberal
Beschäftige dich mal mit den "Freiburger Thesen" der FDP, Einstiegspunkt: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiburger_Thesen
MMn. sollte die FDP das auch wieder mehr berücksichtigen, das Image der Wirtschaftslobbypartei sollte man dringend ablegen, das wird dem Liberalismus einfach nicht gerecht.
MMn. sollte die FDP das auch wieder mehr berücksichtigen, das Image der Wirtschaftslobbypartei sollte man dringend ablegen, das wird dem Liberalismus einfach nicht gerecht.
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Re: Sozialliberal
Angela Merkels Regierung hat in vielen Fragen gesellschaftsliberale Impulse gesetzt, sowohl mit SPD wie FDP. Helmut Kohl darf man auch nicht verkennen.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:37)
Helmut Kohl ist doch eher konservativ und Angela Merkel ist doch Wirtschaftsliberal.
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Re: Sozialliberal
Aber das tuen doch neoliberale meistens auch? Z.B Homo-Ehe....? Aber selbst da hat sich Frau Merkel nicht klar positioniert. Die FDP ist doch auch eher neoliberal.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:42)
Angela Merkels Regierung hat in vielen Fragen gesellschaftsliberale Impulse gesetzt, sowohl mit SPD wie FDP. Helmut Kohl darf man auch nicht verkennen.
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Re: Sozialliberal
Ja Danke für den Link....Dann müsste die FDP ja eine komplett neue Partei werden, damit sie so ein Wahlprogramm vertreten. Man könnte theoretisch eine neue Partei gründen.Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:40)
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MMn. sollte die FDP das auch wieder mehr berücksichtigen, das Image der Wirtschaftslobbypartei sollte man dringend ablegen, das wird dem Liberalismus einfach nicht gerecht.
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Re: Sozialliberal
Jede Partei hat verschiedene Flügel und Traditionen. Neoliberal war die FDP vielleicht vor 15 Jahren mal. Das war eine andere Zeit damals.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:44)
Aber das tuen doch neoliberale meistens auch? Z.B Homo-Ehe....? Aber selbst da hat sich Frau Merkel nicht klar positioniert. Die FDP ist doch auch eher neoliberal.
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Re: Sozialliberal
und wie ist sie jetzt? Für mich ist die Wirtschaftsliberal....Ich sehe da nichts soziales.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:48)
Jede Partei hat verschiedene Flügel und Traditionen. Neoliberal war die FDP vielleicht vor 15 Jahren mal. Das war eine andere Zeit damals.
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Re: Sozialliberal
Eine starke Wiertschaft ist die Grundlage jeglicher Umverteilung, aber die FDP ist beileibe nicht nur auf eine Seite fixiert. Sie ist auch die Partei von Bürgerrechten, Datenschutz und Bildungsoffensive.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:52)
und wie ist sie jetzt? Für mich ist die Wirtschaftsliberal....Ich sehe da nichts soziales.
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Re: Sozialliberal
Das mag sein, aber sozial ist sie immer noch nicht.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:54)
Eine starke Wiertschaft ist die Grundlage jeglicher Umverteilung, aber die FDP ist beileibe nicht nur auf eine Seite fixiert. Sie ist auch die Partei von Bürgerrechten, Datenschutz und Bildungsoffensive.
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Re: Sozialliberal
Ich finde eher die Politik von AFD, Grünen, Linken usw nicht sehr sozial.
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Re: Sozialliberal
Nö. Die Union steht für Privatisierung und Stellenabbau im öffentlichen Dienst - wohn das führte siehst du in der Unterbesetzung von Justiz, Polizei, Feuerwehr und in der medizinischen Versorgung - Stichwort Pflegepersonal. Die Union steht auch für Private Krankenkassen die letztlich die öffentlichen schwächte und dazu führte, Krankenhäuser als "wirtschaftene" Unternehmen zu führen. Das ist wirtschaftsliberal aber nicht sozialliberal:imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:13)
Sozialliberal ist am ehesten die Politik unter Helmut Kohl oder Angela Merkel. Ein klarer Kontrapunkt zu Autoritärparteien wie etwa Die Grünen oder AfD.
"Von 1991 bis 2010 ist die Zahl der Staatsbediensteten um 1,6 Millionen gesunken; das sind über 30 Prozent. Knapp die Hälfte des Stellenabbaus folgte daraus, dass der Staat Wirtschaftsunternehmen wie die Bahn oder die Post, Krankenhäuser und Hochschulen zunehmend aus den Kernhaushalten ausgliederte."
aus
https://www.boeckler.de/38934_38942.htm
Wo du allerdings gerade die Grünen als Autoritätspartei bezeichnen möchtest solltest du mal präzisieren.
Zuletzt geändert von blues am Mittwoch 26. Juni 2019, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sozialliberal
Inwiefern? Linke, Grüne und AFD haben doch ziemlich unterschiedliche Programme?imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:57)
Ich finde eher die Politik von AFD, Grünen, Linken usw nicht sehr sozial.
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Re: Sozialliberal
Das war ja auch neben anderen der Fehler der alten FDP vor2013 und ihrem Rausflug aus dem Bundestag die völlige Verengung des Begriffes Liberalismus auf das Wirtschaftsliberale dabei meint der Begriff wie du richtig anmerkst weit mehr als dass.blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:11)
Völlig richtig, Liberalismus ist nicht gleichzusetzen mit dem Wirtschaftsliberalismus der FDP die letztlich nur die Freiheit der Märkte meint, die Deregulierung der Märkte und mit dem eigentlichen Liberalismus gar nichts mehr zu tun hat.;
Liberalismus aber meint die individuelle Freiheit des Menschen und die Schaffung von Regularien, damit nicht der Markt das menschliche Leben bestimmt sondern der Mensch selbst ,um sich zu verwirklichen. Zudem steht der soziale Liberalismus für die Förderung genossenschaftlicher Organisationen und einen Staat der, durch landeseigene Wohnungen beispielsweise ein Gegengewicht zum freien Markt, zum Kapitalismus anbieten kann. Zudem gehört staatlich gefördertes Bildungswesen dazu un der Erhalt der sozialen Marktwirtschaft.
Im Prinzip das was die Sozialdemokraten mal ausmachte als sie noch eine sozialdemokratische Partei nicht nur dem Namen nach war.
Parteipolitisch sind derzeit nur die Grünen wohl am ehesten geeignet links oder sozialliberal genannt zu werden.
Ansonsten steht sozialliberal auch für die sozialliberale Koalition in den 70ern, eine Zeit in der die Bundesrepublik durch entscheidende Reformen zu einem modernen Wohlfahrtsstaat wurde.
Bsp. Familienrechtsreform, Emanzipation, Ostverträge.
Außerdem liberal ist nicht gleich liberal ,wie man dass schön an der Position etwa zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen sehen kann, während weite Teile der FDP das Konzept ablehnt sind die neuen Liberalen,Grüne linksliberale und sozialliberale dafür oder und befürworten es.
Re: Sozialliberal
Die FDP steht ausschließlich für die freien Märkte, ich kenne keine sozialliberale Position der derzeitigen FDP.Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:40)
Beschäftige dich mal mit den "Freiburger Thesen" der FDP, Einstiegspunkt: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiburger_Thesen
MMn. sollte die FDP das auch wieder mehr berücksichtigen, das Image der Wirtschaftslobbypartei sollte man dringend ablegen, das wird dem Liberalismus einfach nicht gerecht.
Auch in der Klimadebatte hat sie eindeutig und restlos versagt. Sie ist da konzeptionslos, getreu dem Motto schnell noch an SUVs verdienen und der Rest kommt dann später ... irgendwann.
Zuletzt geändert von blues am Mittwoch 26. Juni 2019, 23:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sozialliberal
Sie sind sehr verschieden, aber jeweils auf ihre Weise freiheitsfeindlich, gegen Individualität und Eigenverantwortung gerichtet und vertreten - sehr unterschiedliche - Kollektivnormen statt die Menschen nach eigenem Kopf und auf eigene Gefahr, eigenen Gewinn leben zu lassen. Dabei bedienen sie sich vieler Verbote und entmündigen und enteignen den Bürger auf vielfältige Weise zugunsten einer Beamten- und Funktionärselite, die selbst kaum zum Wohlstand beiträgt.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:58)
Inwiefern? Linke, Grüne und AFD haben doch ziemlich unterschiedliche Programme?
Der oben zitierte Jammer über die weltweit übliche privatwirtschaftlich geführte TV-, Telefon- und Postdienstleistung ist so ein Beispiel. Mir fällt kein modernes Land ein, in dem heute Beamte Telefon oder TV für dich anschließen. Auch der Pflegenotstand hat eher mit zu geringen Freiheiten und zu wenig Marktwirtschaft zu tun als mit Deregulierung.
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Re: Sozialliberal
Das ist auch mein Eindruck.blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:04)
Die FDP steht ausschließlich für die freien Märkte, ich kenne keine sozialliberale Position der derzeitigen FDP.
Auch in der Klimadebatte hat sie eindeutig und restlos versagt. Sie ist da konzeptionslos, getreu dem Motto schnell noch an SUVs verdienen und der Rest kommt dann später ... irgendwann.
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Re: Sozialliberal
Das sind halt die altbekannten Klischees und Vorurteile bei den Parteien was bei den Grünen die Verbotspartei , ist bei der FDP die WirtschaftslobbyistenparteiTom Bombadil hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:40)
Beschäftige dich mal mit den "Freiburger Thesen" der FDP, Einstiegspunkt: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiburger_Thesen
MMn. sollte die FDP das auch wieder mehr berücksichtigen, das Image der Wirtschaftslobbypartei sollte man dringend ablegen, das wird dem Liberalismus einfach nicht gerecht.
Re: Sozialliberal
Inwiefern unterstützen die Linken das Beamtenwesen? Das ist doch gar nicht das Klientel was sie bedienen.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:05)
Sie sind sehr verschieden, aber jeweils auf ihre Weise freiheitsfeindlich, gegen Individualität und Eigenverantwortung gerichtet und vertreten - sehr unterschiedliche - Kollektivnormen statt die Menschen nach eigenem Kopf und auf eigene Gefahr, eigenen Gewinn leben zu lassen. Dabei bedienen sie sich vieler Verbote und entmündigen und enteignen den Bürger auf vielfältige Weise zugunsten einer Beamten- und Funktionärselite, die selbst kaum zum Wohlstand beiträgt.
Der oben zitierte Jammer über die weltweit übliche privatwirtschaftlich geführte TV-, Telefon- und Postdienstleistung ist so ein Beispiel. Mir fällt kein modernes Land ein, in dem heute Beamte Telefon oder TV für dich anschließen. Auch der Pflegenotstand hat eher mit zu geringen Freiheiten und zu wenig Marktwirtschaft zu tun als mit Deregulierung.
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Re: Sozialliberal
Die Linken haben im öffentlichen Dienst und in den höher qualifizierten Sozialberufen seit Ende der 90er eine wichtige Wählergruppe neben Ossis und Sozialfällen. Das ist auch europaweit bei vielen Parteien der GUE/NGL so.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:07)
Inwiefern unterstützen die Linken das Beamtenwesen? Das ist doch gar nicht das Klientel was sie bedienen.
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Re: Sozialliberal
Ok das wusste ich nicht. Ich dachte sie fokussieren sich nur auf die ärmere Schicht und auf Flüchtlinge.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:10)
Die Linken haben im öffentlichen Dienst und in den höher qualifizierten Sozialberufen seit Ende der 90er eine wichtige Wählergruppe neben Ossis und Sozialfällen. Das ist auch europaweit bei vielen Parteien der GUE/NGL so.
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Re: Sozialliberal
Naja soweit würde ich jetzt im Ganzen nicht gehen in beim Thema Klimaschutz da hast du recht da wirkt die FDP konzeptlos die Reaktion auf die Fridays samt Abkanzelung als Schulschwänzer ohne auch auf deren berechtige Anliegen und Kritik einzugehen, sprach in seiner Hilflosigkeit bereits Bände, sollte man aber auch nicht allzu viel erwarten Klimaschutz, Umweltpolitik ist kein Kernthema der FDP.blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:04)
Die FDP steht ausschließlich für die freien Märkte, ich kenne keine sozialliberale Position der derzeitigen FDP.
Auch in der Klimadebatte hat sie eindeutig und restlos versagt. Sie ist da konzeptionslos, getreu dem Motto schnell noch an SUVs verdienen und der Rest kommt dann später ... irgendwann.
Re: Sozialliberal
Die Sozialwissenschaften nennen dieses Milieu manchmal die Dienstklasse.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:12)
Ok das wusste ich nicht. Ich dachte sie fokussieren sich nur auf die ärmere Schicht und auf Flüchtlinge.
Mit den Flüchtlingen ist es nicht so einfach. Konservative Muslime tendieren öfter mal zur Union, säkuläre Kurden oft zu rotgrün, dieses ganze Sozialismuszeugs ist teilweise nicht sehr attraktiv für die.
Bei den Linksparteien haben wir anstelle einer Freiheitsidee vor allem lange Listen von Verboten, wen man alles nicht ablehnen, verärgern oder kritisieren soll, welche Wörter böse sind, welche alten Bücher und Bilder man nicht mehr erwähnen soll...
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Re: Sozialliberal
Sie hat eine Position der Grünen übernommen, den Ausstieg aus der Kernenergie, den aber nahm sie wieder zurück, erst nach der japanischen Katastrophe machte sie Ernst.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:42)
Angela Merkels Regierung hat in vielen Fragen gesellschaftsliberale Impulse gesetzt, sowohl mit SPD wie FDP. Helmut Kohl darf man auch nicht verkennen.
Was war noch? Homoehe.
Und sonst? Dieselskandal? Nichts. Hat sie umgedeutet zu, die Anregung sich neue SUVs zu kaufen, naja, das ist schon sowas wie ein gesellschaftsliberaler Impuls ... oder meinst du ihr, Wir schaffen das? oder das die Gesellschaft immer weiter auseinander driftet, die Schere zwischen arm und reich, die immer größer wird? prekäre Beschäftigungsverhältnisse ?
le chaim !
Re: Sozialliberal
imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:21)
Die Sozialwissenschaften nennen dieses Milieu manchmal die Dienstklasse.
Mit den Flüchtlingen ist es nicht so einfach. Konservative Muslime tendieren öfter mal zur Union, säkuläre Kurden oft zu rotgrün, dieses ganze Sozialismuszeugs ist teilweise nicht sehr attraktiv für die.
Bei den Linksparteien haben wir anstelle einer Freiheitsidee vor allem lange Listen von Verboten, wen man alles nicht ablehnen, verärgern oder kritisieren soll, welche Wörter böse sind, welche alten Bücher und Bilder man nicht mehr erwähnen soll...
Normalerweise sollte es auch andersherum sein. Die Linken müssten normalerweise auch konservative Muslime kritisieren, da die Linken ja selber ein progressives Gesellschaftsbild verteidigen will. Aber komischerweise passiert das Gegenteil. Kannst du mir bezüglich der Verbote ein Beispiel nennen?
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Re: Sozialliberal
Das stimmt, wäre auch schön eine echte liberale Partei zu haben und nicht nur eine wirtschaftsliberale aber eigentlich haben wir die ja, die Grünen.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:47)
Ja Danke für den Link....Dann müsste die FDP ja eine komplett neue Partei werden, damit sie so ein Wahlprogramm vertreten. Man könnte theoretisch eine neue Partei gründen.
le chaim !
Re: Sozialliberal
eine Veränderung der wirtschaftsliberalen oder neoliberalen FDP gibts aber bis heute nicht, sie bleiben ihrer "Linie" treu.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:48)
Jede Partei hat verschiedene Flügel und Traditionen. Neoliberal war die FDP vielleicht vor 15 Jahren mal. Das war eine andere Zeit damals.
le chaim !
Re: Sozialliberal
Die Grünen mag ich irgendwie nicht. Mir ist die zu Lobby mäßig und liberal finde ich die auch nicht wirklich.blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:28)
Das stimmt, wäre auch schön eine echte liberale Partei zu haben und nicht nur eine wirtschaftsliberale aber eigentlich haben wir die ja, die Grünen.
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Re: Sozialliberal
Das ist doch ein gutes Beispiel. Muslime kritisieren ist "nicht links", böse. Kompliziert wird es dann bei Fragen wie Prostituierten. Dafür, dagegen, Geknechtete Bevormundete oder doch toughe selbstbestimmte Freiberuflerinnen? Da machen sie sich dann intern gern mal nieder. Kostprobe: https://www.deutschlandfunkkultur.de/pa ... _id=392886lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:25)
Normalerweise sollte es auch andersherum sein. Die Linken müssten normalerweise auch konservative Muslime kritisieren, da die Linken ja selber ein progressives Gesellschaftsbild verteidigen will. Aber komischerweise passiert das Gegenteil. Kannst du mir bezüglich der Verbote ein Beispiel nennen?
Das besprochene Sammelbändchen ist übrigens durchaus unterhaltsam aber ziemlich abgedreht.
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Re: Sozialliberal
Ja du hast Recht...Ich habe selber die Frage beantwortet.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:34)
Das ist doch ein gutes Beispiel. Muslime kritisieren ist "nicht links", böse. Kompliziert wird es dann bei Fragen wie Prostituierten. Dafür, dagegen, Geknechtete Bevormundete oder doch toughe selbstbestimmte Freiberuflerinnen? Da machen sie sich dann intern gern mal nieder. Kostprobe: https://www.deutschlandfunkkultur.de/pa ... _id=392886
Das besprochene Sammelbändchen ist übrigens durchaus unterhaltsam aber ziemlich abgedreht.

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Re: Sozialliberal
Bildungsoffensive? Es hat Jahre gedauert bis die FDP sich doch für die Verbeamtung von Lehrern ausspricht ... zumindest, angesichts des Lehrermangels, temporär,(was soll das heißen? Verbeamtung auf Zeit? bislang hat sie das immer abgelehnt, was nun einer Bildungsoffensive ganz und gar nicht gerecht werden kann.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:54)
Eine starke Wiertschaft ist die Grundlage jeglicher Umverteilung, aber die FDP ist beileibe nicht nur auf eine Seite fixiert. Sie ist auch die Partei von Bürgerrechten, Datenschutz und Bildungsoffensive.
"Dieser Ansicht (Verbeamtung von Lehrern) ist inzwischen auch die FDP, die „grundsätzlich“ gegen die Verbeamtung ist, aber wegen der „derzeitigen Notlage“ diese Position „zumindest temporär“ noch einmal überdacht wissen möchte, so ihr Bildungsexperte Paul Fresdorf."
aus
https://www.tagesspiegel.de/berlin/akut ... 00954.html
wir brauchen verbeamtete Lehrer die sicher im Staatsdienst arbeiten können ... und keine Zeitarbeitsverträge oder anderen Unsinn.
le chaim !
Re: Sozialliberal
Echt? die Forderung nach einer Bürgerversicherung nicht sozial? Die Forderung nach einer Börsenumsatzsteuer nicht sozial? Mieterschutz, nicht sozial?imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:57)
Ich finde eher die Politik von AFD, Grünen, Linken usw nicht sehr sozial.
Was ist denn deiner Meinung nach bei der Linken, den Grünen - in deiner Aufzählung fehlt die SPD - der SPD "nicht sehr sozial"?
Nur bei den AfDlern liegst du richtig, die sind alles andere als eine soziale Partei.
le chaim !
Re: Sozialliberal
Soziale Politik kostet Geld. Sich evt. an Kosten beteiligen zu müssen, empfinden einige als sehr unsozial. Vorrangig die, die es finanziell nicht mal spüren würden , aber es diente nun mal nicht zwingend zur Vermehrung ihres eigenen Wohlstands.blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 23:00)
Echt? die Forderung nach einer Bürgerversicherung nicht sozial? Die Forderung nach einer Börsenumsatzsteuer nicht sozial? Mieterschutz, nicht sozial?
Was ist denn deiner Meinung nach bei der Linken, den Grünen - in deiner Aufzählung fehlt die SPD - der SPD "nicht sehr sozial"?
Re: Sozialliberal
Und diese Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ist eine ziemlich Gute - allein die Einsparungen in den Jobcenter und deren Maßnahmen sind schonAlpha Centauri hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:00)
Das war ja auch neben anderen der Fehler der alten FDP vor2013 und ihrem Rausflug aus dem Bundestag die völlige Verengung des Begriffes Liberalismus auf das Wirtschaftsliberale dabei meint der Begriff wie du richtig anmerkst weit mehr als dass.
Außerdem liberal ist nicht gleich liberal ,wie man dass schön an der Position etwa zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen sehen kann, während weite Teile der FDP das Konzept ablehnt sind die neuen Liberalen,Grüne linksliberale und sozialliberale dafür oder und befürworten es.
mehr als erheblich.
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Re: Sozialliberal
Volle Zustimmung!!!blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 23:10)
Und diese Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ist eine ziemlich Gute - allein die Einsparungen in den Jobcenter und deren Maßnahmen sind schon
mehr als erheblich.

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Re: Sozialliberal
Anders gesagt: Sozial ist nur dann sozial, wenn Maßnahmen das eigene Portemonnaie entlasten. Z. B. Steuersenkungen für SUV-Besitzer anstatt Steuererhöhungen, weil CO2-Schleudern.
Re: Sozialliberal
Inwiefern hälst du Linke und Grüne für freiheitsfeindlich? inwiefern sind sie "gegen Individualität und Eigenverantwortung " und wo bitte entmündigen oder enteignen sie Bürger? Und was hast du gegen das Berufsbeamtentum? - Lehrer übrigens tun eine Menge für die Gesellschaft.imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:05)
Sie sind sehr verschieden, aber jeweils auf ihre Weise freiheitsfeindlich, gegen Individualität und Eigenverantwortung gerichtet und vertreten - sehr unterschiedliche - Kollektivnormen statt die Menschen nach eigenem Kopf und auf eigene Gefahr, eigenen Gewinn leben zu lassen. Dabei bedienen sie sich vieler Verbote und entmündigen und enteignen den Bürger auf vielfältige Weise zugunsten einer Beamten- und Funktionärselite, die selbst kaum zum Wohlstand beiträgt.
Nur weil dir kein Land einfällt in dem Beamte "Telefon oder TV für dich anschließen" ist das denn a) einmal möglich gewesen und b) nicht unmöglich.Der oben zitierte Jammer über die weltweit übliche privatwirtschaftlich geführte TV-, Telefon- und Postdienstleistung ist so ein Beispiel. Mir fällt kein modernes Land ein, in dem heute Beamte Telefon oder TV für dich anschließen.
Das ist Unsinn . Personal ist immer ein Faktor an dem man sparen kann und genau das tun die Kliniken - sie hätten doch die Möglichkeiten mehr ausgebildeten Pfleger und Pflegerinnen einzustellen, komisch warum dies nicht geschieht. Die Klinikleitungen aber verdienen blendend.Auch der Pflegenotstand hat eher mit zu geringen Freiheiten und zu wenig Marktwirtschaft zu tun als mit Deregulierung.
Bezeichnend oder nicht?
le chaim !
- Watchful_Eye
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Re: Sozialliberal
lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 21:47)
Ja Danke für den Link....Dann müsste die FDP ja eine komplett neue Partei werden, damit sie so ein Wahlprogramm vertreten. Man könnte theoretisch eine neue Partei gründen.
Es gibt eine - oder streng genommen sogar mehrere - Kleinparteien, die diese sozialliberale Lücke füllen wollen.
Am deutlichsten als Konkurrenz zur FDP tritt die Partei Neue Liberale - die Sozialliberalen auf. Sie besetzen direkt den Begriff "Sozialliberal", verwenden ähnliche Designs wie die FDP und präsentieren sich in sozialen Netzwerken gerne als die "bessere" FDP. Ihre Wahlerfolge sind bisher aber sehr mager.
Darüber hinaus gibt es noch folgende weitere Kleinparteien, die man als "sozialliberal" bezeichnen könnte:
- Die Piraten: Besetzen viele Bürgerrechtsthemen, sind u.a. gegen staatliche Überwachung und Zensur und für eine Stärkung direktdemokratischer Elemente. Zugleich kursieren viele sozialpolitische Ideen wie BGE oder kostenloser ÖPNV.
- Humanisten: Industrienäher bzw FDP-näher als die Piraten. Sehr naturwissenschaftlich und fortschrittsoptimistisch, und u.a. pro Gentechnik und Kernkraft. Zugleich sehr kritisch gegen religiöse Einflüsse auf die Politik.
- Volt: Versteht sich als erste paneuropäische Partei und sieht die Zusammenarbeit der EU-Staaten als ihr Kernthema, vertritt ebenfalls viele sozialliberale Positionen.
Das Problem ist nun, dass sich all diese Parteien im Prinzip ziemlich ähnlich sind. Bei der EU-Parlamentswahl ist es den Piraten und Volt gelungen, mit jeweils etwa 0,7% einen Sitz zu holen. Das reicht für eine Bundestagswahl aber natürlich nicht ansatzweise. Wir müssten es schaffen, die sozialliberalen Kräfte zu bündeln und zu vereinen.

"In a world where I feel so small, I can't stop thinking big." (Rush - Caravan)
Re: Sozialliberal
mmh, meinst du nicht, dass es echte Sozialisten gibt?imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:10)
Die Linken haben im öffentlichen Dienst und in den höher qualifizierten Sozialberufen seit Ende der 90er eine wichtige Wählergruppe neben Ossis und Sozialfällen. Das ist auch europaweit bei vielen Parteien der GUE/NGL so.
le chaim !
Re: Sozialliberal
Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Jun 2019, 23:31)
Es gibt eine - oder streng genommen sogar mehrere - Kleinparteien, die diese sozialliberale Lücke füllen wollen.
Am deutlichsten als Konkurrenz zur FDP tritt die Partei Neue Liberale - die Sozialliberalen auf. Sie besetzen direkt den Begriff "Sozialliberal", verwenden ähnliche Designs wie die FDP und präsentieren sich in sozialen Netzwerken gerne als die "bessere" FDP. Ihre Wahlerfolge sind bisher aber sehr mager.
Darüber hinaus gibt es noch folgende weitere Kleinparteien, die man als "sozialliberal" bezeichnen könnte:
- Die Piraten: Besetzen viele Bürgerrechtsthemen, sind u.a. gegen staatliche Überwachung und Zensur und für eine Stärkung direktdemokratischer Elemente. Zugleich kursieren viele sozialpolitische Ideen wie BGE oder kostenloser ÖPNV.
- Humanisten: Industrienäher bzw FDP-näher als die Piraten. Sehr naturwissenschaftlich und fortschrittsoptimistisch, und u.a. pro Gentechnik und Kernkraft. Zugleich sehr kritisch gegen religiöse Einflüsse auf die Politik.
- Volt: Versteht sich als erste paneuropäische Partei und sieht die Zusammenarbeit der EU-Staaten als ihr Kernthema, vertritt ebenfalls viele sozialliberale Positionen.
Das Problem ist nun, dass sich all diese Parteien im Prinzip ziemlich ähnlich sind. Bei der EU-Parlamentswahl ist es den Piraten und Volt gelungen, mit jeweils etwa 0,7% einen Sitz zu holen. Das reicht für eine Bundestagswahl aber natürlich nicht ansatzweise. Wir müssten es schaffen, die sozialliberalen Kräfte zu bündeln und zu vereinen.
Genau die Parteien kenne ich auch. Für mich sind die Piraten weniger auf Wirtschaft fokussiert. Da sehe ich die Richtung Bürgerrechte als zentrales Thema. Die anderen Parteien wirken wie ein sozialer Wirtschaftsliberalismus. Besonders die Partei der Humanisten.
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Re: Sozialliberal
Sehe ich genauso.Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:17)
Naja soweit würde ich jetzt im Ganzen nicht gehen in beim Thema Klimaschutz da hast du recht da wirkt die FDP konzeptlos die Reaktion auf die Fridays samt Abkanzelung als Schulschwänzer ohne auch auf deren berechtige Anliegen und Kritik einzugehen, sprach in seiner Hilflosigkeit bereits Bände, sollte man aber auch nicht allzu viel erwarten Klimaschutz, Umweltpolitik ist kein Kernthema der FDP.
Umweltpolitik aber auszuklammern ist idiotisch ... hoffentlich hält die FDP daran fest

Allein wo siehst du einen liberalen (sozialliberalen) Flügel in der wirtschaftsliberalen FDP?
le chaim !
Re: Sozialliberal
was für lange Verbotslisten meinst du? Und welche Wörter seien böse, welche Bücher und Bilder soll man denn nicht erwähnen?imp hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:21)
Die Sozialwissenschaften nennen dieses Milieu manchmal die Dienstklasse.
Mit den Flüchtlingen ist es nicht so einfach. Konservative Muslime tendieren öfter mal zur Union, säkuläre Kurden oft zu rotgrün, dieses ganze Sozialismuszeugs ist teilweise nicht sehr attraktiv für die.
Bei den Linksparteien haben wir anstelle einer Freiheitsidee vor allem lange Listen von Verboten, wen man alles nicht ablehnen, verärgern oder kritisieren soll, welche Wörter böse sind, welche alten Bücher und Bilder man nicht mehr erwähnen soll...
le chaim !
Re: Sozialliberal
Die Linke redet die Bedrohung von islamistischen, salafistischen Terroristen klein ... und das ist mehr als dumm.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:25)
Normalerweise sollte es auch andersherum sein. Die Linken müssten normalerweise auch konservative Muslime kritisieren, da die Linken ja selber ein progressives Gesellschaftsbild verteidigen will. Aber komischerweise passiert das Gegenteil. Kannst du mir bezüglich der Verbote ein Beispiel nennen?
le chaim !
Re: Sozialliberal
Das sehe ich auch so....blues hat geschrieben:(26 Jun 2019, 23:49)
Die Linke redet die Bedrohung von islamistischen, salafistischen Terroristen klein ... und das ist mehr als dumm.
Nur die Grünen und z.t. die SPD ist auch nicht anders. Da gilt jede Kritik schon als rechts.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.
Henry David Thoreau
Henry David Thoreau
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Re: Sozialliberal
Ich finde, man sollte den Begriff (links)liberal nicht mit dem Begriff "freiheitlich" verwechseln, den die Rechten gerne verwenden. Was die rechten Parteien mit Freiheit meinen, ist ein ganz anderes Kaliber. Hierzulande steht die FDP vor allem für eine negativ gemeinten Freiheitsbegriff. Also: Freiheit von jeder Verantwortung anstatt den Menschen mitfühlend zu helfen, dass sie auch positive Freiheiten zur persönlichen Selbstentfaltung entwickeln können. Es fehlt auch das Bekenntnis zur Freiheit von Hunger, Not und, wenn möglich, vor Krankheit. Die Neoliberalen würden doch am liebsten alle staatlichen Krankenversicherungen abschaffen, damit die Bürger vor der "Last" befreit werden, die Krankenkassen zu bezahlen.
Noch schlimmer ist in Österreich die FPÖ. Also die Freiheitliche Partei Österreichs. Diese will noch mehr "Freiheit" vor angeblicher Bevormundung. Das schlimmste Beispiel für die Verhunzung des Freiheitsbegriffs hatten die Nazis gebracht. Sie wollten die Deutschen von jeglicher Moralvorstellung und sozialem Gewissen "befreien". So wurden die Deutschen dermaßen "frei", dass das Menschsein auf der Strecke blieb. Wenn man dem Freiheitsbegriff der Rechten vertraut, dann meinen sie in der Regel nicht die Freiheit, um im positiven Sinne für sich und andere frei zu sein, sich zu entfalten und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Nein. Je rechter die Truppe ist, desto mehr meinen sie die Freiheit so, dass man den Nochmenschen von jeglicher menschlicher Regung befreien will, damit aus ihm ein Monster bzw. eine Bestie werden kann. Und nein: Mit Nietzsches Übermensch hat das aber nichts zu tun. Nietzsche war ein einsamer Intellektueller, der den Menschen weiterentwickeln wollte. Jeglicher nationalistische Furor waren ihm fremd.
Wenn man also Links-Liberalismus richtig machen will, dann sollte meines Erachtens der egalitäre Charakter des Freiheitsbegriffs unterstrichen werden. Also: "Freiheit ist für alle gleichermaßen da". Jeder Mensch ungeachtet seiner individuellen Verschiedenheiten sollte die gleichen Möglichkeiten haben, sich weiter zu entwickeln und ein im ethischen Sinne gutes Leben zu führen. Davon hat auch der Staat etwas. Von mündigen Bürgern lebt die Demokratie. Aber dazu braucht es einen guten Sozialstaat, eine starke Zivilgesellschaft und Regeln und Gesetze. Der FDP dagegen sind jegliche Gesetze und Regelungen ein Gräuel. Sie sind nicht für die Stärke des Rechtsstaates und des Sozialstaates, sondern für das Recht der Stärkeren. Wer ihrer Ideologie nicht gewachsen ist, dessen Menschenrechte bleiben auf der Strecke. Und dementsprechend wird es immer schlimmer, je weiter rechts eine Partei ist. Die Nazis wollten schließlich dem vermeintlich stärkeren deutschen Volk das Recht geben, über Leben und Tod von Millionen von Menschen zu richten. Wo aber das Recht der vermeintlich Stärksten gilt, wird Recht zu Unrecht. Mord und Totschlag sind die Folge.
Noch schlimmer ist in Österreich die FPÖ. Also die Freiheitliche Partei Österreichs. Diese will noch mehr "Freiheit" vor angeblicher Bevormundung. Das schlimmste Beispiel für die Verhunzung des Freiheitsbegriffs hatten die Nazis gebracht. Sie wollten die Deutschen von jeglicher Moralvorstellung und sozialem Gewissen "befreien". So wurden die Deutschen dermaßen "frei", dass das Menschsein auf der Strecke blieb. Wenn man dem Freiheitsbegriff der Rechten vertraut, dann meinen sie in der Regel nicht die Freiheit, um im positiven Sinne für sich und andere frei zu sein, sich zu entfalten und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Nein. Je rechter die Truppe ist, desto mehr meinen sie die Freiheit so, dass man den Nochmenschen von jeglicher menschlicher Regung befreien will, damit aus ihm ein Monster bzw. eine Bestie werden kann. Und nein: Mit Nietzsches Übermensch hat das aber nichts zu tun. Nietzsche war ein einsamer Intellektueller, der den Menschen weiterentwickeln wollte. Jeglicher nationalistische Furor waren ihm fremd.
Wenn man also Links-Liberalismus richtig machen will, dann sollte meines Erachtens der egalitäre Charakter des Freiheitsbegriffs unterstrichen werden. Also: "Freiheit ist für alle gleichermaßen da". Jeder Mensch ungeachtet seiner individuellen Verschiedenheiten sollte die gleichen Möglichkeiten haben, sich weiter zu entwickeln und ein im ethischen Sinne gutes Leben zu führen. Davon hat auch der Staat etwas. Von mündigen Bürgern lebt die Demokratie. Aber dazu braucht es einen guten Sozialstaat, eine starke Zivilgesellschaft und Regeln und Gesetze. Der FDP dagegen sind jegliche Gesetze und Regelungen ein Gräuel. Sie sind nicht für die Stärke des Rechtsstaates und des Sozialstaates, sondern für das Recht der Stärkeren. Wer ihrer Ideologie nicht gewachsen ist, dessen Menschenrechte bleiben auf der Strecke. Und dementsprechend wird es immer schlimmer, je weiter rechts eine Partei ist. Die Nazis wollten schließlich dem vermeintlich stärkeren deutschen Volk das Recht geben, über Leben und Tod von Millionen von Menschen zu richten. Wo aber das Recht der vermeintlich Stärksten gilt, wird Recht zu Unrecht. Mord und Totschlag sind die Folge.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche
"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Sozialliberal
Progressiver hat geschrieben:(26 Jun 2019, 23:52)
Ich finde, man sollte den Begriff (links)liberal nicht mit dem Begriff "freiheitlich" verwechseln, den die Rechten gerne verwenden. Was die rechten Parteien mit Freiheit meinen, ist ein ganz anderes Kaliber. Hierzulande steht die FDP vor allem für eine negativ gemeinten Freiheitsbegriff. Also: Freiheit von jeder Verantwortung anstatt den Menschen mitfühlend zu helfen, dass sie auch positive Freiheiten zur persönlichen Selbstentfaltung entwickeln können. Es fehlt auch das Bekenntnis zur Freiheit von Hunger, Not und, wenn möglich, vor Krankheit. Die Neoliberalen würden doch am liebsten alle staatlichen Krankenversicherungen abschaffen, damit die Bürger vor der "Last" befreit werden, die Krankenkassen zu bezahlen.
Noch schlimmer ist in Österreich die FPÖ. Also die Freiheitliche Partei Österreichs. Diese will noch mehr "Freiheit" vor angeblicher Bevormundung. Das schlimmste Beispiel für die Verhunzung des Freiheitsbegriffs hatten die Nazis gebracht. Sie wollten die Deutschen von jeglicher Moralvorstellung und sozialem Gewissen "befreien". So wurden die Deutschen dermaßen "frei", dass das Menschsein auf der Strecke blieb. Wenn man dem Freiheitsbegriff der Rechten vertraut, dann meinen sie in der Regel nicht die Freiheit, um im positiven Sinne für sich und andere frei zu sein, sich zu entfalten und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Nein. Je rechter die Truppe ist, desto mehr meinen sie die Freiheit so, dass man den Nochmenschen von jeglicher menschlicher Regung befreien will, damit aus ihm ein Monster bzw. eine Bestie werden kann. Und nein: Mit Nietzsches Übermensch hat das aber nichts zu tun. Nietzsche war ein einsamer Intellektueller, der den Menschen weiterentwickeln wollte. Jeglicher nationalistische Furor waren ihm fremd.
Wenn man also Links-Liberalismus richtig machen will, dann sollte meines Erachtens der egalitäre Charakter des Freiheitsbegriffs unterstrichen werden. Also: "Freiheit ist für alle gleichermaßen da". Jeder Mensch ungeachtet seiner individuellen Verschiedenheiten sollte die gleichen Möglichkeiten haben, sich weiter zu entwickeln und ein im ethischen Sinne gutes Leben zu führen. Davon hat auch der Staat etwas. Von mündigen Bürgern lebt die Demokratie. Aber dazu braucht es einen guten Sozialstaat, eine starke Zivilgesellschaft und Regeln und Gesetze. Der FDP dagegen sind jegliche Gesetze und Regelungen ein Gräuel. Sie sind nicht für die Stärke des Rechtsstaates und des Sozialstaates, sondern für das Recht der Stärkeren. Wer ihrer Ideologie nicht gewachsen ist, dessen Menschenrechte bleiben auf der Strecke. Und dementsprechend wird es immer schlimmer, je weiter rechts eine Partei ist. Die Nazis wollten schließlich dem vermeintlich stärkeren deutschen Volk das Recht geben, über Leben und Tod von Millionen von Menschen zu richten. Wo aber das Recht der vermeintlich Stärksten gilt, wird Recht zu Unrecht. Mord und Totschlag sind die Folge.
Volle Zustimmung....

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Henry David Thoreau
Henry David Thoreau
Re: Sozialliberal
Naja, Lobbymäßig? Selbst wenns da Verbindungen geben sollte - bislang gibts keinerlei Anhaltspunkte - ich finde die Lobbyisten bei der Union, den AfDlern, der wirtschaftsliberalen FDP wesentlich gefährlicher.lili hat geschrieben:(26 Jun 2019, 22:31)
Die Grünen mag ich irgendwie nicht. Mir ist die zu Lobby mäßig und liberal finde ich die auch nicht wirklich.
Bestes Beispiel der Dieselskandal, neben der Linken sind nur die Grünen nicht verwickelt und sie fordern Prozesse gegen die Verantwortlichen;
Verkehrsminister Scheuer setzt auf den Kauf von Neuwagen und verkauft die Dreckschleudern lieber ausser Landes.
le chaim !