Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

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Selina
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Apr 2019, 13:21)

Man kann im sog. Westen nicht nur arbeiten, sondern auch wohnen. Womit auch das “da“ entfällt.
Ich weiß. Haben ja auch viele gemacht, sich ganz dort angesiedelt. Kenne ich aus dem eigenen Freundeskreis. Nur: Irgendwo hat das alles Grenzen. Manche Ost-Regionen, die, denen es ein wenig besser geht als den oben von mir beschriebenen, atmen gerade auf, weil die Abwanderung stagniert, beendet worden ist und es sogar ein wenig bergauf geht mit der östlichen Bevölkerungsentwicklung. Nein, da müssen andere Dinge passieren. Der CDU-Kretschmer hat ja vieles gesagt, was er etwa in Sachsen alles tun will, um die Leute dort zu halten und auch gut und langfristig dort zu halten. Es muss halt nur gemacht werden. Ein einzelnes Menschenleben ist nun mal endlich.
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schokoschendrezki
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(30 Apr 2019, 13:36)

Stimmt. Aber ob der Föderalismus Deutschland vor so einer ähnlichen Situation wie in Ungarn bewahren kann? Glaubst du das?
Nee. Gegenwärtig scheint es so zu sein, dass quasi niemand das föderale Prinzip anzuzweifeln wagt, aber eine sehr große und immer gößer werdende Menge von (auch pollitisch sehr moderat bis konservativ eingestellten) Leuten schwer vom praktischen Föderalismus genervt ist. Bildungspolitik ist bekanntlich das wichtigste Betätigungsfeld für Föderalismus und die Diskussion um den Digitalisierungspakt zeigt, wie beschädigt dieses Konzept inzwischen ist. Anderes Thema.

Einfach die Größe und grundsätzliche Heterogenität Deutschlands bewahrt das Land vor solchen Gemeinschaftsphantasien. Es gibt zuviele unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Interessen, die auch ein nationalistischer Klebstoff nicht politisch zusammenbringen würde.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

In der Diskussion um Staat, Etatismus, Kapitalismus, Eigenverantwortlichkeit usw. würde ich meine eigene linksliberale Position kurz und knapp so beschreiben und von einer linkssozialistischen abgrenzen: Der Staat als "Ermöglicher"? Unbedingt! Der Staat als "Versorger"? Unter keinen Umständen!

"Ermöglichung" betrifft Bereiche wie Infrastruktur, Bildung, Wissenschaft, Kultur, Gesundheitswesen.
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Selina
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Apr 2019, 14:02)

In der Diskussion um Staat, Etatismus, Kapitalismus, Eigenverantwortlichkeit usw. würde ich meine eigene linksliberale Position kurz und knapp so beschreiben und von einer linkssozialistischen abgrenzen: Der Staat als "Ermöglicher"? Unbedingt! Der Staat als "Versorger"? Unter keinen Umständen!

"Ermöglichung" betrifft Bereiche wie Infrastruktur, Bildung, Wissenschaft, Kultur, Gesundheitswesen.
Damit befindest du dich hier aber in "guter" Gesellschaft, denn wenn du den Staat als "Versorger" ablehnst, dann lehnst du auch die Sozialsysteme ab, die es ermöglichen, Armut, Krankheit, Behinderung, Erwerbsminderung und dergleichen mehr ein kleines bisschen abzufedern. Das kannst du doch nicht allen Ernstes gut finden. Oder hab ich dich missverstanden? Und wie gesagt: Auch mir geht es nicht um Rundum-Versorgung durch den Staat (hab ich selbst zum Beispiel nie in Anspruch genommen), sondern lediglich um die Beibehaltung des Sozialstaats-Prinzips. Du kannst nicht sämtliche Bedürftige (ich kenne etliche von ihnen und das nicht zu knapp) einfach hinten runterrutschen lassen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(30 Apr 2019, 13:42)

Ich weiß. Haben ja auch viele gemacht, sich ganz dort angesiedelt. Kenne ich aus dem eigenen Freundeskreis. Nur: Irgendwo hat das alles Grenzen. Manche Ost-Regionen, die, denen es ein wenig besser geht als den oben von mir beschriebenen, atmen gerade auf, weil die Abwanderung stagniert, beendet worden ist und es sogar ein wenig bergauf geht mit der östlichen Bevölkerungsentwicklung. Nein, da müssen andere Dinge passieren. Der CDU-Kretschmer hat ja vieles gesagt, was er etwa in Sachsen alles tun will, um die Leute dort zu halten und auch gut und langfristig dort zu halten. Es muss halt nur gemacht werden. Ein einzelnes Menschenleben ist nun mal endlich.
Für die wohlhabendere Mitte fehlt im Osten die Infrastruktur. .....Schwarz ist da alles zu haben. Aber "NORMAL" nicht - ....oder eben zu Mondpreisen.

Beispiel >> Schneeräumdienst - Vertrag von O bis O.... da will man den Meter 10 Euro im Monat. Das sind bei mir - 400 Eu für Schneeräumdienst......im Monat.

Meine Kollegen haben für das Geld einen kompletten Hausmeisterservice ....

Ausserdem lassen sich die "Wolhabenden" Dörfer im Osten dauernd irgendetwas mit Zuzahlung einfallen... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(30 Apr 2019, 13:30)

Wie immer toll beschrieben in den Details. Bis auf eines. Du schreibst "Der Rechtsruck in Europa speist sich nicht aus einem bürgerlichen Sicherheitsbedürfnis und auch nicht aus einer Ausgleichspendelbewegung nach einem Linksruck sondern aus einer irrationalen nationalistischen Gefühlsaufwallung." Diese ganze gewaltige europäische und weltweite Rechtsruck-Geschichte alleine wegen einer "irrationalen nationalistischen Gefühlsaufwallung"? Nein, diese nationalistische Gefühlsaufwallung hat ebenfalls - wie alle derartigen Prozesse - knallharte Ursachen in Wirtschaft und Politik. Da wabert nichts Irrationales durch die Gegend.
Dass im Hintergrund immer Interessen stehen, das glaube ich auch. Die werden aber - das ist mein Eindruck - in zunehmendem Maße nicht mehr hinter den nationalistischen Aufpeitschungen wahrgenommen. In vielen Fällen ist ein irrationaler Nationalismus einfach der benötigte Nebel, hinter welchem sich ungestört Korruption und Oligarchenwirtschaft entfalten kann.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(30 Apr 2019, 14:16)

Damit befindest du dich hier aber in "guter" Gesellschaft, denn wenn du den Staat als "Versorger" ablehnst, dann lehnst du auch die Sozialsysteme ab, die es ermöglichen, Armut, Krankheit, Behinderung, Erwerbsminderung und dergleichen mehr ein kleines bisschen abzufedern. Das kannst du doch nicht allen Ernstes gut finden. Oder hab ich dich missverstanden? Und wie gesagt: Auch mir geht es nicht um Rundum-Versorgung durch den Staat (hab ich selbst zum Beispiel nie in Anspruch genommen), sondern lediglich um die Beibehaltung des Sozialstaats-Prinzips. Du kannst nicht sämtliche Bedürftige (ich kenne etliche von ihnen und das nicht zu knapp) einfach hinten runterrutschen lassen.
Also nach meinem Verständnis wird etwa meine Gesundheitsversorgung nicht durch den Staat bezahlt sondern durch die Einzahlungen der an der Krankenversicherung beteiligten. Der Staat muss "nur" das Funktionieren der entsprechenden Instanzen ermöglichen. Trivialerweise kann keine Staatsbürokratie irgendwie real finanzielle Mittel aus dem Nichts generieren. Auch nicht durch Gelddruckerei. Das ist erstmal das große Bild. In den ganzen Begrifflichkeiten sozialer Versorgungsleistungen würde ich mich hilflos verirren. Aber letztendlich kann eine Staatsbürokratie gar kein "Versorger" sondern wenn überhaupt nur Agent einer solchen Versorgung sein.

Dass der umsorgende Vater Staat kein Monopol realsozialistischer Vorstellung ist, zeigt einmal das skandinavische "Volksheim"-Modell (Bitte nicht!) und zum anderen die aktuelle ausgesprochen rechtskonservative Regierung Polens. Umfassende soziale Versorgungsleistungen vor allem auf dem Land sind ein zentraler Punkt im Regierungsprogramm der PiS. Dafür nimmt sich dieser Sorgenvater Staat auch das Recht heraus, zu bestimmen, was in den Museen hängt und was nicht. Nein. Ich bin absolut gegen einen Staat als "Versorger" eingestellt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Bleibtreu »

Ich moechte die Teilnehmer letztmalig daran erinnern wieder zum StrangThema zurueck zu finden, sonst muss ich grossraeumig auskehren - Danke!
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Selina
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Nochmal: In diesem Strang geht es darum, wie sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck verhält und nicht darum, dass die bürgerliche Mitte selbst nach rechts rutscht. Letzteres wäre dann nochmal ein etwas anderes Thema. Auch wichtig, aber eben anders.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Apr 2019, 22:44)
Das Merkmal von Gesinnungsethik ist schlicht, die Folgen des Handelns nicht zu berücksichtigen - bewirken kann es sehr wohl etwas.
JJazzGold hat geschrieben:(30 Apr 2019, 11:01)
Wenn Sie mich fragen, dann will die bürgerliche Mitte exakt das, was in der Definition beschrieben ist, ein gesichertes, in vorhersehbaren Bahnen langfristig planbares Leben und sich in großen Teilen durchaus bewusst, dass sie dieses nicht durch einen Rechtsruck oder Linksruck ermöglicht bekommt, weshalb sie beidem äusserst misstrauisch gegenüber steht. [/color]
Wolverine hat geschrieben:(30 Apr 2019, 11:19)
Der Kapitalismus dient den linken als Ausrede für den eigenen Hang zur Gewalt.
Dark Angel hat geschrieben:(30 Apr 2019, 15:01)
Dass der Leistungsgedanke in gewissen Kreisen verpönt ist, ist mir durchaus bekannt und bewusst. Die stehen und fordern halt Vollversorgung vom Staat und dafür aufkommen sollen die Leistungsträger.
Diese Leistungsträger finden sich allerdings in der bürgerlichen Mitte/ in der Mittelschicht und dort ist auch der Leistungsgedanke beheimatet.
Allerdings will sich die bürgerliche Mitte/die Mittelschicht nicht noch mehr schröpfen lassen und begehrt dagegen auf, was dann gerne als Rechtsruck bejammert wird.
Wenn der Leistungsgedanke etwas weiter verbreitet wäre, würde es manchem besser gehen!
Zur bürgerlichen Mitte passt vorzüglich ein Aufsatz von Odo Marquard (Philosoph, 2015 gestorben) mit dem Titel "Apologie der Bürgerlichkeit" (14 Seiten, erschienen 2003 und 2015 bei Reclam im Aufsatzband Zukunft braucht Herkunft).

Im Philosophie-Bereich des Forums könnte sich das Lesen und Diskutieren dieses Aufsatzes durchaus lohnen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Dark Angel
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(30 Apr 2019, 15:26)

Nochmal: In diesem Strang geht es darum, wie sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck verhält und nicht darum, dass die bürgerliche Mitte selbst nach rechts rutscht. Letzteres wäre dann nochmal ein etwas anderes Thema. Auch wichtig, aber eben anders.
Wie soll sich denn die bürgeliche Mitte zu einem Rechtsruck verhalten, den es gar nicht gibt bzw der nur in den Köpfen bestimmter Zeitgenossen stattfindet?
Wie soll sich die bürgerliche Mitte denn verhalten, wenn alles als rechts eingeordnet wird, was nicht der eigenen linken Weltsicht entspricht?
Zur bürgerlichen Mitte gehört auch die politische Mitte und die definiert sich von linksliberal über liberal bis konservativ/rechtskonservativ und die ist sehr wohl demokratisch eingestellt bzw verteidigt die Demokratie.
Was man von den Rändern links und rechtsextrem nicht sagen kann.
Linksextreme und Linke sowie Rechtsextreme favorisieren Diktaturen, in denen das Kollektiv in der einen oder anderen Art im Mittelpunkt steht. Beide favorisieren Gleichmacherei auf die eine oder andere Art.
Die einen können ihre Absichten nur besser kaschieren.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Bleibtreu »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Apr 2019, 14:48)

Ich moechte die Teilnehmer letztmalig daran erinnern wieder zum StrangThema zurueck zu finden, sonst muss ich grossraeumig auskehren - Danke!
Da meine Aufforderung nicht fruchtete, ist hier zur Reinigung + Abkuehlung bis Morgen zu - Sanktionen nicht ausgeschlossen!

Edit - Reinigung abgeschlossen, Strang wieder offen. - Ich rate dringend davon ab, in diesem Strang weiter Themen fremd zu diskutieren und zu spamen.

Die brauchbaren Beitraege zum Thema LeistungsGedanke habe ich in der Ablage separat gesammelt. Diese muessen von einem Kollegen mit entsprechenden ModRechten in das passende Forum verschoben werden. Ich habe ihn bereits kontaktiert, ihr werdet also mit der Fortsetzung warten muessen, bis er taetig wird.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mi 1. Mai 2019, 08:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Selina
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Apr 2019, 13:55)

Nee. Gegenwärtig scheint es so zu sein, dass quasi niemand das föderale Prinzip anzuzweifeln wagt, aber eine sehr große und immer gößer werdende Menge von (auch pollitisch sehr moderat bis konservativ eingestellten) Leuten schwer vom praktischen Föderalismus genervt ist. Bildungspolitik ist bekanntlich das wichtigste Betätigungsfeld für Föderalismus und die Diskussion um den Digitalisierungspakt zeigt, wie beschädigt dieses Konzept inzwischen ist. Anderes Thema.

Einfach die Größe und grundsätzliche Heterogenität Deutschlands bewahrt das Land vor solchen Gemeinschaftsphantasien. Es gibt zuviele unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Interessen, die auch ein nationalistischer Klebstoff nicht politisch zusammenbringen würde.
Ok. Die Frage wäre nur: Inwieweit ist dieser neue Nationalismus der Rechtspopulisten schon in der bürgerlichen Mitte angekommen? Oder anders gefragt: Hat dieser Nationalismus überhaupt die Kraft, bis tief in die bürgerliche Mitte einzudringen? Oder sind Liberalität und die erwähnte Heterogenität in Deutschland noch stark genug, das gar nicht erst zuzulassen?
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von BlueMonday »

Allein die Existenz des heutigen deutschen Nationalstaates("Deutschland") oder sonstiger Staaten beweist doch, dass der Nationalismus nicht nur irgendwo "angekommen" ist, sondern die Basis der heutigen politischen Strukturen bildet. Auf Basis dieser Idee der Zugehörigkeit wird dann bspw. das Staatsvolk besteuert.

Was hat zur deutschen Einheit geführt? Das kann ja wohl bloß die Idee einer deutschen Nation, die irgendwie zusammengehört, gewesen sein. Wer gegen Nationalismus und Kollektivismus ist, müsste stattdessen für Seperation, Sezession etc sein, die bis hinunter zum Einzelmenschen reicht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(01 May 2019, 15:09)

Allein die Existenz des heutigen deutschen Nationalstaates("Deutschland") oder sonstiger Staaten beweist doch, dass der Nationalismus nicht nur irgendwo "angekommen" ist, sondern die Basis der heutigen politischen Strukturen bildet. Auf Basis dieser Idee der Zugehörigkeit wird dann bspw. das Staatsvolk besteuert.

Was hat zur deutschen Einheit geführt? Das kann ja wohl bloß die Idee einer deutschen Nation, die irgendwie zusammengehört, gewesen sein. Wer gegen Nationalismus und Kollektivismus ist, müsste stattdessen für Seperation, Sezession etc sein, die bis hinunter zum Einzelmenschen reicht.
Ich verstehe unter Nationalismus eine übersteigerte Form von Nationalbewusstsein. Dieser Nationalismus glorifiziert und überhöht die eigene Nation und setzt andere Nationen herab. So etwas war meines Erachtens nicht gemeint und nicht gewollt mit der deutschen Einheit.

https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/ ... ionalismus

Wobei ich absolut nichts gegen den Begriff "Nation" einzuwenden habe. Wär ja auch. Mir geht es lediglich darum, alles zu vermeiden, womit die eigene Nation überhöht wird. Diese Art von Nationalismus hatten wir schon mal. Mit üblen Folgen.
Zuletzt geändert von Selina am Mi 1. Mai 2019, 16:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 14:50)

Ok. Die Frage wäre nur: Inwieweit ist dieser neue Nationalismus der Rechtspopulisten schon in der bürgerlichen Mitte angekommen? Oder anders gefragt: Hat dieser Nationalismus überhaupt die Kraft, bis tief in die bürgerliche Mitte einzudringen? Oder sind Liberalität und die erwähnte Heterogenität in Deutschland noch stark genug, das gar nicht erst zuzulassen?
Ihr solltet endlich mal zwischen Patriotismus/Nationalbewusstsein und Nationalismus unterscheiden lernen!
Nicht jedes Zusammengehörigkeitsgefühl als Nation, als Gemeinschaft ist a) irrational, b) rechtspopulistisch oder c) nationalistisch.
Im Gegensatz zum Nationalismus ist der Patriotismus durchaus in der bürgerlichen Mitte beheimatet bzw hat dort seine Wurzeln.

Dazu ein passender Aphorismus von Stephan Zweig:
"Wer seine Wurzeln nicht kennt, kennt keinen Halt."

Patriotismus und Zusammengehörigkeitsgefühl bieten diesen Halt.
Die Verschwurbelung von Begriffen miteinander, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, die Diffamierung von Patriotismus als Rechtspopulismus und/oder Nationalismus erfüllt eigentlich nur einen Zweck, die Gesellschaft zu spalten, Gräben zu ziehen.
Und wer diese Gräben zieht, sollte eigentlich klar sein ...
Dieses "Einprügeln" auf die bürgerliche Mitte, die sich dem angeblichen Rechtsruck nicht energisch genug entgegen stellt, dient nichts anderem als der Vertiefung, bereits vorhandener Gräben, quer durch die Gesellschaft.
Und dazu passend:
"Demokratie wird unter den Schmerzen aller Beteiligten geboren – denn wer gibt sich schon gerne mit Menschen ab, die einen gänzlich anderen Standpunkt vehement vertreten? Selbst wenn hundert Personen der gleichen Meinung sind, ist es Aufgabe der Meinungsfreiheit, dem einzigen Abtrünnigen Gehör und Schutz zu verschaffen. Meinungsfreiheit ist das Recht auf Gehör des Exzentrikers, nicht das Privileg des Mächtigen. Denn wie oft ist Konsens gleich Nonsens? Demokratie stirbt, wenn sich niemand mehr für ihre Grundlagen einsetzt."
Quelle


Die Abtrünnigen sind diejenigen, die nicht der PC folgen und die werden als "rechts" diffamiert und stigmatisiert, weil nur so ein allgemeiner "Rechtsruck" konstatiert werden kann.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Mi 1. Mai 2019, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Trifels »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 15:46)

Ich verstehe unter Nationalismus eine übersteigerte Form von Nationalbewusstsein. Dieser Nationalismus glorifiziert und überhöht die eigene Nation und setzt andere Nationen herab. So etwas war meines Erachtens nicht gemeint und nicht gewollt mit der deutschen Einheit.

https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/ ... ionalismus
Dein Verständnis = falsch. Ohne National keine Aufhänger für Rechte , Pflichten, Soziales, für das jeweilige Staatsvolk. National ist die Fassung. Der Inhalt in D = der/die Wert(e) der FDGO. Deine FDGO = Blubb.
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Niemand diffamiert Patriotismus als rechtspopulistisch. Eindeutig rechtspopulistisch oder besser rechtsradikal dagegen ist ein übersteigertes Nationalbewusstsein, ein völkischer Nationalismus. Wikipedia nennt das "exklusiven Nationalismus" bzw. Chauvinismus.

Zitat:

Als exklusiver Nationalismus oder Chauvinismus wird ein übersteigertes Wertgefühl bezeichnet, das auf die teilweise aggressive Abgrenzung von anderen Nationen zielt.[12] Die Überhöhung der eigenen Nation mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden Einheit von Volk und Raum geht oft einher mit der Ausgrenzung und Diskriminierung, im Extrem bis zu Vertreibung oder Vernichtung ethnischer und anderer Minderheiten, die als dem imaginierten Volkskörper fremd oder schädlich angesehen werden. Beispiele für exklusive Nationalismen sind der italienische Faschismus, der deutsche Nationalsozialismus und die ethnischen Säuberungen nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren. Der exklusive Nationalismus erhebt ein „Loyalitäts- und Deutungsmonopol“: Das Individuum soll nicht mehr seine Religion, seine Heimatregion oder die dort herrschende Dynastie als identitätsstiftenden Fokus des Denkens und Handelns ansehen, sondern allein die Nation.[13] Dieser Anspruch kann in einem integralen Nationalismus bis zur Relativierung oder gar Abwertung des Individuums führen: „Du bist nichts, dein Volk ist alles“.[14] Daher wird dieser Nationalismus unter die politischen Religionen eingeordnet.[15] Seit den 1970er Jahren wird der Begriff fast ausschließlich im Sinne von Chauvinismus verwendet.[16]

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationali ... ionalismus
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Trifels hat geschrieben:(01 May 2019, 16:02)

Dein Verständnis = falsch. Ohne National keine Aufhänger für Rechte , Pflichten, Soziales, für das jeweilige Staatsvolk. National ist die Fassung. Der Inhalt in D = der/die Wert(e) der FDGO. Deine FDGO = Blubb.
Es geht lediglich um die Überhöhung der eigenen Nation und die Herabsetzung anderer Nationen. Nicht mehr und nicht weniger.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 16:06)

Niemand diffamiert Patriotismus als rechtspopulistisch. Eindeutig rechtspopulistisch oder besser rechtsradikal dagegen ist ein übersteigertes Nationalbewusstsein, ein völkischer Nationalismus. Wikipedia nennt das "exklusiven Nationalismus" bzw. Chauvinismus.

Zitat:

Als exklusiver Nationalismus oder Chauvinismus wird ein übersteigertes Wertgefühl bezeichnet, das auf die teilweise aggressive Abgrenzung von anderen Nationen zielt.[12] Die Überhöhung der eigenen Nation mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden Einheit von Volk und Raum geht oft einher mit der Ausgrenzung und Diskriminierung, im Extrem bis zu Vertreibung oder Vernichtung ethnischer und anderer Minderheiten, die als dem imaginierten Volkskörper fremd oder schädlich angesehen werden. Beispiele für exklusive Nationalismen sind der italienische Faschismus, der deutsche Nationalsozialismus und die ethnischen Säuberungen nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren. Der exklusive Nationalismus erhebt ein „Loyalitäts- und Deutungsmonopol“: Das Individuum soll nicht mehr seine Religion, seine Heimatregion oder die dort herrschende Dynastie als identitätsstiftenden Fokus des Denkens und Handelns ansehen, sondern allein die Nation.[13] Dieser Anspruch kann in einem integralen Nationalismus bis zur Relativierung oder gar Abwertung des Individuums führen: „Du bist nichts, dein Volk ist alles“.[14] Daher wird dieser Nationalismus unter die politischen Religionen eingeordnet.[15] Seit den 1970er Jahren wird der Begriff fast ausschließlich im Sinne von Chauvinismus verwendet.[16]

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationali ... ionalismus
Doch DU tust es (!), indem du Patriotismus mit Nationalismus gleichsetzt, indem du Zusammengehörigkeitsgefühl mit Nationalismus gleichsetzt. Du unterstellst eine Überhöhung der eigenen Nation, des eigenen Staatsvolkes wo keine ist und du unterstellst eine Abwertung anderer Nationen und Völker, wo das gar nicht der Fall ist.
Wo und von wem werden denn in Deutschland Menschen anderer Völker/aus anderen Staaten diskriminiert - tatsächlich diskriminiert, NICHT gefühlt?
Kritik hat nichts mit Diskriminierung zu tun!
Wer fordert denn, allein die Nation als alleinigen identitätsstiftenden Focus zu betrachten?
Von dir und deinesgleichen wird doch bereits die individuelle Identifizierung mit einer Kultur und das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Kultur als rääächts und nationalistisch diffamiert. Für dich ist es doch schon eine Überhöhung des Eigenen und Abwertung des Anderen/Fremden, wenn man als Individuum von kultureller Identität spricht - natürlich nur so lange man Deutscher ist. Jedem anderen gestehst du eine kulturelle Identität zu, gestehst du zu seine Traditionen zu pflegen, sich abzugrenzen und jegliche Kritik daran, ist für dich bereits nationalistisch.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Domingo »

Dark Angel hat geschrieben:(01 May 2019, 16:23)


Wo und von wem werden denn in Deutschland Menschen anderer Völker/aus anderen Staaten diskriminiert - tatsächlich diskriminiert, NICHT gefühlt?.
Ganz spontan? Demos von pegida und AfD!
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Wolfgang Schäuble (CDU) hats gut auf den Punkt gebracht, worum es geht:

Doch der formal zweithöchste Politiker im Land nach dem Bundespräsidenten beließ es nicht bei Diagnose, Ursachenforschung und wolkigen Lösungsvorschlägen. Er stellte manch gängige Behauptung des Rechtspopulismus auf den Prüfstand. „Sich mit seinem Land zu identifizieren, Zugehörigkeit zu empfinden, auch Verantwortung und sogar Pflichten dem Gemeinwesen gegenüber: Daran ist nichts falsch. Im Gegenteil.“ Gleichzeitig aber lehre Geschichte, und die deutsche zumal, „Demut, sich und seine Nation nicht zu überhöhen“. Vielmehr müsse man sich in ihrer Kenntnis „der Verführbarkeit und Fehlbarkeit von Menschen bewusst“ werden.

https://www.welt.de/geschichte/article1 ... oehen.html
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Also, bei den ganz weit nach rechts Gerückten ist weder eine Zugehörigkeit zu diesem Land, noch eine Verantwortung dem Gemeinwesen gegenüber und schon gar kein Pflichtbewußtsein erkennbar.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 May 2019, 17:13)

Also, bei den ganz weit nach rechts Gerückten ist weder eine Zugehörigkeit zu diesem Land, noch eine Verantwortung dem Gemeinwesen gegenüber und schon gar kein Pflichtbewußtsein erkennbar.
„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“, "Wir sind das Volk" und "Das ist unsere Stadt" wurde letzten Sommer in Chemnitz von Rechtsextremisten skandiert und noch Schlimmeres. Das ist völkischer Nationalismus in Reinkultur. Und die "besorgten Bürger", die sich selbst zumeist zur bürgerlichen Mitte zählen, grenzten sich nicht ab, im Gegenteil, sie marschierten zusammen mit AfDlern und Pegidisten Schulter an Schulter mit Rechtsextremisten durch die Gegend. Diese Mischung machts so gefährlich. Und Leute, die ausländisch aussahen, mussten sich verstecken vor den Horden, die durch die Zentralhaltestelle tobten. Es wurde ihnen geraten, lieber nicht vor die Tür zu gehen. Was ist das anderes, als schlimmster Nationalismus? Nationalismus, der die eigene Nation überhöht und der andere Nationen abwertet.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 17:38)

Und die "besorgten Bürger", die sich selbst zumeist zur bürgerlichen Mitte zählen, grenzten sich nicht ab, im Gegenteil, sie marschierten zusammen mit AfDlern und Pegidisten Schulter an Schulter mit Rechtsextremisten durch die Gegend.
Was für ein Schwachsinn, als wären da ca. 40 Mio deutsche Bürger der Mitte mit marschiert. Get real.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 17:38)

„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“, "Wir sind das Volk" und "Das ist unsere Stadt" wurde letzten Sommer in Chemnitz von Rechtsextremisten skandiert und noch Schlimmeres. Das ist völkischer Nationalismus in Reinkultur. Und die "besorgten Bürger", die sich selbst zumeist zur bürgerlichen Mitte zählen, grenzten sich nicht ab, im Gegenteil, sie marschierten zusammen mit AfDlern und Pegidisten Schulter an Schulter mit Rechtsextremisten durch die Gegend. Diese Mischung machts so gefährlich. Und Leute, die ausländisch aussahen, mussten sich verstecken vor den Horden, die durch die Zentralhaltestelle tobten. Es wurde ihnen geraten, lieber nicht vor die Tür zu gehen. Was ist das anderes, als schlimmster Nationalismus? Nationalismus, der die eigene Nation überhöht und der andere Nationen abwertet.
Zu jener Zeit trat auch ein Anwalt auf, der sich als normale Mitte deklarierte, üblicherweise jedoch eine bestimmte Wehrsportgruppe vertrat, die im Wald den bewaffneten Kampf gegen die Demokratie übte.
Man kann den Bürgern nur raten - Vorsicht vor Trickbetrügern.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 May 2019, 18:02)

Zu jener Zeit trat auch ein Anwalt auf, der sich als normale Mitte deklarierte, üblicherweise jedoch eine bestimmte Wehrsportgruppe vertrat, die im Wald den bewaffneten Kampf gegen die Demokratie übte.
Man kann den Bürgern nur raten - Vorsicht vor Trickbetrügern.
Ja, ein besonders übler Kunde. Demagoge reinsten Wassers.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 17:38)

„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“, "Wir sind das Volk" und "Das ist unsere Stadt" wurde letzten Sommer in Chemnitz von Rechtsextremisten skandiert und noch Schlimmeres. Das ist völkischer Nationalismus in Reinkultur. Und die "besorgten Bürger", die sich selbst zumeist zur bürgerlichen Mitte zählen, grenzten sich nicht ab, im Gegenteil, sie marschierten zusammen mit AfDlern und Pegidisten Schulter an Schulter mit Rechtsextremisten durch die Gegend. Diese Mischung machts so gefährlich. Und Leute, die ausländisch aussahen, mussten sich verstecken vor den Horden, die durch die Zentralhaltestelle tobten. Es wurde ihnen geraten, lieber nicht vor die Tür zu gehen. Was ist das anderes, als schlimmster Nationalismus? Nationalismus, der die eigene Nation überhöht und der andere Nationen abwertet.
"letzten Sommer in Chemnitz" - hast du nichts anderes als Beleg für einen angeblichen Rechtsruck zu bieten?
Wieviele Menschen haben denn an den Demonstrationen in Chemnitz teilgenommen?
Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass du hier eine ganz besondere Paranoia pflegst, du siehst überall Rechtsextremisten und Nationalisten, wo es gar keine gibt.
Wie wäre es, wenn du mal ein paar Fakten zur Kenntnis nehmen würdest?
Ok - die stammen aus 2017:
"Die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Straftaten ging 2017 auf insgesamt 19.467 (2016: 22.471) und die der Gewalttaten auf 1.054 (2016: 1.600) zurück. Das entspricht einem prozentualen Rückgang der Straftaten um 13,4 % und der Gewalttaten um 34,1 %. Damit befindet sich die aktuelle Zahl der rechtsextremistischen Straf- und Gewalttaten deutlich unter der des Jahres 2015."
Quelle


Ein Rückgang von rechtsextremen Gewalttaten ist zu verzeichnen, aber du faselst von einem Rechtsruck, dem sich die bürgerliche Mitte angeblich nicht entgegen stellt, von dem sie sich nicht distanziert, der zudem in der bürgerlichen Mitte ankäme.

weitere Fakten:
"Nach Abzug von Mehrfachmitgliedschaften umfasste das rechtsextremistische Personenpotenzial Ende 2017 insgesamt 24.000 Personen. Das Personenpotenzial der neonazistischen Szene ist mit rund 6.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Nach wie vor machen die 9.200 subkulturell geprägten Rechtsextremisten mit über 38 % den größten Anteil am Gesamtpotenzial aus.
Tabelle „Rechtsextremismuspotenzial nach ideologischer Prägung 2016-2017“, Stichtag: 31. Dezember 2017 (1) Die Zahlen sind zum Teil geschätzt und gerundet.
(2) Hierin sind unter anderem 900 als Rechtsextremisten zu wertende „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sowie 500 Mitglieder der „Identitären Bewegung Deutschlands“ (Verdachtsfall) für das Jahr 2017 enthalten. Zur IBD liegen tatsächliche Anhaltspunkte für eine rechtsextremistische Bestrebung vor, sodass die Gruppierung durch das BfV im Rahmen eines Verdachtsfalls bearbeitet wird.
(3) Hierin sind unter anderem 500 bis 600 als Rechtsextremisten zu wertende „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sowie 300 Mitglieder der „Identitären Bewegung Deutschlands“ (Verdachtsfall) für das Jahr 2016 enthalten"
Quelle


Die rechtsextreme Szene hat um ganze 900 Personen zugenommen von 23.100 auf 24.000 ==> 24.000 von 83 Millionen.
Und du faselst von einem Rechtsruck, der in der bürgerlichen Mitte angekommen ist bzw dem sich die bürgerliche Mitte nicht entgegen stellt.
Merkst du überhaupt noch irgend etwas?

Dass diesen 24.000 Rechtsextremisten 29.000 Linksextremisten gegenüber stehen, ignorierst du!
Dass die Anzahl der Linksextremisten ebenfalls zugenommen hat und zwar mehr als die der Rechtsetremisten ignorierst du ebenso.
Und weiter ignorierst du die Tatsache, dass die Anzahl der linksetremen Gewalttaten zugenommen hat.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von imp »

Damals war Maaßen noch aktiv. Auf diese Zahlen würde ich nichts geben.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

imp hat geschrieben:(01 May 2019, 19:09)

Damals war Maaßen noch aktiv. Auf diese Zahlen würde ich nichts geben.
Falls du dir mal den Link auschaust, da steht "Aktuelles - Stand März 2019" - nur so viel zum Thema "Auf diese Zahlen würde ich nichts geben."
Was du da grade produzierst, nennt sich Verschwörungstheorie!
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Domingo »

Dark Angel hat geschrieben:(01 May 2019, 18:59)


Dass diesen 24.000 Rechtsextremisten 29.000 Linksextremisten gegenüber stehen, ignorierst du!
Dass die Anzahl der Linksextremisten ebenfalls zugenommen hat und zwar mehr als die der Rechtsetremisten ignorierst du ebenso.
Und weiter ignorierst du die Tatsache, dass die Anzahl der linksetremen Gewalttaten zugenommen hat.
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Du ignorierst das 9000 gewaltbereiten Linksextremen 12700 gewaltbereite rechtsextremisten entgegen stehen! Macht aber nichts. Ich helfe gerne!
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Es geht doch nicht um irgenwelche Zahlen. Es geht darum, dass durchschnittliche Mitte-Bürger keine Probleme haben, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter durch die Straßen zu marschieren. Im Gegenteil: Sie tun das ganz bewusst. Und das im wachsenden Maße. Und nicht nur das eine Mal. Und nicht nur in Chemnitz. Man versteht und akzeptiert sich gegenseitig. Hochproblematisch.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 20:36)

Es geht doch nicht um irgenwelche Zahlen. Es geht darum, dass durchschnittliche Mitte-Bürger keine Probleme haben, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter durch die Straßen zu marschieren. Im Gegenteil: Sie tun das ganz bewusst. Und das im wachsenden Maße. Und nicht nur das eine Mal. Und nicht nur in Chemnitz. Man versteht und akzeptiert sich gegenseitig. Hochproblematisch.

Nein, Nein, Nein!

Es ist nicht der durchschnittliche Mitte-Bürger, der kein Problem damit hat, mit zu marschieren.
Es ist, gemessen an der bürgerlichen Mitte, ein kleiner Anteil.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Domingo hat geschrieben:(01 May 2019, 20:02)

Du ignorierst das 9000 gewaltbereiten Linksextremen 12700 gewaltbereite rechtsextremisten entgegen stehen! Macht aber nichts. Ich helfe gerne!
Ich ignoriere gar nichts. Tatsache ist, rechtsextreme Gewalttaten haben abgenommen, linksextreme haben hingegen zugenommen.
Daran ändert sich auch nichts, wenn es mehr gewaltbereite Rechtsextreme gibt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 20:36)

Es geht doch nicht um irgenwelche Zahlen. Es geht darum, dass durchschnittliche Mitte-Bürger keine Probleme haben, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter durch die Straßen zu marschieren. Im Gegenteil: Sie tun das ganz bewusst. Und das im wachsenden Maße. Und nicht nur das eine Mal. Und nicht nur in Chemnitz. Man versteht und akzeptiert sich gegenseitig. Hochproblematisch.
Doch es geht um Zahlen - nämlich um einen winzigen Anteil von Rechtsextremen an der Gesamtbevölkerung.
DU unterstellst, dass die Mehrheit der Bevölkerung (die bürgerliche Mitte) diesen winzigen Anteil akzeptiert und unterstützt.

Du stellst hier Behauptungen auf, für die du keinerlei Beweise oder Belege hast - im Gegenteil, du verbreitest Lügen und verleumdest damit die Mehrheit der deutschen Bevölkerung.
Das ist allerunterste Schublade!
Ist jedoch nicht das erste Mal bei dir, dass du dir derartige Entgleisungen erlaubst.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 14:50)
Ok. Die Frage wäre nur: Inwieweit ist dieser neue Nationalismus der Rechtspopulisten schon in der bürgerlichen Mitte angekommen? Oder anders gefragt: Hat dieser Nationalismus überhaupt die Kraft, bis tief in die bürgerliche Mitte einzudringen? Oder sind Liberalität und die erwähnte Heterogenität in Deutschland noch stark genug, das gar nicht erst zuzulassen?
Die Mitte dramatisiert nicht alles, bzw. einzelne Sachverhalte, in der Art, wie es Links oder Rechts tun (AfD-Wähler = Nazis/Muslime = Demokratiefeinde usw.) - was aber deinerseits mit bspw. "Bagatellisierung" gleichgesetzt wird (siehe dein Eröffnungsbeitrag). Und im Gegensatz zu Links und Rechts beschäftigt sich die Mitte nicht ausschließlich mit dem scheinbar Offensichtlichem, sondern eher mit dem wahrscheinlich Hintergründigem.

Für dich als Linke reicht es vielleicht aus, einfach nur das Kind beim Namen zu nennen und immerzu anzuklagen, dass es in den Brunnen gefallen ist. Nur löst man damit keine Probleme, sondern spricht sie lediglich an. Mir als Mittiger reicht das nicht aus. Ich weiß, was Sache ist. Das muss ich mir nicht (und schon gar nicht erst von Links oder Rechts) immer wieder unter die Nase reiben (lassen). Ich möchte wissen, warum etwas so ist, wie es ist und dementsprechend, falls es sich als Problem entpuppt, was man wie dagegen unternehmen kann. Dafür muss ich aber zur Wurzel des Problems vordringen. Und die Wurzel des Problems "Neue Rechte" ist nicht, wie du es immer wieder darstellst, in einer aufarbeitenden Aufklärung über unsere NS-Vergangenheit zu finden. Das ist Vergangenheit. Jetzt ist Gegenwart. Die Welt hat sich seit damals gesellschaftlich und politisch extrem entwickelt und verändert. Und nur, weil ein paar rechte Deppen aus provaktiven Gründen NS-Vokabular verwenden, sind wir nicht wieder gänzlich zurückgefallen und müssen nochmal "von vorn" anfangen.

Wenn viele Menschen, die heute AfD - also Rechts - wählen und dies vorrangig deswegen tun, weil sie aufgrund der Flüchtlingskrise seitens der Politik ein massives Gefühl der Ungerechtigkeit empfinden, dann kannst du diesen Menschen doch nicht allen Ernstes mit Geschichten von früher kommen - das wäre nötig, wenn sie heute Rechts wählen würden, weil sie das Damals wieder gegenwärtig haben wollten. Und diesen Fall haben wir nicht. Niemand will in die Vergangenheit zurück. Auch nicht die AfD-Fans.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Nein, niemand sagt was von "Mehrheit der deutschen Bevölkerung". Die Rede ist von diesen "besorgten Bürgern", eine überschaubare Zahl von Leuten, die trotzdem nicht zu unterschätzen sind. Jeder weiß, dass das keine Mehrheit ist. Gott sei Dank. Trotzdem sagen die von sich selbst, sie gehörten zur Mitte. Davor die Augen zu verschließen, bringt nun wirklich nichts.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 20:36)
Es geht darum, dass durchschnittliche Mitte-Bürger keine Probleme haben, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter durch die Straßen zu marschieren. Im Gegenteil: Sie tun das ganz bewusst. Und das im wachsenden Maße. Und nicht nur das eine Mal. Und nicht nur in Chemnitz. Man versteht und akzeptiert sich gegenseitig. Hochproblematisch.
Wieviele "durchschnittliche Mitte-Bürger" kennst du, dass du sowas behaupten kannst - oder hast du das mal wieder von irgendeinem offiziellen schlaumeierischen Schreiberling einfach mal so übernommen, der das wiederrum einfach mal so behauptet?

Was bist du - eine "durchschnittliche Links-Bürgerin"? Wenn ja, möchtest du auch in den Topf mit den Linksextremen Demokratiefeinden geschmissen werden? Nein? Also, dann höre endlich auf, die Mitte zu verunglimpfen! :mad:
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 21:10)

Nein, niemand sagt was von "Mehrheit der deutschen Bevölkerung". Die Rede ist von diesen "besorgten Bürgern", eine überschaubare Zahl von Leuten, die trotzdem nicht zu unterschätzen sind. Jeder weiß, dass das keine Mehrheit ist. Gott sei Dank. Trotzdem sagen die von sich selbst, sie gehörten zur Mitte. Davor die Augen zu verschließen, bringt nun wirklich nichts.
Doch Selina - DU sagst es!
Zur Erinnerung:
"Es geht darum, dass durchschnittliche Mitte-Bürger keine Probleme haben, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter durch die Straßen zu marschieren. Im Gegenteil: Sie tun das ganz bewusst. Und das im wachsenden Maße. Und nicht nur das eine Mal. Und nicht nur in Chemnitz. Man versteht und akzeptiert sich gegenseitig. Hochproblematisch."

Eine marginale Minderheit setzt Du mit "bürgeliche Mitte" gleich, generalisierst und machst daraus

"Da wird bagatellisiert und abgewiegelt nach dem Motto "so schlimm ist das alles doch gar nicht". Und beim persönlichen Unwort "Nazi" sträuben sich alle Nackenhaare der Mitte-Leute. Je stärker die Neue Rechte mit AfD, Identitären, Burschenschaften und Teilen der Reichsbürger werden, desto kleinlauter wird die bürgerliche Mitte. Das wirkt so, als wolle sie gewappnet sein im Falle eines gravierenden Wechsels politischer Mehrheiten."

"... sondern von "bürgerlicher Mitte". Diese habe ein "Haltungsproblem", sie sei "entweder zu leise oder überhaupt nicht vorhanden“, sagt er. Darüber wollte ich reden. Dieses Sich-Wegducken ist der eigentliche Krebsschaden. Dieses Leise-Sein, dieses Für-alles-Verständnis-Haben, diese ständige Angepasstheit, diese Saturiertheit."


siehe Dein Thread-Thema "DIE bürgerliche Mitte - ..."

Diese marginale Minderheit kann wohl kaum zur bürgerlichen Mitte gezählt werden und sie macht auch die bürgerliche Mitte nicht aus.
Niemand verschließt die Augen davor, aber im Gegensatz zu Dir und Deinesgleichen hat die bürgerliche Mitte immer noch genug Realitätsinn, um zu wissen, dass diese Minderheit ohne Rückenhalt (den sie in der bürgerlichen Mitte NICHT hat) keinerlei politischen Einfluss gewinnen kann bzw gewinnt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Uffhausen hat geschrieben:(01 May 2019, 21:20)

Wieviele "durchschnittliche Mitte-Bürger" kennst du, dass du sowas behaupten kannst - oder hast du das mal wieder von irgendeinem offiziellen schlaumeierischen Schreiberling einfach mal so übernommen, der das wiederrum einfach mal so behauptet?

Was bist du - eine "durchschnittliche Links-Bürgerin"? Wenn ja, möchtest du auch in den Topf mit den Linksextremen Demokratiefeinden geschmissen werden? Nein? Also, dann höre endlich auf, die Mitte zu verunglimpfen! :mad:
Dass es Demokratiefeinde gibt, die sich als "Mitte" tarnen bzw. die Normalgesellschaft zu infiltrieren versuchen, dürfte wohl unbestreitbar sein.
Da braucht man sich nichts vorzumachen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 May 2019, 21:30)

Dass es Demokratiefeinde gibt, die sich als "Mitte" tarnen bzw. die Normalgesellschaft zu infiltrieren versuchen, dürfte wohl unbestreitbar sein.
Da braucht man sich nichts vorzumachen.
Bezweifel' ich auch nicht - aber entsprechen diese Menschen dem "durchschnittlichem Mitte-Bürger", von welchen Selina spricht?
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Uffhausen hat geschrieben:(01 May 2019, 21:34)

Bezweifel' ich auch nicht - aber entsprechen diese Menschen dem "durchschnittlichem Mitte-Bürger", von welchen Selina spricht?
Ja, gut, da müsste man dann Selina fragen, was sie damit meint.
;)
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Stehe ich hier wieder mal vorm jüngsten Gericht? Oder wie oder was?

Also: Ich kenne viele vernünftige Mitte-Leute, die im Grunde dieselben demokratischen Interessen haben wie ich. Heute zur Mai-Kundgebung hab ich etliche von ihnen getroffen. Und wir verstanden uns wieder auf Anhieb. Da die Mitte aber nichts Homogenes ist, gibt es da auch einige, die von sich selbst zwar sagen, dass sie ebenfalls zur Mitte gehören, die aber dann trotzdem zu solchen merkwürdigen Aufmärschen gehen, entweder am Rande stehen und Beifall klatschen oder sogar mitlaufen. Bei Pegida zum Beispiel laufen viele Leute mit, die auch von sich selbst sagen, sie gehörten zur Mitte. Hört man sie aber ihre rassistischen und fremdenfeindlichen Sprüche brüllen, dann wirkt das wahrlich nicht sehr "mittig". Ja, solche gibts halt auch. Von denen konnte man auch etliche im berühmt-berüchtigten Chemnitzer Sommer sehen. Und um letztere gings gerade, weil ich nach Beispielen gefragt worden bin, wo die eigene Nation überhöht und glorifiziert wird und andere Nationen verbal herabgesetzt werden.

Mit der gewünschten Nennung solcher Beispiele habe ich nicht gesagt, dass es sich um eine Mehrheit der Bevölkerung handelt, die sich so verhält. Wär nett, wenn solche Unterstellungen mal unterbleiben würden. Und was meinen Themen-Einstieg anbelangt: Ja, das ist halt manchmal so mein Eindruck, dass in der Mitte der Gesellschaft oft geschwiegen und geduldet wird. Aber dazu ist so eine Diskussion doch auch da, derartige Eindrücke möglicherweise zu zerstreuen oder zu widerlegen. Hab ich kein Problem damit. Der heutige Tag hat zum Beispiel wieder mal eine sehr rege, weltoffene und streitbare Mitte gezeigt. Sehr gut.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 22:11)

Stehe ich hier wieder mal vorm jüngsten Gericht? Oder wie oder was?
(...)
Ja, aber ich plädiere für Freispruch - der Appell an die "streitbare Mitte" hat mir sehr gut gefallen.
;)
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 22:11)

Stehe ich hier wieder mal vorm jüngsten Gericht? Oder wie oder was?

Also: ich kenne viele vernünftige Mitte-Leute, die im Grunde dieselben demokratischen Interessen haben wie ich. Heute zur Maidemo hab ich etliche von ihnen getroffen. Und wir verstanden uns wieder auf Anhieb. Da die Mitte aber nichts Homogenes ist, gibt es da auch einige, die von sich selbst zwar sagen, dass sie zur Mitte gehören, die aber dann trotzdem zu solchen merkwürdigen Aufmärschen gehen, entweder am Rande stehen und Beifall klatschen oder sogar mitlaufen. Bei Pegida zum Beispiel laufen viele Leute mit, die ebenfalls von sich selbst sagen, sie gehörten zur Mitte. Hört man sie aber ihre rassistischen und fremdenfeindlichen Sprüche brüllen, dann wirkt das wahrlich nicht sehr "mittig". Ja, solche gibts halt auch. Von denen konnte man auch etliche im berühmt-berüchtigten Chemnitzer Sommer sehen. Und um letztere gings gerade, weil ich nach Beispielen gefragt worden bin, wo die eigene Nation überhöht und glorifiziert wird und andere Nationen verbal herabgesetzt werden.

Mit der gewünschten Nennung solcher Beispiele habe ich nicht gesagt, dass es sich um eine Mehrheit der Bevölkerung handelt, die sich so verhält. Wär nett, wenn solche Unterstellungen mal unterbleiben würden. Und was meinen Themen-Einstieg anbelangt: Ja, das ist halt manchmal so mein Eindruck, dass in der Mitte der Gesellschaft oft geschwiegen und geduldet wird. Aber dazu ist so eine Diskussion doch auch da, derartige Eindrücke möglicherweise zu zerstreuen oder zu widerlegen. Hab ich kein Problem damit. Der heutige Tag hat zum Beispiel wieder mal eine sehr rege, weltoffene und streitbare Mitte gezeigt. Sehr gut.
Ich würde mal behaupten, die durchschnittliche Mitte hat heute allenfalls eine Fahrradtour oder einen Spaziergang gemacht, bevor sie gegrillt haben. Meist mit Familie, ab und an noch mit Freunden. Die durchschnittliche Mitte wirst Du also kaum auf einer Demo gesehen haben, weder auf einer linken noch auf einer rechten.
Die Leute, die Du getroffen hast, waren zumindest politisch interessiert bis engagiert - das ist die Masse nicht. Und in dieser Masse hängt nun mal auch die politische Mitte rum.
Das ist auch nicht schlimm, man kann nicht erwarten, dass die Menschen sich grossartig für Politik interessieren oder gar dafür demonstrieren, solange sie sich an Recht und Gesetz halten und keine umstürzlerischen Gedanken verfolgen. Und genau da liegt eigentlich etwas, was man nur findet, wenn die Leute sich eher weniger Sorgen machen über die Welt, in der sie leben. Das scheint in Deutschland nicht so schlecht zu sein.
Das heisst nicht, dass man alles gut finden muss oder nichts verbesserungswürdig wäre.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 22:11)
Stehe ich hier wieder mal vorm jüngsten Gericht? Oder wie oder was?
Nein, und das wünsche ich Dir auch noch nicht. Aber es wird halt diskutiert.
Also: Ich kenne viele vernünftige Mitte-Leute, die im Grunde dieselben demokratischen Interessen haben wie ich. Heute zur Maidemo hab ich etliche von ihnen getroffen. Und wir verstanden uns wieder auf Anhieb. Da die Mitte aber nichts Homogenes ist, gibt es da auch einige, die von sich selbst zwar sagen, dass sie zur Mitte gehören, die aber dann trotzdem zu solchen merkwürdigen Aufmärschen gehen, entweder am Rande stehen und Beifall klatschen oder sogar mitlaufen. Bei Pegida zum Beispiel laufen viele Leute mit, die ebenfalls von sich selbst sagen, sie gehörten zur Mitte. Hört man sie aber ihre rassistischen und fremdenfeindlichen Sprüche brüllen, dann wirkt das wahrlich nicht sehr "mittig". Ja, solche gibts halt auch. Von denen konnte man auch etliche im berühmt-berüchtigten Chemnitzer Sommer sehen. Und um letztere gings gerade, weil ich nach Beispielen gefragt worden bin, wo die eigene Nation überhöht und glorifiziert wird und andere Nationen verbal herabgesetzt werden.
Ja, es gibt Menschen aus der Mitte, oder solche die sich als Mitte bezeichnen, die das machen. Aber das war nicht Deine Aussage.
Mit der gewünschten Nennung solcher Beispiele habe ich nicht gesagt, dass es sich um eine Mehrheit der Bevölkerung handelt, die sich so verhält. Wär nett, wenn solche Unterstellungen mal unterbleiben würden. Und was meinen Themen-Einstieg anbelangt: Ja, das ist halt manchmal so mein Eindruck, dass in der Mitte der Gesellschaft oft geschwiegen und geduldet wird. Aber dazu ist so eine Diskussion doch auch da, derartige Eindrücke möglicherweise zu zerstreuen oder zu widerlegen. Hab ich kein Problem damit. Der heutige Tag hat zum Beispiel wieder mal eine sehr rege, weltoffene und streitbare Mitte gezeigt. Sehr gut.
Also Selina, das sind keine Unterstellungen. Hier was Du geschrieben hast:
Es geht doch nicht um irgenwelche Zahlen. Es geht darum, dass durchschnittliche Mitte-Bürger keine Probleme haben, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter durch die Straßen zu marschieren. Im Gegenteil: Sie tun das ganz bewusst. Und das im wachsenden Maße. Und nicht nur das eine Mal. Und nicht nur in Chemnitz. Man versteht und akzeptiert sich gegenseitig. Hochproblematisch.
Vielleicht wolltest Du schreiben, dass auch Menschen die aus der Mitte der Gesellschaft kommen, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter gehen. Das hast Du aber nicht geschrieben. Wenn Du schreibst "dass durchschnittliche Mitte-Bürger" etwas machen, dann sprichst Du damit die ganze Gruppe der durchschnittlichen Mitte-Bürger an. Vielleicht hast Du es nicht so gemeint, aber Du hast es so geschrieben. Dann ist es nicht okay, bei der zu erwartenden Resonanz die beleidigte Leberwurst zu spielen und durch Opferrhetorik die anderen zu Tätern zu machen. Nö, die haben Dich lediglich auf Deinen Fehler hingewiesen.
Alpha Centauri
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Alpha Centauri »

Uffhausen hat geschrieben:(01 May 2019, 21:34)

Bezweifel' ich auch nicht - aber entsprechen diese Menschen dem "durchschnittlichem Mitte-Bürger", von welchen Selina spricht?

Das hat man die letzte Zeit in Dresden oder Chemnitz ja bewundern dürfen,.da lief teilweise die selbsternannte " bürgerliche Mitte" an der Seite von Rechtsextremisten ,EX NPDlern und gewöhnlichen Bio deutschen Kriminellen gegen ausländische Kriminelle und einer vermeintlichen Islamisierung
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Selina
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 May 2019, 22:22)

Ja, aber ich plädiere für Freispruch - der Appell an die "streitbare Mitte" hat mir sehr gut gefallen.
;)
:D :thumbup:

Na dann gibt es ja noch einen Hoffnungsschimmer für mich :D ;)
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(01 May 2019, 22:11)

Stehe ich hier wieder mal vorm jüngsten Gericht? Oder wie oder was?
Wer andauernd so einen Quatsch wie du raushaut, der muss eben mit viel Widerspruch leben.
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Selina
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(01 May 2019, 22:27)

Nein, und das wünsche ich Dir auch noch nicht. Aber es wird halt diskutiert.


Ja, es gibt Menschen aus der Mitte, oder solche die sich als Mitte bezeichnen, die das machen. Aber das war nicht Deine Aussage.

Also Selina, das sind keine Unterstellungen. Hier was Du geschrieben hast:

Vielleicht wolltest Du schreiben, dass auch Menschen die aus der Mitte der Gesellschaft kommen, mit Rechtsextremisten Schulter an Schulter gehen. Das hast Du aber nicht geschrieben. Wenn Du schreibst "dass durchschnittliche Mitte-Bürger" etwas machen, dann sprichst Du damit die ganze Gruppe der durchschnittlichen Mitte-Bürger an. Vielleicht hast Du es nicht so gemeint, aber Du hast es so geschrieben. Dann ist es nicht okay, bei der zu erwartenden Resonanz die beleidigte Leberwurst zu spielen und durch Opferrhetorik die anderen zu Tätern zu machen. Nö, die haben Dich lediglich auf Deinen Fehler hingewiesen.
Nochmal: Ich hab hier in diesem Thread und auch an Dutzenden anderen Stellen im Forum immer wieder erklärt, welche Mitte-Menschen womit genau gemeint sind. Es gibt nun mal keine homogene Mitte. Ich erlebe solche, die von sich selbst sagen, sie gehörten zur Mitte und dann benehmen sie sich trotzdem völlig daneben und entpuppen sich als Fremdenfeinde und Rassisten, was ich nun mal als wenig "mittig" empfinde. Und dann gibts auf der anderen Seite welche, die sind politisch sehr interessiert und die gehen dann - statt auf Radtour - zur Maikundgebung... mit viel Musik und vielen Gesprächen, wo sie sich deutlich von ebenfalls anwesenden Brauntönen distanzieren. Das lässt mich dann wieder hoffen. Und nebenbei mal kurz zu Sprache und Stil: Wenn ich schreibe dass "durchschnittliche Mitte-Bürger" sich so und so verhalten, dann sind das halt "durchschnittliche Mitte-Bürger", ohne Angabe von Zahlen und ohne Angabe von "Gruppenstärken". Andere "durchschnittliche Mitte-Bürger" verhalten sich dann wiederum anders. Man sollte einfach immer auf den Kontext in einem Kommentar achten, dann ist das schon zu verstehen.
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