Seite 6 von 8

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Sa 11. Mai 2019, 09:50
von Teeernte
zollagent hat geschrieben:(11 May 2019, 09:43)

Allein die Tatsache, daß jemand etwas hat, ist KEIN Grund für eine denkbare Enteignung. Ein Mißbrauch des Eigentums ist bei der SPD wo zu sehen? Bei BMW z.B. könnte man es an der Betrugsaffäre festmachen. Auch bei Wohnungsbaugesellschaften, die als Ziel haben, die angestammte Mieterschaft loszuwerden, um finanziell potentere Mieter zu bekommen oder gar aus den bisherigen Mietwohnungen teure Eigentumswohnungen machen wollen, mit dem Ziel der Gewinnmaximierung, wäre solch ein Mißbrauch feststellbar. Reiner Besitzneid ist KEIN Argument.
Viele unterbezahlte Staats- und Betriebsangehörige hatten eine Firmenwohnung oder ein kleines Häuschen zu billigpreisen.

Aber der Staat wollte FETTE Steuereinnahme, den "Geldwerten VORTEIL".

Den hat er nun - auf Klopapier...beiderseits benutzt.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Sa 11. Mai 2019, 10:53
von zollagent
Teeernte hat geschrieben:(11 May 2019, 09:50)

Viele unterbezahlte Staats- und Betriebsangehörige hatten eine Firmenwohnung oder ein kleines Häuschen zu billigpreisen.

Aber der Staat wollte FETTE Steuereinnahme, den "Geldwerten VORTEIL".

Den hat er nun - auf Klopapier...beiderseits benutzt.
Bei aller Liebe, trägt das zur Diskussion über Sinn oder Unsinn von Enteignungen bei?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Sa 11. Mai 2019, 11:05
von Teeernte
zollagent hat geschrieben:(11 May 2019, 10:53)

Bei aller Liebe, trägt das zur Diskussion über Sinn oder Unsinn von Enteignungen bei?
Der Staat "steuert" den Mangel mit seiner Politik.

Zur Wende konnte ich mir ansehen, dass der gute Facharbeiter mit 50 ein ABBEZAHLTES Häuschen - die Ehefrau den Haushalt geführt hat.

Mit einem H4er hatten die "Wohnungsmässig" nie Konkurrenz .

Nachdem nun VIELE auf "BEZAHLBARE" MIETWOHNUNG angewiesen sind - ALLE URSACHEN für den MANGEL beim Staat liegen.... helfen Enteignungen nicht.

Der Politiker hat NUR sein ZIEL - aufbrühen des alten Kaffee "Klassenkampf" erreicht.

Soziale SPALTUNG - das Ergebnis "GUUUTER", jahrelanger SPD Politik ....und wegschauen der CDU.

Die SPD verschärft die sozialen Spannungen .....damit die SPD später mal "wichtig" währe.... Erst die Wohnungen verkaufen - und dann merken das keine mehr da sind.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: So 12. Mai 2019, 17:10
von Mango
Enteignungen für mich der Falsche weg.
Generell sollte es genau so wie bei Privatpersonen geregelt werden.
Bereits erschlossenes Bauland innerhalb 2 Jahre bebauen.
Den Mietspiegel festsetzen ähnlich wie bei Hotelbuchungen je mehr Sterne um so höher die Miete.
Abhängig von Baujahr zustand Energielabel.Die Lage nur bei Gewerbeimobilien.
Immobilienfirmen aus dem Ausland begrenzen.Lehrstand Abbruchreifer Gebäude auf 2 Jahre begrenzen .Mieterhöhungen nicht von Modernisierungen abhängig machen.Meldepflicht bei unsicheren und nicht zumutbaren Bewohnen melden nur ein paar Beispiele.Natürlich auch Erleichterung und kürzere Kündigungszeiten für Vermieter bei nicht Einhaltung der Hausregeln oder Mietnomaden.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 15. Mai 2019, 10:00
von Paccon
Für mich schon der falsche Weg, nur hoffe ich, kommt so etwas Bewegung in die Diskussion. Vielmehr ist es bis jetzt ja noch nicht wirklich, Hauptsache man redet viel und lange darüber.
Vielleicht bekommt es ja eine Dynamik, die dann eine Seite versucht aufzuhalten. Dazu gehört es dann eben schnell und viel zu bauen.
Obwohl man hier aber schon seit Jahren die Warnungen gehabt hat, hat man sie einfach ignoriert. Hat halt leider gerade nicht in die Agenda gepackt. Für mich totales Versagen des politischen Systems und die Art wie man heutzutage Politik macht. Kommen die Probleme von außen und sind nicht mal so eben lösbar, dann greift man das Problem lieber nicht an und hofft auf das Beste.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Fr 17. Mai 2019, 16:37
von zollagent
Teeernte hat geschrieben:(11 May 2019, 11:05)

Der Staat "steuert" den Mangel mit seiner Politik.

Zur Wende konnte ich mir ansehen, dass der gute Facharbeiter mit 50 ein ABBEZAHLTES Häuschen - die Ehefrau den Haushalt geführt hat.

Mit einem H4er hatten die "Wohnungsmässig" nie Konkurrenz .

Nachdem nun VIELE auf "BEZAHLBARE" MIETWOHNUNG angewiesen sind - ALLE URSACHEN für den MANGEL beim Staat liegen.... helfen Enteignungen nicht.

Der Politiker hat NUR sein ZIEL - aufbrühen des alten Kaffee "Klassenkampf" erreicht.

Soziale SPALTUNG - das Ergebnis "GUUUTER", jahrelanger SPD Politik ....und wegschauen der CDU.

Die SPD verschärft die sozialen Spannungen .....damit die SPD später mal "wichtig" währe.... Erst die Wohnungen verkaufen - und dann merken das keine mehr da sind.
Quatsch. Wenn ich mir die Höhe der Mieten, die bezahlt werden, so ansehe, dann kann man von Mieten in der Höhe bequem ein Eigenheim abzahlen.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Fr 17. Mai 2019, 17:53
von Teeernte
zollagent hat geschrieben:(17 May 2019, 16:37)

Quatsch. Wenn ich mir die Höhe der Mieten, die bezahlt werden, so ansehe, dann kann man von Mieten in der Höhe bequem ein Eigenheim abzahlen.
Die Höhe der Miete - ist vom MIETER abhängig ?....bei H4 Belegung ist eine andere als bei normaler Vermietung des gleichen Objektes ?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Sa 15. Jun 2019, 00:59
von blues
jack000 hat geschrieben:(13 Mar 2019, 19:15)

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/foc ... 34924.html

Das generelle Thema ist: "Lösungen für die Wohnungsnot". Da kamen Vorschläge die eine Enteignung von Wohnungseigentümern vorsieht. Das ganze soll hier nicht parteipolitisch diskutiert werden (Es ist ja erstmal egal wer das vorschlägt!), sondern um den Vorschlag an sich!

Ich selbst bin da sehr skeptisch, denn das eigentliche Problem ist ja, dass es nun mal zu wenig Wohnungen in so ziemlich allen Ballungsräumen gibt und jemand, der 20 Wohnungen besitzt wohnt ja nicht in 20 Wohnungen gleichzeitig, sondern hat i.d.R. 1 Zuhause und in den Wohnungen wohnt jemand anderes. Folglich wird kein Quadratzentimeter neuer Wohnraum geschaffen wenn man dem die Wohnungen wegnimmt.

Andersrum gibt es natürlich eine gewisse Marktmacht je mehr Wohnungen man besitzt, aber würde der Preis sinken wenn mehr Teilnehmer am Markt wären? Wenn z.B. jemand 2 Wohnungen besitzt und in 1 davon wohnt, wird er an Miete/Kaufpreis das verlangen was der Markt dafür hergibt.

Meine persönliche Ansicht ist, dass die Wohnungsproblematik nur so gelöst werden kann, in dem mehr Wohnungen gebaut werden und da sollten Hürden für den Neubau spürbar abgebaut werden. Andersrum hätte das natürlich den Nachteil, dass immer mehr Fläche versiegelt wird.

=> Kann die Wohnungsproblematik durch Enteignungen spürbar verbessert werden oder sind andere Lösungen sinnvoller?
Es ist falsch von Enteignung zu sprechen, es ist ja nicht so dass dies entschädigungslos passieren wird, es handelt sich vielmehr um Zwangsverkäufe, hierbei geht es auch nicht darum neue Wohnungen zu schaffen, das sollte in einem umfangreichen sozialen Wohnungsbauplan realisiert werden. Ein gelungenes Beispiel hierbei ist der umfangreiche Wohnungsbau der öffentlichen und genossenschaftlichen Träger in den 20 er Jahren, in Berlin realisiert durch den Stadtbaurat Martin Wagner (SPD).

Es geht darum Mietern ein sorgenfreies Leben zu garantieren um die soziale Schieflache im Lande zu korrigieren.

In Berlin kauften die Immobilienfirmen öffentliches Eigentum für einen unglaublich niedrigen Preis, ein Fehler des Senats und auch aller anderen Länder.
Jetzt bieten wir einen hohen Preis für den Rückkauf, der bei langlaufenden Krediten finanzierbar ist.

Ja. Der Zwangsverkauf ist ein sehr gutes Mittel den Wohnungsmarkt für kleine und mittlere Einkommen wieder attraktiver zu machen.
Die Bürger/innen sind die Profiteure.
So soll das werden für die Bürger/innen.

Ein wirksames Instrument um dem ökonomischen Optimierungswahn entgegenzutreten.

77000 Unterschriften sind gesammelt, der Berliner Senat kann jetzt reagieren, es liegt an der SPD (Grüne und Linke votieren für ja) den freien Markt zu regulieren - der nämlich brachte den Bürgern nichts - ausser Kosten.

Der Art.15 GG wurde geschaffen um ein Garant der sozialen Marktwirtschaft zu sein und um dieser wieder Geltung zu verschaffen ist die Anwendung desselben ein wirksames Mittel.

Wir schaffen das.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Sa 15. Jun 2019, 02:00
von blues
Cobra9 hat geschrieben:(03 May 2019, 14:07)

Mehr Wohnraum durch eine Enteignung ist kaum realistisch. Viele Unternehmen und Bauinitiativen bemühen sich ja jetzt schon um einen Konsens, der wirtschaftliche und soziale Interessen auch vereint.
es geht bei den Zwangsverkäufen nicht darum neuen Wohnraum zu schaffen sondern darum bezahlbaren Wohnraum für die Bürger/innen zu erhalten, besser ihnen wieder zur Verfügung zu stellen;
die privaten Immobilienfirmen verfolgen nur ein Ziel, den größtmöglichen Profit zu erzielen, eine Bemühung einen Konsens zu finden gibt es nicht.
Das Problem der Wohnungsnot und der vieviel zu hohen Mietpreisen, ist weitaus komplexer als das Populismus zu was führt.
Das Problem der Wohnungsnot ist, das es kein sozialmarktwirtschaftliches Regulativ zum freien Markt mehr gibt, dieses wieder zu schaffen ist Ziel der Initiative.
Die Wohnungsnot, mit der sich Deutschland in den letzten Jahren konfrontiert sieht, ist selbstgemacht. Unsere Regierungen durch die Jahre haben Mist gebaut. Durch politische Beschlüsse wurde der Wohnungsbau seit 2000 mehrheitlich privatwirtschaftlich finanziert. Das war ein Kardinalfehler.
Der Kardinalfehler war, öffentliches Eigentum zu verscherbeln und das Prinzip ein Gegengewicht zum Markt zu haben, aufzugeben
Danach wurden Maßnahmen versäumt, dem entgegenzuwirken. Und staatliche Instrumente allein können jetzt auch nicht mehr helfen. Eine öffentliche Förderung des Wohnungsbaus ist notwendig. Gerade der soziale Wohnbau.
die staatlichen Instrumente wurden durch den Verkauf öffentlichen Eigentums abgeschafft, durch das Verscherbeln öffentlichen Eigentums gibts nichts mehr was Instrument hätte sein Können. Diesen Kardinalfehler hier wieder gut zu machen muß das Ziel sein um den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft weder Geltung zu verschaffen.

Natürlich braucht es dann wieder einen Wohnungsbauplan der bezahlbare Wohnungen für Mieter/innen garantiert.
Und nicht jeder Mensch kann in die Stadt ziehen
Gerade die Mischung machte mal den sozialen Frieden aus.

Ist es dir lieber wenn nur noch Notare, Zahnärzte, Banker etc. in der Innenstadt leben können und die Krankenschwester, der Polizist, Feuerwehrmann, Verkäufer etc. einen 2 Std. Weg zum Arbeitsplatz benötigt ... garantiert das dann ganz sicher sozialen Frieden.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 15:40
von firlefanz11
Der Bund kann sich aktuell zu einem Zinssatz von minus 0,24 Prozent für zehn Jahre verschulden.
Der Staat könnte also ohne Probleme ein Programm zur Schaffung von Wohnraum im hohen zweistelligen Milliardenbereich auflegen und so die Wohnraumnot in den deutschen Ballungsgebieten in den Griff bekommen. Da die Finanzierung ja zu Negativzinsen erfolgen könnte, würde der Staat sogar prächtig daran verdienen. Was fehlt, ist allerdings der politische Wille und der Mut, den fiskalischen Spielraum, der sich dem deutschen Staat angesichts von Negativzinsen aktuell bietet, auch tatsächlich zu nutzen.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 17:56
von JJazzGold
blues hat geschrieben:(15 Jun 2019, 00:59)

Es ist falsch von Enteignung zu sprechen, es ist ja nicht so dass dies entschädigungslos passieren wird, es handelt sich vielmehr um Zwangsverkäufe, hierbei geht es auch nicht darum neue Wohnungen zu schaffen, das sollte in einem umfangreichen sozialen Wohnungsbauplan realisiert werden. Ein gelungenes Beispiel hierbei ist der umfangreiche Wohnungsbau der öffentlichen und genossenschaftlichen Träger in den 20 er Jahren, in Berlin realisiert durch den Stadtbaurat Martin Wagner (SPD).

Es geht darum Mietern ein sorgenfreies Leben zu garantieren um die soziale Schieflache im Lande zu korrigieren.

In Berlin kauften die Immobilienfirmen öffentliches Eigentum für einen unglaublich niedrigen Preis, ein Fehler des Senats und auch aller anderen Länder.
Jetzt bieten wir einen hohen Preis für den Rückkauf, der bei langlaufenden Krediten finanzierbar ist.

Ja. Der Zwangsverkauf ist ein sehr gutes Mittel den Wohnungsmarkt für kleine und mittlere Einkommen wieder attraktiver zu machen.
Die Bürger/innen sind die Profiteure.
So soll das werden für die Bürger/innen.

Ein wirksames Instrument um dem ökonomischen Optimierungswahn entgegenzutreten.

77000 Unterschriften sind gesammelt, der Berliner Senat kann jetzt reagieren, es liegt an der SPD (Grüne und Linke votieren für ja) den freien Markt zu regulieren - der nämlich brachte den Bürgern nichts - ausser Kosten.

Der Art.15 GG wurde geschaffen um ein Garant der sozialen Marktwirtschaft zu sein und um dieser wieder Geltung zu verschaffen ist die Anwendung desselben ein wirksames Mittel.

Wir schaffen das.

Korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Für x Jahre wird die Miete gedeckelt, richtig?
Wer bezahlt dann klimatechnisch und Nebenkosten relevant Renovierungen, wie z.B. Türen und Fenster, Heizungsaustausch, Isolierung, etc.?
Oder bleibt das dann auch diese Jahre im bisherigen Zustand?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 19:01
von Teeernte
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:56)


Korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Für x Jahre wird die Miete gedeckelt, richtig?
Wer bezahlt dann klimatechnisch und Nebenkosten relevant Renovierungen, wie z.B. Türen und Fenster, Heizungsaustausch, Isolierung, etc.?
Oder bleibt das dann auch diese Jahre im bisherigen Zustand?
Man braucht Freitags in Zukunft keine Schule mehr... da kann man sparen - und das Geld dann für die Renovierung der Mietnomadenwohnungen nehmen.

Ansonsten gibt es ein gutes Vorbild, DDR...die verfallenen Städte bilden selbst heute noch eine gut laufende Filmkulisse.

Der Grundbucheintrag ist also an der Wohnungsnot Schuld.... :D :D :D

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 19:03
von JJazzGold
Teeernte hat geschrieben:(17 Jun 2019, 19:01)

Man braucht Freitags in Zukunft keine Schule mehr... da kann man sparen - und das Geld dann für die Renovierung der Mietnomadenwohnungen nehmen.

Ansonsten gibt es ein gutes Vorbild, DDR...die verfallenen Städte bilden selbst heute noch eine gut laufende Filmkulisse.

Der Grundbucheintrag ist also an der Wohnungsnot Schuld.... :D :D :D
Sie haben begriffen, worauf ich hinaus will. :)

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 19:29
von Teeernte
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 19:03)

Sie haben begriffen, worauf ich hinaus will. :)
Enteigner lesen die Renditetexte nicht....
Bei fast 25 Prozent der Immobilienanlagen beträgt die Rendite null Prozent, den Vermietern bringt ihr Wohneigentum gar nichts, hat das Wirtschaftsforschungsinstitut herausgefunden. Bei 8,5 Prozent ist die Bruttorendite sogar negativ. Von den etwa sieben Millionen Haus- und Wohnungseigentümern, die ihre Immobilie als Kapitalanlage nutzen, verdienen damit rund drei Millionen am Ende des Tages kein Geld. Fast 21 Prozent der Vermieter bringt ihre Immobilie gerade einmal null bis zwei Prozent ein. Zieht man die Inflation ab, bleibt nicht allzu viel übrig. Nur 18 Prozent der Eigentümer können mit einer Verzinsung von 5 Prozent und mehr eine ordentliche Rendite erzielen.

„Geht man von einer durchschnittlichen Inflation von jährlich zwei Prozent aus, liegen die Renditen von mehr als 50 Prozent der Immobilieninvestitionen unterhalb der Inflationsgrenze“,

„Gemessen an den Renditen, die man in der Vergangenheit für relativ sichere Finanzanlagen erzielen konnte, sind die hier ermittelten Renditen privater Immobilieninvestitionen relativ gering“, so das Wirtschaftsforschungsinstitut. Dies gelte besonders, wenn man das höhere Risiko und den individuellen Bewirtschaftungsaufwand mit berücksichtige. Auch der Auftraggeber der Studie bewertet die Hoffnung der Deutschen, ihr Anlageglück in einer Immobilie zu finden, kritisch: „Häufig wird ein Großteil der Ersparnisse in eine vermietete Eigentumswohnung investiert. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn die Rendite durch eine falsche Verwaltung gedrückt wird..
Ich mein aber - was ändert sich an der Wohnungsnot - wenn die bewohnte Wohnung einen anderen Eigentümer hat ?

(Der Mieter zieht nicht mehr aus der billigen Wohnung ...sondern VERKAUFT den Schlüssel der Wohnung meistbietend. )

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:17
von Tom Bombadil
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:56)

Wer bezahlt dann klimatechnisch und Nebenkosten relevant Renovierungen, wie z.B. Türen und Fenster, Heizungsaustausch, Isolierung, etc.?
Na die Idioten, die dann noch arbeiten gehen und Steuern zahlen müssen ;)

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:22
von jack000
Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:17)

Na die Idioten, die dann noch arbeiten gehen und Steuern zahlen müssen ;)
Wie jetzt? Geld was verteilt wird muss irgendwer vorher erarbeitet haben :?:

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:25
von aleph
jack000 hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:22)

Wie jetzt? Geld was verteilt wird muss irgendwer vorher erarbeitet haben :?:
Da ja beliebig viele ressourcen da sind, kann man beliebig viel geld drucken. Man müsste die noch nicht gefundenen ressourcen verkaufen, indem man anteilsscheine dafür ausstellt und vermeidet somit inflation.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:33
von Weltregierung
Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:17)

Na die Idioten, die dann noch arbeiten gehen und Steuern zahlen müssen ;)
Der Steuerzahler bezahlt also demnächst die Modernisierung meiner Wohnung?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:35
von JJazzGold
Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:17)

Na die Idioten, die dann noch arbeiten gehen und Steuern zahlen müssen ;)
Das kann ich mir jetzt schwer vorstellen, dass der Berliner Senat diese Kosten übernimmt, nachdem er die Mieten für x Jahre gedeckelt hat. Diese Kosten wird wohl niemand übernehmen.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:36
von jack000
Teeernte hat geschrieben:(17 Jun 2019, 19:01)

Man braucht Freitags in Zukunft keine Schule mehr... da kann man sparen - und das Geld dann für die Renovierung der Mietnomadenwohnungen nehmen.

Ansonsten gibt es ein gutes Vorbild, DDR...die verfallenen Städte bilden selbst heute noch eine gut laufende Filmkulisse.

Der Grundbucheintrag ist also an der Wohnungsnot Schuld.... :D :D :D
Ich bin in Grenznähe aufgewachsen und konnte mich 1989 somit selbst von dem Erfolg der DDR-Wohnungspolitik überzeugen.
=> Schade, dass es damals nicht die Kameras/Smartphones gab wie heute, denn sonst hätte ich die Aufnahmen dessen was ich gesehen habe an Google Street-View verschenkt und als Link in meiner Signatur!

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:39
von Weltregierung
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:56)


Korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Für x Jahre wird die Miete gedeckelt, richtig?
Wer bezahlt dann klimatechnisch und Nebenkosten relevant Renovierungen, wie z.B. Türen und Fenster, Heizungsaustausch, Isolierung, etc.?
Oder bleibt das dann auch diese Jahre im bisherigen Zustand?
Vermieter, die eine Wohnung modernisieren, Energie einsparen und so die Betriebskosten senken, können weiterhin die Miete erhöhen. Sachverständige müssen die voraussichtliche Einsparung schriftlich nachweisen. Andere Modernisierungen müssen vorher genehmigt werden.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/20 ... scher.html

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 20:50
von JJazzGold
Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 21:09
von Tom Bombadil
Weltregierung hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:33)

Der Steuerzahler bezahlt also demnächst die Modernisierung meiner Wohnung?
Nur wenn du brav Grün und Blutrot wählst.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 21:13
von Weltregierung
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:50)

Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?
Tja, da wird man wohl die Eckpunkte morgen abwarten müssen.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 21:17
von Weltregierung
Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jun 2019, 21:09)

Nur wenn du brav Grün und Blutrot wählst.
Ok. :thumbup:

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 21:31
von Teeernte
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:50)

Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?
Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wie Energieberater...

Natürlich sind die Kosten absetzbar...

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 21:46
von JJazzGold
Teeernte hat geschrieben:(17 Jun 2019, 21:31)

Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wie Energieberater...

Natürlich sind die Kosten absetzbar...
Dachte ich mir schon, dass es nicht reicht, selbst die Unterlagen zusammen zu stellen und einzureichen.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mo 17. Jun 2019, 23:15
von MoOderSo
Ein Plumpsklo gegen was Aktuelles zu tauschen bedarf also zukünftig der Genehmigung.
Aber bei der Geschwindigkeit der Berliner Bürokratie, bekommt man die Absage wenigstens nicht sofort.
Da investiert man doch gern.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 11:22
von jorikke
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:50)

Ein interessanter Artikel, danke.
Jetzt würde mich noch interessieren, wer als Sachverständiger gilt. Kann ich selbst berechnen, wie hoch die Einsparungen in etwa sein könnten und einreichen, oder muss ich einen Sachverständigen bestellen, der berechnet, wie hoch die Einsparungen sein könnten? Und kann ich die Kosten für den Sachverständigen absetzen?
Wenn die Notwendigkeit eines Sachverständigen durch einen Sachverständigen bestätigt wird dürfen die Kosten abgesetzt werden, sofern der Ältestenrat der Sachverständigen keinen sachverständlichen Einspruch erhebt.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 12:40
von JJazzGold
jorikke hat geschrieben:(18 Jun 2019, 11:22)

Wenn die Notwendigkeit eines Sachverständigen durch einen Sachverständigen bestätigt wird dürfen die Kosten abgesetzt werden, sofern der Ältestenrat der Sachverständigen keinen sachverständlichen Einspruch erhebt.
Fazit - steigende Bürokratie. So hatte ich mir das vorgestellt. ;)

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 13:02
von Teeernte
JJazzGold hat geschrieben:(18 Jun 2019, 12:40)

Fazit - steigende Bürokratie. So hatte ich mir das vorgestellt. ;)
Nicht nur... Also zwei Schnellladestation am Parkplatz , 4 Fahrradstellplätze...und 100 quadratmeter Solar je Sozialwohnung sollte schon PFLICHT sein... :D :D :D

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 13:33
von JJazzGold
Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2019, 13:02)

Nicht nur... Also zwei Schnellladestation am Parkplatz , 4 Fahrradstellplätze...und 100 quadratmeter Solar je Sozialwohnung sollte schon PFLICHT sein... :D :D :D
Welcher Parkplatz? ;)
Für am Straßenrand geparkte Autos ist die Stadt zuständig.
Fahrräder kommen in den Fahrradkeller.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 13:54
von Teeernte
JJazzGold hat geschrieben:(18 Jun 2019, 13:33)

Welcher Parkplatz? ;)
Für am Straßenrand geparkte Autos ist die Stadt zuständig.
Fahrräder kommen in den Fahrradkeller.
Das kommt noch... :D :D :D

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 21:02
von blues
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 17:56)


Korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Für x Jahre wird die Miete gedeckelt, richtig?
Wer bezahlt dann klimatechnisch und Nebenkosten relevant Renovierungen, wie z.B. Türen und Fenster, Heizungsaustausch, Isolierung, etc.?
Oder bleibt das dann auch diese Jahre im bisherigen Zustand?
Sie haben mich vollkommen falsch verstanden, das Mietendeckeln ist nur ein Regulativ, das ich gar nicht erwähnte (trotzdem gut, dass dies heute beschlossen wurde) - hier geht es primär um den Zwangsverkauf ehemals städtischer Wohnung, um sie wieder in kommunalen Besitz zu bringen, um den Menschen wieder ein sicheres Wohnen zu garantieren.

Renovierungen waren für die ehemals städtischen Wohnungen überhaupt kein Problem, hat fast 70 Jahre prima funktioniert und funktioniert jetzt, nach der Privatisierung so ganz und gar nicht.

Bei den gedeckelten Mieten funktioniert das auch, nur die Gewinnspanne der Eigentümer wird kleiner.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 21:12
von blues
Teeernte hat geschrieben:(17 Jun 2019, 19:01)

Man braucht Freitags in Zukunft keine Schule mehr... da kann man sparen - und das Geld dann für die Renovierung der Mietnomadenwohnungen nehmen.

Ansonsten gibt es ein gutes Vorbild, DDR...die verfallenen Städte bilden selbst heute noch eine gut laufende Filmkulisse.

Der Grundbucheintrag ist also an der Wohnungsnot Schuld.... :D :D :D
Das ist einfach zu einfach, der DDR-Vergleich,

In den 20er Jahren wurde in allen großen und weniger großen Städten der öffentliche Wohnungsbau gefördert, in Berlin war das der Baustadtrat Martin Wagner (SPD) der mit den schicksten und modernsten Architekten (du erinnerst dich, da gab sowas wie das Bauhaus) für Ottonormalbürger ungemein helle und - für damalige Verhältnisse große und vor allem günstige Wohnungen baute die zu dem noch von Grün umgeben mit Schulen, Läden, Ärzten vervollkommnet wurden.
Das ging prima, bis in die 90er hinein, in denen die SPD ihre Identität verkaufte ... nun wird es Zeit diese wieder zu finden, einen Riesenfehler einzugestehe nund dafür Sorge zu tragen diesen Fehler wieder gut zu machen ... Zwangsverkauf nach Art. 15 GG.
Dann können sich die Leute wieder ihre Wohnungen leisten und natürlich muß dann Neubau der öffentlichen Hand noch folgen um neuen Wohnraum zu schaffen.
Damit die Welt wieder ein Stückweit gerechter wird und die Bürger wieder ein bisschen zufriedener ... dann wählen die auch nicht mehr diese dusseligen Ränder.

Wie gut, dass unsere Grundgesetzväter so schlau waren.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Di 18. Jun 2019, 21:45
von JJazzGold
blues hat geschrieben:(18 Jun 2019, 21:02)

Sie haben mich vollkommen falsch verstanden, das Mietendeckeln ist nur ein Regulativ, das ich gar nicht erwähnte (trotzdem gut, dass dies heute beschlossen wurde) - hier geht es primär um den Zwangsverkauf ehemals städtischer Wohnung, um sie wieder in kommunalen Besitz zu bringen, um den Menschen wieder ein sicheres Wohnen zu garantieren.

Renovierungen waren für die ehemals städtischen Wohnungen überhaupt kein Problem, hat fast 70 Jahre prima funktioniert und funktioniert jetzt, nach der Privatisierung so ganz und gar nicht.

Bei den gedeckten Mieten funktioniert das auch, nur die Gewinnspanne der Eigentümer wird kleiner.
Da hatte ich Sie in der Tat missverstanden.
Ist der Zwangsverkauf ehemaliger städtischer Wohnungen in Berlin auch schon beschlossen?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 00:58
von blues
JJazzGold hat geschrieben:(18 Jun 2019, 21:45)

Da hatte ich Sie in der Tat missverstanden.
Ist der Zwangsverkauf ehemaliger städtischer Wohnungen in Berlin auch schon beschlossen?
Die Bürgerinitiative brauchte 20000 Unterschriften um das Volksbegehren einzuleiten,
77001 sind es geworden,

nun prüft der Senat ob das Volksbegehren rechtskonform ist, ist es das, kann der Senat die Forderung umsetzen, stimmt der Senat dagegen wird die
Bürgerinitiative die Umsetzung des Volksbegehrens verlangen, diesem müßten 7% , ca. 170000 der wahlberechtigten Bevölkerung zustimmen, lustigerweise ab 16 Jahren wenn ich das richtig in Erinnerung hab.
Danach kommt es zur Abstimmung und hier müssen ca. 600000 Unterschriften erreicht werden, dann klappts.

Wenn alle Grünen und Linkswähler für das Volksbegehren stimmen, wären das allein ca. 500000 Unterschriften, die Parteien, die Linke und die Grünen unterstützen das Volksbegehren wobei natürlich nicht gesagt ist, dass da alle Grünenwähler zustimmen, wenn aber noch ein paar enttäuschte Sozialdemokraten (350000 Wähler 2016) dazu kommen + Piraten und die Parteiwähler und noch ein paar Enttäuschte Nichtwähler, kann das was werden.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-06/ ... nungsmarkt

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 02:42
von unity in diversity
JJazzGold hat geschrieben:(17 Jun 2019, 20:35)

Das kann ich mir jetzt schwer vorstellen, dass der Berliner Senat diese Kosten übernimmt, nachdem er die Mieten für x Jahre gedeckelt hat. Diese Kosten wird wohl niemand übernehmen.
Wenn man die Mieten für 5 Jahre deckelt, sind Instandhaltungsmaßnahmen weiterhin möglich, dafür wird ja Miete gezahlt, nur Luxusmodernisierungen werden unattraktiv.
Außerdem ist kurzfristig mit einem Bevölkerungszuwachs zu rechnen. Mietenstopp kann den spekulativen Lehrstand verringern, weil sich das Abwarten auf steigende Mieten nicht lohnt.
Sogar „grüne“ Modernisierungen sind problemlos ohne Mietsteigerungen möglich. Immerhin gab es bislang haufenweise Modernisierungsumlagen, die nach ihrer Abzahlung durch die Mieter, nicht etwa aus der Miete genommen wurden, sondern als „Gewohnheitsrecht“ weiterhin drin blieben. Dadurch sind erhebliche Gelder zusammengekommen, die auf ihren Einsatz warten.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 07:45
von JJazzGold
unity in diversity hat geschrieben:(19 Jun 2019, 02:42)

Wenn man die Mieten für 5 Jahre deckelt, sind Instandhaltungsmaßnahmen weiterhin möglich, dafür wird ja Miete gezahlt, nur Luxusmodernisierungen werden unattraktiv.
Außerdem ist kurzfristig mit einem Bevölkerungszuwachs zu rechnen. Mietenstopp kann den spekulativen Lehrstand verringern, weil sich das Abwarten auf steigende Mieten nicht lohnt.
Sogar „grüne“ Modernisierungen sind problemlos ohne Mietsteigerungen möglich. Immerhin gab es bislang haufenweise Modernisierungsumlagen, die nach ihrer Abzahlung durch die Mieter, nicht etwa aus der Miete genommen wurden, sondern als „Gewohnheitsrecht“ weiterhin drin blieben. Dadurch sind erhebliche Gelder zusammengekommen, die auf ihren Einsatz warten.
Trifft das nicht auch den noch abzahlenden Eigentümer einer Wohnanlage mit 6 Wohnungen?
Ist gesichert, dass der Mietdeckel nach 5 Jahren aufgehoben wird?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 07:53
von JJazzGold
blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 00:58)

Die Bürgerinitiative brauchte 20000 Unterschriften um das Volksbegehren einzuleiten,
77001 sind es geworden,

nun prüft der Senat ob das Volksbegehren rechtskonform ist, ist es das, kann der Senat die Forderung umsetzen, stimmt der Senat dagegen wird die
Bürgerinitiative die Umsetzung des Volksbegehrens verlangen, diesem müßten 7% , ca. 170000 der wahlberechtigten Bevölkerung zustimmen, lustigerweise ab 16 Jahren wenn ich das richtig in Erinnerung hab.
Danach kommt es zur Abstimmung und hier müssen ca. 600000 Unterschriften erreicht werden, dann klappts.

Wenn alle Grünen und Linkswähler für das Volksbegehren stimmen, wären das allein ca. 500000 Unterschriften, die Parteien, die Linke und die Grünen unterstützen das Volksbegehren wobei natürlich nicht gesagt ist, dass da alle Grünenwähler zustimmen, wenn aber noch ein paar enttäuschte Sozialdemokraten (350000 Wähler 2016) dazu kommen + Piraten und die Parteiwähler und noch ein paar Enttäuschte Nichtwähler, kann das was werden.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-06/ ... nungsmarkt
Sehr interessant.
Besonders für die Mieter, die heute in diesen ehemaligen Wohnungen in städtischem Besitz wohnen und zukünftig deutlich weniger Miete zahlen müssen. Das schafft zwar keinen neuen Wohnraum und dürfte Investoren zur Überlegung zwingen, wo es sich lohnt in Wohnraum zu investieren, aber wenn ich in einer solchen Wohnung sitzen würde, fände ich es auch klasse, wenn die Stadt diese zurück kauft, die Miete halbiert und die Kosten für Instandhaltung und Renovierung übernimmt. Wie das bei Sozialwohnungen Usus ist.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 11:16
von blues
JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2019, 07:53)

Sehr interessant.
Besonders für die Mieter, die heute in diesen ehemaligen Wohnungen in städtischem Besitz wohnen und zukünftig deutlich weniger Miete zahlen müssen. Das schafft zwar keinen neuen Wohnraum und dürfte Investoren zur Überlegung zwingen, wo es sich lohnt in Wohnraum zu investieren, aber wenn ich in einer solchen Wohnung sitzen würde, fände ich es auch klasse, wenn die Stadt diese zurück kauft, die Miete halbiert und die Kosten für Instandhaltung und Renovierung übernimmt. Wie das bei Sozialwohnungen Usus ist.
Die Stadt übernimmt nicht die Renovierungskosten und Modernisierungsmaßnamen, landeseigene Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften arbeiteteten seit den 20er Jahren wirtschaftlich, es ist ja nicht so, dass hier keine Mieten gezahlt werden - die Gewinne sind nur wesentlich geringer, es gibt kein Geld das von Aktionären abgeschöpft und einbehalten wurde.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 11:23
von JJazzGold
blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 11:16)

Die Stadt übernimmt nicht die Renovierungs und Modernisierungsmaßnamen, landeseigene Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften arbeiteteten seit den 20er Jahren wirtschaftlich, es ist ja nicht so, dass hier keine Mieten gezahlt werden - die Gewinne sind nur wesentlich geringer, es gibt kein Geld das von Aktionären einbehalten wird.
Die Wohnungen sind aber doch momentan vermietet, oder? Wahrscheinlich zu einem nicht gerade günstigem Preis.
Wird der dann nur gedeckelt, oder bedingt durch die Rückführung in städtisches Eigentum auch ordentlich gekürzt?

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 12:40
von blues
JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2019, 11:23)

Die Wohnungen sind aber doch momentan vermietet, oder? Wahrscheinlich zu einem nicht gerade günstigem Preis.
Wird der dann nur gedeckelt, oder bedingt durch die Rückführung in städtisches Eigentum auch ordentlich gekürzt?
Selbstredend auf ein sozialverträgliches Niveau reduziert, darum geht es ja, um die Wiedereinführung der sozialen Marktwirtschaft,
jedwede Privatisierung brachte den Bürgern nichts ausser höhere Kosten.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 12:46
von Senexx
blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:40)

Selbstredend auf ein sozialverträgliches Niveau reduziert, darum geht es ja, um die Wiedereinführung der sozialen Marktwirtschaft,
jedwede Privatisierung brachte den Bürgern nichts ausser höhere Kosten.
Der Preis des Wohnens bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage. Ein "sozialverträgliches Niveau" als solches existiert nicht.

Die "Täter" sind diejenigen, die den Wohnungsbau beschränken. Und die die Eigentumsbildung verhindert haben.

Früher Sozialisten, heute Linksgrüne.

Das Ideal der Sozialisten ist der abhängige Mensch, den Bürokratien ausgeliefert. Der lässt sich besser beherrschen.

Das ist Ideal der Linksgrünen ist: Die Nuggets für mich, die Krumen für den Pöbel.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 12:55
von blues
Senexx hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:46)

Der Preis des Wohnens bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage.
wenn man nur dem Prinzip der ökonomischen Optimierung folgt mag das stimmen, hat aber nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun und genau darum geht es der öffentlichen Hand, ein Gegengewicht gegen den freien Markt zu schaffen - wir hatten das schonmal und es funktionierte prima.
Und wir werden es wieder bekommen. Wir schaffen das.
Ein "sozialverträgliches Niveau" als solches existiert nicht.
Selbstverständlich existiert dies im Schaffen von Wohnraum der nicht dem Diktat des Marktes unterworfen wird.
Art. 15 GG unsere Grundgesetzväter waren eben weitsichtiger und schlauer als wirtschaftsliberales Denken.
Die "Täter" sind diejenigen, die den Wohnungsbau beschränken. Und die die Eigentumsbildung verhindert haben.

Früher Sozialisten, heute Linksgrüne.

Das Ideal der Sozialisten ist der abhängige Mensch, den Bürokratien ausgeliefert. Der lässt sich besser beherrschen.

Das ist Ideal der Linksgrünen ist: Die Nuggets für mich, die Krumen für den Pöbel.
Nein,
wie erklärst du dir, dass der soziale Wohnungsbau seit den 20er Jahren bis zum Verkauf geradezu 70 Jahre ziemlich perfekt funktionierte?
In den 20er Jahren waren es die städtischen Unternehmen, die flächendeckend sozialverträgliche Wohnungen bauten und verwalteten.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 12:58
von Senexx
blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:55)

wenn man nur dem Prinzip der ökonomischen Optimierung folgt mag das stimmen, hat aber nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun und genau darum geht es der öffentlichen Hand, ein Gegengewicht gegen den freien Markt zu schaffen - wir hatten das schonmal und es funktionierte prima.
Und wir werden es wieder bekommen. Wir schaffen das.

Selbstverständlich existiert dies im Schaffen von Wohnraum der nicht dem Diktat des Marktes unterworfen wird.
Art. 15 GG unsere Grundgesetzväter waren eben weitsichtiger und schlauer als wirtschaftsliberales Denken.

Nein,
wie erklärst du dir, dass der soziale Wohnungsbau seit den 20er Jahren bis zum Verkauf geradezu 70 Jahre ziemlich perfekt funktionierte?
In den 20er Jahren waren es die städtischen Unternehmen, die flächendeckend sozialverträgliche Wohnungen bauten und verwalteten.
Der Soziale Wohnungsbau hat eben nicht funktioniert. Nur für die Wohnungsbesitzer und die Eigentümer.

Wir haben eine rekordnierdige Eigentumsquate, eine Schnade für dieses Land.

Wären die Deutschen wach, hätten Sie dagegen rebelliert.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 13:36
von blues
Senexx hat geschrieben:(19 Jun 2019, 12:58)

Der Soziale Wohnungsbau hat eben nicht funktioniert. Nur für die Wohnungsbesitzer und die Eigentümer.
das stimmt nicht, die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften wirtschafteten in den 20ern bis 33. einwandfrei - und sie tun das heute noch mit den Resten der im landeseigenen Besitz befindlichen Wohnungen.
Sie sind nur nicht derart Gewinnorientiert wie der private Wohnungsbau, das deutest du vermutlich als, sie funktionieren nicht.

Nach dem ersten Weltkrieg fehlte es in Berlin an 100000 günstigen Wohnungen, der Wohnungsbau war bis zum Ende WKI größtenteils in privater Hand (es gab seit dem Ende des 19.Jhd. genossenschaftlichen Wohnungsbau) und die war nicht befähigt Wohnraum auf sozialvertretbarem Niveau zu bauen und wollte das auch nicht (wie heute) also tat das die Stadt, Berlin wurde flächendeckend mit sozial vertretbaren modernen Wohnungen bebaut, letztlich reichte es nicht, da der öffentliche Wohnungsbau dem Zuzug von immer mehr Menschen nach Berlin nicht nachkommen konnte und 1933 das passierte was immer passieren kann läßt man den sozialen Frieden ausser Acht.
Wir haben eine rekordnierdige Eigentumsquate, eine Schnade für dieses Land.

Wären die Deutschen wach, hätten Sie dagegen rebelliert.
Eigentum schaffen? Für geringe Einkünfte und prekäre Beschäftigungsverhältnisse ? Wie willst du denn das subventionieren? Mindestlohn auf 25 €?


Übrigens, die übriggebliebenen, landeseigenen Wohnungen funktionieren heute immer noch und die ehemals im Landeseigentum befindlichen Wohnungen funktionierten bis zur Privatisierung prima danach gings für die Mieter bergab.

Merke: der Markt regelt nichts, er regelt nur für diejenigen die was haben, da bleibt für Ottonormalbürger nix und der zieht aufs Land und nimmt einen Arbeitsweg von 2 Std. in Kauf, ganz prima, das erhält den sozialen Frieden und schafft zufriedene Bürger ... Nee, Neee.

Wir brauchen wieder eine starke öffentliche Hand als Gegengewicht zum freien Markt.

Und

Wir schaffen das.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 14:06
von Senexx
blues hat geschrieben:(19 Jun 2019, 13:36)
Wir brauchen wieder eine starke öffentliche Hand als Gegengewicht zum freien Markt.

Und

Wir schaffen das.
Nein. Wir brauchen hohe Fehlbelegunsabgaben, langfristig die Auflösung des sozialen Wohnungsbaus und eine Eigentumsbildung.

Bauland muss endgültig großzügig ausgewiesen werden. Bauvorschriften abgeschafft werden.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 14:23
von blues
Senexx hat geschrieben:(19 Jun 2019, 14:06)

Nein. Wir brauchen hohe Fehlbelegunsabgaben, langfristig die Auflösung des sozialen Wohnungsbaus und eine Eigentumsbildung.
Auflösen? wo bitte bringst du dann die ärmeren Ottonormalmieter unter?
Bauland muss endgültig großzügig ausgewiesen werden. Bauvorschriften abgeschafft werden.

Das sind doch nur Tropfen auf dem heißen Stein.
Das Übel an der Wurzel packen.
Rekommunalisierung und sozialer Wohnungsbau ist das Gebot der Stunde.

Wir Schaffen das.

Re: Wohnungsnot - Sind Enteignungen eine Lösung?

Verfasst: Mi 19. Jun 2019, 14:41
von Mendoza
Ich habe nicht besonders viel Verständnis für den Mietendeckel. Die Probleme sind zum Teil hausgemacht. Klar kann der Berliner Senat nichts dafür, dass es Landflucht gibt und Einwanderung aus Osteuropa und Flüchtlingsländern. Andererseits wird ja kaum seitens der Stadt gebaut und es gibt unbotmäßig viel Bürokratie und ständig wird das Baurecht verkompliziert (Baurecht ist Landessache). Anstatt aber mal diese Probleme anzugehen und mehr Bauland zur Verfügung zu stellen, macht man es sich einfach, verbietet Mieterhöhungen und vergrault Investoren. Weil, das ist ja einfacher. Bloß gibts dadurch keine einzige Wohnung mehr. Im Übrigen gab es auch in Dresden Privatisierungen von Wohnraum (2006), die Mieten sind dort trotzdem relativ niedrig geblieben - aktuell um die 6,50 € pro qm kalt.

Innerhalb Deutschlands liegt Berlin mietpreismäßig im Mittelfeld. Allerdings sind die Mieten in den letzten Jahren am stärksten gestiegen - von einem niedrigen Niveau aus.
München 17,90
Frankfurt 13,80
Stuttgart 12,30
Hamburg 11,90
Berlin 11,40
Köln 10,70
Düsseldorf 10,20
Dortmund 7,00
Essen 6,80
Leipzig 6,50

Quelle: https://www.readsmarter.de/finanzen-wir ... edte-2018/

Im internationalen Vergleich sind die Mieten in Berlin sogar noch günstig. Beispiele (von 2017)
London 30,20
Paris 24,20
Rom 14,00
Budapest 12,80
Berlin 10,70
Prag 9,80
Zagreb 7,60

Quelle: https://www.dw.com/de/so-teuer-sind-die ... a-39856849
(Preise für Neuvermietungen)

Zur Deutsche Wohnen AG habe ich gefunden:
Bei den Bestandsmieten liegt die Deutsche Wohnen in Berlin nach eigenen Angaben nur wenige Cent über dem Berliner Durchschnitt. Bei den Neuvermietungen liegt das Unternehmen deutlich unter dem Gesamt-Berliner Durchschnitt. 2017 zahlten Neumieter in der Bundeshauptstadt durchschnittlich 9,79 Euro kalt je Quadratmeter.

Steht auf rbb24 https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag ... ndite.html