Billie Holiday hat geschrieben:(08 Jun 2016, 22:22)
Ich verstehe es so, dass er den Namen Boateng mit dunkler Hautfarbe assoziiert hat. Ich selbst kannte Herrn Boateng übrigens auch nicht und hätte ihn mit Herrn Asamoah verwechselt, denn den kenne ich.
Nun hat er behauptet, viele würden den dunkeln Fußballer zwar akzeptieren, aber einen dunklen Nicht-Promi nicht als Nachbarn.
Ich behaupte, so unrecht hat er nicht, einige hätten Vorbehalte und eine Minderheit Abneigung, da rassistisch.
Dass 80% explizit Herrn Boateng als Nachbarn haben wollen ist für mich kein Beweis, dass diese 80% den afrikanischen Flüchtling und Nicht-Promi auch so gern haben wollten.
Ist gut möglich. Kann ich nicht letztgültig beurteilen. Vorhin las ich irgendwo (vergessen wo), das 25% der Deutschen als rassistisch bezeichnet werden können und dazu Studien und Umfragen durchgeführt wurden. Unterschwellig halte ich die Quote für höher (nicht nur bei uns, überall in der Welt).
Wenn Flüchtlinge nebenan einziehen, dann kann ich verstehen das da gewisse Ängste eine Rolle spielen, Unsicherheit, Unkenntnis, man weiß nicht was die vorhaben, wer sie sind und man kann sich auch nicht verständigen.
Das mag jetzt wie ne Horrorstory klingen, aber früher hatten wir in der Nähe des Fussballplatzes wo mein Verein spielte ein Camp rumänischer Zigeuner, das war Anfang der 90er, da waren wir Kinder. Und einige meiner Kumpel wurden von denen wirklich ausgenommen, Fahrrad geklaut oder sonstwas und wenn sie sich wehrten kam der gesamte Clan und es gab auf die Fresse oder ein Messer an den Hals. Bei Kindern/Teenagern. Das waren Idioten, so entstehen Vorurteile.
Heute ist meine Schwägerin auch Rumänin und zu 200% anders, aber diese feinen Unterschiede lernt man erst mit der Zeit.
Aber: Ich habe hier einen guten Ex-Kollegen, mit dem ich mich befreundet habe. Er ist französischer Staatsangehöriger mit senegalesischen Wurzeln, Muslim, schwarz wie die Nacht, spricht 5 Sprachen, war bei der französischen Armee Fallschirmjäger.
Er war nie arbeitslos, arbeitet immer, hat sich ein Haus gekauft und finanziert seiner Tochter hier eine Ausbildung und finanziert noch seine Mutter zuhause im Senegal. Immer korrekt, ehrlich und in seiner Nachbarschaft auch bei den Nachbarn beliebt.
Er sucht nun eine Wohnung aber bekommt keine, teils mit der offenen Begründung, das man Ausländer nicht will. Menschen sprechen ihn an und reden im Tonus eines geistig Behinderten, weil sie glauben er begreift nichts oder versteht nichts, was nicht der Fall ist.
Er ist vermutlich einer der besseren Nachbarn, egal welcher Hautfarbe, trotzdem gibt es Menschen die sich ihm gegenüber wie unverschämte Idioten verhalten oder so idiotische Aussagen treffen wie Herr Gauland. Das kotzt mich an. Und dieser Freund von mir ist nicht das einzige positive Beispiel das ich kenne.
Ich kann da wirklich nur vermuten, dass Herr Gauland schlicht keine Afrikaner kennt und wenn dann nur die Drogendealer aus dem Görlitzer Park, aus dem Fernsehen.