"... dann ist das nicht mein Land."

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Flüchtlinge willkommen heißen / ins Land holen?

ja
27
45%
nein
33
55%
 
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Moses
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"... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Ein Satz, den ich aus dem Mund eines deutschen Bundeskanzlers/einer Kanzlerin so nicht erwartet habe.

Zeigt sich hier, dass die Kanzlerin mit ihrem Umgang mit FLüchtlingen allein steht (die Mehrheit nicht mehr hinter sich hat) oder ist es ein weiterer Weckruf an alle, die ihren Kurs unterstützen, das auch nach außen zu tragen und das Feld nicht den Kritikern zu überlassen?

Ich vertrete ganz klar die Meinung, dass jeder Flüchtling zuerst einmal herzlich willkommen ist. Ob er mit seinem Ansinnen auf Asyl oder Einwanderung letztlich Erfolg hat oder nicht ist zweitrangig. Aber jeder, der (aus welchem Grund auch immer) seine Heimat verlässt und unter - stellenweise übermenschlichen - Anstrengungen hier in Deutschland ankommt, der sollte freundliche, lächelnde Gesichter vorfinden, die in willkommen heißen, vorbehaltlos! (denn über die Frage des Asyls entscheidet nicht der "Mann auf der Straße")

Ich würde gern hier, in einem Forum das alle politischen Richtungen vereint, herausfinden, ob Frau Dr. Merkel mit ihrer Einstellung zur momentanen Flüchtlingswelle bzw.mit ihrer Grundhaltung dazu tatsächlich alleine steht oder ob es noch "ihr Land" ist.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Brainiac
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Brainiac »

Ich wollte genau diesen Strang auch schon aufmachen. :thumbup:

Wenn es in D soweit kommen sollte, dass man kein Mitgefühl mehr zeigen darf, weil das als einladend verstanden werden könnte, dann könnt ihr mich gernhaben.

Echt!!
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ThorsHamar
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von ThorsHamar »

[...]
Zuletzt geändert von Kopernikus am Fr 18. Sep 2015, 03:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Moses
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Brainiac » Do 17. Sep 2015, 12:12 hat geschrieben:Ich wollte genau diesen Strang auch schon aufmachen. :thumbup:

Wenn es in D soweit kommen sollte, dass man kein Mitgefühl mehr zeigen darf, weil das als einladend verstanden werden könnte, dann könnt ihr mich gernhaben.

Echt!!
Sehr schön zusammen gefasst!
Ich habe gestern auf dem Hamburger Hauptbahnhof den Willkommenspunkt für Flüchtlinge gesehen und war tief bewegt.
Am meisten hat mich eine Kleinigkeit am Rande bewegt. Ein kleines Mädchen stand mit ihren Eltern am Rander der menschentraube um den Glüchtlingssammelpunkt, direkt vor einem Spielwarenladen in dessen Schaufenster wunderschöne Plüschtiere ausgestellt waren - mit riesigen Kinderaugen!
Auf einmal tippt eine Helferin mit gelber Weste der kleinen auf die schulter und schenkt ihr ein einen kleinen Plüschbären . . . ich habe selten ein so glücklich strahlendes kleines Mädchen gesehen - und die gesichter der Eltern waren gezeichnet von einer Mischung aus Verwunderung, Freude und Dankbarkeit.
Selbst wenn ich mich den Ängsten der "Besorgten Bürger" vor den bösen Fremden hätte hingeben wollen, das was ich in diesen Augen gesehen habe hätte das unmöglich gemacht!
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Moses
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Ich kenn Dich und Deine Einstellung gut genug, dass ich diese Bemerkung von Dir hier erwartet habe - trotzdem bin ich froh, dass es nicht "Dein Land" ist - aber ich werde sogar für Deine Meinungsfreiheit kämpfen auch wenn ich Deine Meinung verachte!
Zuletzt geändert von Kopernikus am Fr 18. Sep 2015, 03:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Demolit

Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Demolit »

Interessanter Faden, schaumer ma, was draus wird.

In zwei Dingen liegst du nicht richtig.
1. Der kleine Mann entscheidet sehr wohl über den Tatbestand Asylgewährung, er ist Teil des Souverains, der seinen Willen in Gestze gießen kann. Wenn die Mehrheit für ein anderes Asylgesetz ist, eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen nach einer Obergrenze will, dann wird das so geschehen.

2. Was heißt eigentlich unser ? Unser bezogen auf etwas Gemeinsames hat doch eine Abstufung in der Deutung jedes Einzelnen hin zu dem, was unser sein soll. Also ?

Ich z.B. habe ein anderes unser, als jemand, der sich anderen Hoffnungen, andere kulturelle Hinwendung hat. Deshalb wurde ja auch die Floskel vom sog. Verfassungspatriotismus in der alten BRD gefunden, das ist so als Konsens geblieben. Nur ist das ein Konstrukt, das aus rechtskontruktivistischer Grundlage heraus verbinden kann, verbinden sollte. Für den täglichen Gebrauch mit Deutschland zu leben bleibt es ein kaltes Herz. Gemeinsamkeit braucht mehr als ein Konstrukt, dass sich rational auf den kleinsten gemeinsamen Nenner der Lebensgemeinschaft Deutschland bezieht.

Wir finden nichts anderes, deshalb nimmt die Bindungslosigkeit untereinander zu....deshalb ist Reaktion auf die fortschreitende Bindungslosigkeit , Abgrenzung, Rückzug bis hin zur Ablehnung dessen, der sich anders als das erwarteten Bild jedes Einzelnen hier aufstellt.

Deshalb wir es unser Land nie mehr geben..es wird my land, your land, his land sein...

.........never more this land is my land....

Deshalb gewinnen die die Deutung über das Land, was als Konstrukt noch Deutschland heißt, die nie hier zu irgendeiner Bindung beigetragen haben, eher stets auf Abgrenzung aus waren/sind. Die brauchen sich über so etwas Blödem wie geschichtliche Wurzel, gemeinsames Schicksal/Verantwortung usw keinen Kopf zu machen, die sind eh nie hier, sie sind nur da.

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Do 17. Sep 2015, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Agesilaos Megas
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Agesilaos Megas »

Es ist schon seltsam:

Diese Frau bringt ein kleines Mädchen vor laufender Kamera zum Weinen und es herrscht allgemeine Satisfaktion (*Merkelstreichelt*).

Diese Frau sagt dann aber später, dieses Mädchen und alle anderen seien erst einmal willkommen; wäre dem nicht so, sei das nicht mehr das Deutschland, das sie kenne. Und dann spielen die Kritiker die Staatskrise. Als brächte man im Deutschland, das alle kennen, täglich Kinder zum Weinen.

Moses, wenn Du das vergleichst: Was meinst Du, was die Menschen mehr reizt? Zufriedenheit, dass Menschenrechte umgesetzt werden können oder die irrationale Angst vor Veränderung, Faulheit, Neid und Missgunst gegenüber neuen Dingen, die Arbeit kosten?

Ich für meinen Teil habe beobachtet, dass nicht nur die Dümmsten, sonern auch die Radikalsten am weitesten das Maul aufreißen, wenn die Probleme einmal herausfordernd sind. Und bedauerlicherweise steht ein Teil derjenigen, die Merkel stützen, auf eben diese Dummenliste. Die Politiker der unteren und hinteren Ränge ihres Flügels, die Quertreiber und Rechtsaußenfischer - es ist ihre Stunde. Noch vor kurzer Zeit hat die Opposition Merkel gelobt und selbst die Linke war mit Schäubles Rechenschaft zufrieden - der Höhepunkt der Einigkeit. Und jetzt kommt Feuer aus ihrem Lager.

Nur aus ihrem Lager? Mitnichten: Die jetzige Asylpolitik ist auch für Asylbefürworter ein Graus. Und nicht wenige vermuten, dass Dublin ein System der Scheinheiligkeit ist.

Merkel kommt aus dieser Krise nur heraus, wenn sie eindeutig Position bezieht, die Eu-Institutionen stärkt und Dublin beendet und nicht auf die Krawallisten von Rechts hört.
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obk
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von obk »

Hallo

Ufff... Zitate, die aus dem Zusammenhang gerissen werden, sind meist schwierig... richtig war...

"Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn wir jetzt anfangen müssen, uns zu entschuldigen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land."

Und die Abstimmung ist in meinen Augen zu schwarz-weiß: Ich z.B. will nicht, dass Flüchtlinge in's Land "geholt" werden bzw. nur in Ausnahmefällen... aber ich will schon gar nicht, dass sie pauschal abgewiesen werden oder D-Land und Europa keine Aufnhameregelungen schaffen. Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist derzeit das größte Problem.

MfG
Zuletzt geändert von obk am Do 17. Sep 2015, 12:40, insgesamt 1-mal geändert.
Svi Back

Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Svi Back »

Moses » Do 17. Sep 2015, 12:03 hat geschrieben:Ein Satz, den ich aus dem Mund eines deutschen Bundeskanzlers/einer Kanzlerin so nicht erwartet habe.

Zeigt sich hier, dass die Kanzlerin mit ihrem Umgang mit FLüchtlingen allein steht (die Mehrheit nicht mehr hinter sich hat) oder ist es ein weiterer Weckruf an alle, die ihren Kurs unterstützen, das auch nach außen zu tragen und das Feld nicht den Kritikern zu überlassen?

Ich vertrete ganz klar die Meinung, dass jeder Flüchtling zuerst einmal herzlich willkommen ist. Ob er mit seinem Ansinnen auf Asyl oder Einwanderung letztlich Erfolg hat oder nicht ist zweitrangig. Aber jeder, der (aus welchem Grund auch immer) seine Heimat verlässt und unter - stellenweise übermenschlichen - Anstrengungen hier in Deutschland ankommt, der sollte freundliche, lächelnde Gesichter vorfinden, die in willkommen heißen, vorbehaltlos! (denn über die Frage des Asyls entscheidet nicht der "Mann auf der Straße")

Ich würde gern hier, in einem Forum das alle politischen Richtungen vereint, herausfinden, ob Frau Dr. Merkel mit ihrer Einstellung zur momentanen Flüchtlingswelle bzw.mit ihrer Grundhaltung dazu tatsächlich alleine steht oder ob es noch "ihr Land" ist.
Diese Diskussion zu den Flüchtlingen ist speziell in Deutschland komplett emotionalisiert.
Diese Emotionalisierung nimmt Merkel jetzt auf. Jeder der Merkel kritisiert läuft Gefahr
nun als unmenschlich, ohne Empathie, unsolidarisch und ohne Willkommenskultur ausgestatteter
Grobian zu sein. Das erstickt die Diskussion durchaus im Keim.
Und natürlich bekommt sie Medial volle Rückendeckung.
Wenn selbst Jakob Augstein, der Merkel in all den Jahren mehr oder weniger die Pest an den Hals
gewünscht hat schreibt "Und Angela Merkel ist ein Vorbild - nicht nur für die Deutschen",
dann weiss man was die Stunde geschlagen hat.
Merkel strebt auf den Friedensnobelpreis dieses Jahr und die absolute Mehrheit 2017 zu.
Danach wird man sie heilig sprechen.
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Moses
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

obk » Do 17. Sep 2015, 12:40 hat geschrieben:Hallo

Ufff... Zitate, die aus dem Zusammenhang gerissen werden, sind meist schwierig... richtig war...

"Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn wir jetzt anfangen müssen, uns zu entschuldigen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land."

Und die Abstimmung ist in meinen Augen zu schwarz-weiß: Ich z.B. will nicht, dass Flüchtlinge in's Land "geholt" werden bzw. nur in Ausnahmefällen... aber ich will schon gar nicht, dass sie pauschal abgewiesen werden oder D-Land und Europa keine Aufnhameregelungen schaffen. Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist derzeit das größte Problem.

MfG
Ich gebe Dir recht. Nur fand ich keine bessere Möglichkeit eine Umfrage zu schreiben, alle Erweiterungen würden ins Uferlose führen.

Daher auch mein erklärender Text, meine Umfrage bezieht sich auf alle, die aus Ihrer Heimat fliehen. Und die Frage ist ob wir die tatsächlich Fliehenden nach Deutschland holen und sie Willkommen heißen sollen. Es sollte nicht suggerieren, dass ich Menschen dazu bewegen will, ihr Land zu verlassen um nach Deutschland zu kommen.
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Nathan
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Nathan »

Moses » Do 17. Sep 2015, 12:03 hat geschrieben:Ein Satz, den ich aus dem Mund eines deutschen Bundeskanzlers/einer Kanzlerin so nicht erwartet habe.

Zeigt sich hier, dass die Kanzlerin mit ihrem Umgang mit FLüchtlingen allein steht (die Mehrheit nicht mehr hinter sich hat) oder ist es ein weiterer Weckruf an alle, die ihren Kurs unterstützen, das auch nach außen zu tragen und das Feld nicht den Kritikern zu überlassen?

Ich vertrete ganz klar die Meinung, dass jeder Flüchtling zuerst einmal herzlich willkommen ist. Ob er mit seinem Ansinnen auf Asyl oder Einwanderung letztlich Erfolg hat oder nicht ist zweitrangig. Aber jeder, der (aus welchem Grund auch immer) seine Heimat verlässt und unter - stellenweise übermenschlichen - Anstrengungen hier in Deutschland ankommt, der sollte freundliche, lächelnde Gesichter vorfinden, die in willkommen heißen, vorbehaltlos! (denn über die Frage des Asyls entscheidet nicht der "Mann auf der Straße")

Ich würde gern hier, in einem Forum das alle politischen Richtungen vereint, herausfinden, ob Frau Dr. Merkel mit ihrer Einstellung zur momentanen Flüchtlingswelle bzw.mit ihrer Grundhaltung dazu tatsächlich alleine steht oder ob es noch "ihr Land" ist.
ich habe auch gestaunt. Eine echte menschliche Regung ohne Hurrapatriotismus, ohne Heuchelei - sehr mutig und ehrlich.

Und natürlich auch völlig richtig. Ich hoffe, Deutschland lässt seine Kanzlerin nicht im braunen Regen stehen.
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Blickwinkel
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Blickwinkel »

Tja, sie ist eben enttäuscht von den Deutschen, das kann ich auch verstehen. Schließlich halten wir keine Merkel-Bilder hoch und feiern sie als Retterin der Nation, sondern wir kritisieren sie. Wer mag denn schon solche Menschen?

Schließlich hat sie doch so viel Gutes getan. Zum Beispiel hat sie äh, den Euro gerettet? Ah ne, die Griechen sind ja nach wie vor Problemkind. Ähm, sie hat den Ukraine-Krieg beendet? Ach ne, der ist ja auch noch irgendwie im Gang.

Aber sie hat Millionen Menschen vor den bösen Ungarn und den bösen Österreichern gerettet! Ja, das hat sie gemacht. Und so wird sie in die Geschichte eingehen. Die Flüchtlingskanzlerin, sie rettete Millionen vor dem sicheren Hungertod in Ungarn und Österreich. :thumbup:
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Do 17. Sep 2015, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Nathan
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Nathan »

Agesilaos Megas » Do 17. Sep 2015, 12:27 hat geschrieben:Es ist schon seltsam:

Diese Frau bringt ein kleines Mädchen vor laufender Kamera zum Weinen und es herrscht allgemeine Satisfaktion (*Merkelstreichelt*).

Diese Frau sagt dann aber später, dieses Mädchen und alle anderen seien erst einmal willkommen; wäre dem nicht so, sei das nicht mehr das Deutschland, das sie kenne. Und dann spielen die Kritiker die Staatskrise. Als brächte man im Deutschland, das alle kennen, täglich Kinder zum Weinen.

Moses, wenn Du das vergleichst: Was meinst Du, was die Menschen mehr reizt? Zufriedenheit, dass Menschenrechte umgesetzt werden können oder die irrationale Angst vor Veränderung, Faulheit, Neid und Missgunst gegenüber neuen Dingen, die Arbeit kosten?

Ich für meinen Teil habe beobachtet, dass nicht nur die Dümmsten, sonern auch die Radikalsten am weitesten das Maul aufreißen, wenn die Probleme einmal herausfordernd sind. Und bedauerlicherweise steht ein Teil derjenigen, die Merkel stützen, auf eben diese Dummenliste. Die Politiker der unteren und hinteren Ränge ihres Flügels, die Quertreiber und Rechtsaußenfischer - es ist ihre Stunde. Noch vor kurzer Zeit hat die Opposition Merkel gelobt und selbst die Linke war mit Schäubles Rechenschaft zufrieden - der Höhepunkt der Einigkeit. Und jetzt kommt Feuer aus ihrem Lager.

Nur aus ihrem Lager? Mitnichten: Die jetzige Asylpolitik ist auch für Asylbefürworter ein Graus. Und nicht wenige vermuten, dass Dublin ein System der Scheinheiligkeit ist.

Merkel kommt aus dieser Krise nur heraus, wenn sie eindeutig Position bezieht, die Eu-Institutionen stärkt und Dublin beendet und nicht auf die Krawallisten von Rechts hört.
"Dublin" ist tot. Natürlich war das eine ganz bewusst bauernschlaue Regelung. Ein Blick auf die Karte zeigt ja, dass gemäß "Dublin" kein einziges Flüchtlingsbein jemals Deutschland betreten dürfte. Aber unsere Nachbarn sind auch nicht von gestern und haben sich um "Dublin" nicht mehr geschert. Recht hatten sie...du übrigens auch mit deiner Mutmaßung, Merkel sei selbst von Leuten umgeben, die auf der Dummenliste stehen, nur stehen ihre Gegner, allen voran leider die aus meinem ansonsten so angenehmen Bayern, auf der Liste der "Ultimativ Dummen". Das ist nun die Nagelprobe und es wird sich zeigen, aus welchem Holz AM wirklich geschnitzt ist.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von obk »

Blickwinkel » Do 17. Sep 2015, 11:58 hat geschrieben:Die Flüchtlingskanzlerin, sie rettete Millionen vor dem sicheren Hungertod in Ungarn und Österreich. :thumbup:
Hallo

O.k. - Alternative? Alle Flüchtlinge in Ö-Land und Ungarn lassen und dicht machen? Dann sollte D-Land aber gefälligst die Schnauze halten.

MfG
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Agesilaos Megas
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Agesilaos Megas »

Nathan » Do 17. Sep 2015, 13:06 hat geschrieben:
"Dublin" ist tot. Natürlich war das eine ganz bewusst bauernschlaue Regelung. Ein Blick auf die Karte zeigt ja, dass gemäß "Dublin" kein einziges Flüchtlingsbein jemals Deutschland betreten dürfte. Aber unsere Nachbarn sind auch nicht von gestern und haben sich um "Dublin" nicht mehr geschert. Recht hatten sie...du übrigens auch mit deiner Mutmaßung, Merkel sei selbst von Leuten umgeben, die auf der Dummenliste stehen, nur stehen ihre Gegner, allen voran leider die aus meinem ansonsten so angenehmen Bayern, auf der Liste der "Ultimativ Dummen". Das ist nun die Nagelprobe und es wird sich zeigen, aus welchem Holz AM wirklich geschnitzt ist.

Das tritt vor allem jetzt hoch, weil Merkel die CDU/CSU nie wirklich geführt hat. Ihre Paladine durften dafür auch immer frei am Rad drehen, nicht selten im Süden. Aber es war ja auch nur eine Frage der Zeit. Gysi erwähnte einmal, dass es schwer für eine Ossi-Frau in der CDU sei, sich gegen die "arroganten Herren" durchzusetzen. Jetzt wird es sich eben zeigen. Vmtl. sitzt sie aber nur wieder aus, bis sich eine Meinung durchgesetzt hat.

Übrigens: AM kommt aus demselben Bundesland wie AM, also ich. Ich kann mir sehr gut vorstellen, nach welchen pragmatischen Prämissen sie handeln wird. :)
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Blickwinkel
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Blickwinkel »

obk » Do 17. Sep 2015, 13:10 hat geschrieben:
Hallo

O.k. - Alternative? Alle Flüchtlinge in Ö-Land und Ungarn lassen und dicht machen? Dann sollte D-Land aber gefälligst die Schnauze halten.

MfG
Da sind wir uns ja mal einig, dass D oder die Kanzlerin die Schnauze halten sollte. Angeblich hat sie aber das GR-Debakel PR-mässig wieder gut machen wollen mit ihren Aussagen zur Flüchtlingen, dass die Leute hierher kommen können. Deswegen gab es auch zig Zeitungsartikel in den dt. Leitmedien, dass das Ausland das alles ganz toll findet. Allerdings hat sie nicht mit dem Widerstand der östlichen EU-Länder gerechnet im Bezug auf die Quote. Sie dachte wohl, die würden ebenfalls sich ihrem Willen beugen wie bei dem 3. Hilfspaket für GR.

Da hat sie sich getäuscht, irgendwann ist auch den Osteuropäer nicht mehr zu vermitteln, warum sie mit weniger Geld als die GR auskommen sollen, aber diese zu finanzieren haben und gleichzeitig Flüchtlinge auf deutschem Niveau bei ihnen unterbringen sollen, was heißen würde, dass die Flüchtlinge mehr Geld als die einheimische Bevölkerung im Durchschnitt hätte!

Und falls das die Osteuropäer nicht mitmachen (was natürlich völliger Wahnsinn wäre, wenn sie es täten), kommen unsere dt. Gutmenschen ala Gabriel & Co. wieder hervorgekrochen und reden davon, wie unmenschlich die Menschen dort untergebracht werden und das dies ein Skandal ist usw., weil die Gutmenschen völlig den Bezug zur Realität verloren haben.
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Quatschki
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Quatschki »

Moses » 17. Sep 2015, 12:19 hat geschrieben: Sehr schön zusammen gefasst!
Ich habe gestern auf dem Hamburger Hauptbahnhof den Willkommenspunkt für Flüchtlinge gesehen und war tief bewegt.
Am meisten hat mich eine Kleinigkeit am Rande bewegt. Ein kleines Mädchen stand mit ihren Eltern am Rander der menschentraube um den Glüchtlingssammelpunkt, direkt vor einem Spielwarenladen in dessen Schaufenster wunderschöne Plüschtiere ausgestellt waren - mit riesigen Kinderaugen!
Auf einmal tippt eine Helferin mit gelber Weste der kleinen auf die schulter und schenkt ihr ein einen kleinen Plüschbären . . . ich habe selten ein so glücklich strahlendes kleines Mädchen gesehen - und die gesichter der Eltern waren gezeichnet von einer Mischung aus Verwunderung, Freude und Dankbarkeit.
Selbst wenn ich mich den Ängsten der "Besorgten Bürger" vor den bösen Fremden hätte hingeben wollen, das was ich in diesen Augen gesehen habe hätte das unmöglich gemacht!
Gestern lief auf 3sat eine Reportage über Bangladesh und Indien.
In der Fünfzehnmillionenstadt Dhaka schauen dich aus jedem Verschlag und jedem Loch fünf Paar solcher Kinderaugen an
Die Stadt allein wäre mit ihrem Bevölkerungswachstum in der Lage, einen solchen Flüchtlingsstrom zu speisen, wie er derzeit über Europa als "Völkerwanderung" hereinbricht. Stattdessen werden sie dort irgendwo dazwischen gequetscht in gleichmütiger Duldsamkeit, wo die Böden immer weiter erodieren und versalzen und der Fluss immer mehr vermüllt und vergiftet wird.
Die Decke, die dort die Zivilisation noch zusammenhält, ist absolut auf Kante genäht und kann jederzeit zerreißen!
Und solche Megastädte gibt es überall in der Dritten Welt!
Mit Plüschbärenromantik wirst Du deren Probleme, die - wie man derzeit sehen kann - ganz schnell auch zu unseren werden, nicht beikommen können.
Den einfachen Bürgern sei sie belassen, aber von den Entscheidungsträgern muß man einen nüchternen Blick erwarten können, sonst sind sie definitiv fehl am Platze!
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Nathan »

Quatschki » Do 17. Sep 2015, 13:21 hat geschrieben: Gestern lief auf 3sat eine Reportage über Bangladesh und Indien.
In der Fünfzehnmillionenstadt Dhaka schauen dich aus jedem Verschlag und jedem Loch fünf Paar solcher Kinderaugen an
Die Stadt allein wäre mit ihrem Bevölkerungswachstum in der Lage, einen solchen Flüchtlingsstrom zu speisen, wie er derzeit über Europa als "Völkerwanderung" hereinbricht. Stattdessen werden sie dort irgendwo dazwischen gequetscht in gleichmütiger Duldsamkeit, wo die Böden immer weiter erodieren und versalzen und der Fluss immer mehr vermüllt und vergiftet wird.
Die Decke, die dort die Zivilisation noch zusammenhält, ist absolut auf Kante genäht und kann jederzeit zerreißen!
Und solche Megastädte gibt es überall in der Dritten Welt!
Mit Plüschbärenromantik wirst Du deren Probleme, die - wie man derzeit sehen kann - ganz schnell auch zu unseren werden, nicht beikommen können.
Den einfachen Bürgern sei sie belassen, aber von den Entscheidungsträgern muß man einen nüchternen Blick erwarten können, sonst sind sie definitiv fehl am Platze!
Supercool - für München gilt also 1,4 Millionen + 20.000 = 15 Millionen...Münchens Böden versalzen, die Isar wird vermüllt und vergiftet und alles wegen der Flüchtlinge...gut dass ich leise in meinen Teddy weinen kann...
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Nathan »

Agesilaos Megas » Do 17. Sep 2015, 13:14 hat geschrieben:

Das tritt vor allem jetzt hoch, weil Merkel die CDU/CSU nie wirklich geführt hat. Ihre Paladine durften dafür auch immer frei am Rad drehen, nicht selten im Süden. Aber es war ja auch nur eine Frage der Zeit. Gysi erwähnte einmal, dass es schwer für eine Ossi-Frau in der CDU sei, sich gegen die "arroganten Herren" durchzusetzen. Jetzt wird es sich eben zeigen. Vmtl. sitzt sie aber nur wieder aus, bis sich eine Meinung durchgesetzt hat.

Übrigens: AM kommt aus demselben Bundesland wie AM, also ich. Ich kann mir sehr gut vorstellen, nach welchen pragmatischen Prämissen sie handeln wird. :)

Ist das was Gutes oder was Schlechtes...? *mit bangem Blick gen Osten wend*
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von MoOderSo »

Das war die neudeutsche Variante von:
„Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe doch – Ich setze mich doch dafür ein.“
Damals hat man es bekanntlich auch immer gut gemeint.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

MoOderSo » Do 17. Sep 2015, 13:32 hat geschrieben:Das war die neudeutsche Variante von:
„Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe doch – Ich setze mich doch dafür ein.“
Damals hat man es bekanntlich auch immer gut gemeint.
Kannst Du erklären was Du meinst? Du schreibst grad sehr unverständlich.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von becksham »

Moses » Do 17. Sep 2015, 12:03 hat geschrieben:Ein Satz, den ich aus dem Mund eines deutschen Bundeskanzlers/einer Kanzlerin so nicht erwartet habe.

Zeigt sich hier, dass die Kanzlerin mit ihrem Umgang mit FLüchtlingen allein steht (die Mehrheit nicht mehr hinter sich hat) oder ist es ein weiterer Weckruf an alle, die ihren Kurs unterstützen, das auch nach außen zu tragen und das Feld nicht den Kritikern zu überlassen?
...
Weckruf im Zusammenhang mit Angela Merkel ist ja irgendwie komisch. Die Frau sitzt mit aneinandergepressten Fingern da und wartet und wartet, während viele andere Tun. Der Großteil hilft Flüchtlingen und einige Idioten zünden Flüchtlingsheime an und Merkel wartet und wartet. Irgendwann äußert sie sich dann mal. Das als Weckruf zu bezeichnen, ist ziemlich lustig.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Agesilaos Megas »

Nathan » Do 17. Sep 2015, 13:30 hat geschrieben:

Ist das was Gutes oder was Schlechtes...? *mit bangem Blick gen Osten wend*

Sagen wir mal so: Merkel wird sich immer nach der Meinung richten, die ihr als am einflussreichsten erscheint. Das nennt sie dann "konstruktiv". :D

Sie dachte z.B. ganz am Anfang ihrer Westkarriere, dass die Wessis begeisterte US-Freunde seien - und das brachte sie auch rhetorisch zum Ausdruck.

Jetzt kommt es darauf an, wer mehr Druck auf sie ausüben kann. Und das kann vllt. etwas Schlechtes sein. Denn Asylanten im ungarischen Gulag sind für sie solange "konstruktiv", als sie keinen Gegendruck erhält. Und ich habe ein mieses Gefühl, wenn sie "ehrlich" sagt, die Flüchtlinge seien willkommen - es sieht nach Ausgleich, Beschwichtigung und status quo aus, wie immer.
Zuletzt geändert von Agesilaos Megas am Do 17. Sep 2015, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von obk »

Blickwinkel » Do 17. Sep 2015, 12:20 hat geschrieben:
Da sind wir uns ja mal einig, dass D oder die Kanzlerin die Schnauze halten sollte.
Hallo

Tja; da sie es aber nicht so entschieden hat, kann sie jetzt klar auch Forderungen in Europa stellen und Druck machen! :p Und das ist auch gut so!

MfG
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Quatschki »

Nathan » 17. Sep 2015, 13:28 hat geschrieben:
Supercool - für München gilt also 1,4 Millionen + 20.000 = 15 Millionen...Münchens Böden versalzen, die Isar wird vermüllt und vergiftet und alles wegen der Flüchtlinge...gut dass ich leise in meinen Teddy weinen kann...
Wenn die Regierung nicht gegensteuert und sich dann in spätestens 10 Jahren die Slums entlang der Isar ausbreiten, können wir uns ja nochmal darüber unterhalten.
Zuletzt geändert von Quatschki am Do 17. Sep 2015, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Olifant »

Quatschki » Do 17. Sep 2015, 13:48 hat geschrieben: Wenn die Regierung nicht gegensteuert und sich dann in spätestens 10 Jahren die Slums entlang der Isar ausbreiten, können wir uns ja nochmal darüber unterhalten.
Kennt man ja aus den Jahren nach '45 und '90.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Agesilaos Megas »

Quatschki » Do 17. Sep 2015, 13:48 hat geschrieben: Wenn die Regierung nicht gegensteuert und sich dann in spätestens 10 Jahren die Slums entlang der Isar ausbreiten, können wir uns ja nochmal darüber unterhalten.

Gegensteuern?

Das heißt dann, alle vier Krisenherde, die in EU-Nähe liegen, beseitigen? Französisches Uran schützen? Krim befreien, Rebellen befrieden? Assad abschießen, ISIL abschießen, Kurden und Türken versöhnen, freies Palästina, Nordafrika stabilisieren?


Du hast große, große Ambitionen. Rom hätte Dich in der Spätantike gebraucht!
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Loki »

Moses » Do 17. Sep 2015, 11:03 hat geschrieben: Aber jeder, der (aus welchem Grund auch immer) seine Heimat verlässt und unter - stellenweise übermenschlichen - Anstrengungen hier in Deutschland ankommt, der sollte freundliche, lächelnde Gesichter vorfinden, die in willkommen heißen, vorbehaltlos!
Soll jetzt Deiner Meinung nach jeder, der aussieht als könnte er ein Asylbewerber sein, auf der Straße oder sonst wo freundlich angelächelt werden ?

:D Es gibt im Bundesgebiet Gegenden, da bekommst Du für diese "Lächelattacke" erst mal einen dummen Spruch oder gleich eine auf´s Maul.


Ansonsten ist es ja wohl klar, daß Gäste eben wie solche behandelt werden. Nur, wie weiß man als Hier-Lebender, als Biodeutscher, als Passdeutscher, als... wer "nur" Gast ist ?
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Loki » Do 17. Sep 2015, 14:10 hat geschrieben: Soll jetzt Deiner Meinung nach jeder, der aussieht als könnte er ein Asylbewerber sein, auf der Straße oder sonst wo freundlich angelächelt werden ?

:D Es gibt im Bundesgebiet Gegenden, da bekommst Du für diese "Lächelattacke" erst mal einen dummen Spruch oder gleich eine auf´s Maul.


Ansonsten ist es ja wohl klar, daß Gäste eben wie solche behandelt werden. Nur, wie weiß man als Hier-Lebender, als Biodeutscher, als Passdeutscher, als... wer "nur" Gast ist ?
Wer würde mich schlagen, wenn ich ihn anlächle?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Svi Back »

Moses » Do 17. Sep 2015, 12:19 hat geschrieben: Sehr schön zusammen gefasst!
Ich habe gestern auf dem Hamburger Hauptbahnhof den Willkommenspunkt für Flüchtlinge gesehen und war tief bewegt.
Am meisten hat mich eine Kleinigkeit am Rande bewegt. Ein kleines Mädchen stand mit ihren Eltern am Rander der menschentraube um den Glüchtlingssammelpunkt, direkt vor einem Spielwarenladen in dessen Schaufenster wunderschöne Plüschtiere ausgestellt waren - mit riesigen Kinderaugen!
Auf einmal tippt eine Helferin mit gelber Weste der kleinen auf die schulter und schenkt ihr ein einen kleinen Plüschbären . . . ich habe selten ein so glücklich strahlendes kleines Mädchen gesehen - und die gesichter der Eltern waren gezeichnet von einer Mischung aus Verwunderung, Freude und Dankbarkeit.
Selbst wenn ich mich den Ängsten der "Besorgten Bürger" vor den bösen Fremden hätte hingeben wollen, das was ich in diesen Augen gesehen habe hätte das unmöglich gemacht!
Die Problematik ist, dass du deine menschliche Empathie und das Handeln der Kanzlerin
gleich setzt.
Als ich das erste mal in Mexiko City fern ab jeder Tourirouten durch die Stadt bin, kommen einem Kinder entgegen und
sagen Peso, Peso, Peso. Mit Augen die unbeschreiblich sind.
Natürlich ist, wenn man damit konfrontiert wird, es normal dass man das gibt, was man kann.
Was passierte, als ich das tat? Es kamen aus allen Ecken Kinder und ich wusste nicht mehr was ich machen sollte.
Am Ende fühlte ich mich beschissen, weil ich viele Kinder dann fortgeschicken musste.
Irgendwann ist war das Ende der Fahnenstange für mich persönlich erreicht und man ist sich vor allem bewusst
nicht ein einziges Problem der Kinder Mexikos geändert zu haben.
Im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien, dem Darien, war ich eine zeitlang mit einem
Entwicklungshelfer der UN unterwegs, da gab es Indio-Kinder, denen es materiell noch viel schlechter ging.
Die wären nicht im Leben darauf gekommen mich nach einem Peso zu fragen.
Selbst da hat man sich elend gefühlt in seinem persönlichen "Reichtum".
Was wil ich damit sagen. Deutschland tut damit rein gar nichts dafür auch nur ein einziges Problem der Kinder
im Nahen Osten zu beheben ausser wie ich für einen kurzen Moment in Mexiko mich etwas besser zu fühlen.
Die Ernüchterung kommt schnell.
Und eine Kanzlerin kann sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern sie hat Gesetze einzuhalten und
dann eine Politik zu machen, die diese Zustände hilft zu ändern.
Mit dieser Politik ändern wir kein einziges Problem.
Zuletzt geändert von Svi Back am Do 17. Sep 2015, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Svi Back » Do 17. Sep 2015, 14:17 hat geschrieben:
Die Problematik ist, dass du deine menschliche Empathie und das Handeln der Kanzlerin
gleich setzt.
Als ich das erste mal in Mexiko City fern ab jeder Tourirouten durch die Stadt bin, kommen einem Kinder entgegen und
sagen Peso, Peso, Peso. Mit Augen die unbeschreiblich sind.
Natürlich ist, wenn man damit konfrontiert wird, es normal dass man das gibt, was man kann.
Was passierte, als ich das tat? Es kamen aus allen Ecken Kinder und ich wusste nicht mehr was ich machen sollte.
Am Ende fühlte ich mich beschissen, weil ich viele Kinder dann fortgeschicken musste.
Irgendwann ist war das Ende der Fahnenstange für mich persönlich erreicht und man ist sich vor allem bewusst
nicht ein einziges Problem der Kinder Mexikos geändert zu haben.
Im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien, dem Darien, war ich eine zeitlang mit einem
Entwicklungshelfer der UN unterwegs, da gab es Indio-Kinder, denen es materiell noch viel schlechter ging.
Die wären nicht im Leben darauf gekommen mich nach einem Peso zu fragen.
Selbst da hat man sich elend gefühlt in seinem persönlichen "Reichtum".
Was wil ich damit sagen. Deutschland tut damit rein gar nichts dafür auch nur ein einziges Problem der Kinder
im Nahen Osten zu beheben ausser wie ich für einen kurzen Moment in Mexiko mich etwas besser zu fühlen.
Geändert hat man NULL.
Und eine Kanzlerin kann sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern sie hat Gesetze einzuhalten und
dann eine Politik zu machen, die diese Zustände hilft zu ändern.
Kriegsflüchtlingen UNterkunft und Schutz zu geben ist was anderes als der Peso in Mexico (hab ich übrigens ähnlich erlebt - interessanterweise auch in Mexico)
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Blickwinkel »

Moses » Do 17. Sep 2015, 14:10 hat geschrieben: Wer würde mich schlagen, wenn ich ihn anlächle?
Also sollten wir immer lächeln, egal was passiert und dann wird alles gut? Hört sich für mich sehr esoterisch an.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Blickwinkel » Do 17. Sep 2015, 14:21 hat geschrieben:
Also sollten wir immer lächeln, egal was passiert und dann wird alles gut? Hört sich für mich sehr esoterisch an.
Wenn Du es so verstanden hast dann ja.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Blickwinkel »

Moses » Do 17. Sep 2015, 14:21 hat geschrieben: Kriegsflüchtlingen UNterkunft und Schutz zu geben ist was anderes als der Peso in Mexico (hab ich übrigens ähnlich erlebt - interessanterweise auch in Mexico)
Meinst du jetzt alle 60 Millionen Kriegsflüchtlinge, die es weltweit gibt oder geht es nur um eine spezielle Gruppe und die anderen müssen leer ausgehen? Ist das nicht ungerecht?

EDIT: Oder sagen wir mal was ist mit den 4 Millionen syrischen Flüchtlingen? Sollen alle das Recht haben, hier in D Aufenthalt, eine Wohnung, Essen, Kleidung und Taschengeld zu erhalten?
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Do 17. Sep 2015, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von relativ »

Moses » Do 17. Sep 2015, 13:10 hat geschrieben: Wer würde mich schlagen, wenn ich ihn anlächle?
Kommt wohl dann auf deine Gesichtsbemalung an. ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Olifant »

Blickwinkel » Do 17. Sep 2015, 14:23 hat geschrieben:
Meinst du jetzt alle 60 Millionen Kriegsflüchtlinge, die es weltweit gibt oder geht es nur um eine spezielle Gruppe und die anderen müssen leer ausgehen? Ist das nicht ungerecht?
Natürlich. Ich helfe auch niemandem, der einen Autounfall hatte. Wäre all denen gegenüber ungerecht, denen ich nicht zur Hilfe eilen kann.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Do 17. Sep 2015, 13:23 hat geschrieben:
Meinst du jetzt alle 60 Millionen Kriegsflüchtlinge, die es weltweit gibt oder geht es nur um eine spezielle Gruppe und die anderen müssen leer ausgehen? Ist das nicht ungerecht?
Stimmt, dann ist gar nix machen viel gerechter. Herr lass......regnen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Blickwinkel » Do 17. Sep 2015, 14:23 hat geschrieben:
Meinst du jetzt alle 60 Millionen Kriegsflüchtlinge, die es weltweit gibt oder geht es nur um eine spezielle Gruppe und die anderen müssen leer ausgehen? Ist das nicht ungerecht?

EDIT: Oder sagen wir mal was ist mit den 4 Millionen syrischen Flüchtlingen? Sollen alle das Recht haben, hier in D Aufenthalt, eine Wohnung, Essen, Kleidung und Taschengeld zu erhalten?
Ich sprach nur von denen die hier ankommen - willst Du diskutieren oder provozieren?
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Brainiac »

Svi Back » Do 17. Sep 2015, 14:17 hat geschrieben:
Die Problematik ist, dass du deine menschliche Empathie und das Handeln der Kanzlerin
gleich setzt.
Als ich das erste mal in Mexiko City fern ab jeder Tourirouten durch die Stadt bin, kommen einem Kinder entgegen und
sagen Peso, Peso, Peso. Mit Augen die unbeschreiblich sind.
Natürlich ist, wenn man damit konfrontiert wird, es normal dass man das gibt, was man kann.
Was passierte, als ich das tat? Es kamen aus allen Ecken Kinder und ich wusste nicht mehr was ich machen sollte.
Am Ende fühlte ich mich beschissen, weil ich viele Kinder dann fortgeschicken musste.
Irgendwann ist war das Ende der Fahnenstange für mich persönlich erreicht und man ist sich vor allem bewusst
nicht ein einziges Problem der Kinder Mexikos geändert zu haben.
Im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien, dem Darien, war ich eine zeitlang mit einem
Entwicklungshelfer der UN unterwegs, da gab es Indio-Kinder, denen es materiell noch viel schlechter ging.
Die wären nicht im Leben darauf gekommen mich nach einem Peso zu fragen.
Selbst da hat man sich elend gefühlt in seinem persönlichen "Reichtum".
Was wil ich damit sagen. Deutschland tut damit rein gar nichts dafür auch nur ein einziges Problem der Kinder
im Nahen Osten zu beheben ausser wie ich für einen kurzen Moment in Mexiko mich etwas besser zu fühlen.
Die Ernüchterung kommt schnell.
Und eine Kanzlerin kann sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern sie hat Gesetze einzuhalten und
dann eine Politik zu machen, die diese Zustände hilft zu ändern.
Mit dieser Politik ändern wir kein einziges Problem.
Einspuch.
Ein Politiker darf sich nicht NUR von Emotionen lassen, aber AUCH.
Ohne Emotionen sind wir nämlich nichts, haben keine Werte. Btw, Merkel ist insgesamt ein sehr rationaler Typ. Jedenfalls mehr als Seehofer. :D

Und es ist kein Argument, Flüchtlingen hier nicht zu helfen, weil man damit nicht gleichzeitig der ganzen Welt hilft. Als ob D noch nie einen müden Euro für internationale Entwicklung ausgegeben hätte.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Blickwinkel »

Olifant » Do 17. Sep 2015, 14:26 hat geschrieben: Natürlich. Ich helfe auch niemandem, der einen Autounfall hatte. Wäre all denen gegenüber ungerecht, denen ich nicht zur Hilfe eilen kann.
Bei einem Unfall priorisiert der Notarzt und da geht es um den Schweregrad der Verletzung. Aber so etwas findet derzeit gar nicht statt. Die momentane Flüchtlingspolitik ist eine Politik der Survival of the fittest, gepaart mit, je rigoroser und rücksichtsloser ich meine Interessen durchsetze umso eher komme ich nach Deutschland. Jetzt mal Spaß ohne, findest du das gerecht?

Warum plädiert keiner von euch für die Lösung, alle Flüchtlinge mit Kreuzfahrtschiffe in der Türkei oder dem Libanon direkt abzuholen und nach D zu bringen? Wäre das nicht die humanste Lösung, die allen, egal ob reich oder arm, egal ob krank oder gesund, egal ob jung oder alt, gerecht werden würde?
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Boraiel »

Ich kann mir nicht vorstellen Flüchtlinge hier Willkommen zu heißen, aber prinzipiell diese ins Land zu holen.
Willkommen zu heißen ist die falsche Einstellung Flüchtlingen gegenüber, man akzeptiert halt ggf., dass die Situation in ihren Heimatländern ihre Anwesenheit hier nötig macht, und kann in zurückhaltender Weise auf die Flüchtlinge zu gehen, hallo sagen, vielleicht ein alten Fahrrad spenden und das Beste draus machen. Allerdings bleibt zu hoffen, dass die Fluchtursachen möglichst bald verschwinden und die Flüchtlinge wieder in ihr Heimatland zurückkehren können und müssen. Schilder mit "Refugees welcome" hochzuhalten etc, halte ich für verantwortlos.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Olifant »

Blickwinkel » Do 17. Sep 2015, 14:31 hat geschrieben:
Bei einem Unfall priorisiert der Notarzt und da geht es um den Schweregrad der Verletzung.
Nö, bei einem Unfall hilft man und wartet nicht auf irgendwen.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Svi Back »

Brainiac » Do 17. Sep 2015, 14:29 hat geschrieben: Einspuch.
Ein Politiker darf sich nicht NUR von Emotionen lassen, aber AUCH.
Ohne Emotionen sind wir nämlich nichts, haben keine Werte. Btw, Merkel ist insgesamt ein sehr rationaler Typ. Jedenfalls mehr als Seehofer. :D

Und es ist kein Argument, Flüchtlingen hier nicht zu helfen, weil man damit nicht gleichzeitig der ganzen Welt hilft. Als ob D noch nie einen müden Euro für internationale Entwicklung ausgegeben hätte.
Ich spreche Merkel nicht ab als Mensch Empathie zu haben. Ich spreche ihr ab aus einer
Emotion per order de mufti, Entscheidungen zu fällen, die Gesetzeswidrig sind.
Zuletzt geändert von Svi Back am Do 17. Sep 2015, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Moses »

Svi Back » Do 17. Sep 2015, 14:33 hat geschrieben:
Ich spreche Merkel nicht ab als Mensch Empathie zu haben. Ich spreche ihr ab aus einer
Emotion per order de mufti, Entscheidungen zu fällen, die Gesetzeswidrig sind.
Das wird sie schwer beeindrucken! Aber Du bist eben nicht die Mehrheit.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Loki »

Moses » Do 17. Sep 2015, 13:10 hat geschrieben: Wer würde mich schlagen, wenn ich ihn anlächle?
Der, der im ungereizten Zustand noch eher fragen würde, ob Du Passfoto willst.


Gibt auch die´s ("weibliche Exemplare"), die das "Zähnezeigen" oder das Lächeln als Provokation oder einfach nur dumme Anmache betrachten könnten.

Alles schon passiert.



An der Erstaufnahmestelle natürlich nicht; hier ist jedes wohlwollende Zeichen, jedes Übermitteln von guten Gefühlen, eine Handreichung, Hilfe erwünscht.
Doch sind sie dann, wie logischerweise der Sinn der Sache, in der "Integrationsphase" für ihren Gaststatus, wirst Du teilweise bei der Migrantenquote nicht wissen können, ob da eventuell ein Asylbewerber oder Geduldeter Dir entgegen kommt.

Verständlich ?
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von epona »

Hallo Moses,
was bedeutet */ins Land holen* ?
Du hast dir sicher dabei etwas gedacht.

Ich habe natürlich für Willkommenskultur gestimmt.

Diese vertriebenen Menschen wurden m.E. nicht geholt und die meisten hätten sich Flucht incl. lebensgefährlichen Umständen sicher viel lieber erspart.
Sie KOMMEN! (nicht nur nach Deutschland), weil es ihre einzige Chance ist.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von relativ »

Olifant » Do 17. Sep 2015, 13:33 hat geschrieben: Nö, bei einem Unfall hilft man und wartet nicht auf irgendwen.
Man ist sogar verpflichtet Ersthilfe zu leisten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Svi Back

Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Svi Back »

Brainiac » Do 17. Sep 2015, 14:29 hat geschrieben: Einspuch.
Ein Politiker darf sich nicht NUR von Emotionen lassen, aber AUCH.
Ohne Emotionen sind wir nämlich nichts, haben keine Werte. Btw, Merkel ist insgesamt ein sehr rationaler Typ. Jedenfalls mehr als Seehofer. :D

Und es ist kein Argument, Flüchtlingen hier nicht zu helfen, weil man damit nicht gleichzeitig der ganzen Welt hilft. Als ob D noch nie einen müden Euro für internationale Entwicklung ausgegeben hätte.

Nachtrag. Bei der Veranstaltung mit dem palästinensischen Kind, sagte sie ihr noch sinngemäß, dass
sie nichts für sie tun kann, weil wir in einem Land leben das nach rechtsstaatlichen Kriterien arbeitet und
auch Politiker das nicht aushebeln können.
Das war ein bis dahin typischer Merkel-Satz und vor allem logisch.
Dieses Prinzip hat sie wenige Wochen danach in die Tonne getreten.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von unity in diversity »

obk » Do 17. Sep 2015, 12:43 hat geschrieben:
Hallo

Tja; da sie es aber nicht so entschieden hat, kann sie jetzt klar auch Forderungen in Europa stellen und Druck machen! :p Und das ist auch gut so!

MfG
Da bin ich mir aus mehreren Gründen nicht so sicher.
Frau Merkel hat Dublin 2 für syrische Flüchtlinge ausser Kraft gesetzt. Das war keine Entscheidung aus Brüssel oder Straßburg.
Hinzu kommt, dass jedes EU-Land seine eigenen innenpolitischen Schwerpunkte setzen darf, auch in Flüchtlingsfragen.
Kompetenzen an Brüssel zu übertragen, damit waren stets die anderen gemeint.
Es kann nicht um ein deutsches Europa gehen, sondern um ein europäisches Deutschland.
Europa darf weder vermerkelt noch verschäubled werden.
Diese Bevormundung und Zuchtmeisterei geht so nicht weiter.
Sonst muss deren 4.Reich von Europa oder von außen verändert werden.
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Re: "... dann ist das nicht mein Land."

Beitrag von Blickwinkel »

Olifant » Do 17. Sep 2015, 14:37 hat geschrieben: Du kannst gern versuchen, den eigentlichen Kern des Problems zu vernebeln. Hilft aber nix...
Du hast damit angefangen. Also was ist denn jetzt mit den Kreuzfahrtschiffen? Sollen wir die 4 Millionen abholen oder soll es weitergehen wie gehabt, survival of the fittest und wer sich am meisten durchsetzt, der kommt nach D und wird dort empfangen?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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