Kirche und Staat

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Heulalius
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Re: Kirche und Staat

Beitrag von Heulalius »

Rainald de Gien hat geschrieben:(17 Jan 2013, 09:48)

Kirche und Staat - eigentlich ein klares Verhältnis, sie sollen von einander getrennt sein.

Doch zunehmend wird diese Errungenschaft, die wir uns (auch zum Wohl der Kirche selber) seit der Aufklärung hart erkämpft haben von der Realität ad Absurdum geführt.
Obwohl die Mitgliederzahlen ständig sinken, wurden die Kirchen mittlerweile zum zweitgrößten Arbeitgeber dieser Republik, behielten aber ihr Sonderarbeitsrecht rigoros bei.

Das mag vielleicht noch angehen, wenn die Zahl der Priester, Pastoren und Ordensleute innerhalb der Organisation die dominierende Masse ist, aber nach meinem Dafürhalten natürlich nicht, wenn jenseits der Prozentgrenze liegt. Zumal die Finanzierung der Einrichtungen nahezu 100%ig durch die öffentliche Hand geleistet wird und selbst die berühmten 12% Anteile kaum noch durch die Kirchen geleistet werden.

Die Auswirkungen die das aber zunehmend auf die Bevölkerung in ihrer Gesamtheit hat, ist nun auch für mich, der ich wirklich ein überzeugtes Mitglied meiner Kirche bin (prot.) nicht mehr im Rahmen des Erträglichen. Die Krone setzte dem Ganzen ein jetzt in Köln publik gewordener Fall auf, in dem einer Vergewaltigten jungen Frau die Erstversorgung verweigert wurde, weil man sagte, dass man dann ja, bei festgestellter Vergewaltigung, auch die Pille danach geben müsste (weil dann ja nach der Feststellung das Beratunggespräch wegfallen würde) und das würde gegen die katholischen Moralrichtlinien verstoßen.

Quelle

Grade als Christ muß ich feststellen, wird hier eine zunehmende Dominanz, die aber noch nichtmal durch die Mitgliederzahlen oder die Finanzierung gedeckt wird, seitens der Kirche zum Schaden der Allgemeinheit genutzt, dass MUSS aufhören und zwar schnell.

Nach meinem Dafürhalten sind wir soweit über die Grenze bereits hinaus, dass mir nur noch ein Radikalschnitt möglich erscheint und die sofortige Überführung aller aus öffentlichen Geldern finanzierter sozialer Einrichtungen in die öffentliche Hand unumgänglich scheint.
Die kirchensteuerbeziehenden Kirchen haben natürlich einen immensen Kapitalzulauf , den sie auch verantwortungsvoll verwalten müssen . Dazu eignen sich Bankkonten nicht . Die Kirchen müssen schon auch andere Anlageformen nutzen . Ob sich das mit der reinen Lehre des Urchristentums vereinbaren läßt , ist eine völlig andere Frage . Ich persönlich bin für einen völlig laizistischen Staat , in dem Religionen nur geduldet , aber nicht gefördert werden , aber als Demokrat , akzeptiere ich natürlich , daß die Mehrheit unserer Bürger das anders sieht .
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