Neandertaler hat geschrieben:(25 Jun 2021, 09:40)
Wie Sören schon schrieb wird genau solch ein Verhalten von den Hartz4 Gesetzen bestraft. Mann muss sich schon entschieden was man bevorzugt: Selbstvorsorge und Selbsthilfe oder Hartz4.
H4 ist ja kein Zwang. Man muss es nicht beantragen. Insofern stellt sich hier die Frage, inwieweit ein Gesetz, das eine Möglichkeit darstellt aber keinen Zwang irgendein Verhalten bestrafen kann.
Im Übrigen weiß ich nicht ob die Idee der Selbstvorsorge so sinnvoll ist, zum einen ist die Frage wer die dich überhaupt realistisch leisten kann?
Wir leben in einem Land in dem jeder mehr verdient als man zum Leben braucht. Selbst unser Sozialsystem sichert mehr als das bloße Existenzminimum. Insofern ist es letztendlich lediglich eine Frage der Prioritäten, ob mein sein gesamtes Geld in den Konsum steckt oder sich sein Leben so einrichtet, dass man davon noch für Notfälle vorsorgt. Die Entscheidung trifft jeder für sich selber. Um beim Eingangsbeispiel zu bleiben. Wer 30 Jahre konsequent z.B. 10% seines Einkommens in die persönliche Risikoabsicherung steckt, hat genügend um mehrere Jahre davon zu leben.
Zum anderen sind soziale Sicherungssysteme für soziale Wesen wie denn Menschen geradezu natürlich, und Grundstein ihres Erfolges. Es erscheint wesentlich weniger Aufwendig und ökonomischer wenn nur die gestützt werden die es brauchen als wenn individuell für alle zurückgelegt wird. (Prinzip Versicherung)
Allen Sozialsystemen und Versicherungen wohnt das Problem inne, dass damit der Glaube verbunden ist man habe sozusagen ein Recht darauf die Kosten für eigene Entscheidungen auf andere abzuwälzen. Und dieser Glaube macht Versicherungen und Sozialversicherungssysteme ineffizient. Das ist das was man ein Moral-Hazard-Problem nennt. Der Eingangsbeitrag zu diesem Thread beschreibt ja letztendlich nichts anderes. Dieses Moral-Hazard-Problem ist enorm, weswegen alle Versicherungen und Sozialsysteme halt Vorkehrungen treffen, um dieses Problem so klein wie möglich zu halten. Letztendlich kann es aber nie ganz vermieden werden. Und das ist ja das Problem. Der Wunsch nach immer Absicherung für die eigene Lebensituation, die eigenen Entscheidung und er Wunsch dass im Falle eines Falles eben die Gemeinschaft dafür aufkommt. Dem kann man etwas entgegensetzen. Indem man sich bewußt daraus befreit und wie es eigentlich richtig ist, selbst die Verantwortung für sein eigenes Leben übernimmt.