Recht auf Arbeit

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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sünnerklaas
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von sünnerklaas »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Jun 2021, 12:14)

Aber das gibt es doch bereits.
Das sind die 1€-Jobs für Harz-IV-Empfänger.
Die Möglichkeit von 1-Euro-Jobs sind seinerzeit weitgehend einkassiert worden, weil Kommunen damit z.T. massiven Missbrauch betrieben haben.
Der Ein-Eurojobber kostete nicht nur nichts, er brachte sogar noch bares Geld mit.
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Papaloooo
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Papaloooo »

sünnerklaas hat geschrieben:(15 Jun 2021, 12:31)

Die Möglichkeit von 1-Euro-Jobs sind seinerzeit weitgehend einkassiert worden, weil Kommunen damit z.T. massiven Missbrauch betrieben haben.
Der Ein-Eurojobber kostete nicht nur nichts, er brachte sogar noch bares Geld mit.
Dann sollte man eben die Rahmenbedingungen wesentlich präzisieren,
die für 1-€-Jobs gelten.
Und wenn diese übertreten werden,
dann wird eine Strafzahlung fällig.
So wird dann nicht mehr so viel Schmu getrieben.
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Realist2014
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Jun 2021, 12:56)

Dann sollte man eben die Rahmenbedingungen wesentlich präzisieren,
die für 1-€-Jobs gelten.
Und wenn diese übertreten werden,
dann wird eine Strafzahlung fällig.
So wird dann nicht mehr so viel Schmu getrieben.
Den Schmu haben Kommunen getrieben...
Wer soll dann die Strafe zahlen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Papaloooo
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Papaloooo »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jun 2021, 12:58)

Den Schmu haben Kommunen getrieben...
Wer soll dann die Strafe zahlen?
Nicht nur, es werden auch durch kirchliche Einrichtungen 1-€-Jobber beschäftigt.
Außerdem ist es ja auch so,
dass dann der jeweiligen Kommune etwas weniger Geld, von dem ihr bewilligten Geld zur Verfügung steht.
Das hat dann auch eine abschreckende Wirkung.
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sünnerklaas
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jun 2021, 12:58)

Den Schmu haben Kommunen getrieben...
Wer soll dann die Strafe zahlen?
Richtig. Und das ganze lief über die kommunalen Beschäftigungsgesellschaften, die bei Ausschreibungen dann eifrig mitgeboten haben und mit denen kein anderes Unternehmen auch nur ansatzweise konkurrieren konnte. Und so mussten dann Handwerksbetriebe Mitarbeiter entlassen und die Entlassenen fanden sich dann mit Eintritt ins ALG II sofort in der Beschäftigungsgesellschaft wieder und machten da die Arbeiten, die zuvor ihre Firma gemacht hat. Das ganze wurde dann in der Kommunalpolitik als "Erfolg" dargestellt. Bis der Bundesrechnungshof die Quelle mal zugedreht hat.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Papaloooo »

sünnerklaas hat geschrieben:(15 Jun 2021, 13:17)

Richtig. Und das ganze lief über die kommunalen Beschäftigungsgesellschaften, die bei Ausschreibungen dann eifrig mitgeboten haben und mit denen kein anderes Unternehmen auch nur ansatzweise konkurrieren konnte. Und so mussten dann Handwerksbetriebe Mitarbeiter entlassen und die Entlassenen fanden sich dann mit Eintritt ins ALG II sofort in der Beschäftigungsgesellschaft wieder und machten da die Arbeiten, die zuvor ihre Firma gemacht hat. Das ganze wurde dann in der Kommunalpolitik als "Erfolg" dargestellt. Bis der Bundesrechnungshof die Quelle mal zugedreht hat.
Hammer!
Aber bitte dazu einen Link.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(15 Jun 2021, 13:17)

Richtig. Und das ganze lief über die kommunalen Beschäftigungsgesellschaften, die bei Ausschreibungen dann eifrig mitgeboten haben und mit denen kein anderes Unternehmen auch nur ansatzweise konkurrieren konnte. Und so mussten dann Handwerksbetriebe Mitarbeiter entlassen und die Entlassenen fanden sich dann mit Eintritt ins ALG II sofort in der Beschäftigungsgesellschaft wieder und machten da die Arbeiten, die zuvor ihre Firma gemacht hat. Das ganze wurde dann in der Kommunalpolitik als "Erfolg" dargestellt. Bis der Bundesrechnungshof die Quelle mal zugedreht hat.
Und gejammert wird immer über die "bösen Unternehmen"...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von sünnerklaas »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Jun 2021, 13:20)

Hammer!
Aber bitte dazu einen Link.
Bitteschön - hier etwas zum Einstieg in das Thema

Mit der Methode wurden über die Ein-Euro-Jobber in den Beschäftigungsgesellschaften Langzeitarbeitslose künstlich geschaffen. Das ganze lief dann nach dem Drehtürprinzip. Mit den dadurch gemachten Einsparungen wurde dann im Kommunalwahlkampf Wahlkampf gemacht: 1a Haushälter! Und so viele Langzeitarbeitslose in Arbeit gebracht - der Ein-Euro-Jobber wurde ja nicht in der Statistik als "arbeitslos" geführt. Außerdem wurde den "Faulpelzen" mal so richtig gezeigt, wo der:Hammer hängt und dass da aber jemand jetzt so richtig durchgreift und aufräumt - Law and order. Also: Kommunalpolitische Erfolgsstorys pur. Tatsächlich waren sie keine, im Gegenteil. Aber das hat ja erst mal niemand gemerkt. Und selbst, als immer mehr Unternehmen Alarm geschlagen haben, weil sie auf wundersame Art und Weise bei der Auftragsvergabe immer wieder den kürzeren gezogen haben, haben sich die Wirtschaftsverbände extrem schwer mit einer dringend notwendigen Kritik getan.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Papaloooo »

sünnerklaas hat geschrieben:(15 Jun 2021, 14:51)

Bitteschön - hier etwas zum Einstieg in das Thema

Mit der Methode wurden über die Ein-Euro-Jobber in den Beschäftigungsgesellschaften Langzeitarbeitslose künstlich geschaffen. Das ganze lief dann nach dem Drehtürprinzip. Mit den dadurch gemachten Einsparungen wurde dann im Kommunalwahlkampf Wahlkampf gemacht: 1a Haushälter! Und so viele Langzeitarbeitslose in Arbeit gebracht - der Ein-Euro-Jobber wurde ja nicht in der Statistik als "arbeitslos" geführt. Außerdem wurde den "Faulpelzen" mal so richtig gezeigt, wo der:Hammer hängt und dass da aber jemand jetzt so richtig durchgreift und aufräumt - Law and order. Also: Kommunalpolitische Erfolgsstorys pur. Tatsächlich waren sie keine, im Gegenteil. Aber das hat ja erst mal niemand gemerkt. Und selbst, als immer mehr Unternehmen Alarm geschlagen haben, weil sie auf wundersame Art und Weise bei der Auftragsvergabe immer wieder den kürzeren gezogen haben, haben sich die Wirtschaftsverbände extrem schwer mit einer dringend notwendigen Kritik getan.
Ein Grund mehr, da mal richtig aufzuräumen,
Schwarze Schafe an den Pranger zu stellen,
und wer die Arbeitskräfte für 1-€-Jobs so einsetzt,
dass das Markt-rechtliche Arbeitsplätze verdrängt,
dann muss der 1-€-Jobber auch rückwirkend wie eine Markt-rechtliche Arbeitskraft entlohnt und versichert werden.

Man kann da eine Parallele ziehen zur Selbstständigkeit und Scheinselbstständigkeit.
Da sind doch die Behörden auch hinterher.

Wenn also ein 1-€-Jobber z.B. in einem Seniorenheim arbeitet,
dann kann er/sie die Senioren in die Stadt begleiten,
mit ihnen Einkäufe machen,
mit ihnen Spielnachmittage veranstalten,
sich einfach mal hinsetzen und ihnen zuhören.

Aber es ist eben nicht dessen/deren Aufgabe,
pflegerische Tätigkeiten zu übernehmen.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

Nach meiner Sichtweise lohnt es nur bedingt, das Recht auf Arbeit isoliert zu betrachten.

So wie unser Gesellschaftssystem derzeit organisiert ist, ist ein Recht auf Arbeit eher wenig sinnvoll.

Anders sähe es aus, wenn man die Existenzsicherung als eigene Säule der Sozialversicherung aufbauen würde. Wenn dies dann noch unter Aufgabe des Mindestlohns geschieht, ändern sich die Parameter. Wenn sich dann Zuverdienst lohnt, wird es langsam spannend. Und wenn es dann ein Recht auf Arbeit gibt, was nicht mit einer Pflicht zur Arbeit verwechselt werden darf, dann wird es langsam rund.


Es lohnt nur bedingt, einzelne Komponenten der heutigen Sozialversicherungssysteme zu renovieren. Viele Themenstellungen im Steuer- und Sozialrecht hängen stark zusammen. Wer mal hier ein Schräubchen dreht, dann mal da - der ändert wenig, und bewirkt regelmäßig das Gegenteil von dem, was eigentlich beabsichtigt war.

Als Alternative bietet es sich an, in einem Greenfield-Ansatz mal alle Sozialversicherungsthemen in Summe zu beleuchten. Ganzheitlich betrachtet sind durchaus Systemveränderungen denkbar, die vieles verändern. Wünschenswert würde ich ein Recht auf Arbeit halten - wie auch ein Recht auf Wohnung. Aber nicht unter den Rahmenbedingungen, die wir heute kennen - dazu braucht es eine vielzahl weiterer Reformen, die unseren Sozialstaat deutlich weiter bringen könnten.
So nett wie der Mindestlohn beispielsweise ist - so kontraproduktiv ist er, wenn man ganzheitlich über das Thema nachdenkt.

Eigentlich braucht es keinen Mindestlohn - aber ein Recht auf Arbeit wäre schon sinnvoll. Nur - nicht isoliert. Lediglich im Rahmen eines stimmigen Gesamtkonzeptes, welches gegenüber dem heutigen System klar andere Akzente setzt.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von discipula »

Wenn wir ein "Recht auf Arbeit" installieren - wobei dann vermutlich "bezahlte Erwerbsarbeit" gemeint ist und nichts Anderes - führt das nur zur Schaffung von Massen von Beschäftigungstherapie...

Ein Recht auf Existenzsicherung ist viel sinnvoller. Arbeit ist kein Selbstzweck.
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sünnerklaas
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von sünnerklaas »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Jun 2021, 15:30)

Ein Grund mehr, da mal richtig aufzuräumen,
Schwarze Schafe an den Pranger zu stellen,
und wer die Arbeitskräfte für 1-€-Jobs so einsetzt,
dass das Markt-rechtliche Arbeitsplätze verdrängt,
dann muss der 1-€-Jobber auch rückwirkend wie eine Markt-rechtliche Arbeitskraft entlohnt und versichert werden.
Das Ding war ja, dass so eine Haltung bei Kommunalwahlen goutiert wurde. Der sparsame Haushälter, der die Finanzen saniert und die Arbeitslosigkeit in Rekordzeit zurückgefahren hat. Inzwischen sei man sogar so gut, dass die Arbeitenden das Geld sogar mitbrächten. Das ja mal clever und raffiniert... Und alles belegbar. Dass das ganze eine Milchmädchenrechnung war, hat man verschleiert.
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Billie Holiday
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Billie Holiday »

Jemandem für dessen geleistete Arbeit nur einen Euro die Stunde zu bezahlen ist pervers. Und sei es, die Baustelle sauber zu fegen.

Für einen Euro die Stunde auch nur einen Finger krumm machen zu müssen, ebenso.

Wer für einen Euro beschäftigt werden kann, kann auch zum normalen Lohn beschäftigt werden, die Arbeit ist ja offensichtlich da.
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Papaloooo
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Papaloooo »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Nov 2021, 09:57)

Jemandem für dessen geleistete Arbeit nur einen Euro die Stunde zu bezahlen ist pervers. Und sei es, die Baustelle sauber zu fegen.

Für einen Euro die Stunde auch nur einen Finger krumm machen zu müssen, ebenso.

Wer für einen Euro beschäftigt werden kann, kann auch zum normalen Lohn beschäftigt werden, die Arbeit ist ja offensichtlich da.
Billie, es ist ja nicht so, dass der 1€-Jobber letztlich nur einen Euro auf die Stunde verdient.
Also bei einer 20 Stunden Woche monatlich 20 Euro mal Wochenfaktor 4,36.
Das ist eine Aufstockung des Arbeitslosengeldes 2.
Und dass man dies zur Bedingung der Auszahlung von ALG 2 machen kann, ist m.E. auch okay.

Nur dürfen diese 1€-Jobber dann, wie gesagt in ihren sozialen Einrichtungen nicht eingesetzt werden wie Fachkräfte.
Sie machen eben das, was sonst liegen bleibe.
Nämlich z.b. sich mit Menschen abgeben, ihnen was vorlesen, mit ihnen rausgehen, etc.

Wenn das so nicht eingehalten wird,
und diese Mitarbeiter eingesetzt werden wie Fachkräfte,
dann sind diese Mitarbeiter eben auch entsprechend zu entlohnen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

discipula hat geschrieben:(14 Nov 2021, 07:59)

Wenn wir ein "Recht auf Arbeit" installieren - wobei dann vermutlich "bezahlte Erwerbsarbeit" gemeint ist und nichts Anderes - führt das nur zur Schaffung von Massen von Beschäftigungstherapie...

Ein Recht auf Existenzsicherung ist viel sinnvoller. Arbeit ist kein Selbstzweck.
Doch - Arbeit ist ein Selbstzweck!

Der Mensch ist nicht geschaffen für eine dauerhafte Nicht-Arbeit. Biologisch schon mal gar nicht. Und psychisch auch nicht.
Richtig ist allerdings, dass der Mensch nicht für fremdbestimmte Arbeit im Sinne des Selbstzwecks unterwegs sein sollte.

Ein Recht auf Arbeit impliziert deshalb noch lange nicht eine Pflicht auf Arbeit! Es geht darum, dass der Staat denen, die gerne arbeiten würden, aber warum auch immer ohne sonstige Hilfe keine Arbeit finden, Unterstützung anbietet - bis hin zur konkreten Beschäftigung auf der Basis eines ziemlich niedrigen Einkommens.

Ein RECHT auf Arbeit ist eben keine PFLICHT zur Arbeit.....die Kernfrage ist aber, ob der Staat ein Arbeitsangebot für jeden machen muss - oder eben nicht. Würde der Staat ein Angebot machen müssen, würde das ziemlich viel verändern.....
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von discipula »

Atue001 hat geschrieben:(16 Nov 2021, 00:26)

Doch - Arbeit ist ein Selbstzweck!
Sinnvolle Tätigkeit bringt ihre intrisische Belohnung mit sich, das stimmt.

Dies zu tun, steht ja allen sowieso offen. Es braucht ja kein Geld zu geben, damit man Dinge tut, die man gerne tut. und auch kein spezielles Recht darauf.
Es geht darum, dass der Staat denen, die gerne arbeiten würden, aber warum auch immer ohne sonstige Hilfe keine Arbeit finden, Unterstützung anbietet - bis hin zur konkreten Beschäftigung auf der Basis eines ziemlich niedrigen Einkommens.
Arbeit im Sinne von "sinnvolle Dinge, die gemacht werden sollten" gibt's beileibe mehr als genug.

Einfach mal eine Tüte in die Hand nehmen und im nächsten Wald Plastik und andere Abfälle sammeln, und entsorgen... auf solche Ideen wird man ja wohl noch selbst kommen können.
.die Kernfrage ist aber, ob der Staat ein Arbeitsangebot für jeden machen muss - oder eben nicht.
ganz sicher nicht.
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Tom Bombadil
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Jeder kann doch arbeiten, wenn er will. Daran wird niemand gehindert.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

"Bringt mir nichts" ist schon ein Hinderungsgrund......
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 00:12)

"Bringt mir nichts" ist schon ein Hinderungsgrund......
Es bringt doch was, wenn Arbeit einen biologischen und psychischen Zweck erfüllen soll.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Nov 2021, 09:13)

Es bringt doch was, wenn Arbeit einen biologischen und psychischen Zweck erfüllen soll.
- die "Feinschmecker" sind schon sehr wählerisch...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

Menschen sind Individuen - die Beurteilung ob einem etwas bringt oder nichts, ist dem entsprechend individuell. Ganz gleich, ob auf einer umfassenden übergeordneten biologischen oder psychischen Betrachtungsweise generelle Tendenzen dazu festgestellt werden können.

Man könnte es auch so aussagen:
Im Schnitt sind wir zwar gesund, doch im Einzelfall habe ich dennoch einen Schnupfen, eine Grippe oder sogar einen lebensbedrohenden Krebs. Dass wir im Schnitt gesund sind, hilft mir insofern nicht.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Bielefeld09 »

Und weiter?
Dann rücken Sie doch mal raus von Ihrer Wahrheit
für einen Menschen, der von seinem 11 Lebensjahr gearbeitet hat.
Nun sind Sie dran !
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(18 Nov 2021, 01:24)

Und weiter?
Dann rücken Sie doch mal raus von Ihrer Wahrheit
für einen Menschen, der von seinem 11 Lebensjahr gearbeitet hat.
Nun sind Sie dran !
Mit was genau soll ich rausrücken? Welcher Wahrheit? IHRER Wahrheit? Die kennen sie besser als ich.....nur - ihre individuelle Wahrheit wird ganz sicher kaum auf alle Menschen adaptierbar sein - da sind die anderen doch genauso individuell unterwegs wie sie selbst.

Für einen allgemeinen Ansatz ist die Kernfrage hier: Ist ein Recht auf Arbeit ein relevanter vernünftiger politischer Ansatz - oder eben nicht.
Mit meiner Lebenserfahrung sage ich ganz individuell aus, dass meiner Sichtweise nach das Recht auf Arbeit ein Menschenrecht sein sollte - und ich bin nicht der erste, der auf diese Idee kommt!

Das RECHT auf Arbeit ist dabei nicht zu verwechseln mit der PFLICHT zur Arbeit - letztere lehne ich ab.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Bielefeld09 »

Atue001 hat geschrieben:(18 Nov 2021, 01:36)

Mit was genau soll ich rausrücken? Welcher Wahrheit? IHRER Wahrheit? Die kennen sie besser als ich.....nur - ihre individuelle Wahrheit wird ganz sicher kaum auf alle Menschen adaptierbar sein - da sind die anderen doch genauso individuell unterwegs wie sie selbst.

Für einen allgemeinen Ansatz ist die Kernfrage hier: Ist ein Recht auf Arbeit ein relevanter vernünftiger politischer Ansatz - oder eben nicht.
Mit meiner Lebenserfahrung sage ich ganz individuell aus, dass meiner Sichtweise nach das Recht auf Arbeit ein Menschenrecht sein sollte - und ich bin nicht der erste, der auf diese Idee kommt!

Das RECHT auf Arbeit ist dabei nicht zu verwechseln mit der PFLICHT zur Arbeit - letztere lehne ich ab.
Das Recht auf Arbeit würde diesen Staat überfordern
und Sie wissen das auch. Darüber diskutieren Sie doch lieber mit anderen.
Wie geht es ihnen eigentlich damit,
das Menschen gerne arbeiten?
Schon mal darüber nachgedacht?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(18 Nov 2021, 01:10)

Menschen sind Individuen - die Beurteilung ob einem etwas bringt oder nichts, ist dem entsprechend individuell.
Das hier war doch deine verallgemeinerte These: "Der Mensch ist nicht geschaffen für eine dauerhafte Nicht-Arbeit. Biologisch schon mal gar nicht. Und psychisch auch nicht." (Hervorhebung von mir.)
Wen Nicht-Arbeit krank macht, der kann doch arbeiten, das geht ganz einfach und es ist auch nicht verboten. Daraus lässt sich aber kein Recht auf gut bezahlte Wunscharbeit ableiten, insbesondere dann nicht, wenn es im Gegenzug keine Pflicht zur Arbeit geben darf.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:06)

Das hier war doch deine verallgemeinerte These: "Der Mensch ist nicht geschaffen für eine dauerhafte Nicht-Arbeit.
Ich würde hier auf das Recht auf BESCHÄFTIGUNG erweitern wollen !! - und nicht auf ARBEIT beschränken !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von discipula »

Geht es eigentlich um das Recht auf eine sinnvolle Tätigkeit? - das ist ja gegeben. das kann jeder Mensch selbst tun, es gibt wahrlich mehr als genug zu tun, und wer die Augen nur ein bisschen offen hält, wird Gelegenheiten ohne Ende finden, sich nützlich zu machen. Putz- und Aufräumarbeiten im öffentlichen Raum, einkaufen gehen für die alten Nachbarin, mal die gemeinnützige Vereine in der Gegend abklappern, ob die etwa Hilfe suchen...

Oder geht es um das Recht, für eine (hoffentlich) nützliche Tätigkeit mit Geld entschädigt zu werden?
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

discipula hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:24)


Oder geht es um das Recht, für eine (hoffentlich) nützliche Tätigkeit mit Geld entschädigt zu werden?
Darum geht es eher bei einem BGE.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von discipula »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:29)

Darum geht es eher bei einem BGE.
in dem Fall muss nichts gemacht werden.

Ein Recht, sich nützlich zu machen, gibt es ja schon seit immer. einfach machen, und gut ist!
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

discipula hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:35)

in dem Fall muss nichts gemacht werden.

Ein Recht, sich nützlich zu machen, gibt es ja schon seit immer. einfach machen, und gut ist!
Also braucht es auch kein BGE, wenn es das Recht gibt und daher nichts gemacht werden muss. Da sind wir ausnahmsweise einer Meinung.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Es gibt zB. massenhaft Vereine, die händeringend Ehrenamtler suchen, da kann sich jeder einbringen und seine Zeit sinnvoll verbringen. Gibt halt nur kein Geld.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von discipula »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:40)

Also braucht es auch kein BGE, wenn es das Recht gibt und daher nichts gemacht werden muss. Da sind wir ausnahmsweise einer Meinung.
Ein BGE ist ein Instrument der Existenzsicherung.

Das ist was ganz Anderes als dieses eigenartige "Recht auf Arbeit", das hier gefordert wird.

Dass ein Land dafür sorgt, die Existenz seiner Bürgerinnen zu sichern, das ist wichtig und notwendig.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

discipula hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:49)

.

Dass ein Land dafür sorgt, die Existenz seiner Bürgerinnen zu sichern, das ist wichtig und notwendig.
Geschieht ja auch.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Stein1444 »

discipula hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:35)

in dem Fall muss nichts gemacht werden.

Ein Recht, sich nützlich zu machen, gibt es ja schon seit immer. einfach machen, und gut ist!
Dann soll sich aber niemand beschweren dass dieser in vielen vereinen tätiger oder anderen unentgeltlichen Tätigkeiten nachgehender ein gering Leister ist der nur Faul Hartz 4 schnorrt.
Bernd Höcke :D

Ich habe eine Isolierte Rechtschreibschwäche. Ich gebe mein bestes keine Fehler zu machen.

Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht auf eigene Fakten
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Stein1444 hat geschrieben:(18 Nov 2021, 11:35)

Dann soll sich aber niemand beschweren dass dieser in vielen vereinen tätiger oder anderen unentgeltlichen Tätigkeiten nachgehender ein gering Leister ist der nur Faul Hartz 4 schnorrt.
Ich glaube, dass die Realität ein anderes Bild zeigt. Die meisten, die sich ehrenamtlich engagieren beziehen wohl kaum Grundsicherung.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Stein1444
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Stein1444 »

Das stimmt wohl. Aber vielleicht sollte man bei H4 eine Gemeinnützigkeitsklausel einzuführen für die (Durchaus wenige) die sich da viel engagieren
Bernd Höcke :D

Ich habe eine Isolierte Rechtschreibschwäche. Ich gebe mein bestes keine Fehler zu machen.

Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht auf eigene Fakten
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Nov 2021, 10:06)

Das hier war doch deine verallgemeinerte These: "Der Mensch ist nicht geschaffen für eine dauerhafte Nicht-Arbeit. Biologisch schon mal gar nicht. Und psychisch auch nicht." (Hervorhebung von mir.)
Wen Nicht-Arbeit krank macht, der kann doch arbeiten, das geht ganz einfach und es ist auch nicht verboten. Daraus lässt sich aber kein Recht auf gut bezahlte Wunscharbeit ableiten, insbesondere dann nicht, wenn es im Gegenzug keine Pflicht zur Arbeit geben darf.
Ich hab auch nirgends das Recht auf gut bezahlte Wunscharbeit gefordert, sondern lediglich ein Recht auf Arbeit - das wäre dann ein Tätigkeitsangebot auf Mindestlohnlevel - die niemand annehmen muss, die aber jeder annehmen kann. Das ist schon was anderes wie der Wünsch-Dir-Was-Topf.

Es ist noch nicht so lange her, da waren viele Menschen im Jobcenter und es wurde ihnen schlicht und einfach nichts angeboten. Ziemlich zermürbend.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:30)

Ich hab auch nirgends das Recht auf gut bezahlte Wunscharbeit gefordert, sondern lediglich ein Recht auf Arbeit - das wäre dann ein Tätigkeitsangebot auf Mindestlohnlevel - d.
Wer soll dies anbieten müssen?

Der Staat?

Das Modell gibt es doch schon in Berlin.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(19 Nov 2021, 00:30)

Das ist schon was anderes wie der Wünsch-Dir-Was-Topf.
Doch, genau das ist es, auch weil du eine damit einhergehende Arbeitspflicht natürlich kategorisch ablehnst. Wer arbeiten will, weil er das körperlich oder psychisch braucht, der kann das tun, aber es gibt kein Recht auf bezahlte Arbeit, auch nicht zum Mindestlohn. Aber selbst so einen Job zu finden ist heutzutage ziemlich einfach, zB. in der Gastronomie werden händeringend Arbeitskräfte gesucht.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Skull »

Aus meiner Sicht, gehört zu einem Recht auf Arbeit…immer auch die Pflicht.

Wenn irgendjemand ein Recht zum Arbeiten hätte,
muss irgendjemand ihm dieses Recht umsetzen und auch praktisch einräumen.
Wahrscheinlich der Staat. Auch stellt sich die Frage nach dem Recht … auf welche konkrete Tätigkeit.

Und dazu benötigt dieser „irgendjemand“ ja Jobs, Stellen oder Tätigkeiten.
Und diese müssen ja planbar sein, sinnvoll und auch umsetzbar.
Wenn jemand dieses Recht nicht in Anspruch nehmen sollte
und diese Tätigkeiten nicht erledigt werden können, fehlt ja was.

Wenn man jetzt argumentiert, es geht darum, den Menschen nur ein Angebot zu unterbreiten,
was sie auch ablehnen können, sollte man besser vom Recht auf Beschäftigungstherapie schreiben.
Denn wenn es nur ein Recht gibt, was jederzeit abgelehnt werden kann,
ist da nichts planbar. Weder in Bezug auf Kosten, Sinnhaftigkeit und zu Erledigen gewisser Dinge.

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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:[ Recht auf gut bezahlte Wunscharbeit gefordert, sondern lediglich ein Recht auf Arbeit -
Gemeinnützige "Beschäftigung" statt Hartz ? So wie in der Schweiz ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Teeernte hat geschrieben:(19 Nov 2021, 10:05)

Gemeinnützige "Beschäftigung" statt Hartz ? So wie in der Schweiz ?

wäre sicher sinnvoll.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

Keine Ahnung, wie es konkret in der Schweiz ist.....aber entscheidend wäre für mich: Jeder bekommt zu einem anständigen Lohn eine Arbeit angeboten - aber niemand ist gezwungen, dieses Angebot auch anzunehmen.

So was wie die 1€-Jobs ist damit nicht gemeint - aber wenn mir jemand erzählt, wir hätten prinzipiell nicht genügend Arbeit, dann fällt mir immer der Kiefer runter, weil mir so viele Dinge einfallen, die gemacht werden müssten......oder die gemacht werden sollten.......

Es gab halt auch schon Zeiten, in denen haben Menschen durchaus in der Breite ernsthaft nach irgendeinem Job gesucht, aber kein Angebot bekommen. Gar keines.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben:(21 Nov 2021, 23:02)

Keine Ahnung, wie es konkret in der Schweiz ist.....aber entscheidend wäre für mich: Jeder bekommt zu einem anständigen Lohn eine Arbeit angeboten - aber niemand ist gezwungen, dieses Angebot auch anzunehmen.
Das wäre ein Recht auf ein Arbeitsangebot, aber kein Recht auf Arbeit.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(21 Nov 2021, 23:02)

Es gab halt auch schon Zeiten, in denen haben Menschen durchaus in der Breite ernsthaft nach irgendeinem Job gesucht, aber kein Angebot bekommen.
Was dann an der Qualifikation des Menschen lag, da muss man dann halt die weniger schönen Jobs erledigen. Ich höre hier täglich Stellenanzeigen von Amazon im Radio, Stundenlohn 12,12 EUR. Wer arbeiten will, der kann das tun.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Nov 2021, 09:05)

Was dann an der Qualifikation des Menschen lag, da muss man dann halt die weniger schönen Jobs erledigen. Ich höre hier täglich Stellenanzeigen von Amazon im Radio, Stundenlohn 12,12 EUR. Wer arbeiten will, der kann das tun.
Es fährt bei uns nicht ein einziges Handwerkerauto oder ein Bus durch die Gegend, der kein Schild am Wagen hat, es werden Kollegen gesucht. Überall wird nach Mitarbeitern gesucht.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Atue001 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Nov 2021, 09:05)

Was dann an der Qualifikation des Menschen lag, da muss man dann halt die weniger schönen Jobs erledigen. Ich höre hier täglich Stellenanzeigen von Amazon im Radio, Stundenlohn 12,12 EUR. Wer arbeiten will, der kann das tun.
Ich habe bewusst davon geschrieben, dass es solche Zeiten GAB. Es gab da einfach keine Jobs - auch keine weniger schönen.
Heute ist das anders. In der Breite.

Allerdings nicht im Detail! Die alleinerziehende Mutter, die gerne noch ein paar Euros hinzu verdienen würde, hat auch heute nicht tausende Angebote.....sondern wird regelmäßig zurückgewiesen. Im Jobcenter zuckt man die Schulter.

Würde es ein Recht auf Arbeit geben - hätte dies schon das Potential, einiges zu ändern.
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(22 Nov 2021, 23:28)
Im Jobcenter zuckt man die Schulter.

Würde es ein Recht auf Arbeit geben - hätte dies schon das Potential, einiges zu ändern.
Wer vom JOB-Center einen JOB erwartet .....und seit 30 Jahren nicht begriffen hat dass von dort kein Job kommt - was soll man da noch sagen ??? Mann//FRAU >>muss sich selbst kümmern !! Diese Initiative erwartet der Arbeitgeber !!

Beim GesundheitsAMT gibts auch keine Gesundheit !

Wenn Du ein RECHT auf "Beschäftigung" wünscht - wird man ->> wie INTERNATIONAL üblich <<- bei einigen Investitionen auf dem Bau die Maschinen weglassen..

Autobahnbau ? Bahn ? kein Problem !! Da bekommt auch die Mutti ihren Job - 10.000 Brötchenhälften schmieren - und Bohnen Erbsen Linsen für Mittag sortieren...Kartoffelschälen, Möhren raspeln .....Zwiebeln schneiden...
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von denkmal »

Atue001 hat geschrieben:(21 Nov 2021, 23:02)

Keine Ahnung, wie es konkret in der Schweiz ist.....aber entscheidend wäre für mich: Jeder bekommt zu einem anständigen Lohn eine Arbeit angeboten - aber niemand ist gezwungen, dieses Angebot auch anzunehmen.

So was wie die 1€-Jobs ist damit nicht gemeint - aber wenn mir jemand erzählt, wir hätten prinzipiell nicht genügend Arbeit, dann fällt mir immer der Kiefer runter, weil mir so viele Dinge einfallen, die gemacht werden müssten......oder die gemacht werden sollten.......

Es gab halt auch schon Zeiten, in denen haben Menschen durchaus in der Breite ernsthaft nach irgendeinem Job gesucht, aber kein Angebot bekommen. Gar keines.
Die Kehrseite ist doch dabei: Wer soll denn wie gezwungen werden "Arbeit" anzubieten? Und dann vielleicht auch noch zu nicht wirtschaftlichen Preisen? Wer zahlt die möglichen Differenzen? Wie will man ein (nicht staatliches) Unternehmen zwingen, nicht wirtschaftliche Arbeitsstellen zu schaffen?
Ergo bleibt nur der Staat als "betreuender Arbeitgeber" für wahrscheinlich eigentlich unwirtschaftliche Arbeitsstellen über, oder? Und wer verhindert dann, dass eben Arbeitsstellen staatlicherseits zu Dumpingpreisen (respektive mit "Aufstockung" durch den Steuerzahler) angeboten werden (wie die unseligen 1€ Jobs damals)? Wer soll da wie den Staat kontrollieren?
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
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Re: Recht auf Arbeit

Beitrag von Teeernte »

denkmal hat geschrieben:(23 Nov 2021, 10:08)

Die Kehrseite ist doch dabei: Wer soll denn wie gezwungen werden "Arbeit" anzubieten? Und dann vielleicht auch noch zu nicht wirtschaftlichen Preisen? Wer zahlt die möglichen Differenzen? Wie will man ein (nicht staatliches) Unternehmen zwingen, nicht wirtschaftliche Arbeitsstellen zu schaffen?
Ergo bleibt nur der Staat als "betreuender Arbeitgeber" für wahrscheinlich eigentlich unwirtschaftliche Arbeitsstellen über, oder? Und wer verhindert dann, dass eben Arbeitsstellen staatlicherseits zu Dumpingpreisen (respektive mit "Aufstockung" durch den Steuerzahler) angeboten werden (wie die unseligen 1€ Jobs damals)? Wer soll da wie den Staat kontrollieren?

Der Staat erzeugt ein Stück "Sozialismus". Der Gartenbaubetrieb bearbeitet zB. den Rand einer Strasse - GRÜNSCHNITT - das Angebot beinhaltet 1 Maschine und 1 Person - der Meter im Jahr ....zB FIKTIV 20 Eu.

Das Amt sagt zu - streicht die Maschine und gibt unter Anleitung 3 Personen (kostenfrei) dazu - die Anleitung // Facharbeit gibts vom Fachbetrieb - und es gibt 3 Mann/Frau vom Amt gestellt - die dann unter Aufsicht des Fachbetriebes mit einer kleinmaschine je Person die Arbeit machen.

In der Schweiz läuft das dann so ab - Schneeräumung - eine Kolonne 4 Mann/Frau räumen eine Halbstrasse Schnee ....- fegt dass an den Rand auf Haufen....

Dann kommt der normale Schneeräumer und nimmt den Schneeberg mit einem mal.

Beschäftigung. Unwirtschaftlich ? Durch die Beschäftigung nicht. Es werden auch für die Allgemeinheit "bessere" Arbeiten ausgeführt die es sonst nicht geben würde - wie Räum und Streudienst bei der Bahn auf dem Bahnsteig... Hilfe für Schwerbehinderte beim Ein - und Ausstieg.. Begleitung.

Je nach EIGNUNG. (Willen zum Grillen)
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