Dependend BGE

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 09:31)

Hin oder her. Wer bezahlt es denn?
Das spielt keine Rolle.
Ein BGE oberhalb von 650 Euro verursacht ganz andere Größenordnungen
Solange das BGE entsprechend niedrig ist, sehe ich das nicht.
650 Euro sind ja mit heutigen Steuermitteln , die für den gleichen Zweck verwendet werden, finanzierbar
das wäre auch keine "zusätzliche Umverteilung"
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 10:03)

Das spielt keine Rolle.
Ein BGE oberhalb von 650 Euro verursacht ganz andere Größenordnungen
Ja, ist schwer zu sagen und müsste man mit relativ viel Aufwand mal durchrechnen bzw. durchmodellieren.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(25 Jun 2020, 10:00)

Dann ... empfehle ich ein anderes Unterforum. ;)

Das WiFo...Wirtschaft und Soziales

sollte aus meiner Sicht...ein bisschen Bodenhaftung und auch Realitätssinn beinhalten. :)

mfg
Wie Realist bist du jemand, der das heutige System quasi heilig spricht. Wenn irgendwas nicht dem entspricht, was wir heute haben, kommst du damit nicht klar und versteifst dich darauf. Als ob das nun relevant wäre, ob das per Grundgesetz drin steht, dass Bund, Länder und Kommunen nicht Steuern erheben können. Dass unterschiedliche Ebenen unterschiedliche Steuern verlangen, ist ja kein exotisches Instrument. Man könnte ja auch ne BGE-Steuer einführen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommen ... %C3%A4nder
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27134
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Dependend BGE

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 12:03)

Wie Realist bist du jemand, der das heutige System quasi heilig spricht.
Bullshit.

In allen Punkten dieses Satzes. :mad2:

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 12:03)

Wie Realist bist du jemand, der das heutige System quasi heilig spricht. er

Wat?

Ich spreche gar nichts "heilig"- ich lehne nur folgende "Intentionen" ab.

1) höherere Steuern auf Einkommen und Gewinne

2) Eine "Befreiung" der arbeitsfähigen Erwachsenen , für ihren Lebensunterhalt selber sorgen zu müssen

3) Bürgerversicherung

4) Abschaffung des Äquivalenzprinzips in der Rentenversicherung
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 11:57)

Ja, ist schwer zu sagen und müsste man mit relativ viel Aufwand mal durchrechnen bzw. durchmodellieren.
Was ist an der Rechnung 12 x 1500 x 83 Millionen Bürger "viel Aufwand zum rechnen"?
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(25 Jun 2020, 12:41)

Bullshit.

In allen Punkten dieses Satzes. :mad2:

mfg
Na doch. Wie ich meinte, hast du bisher immer nur den Status Quo gegen Änderungsvorschläge verteitigt. Was würdest du am heutigen Sozialsystem ändern wollen?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 13:03)

Wat?

Ich spreche gar nichts "heilig"- ich lehne nur folgende "Intentionen" ab.

1) höherere Steuern auf Einkommen und Gewinne

2) Eine "Befreiung" der arbeitsfähigen Erwachsenen , für ihren Lebensunterhalt selber sorgen zu müssen

3) Bürgerversicherung

4) Abschaffung des Äquivalenzprinzips in der Rentenversicherung
Eben. Du willst Änderung A bis Z nicht und bist für den Status Quo.
Was ist an der Rechnung 12 x 1500 x 83 Millionen Bürger "viel Aufwand zum rechnen"?
Weil es drauf an kommt, wie sich das Volkseinkommen ändert, welche Sozialleistungen es noch on top zum BGE gäbe, welches Steuermodell man wählt, ie Löhne sich entwickeln, wenn die Arbeitgeberbeiträge wegfallen usw.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 13:36)

Eben. Du willst Änderung A bis Z nicht und bist für den Status Quo.
Nein, lehne genau diese 4 Punkt ab.

Wäre alles linkes Gedöns


[
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 13:34)

. Was würdest du am heutigen Sozialsystem ändern wollen?
Ich würde einen Freibetrag bezüglich der eigenen Rente im Falle der Grundsicherung im Alter einführen.

weiterhin würde ich die GKV auf das schweizer Modell umändern


wie du siehst, kein "Festhalten" am Status Quo.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 13:56)
Ich würde einen Freibetrag bezüglich der eigenen Rente im Falle der Grundsicherung im Alter einführen.
Und wer soll das bezahlen?
weiterhin würde ich die GKV auf das schweizer Modell umändern
Und das ist mit dem Grundgesetz vereinbar?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 14:35)

Und wer soll das bezahlen?
Der Steuerzahler.
Hier geht es ja um die Anerkennung eigener Leistung

Und das ist mit dem Grundgesetz vereinbar?
natürlich. War ja schon mal geplant.
Es gibt keine Vorgabe des GG, Beiträge zur GKV vom EInkommen abhängig zu machen.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27134
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Dependend BGE

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(25 Jun 2020, 13:34)

Was würdest du am heutigen Sozialsystem ändern wollen?
Hat nichts in und mit diesem Thema HIER zu tun.

Ich äussere mich auch ungern zu Dingen, wo ich micht nicht äussern will. ;)

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
AndyO
Beiträge: 622
Registriert: Mi 15. Apr 2015, 08:50
Wohnort: Absurdistan

Re: Dependend BGE

Beitrag von AndyO »

Dass was ihr hier beschreibt ist eine Nettokaufkraft-Sozialismus. Ihr wollt breite Gesellschaftsschichten über einen Kamm scheren und die Nettokaufkraft gleich schalten. Der Eine sitzt zu Hause, hat Zeit um sich um illegale Nebenverdienste zu kümmern, der Andere soll beim MC-Donald hinter dem Tresen Vollzeit Wechselschicht schieben. Unsere Wirtschaftsflüchtlinge haben das längst erkannt, dass sozialversicherungspflichtige Arbeit für Sie nicht der goldene Weg ist. Begründet in dem Fehlen von Besitzständen. Funktionieren tut es derzeit nur, weil es noch eine Generation gibt, die mit ihren Besitzständen erpresst werden kann. Was jetzt im Mindestlohnsektor nachwächst, kommt aus eigener Kraft nicht mehr zu nennenswertem Eigentum. Somit sollte erst mal die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit bzgl. des Freizeitverzichtes und der dafür zugestanden Nettokaufkraft für Vollzeit-Arbeit in den Mittelpunkt rücken. Wenn man weiß, dass dieser Betrag in München bei Mindestlohn sogar negativ ist und zum Unterhalt nicht ausreicht, man dort mit Hartz aufstockt oder von seinen Besitzständen lebt, ist die Frage mehr als berechtigt. Aber vor lauter Verblendung von dem Gedanken nichts arbeiten zu müssen, will man sich diesen Gedanken hier wohl nicht stellen...
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

AndyO hat geschrieben:(25 Jun 2020, 20:10)

Somit sollte erst mal die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit bzgl. des Freizeitverzichtes und der dafür zugestanden Nettokaufkraft für Vollzeit-Arbeit in den Mittelpunkt rücken. Wenn man weiß, dass dieser Betrag in München bei Mindestlohn sogar negativ ist und zum Unterhalt nicht ausreicht, man dort mit Hartz aufstockt oder von seinen Besitzständen lebt, .

Kannst du da bitte mal vorrechnen?
Bei Vollzeit.
AndyO
Beiträge: 622
Registriert: Mi 15. Apr 2015, 08:50
Wohnort: Absurdistan

Re: Dependend BGE

Beitrag von AndyO »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 20:31)

Kannst du da bitte mal vorrechnen?
Bei Vollzeit.
Also nehmen wir mal München. Dazu gibt's hier die Rechnung:

https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 34067.html

Damit wäre es jetzt erst mal unbestritten, wenn ich meinen 8h vor dem MC-Donald in München verbringe und dort Flaschen sammle habe ich mehr Nettokaufkraft wie wenn ich drinnen arbeite. Verkaufe ich Drogen, kann ich auf bis zu 300 Euro Netto pro Tag kommen. Zeit habe ich ja genug. Und jetzt rechne du mal vor, für welche Nettokaufkraftdifferenz der Beschäftigte beim MC im direkten Vergleich hinter dem Tresen steht. Des weiteren möchte ich von dir erklärt haben, wie du die illegalen Nebenverdienste wegen vollständiger Freizeit verhindern willst. Stand heute wird noch nicht mal die Spitze des Eisbergs sanktioniert. Der Korridor der Nebenverdienste ist unendlich: Nachhilfe, Hund ausführen, Rasenmähen, Kinderbetreuung, diverse handwerkliche Tätigkeit bis hin zum richtig kriminellen Sektor wie Drogenhandel, Privatprostitution, etc...
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

AndyO hat geschrieben:(25 Jun 2020, 21:34)

Also nehmen wir mal München. Dazu gibt's hier die Rechnung:

https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 34067.html
Das ist keine belastbare Rechnung- außerdem alte Zahlen

Vollzeit Mindestlohn ergibt knapp 1200 Euro netto- dann kann sich der Betroffene halt nur ein kleines Apparment leisten-aber bekommt keine Aufstockung.
Die andere Alternative wäre einfachmahr zu arbeiten. wie es schon seit Jahrzehnten be denen mit den geringsten Stundenlöhnen üblich ist...

Wobei zur Wahrheit auch gehört, dass praktisch niemand in München zum ML arbeitet...
auch nicht bei Mc-Doof....
Zuletzt geändert von Realist2014 am Do 25. Jun 2020, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

Das Dependent BGE adressiert vor allem das Problem der unterschiedlichen Kosten für Wohnraum.

Die starken Unterschiede in der Bepreisung von Wohnraum müssen aber gar nicht sein - beispielsweise dann nicht, wenn gerade im Bereich des sozialen Wohnungsbau die einzelnen Städte und Kommunen ausreichend investieren und damit dafür sorgen, dass Wohnraum bezahlbar bleibt. Ein Beispiel hierfür ist die Politik der Stadt Wien:https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.3245115

WENN man also das Problem an der Wurzel anpackt, dann ensteht keine Problematik großer Unterschiede für die Kosten von Wohnraum bezüglich einer Grundsicherung - damit entfällt dann auch die Notwendigkeit des Dependent BGE.

Trotzdem ist das durchaus ein Ansatz den ich für wertvoll in der Betrachtung halte - allerdings würde er die unsäglichen Fehlentwicklungen der Wohnungsbaupolitik der Städte weiter aufrecht erhalten und regelrecht zementieren.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 22:19)


Die starken Unterschiede in der Bepreisung von Wohnraum müssen aber gar nicht sein - beispielsweise dann nicht, wenn gerade im Bereich des sozialen Wohnungsbau die einzelnen Städte und Kommunen ausreichend investieren und damit dafür sorgen, dass Wohnraum bezahlbar bleibt. Ein Beispiel hierfür ist die Politik der Stadt Wien:https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.3245115
Der Vergleich von Wien mit München oder Berlin usw ist sinnfrei- weil es keinen Weg für die deutschen Städte zum "Wiener Modell" kurzfristig gibt
WENN man also das Problem an der Wurzel anpackt, dann ensteht keine Problematik großer Unterschiede für die Kosten von Wohnraum bezüglich einer Grundsicherung - damit entfällt dann auch die Notwendigkeit des Dependent BGE.
Erklär mal "an der Wurzel packen".
aber btte nicht irgendein Enteignungsgeschwurbel...

[
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 22:23)

Der Vergleich von Wien mit München oder Berlin usw ist sinnfrei- weil es keinen Weg für die deutschen Städte zum "Wiener Modell" kurzfristig gibt
Sorry, dass ich die zeitlichen harten Vorgaben für die Einführung des DBGEs überlesen habe....
Realist2014 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 22:23)
Erklär mal "an der Wurzel packen".
aber btte nicht irgendein Enteignungsgeschwurbel...
Warum willst du enteignen?
Die einfachste Antwort ist städtischer sozialer Wohnungsbau in ausreichender Menge.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 22:48)
Sorry, dass ich die zeitlichen harten Vorgaben für die Einführung des DBGEs überlesen habe....
Es gibt überhaupt keine n Weg zum "Wiener Modell", weil die Wohnungen in den deutschen Städten nun mal zu 90% in privater Hand sind
Warum willst du enteignen?
Das wäre der einzige Weg zum Wiener Modell (50% im Besitz der Stadt)
Die einfachste Antwort ist städtischer sozialer Wohnungsbau in ausreichender Menge.
Dann erzähl mal wo ( es gibt keine Flächen) und womit ( woher soll die Stadt das Kapital nehmen) das die Stadt münchen machen soll...
Also von heute 10% auf 50%...
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

AndyO hat geschrieben:(25 Jun 2020, 21:34)

Also nehmen wir mal München. Dazu gibt's hier die Rechnung:

https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 34067.html

Damit wäre es jetzt erst mal unbestritten, wenn ich meinen 8h vor dem MC-Donald in München verbringe und dort Flaschen sammle habe ich mehr Nettokaufkraft wie wenn ich drinnen arbeite. Verkaufe ich Drogen, kann ich auf bis zu 300 Euro Netto pro Tag kommen.
Ja klar. Warum dealt nicht einfach jeder Arbeitslose mit Drogen, wenn da ja 300€ netto pro Tag locken? In welcher Welt lebst du? Um auf 300 brutto zu kommen, brauchst du auch schon 40€ Stundenlohn.

Ein Mindestlohn ist nicht viel, klar. Aber sein Leben lang Mindestlohn zu bekommen, ist äußerst unwahrscheinlich. Auch bei McD bekommst du mehr, je länger man dabei ist. Beim Mindestlohn kommt man aktuell auf etwa 1150€ pro Monat. Klar ist das nicht viel, aber es ist mehr als als Arbeitsloser.

Bei McD gibt es nun 11,80 die Stunde
https://www.rnd.de/wirtschaft/mitarbeit ... CACOU.html

Und jetzt rechne du mal vor, für welche Nettokaufkraftdifferenz der Beschäftigte beim MC im direkten Vergleich hinter dem Tresen steht.
Ist dir klar, dass es Hartz4 nur gibt, wenn das Haushaltseinkommen und Vermögen entsprechend niedrig ist? Das bedeutet auch, dass de facto kein Vermögen aufgebaut werden könnte, ein 5 Jahre alter 7er Golf ist zB. nicht drin. Dazu muss man nachweisen, dass man sich um Jobs bemüht. Ob da das Drogendealen mit all dem Risiko besser ist, kann jeder selber entscheiden. Geht es nach deinen veranschlagtem Verdienst, wäre das auch für Ingenieure und Ärzte interessant, falls sie sich unterbezahlt fühlen.
Beim BGE wäre das in etwa so, dass man mit jedem hinzuverdientem Euro etwa 50Cent mehr Haushaltsnettoeinkommen hätte.

Des weiteren möchte ich von dir erklärt haben, wie du die illegalen Nebenverdienste wegen vollständiger Freizeit verhindern willst. Stand heute wird noch nicht mal die Spitze des Eisbergs sanktioniert. Der Korridor der Nebenverdienste ist unendlich: Nachhilfe, Hund ausführen, Rasenmähen, Kinderbetreuung, diverse handwerkliche Tätigkeit bis hin zum richtig kriminellen Sektor wie Drogenhandel, Privatprostitution, etc...
Ja und denk mal an den Bau, Handwerk etc. Ganz verhindern kann man das nie und ehrlich gesagt ist das auch ok. Das ist so wie mit dem Ticketlösen beim Parken. Wenn man es nicht macht, wird man womöglich erwischt und zahlt ne klein Strafe. Wenn hier und da ein paar Leute schwarz arbeiten, ist das genauso ok wie wenn hier und da ein paar mal bei der Steuererklärung geschummelt wird.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Atue001 hat geschrieben:(25 Jun 2020, 22:19)

Das Dependent BGE adressiert vor allem das Problem der unterschiedlichen Kosten für Wohnraum.

Die starken Unterschiede in der Bepreisung von Wohnraum müssen aber gar nicht sein - beispielsweise dann nicht, wenn gerade im Bereich des sozialen Wohnungsbau die einzelnen Städte und Kommunen ausreichend investieren und damit dafür sorgen, dass Wohnraum bezahlbar bleibt. Ein Beispiel hierfür ist die Politik der Stadt Wien:https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.3245115

WENN man also das Problem an der Wurzel anpackt, dann ensteht keine Problematik großer Unterschiede für die Kosten von Wohnraum bezüglich einer Grundsicherung - damit entfällt dann auch die Notwendigkeit des Dependent BGE.
Die Wurzel von hohen Mieten ist Angebot und Nachfrage. Die Mieten in München steigen nicht, weil es dort für jeden zu teuer ist, sondern weil immer noch mehr Menschen hinwollen als wegwollen. Don't mess with prices. Hohe Preise haben imer einen Grund. Immerhin schlägst du keine Höchstmieten oder so vor, aber beim sozialen Mietbau ändert sich Angebot und Nachfrage ja nicht. Die Wohnungen werden dadurch nicht mehr, wenn auf einem Gebiet ne soziale statt privater Wohnung steht. Und wie auch in deinem Artikel beschrieben: Wenn die Miete weit unter dem Marktniveau liegt, muss sich der Vermieter nicht drum kümmern. Stell dir vor, du erbst ne Wohnung in München(du darfst nicht verkaufen) und die Mieter zahlen 500€ im Monat und du darfst nicht erhöhen. Eine Vergleichswohnung kann man für 800€ mieten. Nun meldet sich der Mieter bei dir und sagt, die Dämmung im Winter ist scheiße. Würdest du das für 5000€ dämmen?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(26 Jun 2020, 10:07)

Die Wurzel von hohen Mieten ist Angebot und Nachfrage. Die Mieten in München steigen nicht, weil es dort für jeden zu teuer ist, sondern weil immer noch mehr Menschen hinwollen als wegwollen. Don't mess with prices. Hohe Preise haben imer einen Grund. Immerhin schlägst du keine Höchstmieten oder so vor, aber beim sozialen Mietbau ändert sich Angebot und Nachfrage ja nicht. Die Wohnungen werden dadurch nicht mehr, wenn auf einem Gebiet ne soziale statt privater Wohnung steht. Und wie auch in deinem Artikel beschrieben: Wenn die Miete weit unter dem Marktniveau liegt, muss sich der Vermieter nicht drum kümmern. Stell dir vor, du erbst ne Wohnung in München(du darfst nicht verkaufen) und die Mieter zahlen 500€ im Monat und du darfst nicht erhöhen. Eine Vergleichswohnung kann man für 800€ mieten. Nun meldet sich der Mieter bei dir und sagt, die Dämmung im Winter ist scheiße. Würdest du das für 5000€ dämmen?
Es dringen bei einigen halt immer wieder die Träume vom Sozialismus durch....

Es kann nun einmal nicht "Jeder" in München wohnen
Punkt.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Jun 2020, 10:16)

Es dringen bei einigen halt immer wieder die Träume vom Sozialismus durch....

Es kann nun einmal nicht "Jeder" in München wohnen
Punkt.
Ja eben. Auch nicht die Rentner, die da schon immer gewohnt haben.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Dependend BGE

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(26 Jun 2020, 11:55)

Ja eben. Auch nicht die Rentner, die da schon immer gewohnt haben.
Die , die es sich leisten können schon..

nur mit der andere Sichtweise löst du einen "Empörungs-Tsunami" aus...

das ist dir schon klar- oder ?
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Dependend BGE

Beitrag von Teeernte »

franktoast hat geschrieben:(26 Jun 2020, 10:07)

Die Wurzel von hohen Mieten ist Angebot und Nachfrage. Die Mieten in München steigen nicht, weil es dort für jeden zu teuer ist, sondern weil immer noch mehr Menschen hinwollen als wegwollen. Don't mess with prices. Hohe Preise haben imer einen Grund. Immerhin schlägst du keine Höchstmieten oder so vor, aber beim sozialen Mietbau ändert sich Angebot und Nachfrage ja nicht. Die Wohnungen werden dadurch nicht mehr, wenn auf einem Gebiet ne soziale statt privater Wohnung steht. Und wie auch in deinem Artikel beschrieben: Wenn die Miete weit unter dem Marktniveau liegt, muss sich der Vermieter nicht drum kümmern. Stell dir vor, du erbst ne Wohnung in München(du darfst nicht verkaufen) und die Mieter zahlen 500€ im Monat und du darfst nicht erhöhen. Eine Vergleichswohnung kann man für 800€ mieten. Nun meldet sich der Mieter bei dir und sagt, die Dämmung im Winter ist scheiße. Würdest du das für 5000€ dämmen?

Wie wär es denn mit Eigeninitiative ?

Wohnen : 100 Eu ZUSCHLAG/Umzug/Monat (auf 12 Monate) für "Ankam". 100 Eu Abzug für München. :D

Keine Einkommens-Steuer bis 2000 Eu Einkommen/Monat pro Person für Selbständige.

Keinen ABZUG für Gemeinsames Wohnen (Paare/Kinder).

100 Eu ABZUG für Alleinnutzung von Wohnung (ausser im Alter bis 30qm) .

Mindestlohn // Sozialversicherung auch für mithelfende Familienangehörige.

--------------------------

Natürlich 10 % mehr Lohn für Leiharbeiter zu Firmenfestangestellte. // Deutsches Arbeitsrecht/Mindestlohn/Versicherung/Anmeldung für in D beschäftigte//arbeitende "Ausländer".
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

franktoast hat geschrieben:(26 Jun 2020, 10:07)

Die Wurzel von hohen Mieten ist Angebot und Nachfrage. Die Mieten in München steigen nicht, weil es dort für jeden zu teuer ist, sondern weil immer noch mehr Menschen hinwollen als wegwollen. Don't mess with prices. Hohe Preise haben imer einen Grund. Immerhin schlägst du keine Höchstmieten oder so vor, aber beim sozialen Mietbau ändert sich Angebot und Nachfrage ja nicht. Die Wohnungen werden dadurch nicht mehr, wenn auf einem Gebiet ne soziale statt privater Wohnung steht. Und wie auch in deinem Artikel beschrieben: Wenn die Miete weit unter dem Marktniveau liegt, muss sich der Vermieter nicht drum kümmern. Stell dir vor, du erbst ne Wohnung in München(du darfst nicht verkaufen) und die Mieter zahlen 500€ im Monat und du darfst nicht erhöhen. Eine Vergleichswohnung kann man für 800€ mieten. Nun meldet sich der Mieter bei dir und sagt, die Dämmung im Winter ist scheiße. Würdest du das für 5000€ dämmen?
Das ist nicht mein Vorschlag - der ist, dass die Städte mit entsprechend hoher Nachfrage entsprechend selbst zusätzlich Wohnungen bauen. Das dämpft die hohen Preise in zweierlei Hinsicht - die Städte müssen nicht gewinnorientiert arbeiten, sondern nur kostendeckende Mieten erheben - und das damit größere Angebot senkt auch auf dem restlichen Wohnungsmarkt die Preise, weil ein Teil der Nachfrage von den zusätzlichen Wohnungen der Städte befriedigt wird.

Es gibt ja durchaus Gründe für die hohe Nachfrage in den Großstädten - auch da könnte man ansetzen und beispielsweise es fördern, wenn sich relevante Institute oder Firmen nicht in München ansiedeln, sondern in Gegenden mit schwächerer Nachfrage. Das sind oft auch die Gegenden, die händeringend neue Arbeitsplätze brauchen. Da könnte und sollte auch der Staat entsprechend steuernd eingreifen und Fördermittel geeignet vergeben.

Es macht volkswirtschaftlich keinen Sinn, dass man in Gegenden wie Pirmasens oder Wuppertal leerstehende Wohnungen und Frabriken hat, aber kein Geld für Industrieansiedlungen, weil man so viel in Sozialgelder stecken muss - während München und andere attraktive Großstädte einerseits mit der Menge an Menschen die dort wohnen wollen Probleme haben.

Unterm Strich über die gesamte Republik besteht gar kein so arg großer Mangel an Wohnungen - nur sind die nicht dort, wo die Menschen leben und arbeiten wollen. Es ist aber sowohl teuer, fehlende Nachfrage zu bedienen, als auch zu hohe. Besser wäre es, vernünftig lenkend so einzugreifen, dass es für Städte gar nicht so arg wichtig ist, dass sie immer größer werden.

Ein harmloses Beispiel sind Universitäten - die sind in vielen Städten ein Magnet - auch in München. Warum nicht Universitäten besondern in Gegenden fördern, wo gerade kein Wohnungsmangel besteht. Moderne Gebäude, gute Professoren, und relativ gute Quoten von Studierenden zu Lehrpersonal - dann ist das schon attraktiv. In der Folge bleiben auch nach dem Studium manche dort und gründen Universitätsnahe Einrichtungen. Schon die Studenten schaffen und erhalten Arbeitsplätze - in Kneipen, Cafes etc. die sich dort ansiedeln können. Doch die Ausgründungen schaffen auch Arbeitsplätze auf hohem Niveau - was ein Gewinn für die Gegend wäre.

Für solche Maßnahmen gibt es durchaus erfolgreiche historische Vorbilder. Und auch heute noch sind Bildungseinrichtungen ein Magnet.

Auch diese Maßnahmen muss man natürlich passgenau auf die jeweilige Situation von Städten setzen. Nur - es ist doch besser, sich mal intensiv und individuell mit den Situationen von Städten und den Ursachen für zu hohe Nachfrage nach Wohnraum zu beschäftigen, als über die Hintertür dann doch wieder über Bedürftigkeitsprüfungen nachzudenken.

Also - das DBGE ist ein guter Kompromiss - nur ich würde es bevorzugen, dass man etwas genauer auch mal schaut, wieso die Situation überhaupt so unterschiedlich ist. Der Staat hat schließlich auch einen Auftrag, für vergleichbare Lebensverhältnisse zu sorgen - und im Anbetracht von München und Peppenkum kann davon keine Rede sein.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Jun 2020, 07:52)

Es gibt überhaupt keine n Weg zum "Wiener Modell", weil die Wohnungen in den deutschen Städten nun mal zu 90% in privater Hand sind


Das wäre der einzige Weg zum Wiener Modell (50% im Besitz der Stadt)

Dann erzähl mal wo ( es gibt keine Flächen) und womit ( woher soll die Stadt das Kapital nehmen) das die Stadt münchen machen soll...
Also von heute 10% auf 50%...
Wer sagt denn, dass es morgen schon so weit sein muss, dass man bei 50% ist?
Wenn es keine Flächen gibt - wie kommt es dann dazu, dass immer wieder Flächen zur Erschließung verkauft werden? Und dann noch der Hinweis: Es gibt rechtliche Situationen, in denen die Städte auch von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen könnten. Gerade in weniger attraktiven Gegenden (und die gibt es in jeder Stadt) wäre die Ausübung desselben auch nicht so arg teuer. Eine spätere Aufwertung des Viertels durch Neubebauung und aktive Neugestaltung hilft schon auch.

Die Stadt München hat keinen Problem, einen Kredit zu bekommen. Bei entsprechendem politischen Willen hat dies keine Stadt! Bei Fast-Nullzinsen ist Kapital das geringste Problem überhaupt. Und: Selbstgebaute Wohnungen müssen nicht verschenkt werden - man darf die durchaus kostendeckend und auch mit einem leichten Gewinn vermieten.

Zum Wiener Modell gehört auch dazu, sensibel darauf zu achten, dass ausreichend Wohnraum zur Verfügung steht! Denn: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis - es reicht also nicht, Wohnungen in städtischer Hand zu haben. Es bedarf auch schon, dass man dafür sorgt, dass ausreichend Wohnungen entsprechend der Entwicklung der Nachfrage gebaut werden.
Wie hoch die Nachfrage ist - auch das kann eine Stadt durchaus steuern. Heute ist es für Städte attraktiv, möglichst viele Einwohner zu haben. Macht dies wirklich Sinn?
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Dependend BGE

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(26 Jun 2020, 23:38)

Das ist nicht mein Vorschlag - der ist, dass die Städte mit entsprechend hoher Nachfrage entsprechend selbst zusätzlich Wohnungen bauen.

Warum soll man sich die Fläche mit kostenpflichtig "Slums" versauen ? NUR KOSTEN - NULL NUTZEN.

Magnet für Doppel-NULLer ? Arbeits und Bildungsfern ......ohne Steueraufkommen. Extra für DIE anbauen ?
Mit einem BGE bleiben die AUSGABEN - ein Bürger hat im Durchschnitt rund 6700 Eu Steuern zu zahlen .

Man nimmt es aus der linken Tasche und steckt einen kleinen Teil in die rechte wieder zurück,

der Lehrgang - wie macht man ein kleines Vermögen ??

Indem man ein Grosses da "InOstiert"...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Jun 2020, 11:58)

Die , die es sich leisten können schon..

nur mit der andere Sichtweise löst du einen "Empörungs-Tsunami" aus...

das ist dir schon klar- oder ?
Gibt es den Empörungstsunami nicht schon? Im Depended BGE wäre es natürlich auch möglich, dass eine Stadt Rentnern, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können, ein Wohngeld bezahlen. Problem gelöst.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Atue001 hat geschrieben:(26 Jun 2020, 23:38)

Das ist nicht mein Vorschlag - der ist, dass die Städte mit entsprechend hoher Nachfrage entsprechend selbst zusätzlich Wohnungen bauen. Das dämpft die hohen Preise in zweierlei Hinsicht - die Städte müssen nicht gewinnorientiert arbeiten, sondern nur kostendeckende Mieten erheben - und das damit größere Angebot senkt auch auf dem restlichen Wohnungsmarkt die Preise, weil ein Teil der Nachfrage von den zusätzlichen Wohnungen der Städte befriedigt wird.
Also mehr Wohnungen ist auf alle Fälle die richtige Strategie und das geht nur, indem man in die Höhe baut oder immer weiter weg von der Stadtmitte. Ein in die Höhe bauen, kann aber wiederum die Lebensqualität ändern, da dann der Verkehr zu nimmt und mehr Menschen auf den Straßen sind. Womöglich auch mehr Menschen mit schwierigen Lebensumständen = mehr Ärger. Stell dir vor, du lebst in München oder Zürich. Wie die meisten Münchner hast du einen guten Job, verdienst gut und was genau hast du davon, dass nun mehr Menschen mit wenig Einkommen zuziehen? Deshalb entscheiden sich Kommunen wie München dann auch oft gegen das Hoch bauen. Scheiß Demokratie, oder?
Es gibt ja durchaus Gründe für die hohe Nachfrage in den Großstädten - auch da könnte man ansetzen und beispielsweise es fördern, wenn sich relevante Institute oder Firmen nicht in München ansiedeln, sondern in Gegenden mit schwächerer Nachfrage. Das sind oft auch die Gegenden, die händeringend neue Arbeitsplätze brauchen. Da könnte und sollte auch der Staat entsprechend steuernd eingreifen und Fördermittel geeignet vergeben.

Es macht volkswirtschaftlich keinen Sinn, dass man in Gegenden wie Pirmasens oder Wuppertal leerstehende Wohnungen und Frabriken hat, aber kein Geld für Industrieansiedlungen, weil man so viel in Sozialgelder stecken muss - während München und andere attraktive Großstädte einerseits mit der Menge an Menschen die dort wohnen wollen Probleme haben.

Unterm Strich über die gesamte Republik besteht gar kein so arg großer Mangel an Wohnungen - nur sind die nicht dort, wo die Menschen leben und arbeiten wollen. Es ist aber sowohl teuer, fehlende Nachfrage zu bedienen, als auch zu hohe. Besser wäre es, vernünftig lenkend so einzugreifen, dass es für Städte gar nicht so arg wichtig ist, dass sie immer größer werden.
Naja, kennst du das Silicon Valley? In der Wirtschaft bilden sich oft Cluster.Nun mit viel Steuergeld versuchen solche Cluster aufzuheben oder deren Wachstum zu schwächen wird erstmal nicht viel Gegenliebe bei den Gemeinden stoßen, die solche Cluster haben. Auf der andere Seite senkt es die Kreativität und Produktivität. Nicht vergessen, Wohlstandswachstum ist für alle gleichzeitig möglich, wenn man wirtschaftliche Abläufe verbessert und Sachen erfindet. Und solche Cluster sind eben Nährboden solcher Verbesserungen. Wohlstandsumverteilung schafft keinen Wohlstand, sondern verteilt ihn nur um. Hätten wir seit dem Mittelalter immer nur Wohlstand umverteilt, wären wir heute eben auch noch auf einem Wohlstandsniveau vom Mittelalter.
Ein harmloses Beispiel sind Universitäten - die sind in vielen Städten ein Magnet - auch in München. Warum nicht Universitäten besondern in Gegenden fördern, wo gerade kein Wohnungsmangel besteht.

Grunsätzlich wäre es keine schlechte Idee. Zumindest eine relativ harmlose Form der Clusteraufbrechung. Noch besser wären aber private Unis, die eben da entstünden, wo sie Sinn machten. In zB. Regensburg war es eine super Sache, da ne Uni hinzustellen. Das stimmt. Zu viele Unis sind aber eben auch wieder nicht gut.

Ich habe auf das Problem mit den hohen Mieten und Immobilienpreisen übrigens auch keine Lösung. Ich bin selber auf Immobiliensuche und die Preise sind abnormal hoch. Das wiederum ist aber sicherlich auch eine Folge der niedrigeren Zinsen. Diese treiben Immobilienpreise hoch und somit auch Mieten. Ich denke aber, das verstärkt den Effekt in Städten wie München nur wenig. Diese Städte mit den hohen Mieten sind eben auch sehr lebenswerte Städte. Und ich hoffe, das klingt jetzt nicht verachtend, aber diese hohen Mieten halten auch das Gesindel fern und zieht Hochqualifizierte an. Das macht die Stadt an sich auch wieder lebenswerter. Aber zwei Freunde von mir (ein Paar) sind beide Gutverdiener, aber können sich kein Haus in München leisten. Das ist das eben auch wieder absurd.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: Dependend BGE

Beitrag von Meruem »

franktoast hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:06)

Also mehr Wohnungen ist auf alle Fälle die richtige Strategie und das geht nur, indem man in die Höhe baut oder immer weiter weg von der Stadtmitte. Ein in die Höhe bauen, kann aber wiederum die Lebensqualität ändern, da dann der Verkehr zu nimmt und mehr Menschen auf den Straßen sind. Womöglich auch mehr Menschen mit schwierigen Lebensumständen = mehr Ärger. Stell dir vor, du lebst in München oder Zürich. Wie die meisten Münchner hast du einen guten Job, verdienst gut und was genau hast du davon, dass nun mehr Menschen mit wenig Einkommen zuziehen? Deshalb entscheiden sich Kommunen wie München dann auch oft gegen das Hoch bauen. Scheiß Demokratie, oder?


Naja, kennst du das Silicon Valley? In der Wirtschaft bilden sich oft Cluster.Nun mit viel Steuergeld versuchen solche Cluster aufzuheben oder deren Wachstum zu schwächen wird erstmal nicht viel Gegenliebe bei den Gemeinden stoßen, die solche Cluster haben. Auf der andere Seite senkt es die Kreativität und Produktivität. Nicht vergessen, Wohlstandswachstum ist für alle gleichzeitig möglich, wenn man wirtschaftliche Abläufe verbessert und Sachen erfindet. Und solche Cluster sind eben Nährboden solcher Verbesserungen. Wohlstandsumverteilung schafft keinen Wohlstand, sondern verteilt ihn nur um. Hätten wir seit dem Mittelalter immer nur Wohlstand umverteilt, wären wir heute eben auch noch auf einem Wohlstandsniveau vom Mittelalter.


Grunsätzlich wäre es keine schlechte Idee. Zumindest eine relativ harmlose Form der Clusteraufbrechung. Noch besser wären aber private Unis, die eben da entstünden, wo sie Sinn machten. In zB. Regensburg war es eine super Sache, da ne Uni hinzustellen. Das stimmt. Zu viele Unis sind aber eben auch wieder nicht gut.

Ich habe auf das Problem mit den hohen Mieten und Immobilienpreisen übrigens auch keine Lösung. Ich bin selber auf Immobiliensuche und die Preise sind abnormal hoch. Das wiederum ist aber sicherlich auch eine Folge der niedrigeren Zinsen. Diese treiben Immobilienpreise hoch und somit auch Mieten. Ich denke aber, das verstärkt den Effekt in Städten wie München nur wenig. Diese Städte mit den hohen Mieten sind eben auch sehr lebenswerte Städte. Und ich hoffe, das klingt jetzt nicht verachtend, aber diese hohen Mieten halten auch das Gesindel fern und zieht Hochqualifizierte an. Das macht die Stadt an sich auch wieder lebenswerter. Aber zwei Freunde von mir (ein Paar) sind beide Gutverdiener, aber können sich kein Haus in München leisten. Das ist das eben auch wieder absurd.
Macht es dass denn wirklich lebenswerter??? eine schöne schmucke überteuerte Innenstadt der Gutbetuchten, Gebildeten und des Geldadels während dann in den Sozialenbrennpunken in Vororten halb Ghettoisiert, sich das "Gesindel" der soziale Bodensatz, die ökonomische Unterschicht unter prekären Lebensumständen versammelt? ( mit entsprechenden sozialpolitischen Sprengsatz ein Blick nach Großbritannien, Frankreich , USA) Eine Bankrotterklärung der Demokratie .
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

franktoast hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:06)

Also mehr Wohnungen ist auf alle Fälle die richtige Strategie und das geht nur, indem man in die Höhe baut oder immer weiter weg von der Stadtmitte. Ein in die Höhe bauen, kann aber wiederum die Lebensqualität ändern, da dann der Verkehr zu nimmt und mehr Menschen auf den Straßen sind. Womöglich auch mehr Menschen mit schwierigen Lebensumständen = mehr Ärger. Stell dir vor, du lebst in München oder Zürich. Wie die meisten Münchner hast du einen guten Job, verdienst gut und was genau hast du davon, dass nun mehr Menschen mit wenig Einkommen zuziehen? Deshalb entscheiden sich Kommunen wie München dann auch oft gegen das Hoch bauen. Scheiß Demokratie, oder?


Naja, kennst du das Silicon Valley? In der Wirtschaft bilden sich oft Cluster.Nun mit viel Steuergeld versuchen solche Cluster aufzuheben oder deren Wachstum zu schwächen wird erstmal nicht viel Gegenliebe bei den Gemeinden stoßen, die solche Cluster haben. Auf der andere Seite senkt es die Kreativität und Produktivität. Nicht vergessen, Wohlstandswachstum ist für alle gleichzeitig möglich, wenn man wirtschaftliche Abläufe verbessert und Sachen erfindet. Und solche Cluster sind eben Nährboden solcher Verbesserungen. Wohlstandsumverteilung schafft keinen Wohlstand, sondern verteilt ihn nur um. Hätten wir seit dem Mittelalter immer nur Wohlstand umverteilt, wären wir heute eben auch noch auf einem Wohlstandsniveau vom Mittelalter.


Grunsätzlich wäre es keine schlechte Idee. Zumindest eine relativ harmlose Form der Clusteraufbrechung. Noch besser wären aber private Unis, die eben da entstünden, wo sie Sinn machten. In zB. Regensburg war es eine super Sache, da ne Uni hinzustellen. Das stimmt. Zu viele Unis sind aber eben auch wieder nicht gut.

Ich habe auf das Problem mit den hohen Mieten und Immobilienpreisen übrigens auch keine Lösung. Ich bin selber auf Immobiliensuche und die Preise sind abnormal hoch. Das wiederum ist aber sicherlich auch eine Folge der niedrigeren Zinsen. Diese treiben Immobilienpreise hoch und somit auch Mieten. Ich denke aber, das verstärkt den Effekt in Städten wie München nur wenig. Diese Städte mit den hohen Mieten sind eben auch sehr lebenswerte Städte. Und ich hoffe, das klingt jetzt nicht verachtend, aber diese hohen Mieten halten auch das Gesindel fern und zieht Hochqualifizierte an. Das macht die Stadt an sich auch wieder lebenswerter. Aber zwei Freunde von mir (ein Paar) sind beide Gutverdiener, aber können sich kein Haus in München leisten. Das ist das eben auch wieder absurd.
Es geht nicht um Gleichmacherei! So wie es auch beim BGE nicht um Gleichmacherei geht. Derzeit ist es aber so, dass die Kommunen mit vielen Hartz IVern meist auch die sind, die wenig Grundsteuer und Gewerbesteuereinnahmen haben. Da gibt es einen Zusammenhang! Der wirkt aber kontraproduktiv - denn genau dann, wenn die Kommunen eigentlich investieren müssten, haben sie besonders wenig Geld. Oft genug aber ist es so, wenn man Fördergelder vom Land, Bund oder auch der EU als Kommune in Anspruch nehmen will, muss man einen Eigenanteil zusteuern. Wenn das aber nicht mehr geht, kommt man noch nicht mal an die Fördertöpfe ran.

Das müsste man also modifizieren - damit Freiräume entstehen.

Wenn ich über Universitäten gesprochen habe, dann geht es mir nicht nur um staatliche Universitäten - vielmehr könnte man gerade private Universitäten in entsprechenden Gebieten der Republik ansiedeln - bei entsprechender Förderung ist das durchaus attraktiv.

Cluster in der Wirtschaft sind nicht schlecht - die gibt es auch in ähnlicher Form in Deutschland. Trotzdem müssen ja nicht alle Cluster im selben Zentrum liegen - und auch bei bestehender Verteilung kann man fördern, dass sich bestimmte Cluster in bestimmten Gegenden bilden. Oft reicht eine Keimzelle - den Rest macht dann schon die Wirtschaft.

Das nur als ein paar Beispiele, dass ich wirklich nicht an sozialistische Maßnahmen denke, wenn ich davon spreche, dass man auch im Wohnungsbau das Übel bei der Wurzel packen sollte. Dazu kommt, dass ich ein BGE auch nicht bei 650€ ansiedeln würde - denn das lässt zu wenig eigene Spielräume zu, damit man sich durch eigenes Handeln auch selbst aus dem Sumpf ziehen kann. Wenn man aber ein wenig mehr dort reinkippt, dann entsteht umgekehrt auch Freiraum, um eine gewisse Diversivität bei den Mieten in den Städten auch zuzulassen, ohne dass man den BGE-Gedanken verwässern muss. Wer in München wohnen will, akzeptiert auch kleinere Wohnungen als in Peppenkum. Wenn ich statt mit 40qm auch mit 25qm auskomme, dann kann ich auch in München durchaus noch Sozialwohnungen finden, allerdings konkurriere ich da mit Studenten! Deshalb durchaus die Idee mit den Universitäten....

Ich sage auch nicht, dass das alles schon zu Ende gedacht ist, oder das das kurzfristig alles wirkt - trotzdem würde ich auch heute ohne BGE sagen, dass es ziemlich absurd ist, dass einige Städte unbedingt wachsen wachsen wachsen wollen, was Probleme schafft - und umgekehrt andere Städte im selben Land Wohnungen massenweise abreißen, weil die Bürger abwandern - was auch Probleme schafft. Man könnte auch Geld investieren, um unattraktive Gegenden wieder attraktiver zu machen, anstatt Geld dahin fließen zu lassen, wo es eh schon zu attraktiv ist.

Dein Gedanke in Richtung Dependend BGE habe ich als Suchbewegung verstanden, wie man mit den unterschiedlichen Kosten in den einzelnen Kommunen für das Existenzminimum umgehen kann....und das kann man auch so machen, wenn man sehr schnell ein BGE einführen will. Alternativ dazu habe ich auch schon vorgeschlagen, dass man sich am Einheitssatz von 7,40€ je qm bei der Berechnung des BGE-Satzes orientiert, und dann über eine Art erweitertem Wohngeld mit wenig Bedürftigkeitsbedingungen den Ausgleich gestaltet, der ggf. notwendig wäre. Im Prinzip ist das ähnlich zum Dependend BGE - nimmt aber die Problematik der unterschiedlichen Wohnkosten mal aus dem BGE-Thema raus.

So oder so ist die Thematik der heutigen unterschiedlichen Lebenshaltungskosten auch in einer BGE-Gesellschaft lösbar. Umgekehrt sind die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten auch heute ohne BGE schon ein Ärgernis und durchaus auch ein Problem. Die Gesellschaftlichen Fragestellungen rund um diese Themen hängen aber vielfältig miteinander zusammen - und es ist schwer, unter Ausschluss anderer Themen deshalb Lösungen zu entwickeln. Für jedes einzelne Thema gibt es hingegen viele Lösungsansätze - wie beispielsweise auch bei den unterschiedlichen Kosten für Wohnraum.

Für eine konkrete Einführung eines BGEs ist diese Komplexität der Zusammenhänge auch ein Hemmnis! Denn es wird immer ein Risiko sein, ein BGE einzuführen, weil man niemals alle dadurch bewirkten Effekte voraussagen kann. Genau deshalb lohnt es, möglichst einfache und kleine Schritte hin zu einem BGE zu entwickeln, die jeder für sich auf ein BGE hinwirken, aber vielleicht nur ein Baustein sind. Eventuell kann ein Dependent BGE auch so ein Zwischenschritt sein. Deshalb finde ich die Idee nicht völlig falsch, sondern durchaus einen denkbaren Ansatz.
AndyO
Beiträge: 622
Registriert: Mi 15. Apr 2015, 08:50
Wohnort: Absurdistan

Re: Dependend BGE

Beitrag von AndyO »

Atue001 hat geschrieben:(28 Jun 2020, 00:02)
Es geht nicht um Gleichmacherei! So wie es auch beim BGE nicht um Gleichmacherei geht. Derzeit ist es aber so, dass die Kommunen mit vielen Hartz IVern meist auch die sind, die wenig Grundsteuer und Gewerbesteuereinnahmen haben. Da gibt es einen Zusammenhang! Der wirkt aber kontraproduktiv - denn genau dann, wenn die Kommunen eigentlich investieren müssten, haben sie besonders wenig Geld. Oft genug aber ist es so, wenn man Fördergelder vom Land, Bund oder auch der EU als Kommune in Anspruch nehmen will, muss man einen Eigenanteil zusteuern. Wenn das aber nicht mehr geht, kommt man noch nicht mal an die Fördertöpfe ran.
Es geht nur um Gleichmacherei von >50% der Gesellschaft Und zwar bzgl. der durch ihre Lebensumstände verbleibenden Nettokaufkraft. Ziel sozialistischer Systeme.
Atue001 hat geschrieben:(28 Jun 2020, 00:02)
Wer in München wohnen will, akzeptiert auch kleinere Wohnungen als in Peppenkum. Wenn ich statt mit 40qm auch mit 25qm auskomme, dann kann ich auch in München durchaus noch Sozialwohnungen finden, allerdings konkurriere ich da mit Studenten! Deshalb durchaus die Idee mit den Universitäten....
Ich sage auch nicht, dass das alles schon zu Ende gedacht ist, oder das das kurzfristig alles wirkt - trotzdem würde ich auch heute ohne BGE sagen, dass es ziemlich absurd ist, dass einige Städte unbedingt wachsen wachsen wachsen wollen, was Probleme schafft - und umgekehrt andere Städte im selben Land Wohnungen massenweise abreißen, weil die Bürger abwandern - was auch Probleme schafft. Man könnte auch Geld investieren, um unattraktive Gegenden wieder attraktiver zu machen, anstatt Geld dahin fließen zu lassen, wo es eh schon zu attraktiv ist.
Chinesische Wanderarbeiter übernachten in einem Sarg mit etwa 2m^3 Volumen. Dann unterhalten wir uns doch erst mal über die Verdichtung der Arbeitsplatzkonzentration in Ballungsräumen. Nehme wir mal den BND, der von Pullach nach Berlin umzieht, die Bundesregierung von Bonn nach Berlin, Warum wird eine Behörde wie die BDBOS in Berlin neu verankert? Bei den genannten brauchen wir uns nicht über marktwirtschaftliche Interessenabwägung zu unterhalten.
Zu Letzteren sehe ich die Konzentration im Ballungsraum Ffm.. Die Liste ist unendlich.

Und auf die beiden Fragen der sozialen Gerechtigkeit geht man erst gar nicht ein:

a) Wie verhindert man, dass derjenige, der 7/24h Freizeit genießt sich um Nebenverdienste bemüht (Schwarzarbeit/Kriminalität > für Gerichte ist er immer ein nackte Mann, obwohl das Portemonnaie voller Scheine ist)?

b) Wie viel Nettokaufkraft/Rente bekommt derjenige mehr, der dieses mit seiner Arbeitsleistung finanziert (Lohnabstandsgebot)

Zu b) mache ich folgende Vorschläge: Nach Abzug der durch die Lebensumstände Arbeit verursachten Kosten (Mobilität, hohe Mieten in Ballungsräumen, Kindergarten, Dienstkleidung, etc.) sollen dem normalen Arbeitnehmer mindestens 200 Euro/Monat NETTO verbleiben. Wer in Wechselschicht arbeitet und seine Gesundheit damit gefährdet mindestens 400 Euro. Wären bei Vollzeit 1,25 Euro/2,50 Euro Netto die Stunde. 1,25 Euro/h schafft auch ein guter Pfandsammler und dürfte somit nicht unverschämt sein. Bleibt nur die Frage, von wo der Zuschuss BEDINGUNGSLOS kommt. Alternativ kann man auch über den regionalen Mindestlohn des Arbeitsortes das Lohnabstandsgebot sicherstellen. Man darf Hartz dann natürlich nur abstandsbezogen nachziehen. Die kalte Enteignung der Agenda ist für arbeitende Gruppe natürlich auch abzuschaffen. Man erwirbt einen Schutzprozentsatz seines Privateigentums von 2,5% pro Jahr. Bei demjenigen, der 40 Jahre gearbeitet hat, bleibt die Immobilie/Privatvermögen dann zu 100% unangetastet. Dass wären die wichtigsten Dinge, um sicherzustellen, dass überhaupt noch ein Anreiz zu Arbeit besteht.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Meruem hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:18)

Macht es dass denn wirklich lebenswerter??? eine schöne schmucke überteuerte Innenstadt der Gutbetuchten, Gebildeten und des Geldadels während dann in den Sozialenbrennpunken in Vororten halb Ghettoisiert, sich das "Gesindel" der soziale Bodensatz, die ökonomische Unterschicht unter prekären Lebensumständen versammelt? ( mit entsprechenden sozialpolitischen Sprengsatz ein Blick nach Großbritannien, Frankreich , USA) Eine Bankrotterklärung der Demokratie .
Verstehe ich nicht. Die genannten Länder plus Deutschland versuchen alle, Miethöhen in Innenstädten teilweise zu deckeln und Sozialwohnungen zu bauen. In allen gibt es sozial Brennpunkte. Und ja, ich denke, es wäre besser, wenn diese Brennpunkte etwas weiter weg von der Innenstadt wären. Bringt es was, wenn die in der Innenstadt wären?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Atue001 hat geschrieben:(28 Jun 2020, 00:02)

Es geht nicht um Gleichmacherei! So wie es auch beim BGE nicht um Gleichmacherei geht. Derzeit ist es aber so, dass die Kommunen mit vielen Hartz IVern meist auch die sind, die wenig Grundsteuer und Gewerbesteuereinnahmen haben. Da gibt es einen Zusammenhang! Der wirkt aber kontraproduktiv - denn genau dann, wenn die Kommunen eigentlich investieren müssten, haben sie besonders wenig Geld. Oft genug aber ist es so, wenn man Fördergelder vom Land, Bund oder auch der EU als Kommune in Anspruch nehmen will, muss man einen Eigenanteil zusteuern. Wenn das aber nicht mehr geht, kommt man noch nicht mal an die Fördertöpfe ran.

Das müsste man also modifizieren - damit Freiräume entstehen.

Wenn ich über Universitäten gesprochen habe, dann geht es mir nicht nur um staatliche Universitäten - vielmehr könnte man gerade private Universitäten in entsprechenden Gebieten der Republik ansiedeln - bei entsprechender Förderung ist das durchaus attraktiv.

Cluster in der Wirtschaft sind nicht schlecht - die gibt es auch in ähnlicher Form in Deutschland. Trotzdem müssen ja nicht alle Cluster im selben Zentrum liegen - und auch bei bestehender Verteilung kann man fördern, dass sich bestimmte Cluster in bestimmten Gegenden bilden. Oft reicht eine Keimzelle - den Rest macht dann schon die Wirtschaft.

Das nur als ein paar Beispiele, dass ich wirklich nicht an sozialistische Maßnahmen denke, wenn ich davon spreche, dass man auch im Wohnungsbau das Übel bei der Wurzel packen sollte. Dazu kommt, dass ich ein BGE auch nicht bei 650€ ansiedeln würde - denn das lässt zu wenig eigene Spielräume zu, damit man sich durch eigenes Handeln auch selbst aus dem Sumpf ziehen kann. Wenn man aber ein wenig mehr dort reinkippt, dann entsteht umgekehrt auch Freiraum, um eine gewisse Diversivität bei den Mieten in den Städten auch zuzulassen, ohne dass man den BGE-Gedanken verwässern muss. Wer in München wohnen will, akzeptiert auch kleinere Wohnungen als in Peppenkum. Wenn ich statt mit 40qm auch mit 25qm auskomme, dann kann ich auch in München durchaus noch Sozialwohnungen finden, allerdings konkurriere ich da mit Studenten! Deshalb durchaus die Idee mit den Universitäten....
Also die Städte, die wenig Einnahmen haben, haben aber in der Regel auch niedrigere Mieten und Lebenserhaltungskosten. Somit bietet sich da auch ein niedrigeres BGE an. Unterm Strich ist es trotzdem schlechter dort zu wohnen, denn das I-Phone oder der Ibizaurlaub kostet immer gleich viel, egal ob man aus München oder Peppenkum kommt. Arg schlimm finde ich das nicht. Egal wie man es von der Politik her dreht, wird es immer Gewinner und Verlierer geben (im Worstcase bei absoluter Gleichmacherei wären alle Verlierer) und die Verlierer versuchen zu den Gewinnern zu werden. Das klappt manchmal, meistens jedoch nicht. Das liegt eben auch daran, dass die Oberschicht und Mittelschicht versuchen ihre Stellung auch zu halten. Der Ingenieur kann seinen Kindern auch mehr beibringen als der arbeitlose Alkoholiker. Die Frage ist nun, inwiefern man den Ingenieurskindern Chancen nehmen muss, um die den Alkoholikerkindern zu geben. Auf Biegen und Brechen wird man unterm Strich schlechtere Ergebnisse bekommen als wenn man gar nix tun würde.
Das BGE soll eine Basis bieten, auf der aufbauend man leichter ein relativ gutes Einkommen aufbauen kann als heute. Strichwort: BGE zwar niedriger als heute, jedoch Zuverdienst deutlich(!) einfacher.
Dein Gedanke in Richtung Dependend BGE habe ich als Suchbewegung verstanden, wie man mit den unterschiedlichen Kosten in den einzelnen Kommunen für das Existenzminimum umgehen kann....und das kann man auch so machen, wenn man sehr schnell ein BGE einführen will. Alternativ dazu habe ich auch schon vorgeschlagen, dass man sich am Einheitssatz von 7,40€ je qm bei der Berechnung des BGE-Satzes orientiert, und dann über eine Art erweitertem Wohngeld mit wenig Bedürftigkeitsbedingungen den Ausgleich gestaltet, der ggf. notwendig wäre. Im Prinzip ist das ähnlich zum Dependend BGE - nimmt aber die Problematik der unterschiedlichen Wohnkosten mal aus dem BGE-Thema raus.
7,40€ bei größeren Wohnungen in nicht Superteuren Gegenenden ist aber gar nicht mal so wenig. Für kleine 25m² Wohnungen relativ viel. Bitte keine starren Regeln. Man könnte es auch so machen, dass der Bund ein BGE von zB. 400€ ausbezahlt und die Kommune dann ein Wohn-BGE (von der vlt. 50% der Bund übernimmt, je nach dem).
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

franktoast hat geschrieben:(29 Jun 2020, 08:48)

7,40€ bei größeren Wohnungen in nicht Superteuren Gegenenden ist aber gar nicht mal so wenig. Für kleine 25m² Wohnungen relativ viel. Bitte keine starren Regeln. Man könnte es auch so machen, dass der Bund ein BGE von zB. 400€ ausbezahlt und die Kommune dann ein Wohn-BGE (von der vlt. 50% der Bund übernimmt, je nach dem).
Das meinte ich ja damit. 7,40€ könnte man bei der Einführung eines BGEs auch auf 7,50€ oder noch ein wenig (!) mehr pauschalieren. Das wäre völlig ok - und den Rest könnte man dann in der Eigenverantwortung überlassen.
Dann braucht es kein Dependent BGE - und in wirklich engen Situationen könnte man ergänzend einfach die Regeln für Wohngeld so anpassen, dass sie in Extremsituationen noch eine Antwort auf die sozialen Herausforderungen bietet.

Die 7,40€ kommen nicht aus dem Nirwana - sondern aus dem pauschalierten Ansatz im Steuerrecht, wenn man über die Freibeträge für das Existenzminimum rechnet. Die sind dort pauschal reingerechnet - und zwar im Steuerrecht unabhängig davon, ob man sie braucht oder nicht. Allerdings halte ich die Wohnungsgrößen für Singles, die man im Steuerrecht zugrunde legt, für ziemlich großzügig. Und: Anders als im Sozialrecht wird im Steuerrecht die kalkulierte Wohnungsgröße bei Paaren nicht runtergebrochen, sondern einfach mal zwei genommen. Im Gegensatz dazu wird bei vergleichbarer Situation bei Hartz IV angenommen, dass man als Paar weniger als das doppelte des Wohnraums braucht.

Im Steuerrecht wird das damit gerechtfertigt, dass man Ehepaare steuerlich nicht benachteiligen darf...wobei die Kernfrage ist, ob bei einer ernsthaften juristischen Prüfung diese bisher in höchstrichterlichen Urteilen entschiedenen Sachverhalte auch den Aspekt des Existenzminimums korrekt wiedergeben. Hier habe ich begründete Zweifel! Hier übererfüllt meiner Ansicht nach der Staat die richterlichen Vorgaben. Das würde aber bedeuten, dass ein Teil der Steuervorteile von Paaren (nämlich genau der Vorteil der sich durch das Existenzminimum ergibt - also konkret der doppelten Anrechnung der Single-Wohnung!) nicht mehr existent wäre - was zu höheren Steuern für insbesondere aber nicht nur junge Paare führen würde. Der Staat kann das natürlich auch ausgleichen - aber erst einmal wäre das so. Inhaltlich fände ich es konsequent - wenn der Staat steuerlich Paare besser stellen will, hat er auch noch andere Möglichkeiten und Instrumente, als die Steuerbefreiung des Existenzminimums. Ich halte es für unglücklich, dass das Existenzminimum im Steuerrecht bei Paaren anders behandelt wird, als im Sozialrecht. Wenn man Paaren etwas Gutes tun will, gibt es andere Möglichkeiten, als dies über das Existenzminimum zu regeln......



Ich würde generell versuchen, einen 80:20 Ansatz zu wählen - will meinen, dass man mit einem möglichst einfachen und standardisierten BGE die Grundsicherung für wenigstens 80% der Leute pauschaliert auch adressiert. Auch bei der Wohnraumsituation. Wenn dann noch 20% (idealerweise nur der Bedürftigen) Sonderbedingungen ernsthaft geltend machen können, ist das nur noch ein relativ kleiner Teil. Und der hat ggf. gute Gründe - also beispielsweise die alleinerziehende Mutter in München.....der zusätzlich zum BGE noch ein Wohngeld zum Ausgleich für die hohen Mieten in München zu geben, wäre sicher gerechtfertigt. Das wäre auch nicht mehr bedingungslos - sondern an die Bedingung: Hohe Kosten für Wohnraum.....der im Einzelfall auch nachzuweisen wäre...gebunden. Im Unterschied zum heutigen Wohngeld sollte man überlegen, ob man dieses Wohngeld nicht ortsabhängig auch wieder an ALLE gibt - also ohne Bedürftigkeitsprüfung (wenn man von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Wohnort absieht).


Dem BGE-Gedanken würde das nicht widersprechen - weil man noch immer für einen sehr hohen Anteil der Bevölkerung mit den Pauschalen arbeiten kann.

Unterm Strich ist dein Ansatz mit dem DBGE nicht so arg weit weg von dem Ansatz eines BGEs für Alle - und einem Wohngeld für alle abhängig vom Wohnort.
Dieses Wohngeld sollte trotzdem tendenziell abgebaut werden - weil mit vergleichbaren Lebenssitautionen braucht man das Wohngeld ja gerade nicht mehr. Solange aber die Wohnsituation so unterschiedlich ist, wie sie nunmal ist - solange wäre ein DBGE eine Lösung - oder aber fast eine gleichartige Lösung, dass man ein BGE für Alle zahlt, und ein Wohngeld für Alle, welches aber Standortabhängig ist.


Letzten Endes wäre mein Ziel solcher pauschalisierter Ansätze in der Sozialpolitik vor allem, mehr Menschen in die Eigenverantwortung zu bringen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Dependend BGE

Beitrag von franktoast »

Atue001 hat geschrieben:(30 Jun 2020, 00:40)

Das meinte ich ja damit. 7,40€ könnte man bei der Einführung eines BGEs auch auf 7,50€ oder noch ein wenig (!) mehr pauschalieren. Das wäre völlig ok - und den Rest könnte man dann in der Eigenverantwortung überlassen.
Dann braucht es kein Dependent BGE - und in wirklich engen Situationen könnte man ergänzend einfach die Regeln für Wohngeld so anpassen, dass sie in Extremsituationen noch eine Antwort auf die sozialen Herausforderungen bietet.

Die 7,40€ kommen nicht aus dem Nirwana - sondern aus dem pauschalierten Ansatz im Steuerrecht, wenn man über die Freibeträge für das Existenzminimum rechnet. Die sind dort pauschal reingerechnet - und zwar im Steuerrecht unabhängig davon, ob man sie braucht oder nicht. Allerdings halte ich die Wohnungsgrößen für Singles, die man im Steuerrecht zugrunde legt, für ziemlich großzügig. Und: Anders als im Sozialrecht wird im Steuerrecht die kalkulierte Wohnungsgröße bei Paaren nicht runtergebrochen, sondern einfach mal zwei genommen. Im Gegensatz dazu wird bei vergleichbarer Situation bei Hartz IV angenommen, dass man als Paar weniger als das doppelte des Wohnraums braucht.

Im Steuerrecht wird das damit gerechtfertigt, dass man Ehepaare steuerlich nicht benachteiligen darf...wobei die Kernfrage ist, ob bei einer ernsthaften juristischen Prüfung diese bisher in höchstrichterlichen Urteilen entschiedenen Sachverhalte auch den Aspekt des Existenzminimums korrekt wiedergeben. Hier habe ich begründete Zweifel! Hier übererfüllt meiner Ansicht nach der Staat die richterlichen Vorgaben. Das würde aber bedeuten, dass ein Teil der Steuervorteile von Paaren (nämlich genau der Vorteil der sich durch das Existenzminimum ergibt - also konkret der doppelten Anrechnung der Single-Wohnung!) nicht mehr existent wäre - was zu höheren Steuern für insbesondere aber nicht nur junge Paare führen würde. Der Staat kann das natürlich auch ausgleichen - aber erst einmal wäre das so. Inhaltlich fände ich es konsequent - wenn der Staat steuerlich Paare besser stellen will, hat er auch noch andere Möglichkeiten und Instrumente, als die Steuerbefreiung des Existenzminimums. Ich halte es für unglücklich, dass das Existenzminimum im Steuerrecht bei Paaren anders behandelt wird, als im Sozialrecht. Wenn man Paaren etwas Gutes tun will, gibt es andere Möglichkeiten, als dies über das Existenzminimum zu regeln......
Also mir ist wichtig, dass die Höhe der Leistungen von der Haushaltsgröße abhängt. Wenn man zu zweit wohnt, braucht man weniger als das Doppelelte eines Singles. Man braucht nur eine Waschmaschine, ein Bad, eine Küche, ein Schlafzimmer. Das Steuerrecht verdoppelt zwar den Freibetrag, aber ein Freibetrag ist etwas anderes als eine Leistung zu erhalten.

Ich würde generell versuchen, einen 80:20 Ansatz zu wählen - will meinen, dass man mit einem möglichst einfachen und standardisierten BGE die Grundsicherung für wenigstens 80% der Leute pauschaliert auch adressiert. Auch bei der Wohnraumsituation. Wenn dann noch 20% (idealerweise nur der Bedürftigen) Sonderbedingungen ernsthaft geltend machen können, ist das nur noch ein relativ kleiner Teil. Und der hat ggf. gute Gründe - also beispielsweise die alleinerziehende Mutter in München.....der zusätzlich zum BGE noch ein Wohngeld zum Ausgleich für die hohen Mieten in München zu geben, wäre sicher gerechtfertigt. Das wäre auch nicht mehr bedingungslos - sondern an die Bedingung: Hohe Kosten für Wohnraum.....der im Einzelfall auch nachzuweisen wäre...gebunden. Im Unterschied zum heutigen Wohngeld sollte man überlegen, ob man dieses Wohngeld nicht ortsabhängig auch wieder an ALLE gibt - also ohne Bedürftigkeitsprüfung (wenn man von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Wohnort absieht).



Dieser 80:20 Ansatz wäre aus meiner Sicht besser als eine pauschale Höhe für jeden, so dass jeder Extremfall auch abgedeckt wäre. So braucht ein Single in München den Betrag X, also bekommt jedes Familienmitglied in Göritz auch Betrag X. Es wäre eben zu viel, wenn das BGE einer Familie bei Arbeitslosigkeit höher wäre als wenn zB. heeute ein Elternteil voll und das andere Teiltzeit bei zB. 10€ Stundenlohn arbeiten würde (etwa 2000€ pro Monat).

Unterm Strich ist dein Ansatz mit dem DBGE nicht so arg weit weg von dem Ansatz eines BGEs für Alle - und einem Wohngeld für alle abhängig vom Wohnort.
Dieses Wohngeld sollte trotzdem tendenziell abgebaut werden - weil mit vergleichbaren Lebenssitautionen braucht man das Wohngeld ja gerade nicht mehr. Solange aber die Wohnsituation so unterschiedlich ist, wie sie nunmal ist - solange wäre ein DBGE eine Lösung - oder aber fast eine gleichartige Lösung, dass man ein BGE für Alle zahlt, und ein Wohngeld für Alle, welches aber Standortabhängig ist.


Letzten Endes wäre mein Ziel solcher pauschalisierter Ansätze in der Sozialpolitik vor allem, mehr Menschen in die Eigenverantwortung zu bringen.
Aus meiner Sicht wäre das alles immer noch ein bedingungsloses Grundeinkommen, aber im anderen Thread ging es gar nicht um die Ansätze, sondern um den Begriff, ob es ein BGE wäre, also der Thread hier. Welche Höhe würdest du für einen Single anpeilen? Würdest du Mindestlohn und Kündigungsschutz beibehalten?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

franktoast hat geschrieben:(30 Jun 2020, 08:19)

Also mir ist wichtig, dass die Höhe der Leistungen von der Haushaltsgröße abhängt. Wenn man zu zweit wohnt, braucht man weniger als das Doppelelte eines Singles. Man braucht nur eine Waschmaschine, ein Bad, eine Küche, ein Schlafzimmer. Das Steuerrecht verdoppelt zwar den Freibetrag, aber ein Freibetrag ist etwas anderes als eine Leistung zu erhalten.
Der Ansatz im Steuerrecht kommt auch von einem Bundesgerichtsurteil dazu (könnte auch das BVERfG gewesen sein, bei Gelegenheit suche ich es mal wieder raus). Das Kernprinzip ist: Du darfst steuerlich in einer Ehe (und auch nicht in einer eheänlichen Gemeinschaft) nicht schlechter gestellt sein, als ein Single.

Man kann das in vielerlei Hinsicht interpretieren - die Variante mit dem verdoppelten Freibetrag halte ich aber für eine Übererfüllung - faktisch führt dies dazu, dass Alleinlebende solche Gemeinschaften im Steuerrecht quersubventionieren.

Du hast aber Recht - das Steuerrecht ist das Eine, eine Leistung zu bekommen das Andere. Würde man ein wie auch immer geartetes BGE bekommen, würde der allerdings den Steuerfreibetrag ersetzen - was ganz automatisch dazu führt, dass die jetzige Bevorteilung aus dem Steuerrecht wegfällt. Insofern könnte man (muss man aber nicht) auch sagen: Gleiches BGE auch für Ehe etc. gleicht über das Steuerrecht sich wieder aus. Der Unterschied zu heute wäre damit nur, dass Bedarfsgemeinschaften, die heute Hartz IV u.ä. bekommen, faktisch mehr bekämen als heute.

Doch auch das kann man relativ leicht ausgleichen. Heute geht der Gesetzgeber von einer Wohnungsgröße von 35-40qm aus, die er noch übernimmt. Für Paare sind es 60qm.
in einem BGE-Kalkulationsansatz könnte man von verringerten 25qm je Person ausgehen - und dann den Satz einheitlich festlegen. Ein Single bekäme dann 424€ + 7,40€*25qm, also 609€. Das dürfte etwas weniger als heute sein - dafür aber wäre es ja ein BGE-Ansatz, also die Möglichkeit frei zu entscheiden, wie man mit diesem Geld lebt. Eine Variante wäre dann eben in einer Bedarfsgemeinschaft zu leben - dann wären wir bei 3 Personen ungefähr auf dem Niveau, welches wir heute auch haben. Allerdings wäre das im Steuerrecht faktisch eine Steuererhöhung, denn da haben wir heute 784€. Ein guter Ansatz würde damit irgendwo zwischen 609€ und 784€ liegen - das wäre noch immer Aufwandsneutral. Den genauen Betrag müsste allerdings mal ein Ministerium ausrechnen - das zugehörige Zahlenmaterial ist öffentlich nur schwer zu bekommen, und liegt meist in Formen vor, die nicht wirklich für seriöse Kalkulationen brauchbar sind.

Für realistisch halte ich aus diesen Überlegungen heraus ein BGE für Erwachsene von irgendwo zwischen 650€ und 700€ - sofern es NUR diese Komponenten beinhaltet!

Bezogen auf das BGE:

Da werden viele Scheindebatten geführt. Faktisch gibt es so oder so kein BGE - weil eine Bedingung immer sein wird, dass man zu unserem Rechtsraum gehört. Insofern halte ich auch den Begriff für nicht glücklich - und wäre dafür, ihn durch einen Begriff wie Existenzgrundsicherung o.ä. zu ersetzen.

Eine genaue Höhe des BGEs vorzuschlagen ist ein wenig müßig. Hier hängt es wirklich von vielen Parametern ab, was angemessen wäre. Beispielsweise auch von der Art der Finanzierung. Würde man beispielsweise die Mehrwertsteuer zur Finanzierung potentieller Finanzlücken nutzen, würde sich der Warenkorb verändern, der zur Berechnung des Existenzminimums genutzt wird - mit Folgen für die Höhe des BGEs. Wobei: Bezogen auf die Frage, was sich der BGE-Empfänger von der Zahlung leisten kann, wäre das neutral.....

Tendenziell wäre ich persönlich mehr dafür, ein gleich hohes BGE zu wählen - zumindest für Erwachsene. Und dann wäre eher die Frage, welche Komponenten man da reinkalkulieren will.
Zu einem vernünftigen BGE-Ansatz gehört neben der Existenzgrundsicherung für Nahrung, Kleidung etc. auch die Wohnung - und eigentlich auch die Krankenversicherung und die Pflegeversicherung. Nehmen wir mal an, die öfter genannte Zahl von 650€ wäre für ein Aufwandsneutrales BGE gut, dann käme für die Krankenversicherung und Pflegeversicherung nochmals ein Betrag von ca. 250€ realistisch dazu. Die KV und PV müsste dazu aber auf eine Kopfpauschalenregelung umgestellt werden, was aber eh sinnvoll wäre.

Vernünftig wäre es, weitere Vorsorgeleistungen im BGE zu berücksichtigen - verdächtig sind hierfür alle Leistungen, die man heute auch schon beim Steuerrecht finanziert, bzw. die bei Hartz IV ggf. berücksichtigt werden. Ein Beispiel wäre eine Haftpflichtversicherung, die ich mit nicht mehr als 5€ im Monat kalkulieren würde - insgesamt würde ich hier schätzen, dass man nochmals 15-20€ drauflegen kann. Allerdings würde ich im Gegenzug diese Versicherungsleistungen als Pflichtversicherungen ansehen. Wer nicht nachweist, dass er diese Pflichtversicherungen hat, bekommt gekürzt! Wenn jemand Pflichtversicherungen findet, die günstiger sind.....gut für seine Konsumfähigkeit!


Unterm Strich kommt man so auf ein BGE von ca. 920€ - das dürfte weitgehend Aufwandsneutral darstellbar sein. Eventuell werden es noch ein paar Euros mehr, weil man durch weniger Bürokratie auch noch mal Finanzmittel ermöglicht - also vielleicht 950€ je Erwachsenem und Monat.

Alles darüber hinaus bedarf einer seriösen Gegenfinanzierung.
Allerdings braucht man in einer BGE-Gesellschaft einiges nicht, was wir heute haben - beispielsweise kann man die Arbeitslosenversicherung in Frage stellen, und auch die gesetzliche Rente. Berücksichtigt man diese Komponenten zusätzlich, ist auch ein BGE von deutlich über 950€ finanzierbar - nach groben Abschätzungen dürfte dies ein BGE von 1.100€ - 1.400€ ermöglichen. Finanziert man es über die Mehrwertsteuer, würde man diese erhöhen - und so kommt man auch auf die immer wieder mal genannten bis zu 1.500€ je Erwachsenem.

Verzeih mir, dass ich hier nicht exakte Zahlen benennen, sondern etwas wachsweich bleibe - das liegt schon auch daran, dass die genauen Zahlen halt von vielen Faktoren abhängen. Inhaltlich kann man hingegen klar benennen, was das BGE abdecken soll.

Bei dem von mir favorisierten Ansatz bleibt das BGE nahezu ein Nullsummenspiel - allerdings gibt es heute im Steuerrecht und im SGB-Recht einige Punkte, die ziemlich sicher wenig verfassungsgemäß sind. DIE sollte man gleich mit abdecken - sonst wird es absurd. Das spart dann auch Gerichtskosten.....und wäre damit auch weitgehend gegen zu finanzieren.

Mein Fazit: Wahrscheinlich wäre ein BGE in Höhe von ca. 1200-1500€ für Erwachsene, und ca. die Hälfte für Kinder finanzierbar. Für die Konsumfähigkeit der Betroffenen bedeutet dies aber keineswegs, dass sie nun den lauen Lenz machen können - vielmehr würden Themen in die Eigenverantwortung überlassen, die heute noch durch Bürokratien geregelt sind. Der Lebensstandard, den sich die Betroffenen faktisch leisten können, wäre tendenziell nicht höher als heute. Nur - die Leute hätten in gewissen Themenstellungen eine echte Wahl!

Würde ich den Mindestlohn beibehalten? Nein - den braucht eine soziale MArktwirtschaft nicht wirklich. Vor allem dann nicht, wenn man ein BGE hat.
Der Mindestlohn ist eine Bankrotterklärung an die sozialen Sicherungssysteme - und eigentlich auch marktwirtschaftlich eine Fehlentwicklung.

Kündigungsschutz? Auch der könnte deutlich anders organisiert werden. Eigentlich braucht man ihn bei einem BGE-Modell nicht mehr wirklich - allerdings halte ich das Hamburger Modell des Dreisprungs hier für eine Überlegung wert.
https://www.welt.de/print-welt/article4 ... ammer.html

Generell geht es mir mehr um Leitgedanken zur Sozialpolitik - also darum, dass die soziale Absicherung prinzipiell gegeben sein sollte, aber eben auch dazu einladen sollte, dass man sich selbst um mehr Konsumfähigkeit bemüht.

Man kann dies nicht nur mit einem BGE erreichen - das BGE muss eingebettet sein in eine ganzheitliche Politik der Selbstverantwortung - also auch des Forderns und Förderns.

Was dabei herauskommt ist keine Schlaraffenlandrepublik - wohl aber eine, bei der ein Betroffener unmittelbar merkt, dass sich seine Konsumfähigkeit erhöht, wenn er arbeiten geht. Und: Wer nicht arbeiten gehen will, der kann das zwar so machen, lebt dann aber auf sehr bescheidenem Niveau.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27134
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Dependend BGE

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(01 Jul 2020, 00:21)

[…]

Mein Fazit: Wahrscheinlich wäre ein BGE in Höhe von ca. 1200-1500€ für Erwachsene, und ca. die Hälfte für Kinder finanzierbar.

[…]
Mal wieder viel Text, was den zentralen (Finanzierungs) Fokus verschwinden lässt.

Du hältst also eine jährliche Auszahlungssumme von 1,1 Billionen - 1,35 Billionen für finanzierbar.

Dann wäre es mal wichtig zu erfahren, wie KONKRET diese Summen durch Einnahmen zustande kommt.
Und da kommt es nicht mal auf die letzten 100 Milliarden an.

Skizziere mal bitte, wie der Staat durch höhere Einnahmen oder Ausgabenersparnis diese Summe für ein
welches auch immer geartetes BGE auszahlen kann. Aus welchen Ecken/Blöcken sollen diese Summen kommen ?

Wieviel sollen davon aus Steuereinnahmen und wieviel aus den Sozialversicherungen dazu beitragen ?
Halbwegs auf konkrete Zahlen basierend bitte.

Danke.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31866
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Dependend BGE

Beitrag von Billie Holiday »

Skull hat geschrieben:(01 Jul 2020, 07:53)

Mal wieder viel Text, was den zentralen (Finanzierungs) Fokus verschwinden lässt.

Du hältst also eine jährliche Auszahlungssumme von 1,1 Billionen - 1,35 Billionen für finanzierbar.

Dann wäre es mal wichtig zu erfahren, wie KONKRET diese Summen durch Einnahmen zustande kommt.
Und da kommt es nicht mal auf die letzten 100 Milliarden an.

Skizziere mal bitte, wie der Staat durch höhere Einnahmen oder Ausgabenersparnis diese Summe für ein
welches auch immer geartetes BGE auszahlen kann. Aus welchen Ecken/Blöcken sollen diese Summen kommen ?

Wieviel sollen davon aus Steuereinnahmen und wieviel aus den Sozialversicherungen dazu beitragen ?
Halbwegs auf konkrete Zahlen basierend bitte.

Danke.

mfg
Der Traum beinhaltet, dass Unternehmer, Millionäre und Gutverdiener im Lande bleiben.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Dependend BGE

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skull hat geschrieben:(01 Jul 2020, 07:53)

Mal wieder viel Text, was den zentralen (Finanzierungs) Fokus verschwinden lässt.

Du hältst also eine jährliche Auszahlungssumme von 1,1 Billionen - 1,35 Billionen für finanzierbar.

Dann wäre es mal wichtig zu erfahren, wie KONKRET diese Summen durch Einnahmen zustande kommt.
Und da kommt es nicht mal auf die letzten 100 Milliarden an.
Eine Flattax auf Einkommen aller Art von etwa 50% würde wohl reichen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27134
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Dependend BGE

Beitrag von Skull »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jul 2020, 12:25)

Eine Flattax auf Einkommen aller Art von etwa 50% würde wohl reichen.
Stimmt. 50 Prozent auf ALLES und ohne jegliche Ausnahme.
Für diejenigen, die innerhalb der Bundesrepublik noch diese Steuern zahlen. Dann könnte es passen.

Nur...das bedeutet dann eine Verdoppelung bis Vermehrfachung der tatsächlichen Steuersätze.
Für alle. Da würden sich einige wundern. :D

Aber wenigsten hätte man dann ein einfaches und transparentes Steuersystem. :p

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Dependend BGE

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skull hat geschrieben:(01 Jul 2020, 19:48)

Stimmt. 50 Prozent auf ALLES und ohne jegliche Ausnahmen.
Für diejenigen, die innerhalb der Bundesrepublik noch diese Steuern zahlen. Dann könnte es passen.

Nur...das bedeutet dann eine Verdoppelung bis Vermehrfachung der tatsächlichen Steuersätze.
Für alle. Da würden sich einige wundern. :D

Aber wenigsten hätte man dann ein einfaches und transparentes Steuersystem. :p

mfg

Einfach wäre es tatsächlich. Ein Single, der sagen wir mal 5.000 € brutto verdient hätte dann etwa 3.500 € netto. Bei einem BGE von 1200 €.
Heute sind es knapp 3.000 €.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Dependend BGE

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(01 Jul 2020, 07:53)

Mal wieder viel Text, was den zentralen (Finanzierungs) Fokus verschwinden lässt.

Du hältst also eine jährliche Auszahlungssumme von 1,1 Billionen - 1,35 Billionen für finanzierbar.

Dann wäre es mal wichtig zu erfahren, wie KONKRET diese Summen durch Einnahmen zustande kommt.
Und da kommt es nicht mal auf die letzten 100 Milliarden an.

Skizziere mal bitte, wie der Staat durch höhere Einnahmen oder Ausgabenersparnis diese Summe für ein
welches auch immer geartetes BGE auszahlen kann. Aus welchen Ecken/Blöcken sollen diese Summen kommen ?

Wieviel sollen davon aus Steuereinnahmen und wieviel aus den Sozialversicherungen dazu beitragen ?
Halbwegs auf konkrete Zahlen basierend bitte.

Danke.

mfg
Schade, dass viel Text offensichtlich verhindert, dass er auch gelesen wird. Einfach noch ein paar mal nachlesen - die Materie ist halt auch nicht einfach, in drei Zeilen oder 128 Zeichen ist es auch nicht möglich, eine Gesamtwirtschaftliche Rechnung zu einem möglichen alternativen Ansatz zur Finanzierung des Existenzminimums zu skizzieren! [Ad-Personam entfernt - Mod]

Ich ermuntere deshalb ausdrücklich dazu, mal ein wenig mehr zu lesen und auch ernsthaft zu versuchen nachzuvollziehen, was ich da beschreibe! Das wird zum Verständnis unglaublich viel beitragen - und Verständnis ist nicht gleich zu setzen mit Einverständnis! Gerne lasse ich mich darauf ein, dass man dann auf gleicher Ebene auch mal ernsthaft dialogisiert, also sinnorientiert nach einer gemeinsamen Wahrheit sucht! [Unterstellung und ad-personam entfernt - Mod]

Verzeih mir meine Freimütigen Einlassungen!

Nochmals konkret:
Im heutigen Hartz IV-System ist die Existenzgrundsicherung für Nahrung, Kleidung u.ä.m. enthalten - sowie die Zahlung der Wohnung (warm) die einem Gegenwert von ca. 7,40€ im Mittel je qm entspricht. Bei Singles werden Wohnungen von 40qm als angemessen finanziert - bei Paaren redet man von 60qm.

Dazu gibt es ein Pendant im Steuerrecht - die Steuerbefreiung des Existenzminimums. Aufgrund entsprechender Urteile höchstrichterlicher Instanzen wird in der Folge die Steuerbefreiung desselben im Steuerrecht so abgebildet, dass Paare nicht schlechter gestellt werden, als Singles. Das bedeutet faktisch, dass im Steuerrecht Paare bezogen auf die Wirksamkeit des Existenzminimums steuerlich bevorzugt behandelt werden - wenn einer bevorzugt wird, werden andere benachteiligt - das sind derzeit die, die von diesem Steuervorteil nicht profitieren - also beispielsweise die Singles.

Was bedeutet das finanziell: Wir reden hier von 432€ je Monat für Ernährung etc. !


Sind diese Sachverhalte ausreichend verstanden? Wenn nicht, sollten wir uns erst auf diese konkret verständigen, bevor wir weitermachen!


Da du weitermachen willst, gehe ich davon aus, dass du verstanden hast!
Also weiter im Text:

Um die Ungleichbehandlung im Steuerrecht und im Sozialrecht bezüglich der Behandlung von Wohnraum entgegenzuwirken, empfehle ich erst mal eine Angleichung der Rahmenbedingungen. Das KANN man beispielsweise so machen, dass man die zumutbare Wohnungsgröße bei Hartz IV erst mal auf 25qm je Person festschreibt. FAKTISCH wäre dies gleichbedeutend mit einem Absenken der Sozialstandards! (Wir sind hier im Thread Dependend BGE - deshalb ist DAS hier relevant!)

Bei einer einheitlichen Behandlung dieser Veränderung im Sozial- wie auch im Steuerrecht kommt man darauf, dass dies faktisch mit einer Erniedrigung der Kosten für HArtz IV korrespondiert - und einer Steuererhöhung für Paare und Familien.
Den so erzielten Überschuss kann man natürlich auch wieder reinvestieren - wenn dies gleichartig sowohl bei Transferempfängern als auch bei Transferzahlern geschieht, wird das daraus resultierende Ergebnis sein:

* Singles mit Hartz IV werden finanziell sich mehr leisten können als 25qm
* Die steuerliche schlechterbehandlung gegenüber dem Status Quo bei Paaren fällt nicht ganz so drastisch aus

Mit diesem Ansatz entfällt damit weitgehend die Notwendigkeit für ein Dependent BGE.

Was bedeutet das finanziell: Wir reden hier von 7,40€ * 25qm = 185€.
Durch das Reinvestieren lässt sich der Betrag steigern - 200€ sind absolut realistisch! Mit dem Part aus Teil I sind wir damit bei 632€!

Bis hierhin verstanden? Wenn nicht - dann bis hierhin nachfragen - weitermachen macht erst Sinn, wenn auch das verstanden wurde!

Da du weitermachen willst, gehe ich davon aus, dass du verstanden hast!
Also weiter im Text:

Auch heute schon wird im Sozialrecht wie auch im Steuerrecht über die reine Existenzsicherung hinaus noch weitere Themen adressiert - darunter beispielsweise die Themen der Gesundheitsversorgung oder der Pflege.
Im Bereich der Krankenversicherung ist es dabei für die Betrachtung des Wertes wenig hilfeich, dass die gesetzlichen KV (und PV) so ist, wie sie ist. Hilfreich wäre es, wenn man die KV (und auch die PV) auf ein Kopfpauschalensystem umstellen würde.
Entsprechende finanzielle Betrachtungen dazu gibt es - die sind aber ein wenig älter. Dereinst wurden sie mit 200€ je Kopf im Monat abgeschätzt - das ist aber locker 10 Jahre her, und seitdem hat sich die Welt weitergedreht, die Gesundheitskosten sind gestiegen und und und.....heute 250€ - 270€ zugrunde zu legen ist ganz sicher nicht verkehrt! (KV + PV)

Und schon sind wir bei 880€ - 900€.

Soweit verstanden? Wenn nicht - dann bis hierhin nachfragen! Weitermachen macht erst Sinn, wenn auch das verstanden wurde!

[An der Stelle halte ich die permamente Frage danach, ob wirklich alles "verstanden" wurde, nicht mehr für einen ernstgemeinten Versuch, dem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen, sondern für herablassende Maßregelung. Ja, es ist wichtig in Diskussionen Verständnisschwierigkeiten zu überbrücken und Definitionen zu klären. Hier soll das Gegenüber aber nur noch für begriffsstutzig erklärt werden. Bitte unterlassen, solcherlei vergiftet massiv das Diskussionsklima - Mod]

Da sich ein BGE unzweifelhaft deutlich effizienter Organisieren lässt, als die permanente Bedarfsprüfung - spart der Staat durch den Wechsel auf eine BGE-Gesellschaft effektiv Kosten. Diese muss man nicht in das BGE reinvestieren - aber man kann dies tun! Der Vorteil davon, dass man die Effizienzgewinne wieder in das BGE reinvestiert liegen auf der Hand. Mit höherem BGE kann man erweiterte Ansprüche durch individuell begründbare Einzelfallsituationen deutlich pauschalisierter abdecken. Das bedeutet konkret: Vorteil ist das höhere BGE - Nachteil ist für Bedürftige im Einzelfall, dass sie davon ausgehen müssen, dass gesellschaftlich auch erwartet wird, dass sie den Einzelfall aus der Pauschalen finanzieren können!


Unterm Strich sind so die nächsten 100€ des BGEs aber schon finanziert.

Soweit verstanden? Wenn nicht - dann bis hierhin nachfragen! Weitermachen macht erst Sinn, wenn auch das verstanden wurde!

[Siehe obigen Hinweis - Mod]


Dann gibt es noch Positionen im Steuerrecht und auch im Sozialrecht, die im Einzelfall gewährt werden. Diese zu pauschalieren lohnt! Nachteil für die konkret Betroffenen - sie müssen sich darauf einstellen, dass dann nicht mehr gesonderte Gelder zur Hilfe zur Verfügung stehen - Vorteil für alle anderen: Die Pauschalisierung bewirkt halt auch, dass man im Normalfalll mehr bekommt.

Wirksamkeit: ca. 50-100€ je Monat!

Ein Beispiel für diese Position wäre die Haftpflichtversicherung - deren Kosten werden heute schon im Sozialrecht als auch im Steuerrecht behandelt. Ähnliches gilt für Hausratsversicherungen aber auch generell für einige individuelle Situationen.


Fazit: Unterm Strich haben wir bis hierhin schon die 1000€ je Monat zusammen - ohne Leistungsausweitung! WEIL es keine Leistungsausweitung gibt, und all das auch heute bezahlt wird, kann die Einnahmeseite nicht wirklich ein Problem sein!

Soweit verstanden? Wenn nicht - dann bis hierhin nachfragen! Weitermachen macht erst Sinn, wenn auch das verstanden wurde!

[Siehe obigen Hinweis - Mod]

Dann können wir uns die weiteren Sozialversicherungen anschauen - also beispielsweise die Arbeitslosenversicherung oder auch den Part des Krankengeldes. In einem BGE-System braucht man für die Grundsicherung innerhalb der Arbeitslosenversicheurng nicht mehr aufkommen. Warum auch - das wird ja schon über das BGE abgedeckt.
Also muss es auch nciht mehr versichert werden.

Die dadurch frei werdenden Gelder kann man wiederum in das BGE investieren - was 50€ im Monat über die Arbeitslosenversicherung bringt.

Ähnliches kann man sich überlegen, was die Zahlungen an Krankengeld-Leistungen angeht. Heute kommt die KV für Teile der Grundversicherung im Krankheitsfall auf. Doch es macht ja keinen Sinn, dies noch zu bezahlen, wenn es ein BGE gibt. Deshalb kann man die entsprechenden Anteile gegenrechnen.


Unterm Strich habe ich bis hierhin KEINE Leistungen ausgeweitet - sondern die Leistungen, die heute schon normal sind, nur anders verrechnet werden - dennoch komme ich auf ein BGE von über tausend Euro!

Soweit verstanden? Wenn nicht - dann bis hierhin nachfragen! Weitermachen macht erst Sinn, wenn auch das verstanden wurde!



Wirklich verstanden? Denn dann müsstest du akzeptieren, dass das heutige Sozialsystem in einem BGE-System eine Entsprechung von 1000€ + x hat.....hast du das schon so weit nachvollzogen, dass wir das mal als verstanden voraussetzen können? [Erneute Nachfrage nach "Verständnis" aus genannten Gründen entfernt - Mod]


Durch die Veränderung der Berechnugnssytematik, die für sich genommen finanziell erst mal neutral ist, und die ein BGE von 1000€ +x rechtfertigt - treten neue Effekte in den Mittelpunkt des interesses. So werden vorhandene Defizite in der heutigen Sozialgesetzgebung dann schonungslos sichtbar.

Der normale Deutsche Bürger ist bei ausreichendem Verständnis durchaus bereit, mehr in den sozialen Ausgleich zu investieren!
Besonders dann, wenn wir bei den Zahlen eigentlich über ziemlich niedrige Werte für die Existenzsicherung sprechen!

Es ist dem entsprechend durchaus vermittelbar, dass man in einer BGE-Gesellschaft ein paar Euros mehr in der Breite bekommt und ermöglicht - selbst wenn dies nur mit Steuererhöhungen an anderer Steille einhergeht.
In der Breite lassen sich so politisch weitere 50-200€ je Monat durchsetzen.


1000€ bis 1200€ beim BGE sind also eigentlich Aufwandsneutral auch heute schon darstellbar!
Hast du das verstanden - oder müssen wir nochmal zurück - und wenn ja, wie weit?

[Siehe obige Begründungen - Mod]


JETZT kommt dann auch noch die Einnahmeseite in den Fokus.
Bisher haben wir weitgehend die Ausgabeseite besprochen. Wenn auch die Ausgabeseite jetzt klar sein sollte - auch die Ausgabeseite steht unter dem Vorbehalt, dass die restlichen Finanztechnischen Fragestellungen weitgehend unverändert fort gelten sollten.

Tatsächlich aber ist ja noch gar nicht beantwortet, wie konkret das BGE zu finanzieren wäre - also beispielsweise aus Steuermitteln oder aus Mitteln der Sozialversicherungen.
Klar ist nur, dass die Finanzmittel generell reichen - weil sie offensichtlich auch heute schon finanziert werden!


Schauen wir nun also auf die Erlösseite - prinzipiell stehen da vor allem drei Möglichkeiten zur Finanzierung zur Verfügung:
Finanzierung über Einnahmen, die an das Einkommen gekoppelt sind
finanzierung über Einnahmen, die an das Vermögen gekoppelt sind
Finanzierung über Einnahmen, die an den Konsum gekoppelt sind

[Siehe obige Begründung - Mod]

Angenommen, die Finanzierung soll über die Koppelung an den Konsum erfolgen - dann passiert das praktisch über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. (Anderes wäre prinzipiell denkbar)
Dann hat eine solche Finanzierung aber sofort Auswirkungen darauf, wie das Existenzminimum berechnet wird. Denn diese Berechnung ist BRUTTO! Also reichen dann die ganz oben schon mal genannten 432€ nicht mehr - es braucht ein wenig mehr.
Das aber zieht sich dann durch alle Berechnungen durch - was dasnotwendige BGE nochmals etwas erhöht.

Den genauen Betrag zu errechnen überlasse ich mal locker den Finanzexperten, und dann, wenn es konrket ansteht.
Worum es mir hier geht ist vor allem aufzuzeigen, dass ein Dependend BGE nicht notwendig ist - und dass ein BGE bezahlbar wäre.

Da ich an allen Stellen KEINE Leistungsausweitungen per se vorgenommen habe, habe ich hinreichend nachgewiesen, dass auch ein BGE bis zu 1.200€ heute schon gegenfinanziert ist. Die konkreten Zahlen sollte man ermitteln, wenn es ernst wird! Entscheidend für meine Aussage ist nicht die Höhe des konkreten Geldes, sondern die tatsächliche summierte Verrechnung der Einzelfälle.....

Wenn du ernsthaft bis hierhin durchgehalten hast, und es verstanden hättest (!) dann wäre auch dir hinreichend klar, dass ein BGE bis irgendwo zwischen 1000€ und 1500€ je Erwachsenem unter diesen Umständen finanzierbar wäre.


Nun ist ja dieses Zahlenmaterial nicht neu - auch dir nicht. Das haben wir früher schon thematisiert. Trotzdem argumentierst du hier, als ob alles neu wäre.....ist das seriös?

Eher nicht!

[Unterstellungen, ad-personam und Herabwürdigungen des Diskussionspartners entfernt - Mod]


Also schauen wir mal.....

Bei ernsthaftem Interesse an einer dialogischen Auseinandersetzung könnte es spannend werden - [Ad-personam entfernt - Mod] Ich gehe eher davon aus, dass mangelndes Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema vorliegt.

Schauen wir mal.....

Hinweis der Moderation: Permamentes ad-personam in Beiträgen stellt einen Verstoß gegen die Forenregeln dar. Dazu gehört beispielsweise, das Gegenüber permament für begriffsstutzig zu erklären oder andauernd böswilligkeit zu unterstellen. Es ist schön, wenn auch lange und sachlich argumentierte Beiträge verfasst werden. Noch mehr würde sich die Moderation dann aber darüber freuen, wenn diese frei von ständigen persönlichen Angriffen wären. Ich bitte den Verfasser dieses Beitrages, als auch die anderen Teilnehmer zu beachten, dass diese Form der Auseinandersetzung schnell zu ernsthaften Sanktionen führen kann. - Mod
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27134
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Dependend BGE

Beitrag von Skull »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jul 2020, 20:13)

Einfach wäre es tatsächlich.

Ein Single, der sagen wir mal 5.000 € brutto verdient hätte dann etwa 3.500 € netto. Bei einem BGE von 1200 €.

Heute sind es knapp 3.000 €.
Sicher ?

Abschreibungen, Absetzungen, Fahrtkosten und andere steuerliche Vorteile fallen dem Single ja weg.

Der hat ja heute mehr, als Deine genannte Zahl.


So wie bei ALLEN anderen ja auch.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Dependend BGE

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jul 2020, 12:25)

Eine Flattax auf Einkommen aller Art von etwa 50% würde wohl reichen.
Sind nicht Einkünfte gemeint?

Einkommen ergibt sich nach Abzug von Vorsorgeaufwand und anderen Sonderausgaben sowie außergewöhnlichen Belastungen (subjektives Nettoprinzip).
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Einkommen
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Dependend BGE

Beitrag von Adam Smith »

Der User Atue001 beginnt mit Hartz4 und rechnet dann weiter hoch. Berücksichtigt aber nicht, dass nicht immer alle Menschen bei seinen Rechnungen mitgezählt werdenbdürfen. Das darf immer nur anteilig sein.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27134
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Dependend BGE

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(02 Jul 2020, 00:31)

JETZT kommt dann auch noch die Einnahmeseite in den Fokus.

[…]

Tatsächlich aber ist ja noch gar nicht beantwortet, wie konkret das BGE zu finanzieren wäre - also beispielsweise aus Steuermitteln oder aus Mitteln der Sozialversicherungen.

[…]

Den genauen Betrag zu errechnen überlasse ich mal locker den Finanzexperten, und dann, wenn es konrket ansteht.

[…]
Danke. Deine zentralen Aussagen sind deutlich geworden.

Viel Text, viel Phantasie. Nichts konkretes.

Ich habe da übrigens nichts anderes erwartet. ;)

Mühe gibst Du Dir aber.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Antworten