Es gibt schon einen Grund, warum es pflegendes Personal mit viel Praxis gibt, aber auch ein Management mit Ahnung davon, wie man nicht Pleite geht. Sicher hast du sofort recht, wenn du so manches Management als unfähig empfindest - wenn du selbstkritisch auf die Pflegenden achtest, erkennst du aber auch, dass es auch da neben Licht auch einiges an Schatten gibt.Uffhausen hat geschrieben:(21 Jun 2021, 22:04)
Ich arbeite auch für ein kirchliche Stiftung mit mehreren (Alten-)Pflegeeinrichtungen (nebst diversen Behinderten- und Jugendeinrichtungen); die Leitungsorgane unseres Hauses sind aber quasi nur "Verwalter", bzw. "Vermittler" - sie sehen es selbst und glauben uns Angestellten, dass wir besonders in der Pflege vielmehr Personal benötigen, aber ihnen sind selbst die Hände gebunden; sie können Personalbedarf zwar anmelden, aber bewilligen muss es der "Vorstand" = und der besteht halt aus lauter studierten und betitelten Schlaumeiern und -innen, die zwar von allem keine Ahnung haben, aber trotzdem alles besser wissen, nur weil sie gut mit Zahlen umgehen können.
Sowas sollte generell "verboten" werden - dass Leute ohne jedwede praktische Ausbildung/Erfahrung bspw. in einem bestimmten Berufsfeld eben über jene Leute bestimmen können, die praktische Ausbildung/Erfahrung haben.
Weder den zu pflegenden Menschen, noch den pflegenden Menschen nützt es etwas, wenn die pflegende Einrichtung pleite ist. Es gibt nur wenige Häuser, die ohne Zuschüsse und ohne Beiträge die sich nur sehr reiche Mitbürger leisten können, ein wirklich gutes Pflegekonzept einerseits haben, und andererseits auch ausreichend Mitarbeiter, die sich dann auch noch gerecht bezahlt fühlen. Ich kenne deine Pflegeeinrichtung nicht - im allgemeinen aber würde ich die Schuld nicht zuerst im Vorstand suchen, sondern zuerst in den politischen Rahmenbedingungen, die letzten Endes den meisten Häusern ziemlich bedenkliche Eckpunkte mitgeben.