Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

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VaterMutterKind

Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

Es könnte so einfach sein. Auf den Philippinen sind 80 000 gut ausgebildete Pflegekräfte arbeitslos. In Deutschland fehlen 20 000 Pflegekräfte. Die Lösung liegt auf der Hand und ist doch so schwer umzusetzen.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ommen.html

Es scheitert schlichtweg an den bürokratischen Hürden und am mangelnden Einsatz.

Warum tun sich deutsche Behörden mit qualifizierter Einwanderung so schwer?
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von lili »

Können die Bewohner auch die Pflegekräfte verstehen? Ich habe nichts so gutes diesbezüglich gehört.
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VaterMutterKind

Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(23 Jul 2019, 15:05)

Können die Bewohner auch die Pflegekräfte verstehen? Ich habe nichts so gutes diesbezüglich gehört.
Weiss ich nicht. Wobei das auch keine große Rolle spielt. Lieber Pflegekräfte, die erst noch Deutsch lernen müssen als gar keine Pflegekräfte.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 16:26)

Weiss ich nicht. Wobei das auch keine große Rolle spielt. Lieber Pflegekräfte, die erst noch Deutsch lernen müssen als gar keine Pflegekräfte.
Ich kenne privat Leute die in der Pflege arbeiten und ausländische Kräfte sind oft eine zusätzliche Belastung. Die Chefs haben keine Zeit und dann müssen die Pflegekräfte denen dass alles noch erklären. Dann hat man das Gefühl man hat zwei Praktikanten an der Backe.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Wolverine »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 16:26)

Weiss ich nicht. Wobei das auch keine große Rolle spielt. Lieber Pflegekräfte, die erst noch Deutsch lernen müssen als gar keine Pflegekräfte.
Sich in der Landessprache verständigen können ist das A und O in einem Land. Dann geht die Arbeit auch besser. Meine Frau arbeitet in der Pflege. Die könnte Dinger erzählen die will man gar nicht glauben und doch sind sie wahr.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von lili »

Wolverine hat geschrieben:(23 Jul 2019, 17:16)

Sich in der Landessprache verständigen können ist das A und O in einem Land. Dann geht die Arbeit auch besser. Meine Frau arbeitet in der Pflege. Die könnte Dinger erzählen die will man gar nicht glauben und doch sind sie wahr.
In meiner Familie arbeitet auch jemand in der Pflege und es sind sicherlich die gleichen Horrorstorys.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

Wolverine hat geschrieben:(23 Jul 2019, 17:16)

Sich in der Landessprache verständigen können ist das A und O in einem Land. Dann geht die Arbeit auch besser. Meine Frau arbeitet in der Pflege. Die könnte Dinger erzählen die will man gar nicht glauben und doch sind sie wahr.
Das ist schon so, aber wir brauchen hier eine Lösung. Der heimische Arbeitsmarkt bietet keine 20 000 Pflegekräfte an. Natürlich müssen die Philippinen Deutsch lernen, aber das werden die auch schon schaffen. Ich sehe da keine unüberwindbaren Hindernisse.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Wolverine »

lili hat geschrieben:(23 Jul 2019, 17:18)

In meiner Familie arbeitet auch jemand in der Pflege und es sind sicherlich die gleichen Horrorstorys.

Kann ich mir gut vorstellen.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Wolverine »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 17:21)

Das ist schon so, aber wir brauchen hier eine Lösung. Der heimische Arbeitsmarkt bietet keine 20 000 Pflegekräfte an. Natürlich müssen die Philippinen Deutsch lernen, aber das werden die auch schon schaffen. Ich sehe da keine unüberwindbaren Hindernisse.
Die sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich würde die Damen anwerben und dann über Sprachkurse pö a pö integrieren.

Man kann auch Sprachkurse nach dem Dienst besuchen. Es gibt ausreichend Angebote.

P.S. Was ich noch anfügen wollte. Man müsste die Pflegekräfte besser bezahlen. Meine Frau arbeitet richtig hart und der Verdienst? Na, ja. Die schlechte Bezahlung trägt maßgeblich dazu bei, dass es keinen Nachwuchs mehr gibt.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Teeernte »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 14:35)

Es könnte so einfach sein. Auf den Philippinen sind 80 000 gut ausgebildete Pflegekräfte arbeitslos. In Deutschland fehlen 20 000 Pflegekräfte. Die Lösung liegt auf der Hand und ist doch so schwer umzusetzen.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ommen.html

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Wer will kann einfach in die Philippinen einwandern !!!!

NULL Probleme - mit Geld.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jul 2019, 21:43)

Wer will kann einfach in die Philippinen einwandern !!!!

NULL Probleme - mit Geld.
Du meinst die Kranken sollen sich einfach verziehen oder wie ist das gemeint?
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Teeernte »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 21:44)

Du meinst die Kranken sollen sich einfach verziehen oder wie ist das gemeint?
...wer preiswert per "Hand" gepflegt werden will hat das beste Preis Leistungsverhältnis in den Philippinen !!

Keine Lohnsteuer, Krankenkasse, Mehrwertsteuer.... spart 60% des Geldes.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von jack000 »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 14:35)

Es könnte so einfach sein. Auf den Philippinen sind 80 000 gut ausgebildete Pflegekräfte arbeitslos. In Deutschland fehlen 20 000 Pflegekräfte. Die Lösung liegt auf der Hand und ist doch so schwer umzusetzen.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ommen.html

Es scheitert schlichtweg an den bürokratischen Hürden und am mangelnden Einsatz.

Warum tun sich deutsche Behörden mit qualifizierter Einwanderung so schwer?
Es ist so, dass illegale Migration ohne Ausweis von Männern, die nicht selten in der Kriminalstatistik und häufig in H4 landen nun mal deutlich beliebter ist.
=> Für Altenpflegekräfte stellt sich niemand am Bahnhof hin und klatscht
=> Aber es klappt auch nicht mal innerhalb Europas, wo es in u.a. Spanien, Italien und Portugal es einen hohen Level an Ausbildung, Arbeitslosigkeit und 0,0 Hürden bei dem Wechsel zu einem anderen EU-Land gibt
=> Man muss nicht immer alles verstehen ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jul 2019, 21:46)

...wer preiswert per "Hand" gepflegt werden will hat das beste Preis Leistungsverhältnis in den Philippinen !!

Keine Lohnsteuer, Krankenkasse, Mehrwertsteuer.... spart 60% des Geldes.
Inwiefern preiswert? Die Philippinen sollen in D das gleiche verdienen wie deutsches Pflegepersonal.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Teeernte »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 22:00)

Inwiefern preiswert? Die Philippinen sollen in D das gleiche verdienen wie deutsches Pflegepersonal.
Ja das bekommen die auch - genau das selbe wie Deutsche in den Philippinen als Pflegekraft.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jul 2019, 23:48)

Ja das bekommen die auch - genau das selbe wie Deutsche in den Philippinen als Pflegekraft.
Die Phillippinen brauchen keine Pflegekräfte. Die haben genug. Was spricht gegen eine Win-Win-Situation?
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Teeernte »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 23:53)

Die Phillippinen brauchen keine Pflegekräfte. Die haben genug. Was spricht gegen eine Win-Win-Situation?
Das Deutsche Steuersystem......Die Enteignung der Gepflegten von Haus und Hof durch die Gemeinden....und die Gewinnsucht der Pflegefirmen....

ich kann unendlich fortsetzen.....

Warum keine win win in den Philippinen ?

Deutsche gepflegt in den Philippinen....von Philippinos...zu Philippinischem Preis.

Deutsche Krankenkasse für Philippinische Ärzte... >> Ausrüstung/Pharmazie für Deutsche Kundschaft. ....die auch Philippinos zu gute kommt,

Philippinos können zu hause bleiben...


....und die Aussicht, Wetter .....und Post - NUR wenn man die lesen will.... :D :D :D
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Teeernte »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 16:26)

Weiss ich nicht. Wobei das auch keine große Rolle spielt. Lieber Pflegekräfte, die erst noch Deutsch lernen müssen als gar keine Pflegekräfte.
Syrische Flüchtlinge, die schon 3 Jahre in D sind??

Oder Rumänen, Bulgaren, ...oder Albanerinnen... NordmaccedonierINNen... MolavierINNen.... UkrainerINNen ?
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Ger9374 »

Der Pflegenotstand besteht schon seit vielen Jahren. In unserem Land halten sich Hunderttausende arbeitsfähige Menschen auf. Sprache lernen und Grundwissen in der Pflege aneignen. Weitere Aufbaulehrgänge folgen lassen.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von unity in diversity »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 14:35)

Es könnte so einfach sein. Auf den Philippinen sind 80 000 gut ausgebildete Pflegekräfte arbeitslos. In Deutschland fehlen 20 000 Pflegekräfte. Die Lösung liegt auf der Hand und ist doch so schwer umzusetzen.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... ommen.html

Es scheitert schlichtweg an den bürokratischen Hürden und am mangelnden Einsatz.

Warum tun sich deutsche Behörden mit qualifizierter Einwanderung so schwer?
Vielleicht wollen sie gar nicht nach Europa, weil man zu viele Fremdsprachen lernen muß.
Außerdem spielt die Entfernung eine Rolle.
Asien ja, aber nur bis zu den vereinigten arabischen Emiraten.
Ansonsten soll es ostasiatische Länder geben, deren Wirtschaftskraft angemessene Gehälter erlaubt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von DieBananeGrillt »

Wer ist denn schon so dämlich nach Deutschland zu kommen , um dort für 1100,- Euro zu arbeiten, wenn er 700,- Euro Miete zahlen soll ? Wenn überhaupt eine Wohnung gefunden wird und man nicht 4 Stunden täglich hin-und herpendeln muß um in die Städte zu kommen.
So doof ist man noch nicht einmal auf den Philippinen.
Es liegt nicht an der Bürokratie, es liegt am Kurzschluss -System Made in Germany.
Und am Denken der Bewohner hier, die meinen das hier der Nabel der Welt ist.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(27 Jul 2019, 15:32)

Wer ist denn schon so dämlich nach Deutschland zu kommen , um dort für 1100,- Euro zu arbeiten, wenn er 700,- Euro Miete zahlen soll ? Wenn überhaupt eine Wohnung gefunden wird und man nicht 4 Stunden täglich hin-und herpendeln muß um in die Städte zu kommen.
So doof ist man noch nicht einmal auf den Philippinen.
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Meine Frau ist Krankenschwester und die verdient 3000€ netto.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von unity in diversity »

VaterMutterKind hat geschrieben:(27 Jul 2019, 15:35)

Meine Frau ist Krankenschwester und die verdient 3000€ netto.
Eine philippinische Tänzerin verdient mehr.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Jul 2019, 15:46)

Eine philippinische Tänzerin verdient mehr.
Meinetwegen. Meine Frau möchte aber nicht tanzen. Sie möchte kranken Menschen helfen.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von unity in diversity »

VaterMutterKind hat geschrieben:(27 Jul 2019, 15:48)

Meinetwegen. Meine Frau möchte aber nicht tanzen. Sie möchte kranken Menschen helfen.
Das ist ein sehr harter Job und immer noch unterbezahlt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von DieBananeGrillt »

VaterMutterKind hat geschrieben:(27 Jul 2019, 15:35)

Meine Frau ist Krankenschwester und die verdient 3000€ netto.
Aber nur im Schichtdienst. Nachts und am Wochenende. Und in kapitalkräftigen Kliniken.
Und nicht zu Pflege von älteren Leuten.
Ich glaube nicht, das ältere Leute nachts gepflegt werden zu Hause und den Tarifvertrag der Mitarbeiter von Uni-Kliniken im Rücken haben.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(27 Jul 2019, 17:08)

Aber nur im Schichtdienst. Nachts und am Wochenende. Und in kapitalkräftigen Kliniken.
Und nicht zu Pflege von älteren Leuten.
Ich glaube nicht, das ältere Leute nachts gepflegt werden zu Hause und den Tarifvertrag der Mitarbeiter von Uni-Kliniken im Rücken haben.
Kein Schichtdienst. Dafür 4x 24h Dienst. Davon 1 oder 2 am WE. Sie arbeitet auf Anästhesie. Katholisches Krankenhaus. Bei der Caritas wird man solche Löhne nicht finden.
Zuletzt geändert von VaterMutterKind am Sa 27. Jul 2019, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Jul 2019, 15:51)

Das ist ein sehr harter Job und immer noch unterbezahlt.
Auf Anästhesie geht es. Sie hat 11 Jahre auf Intensivstation gearbeitet. Das war der Horror.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von unity in diversity »

VaterMutterKind hat geschrieben:(27 Jul 2019, 17:58)

Kein Schichtdienst. Dafür 4x 24h Dienst. Da von 1 oder 2 am WE. Sie arbeitet auf Anästhesie. Katholisches Krankenhaus. Bei der Caritas wird man solche Löhne nicht finden.
OP-Schwester, das wird halbwegs gut bezahlt.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von imp »

Sagt man ueberhaupt noch Schwester?
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von VaterMutterKind »

imp hat geschrieben:(31 Jul 2019, 16:53)

Sagt man ueberhaupt noch Schwester?
Nein. Das wurde jetzt bereits zum zweiten Mal geändert. Meine Frau ignoriert die neue Berufsbezeichnung. Die kennt so gut wie keiner. Krankenschwester ist allen Patienten ein Begriff.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von imp »

VaterMutterKind hat geschrieben:(31 Jul 2019, 17:24)

Nein. Das wurde jetzt bereits zum zweiten Mal geändert. Meine Frau ignoriert die neue Berufsbezeichnung. Die kennt so gut wie keiner. Krankenschwester ist allen Patienten ein Begriff.
Die Müllwerker bekommen auch alle Nase lang neue Namen, es stinkt der Muell aber weiterhin. Was den Pflegenotstand angeht, setze ich auf moderate Lohnerhoehungen, Strafzahlungen von Unternehmungen, die zu viele Patienten oder Alte von zu wenig Personal betreuen lassen und eine Art "blaue Karte" für Pflegepersonal aus dem nahen und fernen Ausland.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(31 Jul 2019, 17:36)

Die Müllwerker bekommen auch alle Nase lang neue Namen, es stinkt der Muell aber weiterhin. Was den Pflegenotstand angeht, setze ich auf moderate Lohnerhoehungen, Strafzahlungen von Unternehmungen, die zu viele Patienten oder Alte von zu wenig Personal betreuen lassen und eine Art "blaue Karte" für Pflegepersonal aus dem nahen und fernen Ausland.
Ok, die Lust auf immer neue Berufsbezeichnungen für immer dieselbe weniger gefragte Beschäftigung begleitet uns doch schon, so lange ich mich an etwas erinnern kann.

Ich glaube nicht, daß wir mit "Bezahlung" die weniger schönen Seiten eines Berufs ausgleichen können. Examinierte Krankenschwestern mit einer Spezialisierung (Op, Narkose, Intensiv...) verdienen nicht so schlecht, daß man den Beruf meiden sollte. Aber der Schichtdienst, die seelische Belastung... erschweren eine ganz normale Lebensführung mit Ehe und Kindern. So geht das auch Beschäftigten in Pflegeheimen. Mehr Geld ändert daran gar nichts.

Der Ausweg, im Ausland für gutes Geld Personal ein zu werben, führt dazu, daß dann dort die Alten nicht ordentlich versorgt werden... und der Gesichtspunkt "Familie" geht völlig den Bach hinunter. Viel deutlicher möchte ich da nicht werden. Ich kenne diese Lage aus der Nahansicht!

Und am Ende will die Versorgung von Alten und Kranken auch aus Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung/Pflegeversicherung bezahlt werden. Da kann man den Finanzminister fest in den Blick nehmen. Allerdings wird der aus guten Gründen auch recht fest zurück blicken. Mit anderen Worten: Bei unserer Bevölkerungspyramide sehe ich keinen Königsweg zur akzeptablen Lösung des Versorgungsproblems für Alte und Kranke.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Atue001 »

Einfache Rezepte sind nicht immer die Besten - auch wenn sie gut klingen.

Klar - es sollte schon schnell voran gehen - wir brauchen Lösungen, denn der Pflegenotstand wird immer größer.
Nur - reicht die Qualifizierung von ausländischen Pflegekräften aus, um den deutschen Standards zu genügen? Wenn nicht - wie lange würde es dauern, bis die erste negative Schlagzeile kommt.....

Auch sollte genauer betrachtet werden, welche Pflege wir wollen! Pfleger im Krankenhaus sind dabei anders zu bewerten, als wenn es um die dauerhafte Pflege von alten Menschen geht. Bei letzterem spielt mit eine Rolle, wie wir Pflege und überhaupt das Altern in Würde organisieren wollen. Geht es darum, möglichst einfach und schnell alte Menschen in Pflegeeinrichtungen zu bringen, und sie dort dann zu Ende zu pflegen?
Oder geht es darum, die Bedürfnisse der älter werdenden Gesellschaft aufzugreifen, und Lebenskonzepte anzubieten, die ein Altwerden in Würde erlauben.

Menschen in Generationenhäusern brauchen weitaus weniger Pflegekräfte, als Altenpflegeheime - und wer sich mal mit den Modellen in Holland zum Thema Pflege beschäftigt, kann da auch vieles lernen, was für uns attraktiv sein könnte.

Klar - derzeit sind die Zustände in Deutschland ziemlich miserabel - und ebenso klar gehört dazu, dass man sich auch mit kurzfristiger Unterstützung durch ausländische Pflegekräfte beschäftigt. Nur - wenn dadurch Entlastung in der Pflegesituation in Deutschland geschaffen wird, dann sollte der entstehende Freiraum genutzt werden, damit wir eine Breite gesellschaftliche Diskussion dazu angehen, wie wir alle in Würde Altern wollen!
DERZEIT ist das vorwiegende Konzept: Wir alles sind Jugendlich jung bis wir nicht mehr krabbeln können - und dann gehts ab ins Pflegeheim!

Mit einer ernsthaften gesellschaftlichen Auseinandersetzung dazu, was wir eigentlich wollen, hat das noch zu wenig zu tun.
Ger9374

Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Ger9374 »

Betreutes Wohnen erscheint ein allen gefälliges Modell zu sein.
Wird natürlich nur bis zu einem bestimmten Pflegegrad möglich.
Sollte finanziell auch günstiger sein als ein
Platz in einem Seniorenstift.
Der Familie fällt es immer schwerer Alten
pflegebedürftigen Menschen gerecht zu werden.Viele müssen Vollzeit arbeiten um
in schlecht bezahlten Jobs zurecht zu kommen.Ein heikles Thema finanziell, und Menschlich oft traurig!
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Teeernte »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 04:29)

Betreutes Wohnen erscheint ein allen gefälliges Modell zu sein.
Wird natürlich nur bis zu einem bestimmten Pflegegrad möglich.
Sollte finanziell auch günstiger sein als ein
Platz in einem Seniorenstift.
Der Familie fällt es immer schwerer Alten
pflegebedürftigen Menschen gerecht zu werden.Viele müssen Vollzeit arbeiten um
in schlecht bezahlten Jobs zurecht zu kommen.Ein heikles Thema finanziell, und Menschlich oft traurig!
Private Pflege wird vom Staat schlechter honoriert als "geschäftliche". Der Staat "lenkt" damit.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von John Galt »

Wie viele Millionen Menschen sind in den letzten 4 Jahren nach Deutschland eingewandert oder geflohen?

Kulturell inkompatibel? Haram Christen den Arsch abzuwischen?

Jetzt wird jedenfalls in Mexiko gebettelt.
So hat das Gesundheitsministerium in den vergangenen Monaten systematisch Länder identifizieren lassen, in denen die Bevölkerung vergleichsweise jung, der Fachkräfteüberschuss aber hoch ist. Oder kurz: Länder, die es verschmerzen können, wenn junge Menschen abwandern. Nach diesem Schema tourt das Gesundheitsministerium durch die Welt. Im Juli warb Spahn im Kosovo um Pflegekräfte, seine Staatssekretärin reiste im August auf die Philippinen. Jetzt also ist Spahn in Mexiko. Und es ist jetzt schon klar, dass es für Spahn nicht die letzte Mission im Ausland ist.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/jens- ... 87956.html
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von pLenarum »

Einwanderung ist nicht die Lösung. Es ist höchstens ein kleiner Bestandteil einer anzustrebenden Gesamtlösung.

In Deutschland haben wir sich unter großem Protest Landesberufekammern in der Pflege gegründet und gründen sich noch. Der Protest kommt vor allem von den in der Pflege Beschätigten, weil diese nun bis zu 240€ Beitragen leisten müssen, aber selbst kaum von der Pflegekammer proitieren. Beitragserhebung erfolgt einkommensabhängig. Pflegekammer Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und NRW existieren schon. Weitere Länder werden folgen und eine Bundespflegekammer wartet auch schon auf sich. Alleine in Niedersachsen gab es hierzu eine Peition mit über 100.000 Unterschriften mit Demonstrationen (4.000 Leute, Hannover), die von der Landespolitik nicht weiter wahrgenommen wurden.

Da meine Frau Altenpflegerin ist, habe ich mich tiefergehend mit dem Thema beschäftigt. Also habe mich in der konkreten Pflegewissenschaft belesen, um den Sinn der Pflegekammer zu erfahren.

Die angestrebte Hauptlösung des Pflegenotstandes soll mittel- und langfristig durch Akademisierung erfolgen. Einführung der "evidenzbasierten Pflege" nennt sich der Studiengang u.a. - das ist eine Art duales Studium (Master). So können ärtzliche Vorbhaltsaufgaben auf den akademischen Pfleger übergehen. Ressource "Arzt" soll hierdurch entlastet werden und die Steuerung der Pflege qualitativ angehoben werden. Dies geht lustigerweise auf Kosten der dual ausgebildeten Pfleger., die diesen Strukturwandeln anhand der Pflegekammer bezahlen dürfen. Die examinierten Fachkräfte übernehmen dann vermehrt Aufgaben der Grundpflege wahr. Sie werden praktisch substituiert oder zu besseren Pflegehelfern degradiert.
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
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pLenarum
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von pLenarum »

Hebammenausbildung künftig per Studium

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... er-Studium
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
lili
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von lili »

Intensivpfleger Ricardo Lang mit ermutigende Corona Post, doch er warnt auch.

https://www.express.de/news/panorama/si ... 3939184190
Ich weiß auch im Bekanntenkreis dass das Problem in der Pflege oft am Personalmangel liegt. Arbeitgeber sind leider auch häufig stur.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Cobra9 »

lili hat geschrieben:(17 Jun 2021, 16:20)

Intensivpfleger Ricardo Lang mit ermutigende Corona Post, doch er warnt auch.

https://www.express.de/news/panorama/si ... 3939184190
Ich weiß auch im Bekanntenkreis dass das Problem in der Pflege oft am Personalmangel liegt. Arbeitgeber sind leider auch häufig stur.

Oder kriegen niemand ect
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Uffhausen »

lili hat geschrieben:(17 Jun 2021, 16:20)
Ich weiß auch im Bekanntenkreis dass das Problem in der Pflege oft am Personalmangel liegt. Arbeitgeber sind leider auch häufig stur.
Ich war mehrere Jahre in der Mitarbeitervertretung unseres Altenheims. Meine Erfahrung ist vielmehr, dass ein grundsätzlicher falscher Umgang mit dem Personalschlüssel vorliegt: Wenn letzterer anzeigt, dass du bspw. 10 Pflegefachkräfte benötigst, um den gegenwärtigen Anforderungen in der Pflege zu entsprechen, dann werden auch nur 10 Pflegefachkräfte beschäftigt.

Dass sich die Gesundheit, bzw. Pflegebedürftigkeit bei älteren Menschen jedoch von heute auf morgen massiv verschlechtern kann, wird dabei nicht einkalkuliert - es kann also sein, dass du tatsächlich bspw. 15 Pflegefachkräfte benötigst. Wenn du dann aber nur 10 hast, entsteht permanente fachpflegerische Unterversorgung. Wenn von den vorhandenen, ohnehin zuwenigen Pflegefachkräften, auch zwei krankheitsbedingt ausfallen, eine vielleicht kurzfristig kündigt und eine oder zwei weitere im Urlaub sind, dann kann man getrost von "katasrophalen" Zuständen sprechen = und genau das ist bei uns die Regel.

Meinen damaligen Chefs habe ich immer und immer wieder versucht einzubläuen, dass der Personalschlüssel, wenn schon, nicht als Höchstmaß, sondern vielmehr als Mindestmaß der zu beschäftigten Pflegefachkräfte zu verstehen ist. Verwiesen wurde ich dann immer auf den Umstand, dass ein Mehr bspw. an Pflegefachkräften schlicht nicht "refinanziert" sei = dagegen kommt man mit sozialem und logischem Denken freilich nicht an.

Wenn alles eine Frage des Geldes ist und bleibt, wird sich in puncto Personal in der Pflegebranche auch niemals was ändern. Da können noch soviele ausländische Fachkräfte ins Land strömen = sie würden niemals eingestellt werden, sofern die durch sie entstehenden Kosten eben nicht "refinanziert" werden. :rolleyes:
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Alana4 »

VaterMutterKind hat geschrieben:(23 Jul 2019, 23:53)

Die Phillippinen brauchen keine Pflegekräfte. Die haben genug. Was spricht gegen eine Win-Win-Situation?
Menschen als "Verschiebemasse"? Dass die all die jungen Menschen von dort vielleicht Familie haben? Eltern? Kinder?....das interessiert nicht wirklich, oder? Wir brauchen die schließlich, und das so billig wie möglich....also haben die sich hierher zu bewegen und uns zu dienen....und natürlich auch unseren Ansprüchen gerecht zu werden. So in etwa?
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von lili »

Cobra9 hat geschrieben:(18 Jun 2021, 08:16)

Oder kriegen niemand ect
Anhand was ich mitbekommen habe liegt es oft am Arbeitgeber.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alana4 hat geschrieben:(18 Jun 2021, 10:23)

Menschen als "Verschiebemasse"? Dass die all die jungen Menschen von dort vielleicht Familie haben? Eltern? Kinder?....das interessiert nicht wirklich, oder? Wir brauchen die schließlich, und das so billig wie möglich....also haben die sich hierher zu bewegen und uns zu dienen....und natürlich auch unseren Ansprüchen gerecht zu werden. So in etwa?

Die werden gezwungen? Das wäre mir jetzt neu. Umgekehrt müsste man eher fragen, warum man denjenigen nicht die Möglichkeit geben sollte ihre Lebenssituation zu verbessern.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von lili »

Uffhausen hat geschrieben:(18 Jun 2021, 09:31)

Ich war mehrere Jahre in der Mitarbeitervertretung unseres Altenheims. Meine Erfahrung ist vielmehr, dass ein grundsätzlicher falscher Umgang mit dem Personalschlüssel vorliegt: Wenn letzterer anzeigt, dass du bspw. 10 Pflegefachkräfte benötigst, um den gegenwärtigen Anforderungen in der Pflege zu entsprechen, dann werden auch nur 10 Pflegefachkräfte beschäftigt.

Dass sich die Gesundheit, bzw. Pflegebedürftigkeit bei älteren Menschen jedoch von heute auf morgen massiv verschlechtern kann, wird dabei nicht einkalkuliert - es kann also sein, dass du tatsächlich bspw. 15 Pflegefachkräfte benötigst. Wenn du dann aber nur 10 hast, entsteht permanente fachpflegerische Unterversorgung. Wenn von den vorhandenen, ohnehin zuwenigen Pflegefachkräften, auch zwei krankheitsbedingt ausfallen, eine vielleicht kurzfristig kündigt und eine oder zwei weitere im Urlaub sind, dann kann man getrost von "katasrophalen" Zuständen sprechen = und genau das ist bei uns die Regel.

Meinen damaligen Chefs habe ich immer und immer wieder versucht einzubläuen, dass der Personalschlüssel, wenn schon, nicht als Höchstmaß, sondern vielmehr als Mindestmaß der zu beschäftigten Pflegefachkräfte zu verstehen ist. Verwiesen wurde ich dann immer auf den Umstand, dass ein Mehr bspw. an Pflegefachkräften schlicht nicht "refinanziert" sei = dagegen kommt man mit sozialem und logischem Denken freilich nicht an.

Wenn alles eine Frage des Geldes ist und bleibt, wird sich in puncto Personal in der Pflegebranche auch niemals was ändern. Da können noch soviele ausländische Fachkräfte ins Land strömen = sie würden niemals eingestellt werden, sofern die durch sie entstehenden Kosten eben nicht "refinanziert" werden. :rolleyes:

Ja der Personalschlüssel ist das größte Problem. Ich sehe das genauso wie du.
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Uffhausen hat geschrieben:(18 Jun 2021, 09:31)

Wenn alles eine Frage des Geldes ist und bleibt, wird sich in puncto Personal in der Pflegebranche auch niemals was ändern. :
Was soll es denn sonst sein, ausser einer Frage des "Geldes"?
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Uffhausen »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(18 Jun 2021, 11:14)
Was soll es denn sonst sein, ausser einer Frage des "Geldes"?
Natürlich spielt Geld eine sehr große Rolle.

Und wenn es nur im bestimmten Rahmen vorhanden ist, sollte es dem tatsächlichen Bedarf entsprechend verwendet werden. Viele Pflegeeinrichtungen "rühmen" sich bspw. damit, dass sie ein umfangreiches Betreuungs- und Aktivierungsangebot (Beschäftigungangebote wie bspw. backen, basteln, spazieren, Gymnastik oder Seelsorge) haben. Für den Gesetzgeber ist dies jedoch nur ein "Nice to have" = also etwas, was (zusätzlich!) angeboten werden kann, jedoch nicht (zwingend!) muss.

Derlei ist auch in meiner Einrichtung so - dafür gibt es extra (ausgebildetes und geschultes) Betreuungspersonal = mit der Konsequenz, dass an anderen Stellen gespart wird (bzw. werden muss!), bspw. an der gesetzlich verpflichtenden Alltagsbegleitung (Hauswirtschaftliche Tätigkeit wie u. a. Mahlzeiten/Getränke zubereiten und servieren, Reinhaltung von Küchen oder Gemeinschaftsräumen usw.). Die personellen Lücken in der Alltagsbegleitung müssen wiederrum vom Pflegepersonal gestopft werden. Entweder wird die Pflege explizit dafür eingeplant oder müssen beides gleichzeitig bewältigen (entsprechend schlecht ist dann das qualitative Ergebnis auf beiden Seiten).

Und wenn man auf diese Missstände hinweist, wird man wieder auf den Personalschlüssel verwiesen - anhand dessen wäre in allen Bereichen "ausreichend" Personal vorhanden. Sinkende Qualität bei Alltagsbegleitung und Pflege sei der jeweiligen verantwortlichen Person anzulasten = aber keinesfalls den Leitungsorganen! Die machen ja nur brav das, was andere von ihnen erwarten. Dumm ist nur, dass sie lediglich handeln, aber nicht denken und somit nichts wissen, also keine Ahnung haben.

Mein gegenwärtiger Einrichtungsleiter war bis vorletztes Jahr noch in der IT-Branche tätig. Der will "uns" jetzt erzählen, wie Pflege & Co "richtig" funktioniert... :dead:
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Cobra9 »

lili hat geschrieben:(18 Jun 2021, 11:10)

Anhand was ich mitbekommen habe liegt es oft am Arbeitgeber.

Das sind wesentlich mehr Bausteine.
Die hohe Belastung, sowohl in emotionaler als auch psychischer Hinsicht, schreckt viele junge Arbeitnehmer ab. Ausgebildetes Personal wechselt auf lange Sicht häufig den Berufszweig. Gesetzliche Regelungen.

Hohe Verantwortung. Es muss viel getan werden
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Re: Pflegenotstand beheben dauert zu lange. Bürokratische Hürden für qualifizierte Einwanderung

Beitrag von Realist2014 »

Uffhausen hat geschrieben:(18 Jun 2021, 09:31)

I

Meinen damaligen Chefs habe ich immer und immer wieder versucht einzubläuen, dass der Personalschlüssel, wenn schon, nicht als Höchstmaß, sondern vielmehr als Mindestmaß der zu beschäftigten Pflegefachkräfte zu verstehen ist. Verwiesen wurde ich dann immer auf den Umstand, dass ein Mehr bspw. an Pflegefachkräften schlicht nicht "refinanziert" sei = dagegen kommt man mit sozialem und logischem Denken freilich nicht an.

Wenn alles eine Frage des Geldes ist und bleibt, wird sich in puncto Personal in der Pflegebranche auch niemals was ändern. Da können noch soviele ausländische Fachkräfte ins Land strömen = sie würden niemals eingestellt werden, sofern die durch sie entstehenden Kosten eben nicht "refinanziert" werden. :rolleyes:
Natürlich ist es immer eine Frage des Geldes

Oder woher soll das "nichtfinanzierte Geld" kommen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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