Änderung des deutschen Rentensystems

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Skull
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Skull »

Gruwe hat geschrieben:(12 Feb 2019, 08:24)

Naja, aber wieso sollte es gerechter sein, nur die reine Arbeitszeit zu zählen und eben nicht auch der jeweilige Beitrag zum System?
Sowohl Arbeitszeit als auch der entsprechende Beitrag je Arbeitszeit wird ja über die Beitragssumme berücksichtigt.
Was gerecht ist, ist ja schwierig zu beantworten.
Ich hatte Gedankengänge geäussert. Und hatte darauf verwiesen,
das natürlich Umsetzungen in diese Richtung schwierig sind. Vielleicht sogar unmöglich.
Und zum Thema Gerechtigkeit...

Ich werde voraussichtlich eine 4 mal so hohe gesetzliche Rente erhalten wie meine Frau.
Stand bei knapp 30 Jahre effektive SV-Einzahlungszeiten, bei beiden.
Ich habe habe in diese Zeiten komplett Vollzeit gearbeitet. Meine Frau Teilzeit (50 Prozent).

Natürlich spielt(e) die Einkommenshöhe die ausschlaggebende Rolle.
Auch da, kann man ja durchaus drüber diskutieren, ob das gerecht ist.

mfg
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franktoast
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(11 Feb 2019, 09:29)

Meine Idee und Gedankengang wäre da übrigens folgender...

Ich würde eine Umstellung/Änderung dergestalt wünschen, das man weg von reinen Geldgrössen kommt,
und stärker zu Arbeitszeiten übergehen würde. Das nicht die Einkommenshöhe eine Rolle spielt,
sondern die erbrachte Arbeitszeit.

Das jemand der sein Leben lang Vollzeit arbeiten würde, eben auch eine Vollzeitrente erhalten würde.
Egal ob als Vorstandschef oder Hilfsarbeiter. Und somit es eher auf eine mittlere Maximalrente hinausläuft.
Höherversicherung dann privat oder durch freiwillige Höherversicherung in der gesetzlichen RV.

Ich weiss, das ist eher ein theoretischer Gedanke. Umstellung und Finanzierung eher schwierig.

mfg
Also quasi ein BGE? Die Frage wäre dann ja, wie hoch diese Vollzeitrente ausfallen würde und wie man das finanziert. Ich persönlich würde eine Basisrente eh steuerfinanzieren. Das würde bedeuten, die Rentenbeiträge fallen weg und die Steuern entsprechend für Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze hoch.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Skull
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Feb 2019, 16:47)

Also quasi ein BGE?
Nein.

:?:

mfg
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franktoast
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(12 Feb 2019, 17:33)

Nein.

:?:

mfg
Naja, abhängig von den Arbeitsjahren? Wenn also jemand 45 Jahre gearbeitet hat, bekommt man zB. 1200€ Rente. Egal wie viel man verdient hat. Und wer 40 Jahre gearbeitet hat, bekommt dann pro Jahr 20€ weniger? Und die Mutter, die Kinder groß gezogen hat, bekommt nix oder ne halt, das zählt auch als Arbeitsjahre.
Und nein, das aktuelle System ist da nicht besser.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Feb 2019, 17:42)

Naja, abhängig von den Arbeitsjahren?

Wenn also jemand 45 Jahre gearbeitet hat, bekommt man zB. 1200€ Rente.
Egal wie viel man verdient hat.
Und wer 40 Jahre gearbeitet hat, bekommt dann pro Jahr 20€ weniger?
Und die Mutter, die Kinder groß gezogen hat, bekommt nix
oder ne halt, das zählt auch als Arbeitsjahre.

Und nein, das aktuelle System ist da nicht besser.
Klar, kannst Du jetzt konstruieren, wie Du möchtest...

DAS war aber nicht der Sinn MEINER Gedanken. :)
Skull hat geschrieben:(12 Feb 2019, 09:03)

Was gerecht ist, ist ja schwierig zu beantworten.
Ich hatte Gedankengänge geäussert. Und hatte darauf verwiesen,
das natürlich Umsetzungen in diese Richtung schwierig sind. Vielleicht sogar unmöglich.
mfg
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franktoast
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(12 Feb 2019, 17:44)

Klar, kannst Du jetzt konstruieren, wie Du möchtest...

DAS war aber nicht der Sinn MEINER Gedanken. :)


mfg
Ah ok. Ja, da bin ich bei dir. Ich finde auch, dass man im Alter eine Rente bekommen sollte. Und zwar anders als heute. Ob das umsetzbar ist, weiß ich nicht. Jedenfalls ist das meine Meinung. Konstruieren kann das jeder, wie er will. So, und jetzt ziehe ich mich in mein unagreifbares Schloss zurück.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von firlefanz11 »

relativ hat geschrieben:(11 Feb 2019, 11:08)

Das wäre ungefähr auch mein Modell.
Alle zahlen ein, auch je nach Einkommen unterschiedlich hoch, und jeder bekommt unabhängig von Verdienst gesetzliche Rente (Höhe der Rente muss so gestaltet werden, das jeder ohne Aufstockung von Staat seine Lebensabend gestalten kann. Nur Faktoren wie Arbeitszeit (Kinder und Pflege eingerechnet) spielen eine Rolle. Wer mehr Rente will, sorgt Privat vor.
Ja, nee, is klar... Der Besservierdienende sollen schön brav voll einzahlen aber nur so viel raus bekommen wie ein Wenigverdienender, und dann einfach zusätzlich zu den wesentlich höheren Beiträgen noch privat vorsorgen... :rolleyes: :mad:
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relativ
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von relativ »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:14)

Ja, nee, is klar... Der Besservierdienende sollen schön brav voll einzahlen aber nur so viel raus bekommen wie ein Wenigverdienender, und dann einfach zusätzlich zu den wesentlich höheren Beiträgen noch privat vorsorgen... :rolleyes: :mad:
Ja nun, so ist unser sozialer Staat/Gesellschaft nunmal aufgebaut, das stärkt des sozialen Zusammenhalt und es ist doch auch offenkundig, daß die Besserverdienenden dadurch nie ärmer geworden sind, nur evtl. nicht so schnell so reich, daß wir jetzt schon Verhältnisse hätten wie in anderen Ländern, ohne so ein soziales System.
Wie sagte es doch mal ein deutscher Millionär so schön passend:" Ich will nicht Reich sein in einem armen Land."
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von firlefanz11 »

relativ hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:28)

Ja nun, so ist unser sozialer Staat/Gesellschaft nunmal aufgebaut, ...
Zum Glück NOCH NICHT...! Zum Glück ist es immer noch so, dass wer mehr einzahlt auch mehr raus kriegt. Und das ist GUT SO meine Damen u. Herren...!
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relativ
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von relativ »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:35)

Zum Glück NOCH NICHT...! Zum Glück ist es immer noch so, dass wer mehr einzahlt auch mehr raus kriegt. Und das ist GUT SO meine Damen u. Herren...!
DU meinst jetzt nur bei unserem jetzigen Rentensystem, welches die Generationengerechtigkeit ja gar nicht mehr aufrecht erhalten kann?
Ja meine Damen und Herren daran muss man natürlich fest halten. :rolleyes:
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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jorikke
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von jorikke »

relativ hat geschrieben:(18 Feb 2019, 11:39)

DU meinst jetzt nur bei unserem jetzigen Rentensystem, welches die Generationengerechtigkeit ja gar nicht mehr aufrecht erhalten kann?
Ja meine Damen und Herren daran muss man natürlich fest halten. :rolleyes:
Gewagte Behauptung. Bislang wurde der Beitragssatz stabil gehalten und wenn das Verhältnis Beitragszahler zu Empfänger, bzw. wachsende Bezugszeiten sich ungünstig verändert wurde aus Steuermitteln gegengesteuert.
Denk in dieser Hinsicht noch einmal über den Begriff der "Generationengerechtigkeit" nach.
Du meinst damit wohl eine Verschiebung des Verhältnisses von Einzahlung zu Auszahlung das sich über einen Zeitraum ungünstig entwickeln kann. Sprich, jetzt zahlen die vielen Beitragszahler relativ wenig für eine hohe Rente ein, später müssen weniger Zahler mit hohen Beiträgen für die Renten einstehen.
Das mag kommen, allerdings verteilt es sich auf alle Beitragszahler und ist, "wenn auch unter Grummeln" tragbar. Langfristig kann es auch wieder in die andere Richtung gehen.
Betrachtet man den Vorschlag, jeder solle nach Einkommenshöhe Beiträge für eine spätere Grundrente zahlen, unter dem Gesichtspunkt der Generationengerechtigkeit, erkennt man schnell, dass da ein viel größeres Ei angedacht ist.
Es wäre also das Muster der ges. Krankenversicherung, wo Gutverdiener hohe und Geringverdiener kleine Beiträge für die gleiche Leistung einzahlen.
Das geht aber nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze, danach kann man sich privat versichern und zahlt gar keine Beiträge mehr in die GKV ein.
Wenn also der eine für seine Grundrente von ca. 1.500,- monatlich die Summer X, sein gering verdienender Nachbar aber für die gleichen 1.500,- nur die Hälfte einzahlen müsste, was glaubst du, wieviel von den Gutverdienern bei Erreichen einer Beitragsbemessungsgrenze übrig bleiben?
Da würde doch jeder den Abflug machen und sich privat um seine Altersvorsorge kümmern.
Arme GKV. Der Letzte macht das Licht aus.
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relativ
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von relativ »

jorikke hat geschrieben:(18 Feb 2019, 16:20)

Gewagte Behauptung. Bislang wurde der Beitragssatz stabil gehalten und wenn das Verhältnis Beitragszahler zu Empfänger, bzw. wachsende Bezugszeiten sich ungünstig verändert wurde aus Steuermitteln gegengesteuert.
Ja klar die Renteneintrittsaltererhöhung und die Reduzierung des Rentenniveaus in den letzten Jahren lässt man natürlich nicht in seine Rechnung mit einfließen, gelle? Auch der Beitragssatz ist ja gestiegen.
Denk in dieser Hinsicht noch einmal über den Begriff der "Generationengerechtigkeit" nach.
Oh das habe ich.....
Du meinst damit wohl eine Verschiebung des Verhältnisses von Einzahlung zu Auszahlung das sich über einen Zeitraum ungünstig entwickeln kann. Sprich, jetzt zahlen die vielen Beitragszahler relativ wenig für eine hohe Rente ein, später müssen weniger Zahler mit hohen Beiträgen für die Renten einstehen.
Das mag kommen, allerdings verteilt es sich auf alle Beitragszahler und ist, "wenn auch unter Grummeln" tragbar. Langfristig kann es auch wieder in die andere Richtung gehen.
Ich denke da eher in die Richtung , daß alle einzahlen und es trotzdem eine ober Grenze bei der ustahlung der rente gibt. Die "sozialistische" Schweiz macht diesbezüglich vor. So ein System wäre auch langfristig wesentlich stabiler.
Betrachtet man den Vorschlag, jeder solle nach Einkommenshöhe Beiträge für eine spätere Grundrente zahlen, unter dem Gesichtspunkt der Generationengerechtigkeit, erkennt man schnell, dass da ein viel größeres Ei angedacht ist.
Eben ein Stabiles...
Es wäre also das Muster der ges. Krankenversicherung, wo Gutverdiener hohe und Geringverdiener kleine Beiträge für die gleiche Leistung einzahlen.
Nein, denn natürlich wären Leistungen bei der Rentenauszahlung auch unterschiedlich bis zu einer Obergrenze. Btw. die gibt es auch in unseren derzeitigen Rentensystem, die ist allerdings eher theoretisch wegen der Beitargsbemessungsgrenze.
Das geht aber nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze, danach kann man sich privat versichern und zahlt gar keine Beiträge mehr in die GKV ein.
Wenn also der eine für seine Grundrente von ca. 1.500,- monatlich die Summer X, sein gering verdienender Nachbar aber für die gleichen 1.500,- nur die Hälfte einzahlen müsste, was glaubst du, wieviel von den Gutverdienern bei Erreichen einer Beitragsbemessungsgrenze übrig bleiben?
Ich glaube mit einer Neiddebatte kommen wir diesbezüglich gar nicht weiter.
Da würde doch jeder den Abflug machen und sich privat um seine Altersvorsorge kümmern.
Arme GKV. Der Letzte macht das Licht aus.[
Wir reden hier über das Rentensystem und privat Vorsoregn kann auch dann noch jeder wenn jeder einzahlt.
Btw. Auch bei der GKV kann man sich jederzeit für alles mögliche Zusatzversorgen.
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imp
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von imp »

Ich halte den Vorschlag nicht für gut. Er ist für alle schlecht. Gutverdiener haben hohe Belastungen für eine Grundsicherung. Wer lang studiert hat und nachher geniale Arbeit leistet, gut verdient, vielleicht selber erheblich zu neuen Stellen beiträgt, kriegt nachher weniger heraus als die Christl von der Kasse, die 40 Jahre im Supermarkt Joghurt und Chips über den Scanner zog.
Wer jahrelang gut verdient hat, 30 Jahre höchste Sätze einzahlte, ab 50 von Ersparnissen lebt, hat nachher in der "Rente" weniger als jemand, der immer nur Mindestbeiträge einzahlte.

Der Vorschlag hat auch Probleme mit Teilzeit und zwar unabhängig davon, ob eine halbe Stelle als ganzes oder halbes Jahr gerechnet wird - beides führt zu Fehlsteuerung.

Unter dem Strich ist es in einem solchen Modell für alle, die über dem mittleren Beitrag liegen, politisch naheliegend, gegen Rentenanpassungen (Erhöhungen) zu sein, so bleibt mehr über. Die Einheitsrente würde immer weniger den Lebensbedarf decken zugunsten privater Vorsorgen, wo nur der Beitrag zählt. Die Verlierer sind dabei nicht in der absoluten Unterschicht - da greift irgendwann die Sozialhilfe - sondern im mittleren Einkommensdrittel, wo die immer noch hohen Beiträge zur kleinen Rente wenig Platz für Vorsorge lassen.

Langfristig würde eine solche Rente nach der Phase der ärmlichen Restversicherung irgendwann einhellig abgeschafft.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Elser
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Elser »

Skull hat geschrieben:(11 Feb 2019, 09:29)

Meine Idee und Gedankengang wäre da übrigens folgender...

Ich würde eine Umstellung/Änderung dergestalt wünschen, das man weg von reinen Geldgrössen kommt,
und stärker zu Arbeitszeiten übergehen würde. Das nicht die Einkommenshöhe eine Rolle spielt,
sondern die erbrachte Arbeitszeit.

Das jemand der sein Leben lang Vollzeit arbeiten würde, eben auch eine Vollzeitrente erhalten würde.
Egal ob als Vorstandschef oder Hilfsarbeiter. Und somit es eher auf eine mittlere Maximalrente hinausläuft.
Höherversicherung dann privat oder durch freiwillige Höherversicherung in der gesetzlichen RV.

Ich weiss, das ist eher ein theoretischer Gedanke. Umstellung und Finanzierung eher schwierig.

mfg
Die Idee finde ich gut. Vielleicht verbunden mit einer Rente nach mindestens 40 Beitragsjahren spätestens jedoch mit 70. Zu den Beitragsjahren sollten dann aber nicht die Ausbildungsjahre gehören. Ein Hilfsarbeiter könnte dann frühestens mit 56, ein Facharbeiter mit frühestens 59 in Rente gehen. Betrachtet man die körperliche Arbeit die in diesen Berufen geleistet werden muss, finde ich das absolut richtig. Ein Mensch der bis über 30 studiert hat, oder einer der sich viele Auszeiten genommen hat, muss dann halt bis 70 arbeiten. Dürfte in akademischen Berufen kein Problem sein.

Elser
Ger9374

Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Ger9374 »

Aber auch nur für nicht Körperlich arbeitende Menschen.Das schriebst du ja selbst.Ich sehe es lieber wenn der Staat nur einen Sockelbeitrag leistet und dafür abkassiert. Der Rest Privat.
Staatlich gefördert durch Steuererleichterungen.
Und alle sollten ins RV System einzahlen, auch Beamte, sehe ich als gerechter an.
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Alana4
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

Gruwe hat geschrieben:......
Dieser Argumentation kann ich nur in dem Fall folgen, wenn im Erwerbsleben auch jeder nur gleiche Beiträge zahlt.
Sobald aber die Beitragshöhe abhängig ist vom Einkommen, ist diese - und damit auch die Rentenauszahlung - wieder an die Leistung im Erwerbsleben geknüpft.
Ob diese Rente nun zeitgleich oder eben nicht erfolgt, ist unerheblich...zumindest wüsste ich nicht, inwiefern dein Vorschlag sonst "gerecht" sein sollte!
..........
Naja......vielleicht sollte man sich gelegentlich vor Augen halten, dass niemand auch nur einen Cent für seine eigene Rente ins System einzahlt. Das geht rein und sofort für wieder raus: für die Generation der Jetzt-Rentner, die Eltern und Großeltern also.

Und wer jetzt meint, wegen des eigenen glücklichen Umstandes, immer ganz gut verdient und eingezahlt zu haben, gäbe es einen unverrückbaren "Anspruch" auf hohe Rente- der möge sich bitte vor Augen halten, dass dereinst, wenn diese hohe Rente dann fällig wird, irgendwer dieses Geld in die Rentenkassen schaufeln muss. Das müssen dann z.Bsp. meine Kinder tun. die müssen dafür bezahlen! Und irgendwie finde ich genau DAS ungerecht.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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jorikke
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von jorikke »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 07:30)

Naja......vielleicht sollte man sich gelegentlich vor Augen halten, dass niemand auch nur einen Cent für seine eigene Rente ins System einzahlt. Das geht rein und sofort für wieder raus: für die Generation der Jetzt-Rentner, die Eltern und Großeltern also.

Und wer jetzt meint, wegen des eigenen glücklichen Umstandes, immer ganz gut verdient und eingezahlt zu haben, gäbe es einen unverrückbaren "Anspruch" auf hohe Rente- der möge sich bitte vor Augen halten, dass dereinst, wenn diese hohe Rente dann fällig wird, irgendwer dieses Geld in die Rentenkassen schaufeln muss. Das müssen dann z.Bsp. meine Kinder tun. die müssen dafür bezahlen! Und irgendwie finde ich genau DAS ungerecht.
Da auch wir für die Renten unserer Altvorderen bezahlt haben ist es ausgesprochen gerecht wenn auch unsere Kinder die Verantwortung für unsere Renten übernehmen.
Wenn du dieses bewährte System aus vordergründigen nicht recht durchdachten "Gerechtigkeitsgründen" abschaffen willst, musst du auch bereit sein ein anderes, in dem Fall kapitalfinanziertes System zu akzeptieren.
Das würde dann allerdings bedeuten - eine zwangsläufig lange Umstellungszeit lassen wir jetzt einfach mal außen vor - jeder finanziert seine Rente durch selbst eingezahlte Beiträge. Diese werden, plus Zinsertrag angesammelt und kommen bei Eintritt ins Rentenalter zur Auszahlung.
Läuft alles glatt, wunderbar.
Was aber, wenn einzelne Trägergesellschaften Pleite gehen oder durch Kriegseinflüsse/Naturkatastrophen oder Ähnliches, das angesparte Geld futsch ist?
Da man die Rentnergeneration nicht verhungern lassen kann, muss sie dann über Steuermittel alimentiert werden.
Diese Steuern müssen dann ebenfalls von deinen Kindern aufgebracht werden.
Das ohne Gegenleistung, ohne das sie selber, wie jetzt, beim so genannten Generationenvertrag auf spätere Rentenleistungen hoffen dürfen. Diese eigene Rente müsste dann von ihnen zusätzlich durch eigene Sparleistungen finanziert werden.
… und das soll gerecht sein?
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

jorikke hat geschrieben:(07 Aug 2019, 08:44)

Da auch wir für die Renten unserer Altvorderen bezahlt haben ist es ausgesprochen gerecht wenn auch unsere Kinder die Verantwortung für unsere Renten übernehmen.
Ja, aber! Wer bekommt denn überhaupt noch Kinder?
Das System ist nicht schlecht, es ist streng genommen sogar das einzige System, welches funktioniert. Aber ist ist nicht MEHR "gerecht". Und zwar deshalb nicht, weil es nicht MEHR normal ist, dass über alle Gesellschaftsschichten und über alle Einkommensklassen hinweg das Kinderhaben der Normalzustand ist.

Vielleicht noch ein Satz: das Generationen-Prinzip ist das einzige praktikable, denn es funktioniert sogar, wenn überhaupt kein Geld irgendwelche Rentenkassen eingezahlt wird- alleine dadurch, dass Kinder (erwachsene Kinder) Eltern haben. Und die werden schlicht und einfach mit an den Familientisch gesetzt, auch dann, wenn sie selbst nicht mehr mit anpacken können.
Doch die Lebenswirklichkeit gibt das nicht einmal für Familie her, geschweige denn für die, die es vorzogen, lieber keine eigenen Kinder zu haben.

Wenn du dieses bewährte System aus vordergründigen nicht recht durchdachten "Gerechtigkeitsgründen" abschaffen willst, musst du auch bereit sein ein anderes, in dem Fall kapitalfinanziertes System zu akzeptieren.
Wo habe ich verkündet, ich wünschte die Abschaffung des bestehenden Systems?
Es gehört aber gründlichst renoviert! Und zwar so, dass es nicht ausschließlich zu Lasten der nachfolgenden Generation geht.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von H2O »

.... Es gehört aber gründlichst renoviert! Und zwar so, dass es nicht ausschließlich zu Lasten der nachfolgenden Generation geht.
Haben Sie dazu schon den einen oder anderen Lösungsschritt überlegt, über den sich reden ließe?
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

H2O hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:31)

Haben Sie dazu schon den einen oder anderen Lösungsschritt überlegt, über den sich reden ließe?
Na klar doch!
eingezahlt in die Rentenkasse wird nach Leistungsfähigkeit.
Herausgenommen aus der Rentenkasse VON JEDEM nur ein Sockelbertag. Der darf gerne ein gutes Stück über dem Existenzminimun liegen. Grundsätzlich aber deutlich gedeckelt.

die Gutverdiener, die ja soooo viel einzahlen müssen, kommen dabei freilich beim Rausnehmen etwas schlechter weg. Na und? Das Argument "ich hab ja gut gearbeitet und gut verdient und war ja "Leistungsträger "" zieht nicht. Denn für dieses Leistungsträger sein gab es ja immer gutes Geld....jeden Monat........
Rente ist kein Lohn! Wird aber inzwischen so gesehen, als selbstverständliche Verlängerung der Honorierung von Arbeitsleistung. Selbige, nämlich Arbeitsleistung, wird aber nicht mehr erbracht als Rentner.

Lange Rede kurzer Sinn: die allereinfachste und pragmatischste Lösung: eine relativ einheitliche Rente für jeden Renter über Steuer. Fertig. Und nein, nicht auf Sozialhilfeniveau. Ein Betrag, der sich an der Einkommensentwicklung der Steuerzahler orientiert und anpassbar sein kann, lässt sicher finden. Macht man ja jetzt auch mit der Bestimmung, was ein Rentenpunkt wert ist.
Geht es so weiter wie bisher, dann bestimmt mal eine Nachfolgegeneration, dass so ein Rentenpunkt nur noch ein kleines Pünktchen ist. Denn mehr als "Punkte" erwirbt sich selbst der größte Einzahler heute nicht.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Julian
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Julian »

Es ist eigentlich fast zu spät, um noch weitgehend schmerzfrei auf ein anderes System umzustellen.

Die Fruchtbarkeitsziffer ist bereits vor ca. 50 Jahren, nämlich im Zeitraum von 1967 bis 1974 sowohl in Westdeutschland als auch in Ostdeutschland von gerundet 2,5 auf 1,5 gefallen. Seitdem ist die Ziffer auf jenem niedrigen Niveau verblieben. Das heißt: Wir wissen schon lange, was auf uns zukommt.

Man hat aber vorgezogen, prinzipiell beim althergebrachten System zu bleiben. Dieses System setzt auf einen Generationenvertrag und ein Umlageverfahren, ist also demographisch gesehen sehr anfällig. Man hat einige Änderungen vorgenommen, um das System demographisch sicherer zu machen, aber nicht das System selbst verändert.

Leider wird auch die private Vorsorge nur eingeschränkt unterstützt und an vielen Stellen sogar behindert, etwa durch die Niedrigzinspolitik, die Kapitalertragssteuer und nun auch noch sozialistische Träume von einer Finanztransaktionssteuer. Was soll denn der Anleger machen, wenn ihm sowohl sichere Anlagen wie festverzinsliche Wertpapiere als auch risikoreichere Anlagen wie Aktien vermiest werden?

Aufgrund der Besonderheiten der demographischen Entwicklung werden die krassen Auswirkungen des Geburtenrückgangs erst ab ca. 2030 spürbar. Für viele Jahrzehnte nach dem Geburtenknick hat sich Deutschland noch in einer sehr privilegierten Situation gefunden, die aber nun zu Ende gehen wird.

Im Grund glaube ich, dass Deutschland auch mit einer geringeren Bevölkerungszahl sehr gut leben kann; wir gehören sowieso zu den am dichtesten bevölkerten Ländern der Erde. Der Übergang wird allerdings schwierig, weil er nicht nur mit einem Bevölkerungsrückgang, sondern mit einer Alterung einhergeht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Ger9374

Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Ger9374 »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:46)

Na klar doch!
eingezahlt in die Rentenkasse wird nach Leistungsfähigkeit.
Herausgenommen aus der Rentenkasse VON JEDEM nur ein Sockelbertag. Der darf gerne ein gutes Stück über dem Existenzminimun liegen. Grundsätzlich aber deutlich gedeckelt.

die Gutverdiener, die ja soooo viel einzahlen müssen, kommen dabei freilich beim Rausnehmen etwas schlechter weg. Na und? Das Argument "ich hab ja gut gearbeitet und gut verdient und war ja "Leistungsträger "" zieht nicht. Denn für dieses Leistungsträger sein gab es ja immer gutes Geld....jeden Monat........
Rente ist kein Lohn! Wird aber inzwischen so gesehen, als selbstverständliche Verlängerung der Honorierung von Arbeitsleistung. Selbige, nämlich Arbeitsleistung, wird aber nicht mehr erbracht als Rentner.

Lange Rede kurzer Sinn: die allereinfachste und pragmatischste Lösung: eine relativ einheitliche Rente für jeden Renter über Steuer. Fertig. Und nein, nicht auf Sozialhilfeniveau. Ein Betrag, der sich an der Einkommensentwicklung der Steuerzahler orientiert und anpassbar sein kann, lässt sicher finden. Macht man ja jetzt auch mit der Bestimmung, was ein Rentenpunkt wert ist.
Geht es so weiter wie bisher, dann bestimmt mal eine Nachfolgegeneration, dass so ein Rentenpunkt nur noch ein kleines Pünktchen ist. Denn mehr als "Punkte" erwirbt sich selbst der größte Einzahler heute nicht.


Der gutverdienende zahlt aber schon höhere Abgaben als Normalverdiener
was soll diese Schicht denn noch alles bezahlen. Dann kriegt er an Rente nur den Sockelbetrag raus.Dann fühlt sich derjenige ja richtig verarscht.
Dann lieber Sockelbetrag mit höher geförderter Privatvorsorge!
Dein System wäre Pure Abzocke von Leistungsträgern!
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

Ger9374 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:03)

....
Dein System wäre Pure Abzocke von Leistungsträgern!
So ist das mit der Steuer ja grundsätzlich. Von "Abzocke" keine Spur. Das Grundprinzip: starke Schultern tragen mehr!

Aber woher kommt diese Ansicht, "Rente" müsse zwangsläufig etwas damit zu tun haben, was man vorher- während des Arbeitslebens-verdient hat?
Rente ist Geld für's Nichtstun. Wie auch immer man es betrachtet, egal von welcher Warte aus: es ist und bleibt Geld für's Nichtstun.
Für die im Erwerbsleben erbrachte Arbeitsleistung hat man Lohn erhalten. Und der Besserverdiener hat mehr bekommen als der Geringverdiener. (Und so mancher "Besserverdiener" hat es ja nicht mal wirklich VERDIENT, sondern einfach nur bekommen ;)
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

Der gutverdienende zahlt aber schon höhere Abgaben als Normalverdiener
Na klar, aber trotzdem noch mehr in der Tasche als der Geringverdiener. Jeden Monat, Jahr für Jahr. Und wenn der Besserverdienende dann noch kinderlos bleibt (was ja durchaus öfter vorkommt) und der Geringverdiener noch 2-3 Köpfe mehr ernähren muss, dann wird der Unterschied noch größer.
Meistens -auch unter Berücksichtigung der höheren Abgabenlast- kann doch der Besserverdiener dem Geringverdiener immer 'ne lange Neese zeigen.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Julian »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:39)

So ist das mit der Steuer ja grundsätzlich. Von "Abzocke" keine Spur. Das Grundprinzip: starke Schultern tragen mehr!

Aber woher kommt diese Ansicht, "Rente" müsse zwangsläufig etwas damit zu tun haben, was man vorher- während des Arbeitslebens-verdient hat?
Rente ist Geld für's Nichtstun. Wie auch immer man es betrachtet, egal von welcher Warte aus: es ist und bleibt Geld für's Nichtstun.
Für die im Erwerbsleben erbrachte Arbeitsleistung hat man Lohn erhalten. Und der Besserverdiener hat mehr bekommen als der Geringverdiener. (Und so mancher "Besserverdiener" hat es ja nicht mal wirklich VERDIENT, sondern einfach nur bekommen ;)
Die Rente ist eine Versicherung, zumindest bisher. Sie zahlen ein und erwerben sich Ansprüche. Wer mehr einzahlt, erwirbt sich mehr Ansprüche.

Wenn Sie das anders haben wollen, ist es keine Versicherung mehr, sondern ein Umverteilungsinstrument. Ich warne davor, die angeblich "Besserverdienenden" - in Wirklichkeit weite Teile der Mittelschicht - immer weiter belasten zu wollen. Ja, man kann das Rentensystem schon umbauen zu einem Grundrentensystem. Man muss sich aber sehr gut überlegen, inwiefern man die "Besserverdienenden" stärker zur Kasse beten möchte als andere. Und wenn man das tut, muss man sie anderer Stelle entlasten, sonst wird hier in Deutschland langsam jegliche wirtschaftliche Aktivität durch Gleichmacherei und Umverteilung unattraktiv.

Die Abgabenlast in Deutschland ist schon jetzt sehr hoch. Wer etwas kann und Geld verdienen möchte, geht schon jetzt besser in die Schweiz oder in die USA. Mit einer immer ausladenderen Umverteilungspolitik schrecken Sie begabte Leute ab, die wichtig für die Innovationskraft sind. Am Ende werden Sie hier nur noch mit wenigen Leistungsträgern zusammenhocken, und der Kuchen, den es zu verteilen gibt, wird so klein sein, dass es an allen Ecken und Enden nicht reichen wird. Aber wenigstens wäre es dann wie immer im Sozialismus: Fast alle (außer die Nomenklatura, die an den Fleischtrögen sitzt) wären gleich, und damit auch gleich arm.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von firlefanz11 »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:43)

Na klar, aber trotzdem noch mehr in der Tasche als der Geringverdiener. Jeden Monat, Jahr für Jahr.
Neidisch?! :rolleyes:
Vllt liegt das ja am Job, den der Besserverdienende ausübt u. der Quali, die man dafür braucht? :? :rolleyes:
Und wenn der Besserverdienende dann noch kinderlos bleibt (was ja durchaus öfter vorkommt) und der Geringverdiener noch 2-3 Köpfe mehr ernähren muss, dann wird der Unterschied noch größer.
1. Bullshit weil der Geringverdiener, der eh kaum Steuern u. Sozialabgaben zahlt, dann Kindergeld, höhere Freibeträge, sonstige Zulagen etc. bekommt.
2. Es wird kein Geringverdiener dazu gezwungen Kinder zu kriegen (ausser wenn es nach Theo/Frank_Stein ginge)...
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Gruwe »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 07:30)

Naja......vielleicht sollte man sich gelegentlich vor Augen halten, dass niemand auch nur einen Cent für seine eigene Rente ins System einzahlt. Das geht rein und sofort für wieder raus: für die Generation der Jetzt-Rentner, die Eltern und Großeltern also.
Und? Das spielt hierfür keinerlei Rolle! Können wir durchaus unabhängig machen, aber dann bitte nur, wenn auch JEDER den gleichen absoluten Beitrag bezahlt. Wir haben in Deutschland mehr als genug Umverteilungssysteme.

Und wer jetzt meint, wegen des eigenen glücklichen Umstandes, immer ganz gut verdient und eingezahlt zu haben, gäbe es einen unverrückbaren "Anspruch" auf hohe Rente- der möge sich bitte vor Augen halten, dass dereinst, wenn diese hohe Rente dann fällig wird, irgendwer dieses Geld in die Rentenkassen schaufeln muss. Das müssen dann z.Bsp. meine Kinder tun. die müssen dafür bezahlen! Und irgendwie finde ich genau DAS ungerecht.
Es sind meistens keine "glücklichen Umstände" (auch wenn es die vielleicht geben mag). Und nein, es gibt keinen unverrückbaren Anspruch auf hohe Rente, weil die Rente der Erwerbstätigen-Generation wird wohl geringer ausfallen, als die Rente, die die heutigen Rentenempfänger erhalten. Nur die künftigen Rentenempfänger untereinander werden eben entsprechend ihrer Beiträge proportional bedacht. Volkswirtschaftlich geht dies auch in keinem anderen System wirklich anders. Und ich, als eines dieser Kinder, das eben HEUTE die Rentenbeiträge zahlt, finde das in keinster Weise ungerecht.

Kannst du vielleicht nochmal genauer erläutern, was genau daran ungerecht sein soll? Alles, was auch wir irgendwann im Ruhestand konsumieren wollen, werden die dann Erwerbstätigen erwirtschaften müssen.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

firlefanz11 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 11:27)

Neidisch?! :rolleyes:
Nö, ich krieg mal Pension! :D
Vllt liegt das ja am Job, den der Besserverdienende ausübt u. der Quali, die man dafür braucht? :? :rolleyes:
Genau: bei mir beides: Qualifikation UND Job. passt bestens! :D
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Ger9374 »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 11:51)

Nö, ich krieg mal Pension! :D

Genau: bei mir beides: Qualifikation UND Job. passt bestens! :D
Das ist der Hammer, frech wie Oscar;-))
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Tom Bombadil »

Was für eine Heuchelei. Selber vom Staat bestens abgesichert sein, aber von anderen, die mehr leisten und mehr Risiko tragen auch noch Verzicht einfordern und von "Gerechtigkeit" schwafeln.

Nichtsdestotrotz sollte das Rentensystem reformiert werden, mMn. sollte es eine lebenswürdige Grundrente geben, finanziert wird das über Steuereinnahmen, dafür fällt der gesamte Rentenversicherungskram weg. Wer mehr Rente als die Grundrente will, der muss privat vorsorgen.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von jorikke »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:46)

Na klar doch!
eingezahlt in die Rentenkasse wird nach Leistungsfähigkeit.
Herausgenommen aus der Rentenkasse VON JEDEM nur ein Sockelbertag. Der darf gerne ein gutes Stück über dem Existenzminimun liegen. Grundsätzlich aber deutlich gedeckelt.

die Gutverdiener, die ja soooo viel einzahlen müssen, kommen dabei freilich beim Rausnehmen etwas schlechter weg. Na und? Das Argument "ich hab ja gut gearbeitet und gut verdient und war ja "Leistungsträger "" zieht nicht. Denn für dieses Leistungsträger sein gab es ja immer gutes Geld....jeden Monat........

… und von dem "guten Geld" wurden auch immer entsprechend "gute Beiträge" eingezahlt, deren Äquivalent dann in der Rentenzeit zur Auszahlung kommt. Die willst diese Gleichwertigkeit abschaffen und meinst das sei gerechter?
In der Praxis würde das bedeuten, für die gleiche Rentensumme, z.B. 200.000.-, würde ein Normalo den Beitrag X aufbringen müssen, ein Gutverdienender aber ein Mehrfaches von X.
Immerhin ist es eine Möglichkeit. Man sollte sie dann aber nicht auf die Rente beschränken. Nach dem gleichen Prinzip konnte man das Einkommen in Stufen gliedern und auf den Geldkarten speichern. Ein Geringverdiener würde dann für alle möglichen Ausgaben geringer belastet, ein Gutverdiener zahlt mehr. Das würde deine "Gerechtigkeit" auf die Spitze treiben.
Nun bin ich keinesfalls der Ansicht unser System sei nicht zu verbessern. Nur müssen es die richtigen Baustellen sein.
Ein Normalo hat heute eine durchschnittliche Rentenbezugsdauer von 20 Jahren. Einige Berufsgruppen ( z.B. Schichtarbeiter) haben aber eine wesentlich geringere Rentenzeit. Trotzdem zahlen sie gleich hohe Beiträge um später dann nur einen Bruchteil der angenommenen 200.000,- zu erhalten. Das sind die wirklichen Ungerechtigkeiten in unserem Rentensystem.



Rente ist kein Lohn! Wird aber inzwischen so gesehen, als selbstverständliche Verlängerung der Honorierung von Arbeitsleistung. Selbige, nämlich Arbeitsleistung, wird aber nicht mehr erbracht als Rentner.

Lange Rede kurzer Sinn: die allereinfachste und pragmatischste Lösung: eine relativ einheitliche Rente für jeden Renter über Steuer. Fertig. Und nein, nicht auf Sozialhilfeniveau. Ein Betrag, der sich an der Einkommensentwicklung der Steuerzahler orientiert und anpassbar sein kann, lässt sicher finden. Macht man ja jetzt auch mit der Bestimmung, was ein Rentenpunkt wert ist.
Geht es so weiter wie bisher, dann bestimmt mal eine Nachfolgegeneration, dass so ein Rentenpunkt nur noch ein kleines Pünktchen ist. Denn mehr als "Punkte" erwirbt sich selbst der größte Einzahler heute nicht.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Aug 2019, 12:05)

Was für einen Heuchelei. Selber vom Staat bestens abgesichert sein, aber von anderen, die mehr leisten und mehr Risiko tragen auch noch Verzicht einfordern und von "Gerechtigkeit" schwafeln.
Nana......ich muss ein wenig präzisieren: ich bekomme sogar jetzt schon "Pension", genauer: Versorgungsleistung. Mein Ehemann war BEamter, der ist im Januar verstorben. Ich bin noch nicht im Rentenalter. Meckern kann ich nicht, die Versorgung nebst der Anteiile für die noch in Ausbildung befindlichen Kinder ist nicht schlecht. Zusätzlich eigenes Einkommen.....passt schon.

Heuchelei ist da nirgends.
Und wie kommst du darauf, dass der Pensionsempfänger (von mir jetzt mal abgesehen) weniger leistet und weniger Risiko trägt? Mein Mann war Polizist. Kein Risiko? Keine Leistung für andere, die gebührend zu honorieren war? Beamtenscheißer, der sich in seiner Rundum-Absicherung nur ausgeruht hat?
Nichtsdestotrotz sollte das Rentensystem reformiert werden, mMn. sollte es eine lebenswürdige Grundrente geben, finanziert wird das über Steuereinnahmen, dafür fällt der gesamte Rentenversicherungskram weg. Wer mehr Rente als die Grundrente will, der muss privat vorsorgen.
Na gucke an: fast genau das, was ich weiter vor schrieb :D
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von unity in diversity »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 11:51)

Nö, ich krieg mal Pension! :D

Genau: bei mir beides: Qualifikation UND Job. passt bestens! :D
Das ist auch Geld für das Nichtstun.
Beamte werden während ihrer Tätigkeit außerdem nicht umgesetzt, sondern umgebettet.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Alana4 »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Aug 2019, 12:17)

Das ist auch Geld für das Nichtstun.
Beamte werden während ihrer Tätigkeit außerdem nicht umgesetzt, sondern umgebettet.
Ich selbst war und bin kein Beamter. Da hab ich ein bißchen auf den Putz gehauen. Sorry.
Aber egal- ich profitiere vom Beamtensystem.

Genauer hätte ich sagen müssen: Qualifikation und Job und den richtigen Partner (der Beamter ist bzw. war)- passt alles!
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Ger9374 »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Aug 2019, 12:17)

Das ist auch Geld für das Nichtstun.
Beamte werden während ihrer Tätigkeit außerdem nicht umgesetzt, sondern umgebettet.

Der ist gut, umgebettet;-))
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Tom Bombadil »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 12:13)

Und wie kommst du darauf, dass der Pensionsempfänger (von mir jetzt mal abgesehen) weniger leistet und weniger Risiko trägt? Mein Mann war Polizist.
Dein Mann hat Leistung gebracht und musste ein Berufsrisiko tragen.
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Aug 2019, 12:05)

Was für eine Heuchelei. Selber vom Staat bestens abgesichert sein, aber von anderen, die mehr leisten und mehr Risiko tragen auch noch Verzicht einfordern und von "Gerechtigkeit" schwafeln.

Nichtsdestotrotz sollte das Rentensystem reformiert werden, mMn. sollte es eine lebenswürdige Grundrente geben, finanziert wird das über Steuereinnahmen, dafür fällt der gesamte Rentenversicherungskram weg. Wer mehr Rente als die Grundrente will, der muss privat vorsorgen.
100% Zustimmung!
Gibt nur ein "Problem". Auch dann werden Linke u. Konsorten jammern dass die Grundrente zu niedrig u. private Vorsorge ungerecht sei weil ja wieder Andere mehr haben als man selbst... :rolleyes:
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von H2O »

Alana4 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:46)

Na klar doch!
eingezahlt in die Rentenkasse wird nach Leistungsfähigkeit.
Herausgenommen aus der Rentenkasse VON JEDEM nur ein Sockelbertag. Der darf gerne ein gutes Stück über dem Existenzminimun liegen. Grundsätzlich aber deutlich gedeckelt.

die Gutverdiener, die ja soooo viel einzahlen müssen, kommen dabei freilich beim Rausnehmen etwas schlechter weg. Na und? Das Argument "ich hab ja gut gearbeitet und gut verdient und war ja "Leistungsträger "" zieht nicht. Denn für dieses Leistungsträger sein gab es ja immer gutes Geld....jeden Monat........
Rente ist kein Lohn! Wird aber inzwischen so gesehen, als selbstverständliche Verlängerung der Honorierung von Arbeitsleistung. Selbige, nämlich Arbeitsleistung, wird aber nicht mehr erbracht als Rentner.

Lange Rede kurzer Sinn: die allereinfachste und pragmatischste Lösung: eine relativ einheitliche Rente für jeden Renter über Steuer. Fertig. Und nein, nicht auf Sozialhilfeniveau. Ein Betrag, der sich an der Einkommensentwicklung der Steuerzahler orientiert und anpassbar sein kann, lässt sicher finden. Macht man ja jetzt auch mit der Bestimmung, was ein Rentenpunkt wert ist.
Geht es so weiter wie bisher, dann bestimmt mal eine Nachfolgegeneration, dass so ein Rentenpunkt nur noch ein kleines Pünktchen ist. Denn mehr als "Punkte" erwirbt sich selbst der größte Einzahler heute nicht.
Damit schaffen Sie aber keine leistungsgerechte Bewertung der Lebensleistung; schon heute wird die Rente ja dadurch gedeckelt, daß es eine obere Grenze für den Rentenbeitrag gibt. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann soll diese Grenze im Grunde fallen, und beim Verteilen der Umlage soll die Rentenhöhe vom eingezahlten Betrag abgekoppelt werden.

Ich sehe aber nicht, was diese Art der Einzahlung generationenfester macht als die heutige Erhebung. Würde man sich entscheiden, nur das als Rente zur Verfügung zu stellen, was das Umlageverfahren derzeit und in Zukunft hergibt, also durchaus auch sinkende Renten ohne Bestandssicherung bei sinkenden Beiträgen, dann wäre man heute schon bei einer "generationengerechten" Rente. Mehr gibt es dann eben nicht.

Da ist wohl doch mehr geistige Anstrengung erforderlich als für das Konzept, dem einen etwas weg zu nehmen, damit man dem anderen etwas mehr geben kann.
Ger9374

Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Ger9374 »

Das Rentensystem das besteht ist nicht Ideal. Doch eine weitere Umschichtung widerspricht dem Leistungsprinzip.
Nix leisten viel kriegen klappt so nicht.
Sonst muss der Staat sich aus der RV zurückziehen und den Menschen selbst ihre Altersvorsorge überlassen.Dann entscheiden die Menschen selbst was sie wollen.Dann muss auch Schluss mit der Staatlichen abgreiferei sein!
Möchte nicht wissen wie das Ergebnis aussähe. USA pur!!
Adam Smith
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Adam Smith »

Ger9374 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 13:54)

Das Rentensystem das besteht ist nicht Ideal. Doch eine weitere Umschichtung widerspricht dem Leistungsprinzip.
Nix leisten viel kriegen klappt so nicht.
Sonst muss der Staat sich aus der RV zurückziehen und den Menschen selbst ihre Altersvorsorge überlassen.Dann entscheiden die Menschen selbst was sie wollen.Dann muss auch Schluss mit der Staatlichen abgreiferei sein!
Möchte nicht wissen wie das Ergebnis aussähe. USA pur!!

Hier mal die USA.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Social_Security

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Medicare
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Ger9374

Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Ger9374 »

Denen gehen also bald die Dollars aus, oder sie senken das Rentenniveu ab.Krass das schon in 25 Jahren .Na ist ja mehr sone art
Sozialgrundrente!
Atue001
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Atue001 »

Weite Teile des deutschen Rentensystems drehen sich in Wirklichkeit gar nicht um die Rente, sondern um die Existenzsicherung. Es geht darum, wie man möglichst vielen Menschen im Alter die Möglichkeit gibt, dass sie ihren Lebensunterhalt aus eigenen Ansprüchen heraus bestreiten können.

Wenn zu viele Menschen im Alter in die Situation kommen, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen können, dann bricht das deutsche Rentensystem quasi zusammen, weil dann der Steuerzahler einspringen muss, um die Grundsicherung zu finanzieren.

In Dänemark geht das System in die Richtung, die Problematik der Existenzsicherung zu lösen - allerdings auch da nicht mit der eigentlich gebotenen Konsequenz.

Richtig wäre es, die Thematik der Existenzsicherung von der Wiege bis zur Bahre nachhaltig zu lösen. Sobald das passiert ist, haben wir kein Problem in der Rentenversicherung - es stellt sich sogar dann die Frage, ob wir dieses Instrument überhaupt noch brauchen. Alles darüber hinaus könnte man dann auch privatwirtschaftlich organisieren.
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Re: Rente

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

wohnungsloser hat geschrieben:(02 Dec 2021, 19:50)

So wie zB Renten ja auch besteuert werden
Aber nur weil die Beiträge zur Rentenversicherung nicht besteuert werden (nachgelagerte Besteuerung)
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Rente

Beitrag von wohnungsloser »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(02 Dec 2021, 19:58)

Aber nur weil die Beiträge zur Rentenversicherung nicht besteuert werden (nachgelagerte Besteuerung)
Stimmt, die Steuer werden ja auch nicht besteuert. Da verliert der Staat doch Unmengen.
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Re: Rente

Beitrag von Tom Bombadil »

wohnungsloser hat geschrieben:(02 Dec 2021, 20:14)

Stimmt, die Steuer werden ja auch nicht besteuert. Da verliert der Staat doch Unmengen.
Das ist der Stein der Weisen! Der Staat besteuert einfach die Steuern. Genial.
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Re: Rente

Beitrag von Misterfritz »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(02 Dec 2021, 19:58)

Aber nur weil die Beiträge zur Rentenversicherung nicht besteuert werden (nachgelagerte Besteuerung)
Das stimmt nur zum Teil.
Erst ab 2025 sind die Beiträge zur RV komplett von der Steuer befreit.
https://correctiv.org/checkjetzt/2019/0 ... besteuert/
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Rente

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Misterfritz hat geschrieben:(02 Dec 2021, 21:22)

Das stimmt nur zum Teil.
Erst ab 2025 sind die Beiträge zur RV komplett von der Steuer befreit.
https://correctiv.org/checkjetzt/2019/0 ... besteuert/
Es ging ums Prinzip. Ums Grundverständnis. Es muss im Augenblick auch noch nicht die gesamte Rente versteuert werden.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Rente

Beitrag von Realist2014 »

Misterfritz hat geschrieben:(02 Dec 2021, 21:22)

Das stimmt nur zum Teil.
Erst ab 2025 sind die Beiträge zur RV komplett von der Steuer befreit.
https://correctiv.org/checkjetzt/2019/0 ... besteuert/

Die Ampel möchte das auf das Jahr 2023 vorziehen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von gallerie »

Gruwe hat geschrieben:(12 Feb 2019, 08:24)

[Fullqoute]
...es geht nicht mehr um Gerechtigkeit, sondern um Bezahlbarkeit!
Das ganze Rentensystem des Generationenvertrages ist vor die Wand gefahren worden.
100 MRD. Euro zahlt die Steuerkasse in die morbide Rentenversicherung jedes Jahr. Und die Zahlungen erhöhen sich von Jahr zu Jahr.
Warum reitet man weiter auf einem todgeweihten Pferd?
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Re: Änderung des deutschen Rentensystems

Beitrag von Realist2014 »

gallerie hat geschrieben:(11 Jan 2022, 15:33)
...es geht nicht mehr um Gerechtigkeit, sondern um Bezahlbarkeit!
Das ganze Rentensystem des Generationenvertrages ist vor die Wand gefahren worden.
Nein- es funktioniert doch.
100 MRD. Euro zahlt die Steuerkasse in die morbide Rentenversicherung jedes Jahr. Und die Zahlungen erhöhen sich von Jahr zu Jahr.
Für die "Versicherungsfremde Leistungen"
Warum reitet man weiter auf einem todgeweihten Pferd?
Es ist kein "todgeweihtes Pferd"-
Logischerweise müssen die erworbenen Anwartschaften als Rente auch bezahlt werden - und das erfolgt primär ja ( als Finanzierungsquelle) über die Beiträge zur RV.

Aber du kannst ja gerne mal erläutern, wie man unter Beibehaltung der Rentenzahlungen etwas "ändern" könnte...
Außer Erhöhung des Renteneintrittsalters, Erhöhung der Beiträge oder Absenkung des Rentenniveaus
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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