Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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franktoast
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(14 Feb 2019, 13:36)

Schau Dir mal diese Tabelle an:

https://de.wikipedia.org/wiki/Niedriglohn#Deutschland

(Tabelle ist rechts abgebildet)
Wie andere Daten.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

franktoast hat geschrieben:(14 Feb 2019, 14:45)

Wie andere Daten.
Was meinst Du damit?
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franktoast
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(14 Feb 2019, 14:56)

Was meinst Du damit?
Ich meine damit, dass die Zahlen von "Wähler" wenig über die Armut oder Reichtum der Personen aussagen. Meine Frau verdient auch schlecht, aber ist nicht arm. Wer mit 20Std die Woche in Steuerklasse 5 1300€ netto verdient, hat einen Stundenlohn von brutto 40€/std.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

franktoast hat geschrieben:(14 Feb 2019, 15:17)

Ich meine damit, dass die Zahlen von "Wähler" wenig über die Armut oder Reichtum der Personen aussagen. Meine Frau verdient auch schlecht, aber ist nicht arm. Wer mit 20Std die Woche in Steuerklasse 5 1300€ netto verdient, hat einen Stundenlohn von brutto 40€/std.
In der Wikipedia-Tabelle, die ich verlinkt hatte, gibt es aber eine Spalte mit der Überschrift "Niedriglohn-Grenze Brutto pro Stunde". Und die dort genannten Werte reichen von 9,50 € bis 10 €. Und das ist die Obergrenze des Niedriglohnbereichs.
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franktoast
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(14 Feb 2019, 15:20)

In der Wikipedia-Tabelle, die ich verlinkt hatte, gibt es aber eine Spalte mit der Überschrift "Niedriglohn-Grenze Brutto pro Stunde". Und die dort genannten Werte reichen von 9,50 € bis 10 €. Und das ist die Obergrenze des Niedriglohnbereichs.
Ja und? Wenn du ne Tabelle mit allen Löhnen hast und jemand verdient 100€ im Monat, weißt du trotzdem nicht, ob er das auf eine Stunde oder auf 10Std. verdient. Und wenn man den Nettolohn betrachtet, muss man berücksichtigen, dass va. weniger hohe Einkommen Steuerklasse 5 sind(welches ohne Freibetrag besteuert wird), da eben der Ehepartner mehr verdient und dieser eben Steuerklasse 3 hat. Und in der Statistik hat man eben auch den Student, der sich mit 10 Wochenarbeitsstunden auf Mindestlohnniveau etwas dazu verdient.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

franktoast hat geschrieben:(14 Feb 2019, 15:52)

Ja und? Wenn du ne Tabelle mit allen Löhnen hast und jemand verdient 100€ im Monat, weißt du trotzdem nicht, ob er das auf eine Stunde oder auf 10Std. verdient. Und wenn man den Nettolohn betrachtet, muss man berücksichtigen, dass va. weniger hohe Einkommen Steuerklasse 5 sind(welches ohne Freibetrag besteuert wird), da eben der Ehepartner mehr verdient und dieser eben Steuerklasse 3 hat. Und in der Statistik hat man eben auch den Student, der sich mit 10 Wochenarbeitsstunden auf Mindestlohnniveau etwas dazu verdient.
Ich sehe schon, wir kommen hier nicht weiter.
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Gruwe
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Gruwe »

Wähler hat geschrieben:(14 Feb 2019, 11:21)

Schau Dir einmal die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland an (Auf Button Einkommen klicken):
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 31931.html
"(Auf Button Einkommen klicken) 18,5% verdienen zwischen 900 und 1300 Euro Nettolohn"
Das müssen dann schon mindestens 2 oder 3 Minijobs pro Person sein. Die Vermögenswerte beziehen sich auf den Haushalt, der auch aus mehr als einer Person bestehen kann. Die Angaben stammen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes, das dafür bei einer repräsentativen Personengruppe diese Zahlen abgefragt hat. Bessere Daten als den Mikrozensus wirst Du für Deutschland nicht finden.
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58777.html
"Anzahl der Vollzeitarbeitnehmer im April 2014 mit einem monatlichen Bruttoverdienst von... "
Die 18,5% zwischen 900 und 1300 Euro Nettolohn bezieht sich auf Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte. Aus der Grafik über Vollzeitarbeitnehmer im April 2014 kannst Du ersehen und abschätzen, wieviel Vollzeitbeschäftigte sich über die Niedriglöhner bis zu einem Bruttoeinkommen von 2100 Euro verteilen. Man muss es sich ein bißchen zusammenbasteln, weil es maßgeschneiderte Statistiken nicht gibt.
Ich geb Dir mal nen Tipp:

Mach Excel auf und bilde eine homogene Gesellschaft ab. Das bedeutet, du nimmst für jedes Alter von 1-81 Jahre (also entsprechend der Lebenserwartung von Deutschland) eine gleiche Anzahl an Menschen an. Weiter nimmst du für alle gleiches Einkommen an (bspw. von 25-67 Jahren, vorher ist man Kind bzw. in Ausbildung, danach ist man in Rente) und gleiche Sparquote. Das angesparte Vermögen sinkt dann bis zum Lebensende wieder ab, da davon gerzehrt wird.

Nun stellst du in dieser Tabelle dar, über welche Menge an Vermögen jede Altersklasse verfügt. Dann suchst du die 8 Altersklassen mit den höchsten Vermögen raus (dürfte so im Bereich um 60 Jahre sein), addierst deren Vermögen. Anschließend summierst du noch das Vermögen aller Altersklassen.
Nun kannst du ausrechnen, wie hoch die Vermögenskonzentration bei den vermögendsten 10% ist. Da dürftest du sehr erstaunt sein, denn dieses Ergebnis gilt für eine absolut homogene Gesellschaft.

Wenn du dann noch weiter denkst und etwa noch annimmst, dass trotz gleichem Einkommen die Sparquote keine homogene Eigenschaft in der realen Welt ist, kannst du dir ja denken, wie sich dies auf die Vermögensverteilung auswirkt. Weiter kannst du Dir natürlich auch noch bewusst machen, dass gerade die Altersklassen mit den höchsten Vermögen auch diejenigen sind, die mit dem Erben dran sind oder dass du dir bewusst machst, dass es dazu durchaus noch Einkommensunterschiede geben kann, dir auch durchaus gerechtfertigt sind, dann dürfte auch Dir klar werden, wieso die Betrachtung der Vermögensverteilung - wie Du sie hier anstellst - nicht sinnvoll ist und eine Ungleichverteilung hier auch nichts mit Ungerechtigkeit zu tun haben muss.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Gruwe hat geschrieben:(14 Feb 2019, 16:36)

Ich geb Dir mal nen Tipp:

Mach Excel auf und bilde eine homogene Gesellschaft ab. Das bedeutet, du nimmst für jedes Alter von 1-81 Jahre (also entsprechend der Lebenserwartung von Deutschland) eine gleiche Anzahl an Menschen an. Weiter nimmst du für alle gleiches Einkommen an (bspw. von 25-67 Jahren, vorher ist man Kind bzw. in Ausbildung, danach ist man in Rente) und gleiche Sparquote. Das angesparte Vermögen sinkt dann bis zum Lebensende wieder ab, da davon gerzehrt wird.

Nun stellst du in dieser Tabelle dar, über welche Menge an Vermögen jede Altersklasse verfügt. Dann suchst du die 8 Altersklassen mit den höchsten Vermögen raus (dürfte so im Bereich um 60 Jahre sein), addierst deren Vermögen. Anschließend summierst du noch das Vermögen aller Altersklassen.
Nun kannst du ausrechnen, wie hoch die Vermögenskonzentration bei den vermögendsten 10% ist. Da dürftest du sehr erstaunt sein, denn dieses Ergebnis gilt für eine absolut homogene Gesellschaft.

Wenn du dann noch weiter denkst und etwa noch annimmst, dass trotz gleichem Einkommen die Sparquote keine homogene Eigenschaft in der realen Welt ist, kannst du dir ja denken, wie sich dies auf die Vermögensverteilung auswirkt. Weiter kannst du Dir natürlich auch noch bewusst machen, dass gerade die Altersklassen mit den höchsten Vermögen auch diejenigen sind, die mit dem Erben dran sind oder dass du dir bewusst machst, dass es dazu durchaus noch Einkommensunterschiede geben kann, dir auch durchaus gerechtfertigt sind, dann dürfte auch Dir klar werden, wieso die Betrachtung der Vermögensverteilung - wie Du sie hier anstellst - nicht sinnvoll ist und eine Ungleichverteilung hier auch nichts mit Ungerechtigkeit zu tun haben muss.
Du kannst es auch so sehen. Ältere Menschen sind in der Regel deutlich reicher als Jüngere und trotzdem würde praktisch jeder Reiche mit dem Jungen tauschen. Warum wohl? Materieller Reichtum gleich das das Nachlassen den Jugendreichtums eben aus.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(14 Feb 2019, 15:57)

Ich sehe schon, wir kommen hier nicht weiter.
Das sehe ich auch so. Ich meine, was ist das erwünschte Ergebnis? Klar. Man will Geld der anderen verteilen. Optimalerweise von den Reichen zumindest teilweise zu einem selber. Ich denke, dass ist ein rationales Ziel eines Jeden.
Nun kommt eine Statistik heraus, in der es heißt, das Durchschnittseinkommen sei x€. Hm, verdammt viel. Keine Rechtfertigung, um das Geld der Reichen ausgeben zu können. Aha! Also nachbohren. Wenn einer 1Mio. verdient und die anderen jeweils 0€, haben alle im Schnit ein gutes Einkommen. Klar, ist ja auch so. Super.
Nun kommt man auf eine andere knackige Zahl, die besagt, dass jeder Dritte zu arm sei, um fürs Alter vorzusorgen. Yeah, das taugt. Also akzeptiert. Warum die Zahl hinterfragen? Ziel erreicht.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Alter Stubentiger »

yogi61 hat geschrieben:(06 Feb 2019, 11:36)

Natürlich muss man dafür sorgen, dass die Menschen von der Rente leben können. Ich muss in diesem Fall aber dem Strangersteller zum Teil beipflichten. So wie Heil sich das vorstellt, geht es nicht. Natürlich ist es ein Skandal, dass jahrzehntelange Leistung bei vielen Menschen nicht zu Renten über der Grundsicherung führt, aber das Problem sind doch eher die niedrigen Löhne und die prekären Beschäftigungsverhältnissen und da hat die SPD ihren historischen Beitrag geleistet. Ich persönlich halte das für ein Wahlkampfmanöver im Hinblick auf die anstehenden Wahlen gerade im Osten und gerade hier gab es nach der Wende so starke Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt, dass viele Menschen hier ohnehin nicht in den Genuss von Heils Rente kämen.
Positiv darf man anmerken, dass die SPD wenigstens versucht die soziale Frage in den Mittelpunkt zu stellen, aber wie gesagt, in erster Linie muss man diese verdammten Dumpinglöhne in diesem Land bekämpfen.
Nein. Dumpinglöhne geht man ja mit dem Mindestlohn an. Das funktioniert schon ganz gut. Die Arbeitgeber die sich nicht dran halten kann man allenfalls mit mehr Strafverfolgung zum umdenken bringen.

Löhne oder Renten sind allerdings ohnehin nicht das aktuelle und zukünftige Problem. So schnell wie die Kosten steigen können Mindestlöhne/Renten gar nicht steigen. Da muß an ganz anderer Stelle angesetzt werden. Überall da wo sich Kapitalinvestoren breit gemacht haben und immer breiter machen explodieren die Kosten für Rentner aber auch alle anderen. Wir haben also ein Kostenproblem. Da müßte man ganz dicke Bretter bohren um den Sozialstaat zu retten. Generell müssen alle steuerlichen Vergünstigungen und Anreize für Kapitalinvestoren ersatzlos gestrichen werden. Ferner muß endlich man die Bürokratie deutlich zusammengestrichen werden. Gerade beim Bauen aber auch in anderen Bereichen machen die Papierflut und sich ständig erweiternde Vorschriften alles immer teurer.

Also weniger auf die Einkommen der ärmeren Leute schauen. Und mehr auf die Kosten für diese Leute. Wer die Kosten senkt rettet den Sozialstaat. Wer nur soziale Wohltaten verteilt füttert nur die Kapitelbesitzer die dann noch mehr anhäufen. Der jetzige Ansatz der SPD zeigt nur dass man die Gefahren der Globalisierung des Kapitals nicht erkannt hat.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Feb 2019, 17:43)

Nein. Dumpinglöhne geht man ja mit dem Mindestlohn an. Das funktioniert schon ganz gut. Die Arbeitgeber die sich nicht dran halten kann man allenfalls mit mehr Strafverfolgung zum umdenken bringen.

Löhne oder Renten sind allerdings ohnehin nicht das aktuelle und zukünftige Problem. So schnell wie die Kosten steigen können Mindestlöhne/Renten gar nicht steigen. Da muß an ganz anderer Stelle angesetzt werden. Überall da wo sich Kapitalinvestoren breit gemacht haben und immer breiter machen explodieren die Kosten für Rentner aber auch alle anderen. Wir haben also ein Kostenproblem. Da müßte man ganz dicke Bretter bohren um den Sozialstaat zu retten. Generell müssen alle steuerlichen Vergünstigungen und Anreize für Kapitalinvestoren ersatzlos gestrichen werden. Ferner muß endlich man die Bürokratie deutlich zusammengestrichen werden. Gerade beim Bauen aber auch in anderen Bereichen machen die Papierflut und sich ständig erweiternde Vorschriften alles immer teurer.

Also weniger auf die Einkommen der ärmeren Leute schauen. Und mehr auf die Kosten für diese Leute. Wer die Kosten senkt rettet den Sozialstaat. Wer nur soziale Wohltaten verteilt füttert nur die Kapitelbesitzer die dann noch mehr anhäufen. Der jetzige Ansatz der SPD zeigt nur dass man die Gefahren der Globalisierung des Kapitals nicht erkannt hat.
Aha. Wo genau "explodieren" denn die Kosten, du meinst Mieten? Definiere "explodieren"
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Positiv Denkender hat geschrieben:(13 Feb 2019, 16:41)

Das ist so in der freien Wirtschaft im Sport überall wo Wettbewerb stattfindet .Hat riesige Vorteile gegenüber
staatlichen Dirigismus . Vor allem preisregulierend .
Tja, wenn man die Wirtschaft mit einer Sportveranstaltung vergleicht, solchen Sachverstand ist nichts hinzuzufügen. Die Verlierer sehen das sicherlich anders.
Typische Schwarz-Weiss-Denke wirtschaftsliberaler Freiheitsfanatiker.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(14 Feb 2019, 13:34)

Also erstmal ein allgemeines Feedback. Deine Schreibeweise ist sehr verwirrend. Man erkennt nur schwer, was hier dein Text ist und was du zitierst.
Zum anderen geht es um das Nettoeinkommen einer Person. Verdient zB. die Ehefrau 20€ die Stunde und hat ne Vollzeitstelle, dann kommt sie auf 1300€. (2400€ brutto), falls ihr Ehemann mehr verdient und sie eben nur Steuerklasse 5 ist. Dazu noch die ganzen Teilszeitstellen.
Ich denke, es ist schon alles ok so. 100€ pro Monat kann jeder fürs Alter zurück legen, und kann so eine nette Rentenverbesserung erzielen.
So so, kann das jeder? Worauf gründet deine Aussage? Hast du dafür Belege, Studien, Berichte? Oder ist das nur deine vollkommen unerhebliche und unmassgebliche Meinung.
Letzteres darfst du zwar äusser entbehrt aber anscheinend jeglicher glaubwürdigen Grundlage. Von daher....vollkommen für den Arsch. :cool:
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(14 Feb 2019, 15:57)

Ich sehe schon, wir kommen hier nicht weiter.
Nö, keine Chance. Habe ich aufgegeben. Gegen soviel einfältige Schläue kann man nicht anstinken.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Feb 2019, 17:43)

Nein. Dumpinglöhne geht man ja mit dem Mindestlohn an. Das funktioniert schon ganz gut. Die Arbeitgeber die sich nicht dran halten kann man allenfalls mit mehr Strafverfolgung zum umdenken bringen.

Löhne oder Renten sind allerdings ohnehin nicht das aktuelle und zukünftige Problem. So schnell wie die Kosten steigen können Mindestlöhne/Renten gar nicht steigen. Da muß an ganz anderer Stelle angesetzt werden. Überall da wo sich Kapitalinvestoren breit gemacht haben und immer breiter machen explodieren die Kosten für Rentner aber auch alle anderen. Wir haben also ein Kostenproblem. Da müßte man ganz dicke Bretter bohren um den Sozialstaat zu retten. Generell müssen alle steuerlichen Vergünstigungen und Anreize für Kapitalinvestoren ersatzlos gestrichen werden. Ferner muß endlich man die Bürokratie deutlich zusammengestrichen werden. Gerade beim Bauen aber auch in anderen Bereichen machen die Papierflut und sich ständig erweiternde Vorschriften alles immer teurer.

Also weniger auf die Einkommen der ärmeren Leute schauen. Und mehr auf die Kosten für diese Leute. Wer die Kosten senkt rettet den Sozialstaat. Wer nur soziale Wohltaten verteilt füttert nur die Kapitelbesitzer die dann noch mehr anhäufen. Der jetzige Ansatz der SPD zeigt nur dass man die Gefahren der Globalisierung des Kapitals nicht erkannt hat.
Letzteres ist natürlich (auch) richtig, vor allem in Hinblick auf die Pflege. Da schmiert man fetten Schweinen den Arsch und die Betroffen, die Pflegebedürftigen, haben nichts davon. Kaum eine Sparte in der die Investitionsrendite grösser ist als in der Pflege.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/pr ... n-100.html
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

franktoast hat geschrieben:(14 Feb 2019, 13:34)
Also erstmal ein allgemeines Feedback. Deine Schreibeweise ist sehr verwirrend. Man erkennt nur schwer, was hier dein Text ist und was du zitierst.
Zum anderen geht es um das Nettoeinkommen einer Person. Verdient zB. die Ehefrau 20€ die Stunde und hat ne Vollzeitstelle, dann kommt sie auf 1300€. (2400€ brutto), falls ihr Ehemann mehr verdient und sie eben nur Steuerklasse 5 ist. Dazu noch die ganzen Teilszeitstellen.
Ich denke, es ist schon alles ok so. 100€ pro Monat kann jeder fürs Alter zurück legen, und kann so eine nette Rentenverbesserung erzielen.
So weniger verwirrend?
Mir scheint es wichtig festzuhalten, dass 10% der Arbeitnehmer in Vollzeit zu Niedriglöhnen arbeiten und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rente unterhalb der Grundsicherung erwirtschaften werden. Es gibt nun 3 Möglichkeiten: Private Altersvorsorge zusätzlich, aus dem Nettolohn des Niedriglöhners finanziert, deutlch höhere Mindestlöhne oder Aufstockung aus Steuermitteln mit oder ohne Bedarfsprüfung.
Schau Dir einmal die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland an:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 31931.html
(Auf Button Einkommen klicken)
18,5% verdienen zwischen 900 und 1300 Euro Nettolohn
Das müssen dann schon mindestens 2 oder 3 Minijobs pro Person sein. Die Vermögenswerte beziehen sich auf den Haushalt, der auch aus mehr als einer Person bestehen kann. 40% aller Haushalte sind übrigens Single-Haushalte. Die Angaben stammen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes, das dafür bei einer repräsentativen Personengruppe diese Zahlen abgefragt hat. Bessere Daten als den Mikrozensus wirst Du für Deutschland nicht finden.
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58777.html
Anzahl der Vollzeitarbeitnehmer im April 2014 mit einem monatlichen Bruttoverdienst von...
Die 18,5% zwischen 900 und 1300 Euro Nettolohn bezieht sich auf Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte. Aus der Grafik über Vollzeitarbeitnehmer im April 2014 kannst Du ersehen und abschätzen, wieviel Vollzeitbeschäftigte sich über die Niedriglöhner bis zu einem Bruttoeinkommen von 2100 Euro verteilen. Man muss es sich ein bißchen zusammenbasteln, weil es maßgeschneiderte Statistiken nicht gibt.
Zuletzt geändert von Wähler am Fr 15. Feb 2019, 09:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Gruwe hat geschrieben:(14 Feb 2019, 16:36)
Ich geb Dir mal nen Tipp:
Mach Excel auf und bilde eine homogene Gesellschaft ab. Das bedeutet, du nimmst für jedes Alter von 1-81 Jahre (also entsprechend der Lebenserwartung von Deutschland) eine gleiche Anzahl an Menschen an. Weiter nimmst du für alle gleiches Einkommen an (bspw. von 25-67 Jahren, vorher ist man Kind bzw. in Ausbildung, danach ist man in Rente) und gleiche Sparquote. Das angesparte Vermögen sinkt dann bis zum Lebensende wieder ab, da davon gerzehrt wird.
Nun stellst du in dieser Tabelle dar, über welche Menge an Vermögen jede Altersklasse verfügt. Dann suchst du die 8 Altersklassen mit den höchsten Vermögen raus (dürfte so im Bereich um 60 Jahre sein), addierst deren Vermögen. Anschließend summierst du noch das Vermögen aller Altersklassen.
Nun kannst du ausrechnen, wie hoch die Vermögenskonzentration bei den vermögendsten 10% ist. Da dürftest du sehr erstaunt sein, denn dieses Ergebnis gilt für eine absolut homogene Gesellschaft.
Wenn du dann noch weiter denkst und etwa noch annimmst, dass trotz gleichem Einkommen die Sparquote keine homogene Eigenschaft in der realen Welt ist, kannst du dir ja denken, wie sich dies auf die Vermögensverteilung auswirkt. Weiter kannst du Dir natürlich auch noch bewusst machen, dass gerade die Altersklassen mit den höchsten Vermögen auch diejenigen sind, die mit dem Erben dran sind oder dass du dir bewusst machst, dass es dazu durchaus noch Einkommensunterschiede geben kann, dir auch durchaus gerechtfertigt sind, dann dürfte auch Dir klar werden, wieso die Betrachtung der Vermögensverteilung - wie Du sie hier anstellst - nicht sinnvoll ist und eine Ungleichverteilung hier auch nichts mit Ungerechtigkeit zu tun haben muss.
FAZ 11. April 2013 Vermögensverteilung im Euroraum
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 42930.html
In der empirischen Wirklichkeit kommt es aber zu deutlichen Unterschieden, was das Medianvermögen betrifft, was zum Beispiel mit der Wohneigentumsquote zu tun hat.
Die Eigenkapital-Förderung von Wohnungsbaugenossenschaftensanteilen für Geringverdiener durch den Staat wäre also auch eine sinnvolle Maßnahme gegen Altersarmut.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

franktoast hat geschrieben:(14 Feb 2019, 15:17)
Ich meine damit, dass die Zahlen von "Wähler" wenig über die Armut oder Reichtum der Personen aussagen. Meine Frau verdient auch schlecht, aber ist nicht arm. Wer mit 20Std die Woche in Steuerklasse 5 1300€ netto verdient, hat einen Stundenlohn von brutto 40€/std.
Dann solltest Du aber auch Deine Behauptung in Auseinandersetzung mit den von mir gelieferten Zahlen begründen, oder eigene empirische Zahlen bringen und die interpretieren. ;)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Feb 2019, 17:43)

Nein. Dumpinglöhne geht man ja mit dem Mindestlohn an. Das funktioniert schon ganz gut. Die Arbeitgeber die sich nicht dran halten kann man allenfalls mit mehr Strafverfolgung zum umdenken bringen.
Wenn der Mindestlohn nur für die Grundsicherung im Alter mit Bedürftigkeitsprüfung reicht, ist der zu niedrig, darauf könnte man sich doch wenigstens einigen.
Löhne oder Renten sind allerdings ohnehin nicht das aktuelle und zukünftige Problem. So schnell wie die Kosten steigen können Mindestlöhne/Renten gar nicht steigen. Da muß an ganz anderer Stelle angesetzt werden. Überall da wo sich Kapitalinvestoren breit gemacht haben und immer breiter machen explodieren die Kosten für Rentner aber auch alle anderen. Wir haben also ein Kostenproblem. Da müßte man ganz dicke Bretter bohren um den Sozialstaat zu retten. Generell müssen alle steuerlichen Vergünstigungen und Anreize für Kapitalinvestoren ersatzlos gestrichen werden. Ferner muß endlich man die Bürokratie deutlich zusammengestrichen werden. Gerade beim Bauen aber auch in anderen Bereichen machen die Papierflut und sich ständig erweiternde Vorschriften alles immer teurer.
Die Frage warum Kosten explodieren ist eine Gute. Ich gehe davon aus, daß es dafür mehrere Gründe gibt. Da wären der Druck der Dividendenausschüttung, ergo rechnet man mit höheren Gewinnmarchen, auch höhere Lohnkosten fließen da ein und nicht zu Vergessen die höheren/manchmal übertriebenen Sicherheitsstandards die wir den Versicherungen zu verdanken haben, denn auch diese wollen Gewinne machen und Dividenden/Boni ausschütten.
In einem Wirtschaftskreislauf summieren sich diese Faktoren zu höheren Kosten. Aber um Kosten wieder zu senken müssen ja irgendwo Abstriche gemacht werden, oder mehr Gewinn durch Erlöse. Bisher würden diese Kosten häufiger bei der Belegschaft über Kündigungen, oder noch schlimmer eben über die Lohnkosten gesenkt. Hier gilt es m.M. auf breiter Front umzudenken, um auch die Akzeptanz unseres Systems bei den Bürgern zu erhalten.
Also weniger auf die Einkommen der ärmeren Leute schauen. Und mehr auf die Kosten für diese Leute. Wer die Kosten senkt rettet den Sozialstaat. Wer nur soziale Wohltaten verteilt füttert nur die Kapitelbesitzer die dann noch mehr anhäufen. Der jetzige Ansatz der SPD zeigt nur dass man die Gefahren der Globalisierung des Kapitals nicht erkannt hat.
Ich bin bei dir, aber wo/bei wem willst du denn jetzt die Kosten senken? Wo würdest du da den Hebel ansetzen, gerade in der globalisierten Welt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 07:47)

FAZ 11. April 2013 Vermögensverteilung im Euroraum
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 42930.html
In der empirischen Wirklichkeit kommt es aber zu deutlichen Unterschieden, was das Medianvermögen betrifft, was zum Beispiel mit der Wohneigentumsquote zu tun hat.
Die Eigenkapital-Förderung von Wohnungsbaugenossenschaftensanteilen für Geringverdiener durch den Staat wäre also auch eine sinnvolle Maßnahme gegen Altersarmut.
Warum nur wundert es mich gar nicht dass die 3 Schurkenstaaten die Statistik anführen?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Gruwe hat geschrieben:(13 Feb 2019, 12:47)

Du scheinst es ja durchaus mit dem Interpretieren zu haben?

Nein, ich bin auch nicht dafür, das Geld vom Soli in die Rentenkasse zu stecken. Meine Aussage war in der Hinsicht zu verstehen, dass ich nicht unbedingt auf die Abschaffung des Soli poche. Von mir aus kann dieser gerne erhalten bleiben, so lange er sinnvoll eingesetzt wird. Hierunter verstehe ich nicht, dies an irgendwelche Rentner zu verteilen, sondern lieber in Investitionen zu stecken, etwa in die Bildung, Forschung, o.ä.
Dann also doch vieleicht eine FTA-Steuer oder eine Erbschaftssteuer die den Namen verdient oder eine Vermögenssteuer um die Kosten zu decken. Auch gut. :)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(14 Feb 2019, 18:40)

So so, kann das jeder? Worauf gründet deine Aussage? Hast du dafür Belege, Studien, Berichte? Oder ist das nur deine vollkommen unerhebliche und unmassgebliche Meinung.
Letzteres darfst du zwar äusser entbehrt aber anscheinend jeglicher glaubwürdigen Grundlage. Von daher....vollkommen für den Arsch. :cool:
Wäre es dir lieber, wenn man die Rentenbeiträge um 100€ erhöht?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

Gruwe hat geschrieben:(13 Feb 2019, 14:27)

Kann man ja durchaus machen, bringt halt eben nix zusätzlich für die Rentner, solange das Äquivalenzprinzip gilt.

Beim Schweizer Modell muss einem aber auch ganz klar bewusst sein, dass dort eben über das Rentensystem umverteilt wird. Bei uns geschieht dies über das Steuersystem und etwa die Krankenversicherung. Nur die Vorteile raussuchen, sprich Rosinenpickerei, is nicht!
Ähh wo genau wird über die Krankenversicherung umverteilt? Ausser man nennt alle Versicherungsleistungen Umverteilung. Wo genau haben privat Versicherte mit einer versicherungsfremden Umverteilung zu tun?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 09:32)

Wäre es dir lieber, wenn man die Rentenbeiträge um 100€ erhöht?
Die Frage ist nicht was mir lieber wäre sondern woher du die dreiste Behauptung nimmst jeder könne monatlich 100€ für seinen Ruhestand absparen?
Man bekommt von dir einfach keine Antworten. Nur Ausweichfragen, äusserst schwach, keine Diskussionsgrundlage.
An einer weitergehenden Diskussion mit dir habe ich übrigens kein Interesse, aber vielleicht kannst du ganz einfach mal meine Frage beantworten.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Gruwe »

Klopfer hat geschrieben:(15 Feb 2019, 09:33)

Ähh wo genau wird über die Krankenversicherung umverteilt? Ausser man nennt alle Versicherungsleistungen Umverteilung. Wo genau haben privat Versicherte mit einer versicherungsfremden Umverteilung zu tun?
Natürlich!
Die Krankenversicherung in Deutschland funktioniert nach dem Solidarprinzip, d.h. jeder zahlt die Beiträge nach seiner Leistungsfähigkeit und es findet etwa keine Risikobewertung (wie es z.B. dann passiert, wenn du bspw. eine Berufsunfähigkeits- oder Kfz-Haftpflicht-Versicherung abschließen möchtest) statt. Sowas ist nichts anderes
als eine Umverteilung. In der Schweiz ist das anders: https://www.ess-europe.de/krankenversicherung-schweiz/
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Gruwe »

Klopfer hat geschrieben:(15 Feb 2019, 09:29)

Dann also doch vieleicht eine FTA-Steuer oder eine Erbschaftssteuer die den Namen verdient oder eine Vermögenssteuer um die Kosten zu decken. Auch gut. :)
Nö und nö!

Mir konnte immer noch Niemand erklären, wieso eine Vermögenssteuer gerecht sein sollte?

Beispiel:

Zwei Menschen verdienen über ihr Leben hinweg stets das gleiche Einkommen. Der eine gibt einen großen Teil seines Einkommens aus, der andere spart dagegen deutlich mehr bzw. legt sein Geld an. Der zweite hat am Ende ein deutlich höheres Vermögen als der andere, obwohl beide genau gleiche Voraussetzungen hatten. Wieso sollte ich den einen bestrafen und ihm dann von seinem Vermögen wieder was wegholen?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 07:34)
Mir scheint es wichtig festzuhalten, dass 10% der Arbeitnehmer in Vollzeit zu Niedriglöhnen arbeiten
Steht wo?
und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rente unterhalb der Grundsicherung erwirtschaften werden.
Also ich hab auch mal einen Niedriglohn erhalten, bekomme aber sicherlich eine Rente über der Grundsicherung. Meine Frau hat aktuell einen Niedriglohn und bekommt auch eine Grundsicherung (wegen mir). Beantworte mir doch eine einfache Frage: Ist die Rente von einem der 45 erwerbsfähigen Jahre abhängig, oder von allen 45?

Deine Statistiken beziehen sich immer auf einen Zeitpunkt und auf die Person. Ob es im Alter Grundsicherung gibt, hängt ab von einen Zeitraum und Haushalt.

Man kann das übrigens auch anders herum sehen. Jemand, der zB. im Kohlewerk aktuell einen guten Job hat, der könnte im Alter eventuell trotzdem nur Grundsicherung bekommen, wenn die bald die Langzeitarbeitslosigkeit droht.
So so, kann das jeder? Worauf gründet deine Aussage? Hast du dafür Belege, Studien, Berichte? Oder ist das nur deine vollkommen unerhebliche und unmassgebliche Meinung.
Letzteres darfst du zwar äusser entbehrt aber anscheinend jeglicher glaubwürdigen Grundlage. Von daher....vollkommen für den Arsch. :cool:
Ok, es gründet daher, dass es Menschen auf der Welt gibt, die nur einen Bruchteil von Hartz4 haben und trotzdem zurecht kommen. Also relativ zu unsren Preisen. Wie kann jemand in Afrika mit 100€ im Monat Geld auf die Seite legen, aber in Deutschland jemand mit 1000€ nicht? Und ja, in Afrika sind Dinge günstiger, aber recht viel günstiger als bei unsren Aldis ist es dort auch nicht.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 07:34)
Mir scheint es wichtig festzuhalten, dass 10% der Arbeitnehmer in Vollzeit zu Niedriglöhnen arbeiten und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rente unterhalb der Grundsicherung erwirtschaften werden. Es gibt nun 3 Möglichkeiten: Private Altersvorsorge zusätzlich, aus dem Nettolohn des Niedriglöhners finanziert, deutlch höhere Mindestlöhne oder Aufstockung aus Steuermitteln mit oder ohne Bedarfsprüfung.
Schau Dir einmal die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland an:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 31931.html
(Auf Button Einkommen klicken)
Das müssen dann schon mindestens 2 oder 3 Minijobs pro Person sein. Die Vermögenswerte beziehen sich auf den Haushalt, der auch aus mehr als einer Person bestehen kann. 40% aller Haushalte sind übrigens Single-Haushalte. Die Angaben stammen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes, das dafür bei einer repräsentativen Personengruppe diese Zahlen abgefragt hat. Bessere Daten als den Mikrozensus wirst Du für Deutschland nicht finden.
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet "
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58777.html
Die 18,5% zwischen 900 und 1300 Euro Nettolohn bezieht sich auf Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte. Aus der Grafik über Vollzeitarbeitnehmer im April 2014 kannst Du ersehen und abschätzen, wieviel Vollzeitbeschäftigte sich über die Niedriglöhner bis zu einem Bruttoeinkommen von 2100 Euro verteilen. Man muss es sich ein bißchen zusammenbasteln, weil es maßgeschneiderte Statistiken nicht gibt.
franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:33)
Steht wo?
Deine Statistiken beziehen sich immer auf einen Zeitpunkt und auf die Person. Ob es im Alter Grundsicherung gibt, hängt ab von einen Zeitraum und Haushalt.
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet"
Die Vermögensstatistik bezieht sich auf den Haushalt.
Dass vollzeitarbeitende Niedriglöhner es schwer haben werden, eine Rente über der Grundsicherung zu erwirtschaften, dürfte einleuchtend sein.
Da die Statistiken, die Du verlangst, von niemandem erstellt werden können, erübrigt sich eine empirische Diskussion über dieses Thema mit Dir.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:49)

https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet"
Die Vermögensstatistik bezieht sich auf den Haushalt.
Dass vollzeitarbeitende Niedriglöhner es schwer haben werden, eine Rente über der Grundsicherung zu erwirtschaften, dürfte einleuchtend sein.
Da die Statistiken, die Du verlangst, von niemandem erstellt werden können, erübrigt sich eine empirische Diskussion über dieses Thema mit Dir.
Also erstmal ging es darum, welche Einkommen die Menschen haben. 10% der Vollzeitkräfte haben aktuell einen Niedriglohn. Ob ein heute 25 Jähriger Niedriglöhner in 10 Jahren immer noch einen Niedriglohn hat, weiß keiner. Ist nicht aus der Statistik ersichtbar. Ob dessen Frau viel mehr verdient, keine Ahnung. Steht nicht in der Statistik. Wie viele Niedriglöhner haben einen Nicht-Niedriglohnpartner? Hm.

Zum Vermögen:
Nehmen wir an, es gibt Udo, der ist Postbote. Er ist 60. Er hat 10 000€ Vermögen, aber stattliche gesetzliche Rente und Betriebsrente ermöglichen ihm 2000€ Nettorente.
Und nehmen wir an, es gibt Rolf. Er ist selbstständig. Er ist auch 60 und hat 500 000€ angespart. Er hat keinen Anspruch auf Rente, aber durch das Vermögen kommt er auch auf 2000€ Nettorente.

Wer ist reicher? Rolf hat statistisch gesehen 50mal mehr Vermögen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Andreas50 »

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
"E. normaler Staat ist, die Regierung hat ihre eigene Bank, die Regierungsbank, die das Geld druckt das unter der Bevölkerung verteilt wird. E. falsches System ist, die Regierung leiht das Geld bei Banken.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Billie Holiday »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:48)

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Gruwe hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:22)

Nö und nö!

Mir konnte immer noch Niemand erklären, wieso eine Vermögenssteuer gerecht sein sollte?
Hm was ist den gerecht in einem Staat, der sich den sozialen Zusammenhalt auf die Fahnen geschrieben hat? War die Absenkung des Spitzensteuersatzes gerecht?
Beispiel:
Zwei Menschen verdienen über ihr Leben hinweg stets das gleiche Einkommen. Der eine gibt einen großen Teil seines Einkommens aus, der andere spart dagegen deutlich mehr bzw. legt sein Geld an. Der zweite hat am Ende ein deutlich höheres Vermögen als der andere, obwohl beide genau gleiche Voraussetzungen hatten. Wieso sollte ich den einen bestrafen und ihm dann von seinem Vermögen wieder was wegholen?
Schöne Fallbeispiele, die sollen jetzt das Große und Ganze abbilden, oder die mehrheitliche Realität dieses Sachverhaltes?

Nochmal in einen Sozialstaat wie unseren geht es nicht ums Bestrafen, sondern darum wie man den Erfolg unseres Systems so verteilt, daß jeder etwas davon hat (der eine logischerweise mehr der andere weniger) und der soziale Zusammenhalt erhalten bleibt. Dafür braucht man aber die Akzeptanz und das Gerechtigkeitsempfinden von min. 2/3 der Bevölkerung für unser System.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Moses »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:48)

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
Wie soll man denn bitte von 4.000,00 € Jahresrente ein Leben in Wohlstand führen?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von relativ »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:48)

Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen. Jemand der 60 ist hat das Recht auf einen Lebensabend in Wohlstand. Deshalb sollte jeder Rentner eine Grundrente von 4000.- Euro haben, egal wie sein Leben davor aussah. Es gibt so viele Lebensbiografien die vom Glück in der Wirtschaft abhängen, dass auf keinen Fall eine Rente nach Einkommen im Beruf bewertet werden kann.
Der Satire Strang ist die Weinstube. ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Andreas50 »

Moses hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:59)

Wie soll man denn bitte von 4.000,00 € Jahresrente ein Leben in Wohlstand führen?
Monatlich.
"E. normaler Staat ist, die Regierung hat ihre eigene Bank, die Regierungsbank, die das Geld druckt das unter der Bevölkerung verteilt wird. E. falsches System ist, die Regierung leiht das Geld bei Banken.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Moses »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:11)

Monatlich.
Oh, nun dass deinem Beitrag der Realitäsbezug fehlt hatte ich bei 4.000,00 € Jahresrente schon vermutet, aber monatlich?
Du hast das als Satire gemeint, stimmt's?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Andreas50 »

Moses hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:22)

Oh, nun dass deinem Beitrag der Realitäsbezug fehlt hatte ich bei 4.000,00 € Jahresrente schon vermutet, aber monatlich?
Du hast das als Satire gemeint, stimmt's?
Das ist mein voller Ernst. Hast Du den Satz nicht verstanden, "Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen". Das sind Rentner die vielleicht noch 20 Jahre zu leben haben. In dieser Zeit sollte das möglich sein.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Moses »

Andreas50 hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:25)

Das ist mein voller Ernst. Hast Du den Satz nicht verstanden, "Ein Rentensystem ist nicht mit anderen Sozialsystemen zu vergleichen". Das sind Rentner die vielleicht noch 20 Jahre zu leben haben. In dieser Zeit sollte das möglich sein.
OK, dann bringen wir das schnell hinter uns.

Du schreibst hier im Strang: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD
Wenn Dein Beitrag nicht als auflockernde Satire gemeint war, dann ist er Spam.
Such Dir dafür einen anderen Strang - oder eröffne einen (gern in der Weinstube)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:49)
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/15-08-18/
"4,17 Mio. Vollzeitkräfte haben 2017 zu Niedriglöhnen gearbeitet"
Die Vermögensstatistik bezieht sich auf den Haushalt.
Dass vollzeitarbeitende Niedriglöhner es schwer haben werden, eine Rente über der Grundsicherung zu erwirtschaften, dürfte einleuchtend sein.
Da die Statistiken, die Du verlangst, von niemandem erstellt werden können, erübrigt sich eine empirische Diskussion über dieses Thema mit Dir.
franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:47)
Also erstmal ging es darum, welche Einkommen die Menschen haben. 10% der Vollzeitkräfte haben aktuell einen Niedriglohn. Ob ein heute 25 Jähriger Niedriglöhner in 10 Jahren immer noch einen Niedriglohn hat, weiß keiner. Ist nicht aus der Statistik ersichtbar. Ob dessen Frau viel mehr verdient, keine Ahnung. Steht nicht in der Statistik. Wie viele Niedriglöhner haben einen Nicht-Niedriglohnpartner? Hm.
Zum Vermögen:
Nehmen wir an, es gibt Udo, der ist Postbote. Er ist 60. Er hat 10 000€ Vermögen, aber stattliche gesetzliche Rente und Betriebsrente ermöglichen ihm 2000€ Nettorente.
Und nehmen wir an, es gibt Rolf. Er ist selbstständig. Er ist auch 60 und hat 500 000€ angespart. Er hat keinen Anspruch auf Rente, aber durch das Vermögen kommt er auch auf 2000€ Nettorente.
Wer ist reicher? Rolf hat statistisch gesehen 50mal mehr Vermögen.
Deine Einzelbeispiele haben leider keinen gemeinsamen Nenner mit offiziell erhobenen sozialempirischen Daten, auf Grundlage derer politische Entscheidungsprozesse zu einer Grundrente gemäß Koalitionsvertrag organisiert werden können. Die Zahl der Geringverdiener in Vollzeit wäre eine hinreichend große Gruppe für das sozialpolitische Instrument einer Grundrente. Eine Bedarfsprüfung könnte im Einzelfall auch alle individuellen Fragen wie Vermögen und Einkommen des Lebenspartners klären. Lassen wir also beide Heransgehensweisen einfach so stehen. ;)
Zuletzt geändert von Wähler am Fr 15. Feb 2019, 15:43, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Gruwe »

relativ hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:59)

Hm was ist den gerecht in einem Staat, der sich den sozialen Zusammenhalt auf die Fahnen geschrieben hat? War die Absenkung des Spitzensteuersatzes gerecht?
Darauf kann es logischerweise keine Antwort geben!

Schöne Fallbeispiele, die sollen jetzt das Große und Ganze abbilden, oder die mehrheitliche Realität dieses Sachverhaltes?

Nochmal in einen Sozialstaat wie unseren geht es nicht ums Bestrafen, sondern darum wie man den Erfolg unseres Systems so verteilt, daß jeder etwas davon hat (der eine logischerweise mehr der andere weniger) und der soziale Zusammenhalt erhalten bleibt. Dafür braucht man aber die Akzeptanz und das Gerechtigkeitsempfinden von min. 2/3 der Bevölkerung für unser System.
Doch, genau das ist es aber!

Angenommen, beide angesprochenen Personen in meinem Beispiel verdienen 10 Mio. €. Dann hab ich absolut kein Problem, dass beide entsprechend hoch besteuert werden bei der Einkommensteuer. Nur warum sollte der eine nochmal zahlen müssen, nur weil er weniger davon ausgibt als der andere? Inwiefern sollte das gerecht sein?

Natürlich sind das jetzt die Extrembeispiele um das aufzuzeigen, damit es deutlich wird, was gemeint ist. Letzten Endes ist dieser Sachverhalt aber auch auf Leute in sämtlichen Einkommensklassen übertragbar!

Es ist sogar ganz ähnlich eines Aspektes in einer aktuellen Thematik:

Es wird und wurde der Tage in Bezug zur Grundrente ja darüber diskutiert, ob es gerecht ist, dass Jemand der 35 Jahre in Teilzeit gearbeitet hat nun plötzlich ebenso viel Rente haben soll, wie Jemand, der 35 Jahre Vollzeit gearbeitet hat. Oder es wird bemängelt, dass Jemand der vielleicht noch was gespart hat dies angerechnet bekommt, wohingehen der andere komplett ausgestockt wird, weil er garkeine Rücklagen gebildet hat. Genau das gleiche Thema!
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Alter Stubentiger »

Klopfer hat geschrieben:(14 Feb 2019, 18:50)

Letzteres ist natürlich (auch) richtig, vor allem in Hinblick auf die Pflege. Da schmiert man fetten Schweinen den Arsch und die Betroffen, die Pflegebedürftigen, haben nichts davon. Kaum eine Sparte in der die Investitionsrendite grösser ist als in der Pflege.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/pr ... n-100.html
Der aktuellste Trend ist der Einstieg der Kapitalmärkte in den Zahnarztmarkt. Da kann man auch so richtig absahnen. Und wenn es rechtliche Probleme kann man dann keinen haftbar machen. Die sitzen ja im Ausland. Diese Form der Übernahme der Märkte durch Kapitalinvestoren ist toxisch für den Sozialstaat. Nur mit Frau Nahles wird da wohl keine wirklich radikale neue Politik Einzug halten. Bei den Genossen meint man tatsächlich Geld an Bedürftige verteilen würde reichen und hätte irgendeinem nutzen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Alter Stubentiger »

relativ hat geschrieben:(15 Feb 2019, 08:16)

Wenn der Mindestlohn nur für die Grundsicherung im Alter mit Bedürftigkeitsprüfung reicht, ist der zu niedrig, darauf könnte man sich doch wenigstens einigen.

Die Frage warum Kosten explodieren ist eine Gute. Ich gehe davon aus, daß es dafür mehrere Gründe gibt. Da wären der Druck der Dividendenausschüttung, ergo rechnet man mit höheren Gewinnmarchen, auch höhere Lohnkosten fließen da ein und nicht zu Vergessen die höheren/manchmal übertriebenen Sicherheitsstandards die wir den Versicherungen zu verdanken haben, denn auch diese wollen Gewinne machen und Dividenden/Boni ausschütten.
In einem Wirtschaftskreislauf summieren sich diese Faktoren zu höheren Kosten. Aber um Kosten wieder zu senken müssen ja irgendwo Abstriche gemacht werden, oder mehr Gewinn durch Erlöse. Bisher würden diese Kosten häufiger bei der Belegschaft über Kündigungen, oder noch schlimmer eben über die Lohnkosten gesenkt. Hier gilt es m.M. auf breiter Front umzudenken, um auch die Akzeptanz unseres Systems bei den Bürgern zu erhalten.


Ich bin bei dir, aber wo/bei wem willst du denn jetzt die Kosten senken? Wo würdest du da den Hebel ansetzen, gerade in der globalisierten Welt.
Als erstes müßte man mal die steuerlichen Vergünstigungen radikal streichen die sich die Kapitalinvestoren durch ganz legale Ausnutzung einer nicht perfekten Gesetzgebung ergeben. Gerade bei Wohnungen werden ganze Häuserblocks steuerfrei weiterverkauft. Durch Tricks.

Das Bauen von Wohnungen kann man auch radikal billiger machen indem man mal den ganzen Wildwuchs bei den Vorschriften streicht. Einfach mal einen Polier vom Bau fragen. Mein Vater war einer und ist jetzt aber tot. Der konnte sich da richtig drüber auslassen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:44)

Als erstes müßte man mal die steuerlichen Vergünstigungen radikal streichen die sich die Kapitalinvestoren durch ganz legale Ausnutzung einer nicht perfekten Gesetzgebung ergeben. Gerade bei Wohnungen werden ganze Häuserblocks steuerfrei weiterverkauft. Durch Tricks.

Das Bauen von Wohnungen kann man auch radikal billiger machen indem man mal den ganzen Wildwuchs bei den Vorschriften streicht. Einfach mal einen Polier vom Bau fragen. Mein Vater war einer und ist jetzt aber tot. Der konnte sich da richtig drüber auslassen.
Was hat DAS jetzt noch mit den KONKRETEN Plänen der SPD zur Mindestrente zu tun ? :?:

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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von franktoast »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:19)

Deine Einzelbeispiele haben leider keinen gemeinsamen Nenner mit offiziell erhobenen sozialempirischen Daten, auf Grundlage derer politische Entscheidungsprozesse organisiert werden. Eine Bedarfsprüfung könnte im Einzelfall alle individuellen Fragen klären. Lassen wir also beide Heransgehensweisen einfach so stehen. ;)
Ich will darin sensibilisieren, wie man Daten bewertet bzw. wie diese erhoben werden. Im Endeffekt sind Rentenansprüche quasi genauso gut wie Vermögen, also könnte man diese auch in der Vermögensstatistik berücksichtigen. Dann käme ein völlig anderes Ergebnis heraus und die Entscheidungen auf politische Ebene würde womöglich anders ausfallen.

Ich halte es für sehr subjektiv zu bewerten, wie reich oder arm die breite Bevölkerung ist bzw. wie sich dies die letzten Jahrzehnte entwickelt hat. Natürlich will Mensch eine kurze, knackige Statistik, die einem die Antwort darauf gibt. Aber die gibt es nicht. Für einen Golf musste man vor 40 Jahren 1000 Stunden arbeiten und heute auch. Also gab es keine Wohlstandveränderung? Das ist in etwa so wie wenn man sagt, dass man für ein Nokia 3310 vor 20 Jahren nur halb so lange arbeiten musste wie für ein IPhone X. Alleine das macht es unglaublich schwer zu vergleichen.
Es wäre schöner, wenn es nur Singlehaushälte gäbe und jeder sein Leben lang genau so viel verdient wie im Jahr der Erhebung. Dann könnte man schon mehr aussagen.

Ich mein nur: Wer 30 Jahre lang in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann seine Rente (falls sie 20 Jahre dauern sollte) schon mit 400-600€ pro Monat aufstocken - nach Inflation und Steuern. Abhängig davon, wie gut sich der Aktienmarkt entwickelt. Sollte man 40 oder gar 45 Jahre einbezahlen, sieht es noch besser aus.
Für meinen Sohn spare ich seit seiner Geburt 100€ pro Monat weg. Der hat bis Rentenbeginn 60 Jahre.

Ach, hätten die Deutschen nicht so viel Angst vor Aktien wäre die Vermögensverteilung auch anders. Und das wäre eben auch nicht die schuld des pösen Kapitalismus.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:19)
Deine Einzelbeispiele haben leider keinen gemeinsamen Nenner mit offiziell erhobenen sozialempirischen Daten, auf Grundlage derer politische Entscheidungsprozesse zu einer Grundrente gemäß Koalitionsvertrag organisiert werden können. Die Zahl der Geringverdiener in Vollzeit wäre eine hinreichend große Gruppe für das sozialpolitische Instrument einer Grundrente. Eine Bedarfsprüfung könnte im Einzelfall auch alle individuellen Fragen wie Vermögen und Einkommen des Lebenspartners klären. Lassen wir also beide Heransgehensweisen einfach so stehen. ;)
franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:48)
Ich mein nur: Wer 30 Jahre lang in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann seine Rente (falls sie 20 Jahre dauern sollte) schon mit 400-600€ pro Monat aufstocken - nach Inflation und Steuern. Abhängig davon, wie gut sich der Aktienmarkt entwickelt. Sollte man 40 oder gar 45 Jahre einbezahlen, sieht es noch besser aus.
Für meinen Sohn spare ich seit seiner Geburt 100€ pro Monat weg. Der hat bis Rentenbeginn 60 Jahre.
Ach, hätten die Deutschen nicht so viel Angst vor Aktien wäre die Vermögensverteilung auch anders. Und das wäre eben auch nicht die schuld des pösen Kapitalismus.
SZ 4. Februar 2019 Keines der europäischen Nachbarländer tut sich leicht mit der Grundsicherung im Alter
https://www.sueddeutsche.de/politik/bli ... -1.4316163
Die private Vorsorge kann nur eine Säule der Altersvorsorge sein. In vielen anderen europäischen Ländern gibt es Grundrenten. Betriebsrenten bekommen in Deutschland immer weniger Arbeitnehmer. Weiter oben sprach ich von Wohnungsbaugenossenschaftsanteilen. Ich würde nie meine private Altersvorsorge allein auf Aktien stützen. Auf den richtigen Mix kommt es an, sowohl beim Individuum, als auch im staatlichen Sozialwesen. Niedriglöhner können nun einmal kaum private Altersvorsorge finanzieren. Daher sind sie stärker auf ein staatliches Sozialsystem angewiesen. Daran ändert auch Dein Aktienfondssparplan von monatlich mindestens 50 Euro nur teilweise etwas.
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Alter Stubentiger
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:47)

Was hat DAS jetzt noch mit den KONKRETEN Plänen der SPD zur Mindestrente zu tun ? :?:

mfg
Eine Menge. Die Mindestrente hilft nicht. Sie müßte ständig radikal steigen weil auf der anderen Seite gerade die Kosten radikal steigen die Kleinrentner und Kleinverdiener besonders treffen. Also muß man an die Kosten ran. Und wie? Durch meine Vorschläge z.B.. Wenn man da nichts tut stellt sich die Frage wie der Steuerzahler dieses Fass ohne Boden füllen soll.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Sören74 »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:47)

Zum Vermögen:
Nehmen wir an, es gibt Udo, der ist Postbote. Er ist 60. Er hat 10 000€ Vermögen, aber stattliche gesetzliche Rente und Betriebsrente ermöglichen ihm 2000€ Nettorente.
Nur mal aus Neugier, wie ist man als Postbote in der Lage, so viel Rentenbeiträge zu bezahlen, dass man am Ende 2000 Euro Rente rausbekommt?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 10:33)

Steht wo?


Also ich hab auch mal einen Niedriglohn erhalten, bekomme aber sicherlich eine Rente über der Grundsicherung. Meine Frau hat aktuell einen Niedriglohn und bekommt auch eine Grundsicherung (wegen mir). Beantworte mir doch eine einfache Frage: Ist die Rente von einem der 45 erwerbsfähigen Jahre abhängig, oder von allen 45?

Deine Statistiken beziehen sich immer auf einen Zeitpunkt und auf die Person. Ob es im Alter Grundsicherung gibt, hängt ab von einen Zeitraum und Haushalt.

Man kann das übrigens auch anders herum sehen. Jemand, der zB. im Kohlewerk aktuell einen guten Job hat, der könnte im Alter eventuell trotzdem nur Grundsicherung bekommen, wenn die bald die Langzeitarbeitslosigkeit droht.


Ok, es gründet daher, dass es Menschen auf der Welt gibt, die nur einen Bruchteil von Hartz4 haben und trotzdem zurecht kommen. Also relativ zu unsren Preisen. Wie kann jemand in Afrika mit 100€ im Monat Geld auf die Seite legen, aber in Deutschland jemand mit 1000€ nicht? Und ja, in Afrika sind Dinge günstiger, aber recht viel günstiger als bei unsren Aldis ist es dort auch nicht.
Sag ich doch, Diskussion zwecklos. Unglaublich mit was für Müll du hier punkten möchtest. Nicht bei mir. Also keine Belege sondern noch mehr Mutmassungen und Aldi. Alles klar. :dead:
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(15 Feb 2019, 15:48)

Ich will darin sensibilisieren, wie man Daten bewertet bzw. wie diese erhoben werden. Im Endeffekt sind Rentenansprüche quasi genauso gut wie Vermögen, also könnte man diese auch in der Vermögensstatistik berücksichtigen. Dann käme ein völlig anderes Ergebnis heraus und die Entscheidungen auf politische Ebene würde womöglich anders ausfallen.

Ich halte es für sehr subjektiv zu bewerten, wie reich oder arm die breite Bevölkerung ist bzw. wie sich dies die letzten Jahrzehnte entwickelt hat. Natürlich will Mensch eine kurze, knackige Statistik, die einem die Antwort darauf gibt. Aber die gibt es nicht. Für einen Golf musste man vor 40 Jahren 1000 Stunden arbeiten und heute auch. Also gab es keine Wohlstandveränderung? Das ist in etwa so wie wenn man sagt, dass man für ein Nokia 3310 vor 20 Jahren nur halb so lange arbeiten musste wie für ein IPhone X. Alleine das macht es unglaublich schwer zu vergleichen.
Es wäre schöner, wenn es nur Singlehaushälte gäbe und jeder sein Leben lang genau so viel verdient wie im Jahr der Erhebung. Dann könnte man schon mehr aussagen.

Ich mein nur: Wer 30 Jahre lang in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann seine Rente (falls sie 20 Jahre dauern sollte) schon mit 400-600€ pro Monat aufstocken - nach Inflation und Steuern. Abhängig davon, wie gut sich der Aktienmarkt entwickelt. Sollte man 40 oder gar 45 Jahre einbezahlen, sieht es noch besser aus.
Für meinen Sohn spare ich seit seiner Geburt 100€ pro Monat weg. Der hat bis Rentenbeginn 60 Jahre.

Ach, hätten die Deutschen nicht so viel Angst vor Aktien wäre die Vermögensverteilung auch anders. Und das wäre eben auch nicht die schuld des pösen Kapitalismus.
Und dann die Nebelkerze mit Rentenanspruch=Vermögen zünden. Ändert nichts daran, Deutschland ist bei der Verteilung der Vermögen Schlusslicht. Und es wird nicht besser wenn man die Reichen noch menr bevorteilt. Übrigens, Franzosen, Belgier und wie sie alle heissen haben auch Rentenansprüche und wenn du meinst Vermögen wäre als solches überbewertet warte ich ab jetzt nur noch darauf dass du mir deines überweist. Nix mehr mit 100€ für den Sohn ansparen, basta!
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Maltrino
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Maltrino »

Nightrain hat geschrieben:(09 Feb 2019, 16:54)

Eigentlich müsste man doch für alle eine Grundrente auf Sozialhilfeniveau festlegen und darauf dann die selbst erworbenen Ansprüche daraufrechnen. Fehlt nur noch eine passende Formel, die nicht wie jetzt Rentenansprüche zu 100% verfallen lässt, wenn diese unter dem Sozialhilfeniveau liegen. Den gleichen Mist hat man den Bürgern ja auch noch bei der privaten Rente eingebrockt. Da spart einer zusätzlich auch noch z.B. Riester an und bekommt dann nichts davon heraus, weil erst mal die Differenz zur Sozialhilfe aufgefüllt wird.
:thumbup:

Endlich mal einer der mitdenkt. Natürlich ist es "eigentlich" total einfach. Wenn man einerseits will, dass niemand arm ist und verhungern muss, wenn man andererseits aber will, dass "Leistung sich lohnt", also der der eigenes Einkommen verdient auch mehr hat als der der nichts verdient, dann muss es zwangsläufig immer auf die von dir beschriebene Logik hinauslaufen. Alle bekommen das gleiche, aber die die mehr verdienen, oder mehr Rente "angespart" haben, indem sie es wirklich irgendwo eingezahlt haben, bekommen mehr, da es sich zu dem Grundbetrag hinzu addiert.

Aber man sieht mal wieder an dieser ganzen Diskussion wie unglaublich schwierig das ist sowas einzuführen. Das alte System in ein neues zu überführen und gleichzeitig "erworbene Ansprüche" zu berücksichtigen, das ist das eine Problem. Das andere Problem ist, dass diese einfach Logik der Denkweise der meisten Sozialpolitiker und der meisten Wähler total widerspricht. Die meisten wollen lieber irgendein System wo irgendein mächtiger patriarchalisch anmutender Nannystaat (oder so) ständig damit beschäftigt ist zu bestrafen und zu fördern, was dann zu dieser ganzen kuriosen Situation führt, dass man einerseits zwar Leute die selbst was verdient haben belohnen will, andererseits sie aber bestrafen will, da sie ja "nicht bedürftig" sind...

Klar, die Lösung ist einfach, aber man will es kompliziert. Man müsste einfach nur sich überlegen was man wirklich "belohnen" und "bestrafen" will. Will man Leute die privat Geld kriegen dafür "belohnen", weil das sich lohnen soll? Oder will man sie "bestrafen" weil sie dann ja nicht mehr bedürftig sind? Beides geht nicht. Das führt zu Ungerechtigkeiten. Und genauso kann Heils Vorschlag ins absurde abdriften wenn er dann irgendwann doch eine "Bedürftigkeitsprüfung" einführt und dann irgendwann vielleicht nur derjenige diese "Grundrente" bekommt der 40 Jahre einen gewissen Betrag im Beruf verdient hat, die gleiche Person aber wieder sanktioniert wird, weil sie genug Geld hat (da sie ja 40 Jahre relativ gut verdient hat) und deswegen eigentlich nicht bedürftig ist...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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