Papaloooo hat geschrieben:(12 Jan 2021, 07:12)
Oft genug sind es Dinge, die mit Rente aber nichts zu tun haben.
Der weitaus größte Teil sind Steuergeschenke an Rentner, die dem Versicherungsprinzip widersprechen. Die von mir genannten sind nur ja nur ein Teil davon. Das Beiträge zweckentfremdet werden, also per Se nichts mit der Rente zu tun haben, sollte nicht vorkommen. Aber vielleicht hast du da ja mal ein Beispiel.
Und die ca. 1,3 und 2,0 Billionen Euro des Aufbauosts, die nicht zuletzt über Transfers aus der Rentenkasse gestemmt wurden?
Nein. Das stimmt so nicht. Denn es liest sich so, als ob man Geld aus der "Rentenkasse" entnommen hätte um damit z.B. Straßen zu bauen.
Richtig ist, dass es natürlich Sozialtransfers aus der RV gab. Es gab plötzlich jede Menge Menschen, die Ansprüche auf Leistungen aus der RV haben ohne jemals darin eingezahlt zu haben, also sich einen eigenen Anspruch erworben zu haben.
Das ist prinzipiell eigentlich egal, da es sich ja um ein Umlagesystem handelt, dennoch ergaben sich dadurch zusätzliche Belastungen, die nur über Beitragserhöhungen aufzufangen oder eben über eine Absenkung der Leistungen. Dafür waren im wesentlichen 3 Aspekte verantwortlich, über die man damals sicherlich etwas zu blauäugig hinweggesehen hatte:
- Die Erwerbsbiografie der DDR-Bürger war durchgänginger und umfassender als die der BRD. Die Berechnung des Rentenanspruchs hatte somit vergleichsweise viele und hohe Rentenansprüche zur Folge sofern man einfach mal auf die Rentenpunkte schaut.
- Ein Rentenpunkt wurde im Vergleich zur Produktivität in den NBL zu hoch bewertet.
- Die hohe Arbeitslosigkeit gerade in den Anfangsjahren führte zu zu wenigen Beitragszahlern um die ermittelten Ansprüche aus eigenen Mitteln zu bewältigen. Die Produktivität war ebenfalls zu gering.
Aber das ist ja die Vergangenheit. Mittlerweile gleicht sich das an und die Effekte daraus dürften immer weniger werden. Ist ja ein Umlagesystem.
Den Ausgleich von NS-Unrechtstaten halte ich für rechtens,
nur die Mittel dafür dürfen auch nicht den Rentenkassen entnommen werden.
Keine Ahnung was du damit meinst. Kannst du das genauer erläutern?
Ansonsten stehe ich vor einem ähnlichen Problem wie du. Vergleichsweise wenig Betragsjahre in Deutschland, dazu Scheidung in der ich nicht unwesentlich Rentenpunkte abgeben musste, einige Jahre Arbeit im Ausland ohne in die deutsche Rentenversicherung einzuzahlen und danach Selbständigkeit.
Soweit ich mir das angesehen habe lohnt sich eine freiwillige (Weiter-)Versicherung in der RV nicht. Werde hier aber jetzt auch mal eine persönliche Beratung wahrnehmen. Die Alternative wäre eben (steuergefördert) die Basisrente, wie Realist schon anmerkte oder eigenständig vorzusorgen (immobilien, Fonds etc) oder eben ein Kombination aus beidem.