Solidarisches Grundeinkommen

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Alpha Centauri
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

zollagent hat geschrieben:(19 Mar 2018, 12:54)

Offen gesagt: Nichts. Es schafft eine Konkurrenzsituation zu Pflegebetrieben. Da ist sicher nicht alles in Butter, aber wenn ich mir vorstelle, daß deren Umsätze dadurch noch gekürzt würden, wird mir schwummrig. Wenn die Pflege gesellschaftliche Aufgabe wird, soll man da auch gesellschaftlich wahrnehmen und nicht irgendwelche Lückenbüßer dafür einsetzen.

Absolut, dann wäre auch gleich.ein bedinungsloses Grundeinkommen ehrlicher und richtiger , dass der derzeitige Hartz System kaum zukunftsfähig ist hat Müller immerhin richtig erkannt
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Skull
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

auch hier...

ich bin kein Freund von themenfremdem ... Spam.

Einiges davon...entsorgt.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
KarlRanseier

Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von KarlRanseier »

Teeernte hat geschrieben:(19 Mar 2018, 22:22)

Eine gute Idee - wenn die Leute von den Fachbetrieben unterstützt/angeleitet/ausgestattet/geschult werden durch die die Arbeit zum Teil jetzt auch ausgeführt werden.

(Ansonsten - ......die DDR hatte die "Kunstblume" Sebnitz - eine Zuschussfirma selbst in DDR Zeiten.... )

Festanstellung und 1500 Brutto - ist natürlich der Knaller......wer verkauft dann für Kik auf Teilzeit ? ...oder steht am Sonntag im Bäcker ?

Das gleiche Scheinargument hatten wir auch bei der Einführung des Mindestlohns. Wann gibts mal etwas Neues? :rolleyes:

Das regelt alles der Markt. Wenn KiK anständige Löhne zahlen muss, dann steigen halt die Preise. Na und? Wo ist da das Problem? :?:
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Maltrino
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

sunny.crockett hat geschrieben:(19 Mar 2018, 20:00)

Der Vorschlag von Müller hat ja nichts mit Grundeinkommen zu tun. Müller sagt ja:
"Müller hat eine klare Vorstellung, wie hoch das solidarische Grundeinkommen sein soll. „Wir orientieren uns am Mindestlohn. Da landet man als Single in Vollzeit bei etwa 1500 Euro brutto oder 1200 Euro netto. Wenn man Kinder hat, kommt noch das Kindergeld dazu“
Das solidarische Grundeinkommen setzt – anders als das bedingungslose Grundeinkommen – auf ein Arbeitsverhältnis. Es soll an Menschen gezahlt werden, die sich ehrenamtlich zum Beispiel um Senioren kümmern, Alleinerziehende unterstützen oder Parks pflegen."


Wenn Müller orientiert am Mindeslohn zahlen will, kann er doch gleich Arbeitsplätze mit Mindestlohn schaffen, besonders wenn sein Grundeinkommen ein Arbeitsverhältnis sein soll. Warum nennt er also eine Mindestlohnstelle dann Grundeinkommen? Weils besser klingt und man sich wichtig machen kann?
Wenn diese Zusammenfassung wirklich korrekt ist, dann erinnert mich das ganze an ein Konzept was damals ein ehemaliger Sozialdemokrat bei der Piratenpartei vorgeschlagen hat. Er nannte es ungefähr "Garantie auf Arbeit". Jeder der keine Arbeit hat soll quasi einen 100% vom Staat finanzierten Arbeitsplatz bekommen. Mit dieser Idee hatte er natürlich keine Chance bei den Piraten, da es total absurd war. Es ist wohl charakteristisch für die heutige Politik, dass nun so ein absurder Vorschlag, der bei einer Partei wie den Piraten als "unseriös" keine Chance hatte nun von oberster Stelle ausgegeben wird. Das bestärkt mich wieder mal in meiner Meinung, dass der Wegfall der Piraten nicht die "dummen Piraten" von der Politikerbühne gefegt hat, sondern Platz gemacht hat für "dumme Vorschläge" die bei den Piraten sofort aussortiert wurden.

Das was Müller vorschlägt scheinen staatlich garantierte Arbeitsplätze zu sein. DDR 4.0 oder was? Ich weiß jetzt gar nicht ob ich das absurd oder gut finden soll. Wenn ich es schlecht finde, dann muss ich Hartz4 befürworten oder wie? Also find ich es mal gut! :thumbup: Ganz toller Vorschlag :s

Aber wie in der DDR fehlt hier natürlich auch der Marktmechanismus. Wer entscheidet ob der Parkpfleger seine "Arbeit" gut gemacht hat oder nicht? Der Staat, bzw. die öffentliche Hand. Und wie soll sie das entscheiden? Ich hab da eine Idee: Die Volksrepublik Berlin macht einen PLAN! Ein Komitee erstellt einen Plan auf dem steht wieviele Bierdosen die Parkpfleger pro Tag einsammeln sollen. Wenn die Parkpfleger dieses Plansoll (heißt das so?) erfüllen, dann ist alles gut. Wenn nicht, tjat dann.. dannn....... dann gibt es aber ordentlich Ärger! Aber entlassen wird niemand, denn der Staat, äh die Volksrepublik garantiert ja den Arbeitsplatz!

Das ist doch alles Mist. Das Problem ist: Das BGE wurde von der falschen Seite vorgeschlagen. Jetzt drucksen sich alle herum und versuchen irgendwie zu verhindern, dass sie den BGE-Freaks recht geben müssen, und da entstehen solche Vorschläge. Nochmal: Solche Vorschläge gab es schon zu Hauf. Wurden aber in den ganzen Hampelmann Parteien aussortiert, weil man sie für zu absurd befand. Jetzt kommt von einem regierenden Bürgermeister so ein Vorschlag. Warum? Weil es nicht nach Piraten klingt und damit scheinbar seriös. Was er nicht weiß: Bei den Piraten wurde exakt (!) sowas diskutiert, hat sich aber nicht mal ansatzweise durchgesetzt weil es zu irre war.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

zollagent hat geschrieben:(19 Mar 2018, 20:27)
Der Erste und Grundlegendste Fehler dabei ist, einen "Arbeitsmarkt" zu schaffen, der schlichtweg für immer ein Zuschußbetrieb bleibt und bei dem jemand, der dort unterkommt, keine Veranlassung hat, bei Gelegenheit in den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln. Der Zweite ist, daß natürlich auch die öffentliche Hand, die diese Beschäftigungen zu vergeben hat, natürlich bestrebt sein wird, seine zu erledigenden Leistungen möglichst in diesen billigeren Arbeitsmarkt zu verlagern und damit der Wirtschaft, in der alles verdient wird, was in diesem Land zu finanzieren ist, Aufträge entziehen wird. Das Ganze wird eine Neuauflage der 1-Euro-Jobs sein auf einem höheren Bezahlungs-Niveau. Und wo die gelandet sind, weiß wohl Jeder. Und zu guter Letzt steht noch offen, ob auch alle, die es betrifft, mit solch einem Grundeinkommens-Job "versorgt" werden können. Das Ganze hat kein Marktabdeckungs-Potential und dürfte zu neuen Ungerechtigkeiten führen.
Ehrenamtliche Tätigkeiten entziehen sich der Marktlogik. Von daher geht es eigentlich nur um die Frage, wieviel die Gesellschaft bereit ist, für ehrenamtliche Tätigkeiten materiell zu entlohnen. In Sportvereinen gibt es ja schon Trainerpauschalen. Die Höhe des Mindestlohn scheint mir als Mindestmaß nicht sinnvoll zu sein, weil es aus Anreizgründen schon eine Art Lohnabstandsgebot geben sollte. Sonst wird das Ehrenamt auch für viele jüngere Hartz-IV-Empfänger eine Dauerschleife. Für Ältere ab Mitte 50 fände ich es hingegen okay, wenn sie bis zur Rente im Ehrenamt freiwillig verbleiben könnten.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Wähler hat geschrieben:(20 Mar 2018, 07:06)

Ehrenamtliche Tätigkeiten entziehen sich der Marktlogik. Von daher geht es eigentlich nur um die Frage, wieviel die Gesellschaft bereit ist, für ehrenamtliche Tätigkeiten materiell zu entlohnen. In Sportvereinen gibt es ja schon Trainerpauschalen. Die Höhe des Mindestlohn scheint mir als Mindestmaß nicht sinnvoll zu sein, weil es aus Anreizgründen schon eine Art Lohnabstandsgebot geben sollte. Sonst wird das Ehrenamt auch für viele jüngere Hartz-IV-Empfänger eine Dauerschleife. Für Ältere ab Mitte 50 fände ich es hingegen okay, wenn sie bis zur Rente im Ehrenamt freiwillig verbleiben könnten.
Pauschalen für ehrenamtliche Tätigkeiten werden nicht von der Gesellschaft bezahlt.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

KarlRanseier hat geschrieben:(20 Mar 2018, 00:15)

Das gleiche Scheinargument hatten wir auch bei der Einführung des Mindestlohns. Wann gibts mal etwas Neues? :rolleyes:

Das regelt alles der Markt. Wenn KiK anständige Löhne zahlen muss, dann steigen halt die Preise. Na und? Wo ist da das Problem? :?:
Ich wollte damit nicht argumentieren - nur feststellen...

Der Staat hat für langfristiges Vertrauen zu sorgen.. >> nicht für Kängurusprünge...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Mar 2018, 07:06)
Ehrenamtliche Tätigkeiten entziehen sich der Marktlogik. Von daher geht es eigentlich nur um die Frage, wieviel die Gesellschaft bereit ist, für ehrenamtliche Tätigkeiten materiell zu entlohnen. In Sportvereinen gibt es ja schon Trainerpauschalen. Die Höhe des Mindestlohn scheint mir als Mindestmaß nicht sinnvoll zu sein, weil es aus Anreizgründen schon eine Art Lohnabstandsgebot geben sollte. Sonst wird das Ehrenamt auch für viele jüngere Hartz-IV-Empfänger eine Dauerschleife. Für Ältere ab Mitte 50 fände ich es hingegen okay, wenn sie bis zur Rente im Ehrenamt freiwillig verbleiben könnten.
zollagent hat geschrieben:(20 Mar 2018, 07:59)
Pauschalen für ehrenamtliche Tätigkeiten werden nicht von der Gesellschaft bezahlt.
Vereine sind Institutionen der Zivilgesellschaft und werden zum Teil aus Steuergeldern bezuschusst.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Mar 2018, 22:33)

Absolut, dann wäre auch gleich.ein bedinungsloses Grundeinkommen ehrlicher und richtiger , dass der derzeitige Hartz System kaum zukunftsfähig ist hat Müller immerhin richtig erkannt

Müllers Vorschlag ist das GEGENTEIL von einem "BGE"

da geht es um ARBEITEN für das Geld...

"Unter diesen kommunalen Arbeitsplätzen stellt sich Müller Berufe wie „Schulhausmeister, Schulsekretär, Begleiter in Bus und Bahn, Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche“ vor. Das seien Stellen, die es in Berlin derzeit aus finanziellen Gründen nicht gebe oder die nicht besetzt werden könnten. Menschen, die solche Arbeiten nicht verrichten wollten oder könnten, sollen Müllers Vorstellung nach weiterhin Hartz IV beziehen dürfen."
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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frems
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von frems »

So langsam steigt die Zustimmung für Müllers Vorschlag innerhalb der SPD. Schon komisch, wenn man "kurz" nach einem Wahlkampf mit sowas ankommt, aber nun gut, so ein schlechtes Erinnerungsvermögen wie die konservative Szene haben deren Wähler nicht -- oft zum Nachteil der Partei.
In der SPD jedoch mehren sich die Rufe nach einer Abschaffung von Hartz IV – auch an der Spitze der Partei. „Wir brauchen eine Alternative zu Hartz IV“, sagt Vizeparteichef Ralf Stegner dem „Spiegel“. „Das aktuelle System befördert Abstiegsängste, viele Empfänger fühlen sich abgeschrieben, zu wenige schaffen den Übergang in normale Arbeit.“ Die Sozialleistung für Langzeitarbeitslose decke zwar den Grundbedarf, bedeute aber dennoch Armut. „Das solidarische Grundeinkommen könnte ein Konzept sein, das Menschen weder abschreibt noch mit einer Sozialleistung abfindet.“
https://www.welt.de/politik/deutschland ... auter.html
Auch Fraktionsvize Karl Lauterbach lehnt im SPIEGEL die aktuelle Hartz-Regelung ab: "Das System Hartz IV funktioniert nicht richtig. Es diskriminiert und macht echte Aktivierung fast unmöglich", sagt er. Ein Problem hat der Mediziner auch aus gesundheitspolitischer Sicht mit der jetzigen Regelung, die einst unter SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeführt wurde. "Hartz IV ist schon insofern Armut, als dass dieses Einkommen zu einer massiven Verkürzung der Lebenserwartung führt", sagt Lauterbach.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 99539.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/h ... -1.3919510
SZ 24. März 2018 Hubertus Heil im Gespräch
Wie können Langzeitarbeitslose besser einen Job finden? Der neue Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) präzisiert nun die Pläne der neuen Regierung. "Ich stelle mir einen Lohnkostenzuschuss für fünf Jahre vor, der langsam abschmilzt", sagt er der Süddeutschen Zeitung. Langzeitarbeitslose könnten mit diesen Lohnkostenzuschüssen dann in der freien Wirtschaft, bei Wohlfahrtsverbänden oder gemeinnützig für Kommunen arbeiten.
"Wo immer es geht, müssen wir die Menschen in den freien Arbeitsmarkt bringen. Wir müssen aber anerkennen, dass viele dort kurzfristig keine Chance haben", sagt Heil. Die Bundesregierung will insgesamt vier Milliarden Euro in dieses neue Arbeitsmarktinstrument investieren.
Also ein Programm für eine Legislaturperiode, wie das letzte von 2009 bis 2013 der damaligen Sozialministerin van der Leyen?
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jorikke
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von jorikke »

Wähler hat geschrieben:(24 Mar 2018, 09:14)

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/h ... -1.3919510
SZ 24. März 2018 Hubertus Heil im Gespräch

Also ein Programm für eine Legislaturperiode, wie das letzte von 2009 bis 2013 der damaligen Sozialministerin van der Leyen?
Nein, die Unterstützungszeit für den einzelnen Langzeitarbeitslosen soll begrenzt sein, nicht das Programm selbst. Sind die 4 Milliarden verbraten und es hat sich bewährt, kann man es beibehalten.
Zeigt sich, bei Unterstützungsempfängern ist auf dem Arbeitsmarkt Hopfen und Malz verloren, kann man es canceln.
Es ist doch offensichtlich, Hartz IV versagt an vielen Baustellen. Die finanzielle Unterstützung mag ja noch angehen, Auswege aus dem Zustand bietet Hartz IV nicht.
Ich habe den Eindruck, die SPD beginnt gerade ein Brett zu bohren, das bislang sehr vernachlässigt wurde. Auswege anbieten und sich dabei bei ihrer ehemaligen Klientel wählbar zu machen.
Einfach mal abwarten, nach so viel hohlen Eiern tritt das SPD Huhn vielleicht auch mal in die Scheiße.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

jorikke hat geschrieben:(24 Mar 2018, 12:10)

Nein, die Unterstützungszeit für den einzelnen Langzeitarbeitslosen soll begrenzt sein, nicht das Programm selbst. Sind die 4 Milliarden verbraten und es hat sich bewährt, kann man es beibehalten.
Zeigt sich, bei Unterstützungsempfängern ist auf dem Arbeitsmarkt Hopfen und Malz verloren, kann man es canceln.
Es ist doch offensichtlich, Hartz IV versagt an vielen Baustellen. Die finanzielle Unterstützung mag ja noch angehen, Auswege aus dem Zustand bietet Hartz IV nicht.
Ich habe den Eindruck, die SPD beginnt gerade ein Brett zu bohren, das bislang sehr vernachlässigt wurde. Auswege anbieten und sich dabei bei ihrer ehemaligen Klientel wählbar zu machen.
Einfach mal abwarten, nach so viel hohlen Eiern tritt das SPD Huhn vielleicht auch mal in die Scheiße.

Die Hartz Reformen sind weit über. 10Jahre alt derweil hat sich die Welt verändert, mit den Rezepten von gestern die sozialpolitischen Probleme von heute ( und erst recht der Zukunft) lösen zu wollen zeigt wie weit die hilflose Bankrotterklärung der Politik schon fortgeschritten ist, zu meinen mit den Hartz Reformen den negativen.sozialen Folgen der Digitalisierung der Arbeitswelt entgegen zu können ist ziemlich naiv, immerhin einigen Politikern dämmert es bereits
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Mar 2018, 12:21)

Die Hartz Reformen sind weit über. 10Jahre alt derweil hat sich die Welt verändert, mit den Rezepten von gestern die sozialpolitischen Probleme von heute ( und erst recht der Zukunft) lösen zu wollen zeigt wie weit die hilflose Bankrotterklärung der Politik schon fortgeschritten ist, s

eine Bankrotterklärung ist sind die hilflosen Versucher derer , die meinen, sie hätte ein Grundrecht, sich ohne eigenen Einsatz ( = Arbeit) von der Gesellschaft durchfüttern lassen zu können...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 99689.html
Spiegel 25. März 2018 Kann ein Grundeinkommen Hartz IV ersetzen?
Der Staat finanziert Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose - und zwar vollwertige: mit Sozialversicherung, in Vollzeit und selbstverständlich mindestens zum Mindestlohn.
Diese Arbeitsplätze sind ein Angebot, kein Zwang: Wer einen Job annimmt, tut das freiwillig. Wer ihn nicht annehmen will oder kann, dem drohen keine Sanktionen oder andere Nachteile.
Bundesweit sollen bis zu 150.000 solcher Arbeitsplätze entstehen.
Arbeitgeber ist ausschließlich der Staat - konkret "kommunale oder landeseigene Unternehmen". Dass auch private Unternehmen solche öffentlich geförderten Arbeitsplätze anbieten, ist nicht vorgesehen.
Es handelt sich ausschließlich um gemeinnützige Arbeit: Müller selbst spricht von "Sperrmüllbeseitigung, Säubern von Parks, Bepflanzung von Grünstreifen, Begleit- und Einkaufsdienste für Menschen mit Behinderung, Babysitting für Alleinerziehende", aber auch von ehrenamtlichen Tätigkeiten etwa in der Flüchtlingshilfe, als Lesepate oder Trainer im Sportverein. Das DIW hat daraus eine Liste mit neun Tätigkeiten gemacht, zu der auch Hausmeister und Ernährungsberater zählen.
Für 150 000 Menschen eine neue Chance?
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von jorikke »

Wähler hat geschrieben:(26 Mar 2018, 07:14)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 99689.html
Spiegel 25. März 2018 Kann ein Grundeinkommen Hartz IV ersetzen?


Für 150 000 Menschen eine neue Chance?
Zweifellos für den Teil der Hartz IV Empfänger, die den Willen haben sich aus ihrer prekären Lage zu befreien, eine Chance.
Keine Große aber immerhin ein Versuch. Das Erste, ernst zu nehmende Unterstützungsangebot mit Erfolgsaussichten.
All die kleinlichen Bedenkenträger, die schon im Vorfeld ihre misanthropischen Besserwissereien absondern, sollten sich mal eine Auszeit nehmen und einfach abwarten.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

jorikke hat geschrieben:(26 Mar 2018, 08:22)

Zweifellos für den Teil der Hartz IV Empfänger, die den Willen haben sich aus ihrer prekären Lage zu befreien, eine Chance.
Keine Große aber immerhin ein Versuch. Das Erste, ernst zu nehmende Unterstützungsangebot mit Erfolgsaussichten.
All die kleinlichen Bedenkenträger, die schon im Vorfeld ihre misanthropischen Besserwissereien absondern, sollten sich mal eine Auszeit nehmen und einfach abwarten.
Ob die "kleinlichen Bedenkenträger" nicht einfach dabei zusehen wollen, wie Riesenbeträge, denn Lohnzahlungen, die die Hartz-IV-Zuwendungen mindestens um den Betrag der abzuführenden Sozialleistungen übersteigen, einfach mal für ein Projekt aus dem Fenster werfen wollen, das im Prinzip eine staatliche Konkurrenz zur Privatwirtschaft darstellt, die nicht mal irgendeinem Leistungs- und Wettbewerbsdruck unterworfen ist? Ob "die kleinlichen Bedenkenträge" hier vielleicht auch mal wegen der angesprochenen Konkurrenzsituation sogar eine Verfassungswidrigkeit erkennen? Es kommt ja nicht darauf an, was man sich selbst verspricht, sondern auf das, was real entsteht. Und hier würden gemütliche Eckchen aufgebaut und KEIN Problem gelöst.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 11:49)

Ob die "kleinlichen Bedenkenträger" nicht einfach dabei zusehen wollen, wie Riesenbeträge, denn Lohnzahlungen, die die Hartz-IV-Zuwendungen mindestens um den Betrag der abzuführenden Sozialleistungen übersteigen, einfach mal für ein Projekt aus dem Fenster werfen wollen, das im Prinzip eine staatliche Konkurrenz zur Privatwirtschaft darstellt, die nicht mal irgendeinem Leistungs- und Wettbewerbsdruck unterworfen ist? Ob "die kleinlichen Bedenkenträge" hier vielleicht auch mal wegen der angesprochenen Konkurrenzsituation sogar eine Verfassungswidrigkeit erkennen? Es kommt ja nicht darauf an, was man sich selbst verspricht, sondern auf das, was real entsteht. Und hier würden gemütliche Eckchen aufgebaut und KEIN Problem gelöst.
Was wären denn laut deiner Erfahrung die "besseren" Vorschläge?

Als welche Maßnahmen wären zielführender, ohne bestehende Arbeitsverhältnisse in der "freien Wirtschaft" zu gefährden?
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von jorikke »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 11:49)

Ob die "kleinlichen Bedenkenträger" nicht einfach dabei zusehen wollen, wie Riesenbeträge, denn Lohnzahlungen, die die Hartz-IV-Zuwendungen mindestens um den Betrag der abzuführenden Sozialleistungen übersteigen, einfach mal für ein Projekt aus dem Fenster werfen wollen, das im Prinzip eine staatliche Konkurrenz zur Privatwirtschaft darstellt, die nicht mal irgendeinem Leistungs- und Wettbewerbsdruck unterworfen ist? Ob "die kleinlichen Bedenkenträge" hier vielleicht auch mal wegen der angesprochenen Konkurrenzsituation sogar eine Verfassungswidrigkeit erkennen? Es kommt ja nicht darauf an, was man sich selbst verspricht, sondern auf das, was real entsteht. Und hier würden gemütliche Eckchen aufgebaut und KEIN Problem gelöst.
Natürlich kostet das viel Geld.
Da du aber nicht mal im Ansatz eine Alternative aufzeigen kannst, nehme ich an, die willst nichts ändern und die Betroffenen im Sumpf stecken lassen.
...steht dir frei.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 11:49)
Ob die "kleinlichen Bedenkenträger" nicht einfach dabei zusehen wollen, wie Riesenbeträge, denn Lohnzahlungen, die die Hartz-IV-Zuwendungen mindestens um den Betrag der abzuführenden Sozialleistungen übersteigen, einfach mal für ein Projekt aus dem Fenster werfen wollen, das im Prinzip eine staatliche Konkurrenz zur Privatwirtschaft darstellt, die nicht mal irgendeinem Leistungs- und Wettbewerbsdruck unterworfen ist? Ob "die kleinlichen Bedenkenträge" hier vielleicht auch mal wegen der angesprochenen Konkurrenzsituation sogar eine Verfassungswidrigkeit erkennen? Es kommt ja nicht darauf an, was man sich selbst verspricht, sondern auf das, was real entsteht. Und hier würden gemütliche Eckchen aufgebaut und KEIN Problem gelöst.
Hartz-IV schützt die Bezieher doch auch vor Leistungs- und Wettbewerbsdruck auf dem markwirtschaftlichen Arbeitsmarkt. Bei dem Zwischenbereich Solidareinkommen für 150 000 Hartz-IV besteht zum einen die Chance der Rückkehr in den marktwirtschaftlichen Arbeitsmarkt, und zum anderen werden zusätzliche Dienstleistungen unter einer gewissen Leistungskontrolle für die Bürger zum Mindestlohn produziert. Du siehst wohl nur die Risiken und nicht die Chancen.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Wähler hat geschrieben:(26 Mar 2018, 17:53)

Hartz-IV schützt die Bezieher doch auch vor Leistungs- und Wettbewerbsdruck auf dem markwirtschaftlichen Arbeitsmarkt. Bei dem Zwischenbereich Solidareinkommen für 150 000 Hartz-IV besteht zum einen die Chance der Rückkehr in den marktwirtschaftlichen Arbeitsmarkt, und zum anderen werden zusätzliche Dienstleistungen unter einer gewissen Leistungskontrolle für die Bürger zum Mindestlohn produziert. Du siehst wohl nur die Risiken und nicht die Chancen.
DAs Problem ist, ich sehe eben KEINE Chancen, sondern einfach nur ein Abschieben von Menschen in einen zweiten Markt. Und die Leistungskontrolle möchte ich erst mal sehen. Besser die Aufträge an die Privatwirtschaft vergeben und dann die Einhaltung von Sozialstandards bei den Auftragnehmern kontrollieren.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wähler hat geschrieben:(26 Mar 2018, 17:53)

Hartz-IV schützt die Bezieher doch auch vor Leistungs- und Wettbewerbsdruck auf dem markwirtschaftlichen Arbeitsmarkt. Bei dem Zwischenbereich Solidareinkommen für 150 000 Hartz-IV besteht zum einen die Chance der Rückkehr in den marktwirtschaftlichen Arbeitsmarkt, und zum anderen werden zusätzliche Dienstleistungen unter einer gewissen Leistungskontrolle für die Bürger zum Mindestlohn produziert. Du siehst wohl nur die Risiken und nicht die Chancen.
Nun .... Zitate aus dem Artikel im Eingangsbeitrag:
Müller will die Hartz-IV-Politik deshalb beenden: „Deswegen ist es angesichts der Digitalisierung und der sich damit rasant verändernden Arbeitswelt Zeit, Schluss zu machen mit dem bisherigen System und es zu ergänzen durch ein neues Recht auf Arbeit.“
„Es gibt einen normalen Arbeitslohn, es werden Sozialabgaben geleistet, man erwirbt Rentenansprüche“, sagt Müller.
Das solidarische Grundeinkommen setzt – anders als das bedingungslose Grundeinkommen – auf ein Arbeitsverhältnis. Es soll an Menschen gezahlt werden, die sich ehrenamtlich zum Beispiel um Senioren kümmern, Alleinerziehende unterstützen oder Parks pflegen.
klingt im Zusammenhang schon recht abstrus. Ein "Recht auf Arbeit?" ... ohne allerdings die Pflicht zur Arbeit zu haben. Sehr spannend. Ein echtes Beschäftigungsverhältnis mit Sozialabgaben und Rentansprüchen, das aber gleichzeitig ehrenamtliches Engagement voraussetzt?
Für mich klingt das wie ziemlich unausgegorener Schwachsinn.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(26 Mar 2018, 17:53)
Hartz-IV schützt die Bezieher doch auch vor Leistungs- und Wettbewerbsdruck auf dem markwirtschaftlichen Arbeitsmarkt. Bei dem Zwischenbereich Solidareinkommen für 150 000 Hartz-IV besteht zum einen die Chance der Rückkehr in den marktwirtschaftlichen Arbeitsmarkt, und zum anderen werden zusätzliche Dienstleistungen unter einer gewissen Leistungskontrolle für die Bürger zum Mindestlohn produziert. Du siehst wohl nur die Risiken und nicht die Chancen.
zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 18:12)
DAs Problem ist, ich sehe eben KEINE Chancen, sondern einfach nur ein Abschieben von Menschen in einen zweiten Markt. Und die Leistungskontrolle möchte ich erst mal sehen. Besser die Aufträge an die Privatwirtschaft vergeben und dann die Einhaltung von Sozialstandards bei den Auftragnehmern kontrollieren.
Der Staat könnte aber für wenig Zusatzkosten seinen Bürgern zusätzliche Dienstleistungen anbieten, an denen private Unternehmer kaum Interesse haben. Unseren Steuern stehen doch auch Leistungen gegenüber.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben:(26 Mar 2018, 07:14)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 99689.html
Spiegel 25. März 2018 Kann ein Grundeinkommen Hartz IV ersetzen?


Für 150 000 Menschen eine neue Chance?
Ist ja nicht so, als hätte ich das nicht schon längst vorgeschlagen :D Aber gut, dass die Politik aucgh endlich auf den Trichter kommt, den Menschen eine Chance zu geben.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Wähler hat geschrieben:(26 Mar 2018, 18:24)

Der Staat könnte aber für wenig Zusatzkosten seinen Bürgern zusätzliche Dienstleistungen anbieten, an denen private Unternehmer kaum Interesse haben. Unseren Steuern stehen doch auch Leistungen gegenüber.
"Für wenig Zusatzkosten"? Ich wäre mal auf die Arbeitskämpfe bei Tarifverhandlungen gespannt. :D :D
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3x schwarzer Kater
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Die Quasiverbeamtung von Arbeitslosen scheint also noch nicht vom Tisch zu sein :-)
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Maltrino
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

frems hat geschrieben:(19 Mar 2018, 12:48)

...

Was haltet Ihr von diesem sog. solidarischen Grundeinkommen?
Ich habs zwar schon angedeutet, aber nach der "Hart aber Fair" Sendung muss ich noch deutlicher sagen:

Es ist absoluter Wahnsinn worauf "eure" Profipolitiker da zusteuern. Und da es offenbar keinen großen Widerstand gibt, zumindest keinen der sich öffentlich Gehört verschaffen kann, wird das jetzt wahrscheinlich umgesetzt. Soweit ich das verstanden habe sind schon im Koalitionsvertrag öffentliche Beschäftigungsmaßnahmen vorgesehen. Die Öffentlichkeit kapiert nicht wie schwachsinnig das alles ist. Nochmal: Der Begriff "Solidarisches Grundeinkommen" ist ein Witz. Wir reden hier vom Konzept des "staatlich garantierten Arbeitsplatzes", ein Konzept das so schlecht ist, dass es selbst in der Piratenpartei nicht über den Status einer spinnernden Idee eines einzelnen Ex-SPDlers hinaus schaffte. Wenn das umgesetzt wird, und in Teilen ist es schon umgesetzt und wird wohl in den nächsten Vier Jahren noch mehr umgesetzt, dann wird es so sein, dass jemand der in einem Job oder als Selbstständiger sich abrackert und zum Beispiel 1200 Euro im Monat verdient, dass derjenige dann neidisch auf einen Park-Putzer schaut, der so einen staatlich garantierten Job annimmt. Ich weiß, ihr und große Teile der Öffentlichkeit lassen sich blenden von vielen Details. Es ist und bleibt, wenn man das Große und Ganze betrachtet, ein absoluter Hoax. Wir reden hier offenbar davon, dass jeder der keinen normalen Job findet ein Anrecht hat einen 100% staatlich finanzierten "Job" zu bekommen. "Sozialversicherungspflichtig"... Nochmal: Der Staat zahlt das alles!

Nochmal: Wir reden hier von einer Idee, die in der Piratenpartei den Status einer Schnappsidee eines Einzelkämpfers hatte. Und wenn ich mir jetzt mal das Gesamtbild der deutschen Politik ansehe, dann sehe ich also folgendes: Auf der rechten Seite treibt die AfD die Politik vor sich her, auf der linken Seite ist es jetzt dieser Kram. Ich weiß, euch fählt größtenteils der Einblick was in den letzten 10 Jahren in gewissen Gruppierungen in Deutschland abging. Aber ich sage euch nochmal: Ihr habt Gruppierungen wie die Piraten weggeschickt und bekommt jetzt (AfD, Arbeitsplatzgarantie...) Sachen die so schlecht sind, dass sie bei den Piraten nur Trollbeiträge waren. Das ist alles Wahnsinn.

Jeder Mensch wird das Recht haben vom Staat einen "Job" zu bekommen? Und niemand schreit "Das ist Kommunismus!" oder "Das ja wie in der DDR!"?

Ok, wie in der DDR wird es nicht. Es wird eher so: Diese staatliche Arbeitsplatzgarantie zementiert endgültig gesellschaftliche und wirtschaftliche Machtverhältnisse zu Gunsten der aktuellen Machthaber. Wer so einen Job garantiert bekommt, der wird natürlich nicht die Parteien abwählen die ihm einen Job garantieren. Noch dramatischer aber: Jemand der versucht zu arbeiten der wird zu hören bekommen "Ach Junge, lass doch den Kram mit deiner komischen Geschöftsidee, nimm doch lieber den Staats-Job an, da hast du festes Geld". Es ist die teilweise Abschaffung der Marktwirtschaft. Es wird nur noch zwei Arten von Arbeit geben: 1. Für die Reichen arbeiten 2 Für den Staat arbeiten Geschäftsmodelle die darauf beruhen, dass der Kunde direkt investiert, die werden endgültig ausgetrocknet. Diese staatliche Arbeitsplatzgarantie ist die Garantie, dass niemand der sich über Crowdfundig finanziert, der mit wenig Geld anfängt, den mächtigen Wirtschaftsakteuren gefährlich werden kann.

Anders erklärt: Diese staatlich garantierten Arbeitsplätze werden natürlich von Steuergeldern bezahlt. Wer zahlt Steuergelder? EIgentlich kann doch nur jemand der etwas hat Steuern bezahlen oder? Wer nichts hat, nichts ausgibt, kann das nicht. Das heißt: Die "Eliten", die Steuern zahlen, garantieren dafür, dass ihnen keiner mehr gefährlich wird. Oder mit einem Gleichnis: Wenn Siemens das einzige Unternehmen in Deutschland wäre, das den größten Teil der Steuern zahlt, und wenn dieser Staat jedem Menschen einen gering aber halbwegs gut bezahlten Arbeitsplatz garantiert, dann ist es faktisch so, dass jeder (!) Mensch das Anrecht hat auf einen Arbeitsplatz bei Siemens. Wer wird sich dann noch die Mühe machen ein Unternehmen zu gründen das Siemens, oder zumindest Teilen von Siemens, gefährlich werden kann? Ersetze Siemens durch VW und die Verschwörungstheorie ist perfekt, aber gut, lassen wir das.

Diejenigen die Steuern zahlen (guckt selber wer das ist) garantieren quasi jedem Menschen einen Arbeitsplatz der durch sie finanziert wird. Wozu das führt, dazu nochmal ein Gedankenspiel: Ein Zwergenstaat besteht aus 10 Leuten. Der einzig verbliebene Unternehmer und staatstragende Steuerzahler ist ein Zwerg der rote Mützen herstellt. Wenn dieser Staat jetzt Arbeitsplatzgarantie gibt, dann hat faktisch jeder Zwerg ein Anrecht auf einen Arbeitsplatz, der vom "rote Mützen Unternehmer Zwerg" finanziert wird. Lohnt es sich dann noch für einen Zwerg innovative bunte Mützen herzustellen und den Markteintritt zu versuchen? Wer die Idee einer bunten Mütze hat, der hat die Wahl. Entweder es riskieren, oder einen garantieren Job abgreifen... Und seine ganze Familie wird ihm sagen "Warum dieses Risiko, bewerb dich doch beim roten Mütze Hersteller oder nehm den garantierten Job!"...

Das ist doch alles Wahnsinn. Ihr schafft schrittweise die Marktwirtschaft ab. Und das sage ich als "linke Spinner". Sorry, dass ich zu untalentiert bin es besser zu erklären, aber es ist so.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Maltrino, du schreibst, was ich denke. :thumbup: Wieder mal Futter für die Tribüne und die Stammtische. Vernünftig wird da nichts und das Ganze wird so einigen kleinen Unternehmen die Basis entziehen, denn gegen die steuerlich finanzierte Staatskonkurrenz ist kein Ankommen.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Maltrino hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:32)
Wenn das umgesetzt wird, und in Teilen ist es schon umgesetzt und wird wohl in den nächsten Vier Jahren noch mehr umgesetzt, dann wird es so sein, dass jemand der in einem Job oder als Selbstständiger sich abrackert und zum Beispiel 1200 Euro im Monat verdient, dass derjenige dann neidisch auf einen Park-Putzer schaut, der so einen staatlich garantierten Job annimmt.
Was lässt Dich annehmen, dass Parkputzen eine leichte Tätigkeit ist, die andere gerne gegen ihren gegenwärtigen Job tauschen würden?
Und warum sollten die, denen jetzt geholfen werden sollen, eigentlich darunter leiden, dass Du nicht so erfolgreich in Deiner Selbständigkeit bist?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Moment. Ich glaube ich habe einen Denkfehler gemacht. Es ist alles noch schlimmer! Wenn Umsatzsteuer und Lohnsteuer den Großteil des Steueraufkommens ausmacht, dann ist es so, dass die die Einkommen beziehen und einkaufen (also der "einfache Arbeiter"?) diese staatlich garantierten Arbeitsplätze bezahlt. Der Ausgebeutete zahlt also dafür, dass keiner mehr seinem Ausbeuter gefährlich werden kann? So oder so. Wahnsinn.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:37)

Maltrino, du schreibst, was ich denke. :thumbup: Wieder mal Futter für die Tribüne und die Stammtische. Vernünftig wird da nichts und das Ganze wird so einigen kleinen Unternehmen die Basis entziehen, denn gegen die steuerlich finanzierte Staatskonkurrenz ist kein Ankommen.
Ich frage mich immer noch, warum solchen Leuten, die sich dadurch helfen lassen WOLLEN (denn das Ganze ist ja freiwillig), nicht geholfen werden darf?
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:38)

Was lässt Dich annehmen, dass Parkputzen eine leichte Tätigkeit ist...
Was soll der Staat machen wenn der Parkputzer nicht fleißig ist? Ihn entlassen?

Der Marktmechanismus fehlt völlig. Wie will man den Parkputzer zur Arbeit antreiben? Was ist wenn er alle Vorgaben einhält aber nur 1 Dose pro Tag einsammelt? Soll man dann einen Plan machen der vorsieht "Mindestens 90 Dosen pro Tag sammeln!"? Es muss also ein Komitee gegründet werden, das einen Plan (!) für diese Arbeiter erarbeitet. DDR 4.0. Die Schrittweise Abschaffung der Marktwirtschaft.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Maltrino hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:32)

Ich habs zwar schon angedeutet, aber nach der "Hart aber Fair" Sendung muss ich noch deutlicher sagen:

Es ist absoluter Wahnsinn worauf "eure" Profipolitiker da zusteuern. Und da es offenbar keinen großen Widerstand gibt, zumindest keinen der sich öffentlich Gehört verschaffen kann, wird das jetzt wahrscheinlich umgesetzt. Soweit ich das verstanden habe sind schon im Koalitionsvertrag öffentliche Beschäftigungsmaßnahmen vorgesehen. Die Öffentlichkeit kapiert nicht wie schwachsinnig das alles ist. Nochmal: Der Begriff "Solidarisches Grundeinkommen" ist ein Witz. Wir reden hier vom Konzept des "staatlich garantierten Arbeitsplatzes", ein Konzept das so schlecht ist, dass es selbst in der Piratenpartei nicht über den Status einer spinnernden Idee eines einzelnen Ex-SPDlers hinaus schaffte. Wenn das umgesetzt wird, und in Teilen ist es schon umgesetzt und wird wohl in den nächsten Vier Jahren noch mehr umgesetzt, dann wird es so sein, dass jemand der in einem Job oder als Selbstständiger sich abrackert und zum Beispiel 1200 Euro im Monat verdient, dass derjenige dann neidisch auf einen Park-Putzer schaut, der so einen staatlich garantierten Job annimmt. Ich weiß, ihr und große Teile der Öffentlichkeit lassen sich blenden von vielen Details. Es ist und bleibt, wenn man das Große und Ganze betrachtet, ein absoluter Hoax. Wir reden hier offenbar davon, dass jeder der keinen normalen Job findet ein Anrecht hat einen 100% staatlich finanzierten "Job" zu bekommen. "Sozialversicherungspflichtig"... Nochmal: Der Staat zahlt das alles!

Nochmal: Wir reden hier von einer Idee, die in der Piratenpartei den Status einer Schnappsidee eines Einzelkämpfers hatte. Und wenn ich mir jetzt mal das Gesamtbild der deutschen Politik ansehe, dann sehe ich also folgendes: Auf der rechten Seite treibt die AfD die Politik vor sich her, auf der linken Seite ist es jetzt dieser Kram. Ich weiß, euch fählt größtenteils der Einblick was in den letzten 10 Jahren in gewissen Gruppierungen in Deutschland abging. Aber ich sage euch nochmal: Ihr habt Gruppierungen wie die Piraten weggeschickt und bekommt jetzt (AfD, Arbeitsplatzgarantie...) Sachen die so schlecht sind, dass sie bei den Piraten nur Trollbeiträge waren. Das ist alles Wahnsinn.

Jeder Mensch wird das Recht haben vom Staat einen "Job" zu bekommen? Und niemand schreit "Das ist Kommunismus!" oder "Das ja wie in der DDR!"?

Ok, wie in der DDR wird es nicht. Es wird eher so: Diese staatliche Arbeitsplatzgarantie zementiert endgültig gesellschaftliche und wirtschaftliche Machtverhältnisse zu Gunsten der aktuellen Machthaber. Wer so einen Job garantiert bekommt, der wird natürlich nicht die Parteien abwählen die ihm einen Job garantieren. Noch dramatischer aber: Jemand der versucht zu arbeiten der wird zu hören bekommen "Ach Junge, lass doch den Kram mit deiner komischen Geschöftsidee, nimm doch lieber den Staats-Job an, da hast du festes Geld". Es ist die teilweise Abschaffung der Marktwirtschaft. Es wird nur noch zwei Arten von Arbeit geben: 1. Für die Reichen arbeiten 2 Für den Staat arbeiten Geschäftsmodelle die darauf beruhen, dass der Kunde direkt investiert, die werden endgültig ausgetrocknet. Diese staatliche Arbeitsplatzgarantie ist die Garantie, dass niemand der sich über Crowdfundig finanziert, der mit wenig Geld anfängt, den mächtigen Wirtschaftsakteuren gefährlich werden kann.

Anders erklärt: Diese staatlich garantierten Arbeitsplätze werden natürlich von Steuergeldern bezahlt. Wer zahlt Steuergelder? EIgentlich kann doch nur jemand der etwas hat Steuern bezahlen oder? Wer nichts hat, nichts ausgibt, kann das nicht. Das heißt: Die "Eliten", die Steuern zahlen, garantieren dafür, dass ihnen keiner mehr gefährlich wird. Oder mit einem Gleichnis: Wenn Siemens das einzige Unternehmen in Deutschland wäre, das den größten Teil der Steuern zahlt, und wenn dieser Staat jedem Menschen einen gering aber halbwegs gut bezahlten Arbeitsplatz garantiert, dann ist es faktisch so, dass jeder (!) Mensch das Anrecht hat auf einen Arbeitsplatz bei Siemens. Wer wird sich dann noch die Mühe machen ein Unternehmen zu gründen das Siemens, oder zumindest Teilen von Siemens, gefährlich werden kann? Ersetze Siemens durch VW und die Verschwörungstheorie ist perfekt, aber gut, lassen wir das.

Diejenigen die Steuern zahlen (guckt selber wer das ist) garantieren quasi jedem Menschen einen Arbeitsplatz der durch sie finanziert wird. Wozu das führt, dazu nochmal ein Gedankenspiel: Ein Zwergenstaat besteht aus 10 Leuten. Der einzig verbliebene Unternehmer und staatstragende Steuerzahler ist ein Zwerg der rote Mützen herstellt. Wenn dieser Staat jetzt Arbeitsplatzgarantie gibt, dann hat faktisch jeder Zwerg ein Anrecht auf einen Arbeitsplatz, der vom "rote Mützen Unternehmer Zwerg" finanziert wird. Lohnt es sich dann noch für einen Zwerg innovative bunte Mützen herzustellen und den Markteintritt zu versuchen? Wer die Idee einer bunten Mütze hat, der hat die Wahl. Entweder es riskieren, oder einen garantieren Job abgreifen... Und seine ganze Familie wird ihm sagen "Warum dieses Risiko, bewerb dich doch beim roten Mütze Hersteller oder nehm den garantierten Job!"...

Das ist doch alles Wahnsinn. Ihr schafft schrittweise die Marktwirtschaft ab. Und das sage ich als "linke Spinner". Sorry, dass ich zu untalentiert bin es besser zu erklären, aber es ist so.
Bei den Piraten hieß es ja auch "bedinungsloses Grundeinkommen" nicht " solidarisches Grundeinkommen" ist schon noch ein Unterschied.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:40)

Ich frage mich immer noch, warum solchen Leuten, die sich dadurch helfen lassen WOLLEN (denn das Ganze ist ja freiwillig), nicht geholfen werden darf?
Darf schon. Da sollten die Stellen, die Bedarf an Leistungen haben, diese an die Wirtschaft vergeben, die dann Leute einstellt, um diese Leistungen zu erbringen. Wäre für alle eine Win-Win-Situation.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:47)

Darf schon. Da sollten die Stellen, die Bedarf an Leistungen haben, diese an die Wirtschaft vergeben, die dann Leute einstellt, um diese Leistungen zu erbringen. Wäre für alle eine Win-Win-Situation.
Das hiesse aber, dass der Staat dann der Wirtschaft Vorgaben machen müsste, WEN sie einstellen dürfen für diese speziellen Aufträge, die sie vergeben. Und das müsste kontrolliert werden.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Ammianus »

Maltrino hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:43)

Was soll der Staat machen wenn der Parkputzer nicht fleißig ist? Ihn entlassen?

Der Marktmechanismus fehlt völlig. Wie will man den Parkputzer zur Arbeit antreiben? Was ist wenn er alle Vorgaben einhält aber nur 1 Dose pro Tag einsammelt? Soll man dann einen Plan machen der vorsieht "Mindestens 90 Dosen pro Tag sammeln!"? Es muss also ein Komitee gegründet werden, das einen Plan (!) für diese Arbeiter erarbeitet. DDR 4.0. Die Schrittweise Abschaffung der Marktwirtschaft.
Und warum soll man den nicht einfach wieder auf ALG 2 setzen, wenn er statt Dosen zu sammeln nur rumsitzt und welche leer macht? Wäre doch kein Problem. Der hätte dann einen normalen Arbeitsvertrag zum Mindestlohn. Das ist spürbar mehr als ALG 2. Und es könnte einen Anreiz geben, nach besser bezahlten Stellen ausschau zu halten. Bei Bewerbungen sehen dann auch 2 Jahre ohne Probleme in so einem öffentlichen Arbeitsverhältnis besser aus als 7 Jahre langzeitarbeitslos.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Maltrino hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:38)

Moment. Ich glaube ich habe einen Denkfehler gemacht. Es ist alles noch schlimmer! Wenn Umsatzsteuer und Lohnsteuer den Großteil des Steueraufkommens ausmacht, dann ist es so, dass die die Einkommen beziehen und einkaufen (also der "einfache Arbeiter"?) diese staatlich garantierten Arbeitsplätze bezahlt. Der Ausgebeutete zahlt also dafür, dass keiner mehr seinem Ausbeuter gefährlich werden kann? So oder so. Wahnsinn.
meines Erachtens wird viel zu viel darüber philosophiert, wer denn tatsächlich Steuern zahlt. Am Ende des Tages haben wir ein Steuersystem, dass prinzipiell nur auf dem Vorhandensein von unternehmerischer Tätigkeit basiert. Also auf dem Prinzip der Wertschöpfung. Und aus dieser Wertschöpfung sichert sich der Staat für seine Aufgaben halt einen entsprechenden Anteil. Wo er das macht ist langfristig erst mal egal. Wichtig ist erst mal, dass wir ohne unternehmerische Tätigkeit wohl überhaupt keine Steuern zahlen könnten.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:51)

Das hiesse aber, dass der Staat dann der Wirtschaft Vorgaben machen müsste, WEN sie einstellen dürfen für diese speziellen Aufträge, die sie vergeben. Und das müsste kontrolliert werden.
Muß man das? Arbeitskräftezuweisung? Nun, da habe ich starke Bedenken. Was der Staat müßte, wäre Vorgaben zu machen, wie und bis wann Leistungen zu erbringen sind. Wie und mit welchem Aufwand sie das bewerkstelligen, ist ihre persönliche Freiheit und auch ihr Risiko. Es ist verführerisch, in die Auftragsausführung hineinzuregulieren. Aber auf Dauer auch kontraproduktiv.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Ammianus hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:53)

Und warum soll man den nicht einfach wieder auf ALG 2 setzen, wenn er statt Dosen zu sammeln nur rumsitzt und welche leer macht? Wäre doch kein Problem. Der hätte dann einen normalen Arbeitsvertrag zum Mindestlohn. Das ist spürbar mehr als ALG 2. Und es könnte einen Anreiz geben, nach besser bezahlten Stellen ausschau zu halten. Bei Bewerbungen sehen dann auch 2 Jahre ohne Probleme in so einem öffentlichen Arbeitsverhältnis besser aus als 7 Jahre langzeitarbeitslos.
Auch an "Misterfritze": Ich habe versucht es in langen Worten zu erklären und gehofft ein zweiter bleibt mir und uns erspart, trotzdem nochmal etwas konkreter:
Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 13:40)

Ich frage mich immer noch, warum solchen Leuten, die sich dadurch helfen lassen WOLLEN (denn das Ganze ist ja freiwillig), nicht geholfen werden darf?
Ich bin dafür, dass jeder Geld kriegt um an Wirtschaft und Gesellschaft teilzunehmen. Ich will aber nochmal kurz beschreiben (ich hoffe jetzt wirds deutlicher) was bei dieser staatlichen Arbeitsplatzgarantie passiert: Hier hat irgendjemand geschrieben was das damit zu tun hat, dass ich mit meinem Mini-Unternehmen Schwierigkeiten habe. Eigentlich wollte ich gar nicht darauf eingehen, da es nicht um mich geht, aber erstaunlicherweise fällt mir wirklich ein konkretes Beispiel ein wo sichtbar wird was jetzt schon passiert: Ich saß bei einem guten Freund in seinem "Büro". Er sollte und wollte mir helfen einen Film über mein Produkt zu vertonen. Das wäre kein Problem gewesen. Er wusste worum es geht, spricht gut englisch, hat Erfahrung darin und ich dachte er hätte Zeit da seine eigenen Ideen grad ins Stocken geraten sind. Im Laufe des Gespräches wurde aber deutlich, dass er nun doch keine Zeit dafür hat, da er vom Jobcenter einen Job als Deutschlehrer für Flüchtlinge bekommen hat und außerdem noch als Dänisch-und Englisch-Übersetzer für die aktiv ist. Nichts gegen Flüchtlinge. Aber damit konnte ich natürlich nicht mithalten. Ich konnte ihn nicht so gut bezahlen wie der Staat und er hatte nun keine Zeit mehr und war somit "weg vom Fenster". So Typen wie er haben keine Chance auf einen regulären Job in einem großen Unternehmen. Viel zu chaotisch. Mir wäre das egal gewesen. Aber der quasi staatlich garantierte Arbeitsplatz als Übersetzer hat das alles gekillt. Ohne solche staatlich garantierten Arbeitsplätze, oder nur mit BGE, wäre das anders gewesen. Vielleicht hätten die Flüchtlinge ihn von sich aus (von ihrem BGE?) als Deutschlehrer eingestellt. Glaub ich nicht. Viel wahrscheinlicher ist, er hätte weiterhin seine kleine Selbstständigkeit gemacht und/oder mit mir was gemacht. Aber dem war nicht so. Und das ist jetzt schon real. Der Staat agiert als Konkurrenz für kleine Unternehmen. Klar, es muss einige Beamte geben. Aber wenn jeder Herumtreiber die Möglichkeit hat beim Staat einen Job als Dänisch-Übersetzer, als Coach für Arbeitslose, als Coach für Coaches, als Filmemacher für ein kommunales Museum, als Fotograf für ein staatlich finanziertes Stadtteilmagazin und was es sonst noch so gibt, zu bekommen... Ich verstehe die Motivation dahinter. Aber faktisch ist es so, all diese Leute sind "weg vom Fenster", sind nicht mehr verfügbar auf dem regulären Markt um mit ihnen was anzustellen. Und es sind mitlerweile schon sehr viele! Nenn mich herzlos, dass ich den Flüchtlingen ihren staatlich garantierten Deutschlehrer wegnehmen will, den Arbeitslosen die Coaches, dem kommunalen Schwachsinnsmuseum ihren Filmemacher für Schwachsinnsfilme (ich sag das als linker BGE Spinner!), alle diese "tollen" Sachen will ich weg haben, ja. Ich will, dass der Staat ganz genau guckt in welchem Fall er ein Unternehmen subventioniert oder jemand in ein öffentliches Beschäftigungsverhältnis nimmt. Der Rest der Leute soll kein Anrecht auf Subventionen oder Staats-Job haben sondern soll nichts bekommen oder besser noch ein BGE, das zumindest marktneutral ist. Es ist für kleine Unternehmen und Start-Ups jetzt schon unmöglich Mitstreiter oder gar Mitarbeiter zu finden, da immer mehr Heinis vom Staat für irgendeinen Quatsch bezahlt werden und dort "beschäftigt" sind.

Vielleicht irre ich mich. Vielleicht werden diese Staatsjobs ja so schwachsinnig, dass mein Kumpel mich anruft und sagt "Hey, ich bin jetzt Dänischlehrer auf Lebenszeit und habe jetzt 1500 Euro, sitze hier aber nur rum, da keiner einen Dänischlehrer braucht, ich kann jetzt für dich Filme vertonen während ich hier rumsitze, damit ich mich nicht langweile!" Aber ich fürchte, das verbietet der "Arbeitsvertrag".

Sorry für den viel Text. Man könnte es auch positiv sehen, dass diese "Staats-Jobs" verhindern, dass schlechte Unternehmen einen Arbeiter finden. Faktisch wird es aber so sein, dass kleine Unternehmen klein (und "schlecht") bleiben und niemanden finden der mitmacht (da jeder Hans und Franz in Staats-Jobs ist) und deshalb den großen nicht mehr gefährlich werden können. Es wird sich nicht mehr lohnen klein anzufangen, da immer der Staats-Job lockt. Der Weg vom Tellerwäscher um Millionär wird so unattraktiv, da der Tellerwäscher sofort vom Staats-Job auf eine andere Schiene gelockt wird. Ich will keinen Steinzeit-Kapitalismus ohne jegliche soziale Sicherheit. Ein BGE wäre "marktneutral", diese Staats-Jobs sind es meiner Meinung nach nicht, sie zementieren Machtverhältnisse: Ein BGE zum Beispiel hätte den Menschen Geld und Zeit gegeben um zum Beispiel Flugblätter für eine politische Kampagne zu machen, zu drucken und zu verteilen. Ein staatlich garantierter Job gibt den Menschen Geld dafür, nimmt ihnen aber die Zeit es durchzuführen. Es ist eigentlich das schlaueste was ein Machthaber tun kann. Einfach jeden anstellen, so dass jeder bei einem beschäftigt ist und keiner mehr gegen einen aufbegehrt. Und "ihr" macht das alles mit. Oder um es deutlicher zu machen: Nein, es ist nicht toll wenn die Mafia einen Restaurantbesitzer dafür bezahlt, dass er die Regeln der Mafia einhält. Es festigt die Macht der Mafia. Anders wäre es wenn das Geld der Mafia einfach so an jeden verteilt wird. Es ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Es ist ein Unterschied ob der Staat den Menschen Geld gibt damit diese an Wirtschaft und Gesellschaft teilnehmen können oder ob er den Menschen Geld gibt, unter der Bedingung, dass sie sich mit einem Arbeitsvertrag binden und weniger an Wirtschaft und Gesellschaft teilnehmen.

Man kann es so formulieren: Der Staat gibt den Menschen Geld, unter der Bedingung, dass sie dem regulären Arbeitsmarkt nicht mehr (!) zur Verfügung stehen. Und so ergibt das ein Gesamtbild: Die großen Unternehmen (und deren Angestellte) die mit ihren Steuern das System finanzieren sorgen damit dafür, dass die Leute entweder für sie (oder mit ihnen) arbeiten oder für niemand anderes. DAS ist die Stilllegungsprämie. Diejenigen die nicht bei den derzeit mächtigen Arbeitgebern angestellt werden, die bekommen von denen (und deren Mitarbeitern) eine Prämie dafür (über die Steuergelder), dass sie so einen Staatsjob annehmen und somit nicht für jemand anderes arbeiten (einen potentiellen Konkurrenten) oder sich sonstwie wirtschaftlich aktiv betätigen. Arbeite für uns oder für den Staat damit du nicht auf dumme, oder gar innovative, Ideen kommst. Die Vernichtung von Arbeitslosigkeit ist in diesem Falle also die Vernichtung von potentiellen Unruheherden und Konkurrenten mit Zeit. Eigentlich genial.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(27 Mar 2018, 15:02)

meines Erachtens wird viel zu viel darüber philosophiert, wer denn tatsächlich Steuern zahlt. Am Ende des Tages haben wir ein Steuersystem, dass prinzipiell nur auf dem Vorhandensein von unternehmerischer Tätigkeit basiert. Also auf dem Prinzip der Wertschöpfung. Und aus dieser Wertschöpfung sichert sich der Staat für seine Aufgaben halt einen entsprechenden Anteil. Wo er das macht ist langfristig erst mal egal. Wichtig ist erst mal, dass wir ohne unternehmerische Tätigkeit wohl überhaupt keine Steuern zahlen könnten.
Oder so: Überall wo Geld fließt, sichert sich der Staat seinen Anteil. Ändert dann nichts an meiner provokanten Schlussfolgerung: Die Steuerzahler, also die die was "unternehmen", garantieren den Arbeitslosen einen "Staats-Job" damit diese "nichts unternehmen". Siehe langer Text... Ich kriegs nicht besser und verständlicher hin. So, ich hab fertig für heute. Garantiert...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von jorikke »

Maltrino hat geschrieben:(27 Mar 2018, 15:22)

Oder so: Überall wo Geld fließt, sichert sich der Staat seinen Anteil. Ändert dann nichts an meiner provokanten Schlussfolgerung: Die Steuerzahler, also die die was "unternehmen", garantieren den Arbeitslosen einen "Staats-Job" damit diese "nichts unternehmen". Siehe langer Text... Ich kriegs nicht besser und verständlicher hin. So, ich hab fertig für heute. Garantiert...
Du schreibst von staatlichen Arbeitsplatzgarantien.
Die finden aber nur in deinem Kopf statt.
Die Arbeitenden sorgen mit ihren Abgaben lediglich dafür, dass denen, die keine Arbeit haben ein einigermaßen bescheidenes Leben möglich ist.
Darüber hinaus, damit die Alimentierung kein Dauerzustand wird, versucht man durch Fördermaßnahmen eine Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zu ermöglichen.
Bei deinem Freund ist das ja zumindest im Ansatz gelungen. Er hat Arbeit als Übersetzer, eine Chance, ein Sprungbrett vielleicht.
Nun kommst du und weinst Krokodiltränen, weil er dich nicht mehr unterstützen kann.
Reicht es denn nicht, dass du selber offensichtlich nicht in der Lage bist dein Leben selber in den Griff zu bekommen?
Musst du anderen das selbe Schicksal zumuten?
...und das nur um Klagelieder im Kanon singen zu können?
Da wird immer die Entwürdigung der Arbeitslosen beklagt.
Ich glaube, du merkst gar nicht mehr, wie sehr du diese - in eigener Sache - voran treibst.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Wähler »

Maltrino hat geschrieben:(27 Mar 2018, 15:19)
Vielleicht irre ich mich. Vielleicht werden diese Staatsjobs ja so schwachsinnig, dass mein Kumpel mich anruft und sagt "Hey, ich bin jetzt Dänischlehrer auf Lebenszeit und habe jetzt 1500 Euro, sitze hier aber nur rum, da keiner einen Dänischlehrer braucht, ich kann jetzt für dich Filme vertonen während ich hier rumsitze, damit ich mich nicht langweile!" Aber ich fürchte, das verbietet der "Arbeitsvertrag".
1. Es geht um Tätigkeiten, die bisher Ehrenamtliche verrichten. Kranke und alte Menschen begleiten, Jugendliche trainieren und ähnliches. Dafür wirst Du kaum private Unternehmer gewinnen können, so etwas zu organisieren.
2. Diese 150 000 Gemeinwohl-Jobs sind mit Sicherheit nicht auf Lebenszeit. War bei dem Programm "Gemeinützige Bürgerarbeit" von 2009 bis 2013 ebenfalls für 34 000 Menschen zeitlich begrenzt.
3. Auch im öffentlichen Dienst gibt es Leistungskontrolle.
4. 800 000 langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger kosten monatlich mit Sozialabgaben schon 1200 Euro pro Kopf, ohne eine Gegenleistung für den Steuerzahler zu erbringen.
Es wird also nicht so schlimm werden. ;)
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 15:08)

Muß man das? Arbeitskräftezuweisung? Nun, da habe ich starke Bedenken. Was der Staat müßte, wäre Vorgaben zu machen, wie und bis wann Leistungen zu erbringen sind. Wie und mit welchem Aufwand sie das bewerkstelligen, ist ihre persönliche Freiheit und auch ihr Risiko. Es ist verführerisch, in die Auftragsausführung hineinzuregulieren. Aber auf Dauer auch kontraproduktiv.
Sorry, aber ja, das muss man, wenn man das Ziel hat, Langzeitarbeitslose, die es so auf dem freien Markt nicht schaffen, einen Job zu bekommen, helfen will.
Aber gut, Du scheinst auch zu den Leuten zu gehören, die erstmal dagegen sind, aber die nie vernünftige Vorschläge bringen, wie man etwas - zumindest ansatzweise - lösen könnte.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 18:34)

Sorry, aber ja, das muss man, wenn man das Ziel hat, Langzeitarbeitslose, die es so auf dem freien Markt nicht schaffen, einen Job zu bekommen, helfen will.
Aber gut, Du scheinst auch zu den Leuten zu gehören, die erstmal dagegen sind, aber die nie vernünftige Vorschläge bringen, wie man etwas - zumindest ansatzweise - lösen könnte.
Doch, ich bin sogar recht qualifiziert dazu, vernünftige Vorschläge zu machen. Aktionismus, das habe ich in diversen Streitgesprächen gelernt, gehört nicht dazu. Man muß schon, ganz ähnlich wie beim Schach, mehrere Züge im Voraus planen. Das geht unseren Lösungsrittern hier völlig ab.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 18:54)

Doch, ich bin sogar recht qualifiziert dazu, vernünftige Vorschläge zu machen. Aktionismus, das habe ich in diversen Streitgesprächen gelernt, gehört nicht dazu. Man muß schon, ganz ähnlich wie beim Schach, mehrere Züge im Voraus planen. Das geht unseren Lösungsrittern hier völlig ab.
Ach ja?
Bisher habe ich aber weder von Überlegungen noch von Schritten von Dir gehört.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 18:58)

Ach ja?
Bisher habe ich aber weder von Überlegungen noch von Schritten von Dir gehört.
Das deswegen, wie ich schon schrieb, weil ich das hier für eine Schnapsidee halte.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 18:58)

Das deswegen, wie ich schon schrieb, weil ich das hier für eine Schnapsidee halte.
Trotzdem wäre es hier genau der Ort, eigene Ideen zu präsentieren. Denn so erweckst Du nur den Eindruck, schlicht dagegen zu sein.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 19:27)

Trotzdem wäre es hier genau der Ort, eigene Ideen zu präsentieren. Denn so erweckst Du nur den Eindruck, schlicht dagegen zu sein.
Das habe ich doch geschrieben, daß ich gegen DAS DA bin.
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 19:28)

Das habe ich doch geschrieben, daß ich gegen DAS DA bin.
Ja, das wissen wir: Aber was stattdessen?
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Re: Solidarisches Grundeinkommen

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Mar 2018, 19:36)

Ja, das wissen wir: Aber was stattdessen?
Laßt Euch was einfallen, was überlegter ist.
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