Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Realist2014
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(18 Feb 2021, 14:57)

Viele der Babyboomer werden sich mit ihrer Rente keine ordentliche Pflege leisten können. Von meiner Mutter weiß ich, dass die 2000 Euro pro Monat für Pflegestufe 5 vorne und hinten nicht ausreichen, weder mobil, geschweige denn in einem Altersheim. Pflegestufe 5 bedeutet noch nicht einmal Bettlägrigkeit.
.
das ist doch die höchste Pflegestufe....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Teeernte
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 15:01)

das ist doch die höchste Pflegestufe....
:thumbup:
Pflegestufe 5
Den Pflegegrad 5 erhält jeder Pflegebedürftige, dessen Zustand mit der „schwersten Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen für die pflegerische Versorgung“ beurteilt wurde. Es ist der höchste Pflegegrad – und bietet damit die umfangreichsten Leistungen für Pflegebedürftige.
Mit 2000 okken biste da sehr preiswert... bei.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Teeernte hat geschrieben:(18 Feb 2021, 15:07)

:thumbup:



Mit 2000 okken biste da sehr preiswert... bei.
Diese Pflegestufe ist normalerweise "zuhause" nicht umsetzbar.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 15:11)

Diese Pflegestufe ist normalerweise "zuhause" nicht umsetzbar.


Nun- mit Geld geht dass. - für die meisten sicher nicht umsetzungsfähig - ....mangels Geld.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Teeernte hat geschrieben:(18 Feb 2021, 15:14)

Nun- mit Geld geht dass. - für die meisten sicher nicht umsetzungsfähig - ....mangels Geld.
eben.

Ab Pflegestufe 4 bedeutet das Heim.....
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 15:19)

eben.

Ab Pflegestufe 4 bedeutet das Heim.....
Das reicht... >>

Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Atue001 »

frems hat geschrieben:(15 Aug 2016, 15:00)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 07249.html

Was meint Ihr zu dieser Meldung bzw. Entwicklung? Sind die Zahlen übertrieben? Oder unproblematisch und Reformen unnötig? Wenn nicht: was würdet Ihr ändern?
Unser Gesundheitssystem ist heute nicht auf Effizienz und Effektivität ausgelegt, sondern ein Produkt von historischen Entwicklungen und unterschiedlichsten politischen Interessen. Das muss irgendwann korrigiert werden - und am Besten, indem man nicht IM System reformiert, sondern indem man mal das System als solches betrachtet, und es durch ein besser organisiertes neues System ersetzt.

Kernfragestellungen für ein neues System sollten sein, dass man sich zunächst überlegt, welche Ziele will man denn mit einem modernen Gesundheitssystem überhaupt adressieren. Das klingt weitaus einfacher, als es ist! Denn genau hier liegt die Crux begraben.

Bei der Finanzierung des Gesundheitssystems bin ich stark dafür, eine Grundsicherung für alle in Form einer Kopfpauschale zu finanzieren. Ob man dies privatwirtschaftlich oder über die GKV oder über Mischsysteme organisiert, ist dabei nicht wesentlich - da kann der Staat durch die Setzung von Leitplanken die Regelungen auch so treffen, dass man konkurrierende privatwirtschaftliche Versicherungen damit arbeiten lassen kann, oder auch, indem man alles über eine einzige GKV organisiert - und Mischformen sind auch denkbar. Solange diese Grundsicherung für alle Bürger in gleicher Art und Weise funktioniert, halte ich das für ok.

Eine umfassende Darstellung eines alternativen Gesundheitssystems sprengt hier den Rahmen. Allenfalls kann man einzelne Punkte kurz anreißen.

Meiner Ansicht nach gehören zu einem modernen Gesundheitssystem definitiv sehr viele Aspekte der Prävention. Eine gesunde Lebensführung hilft, die Kosten für ein modernes Gesundheitssystem eng zu begrenzen. Dazu gehört die Ernährung, Bewegung und Sport, soziales Miteinander, Arbeit aber auch Freizeit und vieles mehr. Aber auch Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, und und und....Da wird heute noch viel zu wenig gemacht.

Bei der Behandlung von Kranken sind wir heute suboptimal aufgestellt. Die Digitalisierung wäre ein wichtiger Aspekt - aber auch eine einheitliche Prozessorganisation wie man möglichst schnell wesentliche von weniger dramatischen Fällen differenziert. Das Hausarztprinzip könnte hier helfen - es gibt aber auch Alternativen dazu.
Gesundheitszentren mit vielen verschiedenen Ärzten können dazu beitragen, dass es kurze Wege und schnelle Analysen gibt. Doppeluntersuchungen sollten vermieden werden - Zweitmeinungen hingegen sollten immer möglich sein.

Krankenhäuser sollten Effizienzzentren sein - mit maximaler Effektivität. Ambulante Behandlungen vor stationären Langzeitbrennern - aber wenn jemand eine Langzeitbehandlung im Krankenhaus braucht, sollte dafür auch Zeit und Raum sein.

Ich denke, man könnte noch vieles effizienter machen, als es heute ist - ohne an Effektivität zu verlieren.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 15:19)

eben.

Ab Pflegestufe 4 bedeutet das Heim.....
Inzwischen gibt es nicht mehr die Pflegestufen (0 - 3)
sondern die Pflegegrade (1 - 5).

Momentan behandle ich einen Patienten mit Pflegegrad 5.
Ohne näheres zu nennen, verstoße ich ja gegen keine Schweigepflicht.
Nach einer schweren Sepsis waren fast alle peripheren Nerven weitestgehend zerstört.
Kurzum: Kein Sprechen mehr fast keine Bewegungen mehr möglich.
Ich hab ihm ein Fitnessarmband mit Öse für den Gewichtszug besorgt.
Das hab ich mit einem Gummiband umfunktioniert.
Dann hab ich das oben an der Haltestange angebunden.
So brachte ich den Arm quasi in die Schwebe.
Er kann nun außerhalb meiner Therapiezeit weitertrainieren.
Mit dem Patiententisch schräggestellt und dem Smartphone darauf,
kann er über WhatsApp mit seiner Frau kommunizieren.

Ziel ist, wieder raus aus der Intensivpflegeinrichtung,
zurück nach Hause - inzwischen ist er Vater geworden.

Die Frau mit Baby zieht dafür in eine behindertengerechte Wohnung um.
Es wird für die Krankenkasse sogar billiger,
denn die Nachbetreuung fällt weg.

Periphere Nerven können sich zum Glück regenerieren.
I.d.R. sind nicht die Axone der Nerven kaputt, sondern die Markscheiden.
Schafft es der Körper, diese wieder aufzubauen,
bevor die Axone kaputtgehen, so geht die Genesung schneller.
Wenn nicht, dann dauert dem Jahrzehnte.

Hab das selbst im viel kleineren Maß erlebt.
Um eine Schraube in meinen Radius zu Schrauben (Radunfall 1997),
hatte ein Arzt mit versehentlich den Radialnerv durchbohrt.
2009 kam das Gefühl in Daumen und Zeigefinger zurück.

Das ist aber eine vergleichsweise kurze Strecke.
Dem Patienten wünsche ich, dass da die Forschung weiterkommt.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Kölner1302 »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 15:01)

inwiefern werden die "gedeckelt"?
Hier Mal zum Vergleich die aktuellen Bruttolöhne des examinierten Pflegepersonals:
https://www.praktischarzt.de/medizinisc ... pro%20Jahr.
Man muss vom Brutto mindestens 45 % für Steuern und Sozialabgaben abziehen, um das das Netto zu erhalten.
Steigerungsmöglichkeiten gibt es kaum.
Das ganze im Schichtbetrieb und bei harter körperlicher und psychischer Belastung.
Das nicht examinierte Personal erhält noch viel weniger.

Wegen des niedrigen Einkommens können sich Krankenpfleger in Großstädten kaum noch akzeptable Wohnungen leisten, brauchen immer einen 2. Vollzeitverdienst um eine Familie gründen zu können und der Gedanke daran, wie sie dann als Rentner mit noch einmal wesentlich weniger Einkommen klar kommen sollen muss doch schon Bauchschmerzen machen.

Die Krankenhäuser auf Effizienz zu trimmen bedeutet die Löhne niedrig zu halten. Denn die Löhne sind einer der größten Ausgabearten in einem Krankenhaus. Das verheißt auch für die Zukunft nicht gutes.

Meiner Meinung nach gehört sehr viel Idealismus dazu, sich für diesen Beruf zu entscheiden.

Wir brauchen aber viele Pfleger, wenn die Babyboomer alt werden. Und, wie gesagt, die Uhr für die Ausbildung dieser Pfleger läuft ab, weil die Ausbildungsjahrgänge zahlenmäßig immer kleiner werden.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von jack000 »

Kölner1302 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 08:50)

Hier Mal zum Vergleich die aktuellen Bruttolöhne des examinierten Pflegepersonals:
https://www.praktischarzt.de/medizinisc ... pro%20Jahr.
Man muss vom Brutto mindestens 45 % für Steuern und Sozialabgaben abziehen, um das das Netto zu erhalten.
Nun, ich komme da auf 37% bei dem Gehalt von 3800€/Monat. Trotzdem bleibt deine Kernaussage natürlich korrekt.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Kölner1302 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 08:50)

Hier Mal zum Vergleich die aktuellen Bruttolöhne des examinierten Pflegepersonals:
https://www.praktischarzt.de/medizinisc ... pro%20Jahr.
Man muss vom Brutto mindestens 45 % für Steuern und Sozialabgaben abziehen, um das das Netto zu erhalten.
Steigerungsmöglichkeiten gibt es kaum.
Das ganze im Schichtbetrieb und bei harter körperlicher und psychischer Belastung.
Das nicht examinierte Personal erhält noch viel weniger.

Wegen des niedrigen Einkommens können sich Krankenpfleger in Großstädten kaum noch akzeptable Wohnungen leisten, brauchen immer einen 2. Vollzeitverdienst um eine Familie gründen zu können und der Gedanke daran, wie sie dann als Rentner mit noch einmal wesentlich weniger Einkommen klar kommen sollen muss doch schon Bauchschmerzen machen.

Die Krankenhäuser auf Effizienz zu trimmen bedeutet die Löhne niedrig zu halten. Denn die Löhne sind einer der größten Ausgabearten in einem Krankenhaus. Das verheißt auch für die Zukunft nicht gutes.

Meiner Meinung nach gehört sehr viel Idealismus dazu, sich für diesen Beruf zu entscheiden.
Es ist auch ein generelles Problem bei uns in Deutschland:
Unsere Lohnnebenkosten sind mit die höchsten überhaupt.
Das bedeutet eben in allen Unternehmen einen extremen Effizienzdruck.
Das ist meistens auch machbar, sonst wäre Deutschland ja längst nicht mehr Exportweltmeister.
Aber derselbe Effizienzdruck betrifft natürlich auch das gesamte Gesundheitssystem,
auch das ist machbar, aber eben besonders inhuman.

Ich hoffe, irgendeine regierende Partei traut sich mal an diese Stellschraube.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Kölner1302 »

Papaloooo hat geschrieben:(19 Feb 2021, 09:02)

Es ist auch ein generelles Problem bei uns in Deutschland:
Unsere Lohnnebenkosten sind mit die höchsten überhaupt.
Das bedeutet eben in allen Unternehmen einen extremen Effizienzdruck.
Das ist meistens auch machbar, sonst wäre Deutschland ja längst nicht mehr Exportweltmeister.
Aber derselbe Effizienzdruck betrifft natürlich auch das gesamte Gesundheitssystem,
auch das ist machbar, aber eben besonders inhuman.

Ich hoffe, irgendeine regierende Partei traut sich mal an diese Stellschraube.
Lohnnebenkosten sind Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung.
Möchten Sie niedrigere Renten, schlechtere Gesundheitsversorgung oder kürzere Dauer des Arbeitslosengeldes oder niedrigere Lohnersatzleistungen bei Arbeitslosigkeit (für Pfleger) durchsetzen?

Dann wird die Entscheidung für einen niedrig bezahlten Job noch schwieriger. Noch weniger Auszubildende werden sich diesenm Existenzrisiko aussetzen wollen.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Kölner1302 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 09:13)

Lohnnebenkosten sind Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung.
Möchten Sie niedrigere Renten, schlechtere Gesundheitsversorgung oder kürzere Dauer des Arbeitslosengeldes oder niedrigere Lohnersatzleistungen bei Arbeitslosigkeit (für Pfleger) durchsetzen?

Dann wird die Entscheidung für einen niedrig bezahlten Job noch schwieriger. Noch weniger Auszubildende werden sich diesenm Existenzrisiko aussetzen wollen.
Nein, das habe ich damit nicht gesagt.
Aber es wäre zumindest mal wert, es durchzurechnen,
dass verschiedene Steuerlasten umverteilt werden.

Ich gebe zu, ich bin da nicht der Experte.
Aber ein Beispiel (unter Vorbehalt eben wegen meiner geringeren Sachkenntnis diesbezüglich):

Senken wird die Lohnnebenkosten,
und steigern dafür die Mehrwertsteuer,
dann werden Dinge in der Erzeugung günstiger,
und im Verkauf dann wieder teurer.
Das ganze sollte so austariert werden,
dass es sich in der Waage hält.
Die Umverteilung der Steuereinnahmen sollte dann aber weiterhin den vorigen Steuerausgaben zugeteilt werden,
sodass nicht weniger in die von dir obigen genannten Versicherungen eingezahlt wird.

Die niedrigeren Lohnnebenkosten aber wiederum senken den Effizienzdruck von Unternehmen,
und schaffen auf diese Weise mehr Arbeitsplätze und weniger Rationalisierungsdruck.

Wie gesagt, dies alles vom Laien,
aber zumindest darüber nachdenken, bzw. das Durchrechnen, könnte man mal.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Papaloooo hat geschrieben:(19 Feb 2021, 09:29)

Ich gebe zu, ich bin da nicht der Experte.
Aber ein Beispiel (unter Vorbehalt eben wegen meiner geringeren Sachkenntnis diesbezüglich):

Senken wird die Lohnnebenkosten,
und steigern dafür die Mehrwertsteuer,
dann werden Dinge in der Erzeugung günstiger,
und im Verkauf dann wieder teurer.
Das ganze sollte so austariert werden,
dass es sich in der Waage hält.
Die Umverteilung der Steuereinnahmen sollte dann aber weiterhin den vorigen Steuerausgaben zugeteilt werden,
sodass nicht weniger in die von dir obigen genannten Versicherungen eingezahlt wird.

D l.
Die Sozialversicherungen werden ja über Beiträge finanziert.

Wenn man nun die jeweils 50% AG-Anteile ( = Lohnnebenkosten) senkt, müsste diese Finanzierung über erhöhte Steuen erfolgen

Das führt dann aber zu "Querfinanzierungen" , die wieder Ungerechtigkeiten schaffen.

Was nicht vergessen werden darf, sind die Leistungen , welche die Versicherten ja über diese Beiträg bekommen ( = AN)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 08:59)

Nun, ich komme da auf 37% bei dem Gehalt von 3800€/Monat. Trotzdem bleibt deine Kernaussage natürlich korrekt.
Dem stehen aber auch entsprechende individuelle Leistungen bei der Rente und im Falle der Arbeitslosigkeit gegenüber.


Die Vorstellung:

Wenig zahlen aber viel bekommen


Ist natürlich nicht umsetzbar.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 12:16)

Die Sozialversicherungen werden ja über Beiträge finanziert.

Wenn man nun die jeweils 50% AG-Anteile ( = Lohnnebenkosten) senkt, müsste diese Finanzierung über erhöhte Steuen erfolgen

Das führt dann aber zu "Querfinanzierungen" , die wieder Ungerechtigkeiten schaffen.

Was nicht vergessen werden darf, sind die Leistungen , welche die Versicherten ja über diese Beiträg bekommen ( = AN)
Die vollkommen gerechte Gesellschaft wäre zugleich die Gesellschaft vollkommener Unfreiheit.
So gesehen sind gewisse Ungerechtigkeiten durchaus Humanismus-Konform.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Papaloooo hat geschrieben:(19 Feb 2021, 12:20)

Die vollkommen gerechte Gesellschaft wäre zugleich die Gesellschaft vollkommener Unfreiheit.
So gesehen sind gewisse Ungerechtigkeiten durchaus Humanismus-Konform.
Nur sllte man sie nicht noch vergrößern, wenn nicht nötig.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Praia61 »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 12:19)

Dem stehen aber auch entsprechende individuelle Leistungen bei der Rente und im Falle der Arbeitslosigkeit gegenüber.


Die Vorstellung:

Wenig zahlen aber viel bekommen


Ist natürlich nicht umsetzbar.
Doch, wenn man effizienzsteigernde Maßnahmen schafft.
Dadurch kann man Kosten senken und als Ausgleich mehr bekommen für seine Beiträge
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Praia61 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 13:16)

Doch, wenn man effizienzsteigernde Maßnahmen schafft.
Dadurch kann man Kosten senken und als Ausgleich mehr bekommen für seine Beiträge
Diese "Effizienzsteigerung" betrifft ja primär Verwaltungsprozesse und bedeutet natürlich massive Investitionen.

In Kliniken und Praxen ist das schon ziemlich ausgereizt.
Da kommen dann aber regelmäßig neue Investitionen in neue Medizintechnik ( Robotergestütze Operation etc.) noch dazu = Kosten
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Wähler »

Atue001 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 23:33)
Krankenhäuser sollten Effizienzzentren sein - mit maximaler Effektivität. Ambulante Behandlungen vor stationären Langzeitbrennern - aber wenn jemand eine Langzeitbehandlung im Krankenhaus braucht, sollte dafür auch Zeit und Raum sein.
Ärzteblatt 24. November 2020 Experten sehen weitreichenden Reformbedarf im Gesundheitswesen
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... heitswesen
"Gerade Kliniken, die nicht zu den spezialisierten Zentren gehören und Häuser der Grund­versorgung sind, hätten auf längere Sicht die Perspektive eines „integrierten Versor­gungs­zentrums“. Gerade in der Zusammenarbeit mit Vertragsärzten vor Ort sowie „durch eine Ambulantisierung eines zunehmend größeren Leistungsspektrums“ könnten hier neue Rollen und Zuständigkeiten entstehen.
Für neue Versorgungsstrukturen dieser Art müsse sich auch die Vergütung und Finanzie­rung deutlich verändert werden: „Kurzfristig müssen erforderliche Reserven zielgerichtet finanziert werden“, heißt es in dem Papier."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Atue001 »

Kölner1302 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 09:13)

Lohnnebenkosten sind Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung.
Möchten Sie niedrigere Renten, schlechtere Gesundheitsversorgung oder kürzere Dauer des Arbeitslosengeldes oder niedrigere Lohnersatzleistungen bei Arbeitslosigkeit (für Pfleger) durchsetzen?

Dann wird die Entscheidung für einen niedrig bezahlten Job noch schwieriger. Noch weniger Auszubildende werden sich diesenm Existenzrisiko aussetzen wollen.
Papaloo hat eines der Probleme richtig erkannt. Solange man aber Reformen innerhalb des bestehenden Systems denkt, wird es schwierig bleiben. Andere Länder machen es durchaus vor, dass man auch andere Konzepte fahren kann, die in den jeweils einzelnen Disziplinen auch nicht schlecht sind.

Bleiben wir zunächst beim Gesundheitssystem - da lagen auch schon mal in der Vergangenheit andere Finanzierungskonzepte auf dem Tisch. Dabei beispielsweise die Bürgerversicherung oder auch die Kopfpauschale. Letztere halte ich aus grundsätzlichen Überlegungen heraus für den besseren Ansatz - allerdings würden dann ca. 250€ je Kopf fällig werden. Da stellen sich sofort viele Folgefragen, beispielsweise:

Wie beteiligt man die Unternehmen an den Kosten des Gesundheitssystems?
Denkbar wäre, dass sie für ihre Angestellten im Schnitt dann 125€ übernehmen....unterm Strich wäre das eine deutliche Entlastung der Unternehmen, vor allem aber eine Entlastung für Unternehmen mit vielen Angestellten, die heute nahe der Beitragsbemessungsgrenze verdienen.
Denkbar wäre aber auch, dass die Arbeitgeber pauschal die Hälfte des Topfes insgesamt finanzieren müssen - dann könnte man die Last entsprechend des Umsatzes auf die Unternehmen verteilen. Letzteres hätte den Vorteil, dass gerade Unternehmen mit einem hohen Anteil an menschlicher Arbeit deutlich stärker entlastet würden, als Unternehmen mit einem hohen Automatisierungsgrad. Das könnte ein Ansatz sein - aber wie jeder Ansatz hat auch das Nebenwirkungen.....

Und dann wären da noch die "Verwerfungen" in der Gesellschaft, die ohne Kompensationsmaßnahmen entstehen würden. Derzeit haben wir eine Familienversicherung in der GKV, dann wäre es eine personalisierte Versicherung. Familien mit vielen Kindern wären klare Verlierer.....Kompensation könnte aber sein, dass man das Kindergeld um 250€ zum Ausgleich erhöht....doch wer finanziert das dann? Je umfangreicher eine Reform wird, desto mehr wird klar, dass so etwas ein Mammutprojekt ist, welches sorgfältig geplant und umgesetzt werden müsste, weil es sonst unerwünschte Nebenwirkungen generiert.

Auch hierbei spielen nicht nur die Sozialversicherungen eine Rolle, sondern diese stehen finanziell immer im Wechselspiel mit Anpassungen im Steuersystem - das macht es nicht einfacher.

Dem gegenüber sind Reförmchen im System erst mal von geringem Risiko.....allerdings auf Kosten einer wirklich umfassenden Neuausrichtung, die sowohl die Kosten senken könnte, als auch die Belastungen für Einzelne gerechter verteilt.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Teeernte »

Papaloooo hat geschrieben:(20 Feb 2021, 07:19)

Und jetzt noch mal bitte so,
dass man versteht, was das aussagen soll,
und wie der Bezug zu meinem Posting zu verstehen ist.
Leute die ins System einzahlen..werden immer weniger..sollen immer mehr ZAHLEN.....wobei - DIE , die nichts einzahlen - erwarten immer mehr Leistung und werden immer mehr.

Da muss der STAAT selbst mehr beisteuern.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 22:48)

Denkbar wäre aber auch, dass die Arbeitgeber pauschal die Hälfte des Topfes insgesamt finanzieren müssen - dann könnte man die Last entsprechend des Umsatzes auf die Unternehmen verteilen.
Letzteres hätte den Vorteil, dass gerade Unternehmen mit einem hohen Anteil an menschlicher Arbeit deutlich stärker entlastet würden, als Unternehmen mit einem hohen Automatisierungsgrad. lt.
Da ist ein logischer Fehler drin.

Alle Discounter haben einen hohen Umsatz unter gleichzeitig hohem Einsatz an menschlicher Arbeit...
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Teeernte hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:00)

Leute die ins System einzahlen..werden immer weniger..sollen immer mehr ZAHLEN.....wobei - DIE , die nichts einzahlen - erwarten immer mehr Leistung und werden immer mehr.

Da muss der STAAT selbst mehr beisteuern.
Oder die Leistungen reduzieren.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:06)

Oder die Leistungen reduzieren.
FRIEBIER - es gibt FREIBIER.....Auf Kosten der Deppen - die "FREIBIER" wählen...


Rente Erwerbsunfähigkeit...... ? Dass ist aber blöd mit der Hautfarbe...(Weisser) .... mit Arbeit . ... :D :D :D

Gestern beim Arzt gehört.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Teeernte hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:00)

Leute die ins System einzahlen..werden immer weniger..sollen immer mehr ZAHLEN.....wobei - DIE , die nichts einzahlen - erwarten immer mehr Leistung und werden immer mehr.

Da muss der STAAT selbst mehr beisteuern.
Stimmt bei meinen über 860€ in die Krankenkasse pro Monat,
obleich ich fast nie mehr als Vorsorgeuntersuchungen brauche.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Teeernte »

Papaloooo hat geschrieben:(20 Feb 2021, 11:04)

Stimmt bei meinen über 860€ in die Krankenkasse pro Monat,
obleich ich fast nie mehr als Vorsorgeuntersuchungen brauche.
5 Angestellte mit Putze ? :D :D :D
Ärzte, die Angestellt in einer Praxis oder im Krankenhaus arbeiten, unterliegen in der Regel der Versicherungspflicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Papaloooo hat geschrieben:(20 Feb 2021, 11:04)

Stimmt bei meinen über 860€ in die Krankenkasse pro Monat,
obleich ich fast nie mehr als Vorsorgeuntersuchungen brauche.

GKV oder PKV?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:31)

GKV oder PKV?
Freiwillige gesetzliche KK.
Priv. für weniger als die Hälfte,
dafür später mit dickem Rattenschwanz.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Teeernte hat geschrieben:(20 Feb 2021, 11:08)

5 Angestellte mit Putze ? :D :D :D
6 Angestellte,
putzen tu ich selbst,
das heißt zusammen mit meinen Saug- und Putzrobotern.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Papaloooo hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:46)

Freiwillige gesetzliche KK.
Deinm Gewinn entsprechend

Priv. für weniger als die Hälfte,
dafür später mit dickem Rattenschwanz.
Das ist individuell ja unterschiedlich und muss natürlich über die Gesamtzeit gesehen werden.

Wenn du zuerst 45 Jahre weniger zahlts als in der GKV ( bei entsprechenem Gehalt/Einommen immer Höchstbeitrag) , dann kannst du locker danch 20 Jahre lang mehr zahlen...
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Feb 2021, 13:28)

Deinm Gewinn entsprechend




Das ist individuell ja unterschiedlich und muss natürlich über die Gesamtzeit gesehen werden.

Wenn du zuerst 45 Jahre weniger zahlts als in der GKV ( bei entsprechenem Gehalt/Einommen immer Höchstbeitrag) , dann kannst du locker danch 20 Jahre lang mehr zahlen...
Ja stimmt, trifft aber in meinem Fall nicht zu.
Selbstständig bin ich seit ca 15 Jahren.
Inzwischen bin ich 52 Jahre.
Dazu kommt noch, dass ich sieben Jahre auf Reisen war, in dieser Zeit war ich privatversichert, aber auf einem Anwartschafts-Beitrag.
Also nur 20 D-Mark pro Monat.
Das war die einzige sichere Möglichkeit, sollte ich unterwegs irgendwas bekommen wie Malaria, dass ich zurückkomme und sofort wieder versichert bin.
Dann war ich noch eine Zeit lang angestellt, bevor ich mich selbständig gemacht habe.
und da wählte ich dann die freiwillige gesetzliche Versicherung, auch wenn diese teurer ist.
Die Beiträge sind auf Dauer auf jeden Fall stabiler, und ich kann das von meinen eigenen Patienten, dass bei privaten Krankenversicherungen immer mehr Leistungen gar nicht bewilligt werden, wenn sie mal älter sind.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Realist2014 »

Papaloooo hat geschrieben:(20 Feb 2021, 13:37)
...........................................

....................und ich kann das von meinen eigenen Patienten, dass bei privaten Krankenversicherungen immer mehr Leistungen gar nicht bewilligt werden, wenn sie mal älter sind.

Welche Leistungen werden von der GKV übernommen, welche von der PKV nicht übernommen werden?
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Feb 2021, 14:33)

Welche Leistungen werden von der GKV übernommen, welche von der PKV nicht übernommen werden?
Ich kann das nur aus meiner Sicht und meiner Erfahrung als Ergotherapeut berichten:
Bei einigen Patienten steht die Ergotherapie nicht mit im Leistungskatalog,
bei anderen steht sie zwar im
Leistungskatalog, aber nicht der Hausbesuch.
Nun bin ich da eher sozial eingestellt und berechne das dann nicht privat, sondern wir verzichten einfach auf die Zahlung für den Hausbesuch.
Selbstzahler haben wir aber wirklich nur in seltenen Ausnahmefällen.
Dann gibt es eben meistens keine Therapien.

Bei privater Krankenversicherung kann man immer noch mal günstigere Tarife mit schlechterer Leistung wählen.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(20 Feb 2021, 11:04)

Stimmt bei meinen über 860€ in die Krankenkasse pro Monat,
obleich ich fast nie mehr als Vorsorgeuntersuchungen brauche.
Einschließlich Pflegeversicherung nehme ich mal an.

https://www.ottonova.de/pkv-wissen/hoechstbeitrag-gkv
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Papaloooo »

Adam Smith hat geschrieben:(20 Feb 2021, 14:56)

Einschließlich Pflegeversicherung nehme ich mal an.

https://www.ottonova.de/pkv-wissen/hoechstbeitrag-gkv
Stimmt
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Re: Re:

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

blues hat geschrieben:(13 Feb 2021, 13:09)

Hier hast du eine schöne, kurze Zusammenfassung über die Misere des privatisierten Gesundheitsystems; besonders pikant ein Beispiel der Unrentabilität einer Abteilung, hier Gynäkologie, die in der Fallkostenpauschale schlecht vergütet wird und die sich so für ein kommerzielles Unternehmen nicht rentiert da sie keinen ordentlichen Gewinn abwirft - ausgerechnet da ruft der kommerzielle Betreiber nach dem Staat der diese doch dann zu finanzieren hätte … lustig oder?



Das Problem liegt nicht in der Privatisierung sondern in der Fallkostenpauschale, also dem staatlichen Eingriff in die Wertigkeit von "Behandlungen".
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Re:

Beitrag von Papaloooo »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2021, 10:12)

Das Problem liegt nicht in der Privatisierung sondern in der Fallkostenpauschale, also dem staatlichen Eingriff in die Wertigkeit von "Behandlungen".
Genauer gesagt mit der Einführung der diagnosebezogenen Fallpauschale
(Diagnosis Related Group kurz: DRG)
Wenn ein Krankenhaus dann mit der Behandlung zu lange braucht,
zahlt es irgendwann drauf.
Dies bewirkt u.a. eine Schnäppchenmedizin,
das heißt, Klinken bevorzugen lukrativere Patienten,
und schieben Patienten mit weniger lukrativen Diagnosen auf die lange Bank.
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Re: Re:

Beitrag von SillyWalks »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2021, 10:12)
Das Problem liegt nicht in der Privatisierung sondern in der Fallkostenpauschale, also dem staatlichen Eingriff in die Wertigkeit von "Behandlungen".
Das gilt übrigens auch für die "Finanzkrise" oder - ganz aktuell - für die Pandemie: Wenn der Staat sich einmischt, wird es kacke.
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Re: Re:

Beitrag von Wähler »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2021, 10:12)
Das Problem liegt nicht in der Privatisierung sondern in der Fallkostenpauschale, also dem staatlichen Eingriff in die Wertigkeit von "Behandlungen".
Die finanzielle Steuerung von Krankenhäusern scheint aber auch nicht so einfach zu sein. ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Fallpausc ... derentgelt
"Das ursprüngliche Konzept der Erfinder der Fallpauschalen, Robert B. Fetter und John Devereaux Thompson[4] wird durch das seit 2003 bestehende System nicht abgebildet. Von der Idee der Steuerung von Entscheidungen ist außer einem System der Buchhaltung in der Praxis nichts übrig geblieben. Die vergangenen vier Dekaden haben nichts dazu beigetragen, das vorgeschlagene System weiter zu entwickeln. Stattdessen ist es mit den nun definierten langen Anpassungszyklen weitgehend verkrüppelt."
Stern 1. Oktober 2019 Viele Ärzte und Ärztinnen erleben im Krankenhaus unlösbare Konflikte. Sie sollen Patienten heilen - und mit ihnen Gewinne erzielen. Ein System, das krank macht.
https://www.stern.de/gesundheit/aerzte- ... 76008.html
"Der fatale Effekt: Patienten rechnen sich - egal wie krank sie sind - in diesem System vor allem, wenn an ihnen viele "Prozeduren" durchgeführt werden. In der Fallpauschalen-Logik sind das alle Eingriffe von einer Spritze über Magenspiegelungen bis hin zu großen Operationen. Nicht ökonomisch interessant ist es, wenn Krankenhausärzte mit Patienten sprechen, über die richtige Diagnose nachdenken und in der Fachliteratur nachforschen, oder wenn sie Patienten erst beobachten, bevor sie in ungezielten Aktionismus verfallen...
Unsere Forderungen: Ärzte-Appell
1. Das Fallpauschalensystem muss ersetzt oder zumindest grundlegend reformiert werden.
2. Die ökonomisch gesteuerte gefährliche Übertherapie sowie Unterversorgung von Patienten müssen gestoppt werden. Dabei bekennen wir uns zur Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns.
3. Der Staat muss Krankenhäuser dort planen und gut ausstatten, wo sie wirklich nötig sind. Das erfordert einen Masterplan und den Mut, mancherorts zwei oder drei Kliniken zu größeren, leistungsfähigeren und personell besser ausgestatteten Zentren zusammenzuführen."

Der Staat sollte die Infrastruktur in der Fläche stellen und private Krankenhausbetreiber können nicht mit so hohen Renditen rechnen. Also eher eine neue Mischung aus Staats- und Privatwirtschaft.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Re:

Beitrag von SillyWalks »

Wähler hat geschrieben:(14 Mar 2021, 07:19)
Der Staat sollte
... sich raushalten und Krankenhäuser das abrechnen, was eine Behandlung tatsächlich kostet.
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Re: Re:

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(14 Mar 2021, 07:19)
Die finanzielle Steuerung von Krankenhäusern scheint aber auch nicht so einfach zu sein. ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Fallpausc ... derentgelt
"Das ursprüngliche Konzept der Erfinder der Fallpauschalen, Robert B. Fetter und John Devereaux Thompson[4] wird durch das seit 2003 bestehende System nicht abgebildet. Von der Idee der Steuerung von Entscheidungen ist außer einem System der Buchhaltung in der Praxis nichts übrig geblieben. Die vergangenen vier Dekaden haben nichts dazu beigetragen, das vorgeschlagene System weiter zu entwickeln. Stattdessen ist es mit den nun definierten langen Anpassungszyklen weitgehend verkrüppelt."
Stern 1. Oktober 2019 Viele Ärzte und Ärztinnen erleben im Krankenhaus unlösbare Konflikte. Sie sollen Patienten heilen - und mit ihnen Gewinne erzielen. Ein System, das krank macht.
https://www.stern.de/gesundheit/aerzte- ... 76008.html
"Der fatale Effekt: Patienten rechnen sich - egal wie krank sie sind - in diesem System vor allem, wenn an ihnen viele "Prozeduren" durchgeführt werden. In der Fallpauschalen-Logik sind das alle Eingriffe von einer Spritze über Magenspiegelungen bis hin zu großen Operationen. Nicht ökonomisch interessant ist es, wenn Krankenhausärzte mit Patienten sprechen, über die richtige Diagnose nachdenken und in der Fachliteratur nachforschen, oder wenn sie Patienten erst beobachten, bevor sie in ungezielten Aktionismus verfallen...
Unsere Forderungen: Ärzte-Appell
1. Das Fallpauschalensystem muss ersetzt oder zumindest grundlegend reformiert werden.
2. Die ökonomisch gesteuerte gefährliche Übertherapie sowie Unterversorgung von Patienten müssen gestoppt werden. Dabei bekennen wir uns zur Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns.
3. Der Staat muss Krankenhäuser dort planen und gut ausstatten, wo sie wirklich nötig sind. Das erfordert einen Masterplan und den Mut, mancherorts zwei oder drei Kliniken zu größeren, leistungsfähigeren und personell besser ausgestatteten Zentren zusammenzuführen."

Der Staat sollte die Infrastruktur in der Fläche stellen und private Krankenhausbetreiber können nicht mit so hohen Renditen rechnen. Also eher eine neue Mischung aus Staats- und Privatwirtschaft.
SillyWalks hat geschrieben:(14 Mar 2021, 12:01)
... sich raushalten und Krankenhäuser das abrechnen, was eine Behandlung tatsächlich kostet.
Was Ihr reinen Marktwirtschaftler nie verstehen werdet, ist, dass eine angemessene gesundheitliche Versorgung in einem Flächenstaat nicht allein privatwirtschaftlich organisierbar ist. Selbst in Großbritannien hat man die Privatisierung des Schienennetzes rückgängig gemacht.
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Re: Re:

Beitrag von SillyWalks »

Wähler hat geschrieben:(14 Mar 2021, 14:16)
Was Ihr reinen Marktwirtschaftler nie verstehen werdet, ist, dass eine angemessene gesundheitliche Versorgung in einem Flächenstaat nicht allein privatwirtschaftlich organisierbar ist.
Was Ihr unreinen Marktwirtschaftler nie verstehen werdet, ist, dass Ihr Euch irrt. Solche Argumente bringen uns doch nicht weiter. Im Übrigen: Wer legt fest, was "angemessen" ist? In meinen Augen wäre angemessen, wenn sich für die angebotenen Leistungen ausreichend Nachfrage einstellt oder das Angebot steigt, wenn die Nachfrage überhängt. "Reine Marktwirtschaftler" verstehen, was das übersetzt heißt: die Information, die dieses Verhältnis abbildet, ist der Preis. Und diesen - das ist mein Eindruck - wollen Politiker nicht zahlen und denken sich deshalb Begriffe wie "angemessen" aus.
Wähler hat geschrieben:(14 Mar 2021, 14:16)
Selbst in Großbritannien hat man die Privatisierung des Schienennetzes rückgängig gemacht.
Das stimmt. Weil die Politik herausgefunden hat, dass der Staat unrentable Strecken betrieb, die der private Betreiber nicht mehr betreiben wollte. Ähnlich wie oben beschrieben. Der Staat verschleiert den Preis, erfindet ein Surrogat dafür und täuscht die Leute darüber, dass sie schließlich doch zahlen. Im konkreten Fall durch zu hohe Ticketpreise für die Bahn, weil sie gezwungen sind, unrentable Strecken zu subventionieren.
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Re: Re:

Beitrag von Teeernte »

Wähler hat geschrieben:(14 Mar 2021, 14:16)

Was Ihr reinen Marktwirtschaftler nie verstehen werdet, ist, dass eine angemessene gesundheitliche Versorgung in einem Flächenstaat nicht allein privatwirtschaftlich organisierbar ist. Selbst in Großbritannien hat man die Privatisierung des Schienennetzes rückgängig gemacht.
DER "Erfolg" von Schröder II - ROT GRÜNE Deppenwirtschaft.
Seit 2004 sind durch Änderung der gesetzlichen Grundlagen die Fallpauschalen systematisiert nach dem Klassifizierungssystem German Diagnosis Related Groups (G-DRG), das wiederum auf die Klassifikation ICD-10-GM Bezug nimmt. Gesetzliche Grundlage ist § 85 SGB V.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Wähler »

Viele Krankenhäuser schreiben tiefrote Zahlen. Das erhöht den Druck zur Reform des Fallpauschalensystems:
Statt in teuren Kliniken sollten mehr Patienten ambulant behandelt werden SZ 18. Oktober 2022
https://www.sueddeutsche.de/politik/kra ... duced=true
" Krankenhäuser können schon seit Langem ambulant behandeln, aber die Tagespauschale dafür ist relativ gering und nicht kostendeckend. Die Vergütung bei stationärer Behandlung ist um ein Vielfaches höher. Ambulante Zentren können noch weniger für diese Eingriffe abrechnen als die Krankenhäuser...
Leichte Fälle müssten separat vergütet werden und natürlich besser als bisher. Und niedergelassene Ärzte sollten genauso viel bekommen wie die Kliniken, die den Eingriff ambulant vornehmen. Wir brauchen eine sektorengleiche Vergütung. Zudem sind Gesetze zur Schaffung regionaler Gesundheitszentren nötig. Wir haben ja das Problem, dass viele Krankenhäuser auf dem Land nicht genug ausgelastet sind und deshalb nicht kostendeckend arbeiten. Da wären regionale Gesundheitszentren eine sinnvolle Alternative."
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Cobra9 »

Wähler hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 11:02 Viele Krankenhäuser schreiben tiefrote Zahlen. Das erhöht den Druck zur Reform des Fallpauschalensystems:
Statt in teuren Kliniken sollten mehr Patienten ambulant behandelt werden SZ 18. Oktober 2022
https://www.sueddeutsche.de/politik/kra ... duced=true
" Krankenhäuser können schon seit Langem ambulant behandeln, aber die Tagespauschale dafür ist relativ gering und nicht kostendeckend. Die Vergütung bei stationärer Behandlung ist um ein Vielfaches höher. Ambulante Zentren können noch weniger für diese Eingriffe abrechnen als die Krankenhäuser...
Leichte Fälle müssten separat vergütet werden und natürlich besser als bisher. Und niedergelassene Ärzte sollten genauso viel bekommen wie die Kliniken, die den Eingriff ambulant vornehmen. Wir brauchen eine sektorengleiche Vergütung. Zudem sind Gesetze zur Schaffung regionaler Gesundheitszentren nötig. Wir haben ja das Problem, dass viele Krankenhäuser auf dem Land nicht genug ausgelastet sind und deshalb nicht kostendeckend arbeiten. Da wären regionale Gesundheitszentren eine sinnvolle Alternative."
Ambulant...... :p

Gaaaaaanz tolle Idee die teilweise richtig in die Hose gehen kann. Zumindest wie es der Kobold plant.

Warum Kritik.

„Es gibt so gut wie keine Daten über Probleme mit der Patientensicherheit in der ambu­lan­ten Versorgung, weder in der Bundesrepublik noch

In 75 Prozent der Fälle klagten die Betroffenen über schädliche Folgen wie unnötig lang anhaltende Schmerzen oder die Verschlechterung ihres Gesundheitszustands, die laut der Wahrnehmung der Patienten auf Probleme bei der Behandlung zurückgingen.

Bei 35 Prozent der Vorkommnisse kam es demnach zu dauerhaften Schäden, 31 Prozent lösten weitere Arztbesuche, 14 Prozent Notfallbehandlungen und 10 Prozent Kranken­haus­aufenthalte aus



https://bmjopen.bmj.com/content/10/2/e034617


Ich weiß schon. Auch hier gibt's unterschiedliche Studien. Aber bevor Wir umstellen auf mehr ambulante Versorgung muss man deren Probleme kennen, Lösungen anbieten und keinesfalls darf sich die Qualität per se verschlechtern für Patienten.

Der Kobold will aber aus falschen Gründen auf Ambulant setzen. Personal,Kosten. Nur ist das falsch wenn hinterher mehr Ärger wartet als nutzen.


Aber von unserer Politik mal erwarten das System sinnvoll zu reformieren plus Gedanken insgesamt machen,ist wohl zuviel verlangt.

Fachkräftemangel mit Abstand als größtes Problem ist ewig bekannt.



Mit integrierten und an den Bedarfen der Bevölkerung orientierten Versorgungsmodellen, wie sie z. B. vom Sachverständigenrat im Gesundheitswesen immer wieder gefordert werden, könnten viele bestehende Probleme im Gesundheitswesen gelöst werden.

Kommunen und Landkreise an Bord holen auch nicht passiert.

Regionen und Kommunen haben ein Interesse an einer gesunden Bevölkerung und könnten Gesundheit mehr mitgestalten. Außerdem kann man auf regionaler Ebene besser reagieren. Auch ihnen sollte neben den klassischen Leistungserbringern erlaubt werden, Verträge mit Krankenkassen für die integrierte Versorgung in ihrer Region zu schließen. Dazu müsste ihnen das Bundesversicherungsamt – die oberste Behörde der Krankenkassen – die Gesundheitsdaten ihres Gebiets zur Verfügung stellen; so könnten sie die Gesundheitsversorgung wirklich nach den Bedürfnissen vor Ort aufbauen. Gleichzeitig sollten Krankenkassen es begründen müssen, wenn sie nicht bereit sind, Verträge mit solchen regionalen Partnern zu



https://www.google.com/url?q=https://ww ... H8J7l9ON66[/i].



Bürokratie! Ein Witz was das Zeit und Ressourcen frisst.

In den letzten Jahren ist ein deutlicher Trend erkennbar, dass Patienten mit Symptomen jeglicher Art direkt die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen.


Fallpauschalen Probleme. Hinzu kommt das Problem, dass die Maximalversorger in der deutschen Krankenhausvergütung in den letzten Jahren zunehmend unter die Räder geraten sind. Das System der diagnosebezogenen Fallgruppen (DRG-System) mit Fallpauschalen verfolgt den sogenannten Ein-Haus-Ansatz, d. h. differenziert nicht nach Versorgungsstufen
.


https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt ... wesen.html
]

Entsprechend werden Maximalversorger und Universitätskliniken im Prinzip wie jedes andere Krankenhaus vergütet, obwohl sie andere Vorhaltekosten haben, unter anderem komplexe technische Ausstattungen für hochkomplexe Fälle, die per definitionem gar nicht voll ausgelastet werden können. Da zusätzlich die Investitionszuschüsse der Länder in den letzten Jahrzehnten deutlich reduziert wurden, sind die entsprechenden Krankenhäuser aber auf Überschüsse dringend angewiesen. Als Folge wurde vielerorts die Pflegepersonaldecke ausgedünnt, obwohl der Zusammenhang zwischen der Personalbesetzung mit gut ausgebildeten PflegerInnen und der Versorgungsqualität (unter anderem die Mortalität) in vielen Studien für verschiedene Krankheitsbilder gezeigt
.


https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt ... wesen.html



Dass unser Gesundheitssystem im internationalen Vergleich zu wenig auf die Vermeidung von Erkrankungen und Komplikationen fokussiert ist, zeigt sich nicht nur in den vergleichsweise niedrigen Impfraten. In den deutschen Kliniken gibt es zum Beispiel jährlich circa 30.000 Herzstillstände, von denen die Mehrheit als vermeidbar gilt. Über ein Drittel davon ereignet sich unbeobachtet vom medizinischen Personal. Aus diesem Grund gibt es in vielen vergleichbaren Ländern eine systematische Schulung des gesamten medizinischen Personals in der Früherkennung der Entwicklung von akut lebensbedrohlichen medizinischen Situationen. Parallel dazu verfügen sie krankenhausweit über Alarmierungssysteme für die Hinzuziehung medizinischer Notfallteams (Rapid Response Teams) in der Frühphase ....


ttps://www.google.com/url?q=https://pharma-fak ... VyRgoOVpC7.



Bevor jemand fragt warum mich das beschäftigt. Teil meines Jobs ist Analyse und Fehlersuche.

Dazu helfe Ich gern ehrenamtlich bei der Rettung. Partnerin aus dem medizinischen Bereich.


Ich könnte ja noch anfangen zu erläutern das fast 50 Prozent der Einsätze eigentlich nicht für den RTW oft sind eigentlich.

Dazu kommt die Psychologischen Erkrankungen nehmen zu massiv ect ect.



Auf Anmerkung und Wunsch von Major Tom folgerichtig verändert. Da Tom ein offizieller Funktionär ist und da natürlich auch nicht Unrecht hat,ändere Ich natürlich es gern.

Eventuell mal einheitlich eine Linie da wäre klasse
.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mi 19. Okt 2022, 21:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Tom Bombadil »

Cobra9 hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 11:49 Dass unser Gesundheitssystem im internationalen Vergleich zu wenig auf die Vermeidung von Erkrankungen und Komplikationen fokussiert ist...
Kannst du dir mal bitte angewöhnen, Zitate auch als solche zu kennzeichnen und auch die Quelle anzugeben? Stichwort Urheberrecht.
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 15:56 Kannst du dir mal bitte angewöhnen, Zitate auch als solche zu kennzeichnen und auch die Quelle anzugeben? Stichwort Urheberrecht.
Quelle genannt. In der Quelle ein Nachweis über alle anderen und für Inhalte aus den Sachverständigenrat im Gesundheitswesen , welcher in der Quelle genannt wurde, gilt free Content. Ansonsten wären entsprechend Unterlagen gekennzeichnet bzw eine Belehrung zu finden.

Aber wenn Tom es wünscht.

https://www.svr-gesundheit.de/gutachten/gutachten-2021/


https://www.google.com/url?q=https://sc ... a6vobt_eLl


https://www.google.com/url?q=https://sc ... 1cO4wT8E6N

https://www.landdergesundheit.de/gesund ... eitssystem

https://www.wirtschaftsdienst.eu/sucher ... d+&x=0&y=0

https://pharma-fakten.de/news/1161-das- ... men-jetzt/

Prof. Konrad Reinhart, Vorsitzender der Sepsis-Stiftung, auf die Hauptprobleme des Gesundheitswesens in Deutschland

Bei Symposium und Vorträgen in Teilen.


Inhalt belegbar. Quellen jetzt umfassend gennant.




Im Prinzip weiß man das alles. Fachkräfte fehlen. Zuviel Bürokratie. Probleme Fallpauschalen. Ect.

Skal
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mi 19. Okt 2022, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Tom Bombadil »

Cobra9 hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 20:55 ...
Ich habe die Diskussion hierhin ausgelagert: https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?t=72910
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Re: Kosten des Gesundheitssystems außer Kontrolle?

Beitrag von Wähler »

Cobra9 hat geschrieben: Mi 19. Okt 2022, 20:55 Im Prinzip weiß man das alles. Fachkräfte fehlen. Zuviel Bürokratie. Probleme Fallpauschalen. Ect.
Schon der erste Schritt eines Systemwechsels ist wohl sehr umstritten.
Der Ruf nach einem generellen Systemwechsel wird immer lauter BR 8. Oktober 2022
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ge ... rf,TJJR2x2
"Im Gegenteil: Immer mehr Ärzte, Klinikchefs und Politiker fordern die Abschaffung dieser Fallpauschalen. Eine grundlegende Reform wird angemahnt. Bundesgesundheitsminister Lauterbach will jedoch erst einmal kleine Schritte und erst dann an das DRG-System. Erste Maßnahme: es soll noch mehr ambulant statt stationär behandelt werden...
Ganz anders sieht das die Vereinigung der Pflegenden in Bayern, VdPB. Seit Jahren gelte bereits das Motto "ambulant vor stationär" und nun sei man an die Grenze damit gekommen, kritisiert Georg Sigl-Lehner von der Vereinigung."
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