Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Mithrandir
Beiträge: 5858
Registriert: Di 3. Jun 2008, 03:30

Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Mithrandir »

Aus Groß-Britannien kommt derzeit ein interessanter Vorschlag:

Suchtkranken (Alkohol, andere Drogen) könnten Sozialleistungen gekürzt werden, wenn sie Hilfsangebote nicht annehmen.

Die Briten haben nämlich ein Problem: Es ist möglich, Krankengeld zu beziehen, obwohl die Krankheit eine selbstverschuldete Sucht nach Alkohol oder andere Drogen ist. Der Staat setzt somit finanzielle Anreize drogenabhängig zu werden, bzw. Hilfsangebote auszuschlagen.
Bereits 90.000 Suchtkranke beziehen geschätzt Krankengeld.

Es mag hart erscheinen gerade bei Suchtkranken Sozialleistungen zu kürzen, doch diese Menschen brauchen Hilfe: Wer kennt sie nicht, Menschen die ihr Leben nicht im Griff haben und Drogen zusprechen, unter anderem weil sie gelernt haben, dass sie immer wieder damit durchkommen und die Gesellschaft ihnen hilft. Doch ist das wirklich eine Hilfe? Oder schadet diese Form der "Hilfe" den Betroffenen eher, weil sie falsche Anreize setzt?

Zusätzlich bedeutet dieses Krankengeld eine volkswirtschaftliche Anstrengung, die alternativ auch für andere Ziele eingesetzt werden könnte, zum Beispiel, um die Situation von Rentnern zu verbessern oder anderen bessere Gesundheitsleistungen zu ermöglichen.
Dingo
Beiträge: 1576
Registriert: Sa 18. Apr 2015, 20:24
user title: olle Tante

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Dingo »

Ein Suchtkranker muß seine Sucht erkennen/akzeptieren und eine Heilung wollen, sonst sind die Aussichten auf dauerhaften Erfolg von z.B. Erziehungskuren nicht wirklich groß. Mit Druck erreicht man das m. E. nicht.
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
Benutzeravatar
MG-42
Beiträge: 3903
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 18:12
Wohnort: U.S.A.

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von MG-42 »

Druck auf Leute auszuüben, die vermutlich zum Großteil und psychologischen Problemen leiten ist oft nicht hilfreich oder sinnvoll.

Geht es Ihnen um Hilfe oder darum Geld zu sparen ist die wirkliche Frage. Es kommt sicherlich auf die Details darauf an, ob das Programm Sucht-kranken helfen wird, oder sie eher zur tieferen Depressionen treibt.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

MG-42 » Mi 29. Jul 2015, 22:37 hat geschrieben:Druck auf Leute auszuüben, die vermutlich zum Großteil und psychologischen Problemen leiten ist oft nicht hilfreich oder sinnvoll.

Geht es Ihnen um Hilfe oder darum Geld zu sparen ist die wirkliche Frage. Es kommt sicherlich auf die Details darauf an, ob das Programm Sucht-kranken helfen wird, oder sie eher zur tieferen Depressionen treibt.
Die Persönlichkeitsrechte beinhalten auch das Recht zur Selbstzerstörung.
Jeder Sportler geht das Risiko einer Verletzung ein.
Soll Sport dann auch noch sanktioniert werden?
Oder übermässiges Essen bei Fettleibigkeit?
Ein für mich absurder Gedanke.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
John Galt
Beiträge: 15306
Registriert: So 1. Jun 2008, 23:44
user title: No Gods or Kings. Only Man.

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von John Galt »

In Deutschland bekommt man als Alki auch Krankengeld.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

John Galt » Mi 29. Jul 2015, 23:05 hat geschrieben:In Deutschland bekommt man als Alki auch Krankengeld.
Ja, aber nur 78 Wochen und dann Hartz 4, aber nur wenn wenn man vorher Beiträge bezahlt hat.
Die Betroffenen haben einen Rechtsanspruch darauf!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
John Galt
Beiträge: 15306
Registriert: So 1. Jun 2008, 23:44
user title: No Gods or Kings. Only Man.

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von John Galt »

Bielefeld09 » Mi 29. Jul 2015, 22:12 hat geschrieben: Ja, aber nur 78 Wochen und dann Hartz 4, aber nur wenn wenn man vorher Beiträge bezahlt hat.
Die Betroffenen haben einen Rechtsanspruch darauf!
Zwischendurch noch 6-12 Monate ALG1 und dann muss eben etwas warten und sich irgendwann wieder ein Job holen und den Spaß wiederholen. So lässt es sich auch leben.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
Dingo
Beiträge: 1576
Registriert: Sa 18. Apr 2015, 20:24
user title: olle Tante

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Dingo »

Ich beneide keinen Suchtkranken um sein Leben.
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

John Galt » Mi 29. Jul 2015, 23:15 hat geschrieben:
Zwischendurch noch 6-12 Monate ALG1 und dann muss eben etwas warten und sich irgendwann wieder ein Job holen und den Spaß wiederholen. So lässt es sich auch leben.
Na entschuldige mal, das ich deinen möglichen " Neidphantasien " widerspreche,
aber wenn du den Weg einer Suchterkrankung wählen möchtest,
steht dir dieser offen.
Falls auch du Beiträge bezahlst.
Ansonsten empfehle ich Literatur über Suchterkrankungen.
Das will eigentlich keiner haben!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Brimborium
Beiträge: 1006
Registriert: Fr 19. Jun 2015, 20:15

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Brimborium »

John Galt » Mi 29. Jul 2015, 23:05 hat geschrieben:In Deutschland bekommt man als Alki auch Krankengeld.
Es gibt ja seit Jahren immer wieder öffentliche Debatten darüber, ob man Menschen, die bestimmte Verhaltensweisen, die man al ungesund definiert, zeigen, von der sozialen und vor allem gesundheitlichen Versorgung über die Gesellschaft ausschließen sollte bzw., dass diese ihre Versorgung selbst übernehmen sollten. Die Frage ist für mich, wo ein solcher Prozess enden würde. Möglicherweise dort, dass die Menschen zwar Zwangsbeiträge in das System zu zahlen hätten, aber nur eine kleine Minderheit davon Leistungen erhalten würde. Denn eines ist klar, dass es nämlich kaum Menschen gibt, die alle zeitgeistigen Kriterien für eine gesunde und optimale Lebensweise erfüllen. Und die sterben meist sehr früh. :D
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

Brimborium » Do 30. Jul 2015, 05:54 hat geschrieben: Es gibt ja seit Jahren immer wieder öffentliche Debatten darüber, ob man Menschen, die bestimmte Verhaltensweisen, die man al ungesund definiert, zeigen, von der sozialen und vor allem gesundheitlichen Versorgung über die Gesellschaft ausschließen sollte bzw., dass diese ihre Versorgung selbst übernehmen sollten. Die Frage ist für mich, wo ein solcher Prozess enden würde. Möglicherweise dort, dass die Menschen zwar Zwangsbeiträge in das System zu zahlen hätten, aber nur eine kleine Minderheit davon Leistungen erhalten würde. Denn eines ist klar, dass es nämlich kaum Menschen gibt, die alle zeitgeistigen Kriterien für eine gesunde und optimale Lebensweise erfüllen. Und die sterben meist sehr früh. :D
Du Guter, beachte nur einmal die Rechtslage.
Dann schreib weiter.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Cloudfox
Beiträge: 4259
Registriert: Sa 17. Jan 2015, 14:02

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Cloudfox »

Erst legal süchtig machen lassen...und daran nicht unerheblich verdienen...dann ausschließen? Na klasse!
(man nehme nur das Bsp. Alkohol)
hafenwirt
Beiträge: 7785
Registriert: Mo 16. Mär 2009, 07:21

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von hafenwirt »

Wird das nicht schwierig bei der Umsetzung?

Gut, bei Suchtkranken denkt man immer an die Leute in der Gosse, mit Heroinspritzen.

Aber
1. Was ist mit Internetsucht? Oder Pornosucht? Etc
2. gilt man schon als süchtig (zumindest in D) wenn man regelmäßig Alkohol zu sich nimmt. Jemand, der also am Wochenende regelmäßig 2 Bier trinkt, ist auch bereits süchtig.
Zuletzt geändert von hafenwirt am Do 30. Jul 2015, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
John Galt
Beiträge: 15306
Registriert: So 1. Jun 2008, 23:44
user title: No Gods or Kings. Only Man.

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von John Galt »

Bielefeld09 » Mi 29. Jul 2015, 22:34 hat geschrieben: Na entschuldige mal, das ich deinen möglichen " Neidphantasien " widerspreche,
aber wenn du den Weg einer Suchterkrankung wählen möchtest,
steht dir dieser offen.
Falls auch du Beiträge bezahlst.
Ansonsten empfehle ich Literatur über Suchterkrankungen.
Das will eigentlich keiner haben!
Ich habe nicht gesagt, dass die Leute sich das aussuchen oder von einer Neidperspektive betrachtet.

Von irgendwas müssen aber auch diese Leute leben und mit Alkoholsucht ist dauerhafte Arbeit nun mal etwas schwierig.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
hafenwirt
Beiträge: 7785
Registriert: Mo 16. Mär 2009, 07:21

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von hafenwirt »

John Galt » Donnerstag 30. Juli 2015, 18:44 hat geschrieben:
Ich habe nicht gesagt, dass die Leute sich das aussuchen oder von einer Neidperspektive betrachtet.

Von irgendwas müssen aber auch diese Leute leben und mit Alkoholsucht ist dauerhafte Arbeit nun mal etwas schwierig.
Geht so. In der extremen Form sicherlich, aber es gibt z.B. Spiegeltrinker, da wird in der Mittagspause der Flachmann rausgeholt und dann gehts weiter.
Benutzeravatar
epona
Beiträge: 9812
Registriert: Mi 14. Dez 2011, 13:51

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von epona »

Was ist mit Nikotinsucht?
Wasteland
Beiträge: 15939
Registriert: So 1. Jun 2008, 23:32
user title: Nil admirari

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Wasteland »

John Galt » Do 30. Jul 2015, 18:44 hat geschrieben:
Ich habe nicht gesagt, dass die Leute sich das aussuchen oder von einer Neidperspektive betrachtet.

Von irgendwas müssen aber auch diese Leute leben und mit Alkoholsucht ist dauerhafte Arbeit nun mal etwas schwierig.
Viele Alkoholiker "funktionieren", das heisst sie haben Arbeit und Familie etc.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41459
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von jack000 »

Wasteland » Do 30. Jul 2015, 19:15 hat geschrieben:
Viele Alkoholiker "funktionieren", das heisst sie haben Arbeit und Familie etc.
So ist es. Aber m.E. geht es um Alkoholiker die wegen ihrer Krankheit nicht mehr am Arbeitsmarkt vermittelbar sind.
Normalerweise ist es bei Kranken so, dass diese natürlich loswerden wollen und sich daher nicht den Behandlungen wiedersetzen (z.B. wer sich den Fuß gebrochen hat, will das der wieder heile wird). Bei Alkoholikern ist es so, dass diese deren Krankheit nicht so einschätzen und daher nicht an Entzugsprogrammen, etc... teilnehmen möchten.
=> Somit wird Krankengeld an Personen gezahlt die nicht gesund werden möchten (bzw. nicht einsehen das diese krank sind).

Ob jetzt eine Kürzung der Krankengelder da weiterhilft sei mal dahingestellt ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Mithrandir
Beiträge: 5858
Registriert: Di 3. Jun 2008, 03:30

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Mithrandir »

Dingo » Mi 29. Jul 2015, 22:28 hat geschrieben:Ein Suchtkranker muß seine Sucht erkennen/akzeptieren und eine Heilung wollen, sonst sind die Aussichten auf dauerhaften Erfolg von z.B. Erziehungskuren nicht wirklich groß. Mit Druck erreicht man das m. E. nicht.
Wenn jemand aufgrund seiner Suchtkrankheit Krankengeld bezieht, hat er die Sucht vermutlich bereits erkannt.
Der Wille zur Heilung ist natürlich wichtig. Doch woher kommt er? Fällt dieser Wille einfach mal vom Himmel oder auch nicht oder ist es so, dass man diesen Willen beeinflussen kann, zum Beispiel indem jemand merkt: "Mist, ich hab jetzt plötzlich unangenehm weniger Geld, vielleicht sollte ich was ändern."
Brimborium » Do 30. Jul 2015, 05:54 hat geschrieben:Es gibt ja seit Jahren immer wieder öffentliche Debatten darüber, ob man Menschen, die bestimmte Verhaltensweisen, die man al ungesund definiert, zeigen, von der sozialen und vor allem gesundheitlichen Versorgung über die Gesellschaft ausschließen sollte bzw., dass diese ihre Versorgung selbst übernehmen sollten.
Das Ziel ist doch nicht, diese Menschen von Sozialleistungen völlig auszuschließen, sondern lediglich durch Kürzungen die Anreizsituation zu verändern.
hafenwirt » Do 30. Jul 2015, 18:37 hat geschrieben:1. Was ist mit Internetsucht? Oder Pornosucht? Etc
Es geht um Menschen, die aufgrund ihrer Suchtkrankheit von Krankengeld leben, aber Hilfsangebote ausschlagen.
Du kannst ja mal schauen, wenn Du erzählst Du könntest nicht arbeiten wegen Pornosucht, wer bereit wäre, Dir das zu finanzieren. Soetwas ist aber wohl kaum mit richtigen Drogen vergleichbar.
Dingo
Beiträge: 1576
Registriert: Sa 18. Apr 2015, 20:24
user title: olle Tante

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Dingo »

Mithrandir » Do 30. Jul 2015, 22:12 hat geschrieben: Wenn jemand aufgrund seiner Suchtkrankheit Krankengeld bezieht, hat er die Sucht vermutlich bereits erkannt.
Der Wille zur Heilung ist natürlich wichtig. Doch woher kommt er? Fällt dieser Wille einfach mal vom Himmel oder auch nicht oder ist es so, dass man diesen Willen beeinflussen kann, zum Beispiel indem jemand merkt: "Mist, ich hab jetzt plötzlich unangenehm weniger Geld, vielleicht sollte ich was ändern."
Ich bin mir nicht so sicher, daß ein Suchtkranker, der Krankengeld bezieht, seine Sucht wirklich als solche erkannt und akzeptiert hat. Er ist halt krank/arbeitsunfähig geschrieben.

Meine persönliche Erfahrung in dieser Richtung beruht allerdings auf einem einzigen Fall; die betroffene Person war nicht krankgeschrieben, hat also kein Krankengeld bezogen, sondern verlor aufgrund ihrer Alkoholsucht ihre Arbeitsstelle. Natürlich hatte sie da signifikant weniger Geld zur Verfügung, das hat aber nicht bewirkt, daß die Person etwas gegen die Sucht getan hätte. Auch als das Arbeitslosengeld in die Arbeitslosenhilfe überging (ist schon länger her), hat dieser nächste finanzielle Abstieg nichts bewirkt. Und das, obwohl dieser Person durchaus klar war, daß sie ein Suchtproblem hatte - sie hat aber resigniert und sich damit arrangiert. Der Antrieb, etwas zu ändern, kam spät und war dann auch leider nicht von Erfolg gekrönt. Die Person blieb bis zum Tod süchtig.

Geldentzug könnte vielleicht bei einigen wenigen den nötigen Anstoß geben, mag sein. Bei vielen würde es aber m. E. nur zu noch mehr Verelendung führen.
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
Brimborium
Beiträge: 1006
Registriert: Fr 19. Jun 2015, 20:15

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Brimborium »

Bei extremer Sucht zeigt sich oft die Erfahrung, dass der Süchtige erst dann bereit ist,
ernsthaft und dauerhaft auf Entzug zu gehen, wenn sein Umfeld sich von ihm verabschiedet
und es (ihn) aufgibt, ihn zu einem Entug zu ermuntern.
Ist man beispielsweise Partner eines Alkoholikers, dann hat man zumeist nur die Wahl
zwischen Mitsaufen und Scheidung.
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bleibtreu »

Spam entsorgt - beim nächsten Mal sind Sanktionen fällig!
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
happySchland
Beiträge: 1533
Registriert: Mi 29. Jan 2014, 16:57

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von happySchland »

Mithrandir » Mi 29. Jul 2015, 21:05 hat geschrieben: Es mag hart erscheinen gerade bei Suchtkranken Sozialleistungen zu kürzen
Hart?
Bekloppt.
Widerwärtig.
Das sind die passenden Adjektive.

Wir sprechen von Suchtkranken. Eine Kürzung ihrer Sozialleistungen führt nur dazu das sie sich ihr Suchtmittel andersweitig besorgen.
Mit einer Kürzung lässt man diese Menschen im Stich, treibt sie vielleicht in die Kriminalität. Das dann auch noch als "Hilfe" zu verkaufen, hat schon was von Zynismus.

"selbstverschuldete Sucht" hat auch etwas perfides...
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
Benutzeravatar
Agesilaos Megas
Beiträge: 950
Registriert: Fr 8. Mai 2015, 12:24
user title: Zusammenschließen!

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Agesilaos Megas »

Härte wirkt immer da am verlockendsten, wo man meint, moralisch überlegen zu sein...
gentibus solidaritas, una fit humanitas.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9001
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von jorikke »

happySchland » Sa 1. Aug 2015, 18:45 hat geschrieben: Hart?
Bekloppt.
Widerwärtig.
Das sind die passenden Adjektive.

Wir sprechen von Suchtkranken. Eine Kürzung ihrer Sozialleistungen führt nur dazu das sie sich ihr Suchtmittel andersweitig besorgen.
Mit einer Kürzung lässt man diese Menschen im Stich, treibt sie vielleicht in die Kriminalität. Das dann auch noch als "Hilfe" zu verkaufen, hat schon was von Zynismus.

"selbstverschuldete Sucht" hat auch etwas perfides...
" Mit einer Kürzung....."
Soll wohl heißen, lass sie machen.
Lassen wir sie also kiffen, saufen und klauen, womöglich hauen sie sonst ihre Oma.
...so eine dämliche Argumentation.
Odin1506
Beiträge: 2441
Registriert: Mi 16. Jul 2014, 21:45
user title: Mensch
Wohnort: Auf dieser Welt

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Odin1506 »

Ich kenn einige Suchtkranke, die vorher gutes Geld verdient haben.
Und dann wurden sie (sozial veträglich) entlassen, bekamen dann keine Arbeit mehr.
Und schon ging das Frustsaufen los. Ein paar von denen sind tot, die anderen haben schwere gesundheitliche Schäden.
Diese Menschen haben keine Perspektive mehr. Und dann soll ihnen auch noch die Sozialleistungen gekürzt werden?
Dann kann man ihnen gleich eine geladene Pistole in die Hand drücken, geht schneller und ist billiger.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
HugoBettauer

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von HugoBettauer »

Dingo » Mi 29. Jul 2015, 22:17 hat geschrieben:Ich beneide keinen Suchtkranken um sein Leben.
Ich auch nicht. Der Vorschlag erscheint mir populistisch.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15135
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von firlefanz11 »

Odin1506 » Sa 1. Aug 2015, 22:18 hat geschrieben:Ich kenn einige Suchtkranke, die vorher gutes Geld verdient haben.
Und dann wurden sie (sozial veträglich) entlassen, bekamen dann keine Arbeit mehr.
Und schon ging das Frustsaufen los.
Ich kenn einen Suchtkranken, der vorher gutes Geld verdient hat. Ist dann wegen privater Probleme zum Säufer gewordden, hat die Arbeit verloren, dann die Wohnung, und war 2 Jahre obdachlos. Hat mit Hilfe eines Streetworkers ne Entziehungskur bekommen, ne Sozialwohnung und nen Job. 2 weitere trockene Jahre später hatte er nen vergleichbaren Job wie zuvor.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Provokateur
Beiträge: 12535
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 16:44
user title: Alpha by choice&Liberalpatriot
Wohnort: जर्मनी

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Provokateur »

firlefanz11 » Mo 3. Aug 2015, 15:12 hat geschrieben: Ich kenn einen Suchtkranken, der vorher gutes Geld verdient hat. Ist dann wegen privater Probleme zum Säufer gewordden, hat die Arbeit verloren, dann die Wohnung, und war 2 Jahre obdachlos. Hat mit Hilfe eines Streetworkers ne Entziehungskur bekommen, ne Sozialwohnung und nen Job. 2 weitere trockene Jahre später hatte er nen vergleichbaren Job wie zuvor.
Hätte das mit gekürzten Sozialleistungen auch geklappt?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15135
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von firlefanz11 »

Glaube nicht. Denn davon musst er sich auch was zu futtern kaufen.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Nathan
Beiträge: 4788
Registriert: Do 18. Jun 2015, 11:54
user title: Geh weida!
Wohnort: München

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Nathan »

Mithrandir » Mi 29. Jul 2015, 22:05 hat geschrieben:Aus Groß-Britannien kommt derzeit ein interessanter Vorschlag:

Suchtkranken (Alkohol, andere Drogen) könnten Sozialleistungen gekürzt werden, wenn sie Hilfsangebote nicht annehmen.

Die Briten haben nämlich ein Problem: Es ist möglich, Krankengeld zu beziehen, obwohl die Krankheit eine selbstverschuldete Sucht nach Alkohol oder andere Drogen ist. Der Staat setzt somit finanzielle Anreize drogenabhängig zu werden, bzw. Hilfsangebote auszuschlagen.
Bereits 90.000 Suchtkranke beziehen geschätzt Krankengeld.

Es mag hart erscheinen gerade bei Suchtkranken Sozialleistungen zu kürzen, doch diese Menschen brauchen Hilfe: Wer kennt sie nicht, Menschen die ihr Leben nicht im Griff haben und Drogen zusprechen, unter anderem weil sie gelernt haben, dass sie immer wieder damit durchkommen und die Gesellschaft ihnen hilft. Doch ist das wirklich eine Hilfe? Oder schadet diese Form der "Hilfe" den Betroffenen eher, weil sie falsche Anreize setzt?

Zusätzlich bedeutet dieses Krankengeld eine volkswirtschaftliche Anstrengung, die alternativ auch für andere Ziele eingesetzt werden könnte, zum Beispiel, um die Situation von Rentnern zu verbessern oder anderen bessere Gesundheitsleistungen zu ermöglichen.
Die Neue Rechte wie aus dem Bilderbuch!
ne, is klaar: Die Menschen brauchen Hilfe und deswegen kürzen wir ihre Sozialleistungen, weil die Sucht ja nur von der Bequemlichkeit kommt. Die Süchtigen mal richtig unter Druck setzen, so wie die Homos, dann vergeht ihnen schon das Junkiedasein und der Homosex und die langen Haare! Das ist ja klar, weil ich das sage!
Orwellhatterecht
Beiträge: 4580
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 17:06

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Orwellhatterecht »

Mithrandir » Mi 29. Jul 2015, 21:05 hat geschrieben:Aus Groß-Britannien kommt derzeit ein interessanter Vorschlag:

Suchtkranken (Alkohol, andere Drogen) könnten Sozialleistungen gekürzt werden, wenn sie Hilfsangebote nicht annehmen.

Die Briten haben nämlich ein Problem: Es ist möglich, Krankengeld zu beziehen, obwohl die Krankheit eine selbstverschuldete Sucht nach Alkohol oder andere Drogen ist. Der Staat setzt somit finanzielle Anreize drogenabhängig zu werden, bzw. Hilfsangebote auszuschlagen.
Bereits 90.000 Suchtkranke beziehen geschätzt Krankengeld.

Es mag hart erscheinen gerade bei Suchtkranken Sozialleistungen zu kürzen, doch diese Menschen brauchen Hilfe: Wer kennt sie nicht, Menschen die ihr Leben nicht im Griff haben und Drogen zusprechen, unter anderem weil sie gelernt haben, dass sie immer wieder damit durchkommen und die Gesellschaft ihnen hilft. Doch ist das wirklich eine Hilfe? Oder schadet diese Form der "Hilfe" den Betroffenen eher, weil sie falsche Anreize setzt?

Zusätzlich bedeutet dieses Krankengeld eine volkswirtschaftliche Anstrengung, die alternativ auch für andere Ziele eingesetzt werden könnte, zum Beispiel, um die Situation von Rentnern zu verbessern oder anderen bessere Gesundheitsleistungen zu ermöglichen.

Du meinst, man sollte ihnen weitestgehend jegliche finanzielle Unterstützung entziehen, damit sie für sich selber sorgen werden? Das werden sie dann schon bald lernen, da derart Abgestürzte eh niemand einstellt und ihnen somit kein Einkommen zufliesst, werden sich zumindest einige auf andere Fähigkeiten besinnen, denke da an Einbruch, Raub, Diebstahl. Das ist in der Regel stets dann der Fall, wenn alle legalen Wege verbaut und der Betreffende nichts mehr zu verlieren hat. Hat in Südost Afrika schliesslich doch auch geklappt, dort raubte man den Fischern dank moderner von der EU subventionierten Fischfangflotten ihre spärlichen Einnahmen und sie schulten massenhaft um - auf Piraterie. Und wie wir heute wissen, wurde daraus ein recht "erfolgreiches Geschäftsmodell!"
Zuletzt geändert von Orwellhatterecht am So 9. Aug 2015, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
DieBananeGrillt
Beiträge: 496
Registriert: Di 1. Okt 2013, 20:29

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von DieBananeGrillt »

Bei den Islamisten gibt es keine Suchtkranken....es sei denn schwarzer Tee mit Zucker macht süchtig.
Aber süchtig macht auch psychologische Abhängigkeit von Vorstellungen und die Erfüllung danach.

Alkoholkranke haben gar keine Vorstellungen mehr, einzig wichtig im Leben ist es ,die tägliche Ration zu organisieren.
Sollte diese dann ausbleiben, war es das, das Leben, das keinen Sinn mehr macht würde unerträglich werden ohne Betäubung.
Oder gibt es sinnvolle Alternativen ?
Benutzeravatar
Parker
Beiträge: 635
Registriert: Mo 10. Aug 2015, 01:35
user title: Sonnenschutz am Rücken
Wohnort: Comancheria

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Parker »

Die Praxis ist halt, daß in einer deutschen Psychiatrie immer wieder dieselben aufgenommen werden, die besoffen auf der Straße umkippen und liegenbleiben. manche werden dann morgens entlassen, stratzen zur nächsten Trinkhalle und lassen sich gleich wieder volllaufen, um mittags wieder aufgenommen zu werden, weil sie auf der Straße umgekippt und liegengeblieben sind.
Wer da arbeitet, darf sich wüst beschimpfen, wild bedrohen, nach sich spucken und treten lassen.

Manche lassen sich auch mehr oder weniger regelmäßig entgiften, damit sie anschließend überhaupt wieder merken, daß sie besoffen sind.

Naja, heute wird auch schonmal ein 18jähriges Mädchen von ihrem Freund ins krankenhaus gebracht, weil sie mit 0,8 Promille erstmals im Leben richtig besoffen ist und zeitweise nicht auf Ansprache reagiert.

Den zuerst genannten kann man beim Verfall über die Jahre zugucken. Irgendwann bleibt nur noch ein Wrack übrig. Gar nicht so wenige saufen sich über die Jahre zu Tode.

Zusammen mit immer mehr Dementen sorgt der Wegfall von Ausnüchterungszellen dafür, daß in geschlossenen Psychiatrien in diesem Land kaum noch das ausgeübt wird, was man vor 15 Jahren noch für psychiatrische Pflege hielt.
Zuletzt geändert von Parker am Di 11. Aug 2015, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
"Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
S.C. Gwynne
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

Parker » Di 11. Aug 2015, 18:54 hat geschrieben:Die Praxis ist halt, daß in einer deutschen Psychiatrie immer wieder dieselben aufgenommen werden, die besoffen auf der Straße umkippen und liegenbleiben. manche werden dann morgens entlassen, stratzen zur nächsten Trinkhalle und lassen sich gleich wieder volllaufen, um mittags wieder aufgenommen zu werden, weil sie auf der Straße umgekippt und liegengeblieben sind.
Wer da arbeitet, darf sich wüst beschimpfen, wild bedrohen, nach sich spucken und treten lassen.

Manche lassen sich auch mehr oder weniger regelmäßig entgiften, damit sie anschließend überhaupt wieder merken, daß sie besoffen sind.

Naja, heute wird auch schonmal ein 18jähriges Mädchen von ihrem Freund ins krankenhaus gebracht, weil sie mit 0,8 Promille erstmals im Leben richtig besoffen ist und zeitweise nicht auf Ansprache reagiert.

Den zuerst genannten kann man beim Verfall über die Jahre zugucken. Irgendwann bleibt nur noch ein Wrack übrig. Gar nicht so wenige saufen sich über die Jahre zu Tode.

Zusammen mit immer mehr Dementen sorgt der Wegfall von Ausnüchterungszellen dafür, daß in geschlossenen Psychiatrien in diesem Land kaum noch das ausgeübt wird, was man vor 15 Jahren noch für psychiatrische Pflege hielt.
Bestimmt ist das heute anders, aber merke:
Es gibt keine Zwangsgeglücküng!
Mehr kann Psychatrie nicht machen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
BingoBurner
Beiträge: 4455
Registriert: Sa 17. Jan 2015, 12:15
user title: Irgendwas mit Würde

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von BingoBurner »

Mithrandir » Mi 29. Jul 2015, 21:05 hat geschrieben:Aus Groß-Britannien kommt derzeit ein interessanter Vorschlag:

Suchtkranken (Alkohol, andere Drogen) könnten Sozialleistungen gekürzt werden, wenn sie Hilfsangebote nicht annehmen.

Die Briten haben nämlich ein Problem: Es ist möglich, Krankengeld zu beziehen, obwohl die Krankheit eine selbstverschuldete Sucht nach Alkohol oder andere Drogen ist. Der Staat setzt somit finanzielle Anreize drogenabhängig zu werden, bzw. Hilfsangebote auszuschlagen.
Bereits 90.000 Suchtkranke beziehen geschätzt Krankengeld.

Es mag hart erscheinen gerade bei Suchtkranken Sozialleistungen zu kürzen, doch diese Menschen brauchen Hilfe: Wer kennt sie nicht, Menschen die ihr Leben nicht im Griff haben und Drogen zusprechen, unter anderem weil sie gelernt haben, dass sie immer wieder damit durchkommen und die Gesellschaft ihnen hilft. Doch ist das wirklich eine Hilfe? Oder schadet diese Form der "Hilfe" den Betroffenen eher, weil sie falsche Anreize setzt?

Zusätzlich bedeutet dieses Krankengeld eine volkswirtschaftliche Anstrengung, die alternativ auch für andere Ziele eingesetzt werden könnte, zum Beispiel, um die Situation von Rentnern zu verbessern oder anderen bessere Gesundheitsleistungen zu ermöglichen.
Diesen Gedankengang in Richtung Kosten/Nutzen Richtung halte ich in der Medizin für völlig verfehlt. Im Grunde ging das schon mit den Privatkassen los. Ich halte es nicht für ethisch richtig weiter diesen Weg zu gehen. Die medizinische Versorgung ist sowas wie Bildung.
Das muss jeden, in möglichst gleichen und vollen Umfang zu gänglich sein.

Im Grunde, wäre ich dafür das zu verstaatlichen. Sichere Jobs für das medizinisches Personal. Gesicherte Altersvorsorge, alles Dinge um die guten Leute anzulocken.(Ok, hier kann geteilerter Meinung sein)

Und zum Thema "Sucht". Suchterkrankte Menschen brauchen ihren Stoff, da ist nichts mehr mit freiwillig. Suchtbegleitung/behandlung ist häufig Sterbebegleitung ! Soll man die Sterbebegleitung auch bei Krebspatienten aufgeben weil wegen den Kosten ?
Zuletzt geändert von BingoBurner am Di 11. Aug 2015, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

BingoBurner » Di 11. Aug 2015, 20:31 hat geschrieben:
Diesen Gedankengang in Richtung Kosten/Nutzen Richtung halte ich in der Medizin für völlig verfehlt. Im Grunde ging das schon mit den Privatkassen los. Ich halte es nicht für ethisch richtig weiter diesen Weg zu gehen. Die medizinische Versorgung ist sowas wie Bildung.
Das muss jeden, in möglichst gleichen und vollen Umfang zu gänglich sein.

Im Grunde, wäre ich dafür das zu verstaatlichen. Sichere Jobs für das medizinisches Personal. Gesicherte Altersvorsorge, alles Dinge um die guten Leute anzulocken.(Ok, hier kann geteilerter Meinung sein)

Und zum Thema "Sucht". Suchterkrankte Menschen brauchen ihren Stoff, da ist nichts mehr mit freiwillig. Suchtbegleitung/behandlung ist häufig Sterbebegleitung ! Soll man die Sterbebegleitung auch bei Krebspatienten aufgeben weil wegen den Kosten ?
Nein, da weder Suchtbegleitung und Sterbebegleitung ein grosser Unterschied besteht.
Alle betroffenen brauchen ein hohes Mass an Nähe, um sich für Tod oder Nähe zu entscheiden.
Wer sollte wem was kürzen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Parker
Beiträge: 635
Registriert: Mo 10. Aug 2015, 01:35
user title: Sonnenschutz am Rücken
Wohnort: Comancheria

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Parker »

Bielefeld09 » Di 11. Aug 2015, 20:06 hat geschrieben: Bestimmt ist das heute anders, aber merke:
Es gibt keine Zwangsgeglücküng!
Mehr kann Psychatrie nicht machen.
Mehr als was?
"Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
S.C. Gwynne
Benutzeravatar
John Galt
Beiträge: 15306
Registriert: So 1. Jun 2008, 23:44
user title: No Gods or Kings. Only Man.

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von John Galt »

Die meisten bei denen Sozialleistungen eine Rolle spielen bekommen sowieso H4. Wenn man da nicht in der Lage ist die einfachsten Sachen einzuhalten, werden die Sozialleistungen automatisch gekürzt. 10-30%.

Also vollkommener Käse da es schon Sanktionen gibt.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
Orwellhatterecht
Beiträge: 4580
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 17:06

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Orwellhatterecht »

DieBananeGrillt » Di 11. Aug 2015, 16:29 hat geschrieben:Bei den Islamisten gibt es keine Suchtkranken....es sei denn schwarzer Tee mit Zucker macht süchtig.
Aber süchtig macht auch psychologische Abhängigkeit von Vorstellungen und die Erfüllung danach.

Alkoholkranke haben gar keine Vorstellungen mehr, einzig wichtig im Leben ist es ,die tägliche Ration zu organisieren.
Sollte diese dann ausbleiben, war es das, das Leben, das keinen Sinn mehr macht würde unerträglich werden ohne Betäubung.
Oder gibt es sinnvolle Alternativen ?

Das trifft nicht nur auf Alkohol Süchtige zu, sondern auf alle Arten der Sucht. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie auf Sicht gesehen den Menschen zerstören, wenn er nichts dagegen unternimmt oder er zu seinem Glück dazu gezwungen wird, indem er auf Entzug gesetzt wird. Auch Workalcoholics sind süchtig, würde man Deinem Vorschlag folgen, so müssten diese armen Menschen zukünftig ohne Lohn ihrer Sucht frönen.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
HugoBettauer

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von HugoBettauer »

John Galt » Di 11. Aug 2015, 22:29 hat geschrieben:Die meisten bei denen Sozialleistungen eine Rolle spielen bekommen sowieso H4. Wenn man da nicht in der Lage ist die einfachsten Sachen einzuhalten, werden die Sozialleistungen automatisch gekürzt. 10-30%.

Also vollkommener Käse da es schon Sanktionen gibt.
Wer aus Krankheitsgründen dauerhaft für den Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht, bekommt Sozialhilfe statt ALG II - ist in der Höhe praktisch dasselbe, aber sanktionsfrei.
DieBananeGrillt
Beiträge: 496
Registriert: Di 1. Okt 2013, 20:29

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von DieBananeGrillt »

Orwellhatterecht » Mi 12. Aug 2015, 19:50 hat geschrieben:

Das trifft nicht nur auf Alkohol Süchtige zu, sondern auf alle Arten der Sucht. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie auf Sicht gesehen den Menschen zerstören, wenn er nichts dagegen unternimmt oder er zu seinem Glück dazu gezwungen wird, indem er auf Entzug gesetzt wird. Auch Workalcoholics sind süchtig, würde man Deinem Vorschlag folgen, so müssten diese armen Menschen zukünftig ohne Lohn ihrer Sucht frönen.

Ist es nicht politisch gewollt, das Einige dadurch ausgeschieden sind und sich selber kostengünstig durch Alkohol ruhig gestellt haben ?
Alles Andere wäre enorm kostenaufwendig, eben die Folgen beseitigen, die dadurch entstehen, wenn Denen die Mittel gekürzt werden.
Da kommen Kosten auf das Gesundheitssytem zu die nicht mehr auszugleichen sind.
Was würde passieren wenn Workaholics nun weniger arbeiten müßten ? -- Ebenfalls würden hohe Kosten entstehen, von Klinikaufenthalten bis zu Psychotherapien.
Benutzeravatar
Fadamo
Beiträge: 13343
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:19

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Fadamo »

Dingo » Mi 29. Jul 2015, 21:28 hat geschrieben:Ein Suchtkranker muß seine Sucht erkennen/akzeptieren und eine Heilung wollen, sonst sind die Aussichten auf dauerhaften Erfolg von z.B. Erziehungskuren nicht wirklich groß. Mit Druck erreicht man das m. E. nicht.
Sehr richtig erkannt. :thumbup:
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
HugoBettauer

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von HugoBettauer »

DieBananeGrillt » Do 13. Aug 2015, 16:43 hat geschrieben:

Ist es nicht politisch gewollt, das Einige dadurch ausgeschieden sind und sich selber kostengünstig durch Alkohol ruhig gestellt haben ?
Von welcher politischen Partei oder Ideologie soll dieser Wunsch stammen, dass einige Menschen sich in die Inaktivität hineinsaufen?
DieBananeGrillt
Beiträge: 496
Registriert: Di 1. Okt 2013, 20:29

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von DieBananeGrillt »

SoleSurvivor » Fr 14. Aug 2015, 10:47 hat geschrieben: Von welcher politischen Partei oder Ideologie soll dieser Wunsch stammen, dass einige Menschen sich in die Inaktivität hineinsaufen?
Von Keiner. – Es ist eben traditionell entstanden und gesellschaftlich anerkannt.

Wer jedoch meint, den übermäßig Alkohol- Berauschten den Saft abdrehen zu wollen, kann dies nur
nur totalitär schaffen, wird jedoch mit seiner Milchmädchenrechnung scheitern, denn die Kosten von Ersatzmöglichkeiten sind extrem hoch.

Es ist typisch durch Kürzen etwas erreichen zu wollen. Erreicht wird aber oft das Gegenteil, die Kosten explodieren an anderer Stelle.
Gesellschaftsstrukturen sind nicht am Alkoholismus zu Grunde gegangen, sondern durch Sparen an falschen Stellen.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9001
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von jorikke »

DieBananeGrillt » Fr 14. Aug 2015, 17:30 hat geschrieben:
Von Keiner. – Es ist eben traditionell entstanden und gesellschaftlich anerkannt.

Wer jedoch meint, den übermäßig Alkohol- Berauschten den Saft abdrehen zu wollen, kann dies nur
nur totalitär schaffen, wird jedoch mit seiner Milchmädchenrechnung scheitern, denn die Kosten von Ersatzmöglichkeiten sind extrem hoch.

Es ist typisch durch Kürzen etwas erreichen zu wollen. Erreicht wird aber oft das Gegenteil, die Kosten explodieren an anderer Stelle.
Gesellschaftsstrukturen sind nicht am Alkoholismus zu Grunde gegangen, sondern durch Sparen an falschen Stellen.
Habe verstanden, weitersaufen und nicht soviel sparen.
Brauch ich mich ja nicht zu verändern.
Danke :D
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

jorikke » Fr 14. Aug 2015, 19:32 hat geschrieben:
Habe verstanden, weitersaufen und nicht soviel sparen.
Brauch ich mich ja nicht zu verändern.
Danke :D
Ich hoffe, das du so lebst.
Ich hoffe aber auch, das dein Körper das so mitmacht.
Bei den meisten Sucherkrankten ist das eben nicht so
und die Einsicht zur Verhaltensveränderung kommt über körperliche Eischränkungen
oder eben gar nicht.
Aber gekürzte Sozialleistungen bringen dich nun auch nicht weiter.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9001
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von jorikke »

Bielefeld09 » Fr 14. Aug 2015, 19:37 hat geschrieben: Ich hoffe, das du so lebst.
Ich hoffe aber auch, das dein Körper das so mitmacht.
Bei den meisten Sucherkrankten ist das eben nicht so
und die Einsicht zur Verhaltensveränderung kommt über körperliche Eischränkungen
oder eben gar nicht.
Aber gekürzte Sozialleistungen bringen dich nun auch nicht weiter.
Uff.
Ich beziehe gar keine Sozialleistungen.
Was kann man da kürzen?
Ich bin bekennender Alkoholiker, 73 Jahre alt, noch immer fest angestellt und fahre mit meinem Rennrad noch locker 100km aus dem Stand.
Wenn dein Weltbild jetzt erschüttert ist, versuch´s mal mit Saufen.
DieBananeGrillt
Beiträge: 496
Registriert: Di 1. Okt 2013, 20:29

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von DieBananeGrillt »

Ein durchschnittlicher Bier- Alkoholiker kommt mit 8 Dosen a 0,5 l pro Tag hin, das macht ca. 2,80 Euro.
Im Monat sind es dann 240 Dosen, macht 84 Euro.
Stress gibt es mit dem Hin-und her von den Dosen, seit es Dosenpfand gibt.
Aber, jeden Tag glücklich, ruhig und genug Flüssigkeit zu sich genommen....
Kalorien auch.

Aber, mehr Hochprozentiges zu trinken ist und macht krank, kein Zweifel.
Und hier sollte der Staat greifen, wie in Skandinavien, eben Abgabe in speziellen Läden nur gegen Registrierung und extrem teuer.
Wer zu wenig Einkünfte nachweisen kann bekommt nichts !
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Suchtkranken Sozialleistungen kürzen!

Beitrag von Bielefeld09 »

jorikke » Fr 14. Aug 2015, 19:59 hat geschrieben:
Uff.
Ich beziehe gar keine Sozialleistungen.
Was kann man da kürzen?
Ich bin bekennender Alkoholiker, 73 Jahre alt, noch immer fest angestellt und fahre mit meinem Rennrad noch locker 100km aus dem Stand.
Wenn dein Weltbild jetzt erschüttert ist, versuch´s mal mit Saufen.
Das überrascht mich gar nicht und bestätigt meine
Meinung nur, das eine Kürzung der Sozialhilfe nun
wirklich nichts bringt.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Antworten