Armutsfalle private Krankenversicherung

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jack000
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von jack000 »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 18:37 hat geschrieben:
Da ist er auch sehr dämlich gewesen. Als angestellter Familienvater mit drei Kindern ist die GKV sehr gut. Für gutverdienende Singles ist sie schlecht.
Ich habe noch mal nachgeschaut: Lt. Filmbeitrag waren 90% seines Bruttoeinkommens 3900 € => 100% = ca. 4300€/Monat => ca. 2900€ Brutto (1 Kind, Lst.-Klasse III) + Kindergeld ca. 3050€/Monat netto.

=> Also im Prinzip alles bestens für die Familie und als Flachzange bekommt man ja keine 4300€/Monat brutto (Ich setze da einen gewissen Bildungsgrad voraus, denn Politiker war er ja nicht), daher stellt sich schon die Frage welcher Teufel ihn geritten hat zur PKV zu wechseln und da auch noch den günstigsten Tarif zu wählen. M.E. war er mit seinem Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze und hat sich von einem Vertriebler der PKV einlullen lassen. Aber es ist halt so: Gier frist Hirn!
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Blickwinkel
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Blickwinkel »

jack000 » So 1. Mär 2015, 20:12 hat geschrieben: Ich habe noch mal nachgeschaut: Lt. Filmbeitrag waren 90% seines Bruttoeinkommens 3900 € => 100% = ca. 4300€/Monat => ca. 2900€ Brutto (1 Kind, Lst.-Klasse III) + Kindergeld ca. 3050€/Monat netto.

=> Also im Prinzip alles bestens für die Familie und als Flachzange bekommt man ja keine 4300€/Monat brutto (Ich setze da einen gewissen Bildungsgrad voraus, denn Politiker war er ja nicht), daher stellt sich schon die Frage welcher Teufel ihn geritten hat zur PKV zu wechseln und da auch noch den günstigsten Tarif zu wählen. M.E. war er mit seinem Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze und hat sich von einem Vertriebler der PKV einlullen lassen. Aber es ist halt so: Gier frist Hirn!
Ich weiss nicht immer, ob es die Gier ist. Es wird ein besseres Preis/Leistungsverhältnis suggeriert, was nicht in jeder Lebensituation komfortabel ist. Grundlegend ist man als PKVler schon besser dran, weil eben mehr Behandlungen übernommen werden und auch in der GKV Zuzahlungen bei bestimmten Erkrankungen notwendig sind. Außerdem braucht man in der GKV eine Zahnzusatzversicherung, das sind dann wieder zusätzliche Kosten.

Letztlich kommt es auf die individuelle Situation an.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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jorikke
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von jorikke »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 19:22 hat geschrieben:
Ich weiss nicht immer, ob es die Gier ist. Es wird ein besseres Preis/Leistungsverhältnis suggeriert, was nicht in jeder Lebensituation komfortabel ist. Grundlegend ist man als PKVler schon besser dran, weil eben mehr Behandlungen übernommen werden und auch in der GKV Zuzahlungen bei bestimmten Erkrankungen notwendig sind. Außerdem braucht man in der GKV eine Zahnzusatzversicherung, das sind dann wieder zusätzliche Kosten.

Letztlich kommt es auf die individuelle Situation an.
So ist es.
Ein guter Freund war Vertreter der DKV. Irgendwann vor etwa 40 Jahren habe ich mit hm ein Gespräch in eigener Sache geführt.
( Verh., drei Kinder )
Sein ganz klarer Rat war, verkürzt ausgedrückt, wenn du aus der GKV austrittst, bist du mit dem Klammerbeutel gepudert.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

jorikke » So 1. Mär 2015, 20:10 hat geschrieben:
So ist es.
Ein guter Freund war Vertreter der DKV. Irgendwann vor etwa 40 Jahren habe ich mit hm ein Gespräch in eigener Sache geführt.
( Verh., drei Kinder )
Sein ganz klarer Rat war, verkürzt ausgedrückt, wenn du aus der GKV austrittst, bist du mit dem Klammerbeutel gepudert.
stimmt

und wer als gut verdienender , selbständiger Single NICHT in die PKV geht- auch.... ;)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von jack000 »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 20:21 hat geschrieben:
stimmt

und wer als gut verdienender , selbständiger Single NICHT in die PKV geht- auch.... ;)
Füge hinzu: "gesunder" ... Wenn du schwer krank wirst und dir nachgewiesen werden kann das die Ursache dieser Krankheit vor Versicherungsbeginn bestand , dann gute Nacht !.....
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 15:19 hat geschrieben:
Die Bugetierung wäre überhaupt nicht vom Tisch, im Gegenteil. Mach dich mal mit den Fakten vertraut.
Die Fakten sind das damit auch die gut zahlenden und gesunden Mitglieder wieder in der GKV wären,und mehr Geld reinkommt.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Adam Smith »

Dr. Nötigenfalls » So 1. Mär 2015, 20:44 hat geschrieben:
Die Fakten sind das damit auch die gut zahlenden und gesunden Mitglieder wieder in der GKV wären,und mehr Geld reinkommt.
Die Krankenhäuser und Ärzte erhalten von den privat Versicherten doch das Geld. Der Grund für den Systemwechsel dürften die Probleme der PKV sein.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Dr. Nötigenfalls

Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Adam Smith » So 1. Mär 2015, 20:48 hat geschrieben: Die Krankenhäuser und Ärzte erhalten von den privat Versicherten doch das Geld. Der Grund für den Systemwechsel dürften die Probleme der PKV sein.
Es geht ja wohl darum die Solidargemeinschaft GKV zu erhalten.
Wer das nicht will soll in die USA gehen.

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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Adam Smith »

Dr. Nötigenfalls » So 1. Mär 2015, 20:49 hat geschrieben:
Es geht ja wohl darum die Solidargemeinschaft GKV zu erhalten.
Wer das nicht will soll in die USA gehen.

No Country for Old Men.
Beim Systemwechsel würde es vermutlich einen Basistarif für alle geben mit der Möglichkeit sich besser zu versichern.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

jack000 » So 1. Mär 2015, 20:25 hat geschrieben: Füge hinzu: "gesunder" ... Wenn du schwer krank wirst und dir nachgewiesen werden kann das die Ursache dieser Krankheit vor Versicherungsbeginn bestand , dann gute Nacht !.....
ich bin seit über 30 Jahren in der PKV...
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 22:27 hat geschrieben:
ich bin seit über 30 Jahren in der PKV...
ich seit 20 und zu 30% schwehrbehindert - frag mich doch wie verarmt ich bin :D
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

Dr. Nötigenfalls » So 1. Mär 2015, 20:49 hat geschrieben:
Es geht ja wohl darum die Solidargemeinschaft GKV zu erhalten.
Wer das nicht will soll in die USA gehen.

No Country for Old Men.
die Existenz der PKV als Vollversicherung ist vom Verfassunsggericht geschützt

aber auch in den Ländern ohne PKV als Vollversicherung gibt es natürlich eine BBG für die Basisversicherung

alle Gutverdiener haben dort ZUSATZ-Versicherungen

so wie auch alle Gutverdiener in Deutschland- die in der GKV bleiben
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

Dr. Nötigenfalls » So 1. Mär 2015, 20:44 hat geschrieben:
Die Fakten sind das damit auch die gut zahlenden und gesunden Mitglieder wieder in der GKV wären,und mehr Geld reinkommt.


da kommt NICHT "mehr Geld" rein

denn die PKV Versicherten würden dann aj auch nur bis zur BBG Beiträge bezahlen

und dann ZUSATZ-tarife nehmen
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von jack000 »

Moses » So 1. Mär 2015, 22:29 hat geschrieben:
ich seit 20 und zu 30% schwehrbehindert - frag mich doch wie verarmt ich bin :D
Das bedeutet ja nicht, das du großartig kosten verursachst. Würdest du das tun, fliegst du ruck zu aus der PKV ... so einfach ist das ....
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

jack000 » So 1. Mär 2015, 22:39 hat geschrieben: Das bedeutet ja nicht, das du großartig kosten verursachst. Würdest du das tun, fliegst du ruck zu aus der PKV ... so einfach ist das ....
Ich könnte Die die Kosten schicken die nach meinem Unfall angefallen sind wenn du willst :D
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Adam Smith »

jack000 » So 1. Mär 2015, 22:39 hat geschrieben: Das bedeutet ja nicht, das du großartig kosten verursachst. Würdest du das tun, fliegst du ruck zu aus der PKV ... so einfach ist das ....
Wer krank wird in der PKV fliegt nicht raus und muss auch nicht mit höheren Beiträgen rechnen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

jack000 » So 1. Mär 2015, 22:39 hat geschrieben: Das bedeutet ja nicht, das du großartig kosten verursachst. Würdest du das tun, fliegst du ruck zu aus der PKV ... so einfach ist das ....

ähm

wie kommst du darauf?

das geht nicht so einfach- eigentlich gar nicht ...

manche PKV versucht es- aber da wird oft Schiffbruch erlitten- wenn der betroffnen klagt...
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von jack000 »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 22:49 hat geschrieben: manche PKV versucht es- aber da wird oft Schiffbruch erlitten- wenn der betroffnen klagt...
Eine GKV versucht es i.D.R. nicht .....
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Boracay »

jack000 hat geschrieben: Das bedeutet ja nicht, das du großartig kosten verursachst. Würdest du das tun, fliegst du ruck zu aus der PKV ... so einfach ist das ....
So ein Schwachsinn. Wie kommst du auf so abartigen Mist. Selbst wenn jemand HIV, Krebs, Demenz und jede Woche eine komplizierte Fraktur hat - er fliegt weder raus noch steigert sich sein Beitrag dadurch auch nur um einen Cent.

Ein Mitarbeite von mir saß im Rollstuhl und war jede Woche 5x beim Arzt. Hatte auch viele komplizierte OPs. Der zahlt mit 60 Jahren immer noch deutlich weniger als in der GKV.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

jack000 » So 1. Mär 2015, 23:39 hat geschrieben: Das bedeutet ja nicht, das du großartig kosten verursachst. Würdest du das tun, fliegst du ruck zu aus der PKV ... so einfach ist das ....
Sorry, aber das ist absolut falsch. Niemand fliegt aus der PKV weil er Kosten verursacht.
Kosten tangieren auch nicht die individuelle Prämie des Kostenverursachers.
(Ich spreche nicht von vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung, das steht auf einem anderen Blatt)
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Boracay » Mo 2. Mär 2015, 07:53 hat geschrieben:
So ein Schwachsinn. Wie kommst du auf so abartigen Mist. Selbst wenn jemand HIV, Krebs, Demenz und jede Woche eine komplizierte Fraktur hat - er fliegt weder raus noch steigert sich sein Beitrag dadurch auch nur um einen Cent.

Ein Mitarbeite von mir saß im Rollstuhl und war jede Woche 5x beim Arzt. Hatte auch viele komplizierte OPs. Der zahlt mit 60 Jahren immer noch deutlich weniger als in der GKV.
Bis auf den letzten Satz stimme ich dir zu.

Die Sache mit der Prämie mit 60, da kommt es darauf an wie sich die Einnahme/Kostensituation der Gesamttarifgruppe entwickelt.
Da kann es schon zu saftigen Steigerungen kommen. Wer jährliche
20-30% mehr für seinen PKV Tarif zahlt, der kommt schon mal an seine Grenzen.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Mo 2. Mär 2015, 07:18 hat geschrieben:
Bis auf den letzten Satz stimme ich dir zu.

Die Sache mit der Prämie mit 60, da kommt es darauf an wie sich die Einnahme/Kostensituation der Gesamttarifgruppe entwickelt.
Da kann es schon zu saftigen Steigerungen kommen. Wer jährliche
20-30% mehr für seinen PKV Tarif zahlt, der kommt schon mal an seine Grenzen.
Ich hatte bisher drei Änderungen - einmal +10% und zwei mal - 3-4%
schlimm fand ich das nicht - in der GKV würde ich einkommensabhängig wesentlich mehr zahlen.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von John Galt »

Dr. Nötigenfalls » So 1. Mär 2015, 20:49 hat geschrieben:
Es geht ja wohl darum die Solidargemeinschaft GKV zu erhalten.
Wer das nicht will soll in die USA gehen.

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Indem man die Solidargemeinschaft PKV vernichtet? Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit lautet das Stichwort. Aber Hauptsache man kann gegen irgendwas hetzen, wo man nicht Mitglied ist.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Moses » Mo 2. Mär 2015, 14:33 hat geschrieben:
Ich hatte bisher drei Änderungen - einmal +10% und zwei mal - 3-4%
schlimm fand ich das nicht - in der GKV würde ich einkommensabhängig wesentlich mehr zahlen.
In welchem Zeitraum?
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Mo 2. Mär 2015, 16:33 hat geschrieben:
In welchem Zeitraum?
15 Jahre
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Moses » Mo 2. Mär 2015, 18:09 hat geschrieben: 15 Jahre
:thumbup: Da kannst du echt nicht meckern.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Mo 2. Mär 2015, 17:23 hat geschrieben: :thumbup: Da kannst du echt nicht meckern.
Meine PKV ist ein Verein, möglicherweise liegts daran
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Moses » Mo 2. Mär 2015, 18:26 hat geschrieben: Meine PKV ist ein Verein, möglicherweise liegts daran
Auch die Gesellschaften mit Rechtsform VVaG hatten in den letzten Jahren ordentliche Beitragserhöhungen.

Gehörst du zu den Beamten bzw. AN im ÖD?
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Mo 2. Mär 2015, 19:18 hat geschrieben:
Auch die Gesellschaften mit Rechtsform VVaG hatten in den letzten Jahren ordentliche Beitragserhöhungen.

Gehörst du zu den Beamten bzw. AN im ÖD?
Ich bin Beamter
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Moses » Mo 2. Mär 2015, 20:25 hat geschrieben: Ich bin Beamter
LOL :)
Okay, dann ist es klar.

Ergänzung:

Kann man schlecht mit den Tarifen (Erhöhungen) Voll-KV normale AN über JEG bzw. für Selbständige vergleichen, da ihr ja Beihilfeberechtigt seid.
Zuletzt geändert von epona am Mo 2. Mär 2015, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Mo 2. Mär 2015, 19:27 hat geschrieben:
LOL :)
Okay, dann ist es klar.
was ist klar?
Da ich zu 50% versichert bin kann ich den Beitrag viel einfacher mit dem einkommensabhängigen Beitrag der GKV vergleichen
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Moses » Mo 2. Mär 2015, 20:29 hat geschrieben: was ist klar?
Da ich zu 50% versichert bin kann ich den Beitrag viel einfacher mit dem einkommensabhängigen Beitrag der GKV vergleichen
Sicher.

Aber da die Gesellschaften durch die Beihilfe viel weniger leisten müssen, ist ein Vergleich mit normalen Voll-KV Tarifen (Erhöhungen) eben nicht möglich.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Mo 2. Mär 2015, 19:33 hat geschrieben:
Sicher.

Aber da die Gesellschaften durch die Beihilfe viel weniger leisten müssen, ist ein Vergleich mit normalen Voll-KV Tarifen (Erhöhungen) eben nicht möglich.
Das ist so nicht richtig, die Tariferhöhungen sind prozentual also unabhängig von den jeweiligen Leistungen
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Moses » Mo 2. Mär 2015, 20:39 hat geschrieben: Das ist so nicht richtig, die Tariferhöhungen sind prozentual also unabhängig von den jeweiligen Leistungen
Tarif für Beamte sind wesentlich günstiger, weil der Beamte (je nach Bundesland u. Familienstand) Beihilfe erhält, die Gesellschaften also nur einen Teil der tätsächlich entstandenen Krankheitskosten erstatten muss.
Individuelle Leistungsinanspruchnahme spielt keine Rolle und Erhöhungen werden prozentual berechnet.
Zuletzt geändert von epona am Mo 2. Mär 2015, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Mo 2. Mär 2015, 19:44 hat geschrieben:
Tarif für Beamte sind wesentlich günstiger, weil der Beamte (je nach Bundesland u. Familienstand) Beihilfe erhält, die Gesellschaften also nur einen Teil der tätsächlich entstandenen Krankheitskosten erstatten muss.
Individuelle Leistungsinanspruchnahme spielt keine Rolle und Erhöhungen werden prozentual berechnet.
Auch das ist nicht ganz richtig, ich versicher 50% meiner Krankenkosten und zahle genau dafür
wenn ich 100% würde ich in etwa das doppelte zahlen - wenn also die Gesellschaft 50% meiner Kosten erstattet, dann leistet sie 100% ihrer Versicherungspflicht.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

Moses » Mo 2. Mär 2015, 20:48 hat geschrieben: Auch das ist nicht ganz richtig, ich versicher 50% meiner Krankenkosten und zahle genau dafür
wenn ich 100% würde ich in etwa das doppelte zahlen - wenn also die Gesellschaft 50% meiner Kosten erstattet, dann leistet sie 100% ihrer Versicherungspflicht.
Ich habe auch nicht das Gegenteil behauptet.

Ich versuche es mal so:
In deinem Falle gibt es zwei Leistungsträger im Krankheitsfall.
Es ist aus diesem Grunde wesentlich "schwieriger" in eine PKV-bedingte Armutsfalle im Alter zu tappen.
Schaust du bitte Strangtitel.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von John Galt »

Vor allem zahlen Beamte im Ruhestand meistens nur 30%, im Ruhestand zahlt die Beihilfe 70%.

Der Selbständige muss 100% zahlen. Gerade Selbständige die nicht gerade Millionäre sind, bekommen im Alter trotz Beitragsentlastungstarif Probleme.

Angestellte bekommen 7% mehr Rente (analog zur Übernahme des AG-Anteils in Rente in der GKV).

Die einzige Problemgruppe sind also Selbständige die nicht viel verdienen. Imbissbude, Taxi, was auch immer....
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

John Galt » Di 3. Mär 2015, 09:18 hat geschrieben:Vor allem zahlen Beamte im Ruhestand meistens nur 30%, im Ruhestand zahlt die Beihilfe 70%.

Der Selbständige muss 100% zahlen. Gerade Selbständige die nicht gerade Millionäre sind, bekommen im Alter trotz Beitragsentlastungstarif Probleme.

Angestellte bekommen 7% mehr Rente (analog zur Übernahme des AG-Anteils in Rente in der GKV).

Die einzige Problemgruppe sind also Selbständige die nicht viel verdienen. Imbissbude, Taxi, was auch immer....
So ist es.
Zu der Problemgruppe gehören auch die unzähligen ehemals selbständigen kleinen Handwerker, die im Alter den Betrieb für ein Appel und Ei an den Nachfolger (Kind/er) verpachtet haben. Die zahlen für ihre Voll-KV heute nach 50 Jahren Laufzeit locker 800-1.000 EUR monatl., also ein Ehepaar 1.600-2.000 EUR. An Einkünften beziehen sie eine kleine GRV-Rente, da er meist nur die HWPF erfüllt hat und die Ehefrau, die immer fleißig im Betrieb geschafft hat, deren Minirente resultiert aus Ausbildungs und KEZ-Zeiten, da sie nie angemeldet war. Da schmilzen die Rücklagen schnell dahin.
Dr. Nötigenfalls

Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

epona » Mo 2. Mär 2015, 07:14 hat geschrieben:
Sorry, aber das ist absolut falsch. Niemand fliegt aus der PKV weil er Kosten verursacht.
Kosten tangieren auch nicht die individuelle Prämie des Kostenverursachers.
(Ich spreche nicht von vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung, das steht auf einem anderen Blatt)
Soso,dann versuch doch mal als älterer Arbeitnehmer da rein zu kommen,zu akzeptablen Tarifen.
Im Alter wirds unbezahlbar.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

Dr. Nötigenfalls » Mi 4. Mär 2015, 19:42 hat geschrieben:
Soso,dann versuch doch mal als älterer Arbeitnehmer da rein zu kommen,zu akzeptablen Tarifen.
Im Alter wirds unbezahlbar.
Versuchs mal mit lesen Dr.

Niemand fliegt aus der PKV weil er Kosten verursacht.

extra fett und rot, dass auch du es siehst - nirgends war die Rede von reinkommen
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

epona » Di 3. Mär 2015, 07:52 hat geschrieben:
Ich habe auch nicht das Gegenteil behauptet.

Ich versuche es mal so:
In deinem Falle gibt es zwei Leistungsträger im Krankheitsfall.
Es ist aus diesem Grunde wesentlich "schwieriger" in eine PKV-bedingte Armutsfalle im Alter zu tappen.
Schaust du bitte Strangtitel.
Ah, jetzt versteh ich was Du gemeint hast, das stimmt und als Pensionär muss ich mich ja eh nur noch zu 30% versichern.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Dr. Nötigenfalls

Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Moses » Mi 4. Mär 2015, 19:45 hat geschrieben:
Versuchs mal mit lesen Dr.

Niemand fliegt aus der PKV weil er Kosten verursacht.

extra fett und rot, dass auch du es siehst - nirgends war die Rede von reinkommen
Wie wärs wenn du erstmal selbst lesen lernst ?
Wo hatte ich deine Behauptung bestritten ?
Geh wieder Colour codes spielen.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Moses »

Dr. Nötigenfalls » Mi 4. Mär 2015, 20:20 hat geschrieben:
Wie wärs wenn du erstmal selbst lesen lernst ?
Wo hatte ich deine Behauptung bestritten ?
Geh wieder Colour codes spielen.
Bist Du jetzt völlig wirr? Wo ging es denn um eine meiner Behauptungen - versuchs mal mit mehr Sauerstoff.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von lunaluna »

jorikke » So 1. Mär 2015, 20:10 hat geschrieben:
So ist es.
Ein guter Freund war Vertreter der DKV. Irgendwann vor etwa 40 Jahren habe ich mit hm ein Gespräch in eigener Sache geführt.
( Verh., drei Kinder )
Sein ganz klarer Rat war, verkürzt ausgedrückt, wenn du aus der GKV austrittst, bist du mit dem Klammerbeutel gepudert.
Naja, wenn man es rein finanziell sieht, finde ich den Rat etwas übertrieben. Aber es ehrt ihn als Versicherungsvertreter.

Kommt halt drauf an, ob und wie lange und wie weit die Mutter beruflich zurückfährt. Wenn sie langfristig beitragsfrei mitversichert werden soll, ist die GKV finanziell eine Option.

Wenn sie eigenständig versichert ist, sei es über Elternzeit, sei es über Arbeit, oder sogar selbst über der BBG liegt, ist die private eher die kostengünstigere Alternative. Je nach Tarif natürlich.

Vom Höchstbeitrag in der GKV kriegst du dich und deine 3 Kinder jedenfalls auch privat versichert. Kinder kosten um die 100 eur, du anfangs so rund 200, du bist also mit 500 dabei, und das ist noch leicht unter dem Höchstsatz in der GKV (AG- und AN- Anteil, so 580 dürften es sein).

Und wenn die Kinder aus dem Haus sind, zahlst du dann in der PKV vielleicht 400 und liegst immer noch deutlich unter dem Höchstsatz in der GKV, der dann inzwischen ja auch gestiegen ist.

Und wenn du dann Rentner bist und ausreichend vorgesorgt hast, würdest du in der GKV weiterhin den Höchstsatz oder vielleicht etwas weniger zahlen, der dann vielleicht bei 700 eur liegt, in der PKV aber nur 500 eur.

Oder ist da was falsch dran?

Ich würde trotzdem immer in der GKV bleiben, weil sie dich auch in schlechteren Zeiten nicht hängen lässt. Die in ihr beinhaltete Versicherung gegen Einkommensarmut finde ich sehr, sehr wertvoll. Das Leben verläuft selten ganz geradlinig. Und da würd ich nicht nur auf's Finanzielle gucken, sondern auch auf das Gefühl.

Und wenn du dann ein Leben als ständiger Nettodraufzahler hinter dich gebracht hast, weil du nie arm und nie ernsthaft krank wurdest, kannst du sagen "Mensch, kann ich mich glücklich schätzen", statt auf deine Beitragslast zu schimpfen.
Zuletzt geändert von lunaluna am Sa 21. Mär 2015, 17:24, insgesamt 17-mal geändert.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von jorikke »

lunaluna » Sa 21. Mär 2015, 16:43 hat geschrieben:
Naja, wenn man es rein finanziell sieht, finde ich den Rat etwas übertrieben. Aber es ehrt ihn als Versicherungsvertreter.

Kommt halt drauf an, ob und wie lange und wie weit die Mutter beruflich zurückfährt. Wenn sie langfristig beitragsfrei mitversichert werden soll, ist die GKV finanziell eine Option.

Wenn sie eigenständig versichert ist, sei es über Elternzeit, sei es über Arbeit, oder sogar selbst über der BBG liegt, ist die private eher die kostengünstigere Alternative. Je nach Tarif natürlich.

Vom Höchstbeitrag in der GKV kriegst du dich und deine 3 Kinder jedenfalls auch privat versichert. Kinder kosten um die 100 eur, du anfangs so rund 200, du bist also mit 500 dabei, und das ist noch leicht unter dem Höchstsatz in der GKV (AG- und AN- Anteil, so 580 dürften es sein).

Und wenn die Kinder aus dem Haus sind, zahlst du dann in der PKV vielleicht 400 und liegst immer noch deutlich unter dem Höchstsatz in der GKV, der dann inzwischen ja auch gestiegen ist.

Und wenn du dann Rentner bist und ausreichend vorgesorgt hast, würdest du in der GKV weiterhin den Höchstsatz oder vielleicht etwas weniger zahlen, der dann vielleicht bei 700 eur liegt, in der PKV aber nur 500 eur.

Oder ist da was falsch dran?

Ich würde trotzdem immer in der GKV bleiben, weil sie dich auch in schlechteren Zeiten nicht hängen lässt. Die in ihr beinhaltete Versicherung gegen Einkommensarmut finde ich sehr, sehr wertvoll. Das Leben verläuft selten ganz geradlinig. Und da würd ich nicht nur auf's Finanzielle gucken, sondern auch auf das Gefühl.

Und wenn du dann ein Leben als ständiger Nettodraufzahler hinter dich gebracht hast, weil du nie arm und nie ernsthaft krank wurdest, kannst du sagen "Mensch, kann ich mich glücklich schätzen", statt auf deine Beitragslast zu schimpfen.
Über den letzten Satz mußte ich schmunzeln. Ich hatte tatsächlich den Dusel so gut wie nie krank gewesen zu sein.
Einmal, Anfang der 60.Jahre, habe ich mir bei Arbeiten in der Galvanik einen Ausschlag geholt, Drei Wochen Krankenhaus und dann sechs Wochen Kur in Davos, das war´s .
Einmal in 45 Jahren noch den Fuß verstaucht. Drei Tage Innendienst.
Ich zahle als Rentner immer noch den Höchstsatz. Wie früher nur 50%. Was damals der Arbeitgeberanteil war, wird heute von ?? übernommen. Deshalb stimmt deine Rechnung mit den 700.- nicht. Der scheint mir ohnehin etwas zu hoch gegriffen zu sein.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von Starfix »

Dr. Nötigenfalls » So 1. Mär 2015, 15:07 hat geschrieben:Knapp neun Millionen Selbständige, Beamte und gutverdienende Arbeitnehmer in Deutschland genießen die bevorzugte Behandlung als Privatpatienten. Oft steigen sie mit überschaubaren oder Super-Spar-Tarifen bei den Privaten ein. Doch eine "billige" Versicherung kann schnell teuer werden,...

http://www.hr.gl-systemhaus.de/mp4/ARDm ... bl_ard.mp4

Das war ja immer schon meine Rede.
Würden ausnahmslos ALLE in die Gesetzliche Einzahlen wäre die Budgetierung ganz schnell vom Tisch !!
und die privaten (Rosinenpicker) Anbieter wären auch weg vom Fenster.

In solchen Sache ist Privat immer Scheiße.
Wir brauchen eine Staatliche Krankenversicherung in der jeder Bedienungslos Mitglied ist, so das auch jeder Obdachlose davon profitieren kann.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von epona »

lunaluna » Sa 21. Mär 2015, 17:43 hat geschrieben:
Oder ist da was falsch dran?
Jaein ;)

Abgesehen davon, dass deine Prämienschätzung der PKV Beiträge ausgesprochen optimistisch ist, gibt es wenige Personen die PKV versichert sind und 3 Kinder alleine aufziehen.

Tarife mit derart niedrigen Prämien wie von dir genannt gibt es, beinhalten aber immer einen sehr hohen Eigenbehalt den man natürlich berücksichtigen muss.
Ebenfalls berücksichtigen sollte man die Beitragssprünge innerhalb der Tarifsysteme zb. vom
Kindertarif zum Jugendlichen und Erwachsenentarif.
Allein dadurch verteuern sich PKV Prämien zum Teil massiv.

Berücksichtigen sollte man auch, dass von den ca. 9 Mill. PKV-Versicherten 47 Prozent zu dem beihilfeberechtigten Personenkreis (Beamte AN ÖD) gehören.
Immer bezogen auf Voll-KV.
Von den verbleibenen 63% gehören nur 35,5% zu dem von dir angesprochen Personenkreis.
Der Rest setzt sich aus dem Kreis der Selbständigen und Freiberufler zusammen.

Aber nehmen wir wieder dein Beispiel und ändern es lediglich in ELTERNPAAR mit drei Kindern.
Denk mal über die Unterschiede GKV vs. PKV während der Elternzeit bzw. Reduzierung/Wegfall von Verdienst über mehrere Jahre wegen Kinderbetreuung nach.

Das "Familienrisiko" ist ein Hauptgrund dafür, dass gut verdienende Leute über JAEG nicht zur PKV wechseln.

Zu deiner Prognose der Beitragslangzeitentwicklung bedenke bitte, auch die PKV ist eine Solidaritätsgemeinschaft. Die Basis ist aber viel geringer als die der GKV.
Auch die PKV kann trotz gesetzl. Altervorsorgemaßnahme und tariflicher Altersrückstellungen langfristig nur durch "junges Blut" Beiträge niedrig halten.
Und daran mangelt es.
lunaluna
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von lunaluna »

jorikke » Sa 21. Mär 2015, 20:48 hat geschrieben:
Über den letzten Satz mußte ich schmunzeln. Ich hatte tatsächlich den Dusel so gut wie nie krank gewesen zu sein.
Einmal, Anfang der 60.Jahre, habe ich mir bei Arbeiten in der Galvanik einen Ausschlag geholt, Drei Wochen Krankenhaus und dann sechs Wochen Kur in Davos, das war´s .
Einmal in 45 Jahren noch den Fuß verstaucht. Drei Tage Innendienst.
Ich zahle als Rentner immer noch den Höchstsatz. Wie früher nur 50%. Was damals der Arbeitgeberanteil war, wird heute von ?? übernommen. Deshalb stimmt deine Rechnung mit den 700.- nicht. Der scheint mir ohnehin etwas zu hoch gegriffen zu sein.
Wegen deinem letzten Satz: Ich bin von einem heute zB 30jährigen ausgegangen. Bis der 65 ist, ist der Höchstsatz in der GKV ja gestiegen. Die 700 eur sind aber zugegeben aus der Hüfte geschossen.
Freut mich, dass dein Leben so glatt verlaufen ist!
lunaluna
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von lunaluna »

epona » So 22. Mär 2015, 08:55 hat geschrieben:
Jaein ;)

Abgesehen davon, dass deine Prämienschätzung der PKV Beiträge ausgesprochen optimistisch ist,
Eben war von einem Anstieg von 200 auf 400 eur die Rede, der schon als exorbitant angesehen wurde. Das hab ich als Grundlage genommen. Aber du hast recht, ich hab viel zu optimistisch geschätzt, aber für beide Systeme.

Meine Schätzung, dass der GKV-Beitrag im Alter ( in 35 Jahren) 700 eur betrage, war viel zu niedrig.

Wenn man von Gehaltssteigerungen und entsprechender Anpassung der BBG von jährlich 3 Prozent ausgeht, kommt man auf einen Höchstbeitrag in 35 Jahren in der GKV iHv rd 1.300 eur. Wenn es beim heutigen Beitragssatz bleibt.

Entsprechend kann dann auch der PKV-Tarif steigen.

Insofern war meine Rechnung tatsächlich völliger Quatsch in den absoluten Zahlen. Sorry.

Man kann aber sagen: wenn der PKV-Beitrag nicht mehr steigt als die Löhne und Gehälter, also zB jährlich um 3 Prozent, bleibt er im Anstieg tendenziell parallel zum GKV-Höchstbeitrag.

D.h. wenn er anfangs erheblich niedriger war als der Höchstbeitrag in der GKV und dann immer um 3 Prozent im Jahr steigt, bleibt er erheblich niedriger.

Nur wenn er mehr steigt, als Löhne und Gehälter, nähert er sich dem GKV-Höchstbeitrag, so wie ich es angenommen habe.
gibt es wenige Personen die PKV versichert sind und 3 Kinder alleine aufziehen.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Mutter eigenständig zB in der GKV versichert ist. Wenn dann der Mann mehr verdient und privat versichert sein will, können die Kinder ja nicht bei der Frau mitversichert werden, sondern sie müssen auch privat versichert werden.
Tarife mit derart niedrigen Prämien wie von dir genannt gibt es, beinhalten aber immer einen sehr hohen Eigenbehalt den man natürlich berücksichtigen muss.
Es gibt ja Einstiegstarife mit 100 eur. Ein Selbstbehalt ist selbstverständlich. Die 200 eur hab ich aus dem Thread hier. Nimm 300 eur, ändert am Grundsatz auch nichts.

100 eur Kindertarif ist ein ganz normaler bzw. guter Tarif, was ich zufällig weiss.
Ebenfalls berücksichtigen sollte man die Beitragssprünge innerhalb der Tarifsysteme zb. vom
Kindertarif zum Jugendlichen und Erwachsenentarif.
Allein dadurch verteuern sich PKV Prämien zum Teil massiv.
Wie gesagt, hab völlig falsch geschätzt, ich gebe es zu. Muss in beiden Systemen langfristig viel mehr sein.

Zu diesen Sachen weiss ich nichts. Nenn mir Zahlen.
Berücksichtigen sollte man auch, dass von den ca. 9 Mill. PKV-Versicherten 47 Prozent zu dem beihilfeberechtigten Personenkreis (Beamte AN ÖD) gehören.
Immer bezogen auf Voll-KV.
Von den verbleibenen 63% gehören nur 35,5% zu dem von dir angesprochen Personenkreis.
Der Rest setzt sich aus dem Kreis der Selbständigen und Freiberufler zusammen.
Und was bedeutet das für die Rechnung? Ich bin halt von einem AN über der BBG ausgegangen und habe die Frage gestellt, ob sich für ihn der Wechsel finanziell lohnt, wenn er 3 Kinder hat.

Ist doch schön, dass sich so viele für die GKV entscheiden.
Aber nehmen wir wieder dein Beispiel und ändern es lediglich in ELTERNPAAR mit drei Kindern.
Denk mal über die Unterschiede GKV vs. PKV während der Elternzeit bzw. Reduzierung/Wegfall von Verdienst über mehrere Jahre wegen Kinderbetreuung nach.
Ich hab ausdrücklich gesagt, dass wenn eine längerfristige beitragsfreie Mitversicherung der Ehefrau angestrebt ist, die GKV ggfs eine günstigere Option bietet.

Wenn aber die Mutter zB 3 Jahre Elternzeit macht und danach halbtags wieder einsteigt, muss sie nie beim Mann mitversichert werden. Sie ist also ohnehin in der GKV, egal wie der Mann sich versichert. Ausser sie ist über der JAEG, dann ist es nochmal ne ganz andere Nr.
Das "Familienrisiko" ist ein Hauptgrund dafür, dass gut verdienende Leute über JAEG nicht zur PKV wechseln.
Das mag sein. Und das wird immer so propagiert. Dagegen habe ich argumentiert.
Zu deiner Prognose der Beitragslangzeitentwicklung bedenke bitte, auch die PKV ist eine Solidaritätsgemeinschaft. Die Basis ist aber viel geringer als die der GKV.
Auch die PKV kann trotz gesetzl. Altervorsorgemaßnahme und tariflicher Altersrückstellungen langfristig nur durch "junges Blut" Beiträge niedrig halten.
Und daran mangelt es.
Naja, das Altersrisiko sollte in den Tarifen schon einkalkuliert sein. Es werden ja auch Altersrückstellungen gebildet. Aber kann schon sein, dass die PKVen da systematisch zu niedrig kalkulieren, um Kunden anzulocken. Darf aber eigentlich nicht sein, seit es die Altersrückstellungen gibt.

Im Übrigen finde ich es eine Schweinerei, dass junge, gesunde, gutverdienende Singles per Rosinenpickerei abgeworben werden, und dann so Jammerthreads wie hier aufgemacht werden, wenn sie nicht mehr jung, gesund, Single oder gutverdienend sind.

Und ich wollte einfach mal klarstellen, dass weder Familien noch Rentner zwingend Nettotransferempfänger in der GKV sind. Es gibt viele gute Gründe für die GKV. Aber ich sehe sie eher in der Versicherung gegen Einkommensarmut bzw. gegen ein Leben, das nicht immer auf der Sonnenseite verläuft, als darin, dass lebenslange Gutverdiener durch Kinder oder als Rentner einen finanziellen Vorteil ergattern.
Zuletzt geändert von lunaluna am So 22. Mär 2015, 11:42, insgesamt 18-mal geändert.
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Re: Armutsfalle private Krankenversicherung

Beitrag von jorikke »

lunaluna » So 22. Mär 2015, 09:24 hat geschrieben:
Wegen deinem letzten Satz: Ich bin von einem heute zB 30jährigen ausgegangen. Bis der 65 ist, ist der Höchstsatz in der GKV ja gestiegen. Die 700 eur sind aber zugegeben aus der Hüfte geschossen.
Freut mich, dass dein Leben so glatt verlaufen ist!
Irgendwo (hier Gesundheit) muss man ja auch mal Dusel haben.
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