BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Mendoza hat geschrieben:(03 Mar 2019, 18:43)

Ach so, du meinst, wenn 5% nicht mehr arbeiten gehen, dann hat das keine Auswirkungen? ...
Wenn man Leute zur Arbeit zwingen will, weil man glaubt dass das gut ist, dann könnte man ja auch den Reichen das Geld wegnehmen. Dann gibt es mehr Leute die Arbeiten müssen...

Folgendes Zahlenspiel:

10 Leute haben kein Geld. Alle müssen arbeiten, aber die Wirtschaft kommt nicht vorran da niemand niemanden bezahlen kann. Nun gewinnt einer im Lotto, hat 1 Million und muss nicht mehr arbeiten. Die 9 anderen arbeiten nun für ihn und die Wirtschaft kommt vorran. Die Tatsache, dass einer der 10 NICHT mehr arbeiten muss hat also paradoxerweise dazu geführt, dass insgesamt mehr gearbeitet wird.

Was passiert nun wenn bei einem BGE 5% aufhören zu arbeiten? Es passiert nun folgendes: Die anderen, die weiter arbeiten, arbeiten für diese Leute und lassen sich von denen bezahlen. Die die nicht arbeiten bezahlen die die arbeiten.

Werden dadurch weniger Waren produziert? Frage: Wo wird mehr Getreide produziert, dort wo 100 Leute mit der Sense das Stroh dreschen? Oder dort wo ein Bauer mit dem Mähdrescher über das Feld fährt und die Ernte an 99 Menschen verkauft?
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob die Fragen ernst gemeint sind.
Maltrino hat geschrieben:(05 Mar 2019, 05:53)

Wenn man Leute zur Arbeit zwingen will, weil man glaubt dass das gut ist, dann könnte man ja auch den Reichen das Geld wegnehmen. Dann gibt es mehr Leute die Arbeiten müssen...
Folgendes Zahlenspiel:
10 Leute haben kein Geld. Alle müssen arbeiten, aber die Wirtschaft kommt nicht vorran da niemand niemanden bezahlen kann.
Das Problem bei deinen 10 Leuten ist, dass sie offensichtlich kein Geldsystem haben. Dann müssen sie eines einführen oder Tauschhandel treiben. Das können sie, denn sie erarbeiten ja was.
Nun gewinnt einer im Lotto, hat 1 Million und muss nicht mehr arbeiten.
Wo kommen die 1 Millionen her. Ich denke die 10 Leute haben kein Geld. Also können sie beim Lotto auch nichts einsetzen.
Die 9 anderen arbeiten nun für ihn und die Wirtschaft kommt vorran. Die Tatsache, dass einer der 10 NICHT mehr arbeiten muss hat also paradoxerweise dazu geführt, dass insgesamt mehr gearbeitet wird.
Also gibt es in dem System doch jemand der Geld hatte? Wenn jemand im Lotto gewinnt muß es ja auch Leute geben, die es verloren haben. Warum haben die 10 dann nicht an die Leute
verkauft, die es sich leisten für eine Mio Lotto zu spielen? In deinem Beispiel passt überhaupt nichts zusammen!

Was passiert nun wenn bei einem BGE 5% aufhören zu arbeiten? Es passiert nun folgendes: Die anderen, die weiter arbeiten, arbeiten für diese Leute und lassen sich von denen bezahlen. Die die nicht arbeiten bezahlen die die arbeiten.
Also erst muß ich als Arbeitender über das Steuersystem Geld abführen an Untätige, die dann meine Produkte -z.b. Kartoffeln- kaufen. Da kann ich meine Knollen ja auch gleich verschenken! Ich krieg ja nur das Geld zurück, dass ich ihnen vorher zwangsweise geben mußte. Ergebnis: Die haben Kartoffeln, ich habe dafür -1x Geld hin und 1x Geld zurück- NICHTS!

Werden dadurch weniger Waren produziert? Frage: Wo wird mehr Getreide produziert, dort wo 100 Leute mit der Sense das Stroh dreschen? Oder dort wo ein Bauer mit dem Mähdrescher über das Feld fährt und die Ernte an 99 Menschen verkauft?
Ja was hat der technische Fortschritt jetzt damit zu tun? Natürlich ist ein Mähdrescher besser! Die 99 anderen machen ja jetzt im Normalfall eine andere sinnvolle Tätigkeit. Es kann doch wohl kaum Ziel sein, dass nur noch einer arbeitet und die anderen spielen sich an der Pfe... Wenn überhaupt Arbeitsreduktion, dann doch bitte für alle in etwa gleichmäßig. Aber wie gesagt, der technische Fortschritt ist eine ganz andere Baustelle.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Mendoza hat geschrieben:...

Ja was hat der technische Fortschritt jetzt damit zu tun? Natürlich ist ein Mähdrescher besser! Die 99 anderen machen ja jetzt im Normalfall eine andere sinnvolle Tätigkeit. Es kann doch wohl kaum Ziel sein, dass nur noch einer arbeitet und die anderen spielen sich an der Pfe... Wenn überhaupt Arbeitsreduktion, dann doch bitte für alle in etwa gleichmäßig. Aber wie gesagt, der technische Fortschritt ist eine ganz andere Baustelle.
Nix da andere Baustelle. Das ist das einzige was ich jetzt beim Durchlesen kapiert habe und deshalb das einzige worauf ich antworten kann!

Gleichmäßige Arbeitsreduktion für alle geht nur mit Zwang. In der Realität wird es so sein: Wenn wegen Produktivitätszuwachs (Fortschritt) Arbeit reduziert wird, dann werden diejenigen keine Arbeit finden die von anderen nicht "gebracht" werden. Von den 100 Erntehelfern wird nur derjenige weiterbeschäftigt der am talentiertsten (oder am billigsten) Mähdrescher fahren kann. Die anderen nicht. Wenn es woanders neue Jobs gibt, schön und gut, aber irgendwann kommt man an einen Punkt wo nciht andauernd neue Jobs aus dem Boden wachsen. Und dann? Aber das wurde hier schon auch dutzende Male besprochen dieses Thema. Und nochmal: Es ist meiner Meinung nach gut wenn nicht jeder Arbeit findet, wenn nicht "gleichmäßig" jeder weniger arbeitet sondern nur die die keine gute Arbeit machen. Du willst ja bei der Fußball WM auch nur diejenigen im Finale sehen die gut spielen und nicht jede Gurkentruppe, nur weil die auch n Job brauchen...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Dann mal eine einfache Frage und da wir das Thema Mähdrescher versus manuelle Arbeit hatten : Im Jahre 1900 hatten rund 36 Prozent der Deutschen Arbeit in der Landwirtschaft und heute sind es unter 2%. Nach eurer Theorie müssten wir alleine schon deshalb Massenarbeitslosigkeit von über 30% haben und bräuchten ja total zwingend das BGE. Wieso ist diese Arbeitslosigkeit denn nicht vorhanden ihr Klugscheisser?

Nebenbei gesagt lieber Maltrino, man drischt mit der Sense kein Stroh!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Adam Smith »

Mendoza hat geschrieben:(06 Mar 2019, 21:00)

Dann mal eine einfache Frage und da wir das Thema Mähdrescher versus manuelle Arbeit hatten : Im Jahre 1900 hatten rund 36 Prozent der Deutschen Arbeit in der Landwirtschaft und heute sind es unter 2%. Nach eurer Theorie müssten wir alleine schon deshalb Massenarbeitslosigkeit von über 30% haben und bräuchten ja total zwingend das BGE. Wieso ist diese Arbeitslosigkeit denn nicht vorhanden ihr Klugscheisser?

Nebenbei gesagt lieber Maltrino, man drischt mit der Sense kein Stroh!
Um das Jahr 1800 arbeiteten sogar 3/4 der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft.

Um 1800 waren noch etwa 75 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig.[14] Die ständigen Neuerungen machten es möglich,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Landwir ... Revolution
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Mendoza hat geschrieben:(06 Mar 2019, 21:00)

Dann mal eine einfache Frage und da wir das Thema Mähdrescher versus manuelle Arbeit hatten : Im Jahre 1900 hatten rund 36 Prozent der Deutschen Arbeit in der Landwirtschaft und heute sind es unter 2%. Nach eurer Theorie müssten wir alleine schon deshalb Massenarbeitslosigkeit von über 30% haben und bräuchten ja total zwingend das BGE. Wieso ist diese Arbeitslosigkeit denn nicht vorhanden ihr Klugscheisser?

...
Weil wir es mit allerlei arbeitsmarktpolitischen Anstrengungen schaffen dass allerlei Klugscheißer, die nichts produzieren, sich gegenseitig bezahlen und das dann "Dienstleistung" nennen? Und das BGE ist die einzige Möglichkeit diesen Wahnsinn aufrecht zu erhalten, da nur so genug Geld herumverteilt wird, dass weiterhin jeder jeden bezahlen kann. Oder was war jetzt die Frage?
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Diensleistung ist schon mal (auch) richtig. Hat aber mit arbeitsmarktpolitischen Anstrengungen wenig zu tun. Ein Automechaniker oder ein Arzt werden meistens nicht vom Staat bezahlt. Und keine Ahnung was daran Wahnsinn sei soll. Fakt ist jedenfalls das der Staat einerseits viele Arbeiten wegen Geldmangels unerledigt lassen muss und andererseits arbeitsfähigen Menschen Hartz4 zahlt. Total krank so was. Die Aufgabe des Staates sollte es sein die beiden Sachen so gut es geht zusammen zu führen. Ein BGE würde diesen Missstand nicht bessern sondern dramatisch verschlimmern!
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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Mendoza hat geschrieben:(08 Mar 2019, 17:09)

[*] Fakt ist jedenfalls das der Staat einerseits viele Arbeiten wegen Geldmangels unerledigt lassen muss und andererseits arbeitsfähigen Menschen Hartz4 zahlt.[*]
Und andererseits "arbeitsfähigen Leuten" irgendwelche lustigen Jobs in der Verwaltung gibt. Ich war mal in einem kommunalen Sozialausschuss. Was glaubst du was da alles an lustigen Maßnahmen bewilligt wurden wo irgendwelche Leute die zum Beispiel Theologie studiert hatten als Leiter von irgendwelchen Einrichtungen benannt wurden die sich in einem Stadtteil um stadtteilspezifische Stadtteilsachen kümmern sollten...
Mendoza hat geschrieben:(08 Mar 2019, 17:09)

Diensleistung ist schon mal (auch) richtig. Hat aber mit arbeitsmarktpolitischen Anstrengungen wenig zu tun. Ein Automechaniker oder ein Arzt werden meistens nicht vom Staat bezahlt. Und keine Ahnung was daran Wahnsinn sei soll. [*] Total krank so was. Die Aufgabe des Staates sollte es sein die beiden Sachen so gut es geht zusammen zu führen. Ein BGE würde diesen Missstand nicht bessern sondern dramatisch verschlimmern!
Ja gut, was passiert wenn kein Hartz4 und kein BGE gezahlt wird? Tausende "Faulenzer" haben plötzlich kein Geld mehr bei billigen Discountern einzukaufen und sich lustige Fernsehprogramme zu bestellen. Ob da "die Wirtschaft" so zufrieden ist?

Was ich an dieser Diskussion immer nicht verstehe: Wenn man doch so gegen BGE ist weil man will dass nur diejenigen Geld haben die es auch auf dem freien Markt verdienen, warum sind die nicht auch dafür, dass sämtliche jetzige staatliche Leistungen gestrichen werden? Du findest das jetzige System krank, aber willst auch kein neues System? Ja was willst du dann? :?: Dass kein Hartz4 mehr an "arbeitsfähige Empfänger" gezahlt wird? Ich schätze mal das wären 99% der jetzigen Hartz4 Empfänger. Ok. Das forderst du? Völlige Einstellung von Sozialhilfe für alle die überhaupt nichts arbeiten können? Ja gut, bin ich dabei. Dann finde ich endlich Leute die für mich arbeiten und ich muss nur 10 Cent pro Stunde bezahlen, Mindestlohn ist ja auch so ein komisches staatliches Konstrukt das völlig in den freien Markt eingreift, nicht wahr? Oder wie? Oder was... :?:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Maltrino hat geschrieben:(08 Mar 2019, 18:31)

Und andererseits "arbeitsfähigen Leuten" Oder wie? Oder was... :?:
Wenn die Firmen dass bezahlen würden ...(Nur die Firmen für die Wirtschaftsförderung zur Kasse gebeten werden) hätten wir da kein Problem.

Ob Du nun für die Firma arbeitest oder als Käufer von denen sponsoriert wirst...

Blöd nur - die wollen das nicht zahlen...... und ich auch nicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Teeernte hat geschrieben:(08 Mar 2019, 19:45)

Wenn die Firmen dass bezahlen würden ...(Nur die Firmen für die Wirtschaftsförderung zur Kasse gebeten werden) hätten wir da kein Problem.

Ob Du nun für die Firma arbeitest oder als Käufer von denen sponsoriert wirst...

Blöd nur - die wollen das nicht zahlen...... und ich auch nicht.

??? Was hat dass mit dir zu tun?
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Teeernte
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Alpha Centauri hat geschrieben:(12 Mar 2019, 10:42)

??? Was hat dass mit dir zu tun?
...und... Was hat dass mit Dir zu tun ?.....und Du mit mir ? Dein Text zu meinem Beitrag ? ...zum Thema ? Fragen über Fragen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Mendoza hat geschrieben:(08 Mar 2019, 17:09)

Diensleistung ist schon mal (auch) richtig. Hat aber mit arbeitsmarktpolitischen Anstrengungen wenig zu tun. Ein Automechaniker oder ein Arzt werden meistens nicht vom Staat bezahlt. Und keine Ahnung was daran Wahnsinn sei soll. Fakt ist jedenfalls das der Staat einerseits viele Arbeiten wegen Geldmangels unerledigt lassen muss und andererseits arbeitsfähigen Menschen Hartz4 zahlt. Total krank so was. Die Aufgabe des Staates sollte es sein die beiden Sachen so gut es geht zusammen zu führen. Ein BGE würde diesen Missstand nicht bessern sondern dramatisch verschlimmern!
Na dann sind Sie ja ein Fan von dem §16i im SGB II dieser ermöglicht das arbeitsfähige Menschen die jetzt ca. 800 € monatlich ALG II/Hartz IV erhalten für fünf Jahre bei einem Arbeitgeber in Arbeit kommen. Dieser Arbeitgeber erhält dann Lohnkostenzuschüsse in den ersten beiden Jahren sogar 100 % im dritten 90 % im vierten 80 % und im fünften immer noch 70 % mindestens auf dem Niveau des Mindestlohn ca. 1400 € monatlich oder Tariflohn falls tarifgebunden.

Also die Steuerzahler zahlen einen Arbeitgeber eine Arbeitskraft in den ersten beiden Jahren für lau, das finden Sie vermutlich eine Super Sache?
Mancher der dieses Geld erarbeitet also Leute die jeden Tag aufstehen, teilweise Nachts bzw. in Schicht arbeiten um dann im Endeffekt mit ihren Steuern für zwei arbeiten müssen finden das eventuell nicht so gut als Sie. Und das nur damit ein arbeitsfähiger ALG II Empfänger von einen Arbeitgeber "für lau" eingestellt wird.

Also nur dafür das Menschen wie sie ihren Willen bekommen, Arbeitgeber weiterhin vom Steuerzahler subventionierte Arbeitskräfte erhalten und alle arbeitsfähigen Menschen wenn auch nur einen "imaginären" Arbeitsplatz besitzen, ist das für Leute die jeden Tag aufstehen, teilweise Nachts bzw. in Schicht arbeiten doch etwas zu teuer.

Das BGE ist so und so alternativlos, weil die Digitalisierung der Industrie sowie das Ende des Verbrennungsmotor Millionen von Arbeitsplätzen vernichtet. Ideologie ist immer ein schlechter Ratgeber vor allem die Neoliberale.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Sybilla hat geschrieben:(12 Mar 2019, 20:14)
Das BGE ist so und so alternativlos, weil die Digitalisierung der Industrie sowie das Ende des Verbrennungsmotor Millionen von Arbeitsplätzen vernichtet. Ideologie ist immer ein schlechter Ratgeber vor allem die Neoliberale.
Ich seh das nicht so schwarz wie Du, ...welcher Job ist denn heute noch für "Ungelernte" ? Einerseits wird bei "Digitalisierung" eine Weiterbeschäftigung ausgeschlossen...und auf der Anderen Seite soll ein Arbeitnehmer SOFORT wieder einsetzbar sein- selbst nach 1000 Jahren Arbeitslosigkeit.

Es gibt viele Jobs die bereits sehr Digital-Lastig sind - und keinem gekündigt wurde - KFZ Mechaniker zB. ...selbst beim Reifenfritzen steht ein Komputer zum auswuchten und Spur vermessen.

Die Sekretärin hat den Sprung zur Assistenz der ...XYZ- Leitung gemacht -
und der Pförtner ist zum Mitarbeiter für Besucherfragen mutiert .....vom Betriebsausweis hin zu einer Key Card im Eingang.

FAST jeder Werktätige kann einen PC/Smartphone bedienen , viele sogar mit verschiedenen Betriebssystemen..

Eine Uhr ist preiswert geworden - und ist nicht nur ab 25 Betriebsjubiläum verfügbar. - DIGITAL.

Das hochkomplexe duplex Funkgerät ist nun Digital....und nennt sich Handy. Eine Lizenz zum "funken" mit dem Gerät an einen Kollegen in Japan oder Spanien ist nicht erforderlich.

Im PKW sind mittlerweile deutlich über 10 Komputersysteme verbaut - ohne eine neue "Bedienungsberechtigung zu machen. Die Fahrerlaubnis als Vorkriegsware reicht noch.

...und die DIGITALISIERUNG im HeimTV ist VOLL durchgesetzt - ....DVB-S,DVB-T und DVB-C. Selbst Leute mit geringer Bildung können das Gerät bedienen.

Die Digitalisierung in der Produktion wird ähnlich ablaufen. Es wird eine GUI für den Bediener geben (Grafisches User Interface) der das Ding damit bedienen kann.....der Kunde wird anspruchsvoller... Statt kleinSerie wird es mehr Einzelstücke geben. Ich bin mir Sicher , dass man in 10 Jahren die Klamotten "ausdrucken" kann- . Grössen sind nur eine pauschale "Näherung"..der 3DScanner wird da genauer//passfähiger messen. Möbel im "Selbstdesign" werden preiswerter als die im Geschäft...

..vielleicht gibt es auch "Personal" in Haushalt, Garten und Auto ? ...nur wer den Job mag - :D :D :D

...und bei Handwerkern ist doch jetzt schon MANGEL mit Digitaler Vermessung, ...digitaler Bestellung, digitaler Lieferung... und Bestellung des Handwerkers mittels Digitalem Telefon.

Nicht die Digitalisierung wird Arbeitsplätze "KOSTEN" - das sind eher die Steuern und Nebenkosten.

Eine "ARBEITSKRAFT" KOSTET (min) das 3-4 Fache des Lohnes...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Sybilla hat geschrieben:(12 Mar 2019, 20:14)Ideologie ist immer ein schlechter Ratgeber vor allem die Neoliberale.
Ideologie ist IMMER ein schlechter Ratgeber :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Teeernte hat geschrieben:(02 Mar 2019, 23:00)

Ja Arbeit gibts da nicht - da muss man für Beschäftigung sorgen.
Was meinst du damit? Ehrenamt oder dass der Staat künstlich Jobs schafft? Du weißt schon, dass es nicht funktionieren kann. Das BGE ist doch viel logischer und effizienter.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

lili hat geschrieben:(12 Mar 2019, 22:26)

Was meinst du damit? Ehrenamt oder dass der Staat künstlich Jobs schafft? Du weißt schon, dass es nicht funktionieren kann. Das BGE ist doch viel logischer und effizienter.
Es gibt einen Personenkreis der gebraucht werden möchte - Resultate auf reeller Arbeit jedoch weit hinter normalen Ergebnissen liegen - solchen Menschen muss man eine Beschäftigung bieten.

Sie in die Ecke stellen und mit Geld "ruhigstellen//Schweigegeld zahlen" ...ist der verkehrte Weg.

Was an BGE logisch oder effizient ist - muss sich mir nicht erschliessen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Teeernte hat geschrieben:(12 Mar 2019, 22:40)

Es gibt einen Personenkreis der gebraucht werden möchte - Resultate auf reeller Arbeit jedoch weit hinter normalen Ergebnissen liegen - solchen Menschen muss man eine Beschäftigung bieten.

Sie in die Ecke stellen und mit Geld "ruhigstellen//Schweigegeld zahlen" ...ist der verkehrte Weg.

Was an BGE logisch oder effizient ist - muss sich mir nicht erschliessen.

Warum ist dass der verkehrte Weg? Ich verbiete ihnen ja nicht etwas zusätzliches zu tun, aber sie werden nicht gezwungen. Durch das BGE haben sie doch die Entscheidungsfreiheit.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Sybilla hat geschrieben:(12 Mar 2019, 20:14)

Na dann sind Sie ja ein Fan von dem §16i im SGB II dieser ermöglicht das arbeitsfähige Menschen die jetzt ca. 800 € monatlich ALG II/Hartz IV erhalten für fünf Jahre bei einem Arbeitgeber in Arbeit kommen. Dieser Arbeitgeber erhält dann Lohnkostenzuschüsse in den ersten beiden Jahren sogar 100 % im dritten 90 % im vierten 80 % und im fünften immer noch 70 % mindestens auf dem Niveau des Mindestlohn ca. 1400 € monatlich oder Tariflohn falls tarifgebunden.

Also die Steuerzahler zahlen einen Arbeitgeber eine Arbeitskraft in den ersten beiden Jahren für lau, das finden Sie vermutlich eine Super Sache?
Mancher der dieses Geld erarbeitet also Leute die jeden Tag aufstehen, teilweise Nachts bzw. in Schicht arbeiten um dann im Endeffekt mit ihren Steuern für zwei arbeiten müssen finden das eventuell nicht so gut als Sie. Und das nur damit ein arbeitsfähiger ALG II Empfänger von einen Arbeitgeber "für lau" eingestellt wird.

Also nur dafür das Menschen wie sie ihren Willen bekommen, Arbeitgeber weiterhin vom Steuerzahler subventionierte Arbeitskräfte erhalten und alle arbeitsfähigen Menschen wenn auch nur einen "imaginären" Arbeitsplatz besitzen, ist das für Leute die jeden Tag aufstehen, teilweise Nachts bzw. in Schicht arbeiten doch etwas zu teuer.

Das BGE ist so und so alternativlos, weil die Digitalisierung der Industrie sowie das Ende des Verbrennungsmotor Millionen von Arbeitsplätzen vernichtet. Ideologie ist immer ein schlechter Ratgeber vor allem die Neoliberale.
Das ist ohnehin eine Logik bei den BGE Gegnern die für sich spricht, einerseits ist man Gegen weil durch sogenannte Grundeinkommen angeblich der " Steuerzahler " Faulenzer" bezahlt, dabei tut man im gegenwärtigen Hartz System bei den sogenannten Aufstockern genau dass auch der Steuerzahler finanziert bzw. zahlt den ( teilweisen) Lohn der Arbeitskraft für den Arbeitgeber, wie gerecht ist dass? Da ja viele BGE Kritiker gerne mit der vermeintlichen Gerechtigkeitskeule kommen
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

lili hat geschrieben:(12 Mar 2019, 22:26)

Was meinst du damit? Ehrenamt oder dass der Staat künstlich Jobs schafft? Du weißt schon, dass es nicht funktionieren kann. Das BGE ist doch viel logischer und effizienter.
Teeernte hat geschrieben:(12 Mar 2019, 22:40)

Es gibt einen Personenkreis der gebraucht werden möchte - Resultate auf reeller Arbeit jedoch weit hinter normalen Ergebnissen liegen - solchen Menschen muss man eine Beschäftigung bieten.

Sie in die Ecke stellen und mit Geld "ruhigstellen//Schweigegeld zahlen" ...ist der verkehrte Weg.

[*].
Lasst uns doch einen Kompromiss machen: Wir nennen das ganze nicht "BGE" sondern "BfA-Bezahlung für Arbeit" und zahlen einfach jedem Menschen Geld damit er 24 Stunden am Aufbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft mitarbeitet. Und jeder der sich bereiterklärt diese Arbeit zu leisten bekommt das Geld, also jeder. Zufrieden?
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

lili hat geschrieben:(12 Mar 2019, 22:42)

Warum ist dass der verkehrte Weg? Ich verbiete ihnen ja nicht etwas zusätzliches zu tun, aber sie werden nicht gezwungen. Durch das BGE haben sie doch die Entscheidungsfreiheit.
Sozialversicherungspflichtige Jobs werden mit einem BGE nicht mehr gebraucht. Der Arbeitgeber spart Personalkosten. Die paritätische Finanzierung der Sozialkosten durch AG und AN entfällt.
Die AG haben unkontrollierte Kostenexplosionen verhindert. Dieses Lobbyinteresse ist nicht länger notwendig. Auf welche Lobby kannst du dich stützen?
Mit 1000,- € BGE mußt du dich überall privat versichern, ohne paritätische Kostenteilung.
Wohngeld ist auch nicht mehr aktuell.
Also, wie viel bleibt für dich übrig und welche Entscheidungsfreiheit meinst du damit genau?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Dampflok94 »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Mar 2019, 03:45)

Sozialversicherungspflichtige Jobs werden mit einem BGE nicht mehr gebraucht. Der Arbeitgeber spart Personalkosten. Die paritätische Finanzierung der Sozialkosten durch AG und AN entfällt.
Die AG haben unkontrollierte Kostenexplosionen verhindert. Dieses Lobbyinteresse ist nicht länger notwendig. Auf welche Lobby kannst du dich stützen?
Mit 1000,- € BGE mußt du dich überall privat versichern, ohne paritätische Kostenteilung.
Wohngeld ist auch nicht mehr aktuell.
Also, wie viel bleibt für dich übrig und welche Entscheidungsfreiheit meinst du damit genau?
Das würde ich nicht so sehen. Die Rentenversicherung wäre wohl wirklich überflüssig. Schon bei der Arbeitslosenversicherung ist das gar nicht mehr so klar. Und die GKV würde wie bisher weiter laufen. Warum sollte es also irgendwo irgendwelche Kostenexplosionen geben?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Dampflok94 hat geschrieben:(13 Mar 2019, 09:47)

Das würde ich nicht so sehen. Die Rentenversicherung wäre wohl wirklich überflüssig. Schon bei der Arbeitslosenversicherung ist das gar nicht mehr so klar. Und die GKV würde wie bisher weiter laufen. Warum sollte es also irgendwo irgendwelche Kostenexplosionen geben?
Auch die Arbeitslosenversicherung ist überflüssig. Auch die die GKV mit der Familienmitversicherung und den einkommensabhängigen Beiträgen ergibt mit einem BGE keinen Sinn. Sie würde also nicht wie bisher weiterlaufen, sondern auf eine Kopfpauschale umgestellt.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Dampflok94 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 09:53)

Auch die Arbeitslosenversicherung ist überflüssig. Auch die die GKV mit der Familienmitversicherung und den einkommensabhängigen Beiträgen ergibt mit einem BGE keinen Sinn. Sie würde also nicht wie bisher weiterlaufen, sondern auf eine Kopfpauschale umgestellt.
Ich sehe die ALV keineswegs als überflüssig. Bzw. nicht überflüssiger als jetzt schon. Man könnte auch jetzt die Leute gleich in HartzIV überleiten. Die ALV soll doch den bisherigen Lebensstandard eine gewisse Zeit lang halbwegs absichern. Warum sollte das mit einem BGE entfallen? Man kann die ALV auf einem niedrigeren Niveau fahren, weil sie nur den Teil über dem BGE absichern muß.
Und die GKV ist doch eine völlig andere Baustelle. Beim BGE geht es, wie bei Rente und ALV, um den monatlichen Unterhalt. Bei der GKV geht es um Gesundheit. Ich wüßte nicht, warum man da mit einem BGE irgendwas ändern sollte. In welcher Form die Beiträge für die GKV erhoben werden, müßte noch geklärt werden. Und ob da gerade eine Kopfpauschale der Weisheit letzter Schluß ist, wageee ich mal zu bezweifeln. Das einzige Thema, welches das BGE berührt, wäre das Krankengeld. Hier wären wohl Änderungen notwendig. Aber da verliert man sich schon in Details.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Wie es David Precht mal treffend formuliert hat: Es führt an einer Entkopplung der sozialen Sicherungsysteme vom Faktor Arbeit kein Weg vorbei ". und recht hat er. Dass muss man bei einer sich rasch digital wandelnden Arbeitswelt (Roboter und Computerprogramme ersetzen menschliche Arbeitskraft) ganz pragmatisch angehen und nicht im starren obendrein falschen Dogmatismus der Leistungsideologen verharren.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Dampflok94 hat geschrieben:(13 Mar 2019, 10:08)

Ich sehe die ALV keineswegs als überflüssig. Bzw. nicht überflüssiger als jetzt schon. Man könnte auch jetzt die Leute gleich in HartzIV überleiten. Die ALV soll doch den bisherigen Lebensstandard eine gewisse Zeit lang halbwegs absichern. Warum sollte das mit einem BGE entfallen? Man kann die ALV auf einem niedrigeren Niveau fahren, weil sie nur den Teil über dem BGE absichern muß.
Bedingungsloses Grundeinkommen bedeutet auch bedingungslose Selbstverantwortung. Wer also im Falle der Arbeitslosigkeit oder im Alter nicht auf Existenzminimumsniveau fallen möchte muss halt privat vorsorgen. Entweder durch Ansparen oder halt durch abschließen einer privaten Versicherung. Wenn man sich aber für ein BGE entscheidet, dann gibt es auch keine Grund über die Existenzsicherung hinaus noch andere Absicherungen staatlich zwangszufinanzieren.

Und die GKV ist doch eine völlig andere Baustelle. Beim BGE geht es, wie bei Rente und ALV, um den monatlichen Unterhalt. Bei der GKV geht es um Gesundheit. Ich wüßte nicht, warum man da mit einem BGE irgendwas ändern sollte. In welcher Form die Beiträge für die GKV erhoben werden, müßte noch geklärt werden. Und ob da gerade eine Kopfpauschale der Weisheit letzter Schluß ist, wageee ich mal zu bezweifeln.
Das hat nichts mit dem Weisheit letzter Schluss zu tun, sondern ist die logische Konsequenz. Wenn der Staat das Existenzminimum bedingungslos sichert, dann gehört dazu auch eine Krankenversicherung. Damit entfällt letztendlich auch der Grund für einkommensabhängige Beiträge oder eben die von mir genannte Familienmitversicherung. Ob man dann um mal bei konkreten Beispielen zu bleiben 800 € BGE auszahlt und die Krankenversicherung "kostenlos" ist oder man 1.000 € auszahlt und für die Krankenversicherung einen Beitrag von 200 € erhebt ist aber Jacke wie Hose.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Teeernte hat geschrieben:(12 Mar 2019, 21:35)
...Die Digitalisierung in der Produktion wird ähnlich ablaufen....
Was wurden denn aus dem Schriftsetzern in den Zeitungs- - und Zeitschriftenredaktionen nach der Digitalisierung? Jetzt klopft jeder Autor- Redakteur seine Artikel selbst in den PC in das Layout des Medienprodukts. Der Beruf des Schriftsetzers ist weggefallen. Der wunderbare Jobboom ist vor allem der Aufteilung von Vollzeitarbeitsstellen in Teilzeitarbeitsstellen zu verdanken. Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Die Digitalisierung in der Produktion wird ähnlich ablaufen, menschenleere Fabrikhallen voll digitaler Robotik. Erste Beispiele gibt es schon. Eine Handvoll hochqualifizierter Fachkräfte zur Regelung und Überwachung ist ausreichend. Selbst im Handwerk hat die Digitalisierung der Arbeitsabläufe bereits zum Stellenabbau geführt. Ein digital-Robotik gefertigtes Fensterelement ist schon Standard. Wer glaubt das zukünftig alle im Dienstleistungssektor beschäftigt werden können ist ein Träumer. Wer soll denn diese Dienstleistungen bezahlen? Ja, es gibt in vielen Gärten einen Rasen der gemäht werden muss aber wer möchte und kann dafür eine angemessene Entlohnung bezahlen? Wer möchte und kann eine angemessene Entlohnung für Dienstleistungen im Haushalt bezahlen? Diese Dienstleistungen werden zwar von manchen erwünscht aber dafür eine angemessene Entlohnung bezahlen wollen die wenigsten. Ein BGE ist alternativlos.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Dampflok94 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 10:59)

Bedingungsloses Grundeinkommen bedeutet auch bedingungslose Selbstverantwortung.
An diesem Punkt werden wir nicht zusammen kommen. Und daraus ergibt sich dann die Differenz in den anderen Fragen.

In meinen Augen ersetzt das BGE nicht jedwede andere staatliche Fürsorge. Es ist nur ein Baustein. Ein wichtiger, sicherlich sogar der wichtigste, aber eben nur einer.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Mar 2019, 10:53)

Wie es David Precht mal treffend formuliert hat: Es führt an einer Entkopplung der sozialen Sicherungsysteme vom Faktor Arbeit kein Weg vorbei ". und recht hat er. Dass muss man bei einer sich rasch digital wandelnden Arbeitswelt (Roboter und Computerprogramme ersetzen menschliche Arbeitskraft) ganz pragmatisch angehen und nicht im starren obendrein falschen Dogmatismus der Leistungsideologen verharren.
Diese Argument ist ziemlich unsinnig. Seit Beginn der Industrialisierung wird schon das schon beklagt ohne jedoch wirklich eingetroffen zu sein. Statt Massenverelendung hat es aber nur zwei Sachen gegeben. Steigenden Wohlstand und eine Reduzierung der Arbeitszeit.

Und was wäre schon so schlimm daran, im Zuge der Produktivitätsfortschritte, die durch weitergehende Automatisierung entstehen, die Normalarbeitszeit weiter zu reduzieren?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 10:59)

Bedingungsloses Grundeinkommen bedeutet auch bedingungslose Selbstverantwortung. Wer also im Falle der Arbeitslosigkeit oder im Alter nicht auf Existenzminimumsniveau fallen möchte muss halt privat vorsorgen. Entweder durch Ansparen oder halt durch abschließen einer privaten Versicherung. Wenn man sich aber für ein BGE entscheidet, dann gibt es auch keine Grund über die Existenzsicherung hinaus noch andere Absicherungen staatlich zwangszufinanzieren.




Das hat nichts mit dem Weisheit letzter Schluss zu tun, sondern ist die logische Konsequenz. Wenn der Staat das Existenzminimum bedingungslos sichert, dann gehört dazu auch eine Krankenversicherung. Damit entfällt letztendlich auch der Grund für einkommensabhängige Beiträge oder eben die von mir genannte Familienmitversicherung. Ob man dann um mal bei konkreten Beispielen zu bleiben 800 € BGE auszahlt und die Krankenversicherung "kostenlos" ist oder man 1.000 € auszahlt und für die Krankenversicherung einen Beitrag von 200 € erhebt ist aber Jacke wie Hose.

Genauso ist es deswegen befürworte ich als Liberaler das Konzept des bedinungslosen Grundeinkommen ja , es befähigt die Menschen zu mehr Selbstverantwortung und ermöglicht ein mehr an individueller Freiheit statt Überwachung , Sanktionen und Bevormundung wie gegenwärtig der Fall ist. ( Hartz4 und Co) man sollte den Individuum mehr zu trauen statt zu misstrauen, motivieren statt sanktionieren dazu kommt ,dass dieser Irrsinn an Verwaltungsaufwand und überbordender Bürokratie in den sozialen Systemen nicht mehr zeitgemäß und teuer obendrein ( oder glaubt man hier ernsthaft Bedürftigkeitsprüfungen gibt es umsonst) der undurchsichtige Dschungel an zig Sozialleistungen gehört gerodet und zu einer gebündelt, eben dem Grundeinkommen. Wie man zu einem bedinungslosen Grundeinkommen letztendlich steht , dass ist aber auch eine Sache des Menschenbildes.
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Mi 13. Mär 2019, 11:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:01)

Was wurden denn aus dem Schriftsetzern in den Zeitungs- - und Zeitschriftenredaktionen nach der Digitalisierung? Jetzt klopft jeder Autor- Redakteur seine Artikel selbst in den PC in das Layout des Medienprodukts. Der Beruf des Schriftsetzers ist weggefallen. Der wunderbare Jobboom ist vor allem der Aufteilung von Vollzeitarbeitsstellen in Teilzeitarbeitsstellen zu verdanken. Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Die Digitalisierung in der Produktion wird ähnlich ablaufen, menschenleere Fabrikhallen voll digitaler Robotik. Erste Beispiele gibt es schon. Eine Handvoll hochqualifizierter Fachkräfte zur Regelung und Überwachung ist ausreichend. Selbst im Handwerk hat die Digitalisierung der Arbeitsabläufe bereits zum Stellenabbau geführt. Ein digital-Robotik gefertigtes Fensterelement ist schon Standard. Wer glaubt das zukünftig alle im Dienstleistungssektor beschäftigt werden können ist ein Träumer. Wer soll denn diese Dienstleistungen bezahlen? Ja, es gibt in vielen Gärten einen Rasen der gemäht werden muss aber wer möchte und kann dafür eine angemessene Entlohnung bezahlen? Wer möchte und kann eine angemessene Entlohnung für Dienstleistungen im Haushalt bezahlen? Diese Dienstleistungen werden zwar von manchen erwünscht aber dafür eine angemessene Entlohnung bezahlen wollen die wenigsten. Ein BGE ist alternativlos.
Ich habe selbst 4c - Papier-Klebesatz gesetzt. :D :D :D Nachts um 3 die Seiten zur Druckerei gefahren....nach 12 Stunden "Arbeit". 50km weit.

Heute muss die moderne Druckerei nicht mal "anhalten" für einen Seitenwechsel....und man kann die Seite aus Timbuktu senden.

Irgendwas ist immer.

Du wirst Deine Meinung behalten ...und ich meine. Mit einer CDU/CSU Beteiligung sehe ich dem GELASSEN entgegen, und die SPD will ja auch nicht WIRKLICH.

Was meinst Du ist angemessen ...für Rasenmähen in Nachbarschaftshilfe ? (Maschine gestellt)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:04)

Diese Argument ist ziemlich unsinnig. Seit Beginn der Industrialisierung wird schon das schon beklagt ohne jedoch wirklich eingetroffen zu sein. Statt Massenverelendung hat es aber nur zwei Sachen gegeben. Steigenden Wohlstand und eine Reduzierung der Arbeitszeit.

Und was wäre schon so schlimm daran, im Zuge der Produktivitätsfortschritte, die durch weitergehende Automatisierung entstehen, die Normalarbeitszeit weiter zu reduzieren?
Industrialisierung war keine Digitalisierung oder gar künstliche Intelligenz, hier liegt der Unterschied und der Denkfehler bei jenen die Digitalisierung heute mit Industrialisierung damals gleich setzen
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:12)

Wie man zu einem bedinungslosen Grundeinkommen letztendlich steht , dass ist aber auch eine Sache des Menschenbildes.
Nein es ist ein Paradigmenwechsel. Nämlich zu arbeiten ohne eine Gegenleistung dafür erwarten zu dürfen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:17)

Nein es ist ein Paradigmenwechsel. Nämlich zu arbeiten ohne eine Gegenleistung dafür erwarten zu dürfen.

Eben nicht es hieße nur für viele : nicht mehr Arbeit gegen Geld ( Lohnarbeit) sondern Arbeit trotz Geld ( bedinungsloses Grundeinkommen)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:01)

Ein BGE ist alternativlos.
Nö.

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:22)

Eben nicht
Natürlich, sonst wäre es ja kein bedingungsloses Grundeinkommen.

Und das ist der entscheidende Paradigmenwechsel, der mit der Einführung eines BGE einhergehen muss.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:27)

Natürlich, sonst wäre es ja kein bedingungsloses Grundeinkommen.

Und das ist der entscheidende Paradigmenwechsel, der mit der Einführung eines BGE einhergehen muss.
Du meinst >> Kompromiss... 700 Eu BGE, 3 Cent Mindestlohn die Stunde und 20% Inflation ? Auch eine Variante.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:04)

Diese Argument ist ziemlich unsinnig. Seit Beginn der Industrialisierung wird schon das schon beklagt ohne jedoch wirklich eingetroffen zu sein. Statt Massenverelendung hat es aber nur zwei Sachen gegeben. Steigenden Wohlstand und eine Reduzierung der Arbeitszeit.

Und was wäre schon so schlimm daran, im Zuge der Produktivitätsfortschritte, die durch weitergehende Automatisierung entstehen, die Normalarbeitszeit weiter zu reduzieren?
Massenverelendung ist ein treuer Geselle der Industrialisierung. Ende des 19 Jahrhunderts wurde zur Bekämpfung der Verelendung der Bevölkerung, die bismarckische Sozialgesetzgebung manifestiert um auf die soziale Not der Arbeiterschaft zu reagieren. Von 1914 -1918 war den der WKI in dessen Anschluss die Inflation. Dann trat zur Bekämpfung der sozialen Not 1927 das "Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung" in Kraft. Wenig später folgte die Weltwirtschaftskrise in Folge der ersten Globalisierungswelle. Die soziale Not stieg bis 1933 stark an die Katastrophe mündet im WK II. Danach folgten dann die sozialen Sicherungssysteme der Bonner Republik. Die nicht nur eine Grundsicherung sondern von von 1956 bis 2004 eine Arbeitslosenhilfe deren Höhe von der Höhe des vorherigen Einkommens abhing. Der Leistungssatz betrug zuletzt 53 % des Nettoentgelts. In diesem Zeitraum gab es in D nur sehr geringe soziale Not sehr lange wurde auch keine Tafelläden benötigt. (Die Älteren unter uns werden sich an die "Gute Alte Zeit" erinnern) Im Zuge der neoliberalen Reformen der Agenda 2010 kehrte mit Hartz IV die soziale Not nach Deutschland zurück. Steigernden Wohlstand gibt es seit der Jahrtausendwende nur noch für wenige privilegierte im ÖD oder in tariflicher Vollzeitbeschäftigung (nicht in Zeit oder Leiharbeit) die Normalarbeitszeit wird im Zuge der Produktivitätsfortschritte reduziert, allerdings nicht mit vollen Lohnausgleich sondern durch Jobsharing in Teilzeitbeschäftigung.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:24)

Nö.

mfg
Ok welche?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:40)

Massenverelendung ist ein treuer Geselle der Industrialisierung. Ende des 19 Jahrhunderts wurde zur Bekämpfung der Verelendung der Bevölkerung, die bismarckische Sozialgesetzgebung manifestiert um auf die soziale Not der Arbeiterschaft zu reagieren. Von 1914 -1918 war den der WKI in dessen Anschluss die Inflation. Dann trat zur Bekämpfung der sozialen Not 1927 das "Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung" in Kraft. Wenig später folgte die Weltwirtschaftskrise in Folge der ersten Globalisierungswelle. Die soziale Not stieg bis 1933 stark an die Katastrophe mündet im WK II. Danach folgten dann die sozialen Sicherungssysteme der Bonner Republik. Die nicht nur eine Grundsicherung sondern von von 1956 bis 2004 eine Arbeitslosenhilfe deren Höhe von der Höhe des vorherigen Einkommens abhing. Der Leistungssatz betrug zuletzt 53 % des Nettoentgelts. In diesem Zeitraum gab es in D nur sehr geringe sozialen Not sehr lange wurde auch keine Tafelläden benötigt. (Die Älteren unter werden sich an die "Gute Alte Zeit" erinnern) Im Zuge der neoliberalen Reformen der Agenda 2010 kehrte Mit Hartz IV die soziale Not nach Deutschland zurück. Steigernden Wohlstand gibt es seit der Jahrtausendwende nur noch für wenige privilegierte im ÖD oder in Tariflicher Vollzeitbeschäftigung (nicht in Zeit oder Leiharbeit) die Normalarbeitszeit wird im Zuge der Produktivitätsfortschritte reduziert, allerdings nicht mit vollen Lohnausgleich sondern durch Jobsharing in Teilzeitbeschäftigung.
Man benötigt schon etwas "Leidensdruck" um die MINDEST Bildung für eine Beschäftigung zu erhalten...später einen Job zu machen...

Eine Welt mit Ausschliesslich Supermoddels, Bloggern - ähmmmm "Fachjournalisten" und Produkttestern ....(und das dann ohne 6. Klasse) kann ich mir nicht vorstellen.

Auf der Anderen Seite - werden die (DEINER MEINUNG noch wenigen) Beschäftigten ihren Teil am Kuchen einfordern. ....man kann ungestört Arbeiten im Burj Al Arab... :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:46)

Ok welche?
Hä ?

Arbeiten, Geld verdienen, Sozialsysteme erhalten, stabilisieren und verbessern. Was auch sonst ?

Traumland oder Phantasien sind da sicherlich NICHT alternativlos.

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:27)

Natürlich, sonst wäre es ja kein bedingungsloses Grundeinkommen.

Und das ist der entscheidende Paradigmenwechsel, der mit der Einführung eines BGE einhergehen muss.
Nein eben nicht, wie ich schon schrieb.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Mar 2019, 12:01)

Nein eben nicht, wie ich schon schrieb.
Doch natürlich... wäre es ja nicht bedingungslos.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 12:03)

Doch natürlich... wäre es ja nicht bedingungslos.

Nein
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Mar 2019, 12:05)

Nein
Nie zuvor wird soviel Hamsterrad gewesen sein, wie nach der Einführung des BGE .
Weil weitere staatliche Leistungen nicht zu erwarten sind und jeder schauen muß, wie er über die Runden kommt.
Schlaraffenland fällt aus, wegen ist nicht.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Mar 2019, 12:05)

Nein
Das kannst du noch so oft verneinen. Aber natürlich ist es nichts anderes. Wenn du das noch nicht verstanden hast, dann solltest du dir das BGE nochmal genauer ansehen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Mar 2019, 12:08)

Nie zuvor wird soviel Hamsterrad gewesen sein, wie nach der Einführung des BGE .
Weil weitere staatliche Leistungen nicht zu erwarten sind und jeder schauen muß, wie er über die Runden kommt.
Schlaraffenland fällt aus, wegen ist nicht.
Ändert nichts daran dass, das Konzept Grundeinkommen an sich wie ich finde richtig ist und zur Befriedigung irgendwelcher Luxusgelüste dazu soll es nicht dienen, sondern um die Grundbedürfnisse des Menschseins bedinungslos und lebenslang zu gewährleisten
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Mi 13. Mär 2019, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Mar 2019, 12:11)

Das kannst du noch so oft verneinen. Aber natürlich ist es nichts anderes. Wenn du das noch nicht verstanden hast, dann solltest du dir das BGE nochmal genauer ansehen.

Durch stete Wiederholungen wird es auch nicht richtiger, ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Sybilla hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:46)

Ok welche?
Die Frage ist doch ein Witz. Es gibt natürlich Unzählige. Die Menschheit ist sei einer Millionen Jahren in unzähligen Gesellschaften ohne BGE ausgekommen und ab morgen ist es völlig unmöglich ohne auzukommen? Im Rahmen der Digitalisierung wird es sicher Umbrüche aber kein Mensch weiß konkret, wie die Welt in 10 oder gar 100 Jahren aussieht. Ergo kann man jetzt auch noch nicht sagen, welche Probleme konkret existieren werden und mit welchen Methoden man sie bekämpft. Ich vermute, es werden diverse Arbeitsplätze verschwinden und in anderen Bereichen wieder neu aufgebaut. Das sämliche Arbeiten von Computern und Automaten übernommen werden und es keine Probleme mehr gibt die die Leute durch eigene Ideen und Arbeit lösen müssen, verweise ich mal ins Reich der Fantasie.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

Spam entfernt. Der User Teeernte scheint geradezu etwas herauszufordern.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(13 Mar 2019, 11:59)

Hä ?

Arbeiten, Geld verdienen, Sozialsysteme erhalten, stabilisieren und verbessern. Was auch sonst ?

Traumland oder Phantasien sind da sicherlich NICHT alternativlos.

mfg
Arbeiten, Geld verdienen schon einmal ein guter Ansatz aber leider gibt es trotz "Rekordbeschäftigung" mehr als 6 Millionen Leistungsbezieher, alleine im Bereich des SGB II/III darüber hinaus:

Mit einer Armutsquote in Deutschland von 16,8 Prozent sei "erneut eine neue traurige Rekordmarke" seit der Wiedervereinigung erreicht, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider. "Es geht um mindestens 13,7 Millionen Menschen, die aktuell zu den Armen gezählt werden müssen."

Also das mit Arbeiten, Geld verdienen, reicht für viele nicht aus "stempeln und rackern" ist für viele Alltag.

Sozialsysteme erhalten, stabilisieren und verbessern.

Ja das Sozialsystem der Arbeitslosenhilfe war ein Bollwerk gegen die Armut und die Armut im Niedriglohnsektor. Deren Beibehaltung hätte viele Problem von heute verhindert, die durch Hartz IV erst geschaffen wurden.

Wobei die Probleme auch im Kranken - Pflege und Rentensystem der sozialen Sicherung evident sind aber dass ist schon wieder ein anders Thema.
Aber auch im Bezug zu den Probleme im Kranken - Pflege und Rentensystem der sozialen Sicherung ist ein BGE alternativlos.
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