BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
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lili
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Ja aber da gibt es keine Sanktionen mehr und niemand wird dann mehr von Obdachlosigkeit bedroht werden. Man kann aktuell die ganzen Sozialleistungen streichen und die Leute noch weiter in die Armut führen. Gerade wenn das Amt bis 0% sanktioniert. Die Sozialgerichte schlagen jetzt schon Alarm. Da wäre doch ein BGE die bessere Alternative. Das heißt nicht, dass die anderen Sachen so bleiben wie sie sind. Es soll aufjedenfall der Wohnungsmarkt bezahlbar werden, weil aktuell ist es eine Katastrophe.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Adam Smith
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Adam Smith »

lili hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:42)

Ja aber da gibt es keine Sanktionen mehr und niemand wird dann mehr von Obdachlosigkeit bedroht werden. Man kann aktuell die ganzen Sozialleistungen streichen und die Leute noch weiter in die Armut führen. Gerade wenn das Amt bis 0% sanktioniert. Die Sozialgerichte schlagen jetzt schon Alarm. Da wäre doch ein BGE die bessere Alternative. Das heißt nicht, dass die anderen Sachen so bleiben wie sie sind. Es soll aufjedenfall der Wohnungsmarkt bezahlbar werden, weil aktuell ist es eine Katastrophe.
Auf dem ersten Blick klingt das einleuchtend. Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
lili
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:48)

Auf dem ersten Blick klingt das einleuchtend. Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Deswegen habe ich ja gemeint, dass man in dem Bereich etwas ändern muss.
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Regenmacher
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Regenmacher »

Mendoza hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:05)

Macht doch mal sowas auf wie den Freistaat Christiana in Kopenhagen, nur eben für Grundeinkommens-Anhänger. Wenn das klappt hab ihr echte Argumente statt reiner Fantasie.
Beim BGE gehts um das Geld der anderen Leute, deswegen bringt ein Versuch, bei dem man unter sich ist, nur noch größere Not. Die Hardcore-Fans wollen Kohle bekommen, ohne sich lästiger Erwerbsarbeit widmen zu müssen. Und deswegen werden andere mehr erarbeiten müssen, als sie für sich selbst brauchen. BGE ist - salopp formuliert - wie der erwachsene Sohn, der im Haus seiner Eltern wohnt, zu faul zum arbeiten ist und sich von Mammi und Pappi versorgen läßt, Zigaretten, Bier, Flatscreen-Fernseher und Internet-Flat inklusive.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:48)

Auf dem ersten Blick klingt das einleuchtend. Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Die Leute würden sich preiswerteren Wohnraum am Land suchen und das Mietpreisproblem in den Städten würde reduziert.
Oder entsprechend hinzuverdienen müssen.
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Regenmacher hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:53)

Beim BGE gehts um das Geld der anderen Leute, deswegen bringt ein Versuch, bei dem man unter sich ist, nur noch größere Not. Die Hardcore-Fans wollen Kohle bekommen, ohne sich lästiger Erwerbsarbeit widmen zu müssen. Und deswegen werden andere mehr erarbeiten müssen, als sie für sich selbst brauchen. BGE ist - salopp formuliert - wie der erwachsene Sohn, der im Haus seiner Eltern wohnt, zu faul zum arbeiten ist und sich von Mammi und Pappi versorgen läßt, Zigaretten, Bier, Flatscreen-Fernseher und Internet-Flat inklusive.
Sehe ich ganz genau so. Vielleicht würden am Anfang noch 90% arbeiten gehen. Dann schmeißt einer nach dem anderen das Handtuch, weil sie sehen es geht ja auch ohne Arbeit. Zum Schluss gibt auch der letzte nützliche Idiot auf und das System bricht zusammen. In mancher Familie klappt das vielleicht. Blut ist eben dicker als Wasser. In den meisten Familien und in der Gesellschaft bekommst du zurecht einen Tritt in den Hintern. Aber das sehen die BGE-Fans mit ihrem idealistischem Weltbild ja nicht ein.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:48)

Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Arbeiten oder umziehen...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:02)

Die Leute würden sich preiswerteren Wohnraum am Land suchen
und das Mietpreisproblem in den Städten würde reduziert.

Oder entsprechend hinzuverdienen müssen.
Dann sage mal,
wo die Normalverdiener im Gesundheitswesen, beim öffentlichen Dienst, Staat und Dienstleistungssektor hinziehen sollen,
damit sie weiterhin IN München arbeiten, aber ausserhalb Münchens auf dem Land preiswert wohnen können ?

Welcher Radius schwebt Dir da vor, wieviel Zeit und Geld darf es für DIE kosten, um noch in München zu arbeiten ?

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:26)

Arbeiten oder umziehen...
:D
ja so ein Pech, offenbar muß für ein angenehmes Leben doch noch gearbeitet werden.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Adam Smith »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:02)

Die Leute würden sich preiswerteren Wohnraum am Land suchen und das Mietpreisproblem in den Städten würde reduziert.
Oder entsprechend hinzuverdienen müssen.
Wie viele Menschen wären davon betroffen? Könnten einige Orte deutlich attraktiver als andere Orte sein?
Das ist Kapitalismus:

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:02)

Oder entsprechend hinzuverdienen müssen.
"müssen" ist ein Wort, das man im Zusammenhang mit dem BGE gar nicht gerne hört. Denn "müssen" bedeutet Zwang und Zwang bedeutet nicht frei zu sein. Ist es doch Sinn des BGE frei zu sein ... im wesentlichen frei vom Zwang arbeiten zu "müssen", sich selber versorgen zu "müssen", sich irgendwem erklären zu "müssen". Nur dann ist man ist man wirklich frei und kann frei entscheiden was man denn machen will. Und natürlich sollte das BGE entsprechend hoch sein, höher als die Grundsicherung jetzt, dann erst richtig wirklich frei ist man, wenn man halbwegs angenehm leben. Und das Beste ist, man ist sogar frei zu arbeiten und was dazuzuverdienen, wenn man denn mehr haben möchte als das was es denn an BGE gibt. Das ist doch so toll, dass es eigentlich unvorstellbar ist, dass es das BGE noch nicht gibt. All das lernt man hier.

Was man nicht lernt, ist dass genau am letzten Punkt der Zwang greift, das "müssen", die staatliche Gewalt. Denn wer letztendlich mehr haben möchte als das BGE und sich frei entscheidet zu arbeiten, der "muss" dann erstmal andere mitversorgen und zwar bedingungslos, ohne Anspruch auf eine Gegenleistung. Es ist geradezu unverschämt eine Gegenleistung zu verlangen, denn letztendlich soll doch der, der die Semmeln bäckt, die andere essen zumindest soviel umsonst backen, dass andere halbwegs angenehm davon leben können. Denn letztendlich erwirbt man sich durch pure Existenz schon das Recht sich von anderen mitversorgen zu lassen, ohne dass derjenige der versorgt eine wie auch immer geartete Gegenleistung zu bekommen hat. Das wäre geradezu unverschämt, würde es denn anderen doch wiederum dazu zwingen was zu leisten, was zum Tausch anzubieten. Derjenige der die Brötchen bäckt, den kann man allerdings durchaus zwingen andere mitzuversorgen, ihm mit Gewalt etwas wegnehmen, ihn sanktionieren, wenn er nichts abgibt und ihn der Freiheit berauben, das was er herstellt, was er produziert frei und fair mit anderen zu tauschen. Das ist anscheinend egal, denn letztendlich hat er sich ja frei entschieden mehr haben zu wollen als das BGE. Er bräuchte sich ja nur mit dem BGE zufriedengeben. Jeder kann sich schließlich frei entscheiden und niemand muss arbeiten, wenn er sich doch mit dem bescheidenen Wohlstand, den das BGE bietet, zufrieden gibt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:31)

Dann sage mal,
wo die Normalverdiener im Gesundheitswesen, beim öffentlichen Dienst, Staat und Dienstleistungssektor hinziehen sollen,
damit sie weiterhin IN München arbeiten, aber ausserhalb Münchens auf dem Land preiswert wohnen können ?

Welcher Radius schwebt Dir da vor, wieviel Zeit und Geld darf es für DIE kosten, um noch in München zu arbeiten ?

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Ich gehe davon aus, dass sich ein „Normalverdiener“ mit Normalverdienst + BGE und aufgrund des reduzierten Druckes auf die städtischen Mieten dann auch eher wieder eine Wohnung in München leisten kann.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 12:36)

Ich gehe davon aus, dass sich ein „Normalverdiener“ mit Normalverdienst + BGE und
aufgrund des reduzierten Druckes auf die städtischen Mieten
dann auch eher wieder eine Wohnung in München leisten kann.
Warum ? :?:

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Aug 2019, 12:23)

"müssen" ist ein Wort, das man im Zusammenhang mit dem BGE gar nicht gerne hört. Denn "müssen" bedeutet Zwang und Zwang bedeutet nicht frei zu sein. Ist es doch Sinn des BGE frei zu sein ... im wesentlichen frei vom Zwang arbeiten zu "müssen", sich selber versorgen zu "müssen", sich irgendwem erklären zu "müssen". Nur dann ist man ist man wirklich frei und kann frei entscheiden was man denn machen will. Und natürlich sollte das BGE entsprechend hoch sein, höher als die Grundsicherung jetzt, dann erst richtig wirklich frei ist man, wenn man halbwegs angenehm leben. Und das Beste ist, man ist sogar frei zu arbeiten und was dazuzuverdienen, wenn man denn mehr haben möchte als das was es denn an BGE gibt. Das ist doch so toll, dass es eigentlich unvorstellbar ist, dass es das BGE noch nicht gibt. All das lernt man hier.

Was man nicht lernt, ist dass genau am letzten Punkt der Zwang greift, das "müssen", die staatliche Gewalt. Denn wer letztendlich mehr haben möchte als das BGE und sich frei entscheidet zu arbeiten, der "muss" dann erstmal andere mitversorgen und zwar bedingungslos, ohne Anspruch auf eine Gegenleistung. Es ist geradezu unverschämt eine Gegenleistung zu verlangen, denn letztendlich soll doch der, der die Semmeln bäckt, die andere essen zumindest soviel umsonst backen, dass andere halbwegs angenehm davon leben können. Denn letztendlich erwirbt man sich durch pure Existenz schon das Recht sich von anderen mitversorgen zu lassen, ohne dass derjenige der versorgt eine wie auch immer geartete Gegenleistung zu bekommen hat. Das wäre geradezu unverschämt, würde es denn anderen doch wiederum dazu zwingen was zu leisten, was zum Tausch anzubieten. Derjenige der die Brötchen bäckt, den kann man allerdings durchaus zwingen andere mitzuversorgen, ihm mit Gewalt etwas wegnehmen, ihn sanktionieren, wenn er nichts abgibt und ihn der Freiheit berauben, das was er herstellt, was er produziert frei und fair mit anderen zu tauschen. Das ist anscheinend egal, denn letztendlich hat er sich ja frei entschieden mehr haben zu wollen als das BGE. Er bräuchte sich ja nur mit dem BGE zufriedengeben. Jeder kann sich schließlich frei entscheiden und niemand muss arbeiten, wenn er sich doch mit dem bescheidenen Wohlstand, den das BGE bietet, zufrieden gibt.
Trifft denn deine Beschreibung auf das Hartz IV - System nicht auch zu?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Aug 2019, 12:23)

"müssen" ist ein Wort, das man im Zusammenhang mit dem BGE gar nicht gerne hört. Denn "müssen" bedeutet Zwang und Zwang bedeutet nicht frei zu sein. Ist es doch Sinn des BGE frei zu sein ... im wesentlichen frei vom Zwang arbeiten zu "müssen", sich selber versorgen zu "müssen", sich irgendwem erklären zu "müssen". Nur dann ist man ist man wirklich frei und kann frei entscheiden was man denn machen will. Und natürlich sollte das BGE entsprechend hoch sein, höher als die Grundsicherung jetzt, dann erst richtig wirklich frei ist man, wenn man halbwegs angenehm leben. Und das Beste ist, man ist sogar frei zu arbeiten und was dazuzuverdienen, wenn man denn mehr haben möchte als das was es denn an BGE gibt. Das ist doch so toll, dass es eigentlich unvorstellbar ist, dass es das BGE noch nicht gibt. All das lernt man hier.

Was man nicht lernt, ist dass genau am letzten Punkt der Zwang greift, das "müssen", die staatliche Gewalt. Denn wer letztendlich mehr haben möchte als das BGE und sich frei entscheidet zu arbeiten, der "muss" dann erstmal andere mitversorgen und zwar bedingungslos, ohne Anspruch auf eine Gegenleistung. Es ist geradezu unverschämt eine Gegenleistung zu verlangen, denn letztendlich soll doch der, der die Semmeln bäckt, die andere essen zumindest soviel umsonst backen, dass andere halbwegs angenehm davon leben können. Denn letztendlich erwirbt man sich durch pure Existenz schon das Recht sich von anderen mitversorgen zu lassen, ohne dass derjenige der versorgt eine wie auch immer geartete Gegenleistung zu bekommen hat. Das wäre geradezu unverschämt, würde es denn anderen doch wiederum dazu zwingen was zu leisten, was zum Tausch anzubieten. Derjenige der die Brötchen bäckt, den kann man allerdings durchaus zwingen andere mitzuversorgen, ihm mit Gewalt etwas wegnehmen, ihn sanktionieren, wenn er nichts abgibt und ihn der Freiheit berauben, das was er herstellt, was er produziert frei und fair mit anderen zu tauschen. Das ist anscheinend egal, denn letztendlich hat er sich ja frei entschieden mehr haben zu wollen als das BGE. Er bräuchte sich ja nur mit dem BGE zufriedengeben. Jeder kann sich schließlich frei entscheiden und niemand muss arbeiten, wenn er sich doch mit dem bescheidenen Wohlstand, den das BGE bietet, zufrieden gibt.
Ja, aber ab morgen kommt doch Industrie 4.0 und die ganze Welt funktioniert automatisch :eek: . Da wird doch wohl das bisschen BGE drin sein und dann muss überhaupt keiner was "müssen" ( ironie off)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(15 Aug 2019, 12:38)

Warum ? :?:

mfg
Weil meines Erachtens mit BGE die Menschen wieder dazu angehalten werden, das verfügbare Einkommen (=BGE) wirtschaftlich einzusetzen, und das halt bezüglich Wohnraum in z.B. Oberfranken besser geht, als in München.
Das betrifft natürlich nur Leute, die nicht durch ihre Arbeit an München gebunden sind, aber auch ein kleiner Anteil an diesen wird den Münchener Mietwohnungsmarkt drücken.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 12:45)

Das betrifft natürlich nur Leute, die nicht durch ihre Arbeit an München gebunden sind
Okay.

Ich meinte die, die in München arbeiten sollen...und müssen.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 12:40)

Trifft denn deine Beschreibung auf das Hartz IV - System nicht auch zu?
Da arbeitet man aber für Leute mit, die nicht können und nicht für die, die nicht wollen. OK, Missbrauch gibt es auch bei Hartz4. Die Welt ist leider nicht perfekt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 12:40)

Trifft denn deine Beschreibung auf das Hartz IV - System nicht auch zu?
Nur insofern, dass ich auch mit Gewalt zur Finanzierung gezwungen werde ;)

Aber H4 setzt eine Notsituation voraus in der unterstützt wird. Und zumindest implizit kann ich erwarten, dass mich derjenige den ich heute unterstütze vielleicht mal mich in Zukunft unterstützt, sofern ich Unterstützung brauche. Das ist letztendlich das Solidaritätsprinzip, das mit dem BGE außer Kraft gesetzt wird. Denn eine Gegenleistung darf man ja nicht mehr erwarten und muss man auch nicht mehr leisten.

Es wird sogar noch perfider. Denn je mehr Menschen die Freiheit des BGE für sich in Anspruch nehmen, weil sie weniger oder gar nicht mehr arbeiten wollen (was letztendlich ja das Ziel des BGE ist) umso mehr muss derjenige arbeiten und abgeben, der einen Lebensstandard über dem BGE hat und diesen halten will. Die Freiheit, dass was er macht, was er kann in einem fair zu tauschen wird immer mehr eingeschränkt. Was ihm letztendlich bleibt, ist die Freiheit sich zu entscheiden nicht zu arbeiten, nur vom BGE zu leben.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(14 Aug 2019, 00:54)

Das ist keine ANSICHT - sondern Werte, ....

Das gibt es anerzogen//sozialisiert..... da kann man kurz in der Jugend mal aus der Spur kommen - aber spätestens mit 30 sollte man wieder "NORMAL" denken.

Aber natürlich kann man auch an einen Soli für Afrika denken....oder an Toilettenanlagen für Schrankenmechaniker...

Also - welche Partei soll mit solchen "WERTEN" >> (BGE) wählbar sein ?

...die Deutsche Freibier UNION ?

Bei den Grünen bin ich mir SICHER - dass die BGE NIE (für alle) umsetzen würden ...selbst wenn man damit WIRBT oder an der Regierung wäre.

Ich denke, da hast du eine falsche Vorstellung vom BGE.
Wenn überhaupt, dann geht es beim BGE um HALTUNG. Die Haltung dahinter ist, dass der Staat jedem seiner Bürger garantiert, dass dieser ein Leben in Würde ohne Bedingungen auf einfachem Niveau leben kann.
Vieles anderes ist vor allem eine andere Art der Berechnung zu heute.

Ein beständiger Irrtum der BGE-Gegner ist, dass mit einem BGE alle im Schlaraffenland leben würden. Das ist mitnichten der Fall. Wir reden über ein Leben auf Niveau Hartz IV, allenfalls geringfügig darüber.
Mendoza hat geschrieben:(15 Aug 2019, 00:34)

Bei der ganzen schrecklichen Armut ohne BGE in Deutschland frage ich mich : Warum riskieren zigtausende Menschen ihr Leben im Mittelmeer um zu uns zu kommen? Wenn man das Gejammer der BGE-Befürworter ernst nehmen würde, müsste der Menschenstrom eigentlich in die andere Richtung gehen.
Du versuchst nur zwei Themen miteinander zu vermischen, dabei hat BGE mit Flüchtlingen woher auch immer nichts zu tun - wie auch, wir haben ja kein BGE.
Mendoza hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:13)

Sehe ich ganz genau so. Vielleicht würden am Anfang noch 90% arbeiten gehen. Dann schmeißt einer nach dem anderen das Handtuch, weil sie sehen es geht ja auch ohne Arbeit. Zum Schluss gibt auch der letzte nützliche Idiot auf und das System bricht zusammen. In mancher Familie klappt das vielleicht. Blut ist eben dicker als Wasser. In den meisten Familien und in der Gesellschaft bekommst du zurecht einen Tritt in den Hintern. Aber das sehen die BGE-Fans mit ihrem idealistischem Weltbild ja nicht ein.
Klar - machen auch heute schon alle. Ich mein - es ist nicht so arg schwierig, sich selbst in die Situation zu bringen, dass man Hartz IV bekommt. Die meisten Sanktionen kann man auch dann umgehen - die, die das heute schon machen wollen, tun das. Drangsal ist es für die, die unverschuldet in Hartz IV sind, und dann mit völlig überflüssigen Behördengängen fremdbestimmt werden.
Adam Smith hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:42)

Wie viele Menschen wären davon betroffen? Könnten einige Orte deutlich attraktiver als andere Orte sein?
Das Problem von attraktiven Städten oder weniger attraktiven Orten zum Leben ist kein BGE-Thema, und wird durch das BGE alleine auch nicht adressiert. Tatsächlich wäre es so, dass sich mit einer BGE-Gesellschaft dieses Problem in der Tendenz sogar verschärfen würde.

Wenn man das Problem der Wohnungsnot in den Städten beseitigen will, braucht es als erstes bezahlbaren Wohnraum, und als zweites so etwas wie einen Vermögensausgleich. Letzteres KANN man mit einem BGE verknüpfen - das kommt aber darauf an, wie konkret das BGE finanziert würde.


Generell adressiert das BGE lediglich den Umstand, dass die Existenzgrundsicherung als Gemeingut anerkannt wird - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und alleine dies wäre schon eine Menge, weil sich die staatliche Mißtrauensgesellschaft gegen seine Bürger in eine eigenverantwortliche erwachsene Zivilgesellschaft wandeln würde.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 23:10)



Du versuchst nur zwei Themen miteinander zu vermischen, dabei hat BGE mit Flüchtlingen woher auch immer nichts zu tun - wie auch, wir haben ja kein BGE.

.
Immer diese linksgrünen Unterstellungen. :D :D :D

Flüchtlinge ?

Wer wo wie ?

Wenn Du es schon mitbekommen hast ----wird es in der nahen Zukunft "Eng" mit dem Einkommen.

Es gibt keine "Kraft" die BGE durchsetzen wird.

Die "ARBEITENDE" UND die Steuerzahlende Mehrheit ist da gegen. Egal welcher Affe von innen ans Gitter klopft.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Es wäre auch ein hohn unbelesen aus Steuermitteln die Wohlfühlrente für diejenigen zu finanzieren die in ihrem Leben kaum zum Steueraufkommen beitrugen.
Das Leistungsprinzip lässt sich so leicht nicht aushebeln.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(15 Aug 2019, 23:19)

Immer diese linksgrünen Unterstellungen. :D :D :D

Flüchtlinge ?

Wer wo wie ?

Wenn Du es schon mitbekommen hast ----wird es in der nahen Zukunft "Eng" mit dem Einkommen.

Es gibt keine "Kraft" die BGE durchsetzen wird.

Die "ARBEITENDE" UND die Steuerzahlende Mehrheit ist da gegen. Egal welcher Affe von innen ans Gitter klopft.
Das mag schon so sein - ich würde aber nicht darauf wetten.
Denn: Die Alternative ist, dass die arbeitende und steuerzahlende Mehrheit mehr arbeitet und dafür höhere Steuern bezahlt. Und: Wenn es wieder höhere Arbeitslosigkeit geben sollte, dann werden auch mehr Menschen Hartz IV bekommen, die nicht gerade amused sein werden.

BGE zu verstehen, fällt offensichtlich einigen sehr schwer. Noch sind wir nicht an dem Punkt, dass ausreichend viele über ein BGE nachdenken - sobald dieser Punkt aber erreicht wird, werden immer mehr Initiativen entstehen, die konkrete BGE-Entwürfe ins Rennen schicken. Und dann wird früher oder später auch eine Mehrheit entstehen, die einen der Entwürfe ausprobiert.

Das gute für die BGE-Bewegung ist, jeder Gegner der BGE-Bewegung, der mal genervt mal aus Überzeugung gegen das BGE spricht, generiert für die Idee des BGEs Aufmerksamkeit. So gewinnt diese Idee immer mehr Raum in der Gesellschaft, wird Gesellschaftfsfähig und schließlich zu einem fast zwingenden Konzept für die Politik.

Durchsetzen werden die Bürger das BGE, weil sie das in absehbarer Zeit als das überlegene Konzept erkennen und so wählen. Die Parteien sind Getriebene - sie werden mit zunehmender Aufmerksamkeit für BGE-Konzepte immer mehr eigene Entwürfe bringen, die dem BGE immer ähnlicher werden.

Je mehr wir über das BGE reden, desto wahrscheinlicher wird es, dass es kommt. Insofern auch danke für jeden kritischen Beitrag :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Teeernte hat geschrieben:(15 Aug 2019, 23:19)

Immer diese linksgrünen Unterstellungen. :D :D :D

Flüchtlinge ?

Wer wo wie ?

Wenn Du es schon mitbekommen hast ----wird es in der nahen Zukunft "Eng" mit dem Einkommen.

Es gibt keine "Kraft" die BGE durchsetzen wird.

Die "ARBEITENDE" UND die Steuerzahlende Mehrheit ist da gegen. Egal welcher Affe von innen ans Gitter klopft.
Ich glaube ja eigentlich auch nicht, dass ein BGE kommt. Allerdings bei Rot-Rot- Grün - falls die bei der nächsten BTW gewählt werden- bin ich mir nicht absolut sicher.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Mendoza hat geschrieben:(16 Aug 2019, 00:07)

Ich glaube ja eigentlich auch nicht, dass ein BGE kommt. Allerdings bei Rot-Rot- Grün - falls die bei der nächsten BTW gewählt werden- bin ich mir nicht absolut sicher.
Das ist viel zu früh!

Derzeit hat weder die Linke noch die Grünen noch die SPD ein ausgegorenes BGE-Konzept. Allenfalls könnte es eine Vereinfachung einiger sozialpolitischer Themen geben.
Dazu kommt, dass derzeit Linke und SPD sozialpolitisch nicht bereit sind, die Krankenversicherung in Richtung einer Kopfpauschalen zu entwickeln - wenn die Richtung in Richtung Bürgerversicherung geht, ist das aber kontraproduktiv.

Ein BGE in Deutschland ist nicht vor 2040 spruchreif.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(16 Aug 2019, 00:03)

BGE zu verstehen, fällt offensichtlich einigen sehr schwer.
Immer diese linksgrünen Unterstellungen. :D :D :D

Nur BGE Forderer haben den Durchblick... klaaar.

Die Gesellschaft ist Kapitalismus und MARKTWIRTSCHAFT.... (mit Sozialem Touch..)

In einer MARKTWIRTSCHAFT gibts kein BGE. Im Sozialismus nicht....und im Kommunismus schon garnicht !

Arbeiten damit andere die arbeiten könnten faul in der Sonne liegen ? - Da muss man nix verstehen, das geht fast NUR von Müssiggängern aus.

Also - wenn Du mal das BGE (Zusätzlich) aus den Kapitalerträgen der Firmen//Vermögen rauspresst....und nicht durch "Arbeit" generierst...da kann man mal drüber reden... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(16 Aug 2019, 00:21)

Immer diese linksgrünen Unterstellungen. :D :D :D

Nur BGE Forderer haben den Durchblick... klaaar.

Die Gesellschaft ist Kapitalismus und MARKTWIRTSCHAFT.... (mit Sozialem Touch..)

In einer MARKTWIRTSCHAFT gibts kein BGE. Im Sozialismus nicht....und im Kommunismus schon garnicht !

Arbeiten damit andere die arbeiten könnten faul in der Sonne liegen ? - Da muss man nix verstehen, das geht fast NUR von Müssiggängern aus.

Also - wenn Du mal das BGE (Zusätzlich) aus den Kapitalerträgen der Firmen//Vermögen rauspresst....und nicht durch "Arbeit" generierst...da kann man mal drüber reden... :D :D :D

Das ist Quark. Heute schon haben wir faktisch ein Grundeinkommen - welches nur sehr unübersichtlich und ineffektiv organisiert ist.
Das geht besser!

Da muss niemand was zusätzlich rauspressen - es wird ja heute schon bezahlt!

Die faktischen Mehrkosten bei vernünftigen BGE-Konzepten liegen regelmäßig im niedrigen Bereich von irgendwo bei 10-30 Mrd. EUR. Dass es diese Mehrkosten überhaupt gibt, liegt daran, dass man keinen Sozialabbau betreiben möchte.
Der jährliche Gesamthaushalt der BRD liegt bei 1,4 Billionen (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen...) - wer da ernsthaft meint, dass ein Betrag von weniger als 2% tatsächlich ein Problem wären, der ist einfach nicht ausreichend fit, um mit solchen Größenordnungen umzugehen.

Fehlendes Know-How werfe ich niemandem vor - darauf hinzuweisen ist aber notwendig!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(16 Aug 2019, 00:29)

Das ist Quark. Heute schon haben wir faktisch ein Grundeinkommen - welches nur sehr unübersichtlich und ineffektiv organisiert ist.
Das geht besser!

Da muss niemand was zusätzlich rauspressen - es wird ja heute schon bezahlt!

Die faktischen Mehrkosten bei vernünftigen BGE-Konzepten liegen regelmäßig im niedrigen Bereich von irgendwo bei 10-30 Mrd. EUR. Dass es diese Mehrkosten überhaupt gibt, liegt daran, dass man keinen Sozialabbau betreiben möchte.
Der jährliche Gesamthaushalt der BRD liegt bei 1,4 Billionen (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen...) - wer da ernsthaft meint, dass ein Betrag von weniger als 2% tatsächlich ein Problem wären, der ist einfach nicht ausreichend fit, um mit solchen Größenordnungen umzugehen.

Fehlendes Know-How werfe ich niemandem vor - darauf hinzuweisen ist aber notwendig!
Dann brachen wir ja kein BGE... :D :D :D

Der UNTERSCHIED - Den Du nicht begreifen WILLST - ist nicht das Geld - sondern die BEDINGUNGEN die daran geknüpft sind.

DER Wert - erst der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen - wenn man selbst nicht in der Lage ist für seine eigenen GRUNDBEDÜRFNISSE auszukommen....so wie jetzt - gesetzlich vorgegeben .

Das Problem ? Einige lassen sich - trotz guter Gesundheit von anderen das Leben finanzieren.... Money for Nothing..

[youtube][/youtube]
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Ich begreife die Unterschiede schon - nur bewerte ich sie vernünftig! Das, was du als "Vorteil" siehst, kostet unsere Gesellschaft Milliarden.
Ich denke, diese Milliarden könnten wir effektiver einsetzen!

Ein BGE hat viele Kostenvorteile!

Erschließt sich aber erst, wenn man sich mal ernsthaft mit einer potentiellen BGE-Gesellschaft auseinandergesetzt hat, deshalb trage ich dir das nicht nach.

Deine blödsinnige Idee, dass sich in einer BGE-Gesellschaft einige Durchschleppen lassen würden, ist heute Realität! Ohne BGE! Insofern ist das kein BGE-Problem. Nur - das willst du so nicht sehen - also wirst du weiter wegschauen und lieber ineffektive Konzepte für richtig darstellen. Sind sie aber nicht. Mach mal Urlaub, und dann rechne ernsthaft nach - dann wird es auch dir klar.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(16 Aug 2019, 00:46)

Ich begreife die Unterschiede schon - nur bewerte ich sie vernünftig! Das, was du als "Vorteil" siehst, kostet unsere Gesellschaft Milliarden.
Ich denke, diese Milliarden könnten wir effektiver einsetzen!

Ein BGE hat viele Kostenvorteile!

Erschließt sich aber erst, wenn man sich mal ernsthaft mit einer potentiellen BGE-Gesellschaft auseinandergesetzt hat, deshalb trage ich dir das nicht nach.

Deine blödsinnige Idee, dass sich in einer BGE-Gesellschaft einige Durchschleppen lassen würden, ist heute Realität! Ohne BGE! Insofern ist das kein BGE-Problem. Nur - das willst du so nicht sehen - also wirst du weiter wegschauen und lieber ineffektive Konzepte für richtig darstellen. Sind sie aber nicht. Mach mal Urlaub, und dann rechne ernsthaft nach - dann wird es auch dir klar.
Nein DIE Idee des sich durchschleppen lassen ist nicht von mir - .... ich geh arbeiten. (seit 44 Jahren...)


Deine BLÖDSINNIGE IDEE - des BGE ist - in meiner Betrachtung - der WERTEWANDEL hin zu einer "Genehmigung" des Müssigganges ->> des Bezuges eines BGE.

Hier interessieren die Kostenvorteile nicht - da Du den GRUNDWERT nicht erfassen konntest.

Man könnte genau so den Ladendiebstahl legalisieren....oder Schwarzfahren... Häuser besetzen... - das sind im Moment WERTE - die es in Gesetzesform gibt - die einzuhalten sind.

- und so gibt es das Brot beim Bäcker zu bezahlen - und es gibt selbst für die ärmsten extra Geld, damit die das kaufen können.

Aber natürlich gibt es extra für die Bedürftigen in Zukunft "Bezugsscheine" für Brot.....Bargeld...oder GELD wird es dann nicht mehr geben.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Einige können oder wollen nicht verstehen das ein BGE in der nahen Zukunft alternativlos ist. Und spielen die immer gleiche Leier ab - OK wer meint wenn jeder an sich selbst denkt, ist auch an alle gedacht, kann das so denken, nur glaube ich nicht dass, das zukubftsfähig ist.

Eines vorab schon heute kann nahezu jeder über mindestens 1000 € Pro Monat verfügen, trotzdem haben wir in D Rekordbeschäftigung, dass heißt wegen 1000 € BGE werden nur sehr wenige ihren Arbeitsplatz aufgeben soweit dieser in der Zukunft noch vorhanden ist. Das ist doch immer seit Einführung der 60 Stunden Woche des 8 Stunden Arbeitstags etc.... immer die gleiche leier, Bei der Einführung des Mindestlohn wurde auch von vielen der apokalyptische Untergang der deutschen Wirtschaft prophezeit, das schließen der Friseure usw.... passiert ist nichts außer "Rekordbeschäftigung" in Teilzeit.

Bei einer echten BGE Grundsicherung erübrigt sich die Definition von Armut aufgrund der 60% des durchschnittlichen Erwerbs-Einkommens.
Wobei bei dieser Berechnung die oberen und unteren (Hartz IV) Einkommen nicht einbezogen werden bitte das Kleingedruckte in den Statistiken beachten, sonst wird sehr schnell Unsinn verbreitet, wenn dann jemand so nebenbei auf die Einkommens-Milliardäre (Millionäre) verweist.

Also warum BGE?

- Aufgrund der Industrie 4.0 und der Fortentwicklung der Robotik und im Sinne des Umweltschutz und der Umweltzerstörung ist ein BGE zukünftig alternativlos
- Auch wenn das heute von vielen so noch nicht akzeptiert wird, kommt diese Fortentwicklung schneller als viele denken.
- Ein BGE ist finanzierbar ein absinken der Löhne ist nicht zu erwarten somit ist die Akzeptanz von breiten Gesellschaftsschichten gesichert. Ebenfalls werden weiterhin viele Menschen - wie auch heute- für sinnstiftender Arbeit verfügbar sein. (Beispiel ich kenne mehrere Personen die im Besitz von mindestens einen Miethaus sind mit Miteinnahmen von 1000 €. Diese gehen nach wie vor als Krankenschwester oder Altenpfleger, Polizist oder Lehrer zur Arbeit.
- zur Finanzierung wird das Steuersystem verändert viele Steuern fallen Weg auch viele Sozialabgaben fallen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer weg an ihre Stelle tritt eine Wertschöpfungsabgabe inklusive Kosten für die benötigten Sozialversicherungen (KV und PV)
- Ein kompletter Umbau des Steuersystems in DEU ist nicht erforderlich, eine zielgerichtete Justierung des Steuersystems in DEU im Bezug auf das BGE ist innerhalb der EU-Verträge möglich.
- Die Lohnnebenkosten in heutiger Form fallen weg dadurch wird das BGE auch für viele Unternehmen mit vielen Beschäftigten attraktiv die Lohnstückkosten sinken der Wirtschaftsraum mit BGE wird am Weltmarkt konkurrenzfähiger als Heute.
- Durch den Wegfall der Lohnnebenkosten wir der BGE Standort zum Magnet für die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen Arbeit wird dadurch erheblich billiger was für den Wirtschaftsraum mit BGE ein beachtlicher Standortvorteil ist.
- Inflationäre Tendenzen sind durch ein BGE weder zu erwarten noch zu befürchten, weil die allgemeine Kaufkraft durch ein BGE nur im Rahmen tariflicher Lohnerhöhungen ansteigt und vor allem zu niederen Einkommen verschoben wird.
- Tatsächliche Armut ist nach der Einführung eines BGE Geschichte
- Die Rentenauszahlung über 1000 € BGE bleibt vorerst bestehen (Vertrauensschutz)
- Durch eine Stichtagsregelung wird die Finanzierbarkeit des BGE sichergestellt. Für neu ankommende Asylbewerber bleibt die Grundsicherung als Asylleistung erhalten, für die Personen-Freizügigkeit innerhalb des EU Binnenmarkt bleiben die vorhandenen Regelungen bestehen.
- Die Freizügigkeit innerhalb der EU bleibt unangetastet unter Beachtung der bereits gültigen Regeln erhalten,
- zusätzliche Zollschranken sind für ein BGE nicht erforderlich
- Durch den Standortvorteil der wegfallenden Lohnnebenkosten in DEU ist eine Ausweitung des BGE Modells auf den Euroraum zu erwarten.

Fazit das BGE ist alternativlos

Die aktuelle Nachrichtenlage bestätigt meine Prognose dass ein BGE sehr bald unausweichlich wird, dass im Bezug auf das BIP finanzierbar ist und Im Prinzip nichts anderes ist als eine Steuerreform. Ein BGE ist in der nahen Zukunft für einen fortentwickelten Sozialstaat alternativlos. Zur besseren Übersicht bündle ich in diesen Beitrag die bereits gewonnen Erkenntnisse in der Diskussion und setze zugleich einen Meilenstein für die zukünftige Diskussion.

Bis jetzt wurde ja nur von einem Strukturwandel der Autoindustrie hin zur Industrie 4.0 Mit 5G Komponenten gesprochen, jetzt kommt er offensichtlich langsam an.

Neue Zahlen für 2018 Deutsche Autoindustrie: Produktion ist stark rückläufig WIRTSCHAFT - KONJUNKTUR DRITTER MONAT IN FOLGE MIT BESTELLRÜCKGANG / VOR ALLEM AUSLANDSNACHFRAGE SCHWÄCHELT- Maschinenbau stottert

KFZ mit Verbrennungsmotor versus E- Mobilität

Hat das E-Auto bald Hundertausende Jobs auf dem Gewissen?Auspuff, Anlasser und mehr: 8 Dinge, die ein Elektroauto nicht braucht

Ich denke das langsam jeder erkennen kann, dass ein für die zukünftige Gestaltung des Sozialsaat ein BGE zwingend erforderlich ist.

Noch einmal zur Grundidee eines BGE:

Die Idee
Die Finanzierbarkeit eines BGE steht mittlerweile außer Frage, nicht nur der Ökonom Thomas Straubhaar sondern viele andere haben das in verschiedenen Modellen durchgerechnet. 1000 Euro im Monat für jeden - Wer bezahlt das Grundeinkommen? Ökonom Thomas Straubhaar rechnet es vor ... Straubhaar rechnet auch vor, wie sich das Grundeinkommen auf das heutige Gehalt auswirken würde.Das Grundeinkommen ist nichts anderes als eine Steuerreform

Die Einwanderung von außen in das Sozialsystem (BGE) kann durch eine simple Stichtagsregelung und einer anschließenden befristeten gesetzlichen Regelung reguliert werden. An eine Demotivierung der arbeitenden Menschen glaube ich nicht, weil jeder der arbeitet mehr hat als, wenn er nicht arbeitet. Arbeit ist sozialer Anknüpfungspunkt und Identifikationspunkt für viele und in vielen Tätigkeiten ist Arbeit sinnstiftend.

Ja es gibt auch bei Einführung eines (BGE) eine gesellschaftliche Gruppe die Umdenken muss, die Arbeitgeber, die Bewerberauswahl durch den Arbeitgeber kehrt sich um zur Arbeitgeberauswahl durch die Arbeitnehmer. Und darin liegt die Angst vieler vor allem bei Arbeitgeber von Kleinbetrieben und Kleinstbetrieben, sie fürchten das sie mit BGE keine (billigen) Mitarbeiter für ihr Unternehmen gewinnen können. Die Zeit der kostenlosen Praktika und Lohnsubventionen (Teilzeitbeschäftigte Hartz IV Aufstocker) durch den Steuerzahler ist dann vorbei.

Warum ein BGE?

Natürlich werden vor allem zu Beginn eines BGE Modell - Probleme entstehen die nicht vorhersehbar sind. Allerdings wurde auch das SGB II/Hartz IV in 15 Jahren fortlaufend verändert und fortentwickelt. Auch ein BGE Modell unterliegt der fortlaufenden Kontrolle und Beobachtung dieses durch Anpassung und Justierung anzupassen ist.

Kinder BGE mein Vorschlag

Das Argument Kinder BGE ist wirklich einmal eines mit Hand und Fuß. Aber das Kinder- BGE 1000 € muss ja nicht sofort in voller Höhe an die Eltern ausbezahlt werden. Ich denke der Wert für Kindergeld, Kinderteilhabe-Paket, Wohngeld etc... auf einen Einkommenszuschuss pro Kind kann auf 500 € berechnet werden. Die anderen 500 € sollten auf ein BGE Grundstock Konto des Kindes für das erwachsene Kind angespart werden. Zum 18 Geburtstag könnte dann ein Teil davon zweckgebunden für ein E- Auto ausbezahlt werden oder zum 21. Geburtstag zweckgebunden zur Gründung eines Haushalts. Entweder setzt man dann die Auszahlungen turnusmäßig alle 5 Jahre 10 % des BGE Kontos fort oder es dient als Grundstockvermögen für eine Zusatzrente ab 70 zum BGE. Die Ausgestaltung des Kinder BGE ist ja gesellschaftlich verhandelbar. Aber ich denke mein Vorschlag wäre schon einmal eine gute Idee. Ein BGE darf bei seiner Initiierung keine Kaufkraftsprünge für Familien auslösen.

Zur Begründung eines BGE
19,7 % der Bevölkerung Deutschlands von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht Ende des VerbrennungsmotorsHier sind alle Länder, die bald Benziner und Diesel-Autos verbieten werden Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes:14 Millionen Menschen in Deutschland sind arm
Armutsbericht für Deutschland: Mehr Schulden, mehr Obdachlose, mehr Superreiche Journalist prophezeit Ende der Mittelschicht

Kinderarmut:
Hohe Dunkelziffer Viel mehr Kinder von Armut betroffen als offiziell bekannt

Obdachlosigkeit und seine Folgen
Leben auf der Straße:Schon vier Kältetote diesen Winter in NRW Obdachlose: Protest gegen Bußgelder in Düsseldorf Obdachlose Elli (48) in Düsseldorf erfroren. Ihr Tagebuch ist bewegend - und furchtbar traurig

BGE mit Blick auf den Arbeitsmarkt
BGE mit Blick auf Die „kompletten“ Zahlen vom Arbeitsmarkt
BGE unter Beachtung der Zahl der offenen Stellen

BGE und Zahlen zur Altersarmut:
Immer mehr Rentner leben von Sozialhilfe Die Zahl der Grundsicherungsempfänger steigt auf 1,08 Millionen. Sozialminister Heil hält daher eine Grundrente für notwendig.

Niedriglohnsektor:
Armut in Deutschland: Sackgasse Niedriglohnsektor

BGE Rechnung für Arbeitnehmer Arbeitgeber und Saat

BGE und Klimaschutz
„Zum Zögern ist keine Zeit mehr“UN-Klimaexperten stellen Rekordanstieg des Meeresspiegels fest

Die nahe Zukunft Fabriken Industrie 4.0 mit 5G Komponenten
5G und KI: So stellt sich die Industrie die Fabrik der Zukunft vor

Erfahrungsbericht BGE
GRUNDEINKOMMEN - Grundeinkommen: So lebt es sich ohne finanziellen Druck

Umfrage zum BGE
Nur noch Knappe Mehrheit der Deutschen gegen bedingungsloses Grundeinkommen

Gibt es dazu noch "echte" Fragen?
(Sachargumente sind jederzeit willkommen)
--- --- ---
lili
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Sybilla hat geschrieben:(16 Aug 2019, 03:46)

Einige können oder wollen nicht verstehen das ein BGE in der nahen Zukunft alternativlos ist. Und spielen die immer gleiche Leier ab - OK wer meint wenn jeder an sich selbst denkt, ist auch an alle gedacht, kann das so denken, nur glaube ich nicht dass, das zukubftsfähig ist.

Eines vorab schon heute kann nahezu jeder über mindestens 1000 € Pro Monat verfügen, trotzdem haben wir in D Rekordbeschäftigung, dass heißt wegen 1000 € BGE werden nur sehr wenige ihren Arbeitsplatz aufgeben soweit dieser in der Zukunft noch vorhanden ist. Das ist doch immer seit Einführung der 60 Stunden Woche des 8 Stunden Arbeitstags etc.... immer die gleiche leier, Bei der Einführung des Mindestlohn wurde auch von vielen der apokalyptische Untergang der deutschen Wirtschaft prophezeit, das schließen der Friseure usw.... passiert ist nichts außer "Rekordbeschäftigung" in Teilzeit.

Bei einer echten BGE Grundsicherung erübrigt sich die Definition von Armut aufgrund der 60% des durchschnittlichen Erwerbs-Einkommens.
Wobei bei dieser Berechnung die oberen und unteren (Hartz IV) Einkommen nicht einbezogen werden bitte das Kleingedruckte in den Statistiken beachten, sonst wird sehr schnell Unsinn verbreitet, wenn dann jemand so nebenbei auf die Einkommens-Milliardäre (Millionäre) verweist.

Also warum BGE?

- Aufgrund der Industrie 4.0 und der Fortentwicklung der Robotik und im Sinne des Umweltschutz und der Umweltzerstörung ist ein BGE zukünftig alternativlos
- Auch wenn das heute von vielen so noch nicht akzeptiert wird, kommt diese Fortentwicklung schneller als viele denken.
- Ein BGE ist finanzierbar ein absinken der Löhne ist nicht zu erwarten somit ist die Akzeptanz von breiten Gesellschaftsschichten gesichert. Ebenfalls werden weiterhin viele Menschen - wie auch heute- für sinnstiftender Arbeit verfügbar sein. (Beispiel ich kenne mehrere Personen die im Besitz von mindestens einen Miethaus sind mit Miteinnahmen von 1000 €. Diese gehen nach wie vor als Krankenschwester oder Altenpfleger, Polizist oder Lehrer zur Arbeit.
- zur Finanzierung wird das Steuersystem verändert viele Steuern fallen Weg auch viele Sozialabgaben fallen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer weg an ihre Stelle tritt eine Wertschöpfungsabgabe inklusive Kosten für die benötigten Sozialversicherungen (KV und PV)
- Ein kompletter Umbau des Steuersystems in DEU ist nicht erforderlich, eine zielgerichtete Justierung des Steuersystems in DEU im Bezug auf das BGE ist innerhalb der EU-Verträge möglich.
- Die Lohnnebenkosten in heutiger Form fallen weg dadurch wird das BGE auch für viele Unternehmen mit vielen Beschäftigten attraktiv die Lohnstückkosten sinken der Wirtschaftsraum mit BGE wird am Weltmarkt konkurrenzfähiger als Heute.
- Durch den Wegfall der Lohnnebenkosten wir der BGE Standort zum Magnet für die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen Arbeit wird dadurch erheblich billiger was für den Wirtschaftsraum mit BGE ein beachtlicher Standortvorteil ist.
- Inflationäre Tendenzen sind durch ein BGE weder zu erwarten noch zu befürchten, weil die allgemeine Kaufkraft durch ein BGE nur im Rahmen tariflicher Lohnerhöhungen ansteigt und vor allem zu niederen Einkommen verschoben wird.
- Tatsächliche Armut ist nach der Einführung eines BGE Geschichte
- Die Rentenauszahlung über 1000 € BGE bleibt vorerst bestehen (Vertrauensschutz)
- Durch eine Stichtagsregelung wird die Finanzierbarkeit des BGE sichergestellt. Für neu ankommende Asylbewerber bleibt die Grundsicherung als Asylleistung erhalten, für die Personen-Freizügigkeit innerhalb des EU Binnenmarkt bleiben die vorhandenen Regelungen bestehen.
- Die Freizügigkeit innerhalb der EU bleibt unangetastet unter Beachtung der bereits gültigen Regeln erhalten,
- zusätzliche Zollschranken sind für ein BGE nicht erforderlich
- Durch den Standortvorteil der wegfallenden Lohnnebenkosten in DEU ist eine Ausweitung des BGE Modells auf den Euroraum zu erwarten.

Fazit das BGE ist alternativlos

Die aktuelle Nachrichtenlage bestätigt meine Prognose dass ein BGE sehr bald unausweichlich wird, dass im Bezug auf das BIP finanzierbar ist und Im Prinzip nichts anderes ist als eine Steuerreform. Ein BGE ist in der nahen Zukunft für einen fortentwickelten Sozialstaat alternativlos. Zur besseren Übersicht bündle ich in diesen Beitrag die bereits gewonnen Erkenntnisse in der Diskussion und setze zugleich einen Meilenstein für die zukünftige Diskussion.

Bis jetzt wurde ja nur von einem Strukturwandel der Autoindustrie hin zur Industrie 4.0 Mit 5G Komponenten gesprochen, jetzt kommt er offensichtlich langsam an.

Neue Zahlen für 2018 Deutsche Autoindustrie: Produktion ist stark rückläufig WIRTSCHAFT - KONJUNKTUR DRITTER MONAT IN FOLGE MIT BESTELLRÜCKGANG / VOR ALLEM AUSLANDSNACHFRAGE SCHWÄCHELT- Maschinenbau stottert

KFZ mit Verbrennungsmotor versus E- Mobilität

Hat das E-Auto bald Hundertausende Jobs auf dem Gewissen?Auspuff, Anlasser und mehr: 8 Dinge, die ein Elektroauto nicht braucht

Ich denke das langsam jeder erkennen kann, dass ein für die zukünftige Gestaltung des Sozialsaat ein BGE zwingend erforderlich ist.

Noch einmal zur Grundidee eines BGE:

Die Idee
Die Finanzierbarkeit eines BGE steht mittlerweile außer Frage, nicht nur der Ökonom Thomas Straubhaar sondern viele andere haben das in verschiedenen Modellen durchgerechnet. 1000 Euro im Monat für jeden - Wer bezahlt das Grundeinkommen? Ökonom Thomas Straubhaar rechnet es vor ... Straubhaar rechnet auch vor, wie sich das Grundeinkommen auf das heutige Gehalt auswirken würde.Das Grundeinkommen ist nichts anderes als eine Steuerreform

Die Einwanderung von außen in das Sozialsystem (BGE) kann durch eine simple Stichtagsregelung und einer anschließenden befristeten gesetzlichen Regelung reguliert werden. An eine Demotivierung der arbeitenden Menschen glaube ich nicht, weil jeder der arbeitet mehr hat als, wenn er nicht arbeitet. Arbeit ist sozialer Anknüpfungspunkt und Identifikationspunkt für viele und in vielen Tätigkeiten ist Arbeit sinnstiftend.

Ja es gibt auch bei Einführung eines (BGE) eine gesellschaftliche Gruppe die Umdenken muss, die Arbeitgeber, die Bewerberauswahl durch den Arbeitgeber kehrt sich um zur Arbeitgeberauswahl durch die Arbeitnehmer. Und darin liegt die Angst vieler vor allem bei Arbeitgeber von Kleinbetrieben und Kleinstbetrieben, sie fürchten das sie mit BGE keine (billigen) Mitarbeiter für ihr Unternehmen gewinnen können. Die Zeit der kostenlosen Praktika und Lohnsubventionen (Teilzeitbeschäftigte Hartz IV Aufstocker) durch den Steuerzahler ist dann vorbei.

Warum ein BGE?

Natürlich werden vor allem zu Beginn eines BGE Modell - Probleme entstehen die nicht vorhersehbar sind. Allerdings wurde auch das SGB II/Hartz IV in 15 Jahren fortlaufend verändert und fortentwickelt. Auch ein BGE Modell unterliegt der fortlaufenden Kontrolle und Beobachtung dieses durch Anpassung und Justierung anzupassen ist.

Kinder BGE mein Vorschlag

Das Argument Kinder BGE ist wirklich einmal eines mit Hand und Fuß. Aber das Kinder- BGE 1000 € muss ja nicht sofort in voller Höhe an die Eltern ausbezahlt werden. Ich denke der Wert für Kindergeld, Kinderteilhabe-Paket, Wohngeld etc... auf einen Einkommenszuschuss pro Kind kann auf 500 € berechnet werden. Die anderen 500 € sollten auf ein BGE Grundstock Konto des Kindes für das erwachsene Kind angespart werden. Zum 18 Geburtstag könnte dann ein Teil davon zweckgebunden für ein E- Auto ausbezahlt werden oder zum 21. Geburtstag zweckgebunden zur Gründung eines Haushalts. Entweder setzt man dann die Auszahlungen turnusmäßig alle 5 Jahre 10 % des BGE Kontos fort oder es dient als Grundstockvermögen für eine Zusatzrente ab 70 zum BGE. Die Ausgestaltung des Kinder BGE ist ja gesellschaftlich verhandelbar. Aber ich denke mein Vorschlag wäre schon einmal eine gute Idee. Ein BGE darf bei seiner Initiierung keine Kaufkraftsprünge für Familien auslösen.

Zur Begründung eines BGE
19,7 % der Bevölkerung Deutschlands von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht Ende des VerbrennungsmotorsHier sind alle Länder, die bald Benziner und Diesel-Autos verbieten werden Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes:14 Millionen Menschen in Deutschland sind arm
Armutsbericht für Deutschland: Mehr Schulden, mehr Obdachlose, mehr Superreiche Journalist prophezeit Ende der Mittelschicht

Kinderarmut:
Hohe Dunkelziffer Viel mehr Kinder von Armut betroffen als offiziell bekannt

Obdachlosigkeit und seine Folgen
Leben auf der Straße:Schon vier Kältetote diesen Winter in NRW Obdachlose: Protest gegen Bußgelder in Düsseldorf Obdachlose Elli (48) in Düsseldorf erfroren. Ihr Tagebuch ist bewegend - und furchtbar traurig

BGE mit Blick auf den Arbeitsmarkt
BGE mit Blick auf Die „kompletten“ Zahlen vom Arbeitsmarkt
BGE unter Beachtung der Zahl der offenen Stellen

BGE und Zahlen zur Altersarmut:
Immer mehr Rentner leben von Sozialhilfe Die Zahl der Grundsicherungsempfänger steigt auf 1,08 Millionen. Sozialminister Heil hält daher eine Grundrente für notwendig.

Niedriglohnsektor:
Armut in Deutschland: Sackgasse Niedriglohnsektor

BGE Rechnung für Arbeitnehmer Arbeitgeber und Saat

BGE und Klimaschutz
„Zum Zögern ist keine Zeit mehr“UN-Klimaexperten stellen Rekordanstieg des Meeresspiegels fest

Die nahe Zukunft Fabriken Industrie 4.0 mit 5G Komponenten
5G und KI: So stellt sich die Industrie die Fabrik der Zukunft vor

Erfahrungsbericht BGE
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Nur noch Knappe Mehrheit der Deutschen gegen bedingungsloses Grundeinkommen

Gibt es dazu noch "echte" Fragen?
(Sachargumente sind jederzeit willkommen)


So sieht es aus. Die Befürworter kommen aus verschiedenen politischen Richtungen und sind der gleichen Meinung.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

lili hat geschrieben:(16 Aug 2019, 09:03)

So sieht es aus. Die Befürworter kommen aus verschiedenen politischen Richtungen und sind der gleichen Meinung.
Wobei die verschiedenen Richtungen aber unter BGE völlig verschiedene Vorstellungen haben.

Den Befürwortern aus dem eher linken Spektrum schwebt eine Art Hartz4 ohne Sanktionen vor, mit allerhand Sondervergünstigungen und auch (je nach Modell) nur für Bedürftige - wo bleibt dann das „B“?.

Den Befürwortern aus dem eher liberal-marktwirtschaftlichen Spektrum schwebt tatsächlich eine Grundfinanzierung für alle vor. Motivation ist da der schlanke Staat, eine all-in-one-Regelung statt Hunderten in SGB, EStG, Mindestlohn und ... inklusive Abschaffung aller mit der Überwachung der Einhaltung betrauter Behörden.
Das natürlich dann auch alle bekommen.

Das sind schon Unterschiede...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Sybilla hat geschrieben:(16 Aug 2019, 03:46)

Einige können oder wollen nicht verstehen das ein BGE in der nahen Zukunft alternativlos ist. Und spielen die immer gleiche Leier ab - OK wer meint wenn jeder an sich selbst denkt, ist auch an alle gedacht, kann das so denken, nur glaube ich nicht dass, das zukubftsfähig ist.
Nun - bei BGE also auch nichts NEUES. Alternativlos ?

Zwischenfrage.... Du beschreibst - die Wirtschaft geht den Bach runter - ? (Rezession...Crash) - ist auch meine Meinung...

Alternative - das US Modell...das Brasilianische oder das Muslimische..

Wenn das BGE durch Arbeit finanziert werden sollte - jaaaaa dann hat die ALTERNATIVE gute Chancen auf Mehrheit.

Müssiggänger fordern BGE ....Arbeiter nicht.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Aug 2019, 09:16)

Wobei die verschiedenen Richtungen aber unter BGE völlig verschiedene Vorstellungen haben.

Den Befürwortern aus dem eher linken Spektrum schwebt eine Art Hartz4 ohne Sanktionen vor, mit allerhand Sondervergünstigungen und auch (je nach Modell) nur für Bedürftige - wo bleibt dann das „B“?.

Den Befürwortern aus dem eher liberal-marktwirtschaftlichen Spektrum schwebt tatsächlich eine Grundfinanzierung für alle vor. Motivation ist da der schlanke Staat, eine all-in-one-Regelung statt Hunderten in SGB, EStG, Mindestlohn und ... inklusive Abschaffung aller mit der Überwachung der Einhaltung betrauter Behörden.
Das natürlich dann auch alle bekommen.

Das sind schon Unterschiede...
Neeee....die meinen hier schon "Kopfgeld" ....da ist egal ob Haare oder Glatze....Milliardär oder Linkenchef....Moos auf Anwesenheit....gern auch ins Ausland überwiesen... und NUR 1400 Eu je NAse. BEDINGUNGSLOS. Ob im Knast oder in der Pflege..... Also - solange noch warm - gibts Geld. Einmal in D ans Tor geklopft.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Teeernte hat geschrieben:(16 Aug 2019, 09:25)

Neeee....die meinen hier schon "Kopfgeld" ....da ist egal ob Haare oder Glatze....Milliardär oder Linkenchef....Moos auf Anwesenheit....gern auch ins Ausland überwiesen... und NUR 1400 Eu je NAse. BEDINGUNGSLOS. Ob im Knast oder in der Pflege..... Also - solange noch warm - gibts Geld. Einmal in D ans Tor geklopft.
Ok, bei deiner Aussage und 1400€ stellt sich zwar nicht die Frage nach dem „B“, aber mit „G“ hat das auch nichts mehr zu tun. Hallo ch sehe da eher 700-800 € all inclusive, da kann man in Oberfrankdn davon leben. Und alles andere ist selbst zu erarbeitender Luxus.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Aug 2019, 09:29)

Ok, bei deiner Aussage und 1400€ stellt sich zwar nicht die Frage nach dem „B“, aber mit „G“ hat das auch nichts mehr zu tun. Hallo ch sehe da eher 700-800 € all inclusive, da kann man in Oberfrankdn davon leben. Und alles andere ist selbst zu erarbeitender Luxus.
Die BGE Gemeinde will ja "Gewinn" machen... Schwarzarbeit und Minijobs werden nicht gegengerechnet - Pfändungsfrei... und man gibt dafür das Wohngeld und alle anderen Hilfen auf.

Gern wünscht man das Dreifache für eine Fahrkarte zu zahlen - und kann endlich offiziell "untervermieten" . Sozialwohnungen gibt es ja nicht mehr - da keiner Bedürftig ist. Kunstförderung fällt ebenso - da jeder dort schauen kann - was er will....

(Vorteile gibt es da schon)

Rente wird vollprivatisiert - da ja JEDER bereits 1400 Eu steuerfrei hat. Man rechnet natürlich keine Gesundheitskasse dagegen - weil man auch nicht rechnen kan... dass da AG und AN Anteil selbst bezahlt werden muss beim Hängemattenmodell BGE wissen die nicht. (Es bleibt weniger als 700 eu insgesamt - aber das macht ja nichts.)

NUR eben ....Einkommen für Körpertemperatur... ab 28 Grad - Kopfgeld ..... (Idiotenprämie) - nun ja - das ist jedem Seine Ansicht.

Von 1000 werden rund 600 Schulabgänger dann "Künstler" (Also Influenzer, Laptopdaddler...Sängerin oder Unterhosenmoddel)

Wer die Arbeit dann macht ist ZWEITRANGIG (Spassgesellschaft) Ausserdem geht ja ALLES automatisch.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
lili
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Aug 2019, 09:16)

Wobei die verschiedenen Richtungen aber unter BGE völlig verschiedene Vorstellungen haben.

Den Befürwortern aus dem eher linken Spektrum schwebt eine Art Hartz4 ohne Sanktionen vor, mit allerhand Sondervergünstigungen und auch (je nach Modell) nur für Bedürftige - wo bleibt dann das „B“?.

Den Befürwortern aus dem eher liberal-marktwirtschaftlichen Spektrum schwebt tatsächlich eine Grundfinanzierung für alle vor. Motivation ist da der schlanke Staat, eine all-in-one-Regelung statt Hunderten in SGB, EStG, Mindestlohn und ... inklusive Abschaffung aller mit der Überwachung der Einhaltung betrauter Behörden.
Das natürlich dann auch alle bekommen.

Das sind schon Unterschiede...

Ja ich bin für das BGE. Dass jeder bekommen soll. Der Unterschied zwischen uns ist die Höhe. Ich bin für ca. 1000-1100 Euro.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Die genaue Höhe des BGEs jetzt zu beziffern, ist wenig hilfreich. Wenn würde ich es qualitativ ausdrücken - denn Sybilla weist zurecht darauf hin, dass ein BGE eine Art Steuerreform ist. Wobei ich da nicht ganz mitgehe, weil es nicht nur eine Steuerreform ist, sondern zumindest auch die Chance bietet, das Geflecht aus Steuern und Sozialabgaben neu zu durchdenken und logisch stringenter zu organisieren.

Zum Start einer BGE-Gesellschaft würde ich mit genau den beiden Politikfeldern beginnen, die heute auch häufig im Zusammenhang mit einem Reformbedarf genannt werden. Da ist zum einen Kindergeld/Kinderfreibetrag, und zum anderen die Grundsicherung im Alter. Würde man Kindergeld/Kinderfreibetrag zu einer Kindergrundsicherung zusammenfassen, könnte man die entsprechenden Passagen im Einkommensteuerrecht, aber auch bei der Sozialgesetzgebung zu Hartz IV entsprechend entrümpeln und einheitlich regeln. Die Akzeptanz für eine solche Maßnahme wäre auch gesellschaftlich durchaus gegeben.

Der Charme diese Lösung wäre, dass man das verkorkste Einkommensteuerrecht schon mal deutlich entrümpeln könnte. Alles (zumindest wesentliche Teile dessen), was heute an Abschreibungsmöglichkeiten im Bezug auf Kinder im Einkommensteuerrecht zu finden ist (beispiel Betreuungskosten, Lernmittel, ...) könnte man pauschalisieren und in der Kindergrundsicherung zusammenfassen.

Am anderen Ende des Lebens wird die Grundsicherung im Alter bereits diskutiert - offen ist noch, ob und wenn ja welche Bedingungen da mit reinverargumentiert werden. Die Bedingung 35 Beitragsjahre (wäre noch die Frage, ob dafür auch der Minimalsatz reicht, und ob man den ggf. auch als Einmalzahlung einzahlen könnte.....) scheint verabredet zu sein - und dennoch ist selbst der verkorkstete Vorschlag zur Grundsicherung, der durchkommen wird, wieder ein Baustein in Richtung eines BGEs.


An diesem Punkt aber wird es an der Zeit, das reine Steuerrecht mal zu verlassen, und sich dem verkorksten Sozialsystem zuzuwenden. Hier sind Reformen längst überfällig.

Damit man zu einem systemisch sauberen Sozialsystem kommt, muss man den unsäglichen Zustand der wenig durchlässigen Parallelexistenz von Privater und Gesetzlicher Kranken- und Pflegeversicherung verlassen! Dafür gibt es gute Gründe - sowohl bei der gesetzlichen Systematik, als auch bei der privaten Systematik, die keineswegs nur Gewinner, sondern noch immer auch viele Verlierer generiert.
Konsequent wäre es, einen Basiskrankenversicherungsschutz (analog Pflege) zu definieren, und diesen zu bepreisen. Dieser Basisschutz wird in Form einer Kopfpauschalen fällig. (Ob der Patient Millionär oder Bettler ist - die ärztliche Behandlung kostet immer das gleiche.....)
Dieser Basisschutz sollte von gesetzlichen wie auch privaten Kassen angeboten werden müssen - und jeder sollte jederzeit beliebig zwischen den Kassen wechseln können.Alterszuschläge oder Vorteile für bestimmte Lebensweisen gibt es bei dieser Versicherung nicht - sie kostet für jeden das gleiche - allenfalls können Kassen bei gleicher Leistung bei den Kosten differieren - weil aber jeder frei entscheiden kann, welche Kasse er wählt, wird sich eine Art Einheitstarif auf ungefähr gleichem Niveau herausbilden.

Diese Versicherung ist ein MUSS für jeden Bürger.

Heute gibt es einen sozialen Ausgleich in der gesetzlichen Krankenversicherung - Reiche zahlen höhere Beiträge, Arme zahlen geringere. Familien zahlen den gleichen Tarif wie Singles - was dazu führt, dass wohlhabende Singles deutlich mehr zahlen müssen, während Familien mit vielen Kindern und niedrigem Einkommen profitieren. Prinzipiell spricht nichts gegen diesen sozialen Ausgleich - ausser, dass der soziale Ausgleich nicht ins Sozialsystem gehört, sondern systematisch über das wesentlich treffsicherere Steuerrecht zu organisieren ist.

Die Konsequenz ist klar - da mit dem Übergang zur Kopfpauschalen einige sich diese nicht mehr leisten können, muss im Steuerrecht nachjustiert werden - die über das Sozialsystem entlasteten Gruppen sollten im Steuerrecht entsprechend vergleichbar stärker belastet werden - die im Sozialsystem höher belasteteten Gruppen sollten im Steuerrecht eine Kompensation erfahren.
Da sich jeder die Kranken- und Pflegeversicherungspauschale leisten können soll, muss selbstverständlich dann auch Hartz IV so angepasst werden, dass für Hartz IV Empfänger diese Pauschale mit bezahlt wird - und zwar finanziert aus dem Steuerrecht, nicht aus dem Sozialrecht.

Wenn dieser Punkt umgesetzt ist, kann man aber auch bei Kindern und Rentnern im Bereich Kindergrundsicherung bzw. Grundsicherung im Alter die Tarife so anpassen, dass sie die Zahlungen für die Kopfpauschalen dieser beiden Säulen des Sozialsystems mit beinhalten.

Das Kindergeld wäre danach schon mal in der Region 500€ + x.

Trotzdem - und das muss gesagt werden - wäre die Konsumfähigkeit bezüglich der Menschen in der Gesellschaft nicht wesentlich anders als heute! Vieles würde nur anders dargestellt und berechnet werden - fairer, stringenter und konsequenter organisiert. Es gäbe natürlich auch Gewinner und Verlierer - aber wegen der Transparenz und Stringenz ist eine relativ hohe gesellschaftliche Akzeptanz zu solchen Veränderungen zu erwarten.

Eine wichtige Fragestellung in diesem Kontext ist dann, ob und in welchem Umfang und über welche Mechanismen man die Arbeitgeber an der Finanzierung der Kranken- und Pflegeversicherung beteiligen sollte. Das ist auch eine gesellschaftliche Entscheidung - ich schlage vor, hier aber davon wegzukommen, dass die Arbeitgeber jeweils die Hälfte bezüglich ihrer Mitarbeiter bezahlen - stattdessen sollte die Finanzierung so austariert werden, dass die Arbeitgeber insgesamt die Hälfte der Beiträge (oder mehr oder weniger, je nach politischer Ausrichtung) übernehmen. Ein Ansatz könnte sein, dass es dafür einen Umsatzsteuervorbehalt gibt - also ein Teil der Umsatzsteuer von den Unternehmen nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt. Dieser Teil wird so ausjustiert, dass in Summe über alle Arbeitgeber gerde die Menge an Kapital zusammenkommt, die der gewollten Arbeitgeberseitigen Anteiligkeit an der Kranken- und Pflegeversicherung entspricht.

Meine Empfehlung in diesem Kontext wäre es, zusätzlich noch die betriebliche Unfallversicherung mit deren Anteilen zum Thema Krankheit und Pflege so anzupassen, dass DIESE Fragestellungen allein in der Kranken- und Pflegeversicherung organisiert sind.


Im Zusammenhang mit dem Durchforsten von Bescheuerten Detailregelungen sind wir damit im Umfeld der betrieblichen Absicherung angekommen - die zu wesentlichen Teilen aber mit auch damit stringent organisiert werden kann. Die Idee: Wer krank ist, soll sich nicht mit bürokratischen Hürden befassen müssen, welche Versicherung ihm nun genau hilft.....das Opfer ist der Patient - die Finanzierungsfrage kann und muss allein die Kasse ausfechten.


Und schon sind wir wieder näher dran an einer BGE-Lösung!

Der nächste Schritt wäre dann, die Sicherung des Existenzminimums im Steuerrecht für die verbliebenen Gruppen zu betrachten. Hier wird es relativ leicht, das Steuersystem weiter zu entrümpeln und zu einer Existenzgrundsicherung zu kommen, die für jedermann gilt. Im gegenzug dafür wird die Nichtbesteuerung des Existenzminimums im Steuerrecht aufgehoben. Dies ist in weiten Teilen vor allem ein formaler Akt, es werden nur wenige Verschiebungen zwischen den Einzahlern und Empfängern kommen.

Und abschließend bleibt dann vor allem noch, dass man die Reformen bei Kindern, Alten, HArtz IV, im Sozialsystem und bei den Arbeitnehmern bezüglich der Grundsicherung dann in ein abschließendes Gesamtkonzept überführt, welches man dann als BGE laufen lassen kann.


@Sybilla: Ich stimme dir in vielem zu, aber nicht bei der Höhe des Kinder-BGEs. Kinder kosten heute die Gesellschaft viel Geld - und die Gesellschaft subventioniert das über das Steuersystem. Wenn man das bereinigt, dann braucht niemand was für die Eltern ansparen - dann kostet vielleicht der Kindergarten wieder, oder auch die Schule - aber die Eltern können sich die Kosten auch leisten.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

Das BGE gehört zum Fundus der nichtmilitärischen Standortbereinigungen, genau so, wie eine CO2-Steuer.
Es wird die Herzen der globalen Konkurrenz erwärmen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Aug 2019, 09:16)

Wobei die verschiedenen Richtungen aber unter BGE völlig verschiedene Vorstellungen haben.

Den Befürwortern aus dem eher linken Spektrum schwebt eine Art Hartz4 ohne Sanktionen vor, mit allerhand Sondervergünstigungen und auch (je nach Modell) nur für Bedürftige - wo bleibt dann das „B“?.

Den Befürwortern aus dem eher liberal-marktwirtschaftlichen Spektrum schwebt tatsächlich eine Grundfinanzierung für alle vor. Motivation ist da der schlanke Staat, eine all-in-one-Regelung statt Hunderten in SGB, EStG, Mindestlohn und ... inklusive Abschaffung aller mit der Überwachung der Einhaltung betrauter Behörden.
Das natürlich dann auch alle bekommen.

Das sind schon Unterschiede...

Absolut, wobei ich persönlich eher den liberalen Ansatz des BGE befürworte ( positives Menschenbild, schlanker Staat) diesen überbürokratisierte Verwaltungsappart von heute mit zig Sozialleistung ist eine Katastrophe ,weg damit und eine Grundsicherung/ Grundeinkommen sollte ganz klar jeden Bürger zur Verfügung stehen , dass nennt man moderner Sozialstaat,.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Aug 2019, 12:52)

Absolut, wobei ich persönlich eher den liberalen Ansatz des BGE befürworte ( positives Menschenbild, schlanker Staat) diesen überbürokratisierte Verwaltungsappart von heute mit zig Sozialleistung ist eine Katastrophe ,weg damit und eine Grundsicherung/ Grundeinkommen sollte ganz klar jeden Bürger zur Verfügung stehen , dass nennt man moderner Sozialstaat,.
Das sehe ich auch so. Nur bei gesundheitlichen oder sonstigen Einschränkungen würde ich noch eine zusätzliche Sozialleistung gewähren.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

lili hat geschrieben:(17 Aug 2019, 13:14)

Das sehe ich auch so. Nur bei gesundheitlichen oder sonstigen Einschränkungen würde ich noch eine zusätzliche Sozialleistung gewähren.
Die anderen sollen für ihre hohen Gehälter arbeiten?
Zustände sind das!
Sofort ändern.
Ich brauche ab sofort zwei Wochenenden/Woche.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Der Sozialstaat gewährleistet eine Grundversorgung von Bedürftigen.
Die grosse Masse der Bürger ist aber nicht bedürftig. Diese Mehrheit alimentiert also in einem Solidarakt die Bedürftigen.
Auch wissend das auch sie im bedarfsall
alimentiert werden.Warum sollte dieses bewährte System ersetzt werden müssen!?
Kontrolle ist immer von nöten.
Und die Sozialsätze sind angepasst.
Die Gleichmacherei bringt nichts, schürt nur unwillen wenn die leistungsträger sehen das sie soviel erhalten wie die schmarotzer!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Aug 2019, 12:52)

...von heute mit zig Sozialleistung ist eine Katastrophe ,weg damit und eine Grundsicherung/ Grundeinkommen
sollte ganz klar jeden Bürger zur Verfügung stehen , dass nennt man moderner Sozialstaat,.
Nö.

Das wäre kein moderner Sozialsstaat, das wäre ein Staat OHNE (jegliches) Sozialsystem. ;)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

lili hat geschrieben:(17 Aug 2019, 13:14)

Das sehe ich auch so. Nur bei gesundheitlichen oder sonstigen Einschränkungen würde ich noch
eine zusätzliche Sozialleistung gewähren.
So ist es :thumbup: und nicht dieses Pseudo System von heute was sich Sozialstaat nennt aber keiner ist.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Aug 2019, 13:47)

So ist es :thumbup: und nicht dieses Pseudo System von heute was sich Sozialstaat nennt aber keiner ist.
Das ist HEUTE kein Pseudosystem ... Sozialstaat.

Wir haben HEUTE einen (mehr oder weniger) gut funktionierenden Sozialstaat.
Und diesen willst DU abschaffen.


Daran ändern auch Deine Phrasen...nix. :D

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

unity in diversity hat geschrieben:(17 Aug 2019, 13:25)

Die anderen sollen für ihre hohen Gehälter arbeiten?
Zustände sind das!
Sofort ändern.
Ich brauche ab sofort zwei Wochenenden/Woche.
Möchtest du Leute mit Einschränkungen verhungern lassen? Ich hoffe jetzt dass du Nein sagst.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Aug 2019, 13:47)

So ist es :thumbup: und nicht dieses Pseudo System von heute was sich Sozialstaat nennt aber keiner ist.
Die Bürokratie braucht keiner..
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Skull hat geschrieben:(17 Aug 2019, 13:55)

Das ist HEUTE kein Pseudosystem ... Sozialstaat.

Wir haben HEUTE einen (mehr oder weniger) gut funktionierenden Sozialstaat.
Und diesen willst DU abschaffen.


Daran ändern auch Deine Phrasen...nix. :D

mfg
Der funktioniert aber nicht. Die Ämter sind total überfordert.
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