BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Ger9374

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Skull hat geschrieben:(08 Aug 2019, 08:24)

Ich habe da mal zwei alte Beiträge von mir gefunden.
Vielleicht helfen die ja in der Betrachtung:




mfg


Danke, das hilft deutlich weiter;-)
Atue001
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 01:17)

Deine Auslegung von "Eigentum verpflichtet" und daraus ergebende Schlussfolgerungen
für den Deutschen Eigentümer und sein Eigentum ist doch schlichtweg Unsinn.
Der Deutsche Staat schützt das Privateigentum.Du erklärst es in deiner Auslegung zum Staatsbesitz der aber diesen duldend dem Eigentümer überlässt.
Das ist Sozialistische Sicht von Eigentum.
In der Freien Marktwirtschaft nicht praktikabel.

Allerdings bin ich Laie, und nehme gerne Informationen ohne Ideologischen Unsinn an .
Ich habe keine sozialistische Sicht auf das Eigentum, sondern eine ganz pragmatische. Wenn aber die Idee geäußert wird, dass eine BGE-Gesellschaft zu Enteignung führt, ist das Unsinn.
Es ist unstrittig, dass der Staat Vermögen besteuern darf - strittig ist allenfallst, wie dies im Detail mit der Bewertung von Vermögen gerecht organisiert werden kann.

Wenn befürchtet wird, dass durch den Finanzbedarf für ein BGE Vermögen aufgelöst werden müssen, steht genau dies aber nicht im Widerspruch zum Grundgesetz, wenn dieser Umstand nur deshalb zustande kommt, weil nicht genügend Geldvermögen vorhanden ist, um staatliche Verpflichtungen zu bedienen. Für diesen Fall muss Vermögen auch aufgelöst werden - sonst kommt der Kuckuck.

Eine Vermögensorientierte Finanzierung eines BGEs wäre wohl zulässig, wenn das Vermögen nicht zu unverhältnismäßig hohen Belastungen führen würde.

Das aber kann man mit normal hohen Belastungen regelmäßig vermeiden.
Atue001
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Aug 2019, 04:28)

Das BGE soll die Umlagesysteme ersetzen, die sich aus verschiedenen Gründen immer weniger selbst tragen können.
Dieselben Gründe müßten aber auch das BGE unfinanzierbar machen, oder wo ist mein Denkfehler?
Maschinensteuern und ähnlichen Unsinn, sollte man mit aller Konsequenz verhindern (Standortfrage).
Auch diese Betrachtungsweise ist falsch. Das BGE soll nicht Umlagesysteme ersetzen, sondern die Sicherung des Existenzminimums neu organisieren.
Es ist noch nicht mal zwingend, dass dies über ein Umlagesystem geschehen muss - allerdings ist ein Kapitalgedecktes System wesentlich teurer und damit über viele Jahrzehnte nicht finanzierbar.

Generell sind Umlagesysteme extrem effektiv, weil sie die Kapitalbindung niedrigst halten. Dass die Rente unter Druck ist, hat andere Ursachen. In einem BGE-System könnte man die Lasten der Demographie gleichmäßig und gerecht über alle Bevölkerungsgruppen verteilen - im heutigen Rentensystem ist das schwierig, weil Einzahler und Bezieher in der Rentenversicherung nicht gleichartig behandelt werden. Dazu kommt, dass in der Rente wie auch in den weiteren umlagefinanzierten Systemen, regelmäßig weite Gruppen der Bevölkerung ausgenommen sind und Sonderlösungen haben. Eine muntere Vermischung von Aufgaben, die eigentlich über Steuern zu finanzieren wären, und Aufgaben, die über die Umlagefinanzierten Sozialversicherungen zu organisieren sind, kommt hinzu.
Aus dem Chaos dieser Systeme heute aber zu schließen, dass es am Umlagesystem liegt, ist ein Irrweg.
Atue001
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(08 Aug 2019, 08:24)

Ich habe da mal zwei alte Beiträge von mir gefunden.
Vielleicht helfen die ja in der Betrachtung:

mfg
Völlig richtig! Nur - auch diese Sichtweise ändert nichts daran, dass der Staat durchaus die Sicherung des Existenzminimums über ein BGE organisieren kann. Und er kann dies sogar auch, indem er zur Finanzierung einer solchen Sicherung als Grundlage eine Finanzierung entsprechend dem Vermögen organisiert, solange die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibt.

Nehmen wir mal zwei Beispiele:
Wenn der Staat die Straße vor der eigenen Wohnung saniert, und er die Kosten dafür zu einem angemessenen Anteil auf die Grundstücksanteilseigner umlegt, dann sind entsprechende Zahlbescheide auch dann rechtmäßig, wenn der Grundstücksbesitzer nicht über genügend Einkommen verfügt, um sich den Zahlbescheid leisten zu können. Selbst wenn er also das Grundstück deshalb verkaufen muss, handelt es sich beim Zahlbescheid nicht um eine Enteignung.

Ein Mieter, der sich seine Wohnung nicht mehr leisten kann, kann auch nicht unter Berufung des Eigentumsrechts darauf bestehen, dass er in der Mietswohnung bleiben darf - obwohl das BVerfG auch einem Mieter ein Schutzrecht seines Eigentums (seines Wohnrechts) zugesteht. Der Mieter muss sich sein Wohnrecht leisten können!

Würde man das BGE also über eine Vermögensabgabe oder Vermögenssteuer finanzieren (letzteres ist schwierig, weil Steuern ja nicht Zweckgebunden sind), so wäre das erst dann unverhältnismäßig, wenn unter normalen Umständen ein Vermögenserhalt durch die Höhe der Abgabe in der Breite nicht mehr gesichert wäre. Eine Vermögensabgabe in Höhe von 2% jedoch wäre sicher noch zu vertreten, weil man immer auch annehmen kann, dass man sein Vermögen wenigstens so verwalten können muss, dass es 2% Rendite regelmäßig abwirft.

Bei einem Privatvermögen von ca. 14 Billionen Euro wäre eine Vermögensabgabe von 2% jedoch bereits 280 Mrd. EUR wert, und es ließe sich allein damit ohne weitere Veränderungen ein BGE von 285€ für jeden im Monat finanzieren. Umgekehrt wäre ein BGE in dieser Höhe finanziell eine Besserstellung oder wenigstens neutral bis zu einem Vermögen von ca. 170.000€ - über das nur der kleinere Teil der Deutschen verfügt (ca. 30%). Es gibt guten Grund zur Annahme, dass eine solche Finanzierung noch nicht den Tatbestand der Unverhältnismäßigkeit trifft.

Der Rest ist Detailarbeit - das überlasse ich gerne den Finanzexperten, denn so oder so ist das Finanzieren eines BGEs keine Aufgabe, die man mal eben zwischen Tür und Angel erledigen kann. Relativ leicht ist zu verargumentieren, dass es prinzipiell geht - kompliziert sind die Details.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 23:19)

Völlig richtig! Nur - auch diese Sichtweise ändert nichts daran, dass der Staat durchaus die Sicherung des Existenzminimums über ein BGE organisieren kann.
Könnte... Grüne ? Mit CSU ???
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(08 Aug 2019, 23:25)

Könnte... Grüne ? Mit CSU ???
Ohne passende politische Mehrheiten geht generell nichts.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass zunächst ein BGE erst einmal in der Breite der Gesellschaft gedacht wird....wenn eine Mehrheit ein BGE will, wird es kommen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 23:50)

Ohne passende politische Mehrheiten geht generell nichts.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass zunächst ein BGE erst einmal in der Breite der Gesellschaft gedacht wird....wenn eine Mehrheit ein BGE will, wird es kommen.
Die Mehrheit will nicht Hartzen.....

Wenn die "Mehrheit" BGE will....kanns der Rest nicht mehr "cashen".

Freibier !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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unity in diversity
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

Atue001 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 23:50)

Ohne passende politische Mehrheiten geht generell nichts.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass zunächst ein BGE erst einmal in der Breite der Gesellschaft gedacht wird....wenn eine Mehrheit ein BGE will, wird es kommen.
Wenn jeder das BGE bekommt, ist das Verschwendung, für die keine Mehrheit zu erwarten ist.
Eher wäre eine Reform der Einkommenssteuer vorstellbar.
Bis zu einem festzulegenden Wert, hat die Einkommensteuer ein negatives Vorzeichen.
Ab diesem Wert, wird positiv besteuert.
Um die Bedürftigkeit zu prüfen, nimmt das Finanzamt Einblick in die Steuererklärung.
Der „Scheitelpunkt“ ab dem sich die Steuer von negativ zu positiv verändert, muß möglicherweise jährlich neu ausgehandelt werden, weil er vom gesamtwirtschaftlichen Erfolg abhängt. Eine Schrumpfwirtschaft würde sich von einer wachsenden Volkswirtschaft unterscheiden.
Das bringt jeden dazu, sich für Wachstum zu interessieren, was nicht unbedingt steigenden Ressourcenverbrauch bedeuten muß. Im Gegenteil, weniger Rohstoff- und Energieträgerimporte verbessern die Außenhandelsbilanz und damit das verteilbare Ergebnis einer Volkswirtschaft.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von JosefG »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Aug 2019, 01:10)


Eher wäre eine Reform der Einkommenssteuer vorstellbar.
Bis zu einem festzulegenden Wert, hat die Einkommensteuer ein negatives Vorzeichen.
Ab diesem Wert, wird positiv besteuert.
Ist doch genau dasselbe wie ein BGE.
Der Berechnungsmodus ist anders, im Ergebnis ist es dasselbe.
Um die Bedürftigkeit zu prüfen,
Versteh ich jetzt allerdings nicht, wie du das meinst.
Geprüft wird bei der Steuer nur das Bruttoeinkommen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Aug 2019, 01:10)

Wenn jeder das BGE bekommt, ist das Verschwendung, für die keine Mehrheit zu erwarten ist.
Eher wäre eine Reform der Einkommenssteuer vorstellbar.
Es wäre lediglich eine andere Berechnungsart - aber eine, die auf Bedürftigkeitsprüfungen verzichten kann.
Das BGE muss ja in jedem Fall finanziert werden. Da es eine soziale Leistung ist, werden also in der Folge einige Bürger mehr haben als ohne BGE, und andere sogar weniger. Verschwendet wird da nichts.

Da ein BGE aber das Thema Grundsicherung / Existenzsicherung aus einem Guss organisiert, gibt es nicht die vielen fragwürdigen Stellen, wie wir sie heute im System haben. Diese Grauzonen werden jeweils mit viel Bürokratie und hohen Gerichtskosten begleitet - das kostet die Gesellschaft viel! Gleichzeitig aber schafft dieses Bürokratiemonster auch noch viel Leid, weil Bedürftige nicht das, was sie brauchen, zu dem Zeitpunkt bekommen, wo sie es brauchen. Es schafft auch viel Neid, weil die, die dafür bezahlen, andere Lebenskonzepte ablehnen und wüst beschimpfen, beispielsweise als Schmarotzer. Das auch dann, wenn dieser Vorwurf völlig ungerechtfertigt ist.

Wenn jeder das BGE bekommt, fällt vieles dieser Debatten in sich zusammen. Die Bürokratie beschränkt sich auf das Notwendigste. Ob jemand für sich dann frei entscheidet, dass er ein weiteres Einkommen braucht und wieviel - ist dann Ausdruck seines freien Willens, und nicht mehr Folge von Arbeitspflicht. Das BGE macht frei!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Atue001 hat geschrieben:(09 Aug 2019, 22:31)

Es wäre lediglich eine andere Berechnungsart - aber eine, die auf Bedürftigkeitsprüfungen verzichten kann.
Das BGE muss ja in jedem Fall finanziert werden. Da es eine soziale Leistung ist, werden also in der Folge einige Bürger mehr haben als ohne BGE, und andere sogar weniger. Verschwendet wird da nichts.

Da ein BGE aber das Thema Grundsicherung / Existenzsicherung aus einem Guss organisiert, gibt es nicht die vielen fragwürdigen Stellen, wie wir sie heute im System haben. Diese Grauzonen werden jeweils mit viel Bürokratie und hohen Gerichtskosten begleitet - das kostet die Gesellschaft viel! Gleichzeitig aber schafft dieses Bürokratiemonster auch noch viel Leid, weil Bedürftige nicht das, was sie brauchen, zu dem Zeitpunkt bekommen, wo sie es brauchen. Es schafft auch viel Neid, weil die, die dafür bezahlen, andere Lebenskonzepte ablehnen und wüst beschimpfen, beispielsweise als Schmarotzer. Das auch dann, wenn dieser Vorwurf völlig ungerechtfertigt ist.

Wenn jeder das BGE bekommt, fällt vieles dieser Debatten in sich zusammen. Die Bürokratie beschränkt sich auf das Notwendigste. Ob jemand für sich dann frei entscheidet, dass er ein weiteres Einkommen braucht und wieviel - ist dann Ausdruck seines freien Willens, und nicht mehr Folge von Arbeitspflicht. Das BGE macht frei!
Naja schau dir doch diese überbürokratische System und den Verwaltungsaufwand von heute an, samt den ganzen Gerichtskosten und Klagewellen gegen Bescheide an den Sozialgerichten an, solchen realen Unsinn können sich nur die vermeintlichen Profis ausdenken. Ansonst hast du recht, Zustimmung meinerseits.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(09 Aug 2019, 22:39)

Naja schau dir doch diese überbürokratische System und den Verwaltungsaufwand von heute an, samt den ganzen Gerichtskosten und Klagewellen gegen Bescheide an den Sozialgerichten an, solchen realen Unsinn können sich nur die vermeintlichen Profis ausdenken. Ansonst hast du recht, Zustimmung meinerseits.
Genau das habe ich ja geschrieben.

Ein "schönes" Beispiel, wie ungerecht das heutige System ist, und warum eine einfache Negative Einkommensteuer auch nicht alles fixt, ist das Thema, dass sozialer Ausgleich im heutigen System teilweise im Steuersystem stattfindet - teilweise aber auch in den Sozialversicherungen.
Im Steuersystem ist es so, wenn ich zuviel bezahlt habe, habe ich eine reelle Chance, das mit der Einkommensteuererklärung zu korrigieren. Wer aber mal zuviel in die Sozialversicherung bezahlt hat, bekommt das nie korrigiert. Wer beispielsweise in einem Jahr genau und nur in einem Monat ein Einkommen von 4.500€ hat, der bekommt die gezahlte Einkommensteuer am Jahresende vollständig zurück. Die Sozialabgaben von mehr als 900€ jedoch nicht. Wer alternativ statt dessen 10 Monate im Jahr 450€ an Einkommen hat, der zahlt weder Steuern noch Sozialabgaben. Was genau rechtfertigt den Unterschied von 900€? Nun kann man bei der Rentenversicherung noch sagen: Dafür wird ja auch eingezahlt. In gewissen Grenzen gilt das auch noch für die Arbeitslosenversicherung. Für die Krankenkasse und die Pflegekasse jedoch ist nicht ersichtlich, dass hier mehr Leistungen entstehen, wenn man eingezahlt hat...das sind mehr als 400€, denen keine Gegenleistung gegenübersteht.

Soziale Gerechtigkeit sieht dann doch irgendwie anders aus. Und das ist nur ein Beispiel - viele tausend weitere lassen sich finden, weil wir ein so verworrenes System der sozialen Absicherung haben.

In einer BGE-Gesellschaft kann man diesen Unsinn vermeiden! (Eine Garantie dafür, dass es dann auch vermieden wird, würde ich aber nicht abgeben - gerade wir Deutschen sind regelrecht Weltmeister, Dinge unnötig zu verkomplizieren.....es wird uns auch einfallen, wie man eine BGE-Gesellschaft kompliziert organisieren kann......)

Man könnte auch ohne ein BGE vieles schon verbessern - allerdings adressiert das BGE genau das Thema der Grundsicherung - und hier ist mir derzeit keine Alternative zu den BGE-Ansätzen bekannt, die das Thema besser adressiert.
Die Idee mit der negativen Einkommensteuer klingt gut - läuft aber ins Leere, wenn nicht alle Einkommensarten erfasst sind. Langfristige Spekulationsgewinne beispielsweise werden heutzutage weder besteuert noch wurde dafür jemals Sozialversicherung bezahlt. Und: Die negative Einkommensteuer adressiert in keiner Weise das Problem mit den Sozialversicherungen. Würde man das lösen wollen, müsste man auch in den Sozialversicherungen über so etwas wie einen Jahresausgleich nachdenken......ich trau der deutschen Bürokratie alles zu.....
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unity in diversity
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

JosefG hat geschrieben:(09 Aug 2019, 20:19)

Ist doch genau dasselbe wie ein BGE.
Der Berechnungsmodus ist anders, im Ergebnis ist es dasselbe.


Versteh ich jetzt allerdings nicht, wie du das meinst.
Geprüft wird bei der Steuer nur das Bruttoeinkommen.
So ganz das selbe, wie ein BedingungslosesGE ist das nicht. Man reicht seine Steuererklärung ein und nach der Überprüfung durch das Finanzamt, kommt der etwas andere Steuerbescheid.
Wie viel ist nachzuzahlen, oder wie viel kommt zurück?
Ausgangspunkt ist wie immer der Nachweis, was man alles von der Steuer absetzen darf.
Neu wird auf dieser Grundlage die Bewilligung eines steuerfinanzierten Zusatzeinkommens, oder ein weiterer Abzug von Steuern, um das Zusatzeinkommen von Bedürftigen zu finanzieren.
Wenn man den solidarischen Grundgedanken einer Mehrheit vermitteln kann, kommt es so.
Das ist anders, als wenn das Gießkannenprinzip der allgemeinen BGE-Befürworter greift.
Es dürfte sich gar nicht so schwer ausrechnen lassen, ein neues Bürokratiemonster ist darum unwahrscheinlich.
Probleme kommen nur auf jene zu, die eine jährliche Einmalzahlung nicht verantwortungsbewußt durch 12 Monate teilen können.
Ger9374

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

unity in diversity hat geschrieben:(10 Aug 2019, 02:05)

So ganz das selbe, wie ein BedingungslosesGE ist das nicht. Man reicht seine Steuererklärung ein und nach der Überprüfung durch das Finanzamt, kommt der etwas andere Steuerbescheid.
Wie viel ist nachzuzahlen, oder wie viel kommt zurück?
Ausgangspunkt ist wie immer der Nachweis, was man alles von der Steuer absetzen darf.
Neu wird auf dieser Grundlage die Bewilligung eines steuerfinanzierten Zusatzeinkommens, oder ein weiterer Abzug von Steuern, um das Zusatzeinkommen von Bedürftigen zu finanzieren.
Wenn man den solidarischen Grundgedanken einer Mehrheit vermitteln kann, kommt es so.
Das ist anders, als wenn das Gießkannenprinzip der allgemeinen BGE-Befürworter greift.
Es dürfte sich gar nicht so schwer ausrechnen lassen, ein neues Bürokratiemonster ist darum unwahrscheinlich.
Probleme kommen nur auf jene zu, die eine jährliche Einmalzahlung nicht verantwortungsbewußt durch 12 Monate teilen können.

Das könnte was geben;-))
Drei Monate Party, Dann ist die Kohle für das ganze Jahr verprasst Dann ab zum Amt betteln!
Das könnte eine neue Rtl2 Show werden.
"Hunger in Deutschland"

Nein einige müssen ihr Geld zugeteilt bekommen, die können nicht mit grösseren Jährlichen zahlungen umgehen!!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Die negative Einkommensteuer muss nicht erst durch den jährlichen Steuerbescheid greifen - bei Hartz IV gibt es ja auch Aufstockermodelle. Die würde man auslaufen lassen, und statt dessen im Niedriglohnsektor die Aufstockermodelle durch eine negative Einkommensteuer ersetzen.
Das charmante an diesem Modell ist, dass über den jährlichen Steuerbescheid die unterjährig sich verändernde Situation noch finanziell ausgeglichen wird.

Kritisch am Modell der negativen Einkommensteuer sind andere Themenstellungen, wie beispielsweise die Erklärungspflicht. Kritisch ist auch, dass üblicherweise ganzheitliche Konzepte dazu fehlen, die die Problematik der Sozialversicherungen mit beinhalten. Tatsächlich ist es aber so, dass derzeit auch im gesetzlichen Sozialsystem ein solidarischer Transfer parallel aber deutlich unschärfer als im Steuerrecht organisiert ist. Wenn man NUR eine negative Einkommensteuer organisiert, bleiben diese Aspekte auf der Strecke. Kritisch wäre dann auch noch die übliche Thematik von zumeist Frauen zu benennen, die Kinder bekommen, und dann immer wieder als Alleinerziehende zwar einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten, dafür aber kein Einkommen haben.

Auch beim BGE wie auch bei Modellen der negativen Einkommensteuer empfehle ich für die konkrete Umsetzung regelmäßig, sich zunächst ans Aufräumen im Sozialsystem zu begeben - beispielsweise mal scharf zu unterscheiden, ob man soziale Umverteilung als Aufgabe des Steuersystems oder des Sozialsystems sieht. Man kann beides tun - jede Sicht hat hier ihre Berechtigung. Nur - wenn man es Gemischt macht, also teilweise im Steuersystem und teilweise im Sozialsystem, dann wird das System intransparent, inkonsequent, ungerecht und fragwürdig. Teuer ist es obendrein auch noch.

Die negative Einkommensteuer ist kein schlechtes Konzept - sie wirkt ähnlich wie das BGE. Das BGE ist aber konsequenter, weil das BGE letzten Endes das Thema der Grundsicherung als soziale Absicherung adressiert, während die negative Einkommensteuer die Absicherung der Grundsicherung ins Steuersystem verlagert. Ein BGE-System ist der konsequentere und mutigere Schritt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

Den Angriff auf die Umlagesysteme, nennt man Entbürokratisierung. Man möchte im Interesse der Finanzwirtschaft, daß sich jeder einen Kapitalstock zulegt, um gegen alle Wechselfälle des Lebens abgesichert zu sein.
Pech hat, zum Beispiel, wer älter wird, oder seine Altersvorsorge zu schnell verpraßt hat.
Weder das BGE, noch eine Negativsteuer, wird die Lücke schließen, welche die Abschaffung der Umlagesysteme gerissen hat.
Egal wie es nennt, es wird von unten nach oben umverteilt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Dass das Umlagesystem dem Kapitalstock überlegen ist, hat gerade die Finanzkrise gezeigt. Ob das Umlagesystem aber seine volle Stärke entfalten kann, hängt ganz entscheidend davon ab, dass möglichst viele (alle) am Umlagesystem beteiligt sind.
Ist das der Fall, kann man in Krisenzeiten fair die Lasten über alle verteilen.

Vermögensakkumulation ist eines der größten Probleme des Kapitalismus - gleichzeitig aber schöpft der Kapitalismus gerade daraus auch seine Kraft. Vermögensakkumulation ist deshalb nicht gänzlich zu unterbinden, sondern vielmehr gilt es, die Kraft zu bändigen und zum Wohle aller wirken zu lassen.

Mein Lieblingsrezept dafür ist es, die Staatsfinanzierung (Bund, Länder, Städte, Gemeinden, Sozialversicherungen....) zu einem wesentlichen Anteil entsprechend der Vermögenssituation zu organisieren. Das würde nachhaltig das Problem der Vermögensakkumulation bändigen.
Sybilla
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Schichtwechsel Die Roboter übernehmen oder warum Merkel-Deutschland die Zukunft verschläft.

Die Kanzlerschaft von Frau Merkel íst durch bleiernen Stillstand und den berühmten drei Schimpansen (Medien) gekennzeichnet, weite Teile der deutschen Wirtschaft seit mehr als einem Jahr in eine tiefen noch lange andauernde Rezession gerutscht und die Industrie 4.0 wird immer mehr Realität in dem Erwerbsleben der Bürger. Die Roboterarmee im Paketzentrum

In Merkel Deutschland fabuliert die Politik die offensichtlich in den Kategorien des letzten Jahrhunderts denkt noch vom "sozialen Arbeitsmarkt" von der Beschäftigung ALLER in Minijobs und Job-Sharing, auch in Armut und Armut/Armutsgefährdung mit KInder und Altersarmut. Anstatt ein zukunftfähiges Konzept eines BGE zu entwickeln, dass über eine Wertschöpfungsabgabe durch die Industrie 4.0 und KI finanziert werden kann. Der Arbeitsmarkt wird sich für die meisten Erwerbstätigen drastisch verändern. Die Politik verschläft in einem Land" in dem die herrschende Nomenklatur gern und gut leben" unsere Zukunft. Und nur wenige haben die Zeichen der Zeit verstanden andere schweigen weil sie nicht schreiben dürfen was wirklich auf der politischen Agenda Priorität hat. Gute Nacht Deutschland.
--- --- ---
Ger9374

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Die treuen Merkelanten werden auf die guten wirtschaftlich erfolgreichen Jahre verweisen.Doch sehe ich darin ein reines zufälliges zusammenfallen mit der Kanzlerschaft von Mutti Merkel.
Sie selbst hat höchstens aussenpolitisch versucht zu glänzen( mit mäßigen Erfolg).
Wirtschaftlich gab es keine Grossen Taten.
Alles Selbstläufer , gute Konjunktur- höhere Beschäftigung- Rekord bei Minijobs- Rekord Steuereinnahmen . Folgen Rekordbeschäftigung, Schuldenabbau ect.
Wie ein 6er im Lotto, Glück nichts eigenes eingebracht .
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Skull
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

das Thema ist hier: BGE.

Wenn einige Protagonisten einen Merkel-Wirtschafts- oder Sozial- Politik Strang aufmachen möchten. Bitte.

Aber NICHT in diesem Strang. Hier...ist das Spam.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Ger9374

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Ger9374 »

Skull hat geschrieben:(13 Aug 2019, 18:08)

Guten Abend,

das Thema ist hier: BGE.

Wenn einige Protagonisten einen Merkel-Wirtschafts- oder Sozial- Politik Strang aufmachen möchten. Bitte.

Aber NICHT in diesem Strang. Hier...ist das Spam.

Sorry, wird befolgt :thumbup:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Wenn ich zu weit abgeschweift bin, dann auch von mir sorry - das liegt aber schon daran, dass ich ein BGE als einen fundamentalen Baustein einer zukünftigen Sozialpolitik sehe. Dazu kommt, dass ich für die Berechnung eines sinnvollen BGEs in der Höhe folgende Grundannahmen treffen würde:

- Hartz IV-Satz
- Geld für die Miete einer einfachen Wohnung auf kleinem Niveau (Hartz IV liefert auch hier die Grundlage)
- Ausgleich für den Versicherungsbeitrag, den man für eine Pflege- und Krankenversicherung abschließen müsste, wenn diese als Kopfpauschale organisiert wäre
- Ausgleich für eine pauschale Haftpflichtversicherung (die sollte jeder haben, damit im Haftpflichtfall das Opfer nicht leer ausgeht)
- einen Tick mehr, weil die heutigen Hartz IV-Sätze es nicht wirklich ermöglichen, damit angemessen auf niedrigem Niveau am kulturellen Leben teilzunehmen

Nimmt man nun naiv an, dass alles andere in der Gesellschaft so bleiben würde, wie es heute ist, dann entspricht das in etwa einem Betrag von 1200€ +-x.

Würde man das BGE über indirekte Steuern finanzieren, könnte dies den Warenkorb Hartz IV verteuern - dann müsste auch das so gerechnete BGE entsprechend höher ausfallen.

Umgekehrt ist damit auch klar, was mit einem BGE entfallen kann, u.a.:
Hartz IV
Krankenversicherungsbeiträge
Steuerbefreiung des Existenzminimums
Kinderfreibetrag
Kindergeld
Grundsicherung (der Rente)
(eventuell sogar die gesamte Rente, denn wer mehr haben will, kann für das mehr dann auch privat vorsorgen)
Ehegattensplitting (denn Zusammenleben ist schon günstiger, bei gleichem BGE wäre damit schon ein Vorteil für Ehegatten und andere Zusammenlebensformen gegeben - weitere steuerliche Anreize sind dann nicht mehr notwendig)
Einige Abzugsmöglichkeiten im Einkommensteuerrecht (muss man im Detail untersuchen - steuerliche Anreize für die Kinderbetreuung sind nicht notwendig, wenn das BGE für Kinder hoch genug gewählt wird)
....

Wenn man das BGE für Kinder in gleicher Höhe wie für Erwachsene ansetzt, kann man im Umkehrschluss überlegen, ob wirklich der Besuch des Kindergartens und der Schule kostenfrei sein muss. Auch der Eintritt ins Schwimmbad muss dann nicht mehr nach Kindertarif und Erwachsenentarif unterscheiden.

Was man merkt - je weiter man die Gesellschaft in Richtung BGE entwickelt, desto mehr entfremdet sie sich Punkt für Punkt auch von der Gesellschaft, die wir heute kennen.

Trotzdem - es lohnt, denn der Staat würde zwar einerseits zusichern, dass jeder Leben kann, aber umgekehrt viel mehr gesellschaftliche Fragestellungen in die Eigenverantwortung zurückgeben.

Es bleibt damit dabei - letzten Endes ist die Frage BGE oder nicht eine Frage der Haltung zum Thema Selbstverantwortung versus staatlicher Fürsorge oder auch eine Frage der Haltung des Staates zu seinen Bürgern - sind die Bürger mündig und im großen und ganzen auch gemeinschaftlich unterwegs, oder muss man dem einzelnen Bürger permanent mißtrauen und ihn kontrollieren?

Wenn man sich mit solchen Fragen beschäftigt, fragt man sich dann schon, warum nicht jede Partei das BGE schon längst in ihr Programm übernommen hat. Von links bis rechts bietet es Ansatzpunkte für jeden Standpunkt.
Alpha Centauri
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Atue001 hat geschrieben:(13 Aug 2019, 22:17)

Wenn ich zu weit abgeschweift bin, dann auch von mir sorry - das liegt aber schon daran, dass ich ein BGE als einen fundamentalen Baustein einer zukünftigen Sozialpolitik sehe. Dazu kommt, dass ich für die Berechnung eines sinnvollen BGEs in der Höhe folgende Grundannahmen treffen würde:

- Hartz IV-Satz
- Geld für die Miete einer einfachen Wohnung auf kleinem Niveau (Hartz IV liefert auch hier die Grundlage)
- Ausgleich für den Versicherungsbeitrag, den man für eine Pflege- und Krankenversicherung abschließen müsste, wenn diese als Kopfpauschale organisiert wäre
- Ausgleich für eine pauschale Haftpflichtversicherung (die sollte jeder haben, damit im Haftpflichtfall das Opfer nicht leer ausgeht)
- einen Tick mehr, weil die heutigen Hartz IV-Sätze es nicht wirklich ermöglichen, damit angemessen auf niedrigem Niveau am kulturellen Leben teilzunehmen

Nimmt man nun naiv an, dass alles andere in der Gesellschaft so bleiben würde, wie es heute ist, dann entspricht das in etwa einem Betrag von 1200€ +-x.

Würde man das BGE über indirekte Steuern finanzieren, könnte dies den Warenkorb Hartz IV verteuern - dann müsste auch das so gerechnete BGE entsprechend höher ausfallen.

Umgekehrt ist damit auch klar, was mit einem BGE entfallen kann, u.a.:
Hartz IV
Krankenversicherungsbeiträge
Steuerbefreiung des Existenzminimums
Kinderfreibetrag
Kindergeld
Grundsicherung (der Rente)
(eventuell sogar die gesamte Rente, denn wer mehr haben will, kann für das mehr dann auch privat vorsorgen)
Ehegattensplitting (denn Zusammenleben ist schon günstiger, bei gleichem BGE wäre damit schon ein Vorteil für Ehegatten und andere Zusammenlebensformen gegeben - weitere steuerliche Anreize sind dann nicht mehr notwendig)
Einige Abzugsmöglichkeiten im Einkommensteuerrecht (muss man im Detail untersuchen - steuerliche Anreize für die Kinderbetreuung sind nicht notwendig, wenn das BGE für Kinder hoch genug gewählt wird)
....

Wenn man das BGE für Kinder in gleicher Höhe wie für Erwachsene ansetzt, kann man im Umkehrschluss überlegen, ob wirklich der Besuch des Kindergartens und der Schule kostenfrei sein muss. Auch der Eintritt ins Schwimmbad muss dann nicht mehr nach Kindertarif und Erwachsenentarif unterscheiden.

Was man merkt - je weiter man die Gesellschaft in Richtung BGE entwickelt, desto mehr entfremdet sie sich Punkt für Punkt auch von der Gesellschaft, die wir heute kennen.

Trotzdem - es lohnt, denn der Staat würde zwar einerseits zusichern, dass jeder Leben kann, aber umgekehrt viel mehr gesellschaftliche Fragestellungen in die Eigenverantwortung zurückgeben.

Es bleibt damit dabei - letzten Endes ist die Frage BGE oder nicht eine Frage der Haltung zum Thema Selbstverantwortung versus staatlicher Fürsorge oder auch eine Frage der Haltung des Staates zu seinen Bürgern - sind die Bürger mündig und im großen und ganzen auch gemeinschaftlich unterwegs, oder muss man dem einzelnen Bürger permanent mißtrauen und ihn kontrollieren?

Wenn man sich mit solchen Fragen beschäftigt, fragt man sich dann schon, warum nicht jede Partei das BGE schon längst in ihr Programm übernommen hat. Von links bis rechts bietet es Ansatzpunkte für jeden Standpunkt.

Naja warum sich die meisten etabliertem Parteien ( in Ansätzen vielleicht noch die Grünen) sich davor drücken und lieber am Status quo festhält ja viel mit deren mentaler Bequemlichkeit und Ideologie ( der Ideologie der Leistungsgesellschaft) zu tun.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Aug 2019, 22:25)

... am Status quo festhält ja viel mit deren mentaler Bequemlichkeit
und Ideologie ( der Ideologie der Leistungsgesellschaft) zu tun.
Dieser Leistungsgesellschaft hast Du Deine heutige Situation zu verdanken.

Das hat auch gar nichts mit bequem zu tun.

Bequem ist es allenfalls zu fordern und (nur) verteilen zu wollen.

Haben, haben, haben ... wollen, ohne seinen eigenen Anteil dazu beizutragen. Beitragen zu müssen.

Da kannst Du noch so viele „intellektuelle“ Klimmzüge versuchen. :p

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(13 Aug 2019, 22:17)

Wenn ich zu weit abgeschweift bin, dann auch von mir sorry - das liegt aber schon daran, dass ich ein BGE als einen fundamentalen Baustein einer zukünftigen Sozialpolitik sehe..

Welche Partei//Koalition ? :D :D :D

Mehr als die Grünen in ihrer Kanzlerferne - und vielleicht noch die MLPD ....mehr Regierung vertritt den MIST doch nicht...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Teeernte hat geschrieben:(14 Aug 2019, 00:33)

Welche Partei//Koalition ? :D :D :D

Mehr als die Grünen in ihrer Kanzlerferne - und vielleicht noch die MLPD ....mehr Regierung vertritt den MIST doch nicht...
Bitte erläutere doch mal, wieso du zu der Ansicht kommst, dass ein BGE Mist wäre...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Atue001 hat geschrieben:(14 Aug 2019, 00:40)

Bitte erläutere doch mal, wieso du zu der Ansicht kommst, dass ein BGE Mist wäre...
Das ist keine ANSICHT - sondern Werte, ....

Das gibt es anerzogen//sozialisiert..... da kann man kurz in der Jugend mal aus der Spur kommen - aber spätestens mit 30 sollte man wieder "NORMAL" denken.

Aber natürlich kann man auch an einen Soli für Afrika denken....oder an Toilettenanlagen für Schrankenmechaniker...

Also - welche Partei soll mit solchen "WERTEN" >> (BGE) wählbar sein ?

...die Deutsche Freibier UNION ?

Bei den Grünen bin ich mir SICHER - dass die BGE NIE (für alle) umsetzen würden ...selbst wenn man damit WIRBT oder an der Regierung wäre.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(14 Aug 2019, 00:05)

Dieser Leistungsgesellschaft hast Du Deine heutige Situation zu verdanken.

Das hat auch gar nichts mit bequem zu tun.

Bequem ist es allenfalls zu fordern und (nur) verteilen zu wollen.

Haben, haben, haben ... wollen, ohne seinen eigenen Anteil dazu beizutragen. Beitragen zu müssen.

Da kannst Du noch so viele „intellektuelle“ Klimmzüge versuchen. :p

mfg
Welchen Anteil hat der Erwerbstätige in einem vollautomatisierten und digitalisierten Logistikzentrum wie oben verlinkt ? In dem Roboter die Waren aus den Regalen Ein- und Aussortieren? Ich sehe darin keinerlei Möglichkeit das in dieser Arbeitsstätte der Erwerbstätige seinen eigenen Anteil dazu beitragen kann, er würde den Robotern nur im Weg stehen. Der Mensch wird nur noch als Kunde benötigt. Ich habe immer mehr das Gefühl das von vielen immer noch nicht verstanden wird, was Industrie 4.0 und KI in der Wertschöpfungskette bedeuten. Und nur in der Wertschöpfung wird ein Wert geschöpft, nicht in der Dienstleistung man kann zu den Erwerbstätigen natürlich sagen, wenn er im Wertschöpfungsprozeß nicht mehr benötigt wird. Er könne seinen eigenen Anteil in der Form einer Dienstleistung beitragen, zum Beispiel als "Schuhputzer" aber damit schafft er eben keinen Wert, sondern nur bei den anderen das Gefühl, dass er für seinen Lebensunterhalt arbeitet, Was er im Falle eines BGE eben selbst entscheiden könnte, vor allem was oder wie lange er arbeiten möchte oder auch nicht, der Wert wird ja in der vollautomatischen Fabrikation mit KI und Robotern geschaffen. Schon heute gibt es viele dieser Fabriken und es werden immer mehr.

Wer vorankommen möchte und ein besseres Gemeinwohl für alle erreichen möchte muss umdenken. Wer die Armut in der Gesellschaft erhalten möchte kann weiter machen wie bisher, mein Weg ist das nicht.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Die Digitalisierung gibt es schon seit Konrad Zuse, der den ersten Rechner erfunden hat. Industrie 4.0 gibts auch schon einige Jahre. Weniger Arbeitsplätze sind es trotzdem nicht geworden. Aber schließlich habt ihr ja eure Theorien. Wen juckt da schon nackte Realität :p
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Mendoza hat geschrieben:(14 Aug 2019, 06:50)

Die Digitalisierung gibt es schon seit Konrad Zuse, der den ersten Rechner erfunden hat. Industrie 4.0 gibts auch schon einige Jahre. Weniger Arbeitsplätze sind es trotzdem nicht geworden. Aber schließlich habt ihr ja eure Theorien. Wen juckt da schon nackte Realität :p
Ups bitte die mediale Blase verlassen in der Realität werden In der Produktion also der Wertschöpfung von den Mitarbeitern schon lange immer weniger Stunden gearbeitet, die Maschinen der Industrie 3.0 arbeiten 24/7/365 ebenso die Industrie 4.0 und KI nur das noch weniger Erwerbstätige zur Überwachung der Produktion benötigt werden. Die Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten hat natürlich mehr Arbeitsstunden der Beschäftigten geschaffen allerdings wird dieser Zuwachs an Arbeitsplätzen und Arbeitsstunden durch die Aufteilung der Arbeitszeit auf viele Erwerbstätige geschaffen. Leider kann von diesen (Teilzeit) Arbeitsplätzen kaum ein*e Erwerbstätige*r den Lebensunterhalt für sich und seine/*/ihre Kinder erwirtschaften. Die Folge ist die Zunahme der Kinder und Altersarmut. Wer glaubt das viele Arbeitsplätze in Teilzeit ein bombastischer Erfolg sind, der verkennt die langfristigen Folgen für die Gesellschaft. Es gibt nach wie vor mehr als 3 Millionen Menschen die tatsächlich arbeitslos sind und als Unterbeschäftigte im monatlichen BA Bericht auch in dieser Kennzahl erfasst werden. (Das diese in der medialen "Vollbeschäftigung-Blase" nicht vorkommen ist vermutlich politisch erwünscht) aber eben weder Tatsache noch Realität. Bis jetzt glänzen die Neo-liberalen mit Theorien die nur erfolgreich sind wenn die Ergebnisse dementsprechend erfasst und interpretiert werden. In der Theorie gibt es Rekordbeschäftigung in der nackten Realität gibt es schon heute in D Millionen erwerbstätige Menschen die in Armut leben oder Armutsgefährdet sind.

Näheres kann jeder hier im Forum nachlesen.

Wie gesagt wer die Armut in der Gesellschaft überwinden möchte sollte ein BGE befürworten, wer dass nicht will, macht einfach weiter wie bisher und sagt wenn jeder an sich selbst denkt, ist auch an alle gedacht.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(14 Aug 2019, 12:35)

Wie gesagt wer die Armut in der Gesellschaft überwinden möchte sollte ein BGE befürworten,
wer dass nicht will, macht einfach weiter wie bisher und sagt wenn jeder an sich selbst denkt, ist auch an alle gedacht.
Nö. Es gibt ja noch den existierenden Sozialstaat.

DER denkt ja auch an DIE, die ihn brauchen. :)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Sybilla hat geschrieben:(14 Aug 2019, 12:35)

Ups bitte die mediale Blase verlassen in der Realität werden In der Produktion also der Wertschöpfung von den Mitarbeitern schon lange immer weniger Stunden gearbeitet, die Maschinen der Industrie 3.0 arbeiten 24/7/365 ebenso die Industrie 4.0 und KI nur das noch weniger Erwerbstätige zur Überwachung der Produktion benötigt werden. Die Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten hat natürlich mehr Arbeitsstunden der Beschäftigten geschaffen allerdings wird dieser Zuwachs an Arbeitsplätzen und Arbeitsstunden durch die Aufteilung der Arbeitszeit auf viele Erwerbstätige geschaffen. Leider kann von diesen (Teilzeit) Arbeitsplätzen kaum ein*e Erwerbstätige*r den Lebensunterhalt für sich und seine/*/ihre Kinder erwirtschaften. Die Folge ist die Zunahme der Kinder und Altersarmut. Wer glaubt das viele Arbeitsplätze in Teilzeit ein bombastischer Erfolg sind, der verkennt die langfristigen Folgen für die Gesellschaft. Es gibt nach wie vor mehr als 3 Millionen Menschen die tatsächlich arbeitslos sind und als Unterbeschäftigte im monatlichen BA Bericht auch in dieser Kennzahl erfasst werden. (Das diese in der medialen "Vollbeschäftigung-Blase" nicht vorkommen ist vermutlich politisch erwünscht) aber eben weder Tatsache noch Realität. Bis jetzt glänzen die Neo-liberalen mit Theorien die nur erfolgreich sind wenn die Ergebnisse dementsprechend erfasst und interpretiert werden. In der Theorie gibt es Rekordbeschäftigung in der nackten Realität gibt es schon heute in D Millionen erwerbstätige Menschen die in Armut leben oder Armutsgefährdet sind.

Näheres kann jeder hier im Forum nachlesen.

Wie gesagt wer die Armut in der Gesellschaft überwinden möchte sollte ein BGE befürworten, wer dass nicht will, macht einfach weiter wie bisher und sagt wenn jeder an sich selbst denkt, ist auch an alle gedacht.

Volle Zustimmung!!! Das BGE ist notwendig und wir können nicht so weiter machen wie bisher.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

lili hat geschrieben:(14 Aug 2019, 20:05)

Volle Zustimmung!!! Das BGE ist notwendig und wir können nicht so weiter machen wie bisher.
Bei der ganzen schrecklichen Armut ohne BGE in Deutschland frage ich mich : Warum riskieren zigtausende Menschen ihr Leben im Mittelmeer um zu uns zu kommen? Wenn man das Gejammer der BGE-Befürworter ernst nehmen würde, müsste der Menschenstrom eigentlich in die andere Richtung gehen.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Sybilla »

Mendoza hat geschrieben:(15 Aug 2019, 00:34)

Bei der ganzen schrecklichen Armut ohne BGE in Deutschland frage ich mich : Warum riskieren zigtausende Menschen ihr Leben im Mittelmeer um zu uns zu kommen?
Weil sie vor Krieg, Elend und Überbevölkerung fliehen ? Aber was hat das mit der Diskussion zum BGE zutun? Nichts, also bitte beim Thema bleiben und keine anderen Fässer aufmachen, dazu gibt es im Forum genug Diskussionsraum. Wir sprechen hier über das BGE!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Mendoza hat geschrieben:(15 Aug 2019, 00:34)

Bei der ganzen schrecklichen Armut ohne BGE in Deutschland frage ich mich : Warum riskieren zigtausende Menschen ihr Leben im Mittelmeer um zu uns zu kommen? Wenn man das Gejammer der BGE-Befürworter ernst nehmen würde, müsste der Menschenstrom eigentlich in die andere Richtung gehen.
Dämmlicher Vergleich herrscht hier den Krieg??? Oder wie in Eritrea eine Militärdiktatur??? Und dass hierzulande Armut gibt ( ob Alters- oder Kinderarmut) trotz vermeintlich glänzender Wirtschaftszahlen ist auch Fakt.

Das Fass was du hier aufgemacht hast hat aber mit dem BGE an sich nicht viel zu tun
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Mendoza hat geschrieben:(15 Aug 2019, 00:34)

Bei der ganzen schrecklichen Armut ohne BGE in Deutschland frage ich mich : Warum riskieren zigtausende Menschen ihr Leben im Mittelmeer um zu uns zu kommen? Wenn man das Gejammer der BGE-Befürworter ernst nehmen würde, müsste der Menschenstrom eigentlich in die andere Richtung gehen.

Weil ihn falsche Versprechungen gemacht wurden. Ich habe einmal im TV gesehen, dass ein Mann interviewt wurde und er meinte dass er in Deutschland ein großes Haus und Wohlstand bekommt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Sybilla hat geschrieben:(15 Aug 2019, 03:15)

Weil sie vor Krieg, Elend und Überbevölkerung fliehen ? Aber was hat das mit der Diskussion zum BGE zutun? Nichts, also bitte beim Thema bleiben und keine anderen Fässer aufmachen, dazu gibt es im Forum genug Diskussionsraum. Wir sprechen hier über das BGE!
Das natürlich auch. Ich denke er meint Wirtschaftsflüchtlinge.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

es macht keinen Sinn, mehrmals den gleichen Beitrag zu zitieren,
um dann immer wieder seine Zustimmung darunter zu schreiben.

Desweiteren halte ich es für wenig zielführend,
darauf hinzuweisen dass das Thema hier zu Recht BGE ist,
aber trotzdem eine Diskussion um Immigranten fortzuführen.

Ich bitte dieses zu unterlassen.

Danke.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Regenmacher »

Alpha Centauri hat geschrieben:(15 Aug 2019, 08:33)

Und dass hierzulande Armut gibt ( ob Alters- oder Kinderarmut) trotz vermeintlich glänzender Wirtschaftszahlen ist auch Fakt.
Armut wird es immer geben, denn der Armutsbegriff ist relativ definiert, z. B. Einkommen unter 60% des mittleren Einkommens. Ebenso sieht es mit dem Vermögen aus. Armut kannst du also nur dann abschaffen, wenn du jedem ein BGE (um beim Thema zu bleiben) in gleicher Höhe zahlst und allen außerdem verbietest, etwas hinzuzuverdienen. Dann wären tatsächlich alle Menschen gleich, der Traum aller Utopisten wäre wahr geworden. Die Sache hätte nur einen kleinen Haken ... :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Sybilla hat geschrieben:(15 Aug 2019, 03:15)

Weil sie vor Krieg, Elend und Überbevölkerung fliehen ? Aber was hat das mit der Diskussion zum BGE zutun? Nichts, also bitte beim Thema bleiben und keine anderen Fässer aufmachen, dazu gibt es im Forum genug Diskussionsraum. Wir sprechen hier über das BGE!
1. Die meisten sind - wie lilly mich richtig interpretiert - ganz klar Wirtschaftsflüchtlinge.
2. Es gibt auch innerhalb der EU Migration und es kommen deutlich mehr Menschen nach Deutschland als weg ziehen und das nicht wegen dem schönen Wetter.
Wenn du argumentiert, dass man das BGE braucht um Armut zu beseitigen, kannst du dich hinterher nicht beschweren, dass ich erwähne wie wohlhabend die meisten Menschen
Deutschlands im Weltmaßstab sind! Ich habe den Eindruck euch fehlt jegliche Bodenhaftung, weil ihr nicht kapiert wie gut es euch geht. Und die deutsche Armutsdefinition ist doch
sowieso ein Witz. Wer unter 60% des Medianeinkommens hat gilt ja als arm. Bedeutet z.B. dass in einem Raum mit einem Milliardär und 9 einfachen Millionären 90% armutsgefährdet sind. Es gibt in Deutschland zweifellos arme Menschen vor allem die Obdachlosen. Die gibt es aber fast überall und was soll da mit BGE besser werden? Jetzt hat man ja schon mit
Hartz 4 ein Grundeinkommen, also den Regelsatz + Miete + Krankenversicherung. Der Unterschied ist halt, dass man jetzt bedürftig sein muss und verlangt wird, dass man sich bemüht auf eigenen Beinen zu stehen. Für mich eine Selbstverständlichkeit, für dich scheinbar eine Zumutung.
Außerdem wird von BGE-Fans immer behauptet man werde die Armut besiegen. Worauf stützt sich denn diese steile These? Ist doch nur reines Wunschdenken und nackte Theorie!
Macht doch mal sowas auf wie den Freistaat Christiana in Kopenhagen, nur eben für Grundeinkommens-Anhänger. Wenn das klappt hab ihr echte Argumente statt reiner Fantasie.
Für mich wäre die Einführung eines BGE in D so, als würde man ein 1a-Haus einreißen, weil der Wasserhahn tropft.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Ja aber da gibt es keine Sanktionen mehr und niemand wird dann mehr von Obdachlosigkeit bedroht werden. Man kann aktuell die ganzen Sozialleistungen streichen und die Leute noch weiter in die Armut führen. Gerade wenn das Amt bis 0% sanktioniert. Die Sozialgerichte schlagen jetzt schon Alarm. Da wäre doch ein BGE die bessere Alternative. Das heißt nicht, dass die anderen Sachen so bleiben wie sie sind. Es soll aufjedenfall der Wohnungsmarkt bezahlbar werden, weil aktuell ist es eine Katastrophe.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Adam Smith »

lili hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:42)

Ja aber da gibt es keine Sanktionen mehr und niemand wird dann mehr von Obdachlosigkeit bedroht werden. Man kann aktuell die ganzen Sozialleistungen streichen und die Leute noch weiter in die Armut führen. Gerade wenn das Amt bis 0% sanktioniert. Die Sozialgerichte schlagen jetzt schon Alarm. Da wäre doch ein BGE die bessere Alternative. Das heißt nicht, dass die anderen Sachen so bleiben wie sie sind. Es soll aufjedenfall der Wohnungsmarkt bezahlbar werden, weil aktuell ist es eine Katastrophe.
Auf dem ersten Blick klingt das einleuchtend. Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Das ist Kapitalismus:

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:48)

Auf dem ersten Blick klingt das einleuchtend. Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Deswegen habe ich ja gemeint, dass man in dem Bereich etwas ändern muss.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Regenmacher »

Mendoza hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:05)

Macht doch mal sowas auf wie den Freistaat Christiana in Kopenhagen, nur eben für Grundeinkommens-Anhänger. Wenn das klappt hab ihr echte Argumente statt reiner Fantasie.
Beim BGE gehts um das Geld der anderen Leute, deswegen bringt ein Versuch, bei dem man unter sich ist, nur noch größere Not. Die Hardcore-Fans wollen Kohle bekommen, ohne sich lästiger Erwerbsarbeit widmen zu müssen. Und deswegen werden andere mehr erarbeiten müssen, als sie für sich selbst brauchen. BGE ist - salopp formuliert - wie der erwachsene Sohn, der im Haus seiner Eltern wohnt, zu faul zum arbeiten ist und sich von Mammi und Pappi versorgen läßt, Zigaretten, Bier, Flatscreen-Fernseher und Internet-Flat inklusive.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:48)

Auf dem ersten Blick klingt das einleuchtend. Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Die Leute würden sich preiswerteren Wohnraum am Land suchen und das Mietpreisproblem in den Städten würde reduziert.
Oder entsprechend hinzuverdienen müssen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Regenmacher hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:53)

Beim BGE gehts um das Geld der anderen Leute, deswegen bringt ein Versuch, bei dem man unter sich ist, nur noch größere Not. Die Hardcore-Fans wollen Kohle bekommen, ohne sich lästiger Erwerbsarbeit widmen zu müssen. Und deswegen werden andere mehr erarbeiten müssen, als sie für sich selbst brauchen. BGE ist - salopp formuliert - wie der erwachsene Sohn, der im Haus seiner Eltern wohnt, zu faul zum arbeiten ist und sich von Mammi und Pappi versorgen läßt, Zigaretten, Bier, Flatscreen-Fernseher und Internet-Flat inklusive.
Sehe ich ganz genau so. Vielleicht würden am Anfang noch 90% arbeiten gehen. Dann schmeißt einer nach dem anderen das Handtuch, weil sie sehen es geht ja auch ohne Arbeit. Zum Schluss gibt auch der letzte nützliche Idiot auf und das System bricht zusammen. In mancher Familie klappt das vielleicht. Blut ist eben dicker als Wasser. In den meisten Familien und in der Gesellschaft bekommst du zurecht einen Tritt in den Hintern. Aber das sehen die BGE-Fans mit ihrem idealistischem Weltbild ja nicht ein.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Aug 2019, 10:48)

Aber was würde im Grossraum München passieren, wenn eine Person nur noch pauschal 800 Euro erhält und sonst gar nichts?
Arbeiten oder umziehen...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:02)

Die Leute würden sich preiswerteren Wohnraum am Land suchen
und das Mietpreisproblem in den Städten würde reduziert.

Oder entsprechend hinzuverdienen müssen.
Dann sage mal,
wo die Normalverdiener im Gesundheitswesen, beim öffentlichen Dienst, Staat und Dienstleistungssektor hinziehen sollen,
damit sie weiterhin IN München arbeiten, aber ausserhalb Münchens auf dem Land preiswert wohnen können ?

Welcher Radius schwebt Dir da vor, wieviel Zeit und Geld darf es für DIE kosten, um noch in München zu arbeiten ?

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:26)

Arbeiten oder umziehen...
:D
ja so ein Pech, offenbar muß für ein angenehmes Leben doch noch gearbeitet werden.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Adam Smith »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Aug 2019, 11:02)

Die Leute würden sich preiswerteren Wohnraum am Land suchen und das Mietpreisproblem in den Städten würde reduziert.
Oder entsprechend hinzuverdienen müssen.
Wie viele Menschen wären davon betroffen? Könnten einige Orte deutlich attraktiver als andere Orte sein?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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