Diesen dritten Satz hört man so oder in anderer Form immer wieder. Aber ich glaube, da macht man sich was vor. Denn wir alle finanzieren den Lebensstil anderer Menschen mit. Wir nehmen es nur nicht so wahr.jack000 hat geschrieben:(10 Apr 2021, 20:31)
3. Gibt es einen Anspruch auf die Finanzierung eines Lebenesstils der davon geprägt ist seinen Lebensunterhals durch andere finanzieren zu lassen?
Nur zwei Beispiele:
Teilzeit
Wer Teilzeit arbeitet, muss anteilig weniger Steuern bezahlen, bedingt durch das progressive Lohnsteuersystem. Der Staat fördert so gesehen Teilzeitarbeit. Es kann Teil eines persönlichen Lebensstil sein zu sagen, ich arbeite nur 4 Stunden am Tag, um mehr freie Zeit zu haben. Das ist ja auch okay. Bedeutet aber ebenso, als jemand mit einem vollen Arbeitsplatz zahle ich anteilig mehr Steuern und finanziere somit die Steuereinsparung von Teilzeitarbeitnehmern mit.
Ehegattensplitting
Andere steuerliche Veranlagung, aber führt ebenfalls zu steuerlicher Einsparung für Paare mit unterschiedlichen Lohnniveau. Auch hier, den Lebensstil Ehe (nicht Familie!) finanziere ich als Single auch mit, weil ich mich nicht mit jemanden zusammentue, um Steuern zu sparen.
Natürlich kommt jetzt das Argument, Teilzeitbeschäftigte und arbeitende Ehepaare liegen nicht in der "faulen Hängematte", sondern verdienen ihr eigenes Geld. Ja. Richtig. Aber als Single mit Vollzeitanstellung übernimmt man einen Teil dieser Steuerrechnung von diesen Gruppen. Das gehört zur Wahrheit dazu. Von daher kann man nicht immer absolut davon sprechen, wir würden nicht den Lebensstil anderer Menschen (mit)finanzieren.