Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlstands

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Starfix
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Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlstands

Beitrag von Starfix »

Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlstandsland auf der Straße – wie kann das sein?

Straßenkinder trifft man überall, auch hier in Deutschland, ob in Parks, auf Bahnhöfen, auf alten Fabrikhöfen – sie sind unter uns.

Obdachlose Kinder in Deutschland gibt es nicht. Zumindest nicht offiziell, denn bis zum 18. Lebensjahr gelten Jugendliche als „obhutlos” und werden im Zweifel formal der Wohnadresse ihrer Herkunftsfamilie zugerechnet.

http://netzfrauen.org/2014/12/20/obdach ... -das-sein/
Unser Sozialsystem ist absolut löcherig, immer mehr Menschen werden sich selbst überlassen, frei nach dem Motto, wenn alle an sich Denken, ist an alle Gedacht. Zwischen 9.000 bis 20.000 Jugendliche die Obdachlos und ohne jede Chance auf der Straße leben, was ist dass denn für eine Kranke Gesellschaft in der wir da leben? Was soll den aus den Kindern werden? Das System ist gescheitert und muss ersätzt werden.
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JJazzGold
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

Starfix » So 21. Dez 2014, 00:31 hat geschrieben:
Unser Sozialsystem ist absolut löcherig, immer mehr Menschen werden sich selbst überlassen, frei nach dem Motto, wenn alle an sich Denken, ist an alle Gedacht. Zwischen 9.000 bis 20.000 Jugendliche die Obdachlos und ohne jede Chance auf der Straße leben, was ist dass denn für eine Kranke Gesellschaft in der wir da leben? Was soll den aus den Kindern werden? Das System ist gescheitert und muss ersätzt werden.
Da fragt man sich in der Tat, was die Eltern falsch gemacht haben.
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epona
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Starfix » So 21. Dez 2014, 01:31 hat geschrieben:
Unser Sozialsystem ist absolut löcherig, immer mehr Menschen werden sich selbst überlassen, frei nach dem Motto, wenn alle an sich Denken, ist an alle Gedacht. Zwischen 9.000 bis 20.000 Jugendliche die Obdachlos und ohne jede Chance auf der Straße leben, was ist dass denn für eine Kranke Gesellschaft in der wir da leben? Was soll den aus den Kindern werden? Das System ist gescheitert und muss ersätzt werden.
Erst einmal sind die Eltern dieser Kinder/Jugendlichen gescheitert.
Die Kinder und Jugendlichen verlassen ihr Elternhaus überwiegend weil sie sich vernachlässigt, ungeliebt fühlen und teilweise sogar misshandelt und vergewaltigt werden.
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Starfix
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Starfix »

epona » So 21. Dez 2014, 11:40 hat geschrieben:
Erst einmal sind die Eltern dieser Kinder/Jugendlichen gescheitert.
Die Kinder und Jugendlichen verlassen ihr Elternhaus überwiegend weil sie sich vernachlässigt, ungeliebt fühlen und teilweise sogar misshandelt und vergewaltigt werden.
Einfach nur den Eltern die Schuld geben ist mir zu Billig. warum sollen denn die Eltern gescheitert? Woran liegt es? Das ist nur eins, von vielen Sozialen Problemem unserer Gesellschaft, bei so einer großen Masse, stimmt etwas nicht mit dem System.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Adam Smith »

Starfix » So 21. Dez 2014, 11:09 hat geschrieben:
Einfach nur den Eltern die Schuld geben ist mir zu Billig. warum sollen denn die Eltern gescheitert? Woran liegt es? Das ist nur eins, von vielen Sozialen Problemem unserer Gesellschaft, bei so einer großen Masse, stimmt etwas nicht mit dem System.
Im Vergleich mit anderen Ländern ist der Wohlstand hier sehr hoch. Und auch in Bezug auf die Geschichte Deutschlands ist im Moment der Wohlstand sehr hoch. Aus dem Grund stimmt schon das System.
Das ist Kapitalismus:

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epona
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Starfix » So 21. Dez 2014, 12:09 hat geschrieben:
Einfach nur den Eltern die Schuld geben ist mir zu Billig. warum sollen denn die Eltern gescheitert? Woran liegt es? Das ist nur eins, von vielen Sozialen Problemem unserer Gesellschaft, bei so einer großen Masse, stimmt etwas nicht mit dem System.
Ich finde es billig nach dem System zu plärren.
Was erwartst du, eine super Nanny pro Haushalt mit Kind?

Selbstverständlich liegt das Versagen vorrangig bei den Eltern.
Das System ist nicht schuld wenn Eltern ihre Kinder vernachlässigen oder gar misshandeln.

Fühlen sich Eltern überfordert können sie Hilfe einholen.
Dazu muss allerdings die Bereitschaft zur Änderung vorhanden sein.

Und mit einem besonders herzlichen Gruß an unsere engagierten Schützer ungeborenen Lebens möchte ich anmerken, es macht keinen Sinn ums verrecken jedes Kind in die Welt zu setzen, wenn die eigene Lebenssituation das nicht zuläßt.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

Starfix » So 21. Dez 2014, 11:09 hat geschrieben:
Einfach nur den Eltern die Schuld geben ist mir zu Billig. warum sollen denn die Eltern gescheitert? Woran liegt es? Das ist nur eins, von vielen Sozialen Problemem unserer Gesellschaft, bei so einer großen Masse, stimmt etwas nicht mit dem System.

Die Eltern von ihrer Verantwortung für ihre Kinder zu entbinden und pauschal "dem Staat" die Verantwortung für Kinder zuzuschieben, ist unzulässig.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Marmelada »

JJazzGold » So 21. Dez 2014, 11:34 hat geschrieben: Die Eltern von ihrer Verantwortung für ihre Kinder zu entbinden und pauschal "dem Staat" die Verantwortung für Kinder zuzuschieben, ist unzulässig.
Dann haben die Jugendämter beim Test aus dem Eingangslink ja richtig gehandelt.
Hat wirklich das Jugendamt bei diesen Kindern und Teenagern versagt? Die Redaktion von ZDFzoom macht einen Test: Eine Mitarbeiterin gibt sich als Jugendliche aus und ruft bei mehreren deutschen Jugendämtern an. Sie erzählt am Telefon, dass sie unbedingt von zu Hause weg müsse, Angst vor ihrer Mutter habe und woanders unterkommen müsse. Was sie zu hören bekommt, sind Aussagen wie „Ich muss in einer halben Stunde nach Hause”, „Sorry, aber der Kollege ist krank”, „Wenn du Probleme hast, geh’ halt zur Polizei, wir sind nicht zuständig”.

Nur eines von zehn Jugendämtern bietet unverzüglich Hilfe. Dabei verlangt es sogar das Gesetz: Das Jugendamt ist verpflichtet, einen Minderjährigen in Obhut zu nehmen, wenn er darum bittet. Geschieht das nicht, ist das ein klarer Rechtsbruch.
Papperlapapp, die kleinen Racker sollen mal schön zusehen, wie sie eigenverantwortlich auf der Straße zurecht kommen.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

Es ist billig auf die Schuldhaftigkeit der Eltern zu verweisen und so die staatliche Verantwortung zu negieren.

Sicher haben die Eltern eine Fürsorgepflicht - aber die hat der Staat auch, gerade gegenüber Kindern und Jugendlichen.


Zitat
Nach Artikel 3 Absatz 3 der UN–Kinder­recht­skon­ven­tion müssen die Ver­tragsstaaten dafür Sorge tra­gen, daß die dem Schutz des Kindes dienen­den inner­staatlichen Nor­men von den zu ihrer Anwen­dung berufe­nen Insti­tu­tio­nen, Dien­sten und Ein­rich­tun­gen tat­säch­lich auch angewen­det werden.

Ins­beson­dere sollen solche Nor­men, die Auswirkun­gen auf die Sicher­heit und Gesund­heit der Kinder haben, oder die die Zahl und fach­liche Eig­nung des Per­son­als betr­e­f­fen, einge­hal­ten wer­den, was die Ver­tragsstaaten ins­beson­dere durch die Ein­rich­tung einer “aus­re­ichen­den Auf­sicht” (z. B. Dien­stauf­sicht) sich­er­stellen sollen.

Artikel 3

(3) Die Ver­tragsstaaten stellen sicher, daß die für die Für­sorge für das Kind oder dessen Schutz ver­ant­wortlichen Insti­tu­tio­nen, Dien­ste und Ein­rich­tun­gen den von den zuständi­gen Behör­den fest­gelegten Nor­men entsprechen, ins­beson­dere im Bere­ich der Sicher­heit und der Gesund­heit sowie hin­sichtlich der Zahl und der fach­lichen Eig­nung des Per­son­als und des Beste­hens einer aus­re­ichen­den Aufsicht.

http://www.kinderrechtskonvention.info/ ... icht-3439/


Die Kritik am "System" ist durchaus berechtigt. Diese Fürsorgepflicht gibt es doch, weil nicht alle Eltern ihrer Pflicht nachkommen und das nicht zum Nachteil der Kinder sein darf.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

Marmelada » So 21. Dez 2014, 11:49 hat geschrieben:Dann haben die Jugendämter beim Test aus dem Eingangslink ja richtig gehandelt.

Papperlapapp, die kleinen Racker sollen mal schön zusehen, wie sie eigenverantwortlich auf der Straße zurecht kommen.
Zitat aus der Quelle:
Geschieht das nicht, ist das ein klarer Rechtsbruch.

Rechtsbruch ist bei vielen Sozialbehörden längst alltägliche Realität und es ist notwendig, diese Behörden namentlich zu nennen, damit sich die Staatsanwaltschaft einschalten kann (oder auch nicht, weil fehlendes, allgemeines Interesse vorgeschoben wird).
Zuletzt geändert von Piedro am So 21. Dez 2014, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Starfix »

epona » So 21. Dez 2014, 12:31 hat geschrieben:
Ich finde es billig nach dem System zu plärren.
Was erwartst du, eine super Nanny pro Haushalt mit Kind?

Selbstverständlich liegt das Versagen vorrangig bei den Eltern.
Das System ist nicht schuld wenn Eltern ihre Kinder vernachlässigen oder gar misshandeln.

Fühlen sich Eltern überfordert können sie Hilfe einholen.
Dazu muss allerdings die Bereitschaft zur Änderung vorhanden sein.

Und mit einem besonders herzlichen Gruß an unsere engagierten Schützer ungeborenen Lebens möchte ich anmerken, es macht keinen Sinn ums verrecken jedes Kind in die Welt zu setzen, wenn die eigene Lebenssituation das nicht zuläßt.

Wenn 9.000-20.000 Jünge Mensche keine bleibe haben, dann stimmt etwas mit dem System nicht. Das wollt ihr einfach nicht in den Schädel bekommen und es ist nur eins von vielen Sozialen Problemen dessen Ursachen ihr vollkommen ausblendet und den Opfer selbst die Schuld zu schiebt.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Starfix » So 21. Dez 2014, 13:06 hat geschrieben:

Wenn 9.000-20.000 Jünge Mensche keine bleibe haben, dann stimmt etwas mit dem System nicht. Das wollt ihr einfach nicht in den Schädel bekommen und es ist nur eins von vielen Sozialen Problemen dessen Ursachen ihr vollkommen ausblendet und den Opfer selbst die Schuld zu schiebt.
Die Opfer sind die obdachlosen Jugerndlichen, meist Opfer von Gewalt in den Familien.
Ihnen schiebt hier niemand die Schuld zu.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Adam Smith »

Starfix » So 21. Dez 2014, 12:06 hat geschrieben:

Wenn 9.000-20.000 Jünge Mensche keine bleibe haben, dann stimmt etwas mit dem System nicht. Das wollt ihr einfach nicht in den Schädel bekommen und es ist nur eins von vielen Sozialen Problemen dessen Ursachen ihr vollkommen ausblendet und den Opfer selbst die Schuld zu schiebt.
Die hauen von zu Hause ab und möchten halt nicht in ein Jugendheim. Da würde dann halt nur eine Zwangseinweisung helfen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Piedro » So 21. Dez 2014, 12:51 hat geschrieben:Es ist billig auf die Schuldhaftigkeit der Eltern zu verweisen und so die staatliche Verantwortung zu negieren.

Sicher haben die Eltern eine Fürsorgepflicht - aber die hat der Staat auch, gerade gegenüber Kindern und Jugendlichen.

Wer Kinder in die Welt setzt sollte halbwegs bei Verstand sein und in der Lage Verantwortung zu übernehmen.
Wenn es daran mangelt kann der Staat nur als Krücke fungieren. Er kann kein Elternhaus ersetzen.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Adam Smith » So 21. Dez 2014, 13:17 hat geschrieben:
Die hauen von zu Hause ab und möchten halt nicht in ein Jugendheim. Da würde dann halt nur eine Zwangseinweisung helfen.
Es gibt in den größeren Städten durchaus Ansprechpartner und Unterschlupfmöglichkeiten für diese Jugendlichen ohne sie in ein Heim zu stecken.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Starfix » So 21. Dez 2014, 13:06 hat geschrieben:

Wenn 9.000-20.000 Jünge Mensche keine bleibe haben, dann stimmt etwas mit dem System nicht. Das wollt ihr einfach nicht in den Schädel bekommen und es ist nur eins von vielen Sozialen Problemen dessen Ursachen ihr vollkommen ausblendet und den Opfer selbst die Schuld zu schiebt.
Dann stimmt etwas mit deren Eltern nicht.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 12:19 hat geschrieben:
Wer Kinder in die Welt setzt sollte halbwegs bei Verstand sein und in der Lage Verantwortung zu übernehmen.
Wenn es daran mangelt kann der Staat nur als Krücke fungieren. Er kann kein Elternhaus ersetzen.

Manche Elternhäuser sind sehr leicht "zu ersetzen". Und die Verantwortung aus der biologischen Zeugung abzuleiten ist billig. Es geht ja darum, daß Eltern dieser Verantwortung nicht gerecht werden (warum auch immer), der Verweis, sie sollten in der Lage sein... ist bestenfalls zynisch. Das hilft nicht den Kids, das befreit den Staat nicht von seiner Fürsorgepflicht, das rechtfertigt nicht, dieser nicht nach zu kommen.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 12:21 hat geschrieben:
Es gibt in den größeren Städten durchaus Ansprechpartner und Unterschlupfmöglichkeiten für diese Jugendlichen ohne sie in ein Heim zu stecken.

Schau dir den Bericht einfach noch mal an, da besteht wohl ein Informaitonsdefizit.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 12:22 hat geschrieben:
Dann stimmt etwas mit deren Eltern nicht.

Aha. Schuldige erkannt, Problem gelöst. :thumbup:

Spricht der Sachbearbeiter im Jugendamt: da haben wir nix mit zu tun, da stimmt was mit deinen Eltern nicht.

Supi.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

Piedro » So 21. Dez 2014, 12:27 hat geschrieben:

Aha. Schuldige erkannt, Problem gelöst. :thumbup:

Spricht der Sachbearbeiter im Jugendamt: da haben wir nix mit zu tun, da stimmt was mit deinen Eltern nicht.

Supi.
Kein Sachbearbeiter spricht so einen Schmarrn. Nichts desto trotz sind Eltern, die Kinder in die Welt setzen nicht von ihrer Verantwortung für diese zu entbinden. Der Staat hat klar geregelt, unter welchen Umständen einzugreifen ist und das wird auch getan.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

Adam Smith » So 21. Dez 2014, 12:17 hat geschrieben:
Die hauen von zu Hause ab und möchten halt nicht in ein Jugendheim. Da würde dann halt nur eine Zwangseinweisung helfen.

Wollen nicht... aha. Woher entnimmst du diese Information, oder ist das "nur" ein privates Vorurteil? In dem Bericht ist die Rede von Jugendlichen, die sehr wohl wollen, aber allein gelassen werden, da ist die Rede davon, daß es schlicht keine Unterbringungsmöglichkeiten gibt, auch, wenn sich Betroffene und Jugendämter darum bemühen. Das läßt sich wohl kaum mit einem lapidaren "die wollen ja nicht" rechtfertigen.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

JJazzGold » So 21. Dez 2014, 12:33 hat geschrieben:
Kein Sachbearbeiter spricht so einen Schmarrn. Nichts desto trotz sind Eltern, die Kinder in die Welt setzen nicht von ihrer Verantwortung für diese zu entbinden. Der Staat hat klar geregelt, unter welchen Umständen einzugreifen ist und das wird auch getan.
Das mit dem Sachbearbeiter war sarkastisch, eponas Anspruch würde er damit jedenfalls gerecht, wenn ich das recht verstanden habe.

Sicher gibt es diese klaren Regelungen. Aber gegen die wird verstoßen, wie dem Bericht unschwer zu entnehmen ist. Neun von Zehn Jugendämtern, die Kids abweisen, sind kein Beleg dafür, daß auch eingegriffen wird, wenn diese Regelungen es verlangen.

Darum geht es doch in der Diskussion. Es sollte so sein, deshalb ist es so? Nö, eben nicht.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Piedro » So 21. Dez 2014, 13:25 hat geschrieben:

Manche Elternhäuser sind sehr leicht "zu ersetzen". Und die Verantwortung aus der biologischen Zeugung abzuleiten ist billig. Es geht ja darum, daß Eltern dieser Verantwortung nicht gerecht werden (warum auch immer), der Verweis, sie sollten in der Lage sein... ist bestenfalls zynisch. Das hilft nicht den Kids, das befreit den Staat nicht von seiner Fürsorgepflicht, das rechtfertigt nicht, dieser nicht nach zu kommen.
1) Warum haben diese Eltern Kinder?
2) Warum ist es "billig" von Eltern die Übernahme von Verantwortung zu erwarten?
3) Neben den Jugendämtern gibt es weitere Anlaufstellen wie zb. Lehrkräfte, Hausärzte, Diakonie,Streetworker oder "off Road Kids"
Übrigens zählt letzt genannte Oranisation 2.500-9.000 betroffene Kinder u. Jugendliche ab 12 J. in Deutschland.
4) Ursache ist das Versagen der Eltern.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Piedro » So 21. Dez 2014, 13:40 hat geschrieben:
Das mit dem Sachbearbeiter war sarkastisch, eponas Anspruch würde er damit jedenfalls gerecht, wenn ich das recht verstanden habe.

Sicher gibt es diese klaren Regelungen. Aber gegen die wird verstoßen, wie dem Bericht unschwer zu entnehmen ist. Neun von Zehn Jugendämtern, die Kids abweisen, sind kein Beleg dafür, daß auch eingegriffen wird, wenn diese Regelungen es verlangen.

Darum geht es doch in der Diskussion. Es sollte so sein, deshalb ist es so? Nö, eben nicht.
Epona hat sich zu dem verlinken Artikel überhaupt nicht geäußert.

HAST DU DAS VERSTANDEN?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

JJazzGold » So 21. Dez 2014, 13:33 hat geschrieben:
Kein Sachbearbeiter spricht so einen Schmarrn. Nichts desto trotz sind Eltern, die Kinder in die Welt setzen nicht von ihrer Verantwortung für diese zu entbinden. Der Staat hat klar geregelt, unter welchen Umständen einzugreifen ist und das wird auch getan.
Ja, sehe ich ebenfalls so.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

Piedro » So 21. Dez 2014, 12:40 hat geschrieben:
Das mit dem Sachbearbeiter war sarkastisch, eponas Anspruch würde er damit jedenfalls gerecht, wenn ich das recht verstanden habe.

Sicher gibt es diese klaren Regelungen. Aber gegen die wird verstoßen, wie dem Bericht unschwer zu entnehmen ist. Neun von Zehn Jugendämtern, die Kids abweisen, sind kein Beleg dafür, daß auch eingegriffen wird, wenn diese Regelungen es verlangen.

Darum geht es doch in der Diskussion. Es sollte so sein, deshalb ist es so? Nö, eben nicht.
Der Bericht differenziert nicht zwischen den einzelnen Jugendlichen und ihren Motiven, sich aus dem Elternhaus zu entfernen
und sich auf die Straße zu begeben. Dazu gehören misshandelte Jugendliche ebenso wie Null Bock und Trotz-Ausreißer und drogenabhängige und straffällige Untergetauchte. Die einen wollen sich helfen lassen, die anderen nicht. Ich bezweifle, dass die zuständigen Jugendarbeiter in allen Fällen Akzeptanz entgegengebracht wird. Nichts desto trotz müssen auch diese Fälle von Unwilligen bearbeitet werden und das wahrscheinlich sogar mehrfach.
Nonchalant den Jugenarbeitern, respektive pauschal "dem Staat" die Schuld zu geben, halte ich nicht für gerechtfertigt.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 12:45 hat geschrieben:
1) Warum haben diese Eltern Kinder?
Das hat entfernt mit den Blümchen und den Bienchen zu tun.
2) Warum ist es "billig" von Eltern die Übernahme von Verantwortung zu erwarten?
Weil das Problem ist, daß sie ihrer Verantwortung nicht nachkommen oder schlimmeres tun. Und weil DANN die staatliche Fürsorgepflicht greift.
3) Neben den Jugendämtern gibt es weitere Anlaufstellen wie zb. Lehrkräfte, Hausärzte, Diakonie,Streetworker oder "off Road Kids"
Übrigens zählt letzt genannte Oranisation 2.500-9.000 betroffene Kinder u. Jugendliche ab 12 J. in Deutschland.
Diese privaten Stellen tun bestimmt alles, was in ihrer Möglichkeit ist. Aber weder Lehrer, noch Hausärzte, noch Diakonie oder Streetworker sind in der Lage, staatliche Aufgaben umzusetzen, das ist Aufgabe der Politik, nicht privater Organisationen. Und diese Zahlen sind längst veraltet.
4) Ursache ist das Versagen der Eltern.
Eine echte Erkenntnis. Also hat sich das Problem erledigt? Also ist es in Ordnung, wenn Jugendämter sich abputzen und die Kids allein lassen?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 12:47 hat geschrieben:
Epona hat sich zu dem verlinken Artikel überhaupt nicht geäußert.

HAST DU DAS VERSTANDEN?

Aha. Wäre es nicht hilfreich, sich erst mal die Quelle als Gegenstand der Diskussion zu Gemüte zu führen und anhand des so generierten Informationsstands in eine Diskussion über diese Informationen einzusteigen, statt Allgemeinplätzchen zu verteilen und so an den Informationen und Fakten vorbei zu schreiben?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 12:52 hat geschrieben:
Ja, sehe ich ebenfalls so.
Siehst du das auch so, daß die Personen mit dieser Zuständigkeit das dann auch zu tun haben? In neun von zehn Fällen wurde das nämlich nicht getan, und das wurde zum Gegenstand dieser Diskussion gemacht.
Piedro

Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

JJazzGold » So 21. Dez 2014, 12:53 hat geschrieben:
Der Bericht differenziert nicht zwischen den einzelnen Jugendlichen und ihren Motiven, sich aus dem Elternhaus zu entfernen
und sich auf die Straße zu begeben. Dazu gehören misshandelte Jugendliche ebenso wie Null Bock und Trotz-Ausreißer und drogenabhängige und straffällige Untergetauchte. Die einen wollen sich helfen lassen, die anderen nicht. Ich bezweifle, dass die zuständigen Jugendarbeiter in allen Fällen Akzeptanz entgegengebracht wird. Nichts desto trotz müssen auch diese Fälle von Unwilligen bearbeitet werden und das wahrscheinlich sogar mehrfach.
Nonchalant den Jugenarbeitern, respektive pauschal "dem Staat" die Schuld zu geben, halte ich nicht für gerechtfertigt.
Mir geht es nicht um pauschale Schuldzuweisung, sondern um konkrete. Hat sich irgendwer den Bericht überhaupt angeschaut?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

epona » So 21. Dez 2014, 12:52 hat geschrieben:
Ja, sehe ich ebenfalls so.

Es ist doch völlig egal, unter welchen Umständen ein Kind in die Welt gesetzt wird. Für ein Kind tragen die Eltern die Verantwortung. Dieser Verantwortung können sie sich nicht entziehen. Wenn diese Eltern glauben es doch tun zu können, dann haben deren Eltern bereits etwas falsch gemacht.

Wenn ich für etwas null Verständnis habe, dann ist es für das ewige Plärren nach der angeblich allumfassenden Verantwortung des Staates, nur um sich von der eigenen freizusprechen.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Piedro » So 21. Dez 2014, 13:57 hat geschrieben:
Siehst du das auch so, daß die Personen mit dieser Zuständigkeit das dann auch zu tun haben? In neun von zehn Fällen wurde das nämlich nicht getan, und das wurde zum Gegenstand dieser Diskussion gemacht.
Erstens muss nicht jeder eine ominöse Reportage für Fakt halten und zweitens beruhen ALLE Zahlen nur auf Schätzungen.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

Piedro » So 21. Dez 2014, 12:58 hat geschrieben:
Mir geht es nicht um pauschale Schuldzuweisung, sondern um konkrete. Hat sich irgendwer den Bericht überhaupt angeschaut?

Ich habe den Artikel überflogen, wie ich es mit allen Artikeln mache, deren Veröffentlicher hier im Forum mit eindeutiger Intention, in diesem Fall "der Staat ist schuld", unterwegs sind. Differenziert nach Motivation wird nicht, sondern nur eine geschätzte Zahl angeblich auf der Straße lebender Jugendlicher angegeben und lamentiert.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Piedro » So 21. Dez 2014, 13:53 hat geschrieben:
Das hat entfernt mit den Blümchen und den Bienchen zu tun.



Weil das Problem ist, daß sie ihrer Verantwortung nicht nachkommen oder schlimmeres tun. Und weil DANN die staatliche Fürsorgepflicht greift.



Diese privaten Stellen tun bestimmt alles, was in ihrer Möglichkeit ist. Aber weder Lehrer, noch Hausärzte, noch Diakonie oder Streetworker sind in der Lage, staatliche Aufgaben umzusetzen, das ist Aufgabe der Politik, nicht privater Organisationen. Und diese Zahlen sind längst veraltet.



Eine echte Erkenntnis. Also hat sich das Problem erledigt? Also ist es in Ordnung, wenn Jugendämter sich abputzen und die Kids allein lassen?
Nicht die Jugendämter nicht das System treiben Kinder/Jugendliche in die Obdachlosigkeit, es sind die Eltern.

Noch einmal die Frage:

Pro Haushalt mit Kind eine staatliche Betreuung?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

JJazzGold » So 21. Dez 2014, 12:59 hat geschrieben:

Es ist doch völlig egal, unter welchen Umständen ein Kind in die Welt gesetzt wird. Für ein Kind tragen die Eltern die Verantwortung. Dieser Verantwortung können sie sich nicht entziehen. Wenn diese Eltern glauben es doch tun zu können, dann haben deren Eltern bereits etwas falsch gemacht.

Wenn ich für etwas null Verständnis habe, dann ist es für das ewige Plärren nach der angeblich allumfassenden Verantwortung des Staates, nur um sich von der eigenen freizusprechen.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

JJazzGold » So 21. Dez 2014, 13:03 hat geschrieben:

Ich habe den Artikel überflogen, wie ich es mit allen Artikeln mache, deren Veröffentlicher hier im Forum mit eindeutiger Intention, in diesem Fall "der Staat ist schuld", unterwegs sind. Differenziert nach Motivation wird nicht, sondern nur eine geschätzte Zahl angeblich auf der Straße lebender Jugendlicher angegeben und lamentiert.

Aha, maßgeblich ist nicht die Aussage der Quelle, sondern die Intention, weshalb sie verlinkt wurde. Auch nicht schlecht. Und ein Artikel, der sich auf einen konkreten, angefügten ZDF-Bericht bezieht, überfliegst du, sich den Bericht anzuschauen ist nicht nötig, da du eh schon hinreichend informiert bist um sich an einer Diskussion über die Sachverhalte, die der Bericht vermittelt, zu beteiligen.

Aus der von dir festgestellten Intention des Threaderstellers und dem Ignorieren der Informationen leitet sich dann dein Standpunkt ab. Sag das doch gleich, dann braucht man auf deine Beiträge ja gar nicht erst eingehen.

Schönen Sonntag noch.
Piedro

Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 13:04 hat geschrieben:
Nicht die Jugendämter nicht das System treiben Kinder/Jugendliche in die Obdachlosigkeit, es sind die Eltern.

Noch einmal die Frage:

Pro Haushalt mit Kind eine staatliche Betreuung?
Wer sagt denn, daß die Kinder von staatlichen Stellen in die Obdachlosigkeit getrieben werden? Es geht darum, daß diese staatlichen Stellen ihren Aufgaben nicht gerecht werden, zum einen willkürlich, weil sich die Sachbearbeiter abputzen, zum anderen, weil die notwendigen Mittel zur Erfüllung der staatlichen Fürsorgepflicht unzureichend sind.

Das alles rechtfertigt, daß Kinder und Jugendliche allein auf der Straße klar kommen müssen.

Dieser Haltung schließe ich mich nicht an.
Piedro

Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 13:01 hat geschrieben:
Erstens muss nicht jeder eine ominöse Reportage für Fakt halten und zweitens beruhen ALLE Zahlen nur auf Schätzungen.
Auch das wurde kommuniziert: es gibt keine gesicherten Zahlen, da diese nicht erfasst werden. Auch, wenn die Kids bekanntermaßen auf der Straße leben, werden sie der Meldeadresse der Eltern zugeordnet und so sind sie offiziell nicht obdachlos.

Diese neun von zehn Fällen sind jedoch keine Schätzung, sondern das Ergibnis eines konkreten Experimentes. Schau dir den Film einfach mal an, schaden kann das nicht. Oder, wenn dich das Thema nicht interessiert, lass es sein und schreibe weiterhin irgendwas, was du eh schon weiß weil du dich so gut auskennst.

Auch dir wünsche ich einen schönen Sonntag.
Zuletzt geändert von Piedro am So 21. Dez 2014, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
Adam Smith
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Adam Smith »

Piedro » So 21. Dez 2014, 13:22 hat geschrieben:
Wer sagt denn, daß die Kinder von staatlichen Stellen in die Obdachlosigkeit getrieben werden? Es geht darum, daß diese staatlichen Stellen ihren Aufgaben nicht gerecht werden, zum einen willkürlich, weil sich die Sachbearbeiter abputzen, zum anderen, weil die notwendigen Mittel zur Erfüllung der staatlichen Fürsorgepflicht unzureichend sind.

Das alles rechtfertigt, daß Kinder und Jugendliche allein auf der Straße klar kommen müssen.

Dieser Haltung schließe ich mich nicht an.
Dann müssen die Kinder halt in geschlossene Jugendheime zwangseingewiesen werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Piedro

Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

Nur für den Fall, daß es hier auch Teilnehmer gibt, die an dem Bericht auch interessiert sind und nicht meinen eh schon alles zu wissen, was es zum Thema zu sagen gibt, verlinke ich das mal direkt:

[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von Piedro am So 21. Dez 2014, 13:37, insgesamt 3-mal geändert.
Piedro

Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

Adam Smith » So 21. Dez 2014, 13:27 hat geschrieben:
Dann müssen die Kinder halt in geschlossene Jugendheime zwangseingewiesen werden.
Warum sind geschlossene Heime die einzige Alternative? Und warum ist eine Zwangseinweisung nötig, wenn sich die Kids und Streetworker bereits vereblich um Unterbringung/Betreuung bemühen?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von jorikke »

Starfix » So 21. Dez 2014, 11:09 hat geschrieben:
Einfach nur den Eltern die Schuld geben ist mir zu Billig. warum sollen denn die Eltern gescheitert? Woran liegt es? Das ist nur eins, von vielen Sozialen Problemem unserer Gesellschaft, bei so einer großen Masse, stimmt etwas nicht mit dem System.
99% aller Eltern ziehen in Deutschland ihre Kinder ordentlich auf.
1% der Eltern kriegen das nicht hin.
Da ist der Staat schuld.
Frage:
Ist bei den 99% der Eltern die ihre Kinder verantwortungsbewußt aufziehen auch der Staat schuld?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

jorikke » So 21. Dez 2014, 14:39 hat geschrieben:
99% aller Eltern ziehen in Deutschland ihre Kinder ordentlich auf.
1% der Eltern kriegen das nicht hin.
Da ist der Staat schuld.
Frage:
Ist bei den 99% der Eltern die ihre Kinder verantwortungsbewußt aufziehen auch der Staat schuld?
Alle schön dumm!
Die Eltern, die sich täglich abmühen um Job und Kind(er) in den Griff zu bekommen, die, die sich viele Dinge nicht leisten, weil sie Ausbildung/Studium ihrer Kinder finanzieren.
Wozu gibt es denn die Fürsorgepflicht des Staates.
Kind rausekeln, misshandeln und schon ist man alle Sorgen los.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

Piedro » So 21. Dez 2014, 13:20 hat geschrieben:

Aha, maßgeblich ist nicht die Aussage der Quelle, sondern die Intention, weshalb sie verlinkt wurde. Auch nicht schlecht. Und ein Artikel, der sich auf einen konkreten, angefügten ZDF-Bericht bezieht, überfliegst du, sich den Bericht anzuschauen ist nicht nötig, da du eh schon hinreichend informiert bist um sich an einer Diskussion über die Sachverhalte, die der Bericht vermittelt, zu beteiligen.

Aus der von dir festgestellten Intention des Threaderstellers und dem Ignorieren der Informationen leitet sich dann dein Standpunkt ab. Sag das doch gleich, dann braucht man auf deine Beiträge ja gar nicht erst eingehen.

Schönen Sonntag noch.

Sie wollen doch gar nicht diskutieren, ansonsten würden Sie sich nicht auf einen Artikel mit pauschalen Angaben als alleinige Grundlage beziehen und mich oder Epona persönlich angehen.

"Der Staat ist schuld" ist keine Argumentationsgrundlage, sondern die pauschale Ausflucht von Menschen, die nicht gewillt sind eigenverantwortlich zu handeln.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

jorikke » So 21. Dez 2014, 13:39 hat geschrieben:
99% aller Eltern ziehen in Deutschland ihre Kinder ordentlich auf.
1% der Eltern kriegen das nicht hin.
Da ist der Staat schuld.
Frage:
Ist bei den 99% der Eltern die ihre Kinder verantwortungsbewußt aufziehen auch der Staat schuld?

Wer sagt denn das? Das Versagen liegt bei den Eltern, das ist völlig klar. Die Leidtragenden sind die Kids. Deshalb brauchen sie staatliche Hilfe, und die steht ihnen auch zu. Die kriegen sie aber viel zu oft nicht. Da sollte Mensch sich doch fragen: warum nicht? und nicht feststellen: die Eltern sind schuld.

Auch dir noch einen schönen Sonntag.
Piedro

Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

JJazzGold » So 21. Dez 2014, 13:47 hat geschrieben:

Sie wollen doch gar nicht diskutieren, ansonsten würden Sie sich nicht auf einen Artikel mit pauschalen Angaben als alleinige Grundlage beziehen und mich oder Epona persönlich angehen.

"Der Staat ist schuld" ist keine Argumentationsgrundlage, sondern die pauschale Ausflucht von Menschen, die nicht gewillt sind eigenverantwortlich zu handeln.
Woher weißt du denn, daß der Bericht (der Artikel dazu bietet eh keine wirkliche Diskussionsgrundlage, es geht um den Fernsehbericht) nur pauschale Angaben macht? Dem ist nicht so.

Ich bin keinen von euch persönlich angegangen, falls ich den Eindruck erweckte, bitte ich um Entschuldigung. Ich gehe aber die hier kommunzierten Haltungen an, man bräuchte sich keine Quelle geben, wenn die Intention, weshalb sie zur Diskussion gestellt wird abgelehnt wird. Und ich gehe die Haltung an, es reichte festzustellen, wer das Elend der Kids verschuldet hat um den Staat aus seiner Fürsorgepflicht den Kids gegenüber zu entlassen

Wenn staatliche Stellen ihren Pflichten gegenüber hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen nicht nachkommen, handelt es sich um staatliches Versagen, und das geht uns alle an. Wer mag kann das hinnehmen und rechtfertigen, weil ja die Eltern der Kids diese Notlage verursacht haben. Bitte sehr, wenn das reicht, darf man sich nicht wundern, daß Jugendämter so verfahren wie in dem Bericht dargestellt. Ein Teil der Bevölkerung scheint es für hinnehmbar zu erachten, obdachlose Jugendliche allein zu lassen, sie Gewalt, Krimnalität und Drogenkonsum auszuliefern, schließlich sind ja die Eltern schuld.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von Piedro »

epona » So 21. Dez 2014, 13:46 hat geschrieben:
Alle schön dumm!
Die Eltern, die sich täglich abmühen um Job und Kind(er) in den Griff zu bekommen, die, die sich viele Dinge nicht leisten, weil sie Ausbildung/Studium ihrer Kinder finanzieren.
Wozu gibt es denn die Fürsorgepflicht des Staates.
Kind rausekeln, misshandeln und schon ist man alle Sorgen los.
Das ist eine gute Frage. Wozu gibt es die, wenn zuständige Sachbearbeiter sie nicht umsetzen?

Diese Kids haben keine Eltern, die sich um sie kümmern. Sie brauchen die Hilfe der Gesellschaft, der Allgemeinheit, des Staates. Das ist nun mal so, warum auch immer. Und diese Hilfe kriegen sie nicht. Mit einem noch so langen Zeigefinger auf die Eltern zu zeigen ändert daran nichts.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Piedro » So 21. Dez 2014, 14:54 hat geschrieben:
Und ich gehe die Haltung an, es reichte festzustellen, wer das Elend der Kids verschuldet hat um den Staat aus seiner Fürsorgepflicht den Kids gegenüber zu entlassen

Wenn staatliche Stellen ihren Pflichten gegenüber hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen nicht nachkommen, handelt es sich um staatliches Versagen, und das geht uns alle an. Wer mag kann das hinnehmen und rechtfertigen, weil ja die Eltern der Kids diese Notlage verursacht haben. Bitte sehr, wenn das reicht, darf man sich nicht wundern, daß Jugendämter so verfahren wie in dem Bericht dargestellt. Ein Teil der Bevölkerung scheint es für hinnehmbar zu erachten, obdachlose Jugendliche allein zu lassen, sie Gewalt, Krimnalität und Drogenkonsum auszuliefern, schließlich sind ja die Eltern schuld.
Nochmals, die Fürsorgepflicht liegt erst einmal bei den Eltern!

Obdachlose Jugendliche erhalten durchaus Hilfe.
Einige Anlaufstellen nannte ich bereits.
Alternative wäre ein Jugendheim, das die Kids in der Regel nicht besonders schätzen.
Der Staat kann aber nun einmal kein Elternhaus ersetzen.

Aber evtl. hast du ja bessere Vorschläge.
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von epona »

Piedro » So 21. Dez 2014, 14:55 hat geschrieben:
Das ist eine gute Frage. Wozu gibt es die, wenn zuständige Sachbearbeiter sie nicht umsetzen?

Diese Kids haben keine Eltern, die sich um sie kümmern. Sie brauchen die Hilfe der Gesellschaft, der Allgemeinheit, des Staates. Das ist nun mal so, warum auch immer. Und diese Hilfe kriegen sie nicht. Mit einem noch so langen Zeigefinger auf die Eltern zu zeigen ändert daran nichts.
Der lange Zeigefinger reicht sicher nicht.
Wie wäre es denn mit saftiger Kostenbeteiligung bei Fremdunterbringung der Jugendlichen?
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Re: Obdachlose Jugendliche – Tausende Kinder in einem Wohlst

Beitrag von JJazzGold »

Wie wäre es, wenn sich diese über Kapitalismus klagenden Netzfrauen, aus deren Feder der verlinkte Artikel und die Aussage, "Fakt ist: Wir sind nicht zum Kaffee kochen hier, wir wollen handeln!", mit mehr als einer PC Tastatur engagieren würden?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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